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Frühlingsträume





Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Sa 14. Jan 2023, 16:43

Lia stöhnte mindestens ebenso genervt und erklärte ihm erneut, dass er das falsche erwischt hatte. Er bräuchte als nächstes zwei Salbeiblätter und wie er überhaupt zwei Tropfen aus den Liebstöckel Stängel gewinnen wollte. Darken zuckte mit den Schultern.
"Weiß ich doch nicht", gab er zurück. Er hatte doch mehrmals gesagt, dass es Minan war, der sich damit auskannte. Wenn Minan Lia dabei aushalf, schaltete Darken meist vollkommen ab. Er würde natürlich mitbekommen, wenn etwas Minan belastete oder verunsicherte, aber sicher nicht was nun in so ein Schmerzmittel kam oder was er jetzt mit diesen Blättern machen sollte. Darken legte den Liebstöckel beiseite und griff nach dem Salbei. Falls es der Salbei war.
"Das hier?", fragte er nochmal gelangweilt. Lia schimpfte mit ihm, dass es doch nicht so schwer wäre und beim Waffentraining könnte er auch nicht so unaufmerksam sein.
"Was ist so verflucht wichtig, dass du immer daran denken musst, anstatt mir einfach schnell mein Schmerzmittel zu machen?", fragte ihn Lia. Darken wandte sich ab.
"Nix", blockte er ab und versuchte sich wieder zu konzentrieren. "Was mach ich jetzt mit den Blättern?", fragte er, obwohl es ihm Lia schon mehrmals erklärt hatte. Du könntest mir ruhig mal helfen, wandte sich Darken auch an Minan, der sich bisher aber mit Äußerungen zurückgehalten hatte. Normalerweise hätte sein sanfter Splitter doch gar nicht zugelassen, dass Darken so einen Mist zusammenrührte.
Hmm? Oh, ich musste auch an Merion denken, gab Minan in seinen Gedanken zu. Darken schnaubte. Na, großartig. Kein Wunder, dass er Lia beinahe einen Safframattetrank verabreicht hätte.
Als der Prinz wieder etwas falsch machte und Lia beinahe der Geduldsfaden riss, murmelte Darken dann doch eine Erklärung.
"Hab mit Merion geredet."
Lia setzte sich vorsichtig auf und fragte, ob es ein gutes Gespräch gewesen wäre. Darauf wusste Darken nicht gleich eine Antwort.
"Ich glaub schon", sagte er schließlich. "Ich hab ihm von den Splittern erzählt. Keine Ahnung obs gut rübergekommen ist." Der Prinz hantierte unruhig mit einer der Phiolen. "Er hat mir gesagt, er mag mich und steht auf Männer. Also auf mich. Denk ich mal." Darken zuckte mit den Schultern und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass ihn das alles was durcheinander machte.
"Weiß nicht was jetzt ist. Danach bin ich gegangen." Eigentlich weggerannt, doch das wollte er Lia nicht sagen. Darken stellte die Phiole zurück bevor er sie noch fallen ließ. Er versuchte sich wieder dem Trank zu widmen, jedoch nur mit mäßigem Gefühl.
"Muss immer noch dran denken, was er so gesagt hat und sein blödes Strahlen, dass wir noch befreundet sind. Ist total bescheuert." Er wollte das nicht. Er wusste nichtmal was er damit anfangen sollte. Merion hatte das mit den Splittern einfach so hingenommen. Es war ihm wichtiger gewesen, ob sie noch befreundet waren. Dieser Idiot. Merion wusste gar nichts.
"Also passt das jetzt hier?" Er warf die zwei Salbeiblätter in den Tiegel. Darken wollte das lieber schnell beenden.
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von Anzeige » Sa 14. Jan 2023, 16:43

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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Sa 14. Jan 2023, 17:26

Verschlossen behauptete Darken, dass ihn nichts ablenken würde. Doch wenn dem so wäre, würde das bedeuten, dass er ihre Kräuterkunde dermassen gering schätzte, dass er es nicht schaffte sich zu konzentrieren. Lia wusste allerdings inzwischen, dass Darken nicht so grausam war. Also vermutete sie, dass er sie schlichtweg anlog, weil er nicht reden wollte. Entsprechend ungläubig schnaubte Lia und verdrehte die Augen. Wenn er nicht darüber sprechen wollte, bitte sehr. Aber dann sollte er sich gefälligst darauf konzentrieren, ihr ihren Heiltrank zu machen, damit ihre Bauchschmerzen wenigstens für eine Weile aufhörten. Nur schien Darken das partout nicht auf die Reihe zu bekommen. Schon wieder schlich sich ein Fehler ein und Lia war kurz davor ihn aus der Krankenstation zu werfen. Sie würde auf andere Weise an ein Schmerzmittel gelangen.

Als Darken unvermittelt murmelte, dass er mit Merion geredet hätte. Lia verstand. Das war es also. Darken hatte Merion das mit den Splittern sagen wollen. Ob er es getan hatte? Hatte das Gespräch den erwünschten Erfolg gebracht? Vorsichtig setzte sie sich auf dem Sofa auf und versuchte Darken nicht zu neugierig zu mustern.
"War es ein gutes Gespräch", fragte sie behutsam. Sie war natürlich verflixt neugierig und wollte am Liebsten alles sofort erfahren. Bei Darken kam man so jedoch nicht vorwärts. Also stellte sie erst einmal eine neutrale Frage. Fast so, als würde es sie nicht interessieren. Tatsächlich antwortete der Prinz nach einer Weile schliesslich, dass er schon glaubte, dass es ein gutes Gespräch gewesen wäre. Nur wisse er nicht, ob das mit den Splittern gut rübergekommen wäre. Lia biss sich auf die Lippen, um Darken nicht mit weiteren Fragen zu bedrängen. Es lohnte sich, denn Darken begann für seine Verhältnisse richtig viel zu erzählen.
Gerührt und mit einem Lächeln in den Augen hörte Lia zu. Merion hatte Darken im Gegenzug gestanden, dass er Männer attraktiv fand. Dabei hatte er wohl indirekt angedeutet, dass er Darken begehrte. Na, das war doch ein tolles Gespräch gewesen. Lia verstand nicht, wie Darken das nicht wissen konnte. Vielleicht deswegen, weil er das Gespräch wohl ziemlich abrupt beendet und einfach gegangen wäre. Nun wusste er nicht, was jetzt ist. Kein Wunder. Und Merion ging es wohl noch viel schlimmer, nachdem er so etwas intimes gestanden hatte und Darken einfach wegging. Tapfer verkniff sich Lia ein Stöhnen und griff sich auch nicht an den Kopf.

"Findest du es bescheuert, dass Merion sich freut, dass ihr noch befreundet seid oder dass du dauernd daran denken musst", fühlte sie Darken nun doch noch etwas auf den Zahn. Ihn dazu zu drängen, den Trank richtig fertig zu machen, gab sie nun komplett auf. Das würde Darken nicht mehr hinbekommen. Ausserdem war das hier gerade viel spannender.
"Und warum ist es blöd, wenn Merion strahlt?" stellte sie sich etwas dumm. "Ich finde, er sieht ganz süss aus, wenn er glücklich lächelt. Du nicht? Oder magst du nicht mit ihm befreundet sein und hast es nicht gewagt, ihm zu sagen?"
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Sa 14. Jan 2023, 18:26

Zunächst hörte die Dea al Mon einfach ruhig zu, doch dann begann sie lästige Fragen zu stellen. Was Darken denn genau bescheuert fand. Der Prinz wandt sich unwohl. Er hätte überhaupt nicht damit anfangen sollen. Er strich unruhig mit der Fingerspitze am Rand des Mörsers entlang.
"Es ist bescheuert dran zu denken", murmelte er. "Bin froh, dass das Gespräch vorbei ist." Er redete nicht gerne darüber wie zerbrochen er war. Bei Merion war es überraschend gut verlaufen, doch Merion hatte sich auch etwas Zeit erbeten genauer darüber nachdenken zu können. Was, wenn er später zu dem Schluss kam, dass ihm das zu kompliziert und verrückt war? Der Gedanke machte Darken noch angespannter. Er hätte nicht wegrennen sollen, aber plötzlich war ihm alles zu schnell gegangen. Er wusste auch nicht was los war.
Lia fragte, wieso es blöd wäre, wenn Merion strahlen würde, wo er doch damit ganz süß aussähe. Darken brummte nur leise zustimmend. Schon. Aber das war noch lange kein Grund dauernd daran denken zu müssen.
"Oder magst du nicht mit ihm befreundet sein und hast es nicht gewagt, ihm zu sagen?", fragte die Heilerin. Darken schüttelte den Kopf.
"Ich hab ihm gesagt, dass ich.. na, ihn auch mag", gab er zu. "Es ist eben nett mit ihm rumzuhängen und was zu unternehmen, das ist alles." Das war zwar nicht alles, aber mit mehr kam Darken gerade noch nicht klar. Natürlich, spätestens seit dem Traum dachte er daran, wie es wäre auch noch mehr mit dem Krieger zu machen, doch dieses eine Mal wollte er auf Minan warten, es sollte nicht wieder im Streit enden. Allein die Tatsache, dass er sich so viel Mühe gab, war im Grunde schon Hinweis genug, dass er für den Dea al Mon viel empfand.
"Ich weiß auch nicht was sich damit ändern soll." Er nahm den Stampfer des Mörsers und begann das Zeug darin zu zerkleinern. Keine Ahnung, ob das überhaupt gefordert war, aber er musste sich irgendwie beschäftigen. Sie hätten sich beinahe geküsst.. bevor Darken abgehauen war. Aber er hatte Merion klargemacht, dass es ihm nur zu schnell ging und es nicht daran lag, dass er Merion nicht mochte.
Zu schnell. Ugh. Darken verdrehte die Augen. Wie konnte er nur solch einen Müll von sich geben?
"Ich bin gegangen, weils mir zu schnell ging. Es war so bescheuert", murrte er und rieb den Stampfer energisch.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Sa 14. Jan 2023, 19:23

Darken wand sich und es war ihm gar nicht wohl über seine Gefühle zu sprechen. Wobei sprechen schon zuviel gesagt war. Darken brummelte eher vor sich her. Seine Haut war hell wie immer, dennoch klang seine Stimme so, als würden sich seine Wangen ganz hitzig anfühlen. Das war so süss. Lia biss sich fest auf die Zunge, um das jetzt nicht zu vermasseln und den niedlichen Prinzen zu knuddeln und zu herzen. Ihr war jedoch bewusst, dass Darken ihr sehr vertraute, dass er ihr das alles erzählte und dass es ihn sehr brüskieren würde, wenn sie ihn nicht für cool, sondern für süss hielt. Lia fühlte sich durch dieses Vertrauen geehrt und wollte es keinesfalls missbrauchen.

