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Frühlingsträume





Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Do 19. Jan 2023, 19:28

Je mehr Lia schnurrte, seufzte und gar stöhnte, desto angespannter wurde Darken. Er wußte nicht genau ob ihm das gefiel, es erinnerte ihn viel zu sehr an andere Dinge an die er nicht erinnert werden wollte. Vor allem als Merion fragte, ob es gut so war und sie dieses stöhnend bestätigte. Der Prinz krallte seine Finger leicht um den Stoff seiner Hose, sagte aber nichts. Es wäre höchst albern gewesen, Merion zu sagen, er solle aufhören. Der Dea al Mon hatte es ja von selbst angeboten und Darken wollte ihm bestimmt nichts befehlen. Wenn Merion es gerne tat, wo war das Problem darin? Aber es wurde für den Prinzen zusehends anstrengender den Beiden dabei zuzuschauen.
Sie schwiegen alle ehe Lia dann doch noch Darkens Frage beantwortete und dass sie hoffte, Minan würde mal ein Bild von ihnen beiden zeichnen. Zuerst wußte er nicht genau wen sie meinte, doch dann verdeutlichte die Heilerin dies nochmal und Darken presste die Lippen aufeinander.
"Ja, sicher, warum sollte er nicht", erwiderte er abweisend und so als kümmere es ihn nicht wirklich. Trotzdem veranlasste sein Tonfall, dass Merion seine Hände langsam von Lias Rücken zurückzog.
"Ist alles in Ordnung?", fragte er zögernd, was Darken zu einem Schnauben veranlasste.

"Hör auf mich dauernd zu fragen ob alles in Ordnung ist!", fuhr er Merion wütend an, "Ich bin doch nicht aus Zucker. Wenn ihr miteinander rummachen wollt, schön, bitte, ich halt euch nicht ab."
Der Krieger sah ihn leicht verletzt an, gab aber auch nicht klein bei. "Niemand hat etwas davon gesagt. Es ist doch nur eine Massage", wand er ruhig ein, was Darken jedoch nur noch wütender machte.
"Es ist nie nur eine Massage!", fauchte er, blickte dann zu Lia. "Und du, hör auf zu stöhnen als würde er sonstwas mit dir tun."
Merion schwieg nur noch, sagte gar nichts mehr, weil es so schien als würde jede Entgegnung Darkens Wut nur noch mehr Nahrung geben. Aber der Krieger hatte schon oft erlebt wie dieser Zorn aus dem kleinsten Anlass heraus hochflammte, wegen Dingen, die er wohl niemals als Auslöser gesehen hätte.
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von Anzeige » Do 19. Jan 2023, 19:28

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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Do 19. Jan 2023, 20:16

Sie hätte nicht fragen sollen. Seinem abweisenden Tonfall war zu entnehmen, dass es ihm gar nicht passte. Fragend sah sie ihn an und sah, wie er nun verkrampft da sass, die Finger in seine Hose gekrallt hatte. Auch Merion zog sich langsam von ihr zurück und bemerkte, dass etwas gar nicht stimmte. Als er Darken danach fragte, schnaubte dieser jedoch nur und fuhr den Krieger wütend an, er solle aufhören, dauernd zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Ausserdem warf er ihnen vor, sie würden miteinander rummachen wollen.

Da ging Liasanya auf, was das eigentliche Problem war. Zwar gefiel ihm die Sache mit dem Bild wohl auch nicht, doch noch weniger gefiel es ihm, wie Merion sie so massierte und sie es so offensichtlich genoss. Der junge Prinz hatte wohl gerade seine erste Eifersuchtsattacke. Irgendwie war das unglaublich süss und sie musste sich ein grinsen verkneifen.
So liess sie sich diesmal auch nicht aus der Ruhe bringen, als er sie anfauchte, sie solle nicht so rumstöhnen. Sondern setzte sich nur geschmeidig auf und schob ihr Kleid wieder hoch, schlüpfte geschwind in die Träger, so dass es wieder einwandfrei sass.

