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Frühlingsträume





Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Sa 7. Jan 2023, 11:39

Kaum hatte der Prinz die Krankenstation betreten, fuhr Lia vom Sofa auf, doch er merkte gleich, dass es ihr Schmerzen bereitete. Immerhin war er bei ihr gewesen als sie schwer verletzt gewesen war, da kannte ihre nicht ganz so überzeugenden Versuche das zu verbergen.
"Dann leg dich besser wieder hin", erwiderte er, nachdem die Heilerin zugegeben hatte, es ginge ihr nicht so toll. "Dein Mondblut?", fragte er nach. "Das heißt wohl, der Unterricht fällt aus." Wahrscheinlich auch besser so, er konnte gerade keinen klaren Gedanken fassen. Als sie ihm aber die vielen Fragen stellte, runzelte Darken die Stirn. Hatte er das etwa ab sofort auf seiner Stirn tätowiert oder was?
"Wird das ein Rekord im Schnellfragen?", fragte er nach ehe ihm aufging, dass er darauf verfallen war unruhig im Raum herumzutigern. Darken zog sich einen Stuhl heran, setzte sich verkehrt herum darauf, so dass er seinen Arm auf der Lehne abstützen konnte.

"Und mir gehts gut, warum sollte es mir nicht gut gehen?" Nur weil er zur Krankenstation kam, hieß das doch nicht gleich, dass ihm was fehlte. Was sollte ihm denn fehlen? Er dachte an Merion. Ob der jetzt sauer war, weil er ihn einfach dort hatte stehen lassen? Und was würde sein wenn sie sich das nächste Mal trafen? Darken fiel auf, dass er die anderen Fragen von Lia noch gar nicht beantwortet hatte. "Was, das Gespräch? Ach ja, lief super. Also dieses Mal ohne Streit. Ich hab ihm sogar vom Tänzer und Hexe erzählt." Dass er Hexe noch niemals bei Lia erwähnt hatte, fiel ihm dabei gar nicht auf. Er wippelte unruhig mit dem Fuß, trommelte mit den Fingern auf der Lehne herum. "Brauchst du irgendwas? Wegen deinem Bauch, mein ich." Er brauchte grad irgendwas zu tun, sonst würde er noch durchdrehen. Dunkelheit, wie blöd war denn dieser Zustand? Davon hatte ihm niemand was gesagt. Konnte man ihm nicht den Magen auspumpen?
Durchs offene Fenster flogen mehrere Schmetterlinge und der Prinz sprang schnell auf, stieß dabei den Stuhl um und eilte zum Fenster, um es rasch zu schließen. Das konnte er grad überhaupt nicht gebrauchen.
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Darken
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von Anzeige » Sa 7. Jan 2023, 11:39

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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Sa 7. Jan 2023, 11:53

Was denn? Sie zog fragend eine Augenbraue hoch. Darken bekam jetzt nicht auch noch diese schreckliche Angewohnheit von Männern so schrechlich überfürsorglich zu sein, wenn man sein Mondblut hatte. Irgendwie schien das so gar nicht zu ihm zu passen. Sie grinste auf seine Frage, ob dies nun ein Rekord im Schnellfragen wurde, legte sich dann aber gehorsam wieder hin.

Bevor sie aber sonst noch irgend etwas sagen konnte, war Darken schon dabei im Raum herum zu tigern, nur um sich gleich darauf zu setzten. Nach wenigen Worten sprang er auf und schloss das Fenster. Wohl um die Schmetterlinge auszusperren. "Du wirkst, als würdest du auf einem Hügel voller Feuerameisen sitzen und bist mindestens genau so zappelig, wie deren Bewohner", lachte sie schliesslich.

Dann schüttelte sie aber energisch den Kopf. "Der Unterricht fällt nicht aus. Ich kann es dir auch von hier beibringen. Am besten du machst gleich einmal einen Trank für meine Mondzeitbeschwerden, die ich, wie du ganz richtig erkannt hast, gerade habe. Du hast also Glück gehabt, ich bin nicht schwanger geworden. Und so kannst du etwas lernen und gleichzeitig etwas tun, was gut für mich ist. Ist das nicht eine wunderbare Fügung?" Die letzte Frage war eindeutig sarkastisch gemeint. Wenn sie ihre Tage hatte, war sie nicht sonderlich geduldig. Zudem steckte seine Nervosität an. Dennoch versuchte sie ruhig zu bleiben. "Das freut mich für dich, dass es gut ging. Aber wer ist denn Hexe?"
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Sa 7. Jan 2023, 11:53

Als er das Fenster geschlossen hatte, lachte Lia auf und hielt ihm vor, er wäre so zapplig wie lauter Feuerameisen.
"Erstens, ich durfte nicht trainieren. Zweitens, ist ein Gespräch wo man versucht zu erklären was für ein Spinner man eigentlich ist, auch nicht grad eine ruhige Angelegenheit", zählte er auf, um sich zu verteidigen. Als er Lia davon erzählt hatte, war er ja auch aufgebracht gewesen, also alles im normalen Bereich.
Darken strich an den Labortischen vorbei und hob einen Glasstab zum Verrühren auf, um damit unruhig zu spielen, doch da sagte ihm die Heilerin, der Unterricht würde nicht ausfallen und er solle ihr einen Trank für die Mondzeitbeschweren machen. Bei ihren nächsten Worten jedoch, entglitt ihm der dünne Glasstab und Darken schaffte es gerade so noch ihn aufzufangen bevor er am Boden zerschellte.
Ich dachte, sie verhütet, hörte er den Tänzer. "Glück? Ich dachte, du verhütest....", sprach der Prinz das prompt aus. Nein, eigentlich hatte er weniger darüber nachgedacht. Um genau zu sein, rein gar nicht. "Man hat mir früher immer Verhütungstränke gegeben... ich dachte nicht... hör mal zu, ich hab null Interesse irgendwelche Kinder in die Welt zu setzen!" Bei Lia hatte es jetzt nicht so eindeutig geklungen, ob sie welche wollte oder nicht. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Aber Lia war ja nicht schwanger, also brauchte er sich ja nicht darüber aufregen. Trotzdem schien die Nacht bei der Hütte dauernd wie ein Bumerang zu ihm zurückzukommen und ihn ins Genick zu treffen.

Darken trat zu den Regalen mit den verschiedenen Zutaten. "Du fragst dich vielleicht, warum ich hier bin und nicht Minan... Eoshan hatte die wahnsinnig tolle Idee, es wäre eine schöne Strafe für mich, unsere Aufgaben und Bereiche mal zu tauschen. Rat mal, sie hatte recht." Er knurrte und versuchte sich zu erinnern was so alles in so einen Trank reingehörte, als Lia ihn nach Hexe fragte. Etwas ertappt wandte er sich um. Seit wann war er so gedankenlos? Er hatte vergessen, dass Lia nichts über Hexe wußte. "Sie ist... meine feminine Seite." Darken grinste sie an, drehte sich zu dem Regal um. "Meine feminine, total verrückte, unzurechnungsfähige, leutemordende Seite. Glaub mir, es ist besser, wenn du nichts über sie weißt. Du hättest Merions Gesicht sehen sollen als ich ihm vom Tänzer erzählt habe. Ich glaube, das muss er erst noch verkraften. Wie genau geht jetzt dieser Trank?" Er ließ es sich von Lia erklären, vergaß die Hälfte sofort wieder und brauchte so eine längere Zeit erstmal alle Zutaten zusammenzufinden, um dann mithilfe der chemischen Apparaturen vor ihm die Essenzen daraus zu gewinnen.
Seine Gedanken schweiften ab, er dachte wieder an den Moment in der Laube und an Merion und was das alles zu bedeuten hatte. Über diese verwirrenden aufwühlenden Gedanken und Gefühle übersah er prompt ein Mengenverhältnis, gab viel zu viel rein und konnte nochmal von vorne anfangen.
Irgendwann hatte er dann doch den Trank fertig und reichte ihn Lia. "Trinken auf eigene Gefahr", warnte er sie.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Sa 7. Jan 2023, 12:11

"Tja, das solltest du dir vorher überlegen, ob du Kinder in die Welt setzen willst oder nicht, bevor du eine bevor du eine Frau einfach verführst", antwortete sie ungnädig. Sie war gerade gar nicht in der Stimmung freundlich zu sein. "Und mach meine Sachen nicht kaputt", knurrte sie und spielte damit darauf an, dass er den Glasstab hatte fallen lassen. "Natürlich verhüte ich. Doch so ein Trank muss man regelmässig nehmen, was ich allerdings vor einer Woche nicht in der Lage war. Schon vergessen? Natürlich habe ich gestern einen Trank für danach genommen und deswegen sind auch alle Beschwerden heftiger als sonst. Beim Feuer der Hölle bin ich froh, dass ich so helle Juwelen habe. Ich will ja nicht wissen, wie das für Eoshan ist."