Gleichzeitig wurde ihr auch klar, dass Darken Merion sehr mögen musste, wenn er es auf sich nahm, mit jemand anderem über seine Begegnungen mit dem Krieger zu sprechen, damit er es mit Merion nicht vermasselte. Kurz darauf gestand Darken ihr, dass er Merion gesagt hätte, dass er ihn auch mögen würde. Innerlich atmete Lia erleichtert auf. Es hätte ihr sehr leid für den jungen Krieger getan, wenn Darken ihn einfach so zurück gelassen hätte. Der Prinz ging sogar so weit, von sich aus zu erzählen, dass es nett wäre mit Merion zusammen zu sein und etwas mit ihm zu unternehmen. Er tat es ab, dass das alles wäre. Doch Lia wusste, dass das bei Darken schon beinahe einer Liebeserklärung gleichkam. Allerdings hütete sie sich, ihn darauf hinzuweisen oder ihn gar zu fragen, ob er Schmetterlinge im Bauch spürte.

"Nun, wenn man sich gegenseitig mag, dann fängt man an, aufeinander zu achten und aufzupassen. Das könnte sich ändern", gab sie Darken einen sanften Hinweis, wie sich so eine Beziehung entwickeln konnte. Dass er nun vollkommen unnötigerweise eine Menge Kamillesamen zu zerreiben begann, erwähnte sie nicht. Es war offensichtlich, dass Darken etwas zu tun haben brauchte, damit er weiter sprach und Lia wollte dieses fragile, wunderschöne Gespräch auf keinen Fall unterbrechen.
"Nein, das war überhaupt nicht bescheuert, dass du gegangen bist, weil es dir zu schnell ging", widersprach sie ihm überzeugt. "Das ist sogar ein sehr wichtiger, erwachsener Schritt, erst einmal tief durchzuatmen und sich zu überlegen, was man will, ehe man sich Hals über Kopf in etwas stürzt." Lia war richtig stolz auf sich, dass sie das Wort Beziehung nicht gesagt hatte.
"Sofern Merion natürlich weiss, warum du gegangen bist. Wenn er es nicht weiss, ja, dass ist es bescheuert und du musst das wieder gerade biegen." Frech grinste sie Darken an und rückte etwas auf dem Sofa hin und her, um es sich gemütlicher zu machen. "Und? Hast du dir nun während des Heiltranksbrauen überlegt, wie es mit dir und Merion weiter gehen soll? Was du dir von ihm wünschst?"
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Sa 14. Jan 2023, 20:35

Darken schnaubte, als Lia ihm sagte, dass man anfangen würde aufeinander zu achten und aufzupassen, wenn man sich gegenseitig mochte. Er wusste nicht was sie damit meinte. Natürlich wollte er nicht, dass Merion irgendwas schlechtes passierte. Aber das war normal oder? Nur weil Merion ganz nett war, musste sich ja nicht unbedingt was zwischen ihnen ändern. Vielleicht, dass sie irgendwann Sex hatten, wenn Minan auch mal soweit war. Das konnte wohl ewig dauern. Anderseits hatte Darken ja eben erst zugeben, dass es ihm selbst zu schnell gegangen war. Er wusste nichtmal weswegen und wieso er so gehandelt hatte. Normalerweise würde er das nicht so an sich ranlassen.
Als er Lia davon erzählte, entgegnete sie ihm gleich, dass es nicht bescheuert gewesen wäre zu gehen. Es wäre sehr erwachsen gewesen. Darken sah sie skeptisch an, um herauszufinden, ob sie sich über ihn lustig machte. Doch die Dea al Mon wirkte vollkommen ernst und bemerkte, dass es wichtig wäre erst einmal tief durchzuatmen und sich zu überlegen was man wolle ehe man sich Hals über Kopf in etwas stürzte. Wieder wusste der Jugendliche nicht so genau was sie meinte, wollte sein Unwissen aber nicht zu erkennen geben. Er hatte das Gefühl, dass irgendwas mit Merion passierte, wo er keinerlei Ahnung drüber hatte und das gefiel ihm überhaupt nicht. Jedenfalls wollte er nicht vor Lia durchblicken lassen, dass er nicht weiter wusste.
"Ja, habs ihm gesagt", bestätigte Darken, dass Merion wusste warum er gegangen war. Eigentlich hatte Darken es ihm mehr oder weniger zugerufen bevor er aus der Laube geflüchtet war, doch das sollte ja zählen. Darken wollte nicht schon wieder ein kompliziertes Versöhnungsgespräch.
Lia grinste ihn an und machte es sich auf dem Sofa gemütlich.
"Und? Hast du dir nun während des Heiltranksbrauen überlegt, wie es mit dir und Merion weiter gehen soll? Was du dir von ihm wünschst?", fragte sie ihn. Darken hob eine feine Augenbraue.

"Mir von ihm wünsche? Das hat mich noch nie wer gefragt. Es ist nicht gut, etwas zu planen oder zu hoffen oder zu wünschen. Hinterher gehts sowieso schief." Er konnte diese Schwarzmalerei einfach nicht abstellen, sie war sein Schutz. Wenn er sich nicht allzu sehr darauf einließ, wurde er auch nicht verletzt. Dabei übersah der Prinz völlig, dass er schon längst mitten darin verstrickt war.
"Und woher soll ich wissen, was mit Merion ist, hinterher kommt sowieso alles anders als man sich denkt. Aber ich dachte, wir sind... naja Freunde. So halbwegs." Bedingungslos vertraute er schließlich keinem.
Er hatte schon öfter etwas mit Merion unternommen, manchmal sogar nur sie beide zusammen. Das würden sie doch weiter machen oder? Es war nicht so übel. Darken wollte bloß weiterhin mit ihm befreundet sein. Und vielleicht mit ihm rummachen. Ah, verdammt, vielleicht hätte er ihn küssen sollen.
"Ich glaub, Merion hat noch keine Erfahrung mit Männern. Vielleicht kann ich ihm was zeigen, wenn er will." Er konnte sich nicht vorstellen, was Merion sonst von ihm wollte.
Darken legte den Stampfer beiseite und guckte skeptisch in den Mörser. "Was ist damit? Willst du das auch probieren?", fragte er.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » So 15. Jan 2023, 08:58

"Oh, ich bin mir sicher, dass Merion dich früher oder später genau das fragen wird", schmunzelte Lia auf Darkens Überraschung, dass ihn noch nie wer gefragt hätte, was er sich von jemand anderem wünsche. "Um genau zu sein, hat er dich das sogar schon gefragt. Wenn auch nicht mit diesen Worten und sehr indirekt." Doch für Darken war das alles noch so neu, dass er das nicht erkennen konnte. Lieber konzentrierte er sich darauf, nicht enttäuscht zu werden.
"Es ist wahr, dass es riskant ist, auf etwas zu hoffen, zu planen oder sich etwas zu wünschen", gab sie zu. Während dieses wundervollen Gesprächs, wo Darken ihr so sehr vertraute, merkte sie selber immer mehr, dass ihre eigene Hoffnung enttäuscht und ihr Wunsch nicht erfüllt werden würde. Sie hatte den Prinzen jedoch viel zu gern, als dass sie ihm nicht würde helfen wollen. Selbst wenn sie ihn damit in allein Merions Arme trieb und nicht auch in ihre eigenen.
"Andererseits, wenn man nicht weiss, wohin man will, wird man auch nie dort ankommen", versuchte sie ihm eine andere Sichtweise darzulegen, dass es sich manchmal eben doch lohnte, etwas zu riskieren. "Wenn du dir überlegst, was du dir von Merion wünschst, geht es nicht darum, dass er all deine Wünsche erfüllen musst. Es geht mehr auch darum herauszufinden, was du nicht willst. Nur weil du keine Wünsche, Pläne und Hoffnungen festlegst, heisst das noch lange nicht, dass du alles mit dir machen lassen musst, nur um nicht enttäuscht zu werden. Überleg dir, was du willst, was du nicht willst und wo du bereit bist, Kompromisse zu machen und wo nicht. Das ist nichts, was für immer in Stein gemeisselt ist und sich nicht ändern kann. Es ist mehr ein Leitfaden, an den du dich halten kannst, wenn einmal alles zu verwirrend wird. Ich finde, das bist du dir und den anderen Splittern schuldig, dass du dich das fragst." Sonst würde Darken nie auf den Gedanken kommen, dass er eine ganz normale Beziehung führen konnte.