"Doch Darken", erwiderte sie ihm gelassen. "Hier ist eine Massage nur eine Massage." Hier in Dea al Mon. Hier wird dich niemand zwingen nach einer Massage mehr zu tun. Es ist wirklich nur eine Massage. "Ausserdem stöhne ich beim Sex viel lauter und ganz anders", fügte sie keck hinzu

Sie schnappte sich einen Pfirsich aus dem Korb. "Danke Merion, meinem Rücken geht es schon viel besser", meinte sie lächelnd zu dem Krieger und biss genüsslich in den Pfirsich. Saft rann an ihren Fingern hinab und unwillkürlich musste sie daran denken, wie das bei Darken ausgesehen hatte.
"Aber wie es aussieht, ist hier gerade jemand anders viel verkrampfter als ich und scheint deine geschickten Finger zu brauchen." Herausfordernd funkelte sie Darken an. Er brauchte gar nicht zu glauben, er könne sie anfauchen, damit sie sich stritten und er so seinen Gefühlen entfliehen konnte. Sollte er sich jetzt nur hinlegen und massieren lassen. Wenn er wollte, würde sie sogar gerne mithelfen.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Do 19. Jan 2023, 20:28

Statt dass sich die beiden nun mit ihm stritten, blieben sie ruhig und gelassen. Selbst Lia fauchte nicht zurück, sagte ihm nur, hier wäre eine Massage nie mehr als das und beim Sex würde sie ganz anders stöhnen. Darken murrte etwas leise, dass wußte er ja auch, es hatte ihn trotzdem daran erinnert. Die Heilerin hatte sich inzwischen wieder aufgesetzt, auch ihr Kleid wieder richtig angezogen und bedankte sich dann bei Merion, der zaghaft zurücklächelte, aber immer noch etwas unsicher war und nichts mehr sagte. Doch seine silbergrauen Augen richteten sich schließlich auf Darken, der seine Wut bezähmte und auch durch die Worte von Lia langsam wieder besänftigt wurde.
"Schon gut, schon gut, hör nicht auf damit, zu fragen, ob es alles in Ordnung ist", sagte er leise und nun lächelte der Krieger auch ihn wieder an. Lia aß derweil einen Pfirsich, machte eine Andeutung, dass es jemand hier dringender nötig hätte, massiert zu werden. Er blickte kurz zu ihren Fingern wo der Fruchtsaft hinablief, riss sich dann von dem Anblick los und zog sein schwarzes Shirt aus, um sich auf den Bauch zu legen.

"Wehe, du küsst mich", warnte er Merion vor, der sich neben ihn setzte.
"Würde ich doch nie machen", versicherte er mit einem verschmitzten Grinsen, das offen ließ, ob das schon einmal bei einer Massage vorgekommen war oder nicht. Darken bettete seinen Kopf auf seinen Arm, instinktiv hatte er seine Schultern leicht zusammengezogen. Zu Beginn einer Massage war er nie wirklich entspannt, es brauchte eine gewisse Zeit bis er diesen Moment überwunden hatte und beim allerersten Mal hatte auch Merion stark wegen der Narben auf Darkens Rücken gezögert. Sie taten eigentlich nicht weh, nur manchmal wenn kalte Luft daran kam.
Der Krieger setzte vorsichtig an über seinen Rücken zu streicheln, wobei der Prinz die Augen offen und den Blick über die rosa Blumen schweifen ließ.
"Hör auf dich zu verkrampfen", bat der Dea al Mon mit sanfter Stimme und versuchte Darken zu lockern, der aber partout nicht gelöst war. Er mochte es immer noch nicht, die Kontrolle abzugeben und solange er auf dem Bauch lag, hatte er nunmal keine. Es war weiterhin so als würde er auf einen Schlag warten, einen Peitschenhieb, ein Dolchstoß. Sein Körper war instinktiv angespannt und bereit die Schmerzen zu ertragen. Nur kamen keine Schmerzen, sondern sanfte, zärtliche Berührung. Wodurch seine Ungeduld nur gesteigert wurde, was seinem Verkrampfen nicht gerade zuträglich war. "Darken, lass locker..."
"Ich kann nicht", beharrte er, was ihn ja selbst ärgerte. Dieser Gedankenkreislauf war ihm schon einmal passiert und da hatten sie aufhören müssen. Als ihm etwas einfiel. "Schlag mich einmal auf den Rücken. Nur kurz mit der Faust", bat er und Merion zog seine Hände sofort erschrocken zurück.
"Ich soll was?", fragte er ungläubig und sah auch etwas fragend hinüber zu Lia. Darken verdrehte die Augen.
"Ich kann sonst vorher nicht entspannen. Herrje, Lia, dann mach du es halt, aber das ist unerträglich", bemerkte er genervt. Sie würde vielleicht verstehen warum er solche Probleme damit hatte.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Do 19. Jan 2023, 20:28