Nein, sie war jetzt eindeutig nicht friedlicher und sanfter Stimmung und das Darken sich nicht so gut auskannte wie Minan bei der Heilkunst, besänftigte sie nicht unbedingt. "Ist ja wieder einmal typisch", schimpfte sie weiter. Du baust Mist und ich leide dann darunter. Nein! Die Flasche weiter links. Und ja klar! Sobald es weiblich wird, wird es total verrückt und unzurechnungsfähig."
Das mit der leutemordenden Seite liess sie einfach mal weg und erklärte Darken unwirsch, wie er den Trank zu brauen hatte. Doch dieser schien gar nicht wirklich anwesend zu sein und träumte vor sich hin. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass er noch einmal von vorne anfangen musste. Aber schliesslich wurde er dann doch fertig und reichte ihr den Trank.
Darken warnte sie, dass er vielleicht nicht so herausgekommen war, wie er sollte. Vorsichtig schnupperte sie daran. Der Trank roch tatsächlich etwas seltsam. Dem Prinzen war wohl wirklich ein Fehler unterlaufen. Allerdings konnte sie nicht sagen, woran es lag. Behutsam leckte sie mit der Zungenspitze einen Tropfen des Trankes vom Rand der Öffnung. Überrascht keuchte sie auf und sank aufs Sofa zurück. Ein prickelnder Schauer jagte durch ihren Körper.
"Dunkelheit!" stiess sie verwundert aus. "Ist der stark. Wie hast du denn das geschafft? Was hast du da reingetan?"
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Sa 7. Jan 2023, 12:12

Oh ja, sie hatte eindeutig ihr Mondblut. Plötzlich war er an allem Schuld, weil sie ja den Trank für danach hatte einnehmen müssen und deswegen ging es ihr nun so schlecht. Lia fauche und knurrte. Zunächst, dass er ihre Sachen nicht kaputt machen solle, dann weiter, dass er nun anwesend war und nicht Minan und er ja sowieso gerade alles falsch machte.
Der Prinz knirschte mit den Zähnen und war kurz davor sie anzubrüllen. Nein nein, er würde sich nicht provozieren lassen, sie war ja nur so wegen ihrer Mondzeit, also würde er ihr Gemecker und ihr Gejammer einfach an sich abprallen lassen. Ganz schaffte er es trotzdem nicht. "Leiden ist ja wohl ein bißchen übertrieben. Du bist doch sonst auch immer taff und zäh." Jammer, jammer, er versuchte verständnisvoll zu sein, braute den Trank weiter, während Lia darüber schimpfte, dass er Weiblichkeit mit Verrücktheit und Unzurechnungsfähigkeit gleichsetzen würde. Darken verdrehte die Augen und lehnte seinen Kopf gegen die Regalwand. Ganz ruhig...

Trotz Lias unwirscher patziger Erklärung über das Zusammenstellen des Trankes und diverser... Zwischenfälle, wo er beinahe irgendetwas umgeschmissen oder in Brand gesetzt hätte, hatte er ihn irgendwann fertig und reichte ihn der Dea al Mon. Sie sollte vielleicht nicht so viel Vertrauen in seine heilerischen Fähigkeiten haben, dachte er noch. Die Heilerin war zum Glück besonnen genug, um kritisch daran zu schnuppern bevor sie es nur leicht mit der Zungenspitze kostete.
Ehe sie kurz darauf erblasste und aufkeuchte. "Das was du mir gesagt hast, während du mich beschimpft hast und ich mit den Gedanken woanders war. Also... keine Ahnung", gab er zu. Darken blickte hinter sich, wo der Labortisch aussah wie ein Schlachtfeld. Irgendeine Flüssigkeit tropfte gerade vom Tisch, einige Ampullen und Kolbengläser waren umgekippt, Zutaten lagen verteilt herum, Flaschen waren noch geöffnet. "Muss ich den Trank jetzt nochmal herstellen?" Man konnte ihm deutlich anhören, dass er dazu absolut keine Lust hatte und vermutlich würde das nächste Ergebnis nur noch schlimmer werden und mehr Unheil und Chaos anrichten als zuvor.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Sa 7. Jan 2023, 12:14

"Ich hab aber keine Lust immer taff und zäh zu sein", quengelte sie weiter und langsam fing es sogar an, ihr Spass zu machen. Sie sah natürlich, wie es Darken ärgerte und er genervt den Kopf gegen die Regalwand lehnte. Geschah ihm ganz Recht.
"Mit den Gedanken woanders", grummelte sie und erhob sie mühsam, um die Beschehrung auf dem Labortisch zu untersuchen. "Weisst du wie gefährlich das sein kann? Du könntest dabei was weiss ich reinmischen. Hast du denn gar nie aufgepasst, wenn Minan gelernt hat?"

Der Tisch sah einfach nur chaotisch aus. Ein Wunder, dass Darken sie nicht vergiftet hatte. Genervt machte sie die ganzen Flaschen zu und ignorierte das Ziehen in ihrem Bauch. "Die müssen zu sein, sonst wird der Inhalt verunreinigt."
Da erspähte sie neben dem benutzten Mörser eine Glasphiole mit kleinen, runden, hellbraunen Samenkörnern darin. Entsetzt griff sie danach und hielt es Darken entgegen. "Du hast mir doch nicht etwa davon gegeben?" wollte sie aufgebracht wissen.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Sa 7. Jan 2023, 12:16

Obwohl es vermutlich besser gewesen wäre, wenn sie sich weiter ausgeruht hätte, erhob sich Lia langsam und kam zu den Labortischen herüber, um sich das Chaos dort anzusehen. Sie hielt ihm vor, es wäre gefährlich, wenn er mit den Gedanken woanders wäre.
"Du bist diejenige, die mich dauernd ablenkt mit ihrem Gejammer und Gemecker", beschwerte er sich. Die Dea al Mon fragte ihn, ob er bei Minans Unterricht nie aufgepasst hätte und der Prinz zögerte. "Naja... nicht so richtig. Ich find Gifte interessanter als irgendwelche Salben oder Kräutertees..." Man konnte ihn doch nicht zwingen, dass es sich für etwas interessierte. Lia murmelte nur mal wieder was und begann den Tisch aufzuräumen, machte ihn darauf aufmerksam, dass er alles immer wieder gut wegräumen solle. Zum Glück hatte Lia ihm gerade den Rücken zugewandt und sah so nicht seine genervte Miene.