"Na, indem du so fair bist und ihn das Selbe fragst", musste Lia dann doch leise lachen, als Darken so süss unbedarft fragte, wie er denn wissen sollte, was mit Merion wäre. Darken verpackte seine angehende Beziehung lieber in etwas harmloses. Sie wären halbwegs Freunde. Etwas, worauf er sich nicht zu sehr einlassen wollte, weil es hinterher sowieso anders käme, als man dächte. Auch da konnte Lia ihm nicht wirklich widersprechen. Sie fand trotzdem, dass dies kein Grund war, es nicht dennoch zu versuchen.

"Ja, vielleicht kannst du ihm diesbezüglich was zeigen", stimmte sie zu und fand es absolut unfair von Darken, dass er ihr ein Bild von den beiden heissen Jungs beim Sex in den Kopf pflanzte. Wie sollte sie da denn weiterhin tapfer sein und sich selbst zurück nehmen?
"Und er kann dir im Gegenzug andere Dinge zeigen", erinnerte sie Darken, dass er durchaus auch noch was lernen konnte, ausser zu kämpfen. Zum Beispiel seine Zeit als Jugendlicher zu geniessen. Es zu geniessen, sich zu verlieben und sich eine erste Beziehung aufzubauen.
"Wichtig ist aber vorallem, dass ihr miteinander redet, Darken", riet sie dem unerfahrenen, süssen Prinzen. "Ihr müsst miteinander reden, damit ihr einander versteht und euch nicht gegenseitig weh tut. Es muss nicht gleich sofort sein, aber findet heraus, was ihr wollt. Wollt ihr einfach nur locker Freunde sein? Oder wollt ihr vielleicht versuchen ein Paar zu sein? Wollt ihr euch nur zu zweit treffen oder auch mit anderen? Wenn man weiss, was dem anderen wichtig ist, dann verletzt man ihn weniger und wird auch weniger verletzt." Es wäre einfacher, wenn sie für diese Erklärung das Wort Beziehung hätte nutzen können. Nur fürchtete Lia, dass Darken dann schreiend aus davongerannt wäre.

"Hmmm, nein lieber nicht", wehrte sie ab, als Darken sich dann doch noch daran erinnerte, dass er ihr ein Schmerzmittel zubereiten sollte. "Sonst schlafe ich den Nachmittag durch. Lassen wir es gut sein für heute. Räum bitte einfach noch einmal auf und ich kümmere mich nachher selbst um ein Schmerzmittel." Sie verstand nun, warum Darkens Gedanken dermassen abwesend waren. Es war süss. Traurig für sie selbst. Doch sie wollte, dass er glücklich war. Alle Splitter. Da brachte sie es nicht über sich, ihn mit dem Vorschlag einer Dreiecksbeziehung zu überfordern.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » So 15. Jan 2023, 10:56

Er hätte mal lieber gar nichts von dem Gespräch mit Merion preisgegeben, denn Lia hatte unglaublich viele Ratschläge, was das jetzt alles zu bedeuten hatte und was Darken sich nicht alles dazu überlegen sollte. Okay, vielleicht hatte Darken irgendwie schon Lias Einschätzung gewollt, aber doch nicht gleich so viele! Jetzt war er sich nicht mehr sicher, ob er ihr davon hätte erzählen sollen. Denn die Heilerin fand, dass Darken schon genauer darüber nachdenken sollte, was er von Merion wollte und was nicht. Dann hätte er einen Leitfaden an den er sich halten konnte, wenn es zu verwirrend würde.
"Ich bin nicht verwirrt", schnaubte Darken, obwohl es nicht so richtig stimmte. Aber er wollte auch nicht länger darüber reden. Er hatte es ja nur gesagt, weil Lia unbedingt hatte wissen wollen wieso er so abgelenkt war. Und dann hatte er geglaubt Lia würde irgendetwas vernünftiges dazu sagen und nicht so viel kompliziertes, dass er jetzt rausfinden sollte was er wollte. Es war nicht gut sich etwas zu erhoffen. Es wurde immer nur zerstört. Er wollte sich nichts von Merion erhoffen. Was sollte es da auch schon geben?
Der Prinz wusste nicht was das mit ihm und Merion nun werden sollte. Er wollte sich nichts erwarten. Was sollte sich schon ändern? Wollte er überhaupt, dass sich etwas änderte?
Ah, verdammt, jetzt dachte er wirklich darüber nach. Lia lachte leicht, dass er Merion einfach fragen könnte.
"Mal sehen", blockte der Jugendliche ab. Das wurde ihm zu viel. Minan kam mit so einem Gefühlskram besser klar. Selbst wollte er Merion einfach küssen. Diesen heißen Mund mit dem seinen berühren. Das wäre schonmal ein Anfang. Als Darken durchblicken ließ, dass er dem Krieger diesbezüglich was zeigen wollte, stimmte Lia zu ehe sie bemerkte, dass Merion ihm im Gegenzug andere Dinge zeigen könnte. Der Prinz blickte sie skeptisch an. Er hatte keine Ahnung was Lia meinte, doch da er nicht schon wieder tausend Ratschläge bekommen wollte, fragte er nicht nach.
Die Ratschläge bekam er trotzdem. Die Heilerin riet ihm, dass sie immer miteinander reden sollten, um einander zu verstehen und sich nicht gegenseitig weh zu tun. Sie sollten herausfinden was sie wollten und so fort. Darken wurde langsam immer ungeduldiger und unwohler. Er wollte bestimmt nicht darüber nachdenken und schon gar nicht mit Merion solche Gespräche führen. Er wollte bloß diesen süßen Mund küssen..
Wieder verdrehte Darken die Augen. "Ugh, du machst das alles kompliziert. Ich will nur was mit ihm rumhängen und vielleicht küssen oder so.. darüber muss man nicht reden oder so viel nachdenken." Das wurde sonst viel zu steif und unangenehm. Lia hatte ja keine Ahnung. Oder vielleicht schon, doch so wollte Darken das bestimmt nicht handhaben.
Aber vielleicht wäre es gut mit Merion darüber zu reden, dachte Minan. Ich wäre gerne mit ihm ein Paar. So wie in den Büchern...

Der Jugendliche versuchte das Thema wieder zu wechseln und fragte die Dea al Mon nach dem Schmerzmittel, aber den neuen Versuch wollte sie auch nicht trinken. Anscheinend hatte Darken eher ein Schlafmittel gebraut. Wenigstens hatte Lia ein Erbarmen mit ihm und verlangte nicht noch einen weiteren Durchgang. Darken sollte nur nochmal aufräumen. Der Prinz erkannte, dass das Aufräumen allemal besser war als noch weitere Kräuter zusammenmixen zu müssen, während Lia ihn mit diversen Ratschlägen in den Ohren hing.
So beeilte sich Darken alles wieder aufzuräumen und sauber zu wischen.
Nein, du machst das zu ungenau, beschwerte sich Minan. Darken schnaubte und wiederholte eine der Ecken, wo er etwas übersehen hatte. Dann war er endlich fertig.
"Tja.. blöd, dass der Trank nicht hingehauen hat", sagte er, was einer Entschuldigung am nächsten kam. "Ich hoffe, dir gehts bald wieder besser. Rechtzeitig zu deiner Party." Er grinste leicht. Da er schon wieder unruhig mit einer der Phiolen zu spielen begonnen hatte, befreite ihn Lia endgültig von dem lästigen Unterricht und Darken verabschiedete sich von ihr.
Über Merion und sich nachdenken... was sollte das bringen? Er würde einfach nichts erwarten und dann konnte er auch nicht enttäuscht werden. Wer weiß, vielleicht wollte Merion ja gar nix bestimmtes, sondern nur was Sex. Ja, was sollte er sonst wollen?
So ganz klappte es nicht, nicht an den Dea al Mon zu denken. Darken wusste auch nicht wann er den anderen Jugendlichen das nächste Mal sehen würde, da sie sich nicht verabredet hatten. So wanderte Minan am nächsten Tag zu einem der Orte, wo oft viele der Jugendlichen in Faolchur rumhingen. Er traf Lexie und Myriala, aber die beiden Mädchen hatten Merion heute noch nicht gesehen. Vermutlich wäre er beim Unterricht. Stimmt, Merion wollte unbedingt Wächter werden. Zwar sahen sie Merion oft beim Kampftraining, doch manchmal hatte der Dea al Mon auch noch anderen Unterricht.
Es wäre bestimmt toll in eine dieser Schulen zu gehen, dachte Minan verträumt. So wie die anderen Jugendlichen. Nur Darken blockte das in Gedanken gleich ab. Minan seufzte. Er sehnte sich danach ein normales Leben als Jugendlicher zu haben, doch er wusste nicht wie und vieles davon machte ihm immer noch Angst. Scheu blieb er noch etwas sitzen ehe er wieder ging. Es hatte viel gebraucht, um Darken zu überzeugen, dass sie doch mit Merion reden sollten, was sie jetzt waren.
Vielleicht hatten sie am nächsten Tag Glück.
Als Minan abends vom Speisesaal im Königinpalast zu seinen eigenen Zimmern zurückgehen wollte, lief er unverhofft Merion über den Weg. Minan stockte erschrocken. Sein Herz schlug gleich wie wild, als er den Krieger sah.
"Oh.. was machst du denn hier? Ich dachte, du isst bei deiner Familie zuhause. Ich mein.. nicht, dass du hier nicht auch essen könntest.. also..", haspelte Minan nervös. "Es ist schön dich zu sehen." Er lächelte Merion scheu an. Sein Herz wummerte immer heftiger und seine Beine fühlten sich ganz schwach an. Das war ein seltsames Gefühl.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Merion » So 15. Jan 2023, 11:29

Seit Darken ihn einfach bei der Weidenlaube hatte stehen lassen, versuchte Merion zu verstehen, wie es um sie beide stand. Erst hatte er fürchterliche Angst gehabt, dass er Minan mit seinem Geständnis verscheucht hatte, dass er auf Männer stand. Was, wenn er nun nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte? Oder wenn er es den anderen erzählte und ihn auslachte? Andererseits hatte Darken gesagt, er würde ihn schon wollen. Doch wie wollte er ihn. Als Freund, oder als Freundfreund oder einfach nur für Sex? Sie hätten sich beinahe geküsst. Es würde sich bestimmt fantastisch anfühlen, Minan zu küssen. Oder Darken. Oder der Tänzer. Ah, er wusste gar nicht, mit welchem Namen er an den Prinzen denken sollte.