Darken schien es gar nicht recht zu sein, dass Merion und sie so ruhig blieben. So grummelte er vor sich ihn, wurde wieder etwas ruhiger. Einer Massage schien er jedoch nicht abgeneigt zu sein. Stattdessen zog er sein Shirt aus und warnte Merion, ihn ja nicht zu küssen. Was das wohl eine Geschichte hinter sich hatte. In ihren Augen funkelte es unternehmungslustig auf. Sie hatte keine Warnung bekommen und nicht wie Merion versprochen, das doch nie zu tun.

Doch eigentlich wollte sie den Prinzen nicht noch weiter provozieren und so lehnte sie sich gemütlich an den Baumstamm und genoss ihren Pfirsich. Dabei schweifte ihr Blick über seinen vernarbten Rücken. Die eigene Mutter! Beim Feuer der Hölle! Die eigene Mutter hatte ihm das angetan und das mit voller Absicht. Wie konnte man so etwas nur durchstehen? Sie wurde unruhig und nervös, hatte den Drang einfach davon zu laufen.
Das war sehr untypisch für sie und auf einmal merkte sie, dass das nicht ihre Emotionen waren, sondern die von Darken. Merion versuchte ihn gerade vergeblich dazu zu bringen sich zu entspannen. Hatte er deswegen vorhin gesagt, dass es nie nur eine Massage war? War früher dabei immer mehr geworden? Oder war er, wie er es gesagt hatte, dabei gefoltert worden, damit er auch ja brav das tat, was sie ihm befohlen hatten? Wenn das so war, dann war es eine wirklich starke Leistung von ihm, sich so hinzulegen und sich von Merion berühren zu lassen. Allgemein was er auch schon bei ihr erlaubt hatte, was sie tun durfte, rührte von einem sehr starken Geist her.

Doch dann schien es ihm doch zu viel zu werden und er forderte Merion auf, ihn auf den Rücken zu schlagen. Einfach nur damit die Anspannung weg war. Doch der Krieger verstand nicht. Wie sollte er auch? Erschrocken zog er die Hände zurück, sah sie ungläubig und fragend an. Da forderte Darken sie auch schon auf, es zu tun.
Sie nickte, als sei es das normalste der Welt. "Einen Moment, ich komme gleich", gab sie rasch bescheid, bevor sie sich anmutig erhob, den Pfirsichkern wegwarf und sich die Hand ablekte. Nachdem sie etwas Wasser darüber gegossen hatte, kniete sie auf der anderen Seite von Darken nieder.
"Gib mir deine Hand Merion, ich möchte dir etwas zeigen", forderte sie den Krieger auf. Während sie ihm die eine Hand offen hinhielt, tastete sie mit den Fingern der anderen, über Darkens Schulterblatt nach dem verkrampften Muskel. "Es gibt verschiedene Arten zu massieren", erklärte sie beiden und nachdem Merion seine Hand in die ihre gelegt hatte, führte sie seine Finger zu dem verkrampften Muskel, den sie vorher erfühlt hatte, damit er ihn in seiner ganzen Länge erspüren konnte. "Manche sind einfach um die Muskeln etwas anzuregen, ander um sie etwas zu entspannen und dann gibt es welche, um einzelne Muskeln richtig zu entspannen. Fühlst du, wie hart und verkrampft Darken hier ist."
Der Krieger nickte zögerlich. Natürlich fühlte er das. Das hatte er schon vorhin. Aber was sollte das mit einem Schlag zu tun haben. "Mit etwas kneten, erreichst du hier nicht viel." Besonders nicht, wenn Darken mental nicht bereit dazu war. "Da braucht es schon etwas mehr Kraft." Blitzschnell liess sie ihre Hand vorschnellen und schlug ihn mit dem Handballen auf die entsprechende Stelle. Das war im ersten Moment schmerzhaft, aber nacher würde es sich sehr gut anfühlen. Das gleiche tat sie noch rasch bei dem Muskel des anderen Schulterblattes und dann zeigte sie Merion, wie er mit sanfterem Klopfen mit den Fingerknöcheln weiter machen konnte, bis Darken sich ausreichend entspannt hatte, damit er seinen Rücken ganz normal und wie bekannt weiter kneten konnte.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Do 19. Jan 2023, 20:47