Das änderte sich als die Heilerin sich abrupt umdrehte und Darken entsetzt eine der Glasphiolen hinhielt, um ihn anzuschreien, ob das auch in dem Trank wäre und wieviel. Sie wurde richtgehend hysterisch und mit der Geduld des Prinzen war es eindeutig vorbei.
"Jetzt mach mich nicht dafür blöd an, nur weil du die Herstellung des Trankes so halbherzig runtergeleiert hast!" Hatte sie ja wirklich, fand er. "Nur weils dir mies geht, mußt du das doch nicht gleich an mir auslassen und wenn der Trank so wichtig ist, hättest dus mir verdammt nochmal ausführlicher erklären sollen. Ich hab dir gesagt, dass ich nicht Minan bin."
Darken... ein Gedanke des Tänzers zog immer wieder an ihm, doch er ignorierte es in seinem Zorn. Der Prinz tippte gegen die Glasphiole. "Und hast du vielleicht mal dran gedacht, die zu beschriften? Ich hab genau die Flasche genommen, die du mir gezeigt hast. Sollten da nicht dreimal Salbei rein? Wars dreimal?" Jetzt wurde er doch etwas unsicher, starrte nochmal zu den Körnern. Irgendwie kamen die ihm bekannt vor. Klar, er kannte ja Salbei. Der Prinz blickte zu dem Regal, wo er die Phiole herhatte, man sah noch den freien Platz.
Darken...
"Und was soll schon passieren wenns zu viel ist? Weißt du, du bist echt hysterisch." Sie war doch an allem schuld. Erst beschriftete sie die Sachen nicht, dann zeigte sie irgendwohin und unterbrach ihre Erklärungen mit Gejammer und dann war er mal wieder der Böse, weil er den Trank nicht richtig hinbekommen hatte.
Darken!
"Was?!", schrie er aufgebracht.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Sa 7. Jan 2023, 12:22

"Du hast mir drei Körner davon gegeben?" fragte sie entsetzt und hätte beinahe das Glas fallen lassen. Betont ruhig stellte sie es wieder auf den Tisch und blickte ihn intensiv an. Er warf ihr vor, sie sei hysterisch und es könne doch nichts grossartiges passieren, wenn etwas mehr darin war. Dann schrie er auf einmal Was? und sie erschauderte. Er sah so gut aus und seine herrische Art gefiel ihr gerade sehr. Nein! Sie musste sich konzentrieren. Ausserdem hatte sie es Minan versprochen. Zum Glück hatte sie nur einen kleinen Tropfen gekostet.

"Ja, da sollte drei mal Salbei rein", bestätigte sie ihn mit raunender Stimme. "Salbei! Und nicht Safframatte? Was ist nur los mit dir? Ich dachte du kennst das Zeug. Warum gibst du mir das? Willst du wieder etwas ausprobieren, ohne dass ich mich wehre?"
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Sa 7. Jan 2023, 12:26

Was war denn jetzt so schlimm daran? Konnte sie sich bitte mal wieder einkriegen? Dann aber wurde Darken abrupt ganz anders, als Lia ihn so intensiv anblickte. Dieses Verhalten kannte er sehr sehr gut und instinktiv machte er wieder einen Schritt zurück. Hatten sie das nicht zu Genüge durchgekaut und dass sie ihn nicht anstarren und sich ihm nähern sollte? Schon wegen Minan. Er hatte angenommen, Lia würde das respektieren.
Darken!
Herrje, was ist denn? Weißt du, du solltest dringend an deinem riesigen Geltungsbedürfnis arbeiten. Das ist ja schon nicht mehr normal.
Du hättest auch eines wenn du dauernd eingesperrt wärest...

"Ich hab darauf jetzt wirklich keine-", setzte er an ehe Lia ihm vorwarf, dass er ihr Safframatte in den Trank gegeben hätte. Der Prinz riss die Augen auf, blickte sie entsetzt an. Safframatte? Tickte sie noch ganz richtig?
Schau dir die Körner an... Ich wollts dir ja sagen, aber hört irgendjemand auf mich? Ach, ich schätze, es war nur mein Geltungsbedürfnis, äffte der Tänzer und Darken raufte sich die Haare.
"Safframatte... oh, Dunkelheit, ich wollte dir ganz bestimmt kein Safframatte geben. Warte mal... warum zur Hölle hast du das überhaupt hier?", fuhr er sie aufgebracht an, "Weißt du nicht was das anrichtet?!" Natürlich kannte er das Zeug, sogar weit mehr als ihm lieb war. Es hatte eine Zeit gegeben wo Talian es ihm täglich verabreicht hatte und er regelrecht abhängig davon gewesen war. Ob Lia das schonmal genommen hatte? Freiwillig? Das konnte er sich kaum vorstellen.
Sie fragte ihn, ob er wieder etwas ausprobieren wolle, während sie wehrlos war. Darken hob abwehrend die Hand.
"Nein, ganz bestimmt nicht." Er wollte wirklich nicht. Erstens weil er das bestimmt nicht ausnutzen wollte, zweitens wegen Minan und drittens weil er sich noch nicht klar war was seine Gefühle für Merion bedeuteten.
"Es war ein Versehen. Ich war abgelenkt und ich bin das erste Mal in deinem komischen Unterricht." Sie konnte nicht erwarten, dass er das gleiche wusste wie Minan. Misstrauisch blickte Darken die Dea al Mon an.
"Wieviel hast du davon genommen?", fragte er. Sie wollte doch jetzt nicht etwas von ihm oder? Hoffentlich hatte sie es wirklich nur gekostet.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Do 12. Jan 2023, 07:33

"Jede gute Heilerin hat Safframatte", verteidigte sie sich impulsiv. "Ein zerriebenes Körnchen kann man für viellerlei einsetzen, weil es Energie verleit. Manche Männer brauchen es auch, um ihre Gefährtin entsprechend befriedigen zu können. Natürlich weiss ich um die Wirkung." Schnaubend ging sie zurück zum Sofa, um sich wieder hinzulegen. Zu stehen und sich aufzurechen, tat ihrem Bauch gar nicht gut. Ausserdem nervte sie sich, dass sie sich verteidigte, obwohl Darken derjenige war, der Mist gebaut hatte. Nur weil er keine Lust hatte, mit Minan die Rolle zu tauschen und hier im Unterricht zu sein, gab er sich keine Mühe und arbeitete schlampig. Und nun wagte er es, das alles als ihre Schuld darzustellen und fuhr sie heftig an, weswegen sie Safframatte hier hätte. Das war ein ganz normales Heilmittel. Kein Grund sie so anzufahren.
Überhaupt, woher sollte ein Jugendlicher wie Darken die Wirkung von Safframatte kennen? Abgesehen von ihrem Unterricht. Lia stutzte in ihrem Ärger und blickte den Prinzen prüfend an. Er wirkte aufgewühlt. Besorgt. Es schien, als hätte er Angst vor dem Safframatte. Nicht so, als würde er sich darüber ärgern einen Fehler gemacht zu haben. Vorsichtig setzte sie sich wieder etwas auf.
Darken verteidigte sich derweil heftig, dass er ganz bestimmt nicht wieder etwas ausprobieren wollte, während sie sich wehren konnte. Er knurrte, es wäre ein Versehen gewesen. Er sei abgelenkt gewesen und schliesslich sei er das erste Mal in ihrem komischen Unterricht. Zum Schluss blickte er sie ganz misstrauisch an und wollte wissen, wieviel sie von seinem verpatzten Trank genomen hätte.
"Nur ein Tropfen hat meine Zunge benetzt", erklärte sie ihm, weil sie das Gefühl hatte, dass er diese Beruhigung brauchte. "Ich habe schon gerochen, dass etwas mit dem Trank nicht stimmte. Was hat dich denn so abgelenkt, dass du meinem komischen Unterricht nicht folgen konntest?" Ihr Unterricht war nicht komisch. "Ist er dir nicht spannend genug, wie ein Kampftraining? Das ist nur, weil du dich nicht darauf einlässt. Immerhin hättest du mich beinahe vergiftet und mir damit mehr Schaden bereitet, als du es in jedem Kampftraining hättest tun können. Zum Glück hast du nur Safframatte in den Trank getan. Das hätte noch viel übler ausgehen können." Sie lehnte sich wieder auf dem Sofa zurück.
"Ich will, dass du das Chaos aufräumst, das du hier angerichtet hast und noch einmal von vorne beginnst", wies sie ihn noch immer ungnädig an. Nur weil Darken Dummheiten machte, hiess das noch lange nicht, dass ihr Mondblut einfach verschwand.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Do 12. Jan 2023, 13:34