Das war alles so verwirrend. Inzwischen hatte er unmengen von Fragen an Darken und er ärgerte sich, dass er die Gelegenheit nicht wahrgenommen hatte, als Darken ihm angeboten hatte zu fragen. Nur war er damals so überwältigt gewesen. Da war ihm keine andere Frage in den Sinn gekommen ausser, ob Darken mit ihm zusammen sein wollte. Doch dann hatte er sich nicht getraut zu fragen. Was so bescheuert war. Bestimmt war Darken nun bei Lia, die so viel erfahrener war und alles besser verstand. Vielleicht hätte er so einer Dreiecksbeziehung doch zustimmen sollen. Dann könnte er nun wenigstens bei Minan sein. Immerhin hatte Lia schon eine Beziehung zu ihm aufgebaut, wo es dem Prinzen nicht zu schnell ging, in ihrer Nähe zu sein. Nur wollte er so eine Beziehung nicht wirklich. Auch wenn Lia hübsch und nett war. Merion wollte Darken kennen lernen und so respektierte er dessen Erklärung, dass es zu schnell ging und wollte warten, bis der Prinz wieder auf ihn zukam.

Eine schlaflose Nacht und ein Tag voll intensiven Unterrichts später hielt er es jedoch nicht mehr aus. Nach dem Abendessen, hatte er sich mit seinen anderen Freunden treffen wollen. Ehe er sich versah, fand er sich stattdessen im Haupthaus wieder, zielstrebig zum Männertrakt gehend. Da wo Minan wohnte. Er scholt sich, als er es merkte. Er sollte Minan nicht bedrängen. Das war nicht richtig. Er wandte sich wieder zum Gehen, konnte sich dazu aber auch nicht so recht überwinden. Vielleicht, wenn er Minan dazu einlud mit zu den anderen zu kommen, dann war es vielleicht kein Bedrängen. Es war doch normal, dass Freunde einander abholten, um gemeinsam zu anderen Freunden zu gehen. Oder?
Während Merion noch mit sich haderte, mal ein paar Schritte in die eine Richtung und dann wieder in die andere machte, tauchte Minan unverhofft wieder auf. Oder war es Darken? Oder gar Tänzer? Wie sollte er das nun herausfinden. Oh, er wollte fliehen. Er fühlte sich so ertappt. Seine Wangen begannen verräterisch zu glühen und sein Bauch kribbelte ganz dolle. Und als Minan ihn scheu anlächelte, konnte er nicht anders, als glücklich zurück zu lächeln.
"Es ist auch schön dich zu sehen, Minan", erwiderte er froh, den Prinzen zu sehen. Er musste keine Sekunde mehr überlegen, wer vor ihm stand. Er spürte, dass das Minan war.
"Ich habe schon zuhause gegessen", erklärte er. Er war nicht wegen des Abendessens hier. Warum dachte Minan das? Begriff er nicht, dass er wegen ihm hier war? Das war doch offensichtlich.
"Ich war auf dem Weg zu Myriala, Eren und den anderen", behauptete er verlegen, obwohl das offensichtlich nicht so ganz stimmte. Der Plan hatte sich wohl schon verflüchtigt, als er aus der Haustür getreten war. Stattdessen war er hier bei Minan gelandet.
"Ich... ich wollte dich fragen, ob du auch kommen möchtest", schob er unbeholfen vor. "Wir... also... nun, wir könnten gemeinsam dorthin gehen.... wenn du möchtest. Also ich kann auch allein. Ich will dich nicht bedrängen oder so."
Zuletzt geändert von Merion am So 15. Jan 2023, 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » So 15. Jan 2023, 13:54

Merion lächelte ihn freundlich an und sagte, dass es auch schön wäre ihn zu sehen. Er schien auch zu wissen, dass Minan vor ihm stand. Oder hätte er ihn immer Minan genannt? Der Jüngling war sich nicht sicher. Nervös kam er näher und wusste überhaupt nicht mehr wie er sich in Merions Gegenwart verhalten sollte. Der Dea al Mon erklärte, dass er schon zuhause gegessen hatte.
"Oh, natürlich. Sonst hätten wir essen gehen können.. ähm, ich meine, ich komme gerade vom Speisesaal. Also.. hab ich schon gegessen, aber wenn du nicht hättest und.." Minan brach unbeholfen ab. Oh, das war so peinlich und schwierig. Er hatte nur irgendwie eine Möglichkeit gesucht wie er mit Merion etwas Zeit verbringen könnte. Aber er wusste nicht wie.
Merion sagte, dass er zu Myriala, Eren und den anderen Jugendlichen wollte und Minan hatte fragen wollen, ob er auch mitkommen mochte. Sie könnten gemeinsam hingehen, falls Minan Lust hatte, doch er wollte ihn nicht bedrängen. Er würde auch alleine gehen.
"Oh.. doch, wir können zusammen.. sein, äh gehen", verbesserte Minan sich hastig und errötete tief. Es war ihm so rausgerutscht. Vielleicht wollte Merion doch lieber alleine gehen und er hatte es nur vorgeschlagen, weil sie sich zufällig über den Weg gelaufen waren.
Unbeholfen standen sie sich noch eine Weile gegenüber und wussten nicht recht weiter. Dunkelheit, komm in Bewegung, trieb ihn Darken in Gedanken an.
"Also.. gehen wir los?", fragte Minan und sie begannen das Hauptgebäude zu verlassen.
"Ich.. ähm, hab auch nach dir gesucht", gab Minan zu. "Bei dem Platz vor dem Früchtecafé. Aber Lexie und Myriala haben gesagt, dass du im Unterricht bist." Beim Früchtecafé trafen sich die Jugendlichen öfter. Es war auf einer Plattform auf einer der oberen breiten Äste. Ein kleiner Ausschank, die frische Früchte aus dem Wald anboten und daraus Säfte und andere leckere Kreationen machten. Selbst wenn es zu hatte, saßen die Jugendlichen auf den aus dem Holz geformten Bänken davor. Minan hatte es beim ersten Mal schwindelerregend weit oben gefunden, aber sich schnell daran gewöhnt. Vielleicht lag es an seinem eyrischen Blut, das er keinerlei Angst vor der Höhe hatte. Nervöser machten ihn eher die vielen anderen Jugendlichen, die so viel anders lebten als er selbst. Sie hatten Eltern und Schule und Freunde.. jedenfalls ging es oft darum, wer mit wem zusammen war. Minan hatte das noch nicht alles verstanden.
Unsicher sah er Merion immer mal wieder zur Seite an. Dann wurden seine Beine wieder schwach, sein Magen flau und sein Kopf ganz leicht. Es war ein vollkommen seltsames Gefühl. Minan wusste nicht was mit ihm stimmte. Was würde es bedeuten mit Merion zusammen zu sein? Er hatte Angst zu fragen. Ob Merion ihn wirklich mochte?

"Tut mir leid, dass Darken so schnell gegangen ist", entschuldigte sich Minan, als sie eine Weile eher ziellos umher gingen. Zwar gingen sie langsam die gewundenen Treppen höher den Baum empor, doch sie ließen sich Zeit. Es wurde bereits dunkel und viele der Leuchten waren bereits entzündet, die ein weiches, warmes Licht verbreiteten. Minan fand immer wieder, dass es magisch aussah.
"Fandest du das Gespräch sehr seltsam?", fragte Minan, "Ich kann verstehen, wenn dir das alles zu viel ist.. was Darken.. also ich, dir gesagt hat. Ich wollte dich nicht damit bedrängen.. nur dass du es weißt und verstehst, warum ich manchmal so merkwürdig bin.."
Er blickte unwohl zu Boden. Merion würde bestimmt nichts mehr von ihm wollen. Es gab so viele andere Jugendliche in Faolchur, die normal waren und nicht zerbrochen und zersplittert, gebürdet mit einer qualvollen Vergangenheit.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Merion » So 15. Jan 2023, 15:01

Ja, er wäre gerne mit Minan zusammen. Merion hatte schon Luft geholt, um zuzustimmen, ehe er abrupt den Mund zuklappte. Minan hatte nur gemeint, dass sie gemeinsam zu den anderen gehen könnten. Oder? Minan wurde ebenfalls ganz rot auf den Wangen. Vielleicht war er auch nervös. Instinktiv wollte Merion seine Hand drücken, um ihm zu versichern, dass alles gut war. Aber vielleicht wollte Minan das gar nicht und er lachte ihn deswegen aus. Oder noch schlimmer ging einfach wieder. Gütige Dunkelheit, in seinem Bauch kribbelte es wie verrückt, so dass er gar nicht normal denken konnte. Dabei wusste er ganz genau wie peinlich er da gerade im Gang herum stand. Trotzdem konnte er sich nicht bewegen. Das war furchtbar. Um so erleichterter nickte er eifrig, als Minan fragte, ob sie losgehen sollten und schaffte es dann tatsächlich sich in Bewegung zu setzen. Dunkelheit, Minan musste glauben, er wäre blöd geworden.
"Ja, ich hatte heute Unterricht." Ja, definitiv blöd. "Viel Unterricht in den Klassenzimmer." Und er machte es weiter nicht besser. Besser er sagte nichts mehr, wenn er sich nicht sicher war, dass es nicht bescheuert klingen würde. Aufgeregt ging er neben Minan her und wollte gar nicht so richtig in die Richtung gehen, wo die anderen waren. Trotz seiner Unfähigkeit, ein vernünftiges Gespräch zu führen, war es einfach nur wunderbar, so neben Minan her zu gehen. Er war so geheimnisvoll. So schön. Besonders jetzt, wo es langsam dunkel wurde und die sanften Lichter entlang der Brücken angingen. Merion wollte stundenlang neben ihm hergehen. Selbst wenn sie nicht sprachen.