Zum Glück machte Lia nicht viel Gewese darum, fragte ihn nicht wieso er das wollte, sondern kam einfach zu ihm und kniete sich rechts von ihm nieder. Darken zog kurz leicht die Luft ein als er auch die Hand von Lia auf seinem Rücken spürte, dort wo seine Schulterblätter waren. Natürlich spannte er sich dann nur noch mehr an, bekam aber mit, dass die Heilerin Merion erklärte was für Wege es noch gab, jemanden zu massieren. Es schien fast so als würde sie Darkens Forderung dadurch erklären, dass man besonders verspannten Muskeln mehr Kraft aufwenden mußte. Dass er nicht deswegen gefragt hatte, würde sie trotzdem wissen, aber es war vielleicht besser, wenn der Krieger die vollständigen Gründe nicht dagelegt bekam, sonst wäre Darken wohl nicht mehr der einzige, der verkrampft wäre.
Als Lia ihn dann abrupt mit dem Handballen schlug, gab er nicht mal einen Laut von sich, nur spürte er wie die Anspannung in ihm nachließ. Es war nicht so, dass er auf Schmerzen stand, nein er verabscheute sie, aber das Warten auf einen Schlag war oftmals schlimmer als der Schlag selbst. Der Tänzer war derjenige, der auch an Schmerzen Genuss fand und Minan hatte gelernt damit zu leben, hatte auch unter Safframatte-Einfluß eine masochistische Ader an den Tag gelegt. So hatten sie alle ihre unterschiedlichen Wege gefunden damit fertig zu werden.

Die Heilerin schlug ihn noch ein zweites Mal beim anderen Schulterblatt und abermals war nichts von Darken zu hören, doch man konnte an seiner Körperhaltung erkennen, dass er sich sichtbar entspannte.
"Mmhh, jetzt ist es perfekt. Danke, Lia", bemerkte er und konnte nun genießen wie Merion ihn weiter massierte, der sich auf dafür bedankte, dass Lia ihm dies gezeigt hatte. Der Prinz lächelte versonnen, sah hinüber zu der Dea al Mon. Er war ihr wirklich dankbar, dass sie das für ihn getan hatte ohne viel Aufhebens. Es war leichter, da sie teilweise über seine Vergangenheit Bescheid wußte. Darken wußte einfach nicht, was er Merion sagen sollte. Aber allein, dass er ein Sklave gewesen war, hatte den Krieger sehr vorsichtig und besonnen werden lassen. Es war schön so... nur bei manchen Situationen hätten Streitereien und Missverständnisse wie solche vermieden werden können, wenn Merion mehr wüsste...
Der Krieger massierte ihn weiter bis Darken wirklich gelockert war. "Kein Kuss?", fragte er schließlich nochmal nach.
"Na gut, ich denke, ich werde es überleben", murrte der Prinz, konnte äußerlich nicht zeigen, dass er es eigentlich schon wollte. Merion beugte sich vor und gab ihn einen zärtlichen Kuss zwischen die Schulterblätter, was Darken zu einem leisen Aufseufzen brachte. Es war der einzige nähere Kontakt, den sie sich zusätzlich zum Streicheln gestatteten. Er setzte sich wieder auf, als Merion kurz abwesend wirkte und dann ein leicht ärgerliches Gesicht machte.