"Du hast doch keine Ahnung", schnappte Darken, als Lia behauptete, dass sie um die Wirkung von Safframatte wusste. Hatte sie nicht, sonst wäre sie gerade nicht so ruhig. Die Heilerin schnaubte nur empört und ging wieder zurück zum Sofa. Darken blieb lieber auf Abstand. Dass er einfach so wieder in Kontakt mit Safframatte gekommen war, gefiel ihm gar nicht. Wenn Lia nicht aufgepasst hätte, hätten sie nun ein Riesenproblem. Scheiße! Es hätte überhaupt nicht so weit kommen dürfen. Deswegen machte Minan diesen Unterricht und nicht er.
Misstrauisch wollte er wissen wieviel sie genommen hatte. Lia hatte sich wieder aufs Sofa gelegt und erklärte, dass es nur ein Tropfen gewesen wäre. Sie hätte gerochen, dass etwas mit dem Trank nicht stimmte. Ein Tropfen?
"Ein Tropfen kann mehr als genug sein", knurrte der Prinz.
Darkens Gedanken rotierten. Reichte das aus? Wieviele Körner hatte er in den Trank gegeben? Er ließ Lia nicht aus den Augen, falls die Wirkung verspätet einsetzen sollte. Und was dann? Er wollte ganz sicher keinen Sex mit ihr. Also eigentlich schon...
Aber sicher nicht, wenn sie unter Safframatte Einfluss stand. Außerdem war da jetzt Merion und sie hätten sich beinahe geküsst und seine Hand auf Darkens Brust und dieser Blick- verdammt! Er wollte nicht ständig daran denken. Wann hörte das denn auf? Was war los mit ihm?
Lia fragte auch, was ihn so abgelenkt hätte. Ob ihm ihr Unterricht nicht spannend genug wäre.
"Irgendwelche Kräuter und Pulver zusammenrühren? Nein, nicht unbedingt", entgegnete er abweisend und ging wieder unruhig hin und her. Räkelte sich Lia etwa auf dem Sofa? War ihr Blick verklärt? Er achtete auf jedes Zeichen, sein eigener Körper vollkommen angespannt. Auf ihre Frage was ihn abgelenkt hatte, antwortete er nicht. Gerade wollte er nicht über Merion reden und lieber klären, ob Lia wirklich nicht erregt war.

Dann hielt Lia ihm vor, dass er sie beinahe vergiftet hätte und ihr damit mehr Schaden bereiten würde, als er es in einem Kampftraining hinkriegen würde.
"Ja, als ob ein Krüppel dich ernsthaft verletzen könnte, meinst du, hm?", erwiderte Darken scharf. Es sollte ihn nicht verwundern, dass sie ihn nicht für fähig hielt. Aber er hatte bereits getötet. Vielmehr Eis hatte es getan.. nein, nicht dran denken!
Der Prinz versuchte seine Gedanken endlich zu beruhigen, aber es wollte nicht gelingen.
"Zum Glück hast du nur Safframatte in den Trank getan. Das hätte noch viel übler ausgehen können."
Die Worte rissen ihn förmlich aus seinen Gedanken. Darken kam in schnellen Schritten zum Sofa.
"Zum Glück?!", fuhr er Lia an. Ihre letzten Worte über das Aufräumen des Chaos hörte er kaum noch. "Das Gift schließt du weg, aber Safframatte steht hier einfach zwischen Salbei und Schlüsselblume, als wäre es das gleiche. Das ist es nicht! Es ist eine Scheiß Droge, die ich nichtmal hätte anfassen sollen. Ich bin froh, dass ich endlich von dem Zeug runter bin! Weißt du überhaupt was passiert wenn man zu viel davon nimmt?! Es sollte nicht offen zugänglich sein. Es sollte nichtmal in Dea al Mon sein! Ich dachte, ihr seid anders."
Die letzten Worte ließen kurz durchblicken, dass Darken mehr davon mitgenommen war, als er sich normalerweise anmerken ließ.
"Wenn du das getrunken hättest.. du hättest mit irgendjemanden Sex haben müssen. Zwanghaft. Immer wieder. Sag nicht, du weißt um die Wirkung. Du hast keine Ahnung!", fuhr er sie erbost an ehe er wieder auf Abstand ging. "Das Zeug sollte vernichtet werden. Es sollte nicht hier sein!"
Und er sollte sich die Hand waschen. Es war bestimmt an seinen Fingern. Darken ging zu dem Wasserbecken in der Ecke und begann sich energisch die Hand zu waschen.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Fr 13. Jan 2023, 21:32

"Meine ich nicht", gab sie genau so scharf und mindestens so genervt zurück. Sie hasste es, wenn er ihr die Worte in den Mund legte, dass sie ihn für einen unfähigen Krüppel hielt. Es war gemein, dass er so von ihr dachte und es war kränkend, dass er ihre Kräuterkunde noch immer so wenig hielt, dass er nicht glauben konnte, dass Gifte verherende Schäden anrichten konnten und einem Messer in nichts nachstanden.
"Ich meine, dass du die Wirkung von Pflanzen nicht unterschätzen solltest", stellte sie ungnädig klar. "Schon gar nicht so tief in Dea al Mon." Darken fehlte hierfür schlichtweg der Feinsinn. Dass man auch mit etwas anderem, als einem Dolch gefährlich sein konnte.

Merkwürdigerweise regte sich Darken dennoch sehr darüber auf, dass sie Safframatte in ihrem Vorratsschrank hatte. Also schien er dieser Pflanze doch etwas zuzutrauen. Erst verwundert, dann erstaunt hörte sie ihm zu, wie er Safframatte als Droge bezeichnete, die er nichtmal hätte anfassen sollen. Er wäre froh, dass er endlich von dem Zeug runter wäre. Lia runzelte die Stirn. Sie wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Ob er damit meinte, dass er süchtig danach gewesen sei. Allerdings war es ihr schwer vorstellbar, dass man nach Safframatte süchtig sein konnte. Wütend fuhr Darken sie an, dass es nicht offen zugänglich sein sollte. Safframatte sollte noch nicht einmal in Dea al Mon sein. Er hätte gedacht, sie wären anders.
Anders als wer? Lia setzte sich auf dem Sofa wieder auf und verstand nicht, warum Darken so eine grosse Angst vor Safframatte hatte, wo er sonst die Kräuterheilkunde so nieder machte. Wegen dieser Angst überlegte sie sich, was passierte, wenn man zuviel von Safframatte einnahm. Sie nahm an, dass man dann länger als erwartet scharf war und dass es bei einem Mann vielleicht einen Blutstau geben könnte. Doch das war kein Grund, weswegen Darken so ausrastete. Nicht Darken, der vor kaum etwas Angst hatte und selbst wenn, dann bekämpfte er seine Angst gnadenlos. Wegen dem Safframatte wirkte er jedoch regelrecht panisch.

Wütend erklärte ihr, was passiert wäre, wenn sie den Trank getrunken hätte. Liasanya konnte kaum glauben, was Darken da behauptete. Andererseits konnte sie nicht anders, als ihm zu glauben. Darken war so ausser sich. Ein tiefes Trauma, das gerade aus ihm heraus brach. Es war Lia nur so fremd, dass Safframatte so etwas anrichten können sollte. Die Vorstellung war entsetzlich. Sie verstand, warum Darken so aufgebracht war. Langsam erhob sie sich und trat zu ihm. Sofort war der Prinz auf der Hut und knurrte sie gleich an, dass er sich seine Hand selbst waschen könne, als sie ihre Hände entsprechend hob. Sie sollte ihn nicht anfassen. Lia liess ihre Hände sinken, zog sie aber nicht zurück.
"Ich weiss, dass du das selber tun kannst, Darken", antwortete sie ruhig. Ihr eigener Zorn war längst verflogen. "Ich würde dir jedoch gerne helfen. Einfach als freundliche Geste. Um dir etwas gutes zu tun." So ganz schien der Jugendliche das nicht glauben zu können, denn er fluchte grummelnd vor sich hin. Doch schliesslich liess er die Hilfe trotzdem zu. Lia lächelte sanft.