Minan fing dann aber doch ein Gespräch an und entschuldigte sich, dass Darken so schnell gegangen sei. Es war das erste Mal, wo Minan so bewusst von einem anderen Splitter von sich sprach und ihn deutlich benannte. Das hörte sich ungewöhnlich an. Wo er doch in gewisser Weise sich selbst meinte. Merion wusste gar nicht so recht, was er dazu sagen sollte. Also schüttelte er nur sacht seinen Kopf. Dafür musste Minan sich wirklich nicht entschuldigen. Einerseits war das Gespräch wirklich schwierig gewesen und andererseit war Darken ja daran schuld gewesen und nicht Minan. Uh, merkwürdiger Gedanke.
Scheu wollte Minan wissen, ob er das Gespräch seltsam gefunden hätte. Darauf wusste Merion erst recht nichts zu sagen. Ja, es war seltsam gewesen. Aber wenn er ja sagte, fühlte sich Minan vielleicht verletzt. Das wollte er nicht. Merion meinte es nicht verletzend. Er hatte nur noch nie davon gehört, dass jemand verschiedene Persönlichkeiten haben konnte. Vorallem hatte er es jedoch schrecklich gefunden, dass jemand so grausam zu Minan gewesen war, dass er es allein nicht mehr ausgehalten hatte.

"Du bist nicht merkwürdig", wirdersprach er ihm impulsiv. "Überhaupt nicht. Du bist cool und faszinierend und geheimnisvoll und so..." Erschrocken hielt Merion inne. So hatte er das gar nicht sagen wollen. Er wollte Minan oder Darken nicht bedrängen. Er hatte nur nicht zulassen können, dass Minan so eine schlechte Meinung von sich selbst hatte. Verlegen blickte er sich nach einem Fluchtweg um.
"Ich war heute so lange in einem Klassenzimmer eingesperrt", wechselte er abrupt das Thema. "Ich brauch noch etwas Bewegung. Macht es dir was aus, einen Umweg zu nehmen? Wir könnten noch etwas spazieren gehen." Er brauchte mehr Zeit allein mit Minan. Merion wollte nicht schon bei den Anderen ankommen. Auch wenn er sich grad ziemlich belämmert benahm. Oder gerade deswegen. Er brauchte die Chance, das wieder gut zu machen. Erleichtert atmete er auf, als Minan zustimmte und wandte sich rasch ab, um einen anderen Weg einzuschlagen. Einer, der sie etwas vom Treffpunkt wegführte.

Merion wollte nicht, dass Minan sah, wie er treudoof strahlte, dass er mit ihm spazieren gehen wollte. Nach einigen zügigen Schritten realisierte er allerdings, dass sie nicht gemeinsam spazieren gehen konnte, wenn er ihn davon rannte. Augenblicklich wurde Merion wieder langsamer, so dass Minan leicht aufholen konnte.
"Ich... ich finde es schrecklich, was man dir angetan hat", ging er nervös doch noch auf Minans Frage ein. "Und ich danke dir, dass du es mir gesagt hast. Das war bestimmt nicht leicht. Danke für dein Vertrauen." Und ich mag dich sehr.
Der nervöse Krieger brachte nicht den Mut auf, es Minan zu sagen. Er hatte es Darken gestanden, doch das war der falsche Zeitpunkt gewesen. Denn Darken war nicht darauf eingegangen. Nicht so, wie Merion es sich erhoft hatte. Nun wagte er nicht, es noch einmal zu sagen, aus Angst, er könnte Minan zu sehr bedrängen. Allerdings gingen sie jetzt über eine eher schmaler Brücke. Schön nebeneinander. Vielleicht könnten sich ihre Finger dabei etwas berühren. So ganz sacht. Ganz zufällig. Mit klopfendem Herzen streckte Merion seine Finger etwas nach der Hand von Minan aus.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » So 15. Jan 2023, 15:46

Minan wurde immer röter, als Merion ihm so viele Komplimente machte wie cool und faszinierend er wäre. Das waren doch Komplimente oder? Ach, aber wenn Merion nur wüsste wie zerbrochen und schwächlich Minan wirklich war.. dann wollte er bestimmt nichts mehr mit ihm zu tun haben. Minan fühlte sich ganz hilflos. Was sollte er darauf nur erwidern?
Mmmhh, wie wäre es, wenn wir ihm sagen, was für einen süßen Hintern er hat, schnurrte plötzlich der Tänzer. Minan unterdrückte gerade so noch ein Keuchen. Er hatte nicht gespürt, dass der Tänzer nahe war. Es war ihm weiterhin unheimlich, dass er den anderen Splitter nun wahrnehmen konnte. Das war noch gar nicht so lange her und so recht wusste Minan dann nie wie er reagieren konnte. Tänzer hatte so.. unartige Gedanken. Ständig.
Er würde Merion bestimmt nicht sagen, dass er einen süßen Hintern hatte.
Obwohl es stimmte. Der Jüngling wurde nochmal so rot und ging nervös neben dem Dea al Mon her. Oh, er hatte immer noch nichts gesagt.
"Du.. du bist auch cool", nuschelte Minan. Aber dann wechselte Merion das Thema und erklärte, dass er Bewegung bräuchte, weil er so lange im Klassenzimmer eingesperrt gewesen wäre.
"Sie haben euch nicht rausgelassen?", fragte Minan erschrocken ehe er realisierte, dass Merion das womöglich nur scherzhaft gemeint hatte. "Oh.. äh, ja, wir können spazieren gehen", stimmte er unsicher zu.
Dunkelheit, sei doch nicht so nervös, mahnte ihn Darken. Aber das machte Minan nur noch nervöser, weil er befürchtete alles falsch zu machen und dann wären die anderen Splitter sauer auf ihn. Darken hatte sich beim letzten Mal auch nicht besser angestellt, dachte er ein bißchen bockig. Im Hintergrund vernahm er das perlende Lachen des Tänzers.
Es war gerade seeehr schwierig die Konzentration zu behalten. Irgendwie wollten alle bei Merion sein und mit ihm reden. Minan versuchte verzweifelt nichts davon zu verpassen was Merion ihm sagte. Oder überhaupt Merion wieder einzuholen. Der Krieger holte gleich mit weiten Schritten aus, um spazieren zu gehen. Erst als er langsamer wurde, konnte Minan ihn wieder einholen.

Merion sagte ihm, dass er es schrecklich fände was man Minan angetan hätte. Dann dankte er ihm dafür, dass er es ihm gesagt hatte und ihm vertraute.
Als ob wir ihm vertrauen, knurrte Darken. Er weiß überhaupt nichts von uns. Minan atmete tief durch.
"Danke, dass du zugehört hast", erwiderte der Jüngling scheu. "Ich hab dir nur so wenig gesagt.. es gibt da noch so viel. Es ist nicht leicht mit mir", hatte er das Bedürfnis Merion vorzuwarnen. "Wegen den Splittern.. manchmal nehmen wir Dinge unterschiedlich wahr. Manche Splitter können die anderen auch ausblenden, oder sie sind gerade nicht anwesend.. und dann musst du vielleicht nochmal etwas erzählen, was ein anderer Splitter schon mit dir erlebt hat.. es.. äh, es ist so verwirrend und zerbrochen." Er seufzte.
Als ihn plötzlich Merions Fingerspitzen berührten. Erschrocken zog Minan seine Hand fort. Was war das gewesen?! Dann blickte er belämmert in Merions Gesicht, der neben ihm stehen geblieben war.
"Oh.. tut mir leid, ich hab mich erschrocken..", entschuldigte Minan sich. Hatte Merion nach seiner Hand greifen wollen oder hatte Minan es sich eingebildet? "Weil ich nur einen Arm habe, ist es sehr.. so besonders, wenn jemand meine Hand berührt und hält.. weil ich dann so gebunden bin.. also falls du das vorhattest.. ich meine, ich-", stammelte Minan hilflos.
"Hast du vielleicht Fragen nach dem Gespräch mit Darken.. äh mir?", fragte er. Oh, er sollte lieber nicht von sich selbst in der dritten Person reden. Für Merion musste das total verrückt rüberkommen. Dabei war es eigentlich ein Stück befreiend sich nicht mehr deswegen verstellen zu müssen. Minan wollte Merion aber auch keinenfalls verschrecken. Er wollte, dass der Krieger blieb. Ganz nah bei ihm.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Merion » So 15. Jan 2023, 17:05

Er hörte Minan gern zu. Da musste sich der Prinz nicht dafür bedanken. Es war schön neben ihm zu gehen. Über die abgeschiedenen, sanft beleuchteten Brücken, während es immer dunkler wurde. Es war so friedlich. Selbst wenn Minan über ein schweres Thema sprach. über seine Splitter. Dass sie Dinge unterschiedlich wahrnehmen würden. Das manche manchmal nicht zuhören konnten oder gar abwesend waren und dass sie deswegen nicht hörten, was Merion gesagt hatte. So, dass er es wieder erzählen musste. Merion konnte sich nicht einmal ansatzweise vorstellen wie verwirrend und schwer das für Minan sein musste. Doch es schreckte ihn nicht ab. Im Gegenteil, er wollte Minan nur noch mehr kennen lernen und so wie Minan sprach, klang es für ihn, als würde auch Minan sich gerne öfters mit ihm treffen wollen. Immerhin hatte er gesagt, dass es nicht leicht mit ihm wäre.