"Ich muss leider nach Hause, meine Mutter hat mir gerade gesandt. Ich hab ganz vergessen, dass heute mein Opa zu Besuch kommt und es gibt Kuchen." Ein wenig hoffnungsvoll sah er den Prinzen an. "Möchtest du mitkommen? Es hätte sicher niemand etwas dagegen. Und du natürlich auch, Lia", beeilte er sich hastig hinzu zu fügen. Darken schüttelte aber den Kopf.
"Nein danke. Kuchen ist nicht so mein Ding. Ein ander Mal", vertröstete er den Krieger, der eilig seine Sachen zusammenpackte. "Deine Mutter ist hoffentlich nicht sauer." Auf keinen Fall wollte er, dass irgendjemand Merion weh tat, doch der winkte ab.
"Nein, sie hat nur ein bißchen gemeckert und dass ich mich sputen soll. Mein Opa legt viel Wert auf Pünktlichkeit", erklärte er und erhob sich. "Es tut mir wirklich leid, ich muss los. Sehen wir uns morgen?"
"Klar. Beim Training. Vielleicht dieses Mal ohne dass Minan der Dolch fast in den Fuß fällt." Er grinste und blickte dann dem Dea al Mon hinterher wie er flink davon lief. Darken ließ sich gegen den Baum sinken. "Mir ist schleierhaft wie ers mit mir aushält." Leicht drehte er den Kopf in Richtung der Heilerin, blickte sie lange an ehe er sich zu einer Frage durchrang.
"Kann ich dich mal was fragen? Was mach ich wenn ich irgendwann mal mit ihm schlafen will und er mich fragt warum er dabei die Augen schließen, den Mund halten und keine Initiative ergreifen soll? Ach ja, und dunkel sollte es auch sein." Er fluchte und rupfte unbeherrscht etwas Gras aus, um es gleich wieder wegzuwerfen. "Ich hasse das alles." Dass er nichts dagegen tun konnte wie er war und dass es immer wieder aufs neue seine Freundschaften gefährdete. "Es ist als ob ich permanent über meine eigenen Füße stolpre und auf die Schnauze falle."
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Do 19. Jan 2023, 20:50

Irgendwie war es seltsam, dass Darken so gar nicht auf ihre Schläge reagierte. Nicht einmal ein heftigeres ausatmen. Dabei wusste sie genau, dass es sich im ersten Moment etwas schmerzhaft anfühlte. Aber es war auch kein erleichtertes Aufseufzen zu hören, als er locker wurde. Darken nahm es hin, als wäre es gar nicht sein Körper und er würde nichts spüren, was damit getan wurde. Aber vielleicht hatte er einfach nur eine viel höhere Schmerzgrenze als die meisten Leute.
Trotzdem etwas verwirrt, zog sie sich wieder zu dem Baumstamm zurück und beobachtete, wie Merion den Prinzen massierte. Es war ein schönes Bild. Der Krieger tat es sehr hingebungsvoll und verliebt, während Darken sich wirklich allmählich entspannen konnte. Träumerisch beobachtete sie die Bewegungen, das Muskelspiel des Kriegers und am liebsten hätte sie Darken gleich mit massiert.
"Ach, gern geschehen", erwiderte sie erfreut. Darken bedankte sich selten. Das war sonst eher Minans Metier. Aber sie hütete sich, etwas dazu zu sagen und genoss es einfach nur. Warnte nur noch Merion, dass er dies vorsichtig üben müsse, bevor er es selber anwandte, da es sonst mehr Schaden, als Nutzen anrichten konnte.
Merion nickte und nachdem er Darken vollends gelockert hatte, konnte er sich doch noch einen Kuss ergattern. Ganz sacht zwischen Darkens Schulterblätter. Lia lächelte sacht. Das war ja so unglaublich süss. Auch Darken, der einfach nicht zugeben konnte, dass er es wollte und so tat, als sei ein Kuss eines Freundes etwas, das man überleben müsse.
Lia wollte dem Krieger gerade vorschlagen, seinde Hände etwas zu massieren, da er gleich zwei Rücken massiert hatte und dies wohl sehr angenehm für ihn sein würde, als sie fast sehen konnte, wie er einen Speerfaden erhielt. Gleich darauf erklärte er ihnen, dass er fort müsse, lud sie beide ein, Kuchen mit seinem Opa zu geniessen. Obwohl eigentlich lud er Darken ein und sie nur so der Höflichkeit halber. Doch das störte sie gerade nicht. Nachdem Darken abgelehnt hatte, schüttelte auch sie den Kopf. Das wäre ja mehr als seltsam, wenn sie jetzt da auftauchte. So verabschiedete er sich von ihnen und verabredete sich gleich mit Minan fürs Training am nächsten Tag.