"Es gibt so einige Pflanzen, die grossen Schaden anrichten können, wenn man zuviel davon einnimmt", erkärte sie ruhig, während sie seine Hand mit einer Fingerbürste gezielt und systematisch sauber schrubbte, so dass er sich sicher sein konnte, dass kein Krümelchen Safframatte mehr an seiner Haut haften würde.
"Pflanzen, die bei geringer Dosis, heilende Wirkung haben", fuhr sie fort. "Wenn man jedoch zuviel davon nimmt, können sie entsetzliche Krämpfe auslösen oder dafür sorgen, dass man für immer einschläft. Es gibt zum Beispiel ein Kraut, dessen Rauch einem schön leicht fühlen lässt und den Schmerz nimmt, doch wenn man zuviel davon abbekommt wird einem Speiübel. Oder Pilze, die lustige Träume hervorrufen und einem einen guten Schlaf bescheren, dich aber ins Verzerrte Reich locken, wenn du zuviel ist. Safframatte ist genau so. Mit der Dosis, die ich es verwende, ich es hilfreich. Ich wusste nicht, dass es so eine Wirkung hat, wie du sie es beschrieben hast. Davon habe ich noch nie gehört. Danke, dass du mir davon erzählt hast. Nun bin ich gewarnt und kann auch andere Heilerinnen warnen."
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Fr 13. Jan 2023, 22:12

Wirkung unterschätzen! Pah, das tat er bestimmt nicht. Lia hatte sicher recht, dass er sich mit den Pflanzen in Dea al Mon nicht auskannte, aber mit Safframatte kannte er sich gezwungenermaßen aus und sie tat es ab, als wäre es irgendein harmloses Aphrodisiakum. Es sollte nicht so einfach hier offen rumstehen. Es sollte nichtmal in Dea al Mon existieren!
Dass Darken so plötzlich wieder damit konfrontiert wurde und er Lia beinahe eine hohe Dosis verabreicht hätte, warf ihn mehr aus der Bahn, als er zugeben wollte. Energisch versuchte er seine Hand zu säubern, auch wenn er das alleine nie so gründlich und schnell hinbekam. Die Dea al Mon erhob sich wieder und kam zum Wasserbecken. Darken konnte sich schon denken was sie wollte. Oder war sie jetzt doch erregt?
"Ich kann mich selbst waschen, danke", wies er sie schroff zurück. "Und fass mich nicht an!" Das war nur für den Fall der Fälle, dass sie ihn doch betatschen wollte. Darauf konnte er gerade verzichten. Darken tauchte seine Hand wieder ins Wasser.
Lia wirkte nicht verärgert und meinte nur, dass sie wüsste, er könnte es selbst, doch sie hätte es als freundliche Geste angeboten, um ihm etwas gutes zu tun. Was gutes zu tun... ja, so wurde das oft genannt. Darken fluchte leise. Mittlerweile hatte er auch mitbekommen, dass sich die Dea al Mon, denen er bisher begegnet war, nicht so verhielten. Vielleicht ließ sie das Safframatte so reden.
Der Prinz sah sie misstrauisch von der Seite an. Lia wirkte normal. Lia eben mit ihrer nervigen Hilfsbereitschaft.
"Du kannst mir helfen", grummelte er schließlich. Auch weil er merkte, dass er allein nicht weit kam. Aber wenn sie ihn sinnlich streichelte, wäre er sowas von weg. Die Heilerin nahm eine Bürste zur Hand und begann seine Finger sauber zu schrubben.
Währenddessen belehrte sie ihn, dass es einige Pflanzen gäbe, die bei einer hohen Dosis, großen Schaden anrichten könnten. Der Jugendliche verdrehte die Augen.
"Ich weiß. Safframatte", sagte er.
Lia meinte jedoch andere Pflanzen und erzählte ihm von verschiedenen Beispielen. Safframatte wäre so ähnlich. Mit einer kleinen Dosis wäre es hilfreich. Locker tat sie seine Warnung ab und bedankte sich für seine Erklärung. Jetzt könnte sie auch andere Heilerinnen warnen.
"Du hast immer noch nicht begriffen!", zischte Darken. "Wenn du erlebt hättest, was ich erlebt habe, würdest du das Safframatte vernichten." Oder mindestens in den Giftschrank sperren. "Wenn du eine zu hohe Dosis verabreicht bekommst, dann bist du nicht mehr du selbst. Du bist nur noch Trieb. Es hat mit Lust nichts zu tun. Safframatte schaltet den Verstand aus, lässt nur noch deine Triebe arbeiten."
Darken ließ sie weiter seine Hand reinigen, obwohl es ihm unangenehm war. Er schwieg etwas ehe er dann doch leise noch etwas sagte. "Ich habe einige sehr... sehr schlimme Dinge getan unter Safframatteeinfluß." Aber er hatte seine Schuldgefühle ausgeschaltet, nicht nur deswegen sondern auch oft überhaupt. Das Überleben war leichter gewesen, wenn man keine Gewissensbisse hatte. Er hatte getan was notwendig gewesen war um zu überleben. Selbst wenn es bedeutet hatte, anderen dafür Schmerzen zuzufügen.

"Wenn du so viel Safframatte in dir hast, dann willst du nur noch die Erlösung. Obwohl sie mit Safframatte niemals kommt. Ich weiß nicht was du deinen Kunden verkaufst, aber Safframatte macht keinen Sex besser. Sicherlich gibts in eurem Wald irgendwas bessres als diesen Dreck." Und wenn nicht, dann sollten die Heilerinnen es gefälligst finden.
"Man kann Safframatte nicht unterdrücken, wenn es erstmal im Körper ist. Selbst die... die sich damit auskennen, schaffen es nicht immer es zu bekämpfen und zu unterdrücken. Wegrennen würde nicht helfen. Jemanden das Hirn zu Brei treten, das würde helfen", bemerkte er, das klang vielleicht hart, war aber nunmal so. "In einer gewissen Phase ist einem egal mit wem man Sex hat. Es könnte der eigene Vater sein, die eigene Schwester, ein unschuldiges Kind das dir über den Weg läuft."
Darken zog seine Hand fort und wischte sie an einem trocknenen Tuch ab. Ernst blickte er Lia in die Augen.
"Das macht eine zu hohe Dosis. Dass du keinerlei Skrupel hast, weil nichts wichtiger ist als diese krampfhafte Erlösung. Ich weiß nicht wies dir geht, aber ich hab lieber entsetzliche Krämpfe durch irgendeine deiner anderen Pflänzchen hier als Safframatte intus zu haben und die kleine Maldris zu vergewaltigen, weil sie mir einfach zur falschen Zeit über den Weg gelaufen ist. Safframatte ist eine Droge, die sie Sklaven außerhalb des Waldes geben. Weil sie schnell wirkt und lange anhält. Völlig egal was sie mit der Person anrichtet, die es eingeflößt bekommen hat. Und du hast es zwischen Salbei und Schlüsselblume stehen. Was ist, wenn irgendwelche Kinder Blödsinn machen und deine Heilkräuter nach was lustigem durchsuchen und sich ein paar Körner reinpfeifen, weil sie gehört haben, dass es schön prickeln soll? Verstehst du jetzt wie gefährlich es ist? Wieso habt ihr das überhaupt im Wald?"
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Sa 14. Jan 2023, 09:35

Die Angst sass tief in Darken, denn er zischte sie nach ihrer beruhigenden Erklärung an, dass sie nicht begriffen hätte. Aufgewühlt erzählte er ihr von seinen Erfahrungen damit und es klang furchteinflösend, was eine zu hohe Dosis mit einem Menschen anstellte. Lia gab sich Mühe, dem zuzuhören und nicht abzuwiegeln, was Darken ihr erzählte, weil es so unglaublich klang. Oder tröstend seine Hand zu streicheln, als er ihr leise gestand, dass er sehr, sehr schlimme Dinge unter Safframatteeinfluss getan hätte. Doch sie wusste, dass Darken das jetzt nicht verkraften würde. Also hörte sie ihm einfach nur zu und versuchte es zu verkraften, während sie sich darauf konzentrierte, seine Hand gründlich zu reinigen, damit er keine Angst haben musste, dass das Saframatte wieder in seinen Körper gelangen konnte.