Also wagte er es ganz vorsichtig seine Finger nach denen von Minan auszustrecken. Sie hatten sich jedoch kaum berührt, da zog Minan erschrocken rasch seine Hand weg. Merion erschrack ob der heftigen Reaktion genau so und blieb betröppelt stehen. Zuerst nur aus Reflex. Dann jedoch, weil er Angst hatte, dass Minan ihn auslachen würde, weil er so unbeholfen versuchte, sich zu nähern.
"Mir tut es leid, ich wollte dich nicht erschrecken", antwortete Merion leise und wusste nicht wohin mit sich. Er stellte sich so dumm an. Minan war ihm jedoch nicht böse und lachte ihn auch nicht aus. Stattdessen erklärte er, dass es sehr besonders wäre, wenn man seine Hand berührte. Da er nur einen Arm hatte, fühlte er sich dann so gebunden. Natürlich! Merion kam sich so dumm und rücksichtlos vor. Und gleich darauf auch noch ertappt, als Minan ihn fragte, ob er vorgehabt hätte, seine Hand zu halten. Merions Wangen glühten vor Scham. Ihm war so heiss.
Endsprechend brachte er auch kein Wort heraus, als Minan ihn fragte, ob er Fragen hätte wegen dem Gespräch mit Darken. Oder ihm. Alle Fragen waren wie weggeweht. Hatte er überhaupt je Fragen gehabt? Merion wusste es nicht. Er wollte nur etwas wissen.
"Meinst du..." Oh, gütige Dunkelheit, Minan war ihm so nah. "Meinst du... du könntest dir vorstellen... also.... hmmm... meinst du, du würdest irgendwann mal meine Hand halten wollen?" fragte er stockend und mit klopfendem Herzen. "Weil... weil, ich glaube, ich fände das sehr schön. wenn Du meine Hand halten würdest."
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » So 15. Jan 2023, 18:31

Merion entschuldigte sich, dass er ihn erschreckt hatte und blieb dann mit roten Wangen vor ihm stehen. Oder vielleicht wirkten sie auch nur so rot wegen dem Licht auf der Brücke. Minan war sich nicht sicher. Er wollte den Krieger nicht verlegen machen. Wieso hatte er überhaupt etwas gesagt? Er hätte sich nicht so erschrecken dürfen. Unsicher stand der Jugendliche vor dem Dea al Mon und wusste nicht so recht weiter. Das war sehr neu für ihn und er hatte solche Angst etwas falsch zu machen oder verletzt zu werden. Darken hielt sich nun auch mit Äußerungen zurück. Vielleicht weil er genausowenig nun wusste was sie machen sollten. Nur der Tänzer drängte, dass er mit Merion reden wollte. Er wollte mit ihm Händchen halten und ihm alles erklären. Minan war sich nicht so sicher. Der Tänzer hatte auch gleich mit Lia geschlafen, als er an die Oberfläche gekommen war. Minan hatte Angst, dass der Tänzer sich bei Merion auch nicht zurückhalten konnte. Er würde alles kaputt machen. Bitte, es durfte nicht so passieren.
Das wird es nicht, beteuerte der Tänzer. Ich mag ihn auch. Seine silbernen Augen sind so schön. Schau sie dir an.
Nervös blickte Minan auf, eine dunkle Haarsträhne halb über seinem Auge. Merion begann stockend etwas zu fragen. Ob Minan sich vorstellen konnte irgendwann einmal Merions Hand halten zu wollen. Minans Herz wummerte bei den Worten. Er schluckte.
"Weil... weil, ich glaube, ich fände das sehr schön. wenn Du meine Hand halten würdest."
"Wirklich?", fragte er ein wenig ungläubig und atemlos. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Merion das mit ihm machen wollte. "Ich glaube.. das fände ich auch schön", gestand Minan. "Vielleicht später..", schränkte er scheu ein. "Ich.. ich bin noch nicht soweit. Aber ich würde es gerne versuchen. Weißt du.. ich.. ich.." Vollkommen aufgeregt rang der Jugendliche nach Worten.
"Ich mag dich auch", brachte er dann hervor. Zittrig streckte er seine Hand aus und strich kurz an Merions Fingern entlang. Mehr traute sich Minan noch nicht und so zog er seine Hand hastig wieder fort.
"Aber.. ich weiß nicht, ob du jeden von mir mögen wirst.. weil ich bin schon ziemlich unterschiedlich, je nachdem welcher Splitter da ist", murmelte Minan. Oh, das klang so zerbrochen und merkwürdig. Er fürchtete sich immer noch davor, dass Merion gleich reißaus nehmen würde.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Merion » So 15. Jan 2023, 18:57

Er wäre lieber in einen eisigen See gesprungen, als hier auf der Brücke zu stehen und Minans Antwort abzuwarten. Diese zwei Sekunden schienen eine ganze Ewigkeit lang zu dauern. Bitte, er sollte ihn von seiner Hoffnung erlösen. Er hielt es nicht mehr aus. Und es wurde nur noch schlimmer, als Minan ihn ungläubig fragte, ob dem wirklich so sei. Atemlos, als müsse er sich ein Lachen verkneifen. Merions Eingeweide verkrampften sich. Die vermeintliche Ablehnung fühlte sich noch viel schrecklicher an, als die Spannung von vorhin. Verlegen schlug er die Augen nieder und nickte. Jetzt hatte er es schon gesagt und konnte es nicht mehr zurück nehmen. Er würde es nicht weiter verheimlichen.

Da gestand ihm Minan auf einmal, dass er das wohl auch schön finden würde, Merions Hand zu halten. Eben noch am Boden zerstört fühlte Merion sich nun so leicht, dass er glaubte, gleich davon geweht zu werden. Überglücklich strahlte er Minan an. Dass Minan noch nicht sofort seine Hand halten wollte, machte ihm nichts aus. In seinem Glück kam ihm nicht der Gedanke, dass es seltsam war, dass Minan das nicht tun wollte. Er war eben noch nicht soweit. Hauptsache, er wollte es gerne versuchen. Merion stutzte. Sie sprachen aber nur davon, Händchen zu halten. Oder? Nicht von Küssen oder gar Sex. Nun war Merion doch plötzlich wieder unsicher. Das hatte er nicht gemeint.

Sanft erklärte Minan ihm, dass er ihn auch mögen würde. Sofort waren alle Sorgen wieder weg und in seinem Bauch kribbelte es wie verrückt, als Minan ihm ganz sacht kurz über die Finger streichelte. Ah, er verstand, warum Minan noch nicht soweit war. Wie sollte er es nur aushalten, Minans Hand zu halten, wenn sein Bauch deswegen so in Aufruhr geriet. Ob es Minan mit seinem Bauch auch so ging.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich einen deiner Splitter nicht mögen werde", platzte es aufgeregt aus ihm heraus. "Du bist wundervoll und Darken ist wundervoll und ich bin mir sicher, Hexe und Tänzer sind es ebenfalls. Ich würde sie so gern alle näher kennen lernen." Am Besten alle auf einmal und sofort. Oh, das war so aufregend. Minan mochte ihn auch. Gestern hatte Merion Darken gestanden, dass er ihn mochte und nun kam es von Minan zurück. Das war so schön.
"Oh, also wenn mich die anderen auch kennen lernen wollen", kam es ihm verlegen in den Sinn. "Was... was ist mit Darken? Mag er mich denn auch? Er hat gesagt, es geht ihm zu schnell. Und der Tänzer? Darken hat von ihm erzählt, aber ich habe ihn noch nie getroffen. Oder? Also zumindest ist es mir nicht bewusst. Entschuldige. Ich will nicht jemanden übersehen."
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » So 15. Jan 2023, 19:25

Sobald Minan gesagt hatte, dass sie einmal Händchen halten konnten, strahlte ihn Merion an. Ohhh.. das sah so schön aus. Wie das schönste in der Welt. Minan konnte es kaum richtig beschreiben. Nur dass er es ganz tief in sich drin spürte.
Merion beteuerte aufgeregt, dass er sich nicht vorstellen könnte einen der Splitter nicht zu mögen. Er wäre wundervoll und Darken auch und die anderen wären es bestimmt auch. Er würde sie alle gerne näher kennen lernen wollen. Unsicher scharrte Minan mit dem Fuß über das Holz.
"Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist... die anderen Splitter sind an dieses neue Leben noch nicht gewohnt. Es ist noch nicht so lange her, dass ich... dass man mir weh getan hat", wandte Minan ein.
Merion wusste auch nicht, ob ihn die anderen kennenlernen wollten. Dann fragte er, ob Darken ihn auch mögen würde, wo er ja gesagt hätte, dass es ihm zu schnell ging. Und den Tänzer hätte er noch nicht getroffen. Er wollte niemanden übersehen. Minan kämpfte während der Worte mit seltsamen kribbligen Gefühlen in sich. Unwillkürlich musste er scheu lächeln.
"Doch, er mag dich auch..", gab er zu, "Danke, dass du alle kennen lernen willst und.. von ihnen redest wie als wären sie eigenständige Personen. Ich weiß, dass muss seltsam für dich sein." Aber Merion tat es einfach. Er schien einfach zu akzeptieren, dass es mehr von Minan gab und redete wie selbstverständlich von den einzelnen Splittern. Als wäre es normal. Es berührte Minan ganz besonders.
"Manchmal kann ich es nicht kontrollieren wer an der Oberfläche ist.. wer da ist", versuchte der Jüngling zu erklären, "Dann wechselt es einfach so. Erschrick also nicht.." Natürlich hatte es auch oft Gründe wenn es wechselte, doch Minan wollte das nicht alles auf einmal erklären.
Bitte lass mich mit ihm reden, versuchte es der Tänzer wieder. Ich bin brav.
"Darken und der Tänzer sind hier, sie haben alles gehört", erklärte Minan. "Der Tänzer würde dich auch gerne treffen... wenn du willst. Ich weiß, es ist seltsam.."
Merion wollte den anderen Splitter treffen, schien aber auch nervös. Minan lächelte ihn scheu an, während sie noch auf der Brücke standen. Das Licht der nächsten magischen Leuchten floss über das Holz zu ihnen hinüber.
"Danke, dass du so geduldig bist..." Er wollte ihn nochmal an den Fingern berühren, wagte es aber nicht.