Darken setzte sich in gewissem Abstand neben sie und lehnte sich an den Baum. Dabei fragte er sich, wie Merion es nur mit ihm aushalten könne. Lia grinste. "Oh, das ist ganz leicht", meinte sie amüsiert, erklärte aber nicht wie. Man musste den Prinzen einfach nur gern haben und schon war alles viel einfacher. Und Merion war ja bis über beide Ohren in ihn verliebt. Ausserdem war der Krieger sehr stark, auch wenn er noch recht jung war. Er würde nicht gleich anfangen zu weinen, nur weil Darken wieder einmal unfair war. Sie hatte es ja vorhin gesehen. Merion würde sich wehren und die Dinge klarstellen.

Doch dann sah sie Darken fragend an, als dieser sie so lange anblickte. Schliesslich rang er sich durch, sie zu fragen, ob er sie etwas fragen dürfe. Aufmunternd nickte sie ihm zu. Natürlich durfte er das. Allerdings überraschte sie seine Frage doch etwas und sie wusste nicht gleich, wie sie sie beantworten solle. So sah sie ihn erst einmal nur nachdenklich an, verstand seinen kleinen Wutausbruch, seine Frustration wirklich gut.

"Sag ihm die Wahrheit", meinte sie nach einer ganzen Weile nachdenklich. "Nicht die ganze natürlich. Aber sag ihm, dass du nervös und aufgeregt bist und dass du Angst hast. Streite es nicht ab Darken", warnte sie ihn, bevor er reagieren konnte. "Ich weiss, dass du sehr mutig und draufgängerisch bist. Ich weiss, dass du nur vor sehr wenig angst hast. Aber davor hast du eindeutig Angst. Das hast du mir selber gesagt, dass du Angst davor hast, dass es nicht schön wird, dass schreckliche Erinnerungen in dir hochkommen werden und du nacher Merion nicht mehr als dein Freund haben kannst. Er weiss ja, dass du oder der Tänzer schon sexuelle Erfahrung gemacht hast. Sag ihm, dass du es diesmal schöner haben willst und damit keine schlechten Erinnerungen hochkommen soll er doch das tun, worum du ihn gebeten hast."

Dann sah sie ihn aber eindringlich an, währden sie Darken Zeit gab, über das gesagte nachzudenken. "Willst du das denn wirklich, Darken?", fragte sie schliesslich ernst. "Willst du wirklich, dass er im Dunkeln unter dir liegt und ganz ruhig ist, während du mit ihm schläfst? Willst du nicht bei Sternenschein sehen, dass es wirklich die Person ist, die du dir erwählt hast, mit ihr zu schlafen? Willst du in seinen Augen nicht das liebevolle Glitzern sehen? Willst du nicht hören, wie er dir leicht ausser Atem sagt, dass er gerne mit dir zusammen ist, dass er aber trotzdem unglaublich nervös ist und etwas Angst davor hat? Immerhin ist es auch sein erstes Mal mit einem Mann. Er wird Angst davor haben, dass er etwas falsches tun könne, dass er im rechten Augenblick nicht soweit ist oder dass es wehtut. Soll er all seine Unsicherheit und Ängste in sich behalten und einfach nur ruhig daliegen? Ich weiss, dass du es schön für ihn machen kannst. Aber es ist doch ein Unterschied, ob du es tust, oder ob ihr es gemeinsam tut. Willst du ihm und dir das wirklich antun?"

Sie schüttelte den Kopf. "Weisst du was ich glaube Darken? Ich glaube, solange du willst, dass es dunkel ist, er seine Augen geschlossen hält, nichts sagt und keine Initiative ergreift, solange du das willst, bist du nicht bereit mit ihm zu schlafen. Du bist dann vielleicht scharf auf ihn, aber nicht bereit zu schlafen." Daran glaubte sie wirklich. Es war nichts, was sie mit logischen Argumenten hätte untermauern können. Das war einfach nur ein sehr starkes Gefühl. "Weisst du, jeder stolpert einmal über seine eigenen Füsse. Manche weniger, manche mehr und dir werden zusätzlich noch Stöcke zwischen die Beine geworfen. Du setzt dich einfach zu sehr unter Druck. So schnell geht das nicht."
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Do 19. Jan 2023, 20:57