Aufgewühlt erzählte Darken weiter, was zuviel Safframatte mit einem machte. Dass man nur noch Erlösung haben wollte, es jedoch keine geben würde. Er nannte die Pflanze einen Dreck. Dabei war es nicht die Pflanze, die böse war. Es waren die Menschen, die böses daraus machten. Die daraus eine Droge machten und es einem Jugendlichen aufzwangen, damit er sich vollkommen selbst verlor. Darken konnte das nicht mehr unterscheiden. Lia verstand das. Für sie war das, was er erzählte so jenseits ihrer Vorstellungskraft. Doch sie verstand, dass man Darken ganz schlimme Dinge mit dieser Pflanze angetan hatte. Dinge, die man niemandem antun sollte. Schon gar keinem Kind.

Sobald Darken an seiner Hand zog, gab Lia sie frei. Auch wenn sie sich gerne an ihr festgehalten hätte. Stattdessen spülte sie die Bürste aus, reinigte ihre eigenen Hände, ehe sie sie ebenfalls abtrocknete. Darken setzte ihr derweil weiter zu, was man mit einer zu hohen Dosis Safframatte machte. Dass man vor nichts und niemandem zurück schreckte, um den quälenden Drang zu befriedigen. Es war so schwer zu hören und als er ihr dann auch noch so fest in die Augen blickte, erschauderte sie und Tränen schossen ihr ungewollt in die Augen.
"Darf... darf ich dich umarmen Darken? Bitte?" fragte sie kläglich. Eine leise Träne rann ihr über die Wange.
"Es ist nicht wegen des Safframattes im Trank", versicherte sie rasch, weil der Prinz das befürchten könnte. "Ich... es ist nur... bitte. Ich brauche jetzt jemanden, an dem ich mich festhalten kann." Es war unfair, dass sie nun diejenige war, die Trost brauchte, obwohl es Darken war, dem so fürchterlich schlimmes angetan worden war. Lia hoffte sehr, dass er ja sagen würde. Denn sie wollte nicht irgendjemanden umarmen. Sondern Darken. So, dass sie sich vielleicht gegenseitig etwas Trost geben konnten. Es tat so weh, was Darken angetan worden war. Sie brauchte erst etwas Halt, ehe sie auf seine Fragen eingehen konnte.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Sa 14. Jan 2023, 10:16

Darken sah sie eindringlich an in der Hoffnung, dass seine Worte endlich ankamen und Lia begriff wie gefährlich die Droge war. Eigentlich hatte er nicht so viel über sich preisgeben wollen, aber vielleicht hatte es geholfen, dass die Dea al Mon die Gefahr ernstnahm. Vielleicht etwas zu gut geholfen, denn plötzlich füllten sich Lias Augen mit Tränen und sie sah ihn ganz verzweifelt an. Instinktiv wollte Darken auf Abstand gehen. Da fragte sie, ob sie ihn umarmen könnte. Tränen begannen ihr über die Wangen zu laufen. Was war denn jetzt los? Darken hatte sie nicht zum Weinen bringen wollen.
Wollte sie an ihn ran wegen dem Safframatte, das sie genommen hatte? Das konnte sie vergessen! Der Jugendliche wollte bereits einen Schritt zurück, als Lia beteuerte, dass es nicht wegen des Safframattes war. Sie würde jetzt jemanden brauchen an dem sie sich festhalten könnte. Vielleicht realisierte sie mittlerweile wie knapp sie beinahe dem scheiß Safframatte ausgeliefert gewesen wäre.
"Hör mal.. ich wollt dir keine Angst einjagen.. das Zeug ist eben nicht gut. Für niemanden." Höchstens für die, die es an anderen missbrauchten. Es war eine einfache Methode, wenn man sein Folterobjekt sonst nicht scharf bekam.
"Nur dass du kapierst, dass Safframatte nicht hierher gehört. Wenn du es unbedingt brauchst für irgendwelche Dea al Mon, dies nicht hochkriegen, dann schließ es gut ab", schärfte er ihr ein. Lia sah ihn weiterhin kläglich an, während sie schniefte und weinte und ihre spitzen Ohren zitterten.
Darken verdrehte die Augen. War ja nicht zum aushalten.
"Okay, komm her", gab er endlich klein bei. Darken streckte seinen Arm aus und zog die Heilerin unbeholfen näher. Lia bedankte sich und kam auch vorsichtig näher ehe sie ihre Arme um seine Taille schlang und sich an ihn lehnte. Ihren Kopf bettete an seine Schulter. Während die Dea al Mon sich entspannte, blieb Darken noch länger angespannt. Er wusste nicht wie er mit dieser unerwarteten Nähe umgehen sollte und auch nicht was er jetzt tun sollte, um sie zu trösten. Er hatte Lia irgendwie gern. Er wollte ja nicht, dass sie weinte.
"Wieso weinst du denn jetzt so viel?", fragte er. "Es ist nichts passiert." Darken wurde unruhig in der Umarmung, aber da sein eigener Arm noch frei war, fühlte er sich nicht so eingeengt. Unbeholfen legte er ihn um Lia und hielt sie am Rücken fest. Er musste daran denken wie er mit ihr vor der Baumhütte geschlafen hatte und da hatten sie weniger Körperkontakt gehabt als jetzt. Und wie lange sollte diese Umarmung gehen? Half die etwa?

Anders als Lia hatte er echt kein Bedürfnis sich alles von der Seele zu reden und es wollte ja auch niemand hören. Merion konnte er überhaupt nichts sagen, Eoshan auch nicht so viel und Lia brach ja jetzt schon in Tränen aus bei ein bißchen Safframatte. Okay, vermutlich war das ungerecht von ihm, aber er brauchte sowieso niemanden, der ihn tröstete. Das was er von sich preisgab war bereits das äußerste an Gefühlen seinerseits.
"Heulst du mich jetzt noch weiter voll oder bist du fertig?", fragte er etwas unbeholfen. Sie sollte sich jetzt bloß nicht beschweren, er war halt kein guter Tröster.
Du solltest es ihr wenigstens anbieten, ermahnte ihn Minan. Manchmal reicht allein schon das Angebot an sich.
"Gut, schön, wenn du magst, können wir gerne noch weiter so rumstehen", rang er sich ab, "Oder darüber reden was dich beschäftigt." So, er hatte es angeboten. Wehe, sie brach jetzt wieder in Tränen aus.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Sa 14. Jan 2023, 10:38

Darken stockte und verstand ihre Tränen ganz falsch. Sie weinte nicht, weil er ihr Angst gemacht hatte. Das hatte er wirklich. Sie weinte um ihn. Weil er so fürchterliches hatte durchmachen müssen und nicht um sich selbst weinen konnte. Sie weinte ob der Grausamkeit, die auf dieser Welt existierte. Sie wusste, dass Darken nicht gut mit Nähe umgehen konnte. Doch etwas Nähe würde ihm nun bestimmt gut tun. Ihr auf jeden Fall. Deswegen konnte sie ihn auch nur weiter kläglich und mit einem leisen schniefen anschauen, der Blick voller Flehen um eine Umarmung. Sie würde das Safframatte wegschliessen. Aber erst brauchte sie etwas Trost von Darken.
"Danke", flüsterte sie erleichtert, als er seinen Arm nach ihr ausstreckte und sie sogar näher zog, nachdem er ihr die Erlaubnis für eine Umarmung gegeben hatte. Vorsichtig kam sie näher, um ihn nicht zu bedrängen. Sanft schlang sie ihre Arme locker um seine Taille, lehnte sich behutsam an ihn udn bettete ihren Kopf an seine Schulter. Das tat gut. Darken war hier in Sicherheit. Sie würde ihn beschützen. Alle in Dea al Mon würden das. Lia wurde augenblicklich ruhiger. Trotzdem musste sich noch etwas um Darkens weinen. Um seine verlorene Kindheit und seine bisherige Jugend. Dafür würde es ab jetzt besser werden. Ganz bestimmt.