Der Tänzer hatte damit weniger Probleme. Kaum war er an der Oberfläche, wurde sein Blick lebhafter und er griff nach Merions Hand, fuhr seine Finger sinnlich dazwischen.
"Wir können noch ganz oft Händchen halten.. das fühlt sich toll an." Er lächelte gewinnend. Gerne hätte er noch mehr gemacht, doch er hielt sich zurück, weil er spürte wie der Rest beinahe vor Nervosität platzte. Es kostete den Tänzer viel Überwindung sich zu beherrschen, denn es verlangte ihn nach dem bildhübschen Krieger mit seinem silbernen Haar und diesen unschuldigen Augen. Und es war anstrengend nicht nur den Moment auszukosten, sondern auch an die Konsequenzen zu denken. Das war er nicht gewohnt, es fiel ihm schwer.
"Es ist schön dich endlich spüren zu können. Ich bin der den du bisher noch nicht kennengelernt hast." Er machte einen kleinen Schritt näher, so dass sie ganz dicht voreinander standen. Es prickelte dabei wunderbar. Minan fühlte sein Herz schneller schlagen. Der Krieger hatte es ihm sehr angetan. Er war so verführerisch und irgendwie noch mehr. Mehr als Gelüste. Das war seltsam.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Merion » Di 17. Jan 2023, 07:43

Scheu hielt er inne, als Minan zögerte ihm alle anderen Splitter vorzustellen. Er hatte Angst, wieder zu weit vorgeprescht zu sein. Dass er von Minan zu privates erfahren wollte. Doch der hübsche Prinz erklärte, dass die anderen Splitter erst noch lernen mussten, hier in Dea al Mon zu leben. Es wäre noch nicht lange her, dass man ihm weh getan hätte. Mitfühlend nickte der junge Krieger. Das konnte er verstehen und er konnte warten. Minan hatte es bisher nicht leicht gehabt. Merion wünschte ihm nur das Beste und dass Minan und Darken ihn mochten, liess ihn schon glücklich strahlen.
"Aber natürlich", beteuerte er, als Minan sich dafür bedankte, dass er alle Splitter kennen lernen wollte. Sie alle waren auf ihre Weise Minan Darken. Ausserdem fiel es ihm ganz leicht, von jedem zu sprechen, als wären sie eigenständige Personen. Minan machte es ihm vor und er hatte schnell gespürt, dass Minan nicht einfach nur ausgeprägte Launen meinte, wenn er von seinen verschiedenen Splittern sprach. Da musste Minan sich doch nicht dafür bedanken. Das machte ihn ganz verlegen. Eifrig schüttelte er den Kopf. So seltsam war es nicht. Anders ja, aber auf gute Weise. Minan war so faszinierend.
Sein Schwarm erzählte mehr über sich und Merion sog es mit glänzenden Augen auf wie ein Schwam. Dass Minan manchmal nicht kontrollieren konnte, wer an der Oberfläche wäre. Manchmal würde es einfach so wechseln. Merion sollte nicht erschrecken. Der Krieger nickte dazu, hoffte aber, dass er es überhaupt merkte. Immerhin hatte er bisher auch nicht gemerkt, dass es mehrere Personen in Minan gab. Allerdings war so etwas auch schwer vorstellbar. Wenn er sich nun besser achtete, würde er es hoffentlich schon merken.
"Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, wenn ich es einmal nicht gleich merke, wenn jemand anderes da ist", bat er verlegen. Minan und Darken waren sehr unterschiedlich und bei Hexe hatte er die feminine Signatur gespürt. Doch alle anderen Splitter kannte er ja nicht. Er wusste nicht, wie sie sich anfühlten. Und sie schienen ihn auch nicht zu kennen. Wenn nur Darken und Tänzer eben mitgehört hatten. Unwillkürlich fragte er sich, ob es sehr viele Splitter gab und ob sie ihn alle mochten. Was, wenn einer ihn nicht mochte.

"Ja, bitte, lass mich ihn treffen", bat Merion mit einem herzlichen Lächeln. "Nein, es ist nicht seltsam. Es ist wundervoll. Du bist wundervoll." Er hatte auch überhautp nicht das Gefühl, dass er geduldig war. Eher im Gegenteil. Er hatte Angst, dass er Minan bedrängte und er begriff erst in dem Moment, wo sich Minans Ausstrahlung änderte, dass er Minan fortgeschickt hatte, um den Tänzer zu treffen. Hoffentlich war Minan ihm deswegen nicht böse. vielleicht war er auch noch in der Nähe und hörte zu.
Überwältigt keuchte er auf, als der Tänzer ohne scheu nach seienr Hand griff und die Finger streichelnd zwischen die seinen schob. Oh, das fühlte sich gut an. Merion spürte, wie das Kribbeln im Bauch immer tiefer sank und sich zu einem Ziehen verdichtete. Nicht hart werden. Oh, bitte nicht hart werden. Sie hielten nur Händchen, wie der Tänzer sagte. Das klang so kindlich. Dabei waren sie beider keine Kinder mehr und es fühlte sich auch gar nicht kindlich an.
"Es ist wunderschön", bestätigte Merion mit einem aufgeregten Hauchen, dass es sich toll anfühlte, sich so zu berühren. Sie waren sich so nah. Der Tänzer war irgenwie näher gekommen. Merion schwindelte es unter all den intensiven Eindrücken.
"Hallo Tänzer", lächelte er scheu unter dichten Wimpern hervor. "Schön dich kennen zu lernen." Er zögerte kurz, ehe er verschmitzt hinzufügte. "Schön, dich zu spüren." So an der Hand. Ganz harmlos. Zu etwas anderem waren die anderen noch nicht bereit und auch Merion verging bei der Vorstellung, dass sie sich jetzt womöglich schon küssten. Nervös nagte er an seiner Unterlippe.
"Dass du... dass du noch ganz oft mit mir Händchen halten willst. Heisst das... heist das, dass du mit mir zusammen sein willst? Dass ihr mit mir zusammen sein wollt?" wagte er endlich zu fragen, was er schon so lange wissen wollte. Mit grossen, hoffnungsvollen Augen blickte er den Prinzen an. "Ihr alle?"
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Di 17. Jan 2023, 11:35

Der Tänzer musste lächeln, als Merion so niedlich keuchte, weil sie sich an den Händen berührten. Gut, vielleicht streichelte der Tänzer auch ein wenig sinnlich mit seinen Fingern, aber er merkte es nicht einmal richtig. Es fühlte sich für ihn natürlich an und er konnte es nicht lassen den süßen Krieger so zu berühren, um ihm wunderschöne Momente zu bescheren. Für Minan war Merion genauso wundervoll und faszinierend. Er hatte noch nie jemanden getroffen so wie Merion. So unschuldig, so rein und doch tapfer und offen und ehrlich. Es war nicht nur, dass Merion kostbar war - er machte es erst, dass Minan kostbar war. Dass er etwas bedeutete und dass er jemanden wichtig war. Alle Splitter. Der Tänzer fühlte es ganz stark in sich. Oh, es war so ein seltsames, neues Gefühl und er wollte es unbedingt bis zur Gänze auskosten. Es war so neu und ganz anders als Lust und Sex.
Merion hauchte, dass es wunderschön wäre ehe er ihn begrüßte und ihn unter seinen dichten Wimpern mit diesen wahnsinnig schönen silberblauen Augen anblickte. Der Tänzer war ganz im Bann gezogen von dem Blick.
"Hallo, Merion..", erwiderte er die Begrüßung mit sanftem Timbre. Merions Hand fühlte sich ganz warm an. Es war schön ihn zu halten und ihm nahe zu sein. Darken hätte es nicht gemocht und Minan hätte es Angst gemacht, wenn ihre Hand so eingeschränkt und gebunden wäre, doch Tänzer genoss es in vollen Zügen. Er wollte gehalten werden. Er wollte zu jemandem gehören. Dann nagte Merion auch noch an seiner Unterlippe. Nicht, weil es ihm so beigebracht worden war, um sinnlich jemanden zu locken und zu verführen. Nein, weil er nervös war. Es war hinreißend süß.
Der Krieger schien noch um die richtigen Worte zu ringen ehe er stockend fragte, ob Minans Worte mit dem Händchen halten bedeuteten, dass er mit ihm zusammen sein wollte.
"Dass ihr mit mir zusammen sein wollt? Ihr alle?"
Tänzer hob Merions Hand langsam hoch und führte sie näher zu seinem Mund bis er sich vorbeugen konnte, um einen sanften Kuss auf Merions Handrücken zu hauchen. Danach blickte er auf und sah Merion unverwandt an.
"Wir alle", bestätigte er innig. "Ich möchte mit dir zusammen sein." Oh, sein Herz schlug bei den Worten schneller. Was für eine seltsame Empfindung. Aber schön.
"Ich mag dich... jeder Teil von mir... nur haben wir alle eine unterschiedliche Art, dir das zu zeigen oder wie wir es dir überhaupt zeigen und sagen wollen... ich weiß, es ist schwierig und wird vielleicht manchmal nicht so leicht sein, aber ich freue mich darauf es mit dir zu erkunden", musste er Merion doch etwas vorwarnen auf was er sich da gerade einließ.