Was genau Lia damit meinte, es wäre leicht es mit ihm auszuhalten, erschloss sich Darken nicht gleich sofort, aber er wußte ja wie gern Merion ihn hatte. Und um seinetwillen bemühte sich Darken auch besonders. Bei seiner Frage wurde die Heilerin wieder ernster, es dauerte eine Weile bis sie antwortete und ihm empfahl, Merion die Wahrheit zu sagen, nämlich, dass er aufgeregt, nervös und ängstlich war. Bevor der Prinz wegen diesem Vorwurf aufbrausen konnte, sprach Lia schon davon, er solle es nicht leugnen. Sie hatte ja recht, es gab nicht viel wovor er Angst hatte, aber davor das Falsche zu fühlen sehr wohl. Selbst wenn er das nie laut ausgesprochen und zugegeben hätte.
Gleich nach ihren Ratschlägen, blickte sie ihn jedoch fest in die Augen und fragte ihn, ob er das wirklich wolle. Wütend starrte er zurück. "Meinst du echt ich will das? Meinst du, Minan will, dass er Hemmungen hat andere zu berühren oder berührt zu werden? Wir wollen das alle nicht, aber so ist es nun mal und ich versuche nur, es irgendwie zu umgehen und zu bewältigen", erwiderte er leicht aufgebracht und fühlte sich angegriffen. Es war ja nicht so, dass er diese Forderungen hatte, weil es ihn antörnte. Natürlich hätte er es am liebsten anders gehabt.

Lia erinnerte ihn, dass Merion sicher genauso nervös und ängstlich sein würde wie er und ob der Krieger all diese Gedanken runterschlucken und still halten solle.
"Nein... es soll schön sein, für ihn auch... ach, es ist sowieso nicht wichtig. Solange Minan nicht bereit ist, wird eh nichts passieren und wer weiß, vielleicht will er es ganz anders", bemerkte Darken und die Heilerin hielt ihm vor, dass Darken ebenfalls noch nicht bereit wäre solange er diese Dinge wolle.
"Ja, dann bin ich eben nicht bereit", murrte er, "Vielleicht werde ich das nie sein." Erst als die Dea al Mon sagte, er würde sich zu sehr unter Druck setzen, fauchte er sie an. "Ich setz mich unter Druck? Er wird doch nicht ewig warten bis ich mich auf die Reihe kriege!", fluchte er, womit er auch eine seiner Sorgen offenbarte; Merion zu verlieren. Er hatte sich bereits viel zu sehr mit dem Dea al Mon verbunden.
"Was ist, wenn es Monate, Jahre dauert bis wir alle so weit sind? Ich wünschte, ich könnte meine Vergangenheit einfach aus meinem Leben schneiden. So als hätte es sie nie gegeben, so dass nichts mehr mich daran erinnert. Kein Anblick, keine Berührung, kein Wort." Es klang sehr bitter. Vermutlich sollte er froh sein, dass er überhaupt so viele Fortschritte gemacht hatte, trotzdem kam es ihm manchmal quälend langsam vor, dann gab es wieder Rückschläge, Zweifel, Zusammenbrüche. Jeder Tag war ein Kampf darum normal zu sein und zu leben.
Darken nahm den Skizzenblock, verstaute ihn wieder in seiner Tasche. "Ich sollte gehen, ich hab noch viel zu erledigen", machte er deutlich, dass er nicht weiter darüber reden wollte. Außerdem, wenn er den Tag mit Lia vertrödelte, hatte er weniger Zeit ihr Geschenk fertig zu kriegen. Merion half ihm zwar sehr, aber natürlich lenkte er ihn auch ab und im Endeffekt waren sie dann doch nur untereinander beschäftigt. "Wir sehen uns morgen?"
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Liasanya » Do 19. Jan 2023, 21:02

Natürlich hatte er aufbegehren wollen, als sie gemeint hatte, er hätte Angst. Doch er hielt sich zurück und sagte nichts dazu. Allerding erwiderte er gleich darauf aufgebracht, dass er das doch gar nicht wolle. Er wolle viel lieber auch einfach keine Hemmungen vor Berührungen haben. Er versuchte das einfach nur zu bewältigen. So schüttelte sie auch den Kopf. Natürlich hatte sie das nicht angenommen. Sie wollte ihn nur anregen, darüber nachzudenken.

Darken wollte ja auch, dass es Merion gefiel. Doch dann schob er es wieder beiseite und murrte, dass er vielleicht doch nicht soweit sei. Allerdings brach dann aus ihm, was ihn auch noch schwer beschäftigte. Etwas, woran Lia nicht einmal im Traum gedacht hatte. Dass Merion irgendwann einfach keine Geduld mehr hatte und ihn verlassen würde, weil Darken ihm den Sex nicht bieten konnte, den er sich wünschte. Sie konnte es sich kaum vorstellen, aber völlig auszuschliessen war es natürlich auch nicht.