Darken war so tapfer. Er fühlte sich noch nicht wirklich wohl in der Umarmung und wollte wohl am liebsten, dass er ihre Tränen wie einen Wasserhahn abstellen konnte. Trotzdem legte er seinen Arm um sie und hielt sie am Rücken fest. Und er hielt still, während sie seine Nähe brauchte und nachdem er merkte, dass sie ihn wirklich noch weiter vollheulen wollte, wie er es nannte, gab er klein bei und bot ihr an, noch weiter so mit ihr rumzustehen, wenn sie mochte. Nun musste Lia sachte Lachen und sie kuschelte sich nur noch enger trostsuchend an ihn. Sie war noch nicht fertig damit, ihn vollzuheilen. Sie wollte noch weiter mit ihm so rumstehen.
"Ich hasse sie", flüsterte sie inbrünstig, nachdem sie das Gefühl hatte, dass sie beide in der Umarmung angekommen war. "Ich hasse sie alle. Alle die dir so furchtbare Sachen angetan haben. Ich will sie töten. Jeden einzelnen von ihnen. Ganz langsam und qualvoll. Ich hasse sie wirklich aus tiefster Seele."
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Sa 14. Jan 2023, 10:58

Lias Reaktion war ein leises Lachen. Dann kuschelte sie sich enger an ihn. Darken seufzte ergeben und ließ es geschehen. Aber das machte er jetzt nicht immer mit ihr. Das konnte sie vergessen. Angespannt wartete er rum, dass Lia sich wieder beruhigte. Während der Prinz so wartete und merkte, dass nichts weiter passierte, entspannte sich sein Körper ein wenig. Die Umarmung war weiterhin lästig, doch nicht so, dass sich alles in ihm verkrampfte. Lia schien wirklich nicht unter Safframatte Einfluss zu stehen.
Dann flüsterte sie, dass sie alle hassen würde, die ihm so furchtbare Dinge angetan hätten. Sie wolle jeden einzelnen von ihnen töten.
"Ganz langsam und qualvoll. Ich hasse sie wirklich aus tiefster Seele."
Darken wusste nicht gleich was er darauf erwidern sollte. Er wollte kein Mitleid. Aber Lia bemitleidete ihn gerade nicht. Sie schien auf seiner Seite sein zu wollen, um ihn zu rächen oder zu beschützen. Es war seltsam. Dabei wusste Lia nur einen Bruchteil von dem was ihm passiert war. Genug, um den gleichen Hass zu empfinden, der ihn lange Zeit genährt hatte. Solange bis nur noch dieser Hass existiert hatte. Nur noch Aggression. Es war leichter gewesen, als darüber zu weinen. Lieber zu kämpfen als aufzugeben. Egal wie ausweglos es gewesen war. Wie hoffnungslos.
Darken spürte wie Minan näher an die Oberfläche kam und seine Augen feucht wurden. Energisch vertrieb er es und blinzelte mehrmals. Minan konnte später weinen. Er wollte das jetzt bestimmt nicht.
"Ich hasse sie auch, aber es ist kein Leben nur zu hassen.. hab ich erst hier mitbekommen", gab er zu. Genau genommen lernte er es noch. "Ich mein, ich arbeite dran. Ist halt nicht so leicht", brummte er. Zu Beginn hatte er jedem Dea al Mon misstraut und nur das schlimmste von ihnen erwartet. Er wollte nicht mehr so sein, doch es war auch schwer nicht so zu denken. Darken wollte die anderen Splitter weiterhin beschützen. Der Wald war schön, friedlich. Fast zu friedlich. Eigentlich wartete er nur darauf bis es zerplatzte wie ein böser Traum. Dass es doch nur ein perfides Netz Talians war und er irgendwann wieder in der Villa aufwachen würde, um ihre gurrende Stimme zu vernehmen.
Der Prinz versteifte sich und machte sich rasch los von Lia.
"Es bringt nichts immer nur zu hassen", wiederholte er. "Ein Teil von mir will ständig losrennen und sich an allen rächen. Sie aufspüren und qualvoll massakrieren. Aber dann hätte ich immer noch kein Leben."
Darken lernte allmählich, dass es besser war langweilige Kräuter mit Lia zu lernen, als sich einem Rachefeldzug zu verschreiben. Er wollte nur noch mit seiner Vergangenheit abschließen.
"Lass uns nicht weiter darüber reden, okay? Es ist Schnee von gestern, das liegt hinter mir."
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Sa 14. Jan 2023, 11:30

Sie befürchtete halb, dass Darken sie von sich stossen würde. Dass er sie anfauchen und irgend etwas gemeines sagen würde, weil sie ihm gerade so nah war. Stattdessen stand er weiter einfach nur bei ihr, ehe er zugab, dass er sie auch hassen würde. Im gleichen Atemzug fügte er jedoch hinzu, dass es kein Leben wäre, nur zu hassen. Lia erschauderte. Darken war so stark. Er war noch so jung und trotzdem war er so weise. Erkannte was echtes Leben war. Die meisten, brauchten viel länger, bis sie so etwas begriffen. Wenn sie es überhaupt so tief begreifen konnten, wie Darken es tat. Lia war sich nicht sicher, ob sie selbst das sogar konnte. Sachte drückte sie Darken etwas, als er brummte, er würde daran arbeiten, ein Leben zu haben. Es wäre eben nicht leicht. Nein, das war es nicht. Aber Lia fand, dass er das wunderbar machte.

Darken war das nun jedoch zuviel Nähe. Er versteifte sich und löste sich rasch von ihm. Lia liess ihn ziehen. Sie wusste, dass er ihr mehr gegeben hatte, als sonst jemandem. Sie war dankbar dafür und sie fühlte sich schon viel besser. Mit einem tapferen Lächeln hörte sie ihm aufrichtig zu, wie er davon erzählte, dass es nichts bringen würde, immer nur zu hassen. Auch wenn ein Teil von ihm ständig losrennen und sich an allen rächen wollte. Selbst wenn er sie aufspüren und qualvoll massakgrieren würde, hätte er dann noch immer kein Leben. Lia nickte sacht. Das war wahr. Dann hatte er nur eine Aufgabe, aber kein Leben. Ein Leben beinhaltete soviel mehr, als einfach nur eine Aufgabe. Doch wie Darken es schon gesagt hatte, es war manchmal nicht leicht, so ein Leben zu leben.

"Okay", nickte sie zu seiner Bitte, nicht mehr weiter darüber zu reden. Darken hatte schon mehr gesagt, als er es sonst tat. Vielleicht würde sich ein andermal eine Gelgenheit ergeben, wo sie zusammen würden reden können. Nur so ein bisschen. Einfach weil es gut tat.
"Ich will dir aber noch sagen, dass ich dich sehr bewundere Darken", konnte sie es noch nicht ganz sein lassen, nicht mehr darüber zu sprechen. Aufrichtig blickte sie ihm dabei fest in die Augen. "Ich bewundere deine Stärke und deine Weisheit. Deinen Mut, leben zu wollen." Seine Worte waren sehr inspirierend für sie gewesen. Am Liebsten hätte sie ihn nun erneut umarmt und geküsst. Doch sie war sich sicher, dass er das diesmal nicht mehr zulassen würde. Also wandte sie sich stattdessen abrupt ab und pflückte das Fläschchen mit den Safframattesamen vom Tisch, verkorkte es ordentlich, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass keine einzelnen Samen auf dem Tisch verstreut lagen.