Der Prinz ließ seine Hand wieder sinken, wollte Merions Hand aber dabei nicht loslassen, so dass sie weiterhin Händchen haltend auf der Brücke standen. Der Tänzer konnte auch nicht aufhören zu lächeln.
"Ich hatte noch nie einen Freund", gab er zu. "Ich meine, jeder Splitter hat unterschiedliche Erfahrungen mit.. losen Bekanntschaften, aber wir alle hatten noch nie einen Freund. Das ist neu. Das sind wir doch jetzt oder? Freunde? Hmm, Gefährten?", suchte er das richtige Wort. Der Tänzer wusste auch nicht recht, was es bedeuten würde mit Merion zusammen zu sein, doch er freute sich darauf es herauszufinden. Es fühlte sich besonders an. Eine Person zu haben mit der man zusammen war. Er kostete es in Gedanken immer wieder aus. Er war jetzt mit jemanden zusammen. Wie ungewohnt. Wie schön.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Merion » Mi 18. Jan 2023, 07:31

Da stellte Merion so eine wichtige Frage und der Tänzer sagte einfach nichts. Gut, er hatte die Frage sehr unbeholfen und unromantisch gestellt. Sie war mehr so aus ihm rausgeplatzt. Trotzdem war das doch kein Grund, warum der Tänzer nichts dazu sagte. Es sei denn, er wollte verneinen und wusste nicht, wie er das auf eine nette Weise tun konnte. Merion wollte fliehen oder wenigstens den Tänzer dazu drängen ihm zu antworten. Aber unter dem intensiven Blick des schönen Prinzen konnte er sich nicht rühren. Er konnte ihn nur anlächeln, mit grossen Augen anblicken und darauf hoffen, bald wieder seine sanfte Stimme zu hören. In dieser Tonlage, die sein Innerstes zum Vibrieren brachte.
Verwirrt liess er sich seine Hand vom Tänzer nach oben führen. Bis hin zu dessen Mund. Seine Augen weiteten sich noch mehr, als der Tänzer sich vorbeugte und ihm einen zarten Kuss auf den Handrücken hauchte. Federleicht und doch spürte er die sanften Lippen so intensiv wie sonst nichts. Der Sog in seinen Lenden verstärkte sich. Ihm wurde auf einmal unheimlich heiss. Ein leises Keuchen entfloh seinen Lippen und seine Wangen liefen feuerrot an. Was machte der Tänzer denn da? Merion konnte kaum noch stehen.

Bis schliesslich die erlösenden Worte kamen, dass alle von Minan, dass der Tänzer mit ihm zusammen sein wollte. In dem Moment war alle Verlegenheit vergessen. Er flog einfach nur in seinem Glück und der Tänzer durfte seine Hand halten, wie er wollte. Benebelt vor Erleichterung und der wunderschönen Stimme des Prinzen versuchte er ihm aufrichtig zuzuhören, wie er ihn warnte, dass jeder Teil von Minan ihn mögen würde. Nur hätten sie alle unterschiedliche Arten ihm das zu zeigen und zu sagen. Er würde wissen, dass es manchmal nicht so leicht sein würde, doch er freute sich darauf, es mit ihm zu erkunden.
"Ich mag dich und ich freue mich auf dich", hauchte Merion. Er konnte sich nicht anders vorstellen, als dass es wunderschön sein würde. Oder wie das sein sollte, dass ihm der Tänzer auf verschiedene Weise zeigen wollte, wie er ihn mochte. Das konnte nicht schwer werden. Es fühlte sich alles so leicht an. Er war froh, dass er die Hand des Tänzers halten durfte. So schlank und agil. Und sein Lächeln verursachte ganz heftiges Herzklopfen bei Merion.
"Freunde und Gefährten", beteuerte Merion innig. "Ich hatte auch noch nie einen festen Freund. Oder lose Bekanntschaften. Nur normale Freunde. Nie etwas, was sich anfühlte wie das hier." Es war atemberaubend und er wollte, dass es nie mehr aufhörte. Der Vorwand zu den anderen Jugendlichen beim Früchtecafé zu gehen war längst vergessen.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Mi 18. Jan 2023, 09:48

In den nächsten Tagen war es ruhig und Minan genoss es, einfach nur mit der neuen Situation fertig zu werden und zu erfahren was es alles bedeutete mit jemanden zusammen zu sein. Es war neu und aufregend, manchmal auch schwierig, aber meistens schön. Zwar entschied Darken regelmäßig, dass Merion ihm viel zu sehr auf die Nerven ging, aber wenn der Krieger dann mal nicht da war, wurde er trotzdem gleich unruhig und mußte nach ihm sehen. Sie ließen sogar den Tänzer ab und zu raus, gleichzeitig half es ihnen allen, weil der Tänzer lernte sich besser zu beherrschen und sich zurückzuhalten. Dennoch mußte er so oder so an die Oberfläche, da sie alle an dem Geschenk für Lia arbeiteten.
Ein Geschenk, das sie alle regelmäßig kribblig machte. So auch an dem Tag wo Merion und er auf einer Waldwiese im Schatten eines Baumes eine Decke ausgebreitet hatten, darauf lagen und sich mit dem Geschenk beschäftigten, obwohl es früher oder später dazu führte, dass sie sich beide schwer atmend ansahen und gegenseitig streichelten. Das war das einzige was Minan sich bisher traute und der Krieger respektierte es.
Vorsichtig strich er dem Prinzen über den Rücken, während Minan auf dem Bauch lag. "Ich kann mich gar nicht konzentrieren, wenn du das machst", beschwerte er sich, begann aber irgendwann wohlig zu schnurren. Es war auch einer der Gründe warum sie längst nicht so weit mit dem Geschenk waren wie sie eigentlich wollten, es lenkte gleichzeitig furchtbar ab.
Merion zog sich wieder zurück, spielte mit einer weißen Feder in der Hand. Sie benutzten manchmal Hilfsmittel, so dass es kein wirklicher Körperkontakt zwischen ihnen war, aber trotzdem sehr angenehm. Es war die Idee des Dea al Mon gewesen und er hatte inzwischen sogar selbst daran Gefallen gefunden. "Du, was ich dich noch fragen wollte... ähm... hast du mal Lust zu mir nach Hause zu kommen und... meine Familie kennenzulernen?", fragte er zögernd.

"Deine Eltern?", fragte Minan nach. Zu Familien oder Eltern hatte er immer noch ein schwieriges Verhältnis.
"Sie sind wirklich nett. Na gut, meine Mutter hat einen Putzfimmel, aber abgesehen davon", wand der Krieger ein und lächelte. "Bitte, es wäre sehr schön und... ich... ähm, ich versuche es ihnen noch irgendwie zu sagen, dass ich einen Freund habe. Sie fragen schon dauernd wo ich bin und warum ich so strahle."
Der Prinz setzte sich etwas auf. "Meinst du denn, das wäre eine gute Idee? Also ich.. bin nicht so gut mit Eltern, ich hab das noch nie gemacht und ich möchte nichts falsch machen oder einen schlechten Eindruck....", erwiderte er. "Und Darken..."
"Ich weiß, ist nicht gerade der höflichste, aber dafür hat er andere Stärken und ist nicht schüchtern und der Tänzer ist charmant. Wenn ihr... alle zusammen arbeiten würdet... ich weiß, es ist viel für dich, aber wenn es nur ein ganz kurzer Besuch wäre? Nur kurz, wenn du mich abholst?"
Minan drückte die Hand des anderen liebevoll. "Ich denk drüber nach. Und jetzt lass uns am Geschenk weiterarbeiten. Ich glaube, Darken ist dran."
Dieser drückte Merion sofort auf den Rücken, neigte sich dicht zu ihm. "Sag nochmal, dass ich unhöflich bin", warnte er ihn scherzhaft. Sie blickten sich an und der Atem des Kriegers ging hörbar. Beide waren sie mal wieder erregt ehe Darken sich abrupt abwandte und wieder richtig hinlegte. "Ich hasse diese Geduldsproben", murrte er.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Mi 18. Jan 2023, 19:47

Als Minan zwei Tage später noch immer nicht zum Unterricht kam, ging sie auf die Suche nach ihm. In seinem Zimmer war er nicht und in der Bibliothek auch nicht. So ging sie zum Trainingsplatz, wo Gwenderon sie schon finster ansah. "Keine Sorge,", beschwichtigte sie ihn schnell. "Ich werde noch nicht trainieren. Siehst du nicht, was ich anhabe." Obwohl sie eigentlich wieder gesund genug für eine Training war. Aber in dem hellgrünen Kleid, das ihr bis knapp zu den Knien reichte und bei jedem Schritt schwungvoll um ihre Schenkel glitt, konnte man wirklich nicht kämpfen.

Nachdem sie informiert worden war, dass Darken hier auch nicht war, aber in letzter Zeit oft Spaziergänge in der Umgebung machte, schlenderte sie auch auf gut Glück los. Ob das mit Merion geklappt hatte? Oder verzog er sich einfach in den Wald, um alleine zu sein.
Schliesslich hörte sie Stimmen vor sich und einige Stritte später trat sie auf eine kleine Lichtung. Merion und Darken lagen da auf einer Decke, auf dem Rücken und als sie etwas näher trat, kam sie nicht umhin, die erregten Schwingungen der beiden Männer zu spüren.
"Ich hoffe ich habe euch nicht bei irgend etwas gestört", meinte sie zuckersüss und lächelte vollkommen unschuldig. Aber eigentlich war ihr das gerade egal und sie hatte auch nicht vor, gleich wieder zu gehen. "Ich wollte nur herausfinden, was dich davon abhält, den Unterricht zu besuchen Darken."
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