"Also ich glaub schon, dass er lange warten wird Darken", meinte sie sanft. "Ein Jahr sicher, vielleicht sogar mehr. Ihr kennt euch jetzt erst ein paar Wochen. So schnell geht das am Anfang nicht. Zumindest bei den meisten nicht." Sie war in der Richtung schon immer sehr offen und direkt gewesen und hatte keine Probleme gehabt. "Du wirst bestimmt irgendwann soweit sein", fuhr sie zuversichtlich fort. "Ich meine, du hast solche Fortschritte. Merion durfte dir ja sogar beim Pfirsichessen zusehen und du hast sogar damit absichtlich gespielt. Einige Wochen zuvor hast du mir dafür noch fast den Kopf abgerissen."

Aber auch sei wünschte sich, dass es seine Vergangenheit so nie gegeben hätte. Da erhob Darken sich auch schon mit dem Vorwand, dass er noch viel zu tun hätte. Rasch packte er seine Sachen ein und verabschiedete sich von ihr. Er wollte eindeutig nicht mehr darüber reden. Doch sie war froh, dass er wenigstens einen Versuch in die Richtung unternommen hatte.
"Wenn du nicht wieder deinen Unterricht ausfallen lässt", lächelte sie freundlich. "Bis morgen oder bis zum Abendessen." Das wurde ja meist gemeinsam eingenommen. Als der Prinz dann gegangen war, legte sie sich auf der Wiese und sah ihn den Himmel hoch. Das war jetzt gerade ein sehr intensives Gespräch gewesen.
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Re: Frühlingsträume

Beitragvon Darken » Do 19. Jan 2023, 21:05

Er hatte es nicht nötig, dass Lia ihn beruhigte was Merion traf, trotzdem tat es irgendwie gut. Ein Jahr war eine lange Zeit, zumindest für ihn. Früher waren ihm die Tage und Nächte schrecklich lang vorgekommen und teilweise war es hier auch so, obwohl die Zeit schneller zu vergehen schien, wenn Eoshan, Merion oder Lia bei ihm waren. Die Heilerin versicherte ihm, dass es ohnehin am Anfang nicht so schnell gehen würde, dass man sich näher kam. Ihr nächster Satz bezog sich wohl auch auf sie selbst, Darken wußte ja wie direkt sie sein konnte, selbst wenn sie sich bei ihm zurückhielt seitdem sie wußte was los war. Etwas, dass er sehr schätzte.
"Oh ja, toll, er darf mir zusehen wenn ich etwas esse. Ein Riesen Fortschritt", bemerkte der Prinz abschätzig und sarkastisch, doch im Grunde hatte Lia ja recht, es war ein Fortschritt, selbst wenn es nur ein Detail schien. Er mußte aber grinsen bei ihrer Bemerkung wie er noch vor ein paar Wochen reagiert hatte. "Stimmt. Damals haben wir uns noch viel öfter gestritten, aber da hatte ich ja auch noch eine sehr schlechte Meinung von dir."
Seine Umhängetasche schulternd, zwinkerte er ihr zu.

Lia verabschiedete sich auch von ihm. Vermutlich hielt sie seine Aussage, dass er noch viel zu tun hätte, für eine Ausrede, was verständlich war. Darken arbeitete nicht und selbst das Training und der Unterricht waren im Grunde freiwillige Sachen. Mit irgendetwas mußte er sich ja beschäftigt halten. Ausnahmsweise hatte er dieses Mal aber wirklich etwas zu tun, nämlich weiter an Lias Geschenk zu arbeiten. So kehrte er zurück zur Stadt und in seine Zimmer, um dort seine Arbeit fortzusetzen. Mittlerweile war der Salon und auch sein Schlafzimmer reichlich chaotisch, weil so viele Bücher, Pergamente und Zeichnungen herumflogen, da Minan nebenher noch an seinen Aufzeichnungen über das Verzerrte Reich schrieb.
Der Prinz suchte alles zusammen was er brauchte und legte sich dann aufs Bett, wo es bequemer war.
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