"Aber das bewahrt dich nicht davor, dieses Chaos aufzuräumen, das du hier veranstaltet hast", stellte sie frech klar und versuchte wieder normal mit Darken umzugehen. "Schön sauber machen. Und danach machst du mir meinen Trank gegen meine Schmerzen." Nun, wo sie nicht mehr so sehr abgelenkt war, spürte sie wieder das Ziehen in ihrem Unterleib.
"Mein Bauch tut nämlich noch immer weh", klagte sie und liess sich wieder aufs Sofa nieder. Dort hielt sie das Fläschchen mit den Safframattesamen hoch und schüttelte es leicht.
"Die hier werde ich wegschliessen", versprach sie Darken, liess sie aber erstmal in ihrem Juwelengepäck verschwinden. "Und ich werde dafür sorgen, dass die Heilerinnen in Dea al Mon Bescheid wissen. Safframatte ist eine ganz normale Pflanze bei uns mit einer hübschen Blume und einem süssen Duft. Sie wächst halt einfach im Wald. Die Heilerinnen werden nun aber dafür sorgen, dass die Dea al Mon wissen, wie gefährlich sie sein kann." Sie würden Verantwortungsvoll damit umgehen. Darkens Leid würde für Dea al Mon nicht vergebens gewesen sein.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Sa 14. Jan 2023, 13:58

Darken war froh, dass Lia nicht weiter in seiner Vergangenheit rumwühlen wollte. Davon hatte er genug. Das brachte eh nichts. Es reichte ihm, dass er in den Albträumen des nachts sowieso nie richtig vergessen konnte. Dort war er immer noch am Kämpfen und es hörte nicht auf. Er fühlte sich müde davon, schob das Gefühl aber beiseite. Etwas anderes blieb ihm nicht übrig. Und wenn Darken etwas war, dann zäh. Er konnte lange aushalten. Auch die Albträume und die Erinnerungen. Er war dafür da diese Bürde zu schultern, damit Minan hoffentlich irgendwann ein besseres Leben hatte. Es würde nie so werden wie das was er bei den Dea al Mon beobachtete und langsam zu erahnen begann, doch wenigstens besser als zuvor. Das würde schon reichen.
Vielleicht würde das mit Merion was werden.. auch wenn Darken nicht wusste was.
Der Prinz trat noch einen Schritt zurück. Komische Umarmung. Das mussten sie erstmal nicht wiederholen, fand er. Lia sah ihn an und hatte wenigstens wieder aufgehört zu weinen. Plötzlich sagte sie ihm, sie würde ihn sehr bewundern. Seine Stärke und Weisheit und den Mut leben zu wollen. Darken verzog das Gesicht. Stärke und Weisheit. Klar.
"Werd jetzt bloß nicht kitschig", wehrte er das seltsame Kompliment ab. Menschen hatten sein Aussehen bewundert und wie gut er herhalten konnte. Sicher nicht seine Stärke und Weisheit. Je länger er in Dea al Mon lebte, desto mehr bekam Darken mit wie wenig er eigentlich von der Welt wusste. Er fühlte sich nicht weise.
Aber er war gerne stark.
Die Heilerin wandte sich ab und nahm das Fläschchen mit dem Safframatte vom Tisch, verschloss es wieder. Darken entspannte sich erst jetzt wieder mehr. Er wusste um Safframatte, das so potent war, dass selbst der Geruch ausreichte, um einen scharf werden zu lassen. Zum Glück verstanden die Dea al Mon nicht wie man diese starken Elixiere zusammenbraute.

Lia war dann wieder dran, dass er das Chaos aufräumen sollte und danach sollte er ihren richtigen Schmerztrank machen. Darken schnaubte genervt.
"Immer noch?", fragte er unwillig. Er hatte sowas von keinen Bock darauf. Aber Lia beschwerte sich, dass ihr Bauch weiterhin weh tun würde und legte sich wieder hin. Wenigstens versprach sie, dass sie das Safframatte wegschließen würde und ließ es verschwinden. Sie würde die Heilerinnen in Dea al Mon warnen. Doch im Wald wäre es einfach eine normale hübsche Blume mit süßem Duft.
"In Hayll oder Dhemlan haben sie ganze Plantagen davon. Mit speziellen potenten Züchtungen." Trotzdem konnte die Urform der Pflanze gefährlich genug sein. Darken ließ seinen Blick über die dreckige, unordentliche Anrichte schweifen.
"Ich kann das doch morgen aufräumen", sagte er, aber Lia hielt überhaupt nichts davon. "Oder Minan kann es tun."
Aber wir sollten doch Rollen tauschen, meldete sich sein anderer Splitter zu Wort. Du hast es Eoshan versprochen.
Dabei war der Streit mit Merion schon längst geklärt. Darken schnaubte, griff nach einem Lappen und begann halbherzig über die Holzplatte zu wischen. Er hätte besser aufpassen sollen, jetzt musste er alles nochmal machen. Aber irgendwie war es schwer sich zu konzentrieren. Jedes Mal wenn Lia mit dem langweiligen Trank begann, wanderten Darkens Gedanken automatisch zu Merion, was weit spannender war. Dessen große silberne Augen, die langen verträumten Wimpern, das wuschlige Haar, dieses scheue Grinsen, was so verdammt süß war und wenn er..
Darken blinzelte. "Was hast du gesagt?", fragte er. Der Jugendliche hatte irgendwelche Fläschchen wieder weggeräumt, aber anscheinend falsch. Darken stöhnte genervt und räumte es wieder richtig rum. Schmetterlinge flirrten am Fenster herum.
"Okay, ist alles wieder sauber. Wie ging jetzt dieser Trank?", fragte er. Lia hatte ihm vorhin zwar nochmal die Zutaten gesagt, aber Darken dachte wieder an den Moment unter der Laube und wie er Merion von den Splittern erzählt hatte. Ob Merion es wirklich begriffen hatte? Aber er hatte so gestrahlt, als er gehört hatte, dass sie immer noch Freunde waren. Und dann dieses kurze Streicheln über die Brust und- ah, verdammt!
Er hatte die letzte Zutat schon wieder vergessen.
"Warte.. zwei Tropfen von diesem Kraut hier?" Er hielt die Stängel hoch.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Sa 14. Jan 2023, 16:14

"Ja, mein Bauch tut immer noch weh", entgegnete sie leicht schnippisch. Und das würde auch noch ein paar Tage so weiter gehen. Mondblut war keine Unannehmlichkeit, die gerade mal fünf Minuten dauerte. Entsprechend musste Darken ihr noch immer das Schmermittel brauen. Aber kaum hatte sie ihn angewiesen, dies zu tun und vorher aufzuräumen, da fing er wieder an zu bocken und zu schmollen, als hätte es den Zwischenfall mit dem Safframatte nie gegeben. Darken erwähnte nur noch kurz, dass in Hayll oder Dhemlan ganze Plantagen mit speziellen potenten Züchtungen angebaut würden. Doch dann nörgelte er wie gewohnt darüber dass er nun aufräumen und den Heiltrank brauen musste.

"Nichts da", schüttelte Lia streng ihren Kopf, als Darken das aufräumen auf morgen verschieben wollte. "Dieser Raum muss immer sofort aufgeräumt werden, damit er bereit ist, dass man im Notfall eine Medizin herstellen kann." Zudem kannte sie Darkend gut genug, um zu wissen, dass er morgen nirgends mehr auffindbar wäre, wenn sie ihn nun aus dem Raum liess.
"Ausserdem ist es nicht sehr nett von dir, Minan dein Chaos aufräumen zu lassen", stellte sie klar. "Er ist nicht dein Diener." Darken hatte selbst darauf bestanden, dass er kein verwöhnter Bengel war. Insgeheim lächelte sie jedoch über sein genervtes Schnauben und freute sich für ihn, dass er so ein ganz normaler Jugendlicher sein konnte.

Andererseits, war es alles andere als leicht, einen Jugendlicher zu unterrichten. Besonders wenn dieser Jugendliche gar nicht in dem Fach unterwiesen werden wollte und einen Hang zum rebellieren hatte. Lia kam es so vor, als wäre es leichter einen Sack voll Flöhe zu hüten, als Tarken beizubringen, wie er ihr ihr Schmerzmittel richtig zusammen braute. Wenn er nicht endlich in die Gänge kam, würde sie ihn anbrüllen und ihm den Kopf abreissen. Ihr Bauch tat verflixt noch einmal weh. Konnte er denn nicht wenigstens darauf etwas Rücksicht nehmen.
"Nein, von dem daneben", stöhnte sie am Ende ihrer Nerven. "Zwei Blätter von dem Salbei. Nicht zwei Tropfen vom Liebstöckl. Wie willst du auch zwei Tropfen daraus gewinnen? Man müsste erst einen Extrakt machen. Davon habe ich nichts gesagt. Gütige Dunkelheit, Darken. Das ist doch nicht so schwer. Wie kannst du nur so verflixt unaufmerksam sein. Das würdest du dir beim Waffentraining auch nicht erlauben, so abgelenkt zu sein. Was ist so verflucht wichtig, dass du immer daran denken musst, anstatt mir einfach schnell mein Schmerzmittel zu machen?" Darken schien immer unaufmerksamer zu werden.
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