Re: Liasanyas 25. Geburtstag
von Darken » Do 19. Jan 2023, 21:16
Das Klopfen ertönte ein weiteres Mal und danach die Stimme Merions. "Minan? Ich weiß genau, dass du da bist", war zu hören. "Wir kommen zu spät." Der Prinz seufzte leise und umfasste das Sofakissen fester.
"Ich gehe nicht hin", entgegnete er und der Krieger nahm es zum Anlass, die Türe zu öffnen und langsam hinein zu kommen. Fragend sah er Minan an, der den Kopf nur leicht hob, dann aber den Dea al Mon mit großen Augen anstarrte. Er sah wunderschön aus, mit weißer glatter Hose und einem dunkelgrünen edlen Hemd, das das Silber seiner Augen und seiner Haare betonte, die wild und stufig nach hinten gestrichen waren. Merion lächelte ihn an.
"Wirklich nicht? Warum nicht? Das Geschenk ist doch fertig oder?", fragte der Krieger nach. Minan vergrub sich trotzdem bei den Kissen auf dem Sofa, schüttelte heftig den Kopf.
"Ja, schon.... aber ich will nicht... d-da werden so viele Leute sein und Musik... ich kann nicht", beharrte der Prinz. Merion kam vorsichtig näher, blickte fragend zu dem Platz neben ihm und als Minan nickte, setzte er sich, rutschte hinüber zu ihm.
"Viele Leute, die du kennst... nette Leute, Minan", bestätigte der Krieger und versuchte ihm eines der schützenden Sofakissen zu entziehen. "Wir, besonders du hast dir doch so viel Mühe mit dem Geschenk gegeben. Willst du nicht, dass Lia es bekommt?" Er sah ihm in die Augen. "Ich möchte sehr gerne mit dir dort hingehen."
"Ich mag keine Geburtstagsfeiern.... bitte, ich will nicht..." Minan seufzte, klammerte sich an das Kissen ehe Merion zärtlich und beruhigend über seine Hand streichelte.
"Aber ich weiß, dass du gerne hingehen möchtest. Selbst wenn du Angst hast", bemerkte der Dea al Mon leise. "Ich werd bei dir sein. Und Lia auch. Bitte, Minan, gib dir einen Ruck." Er versuchte ihn noch weiter zu überzeugen, doch es dauerte doch eine Weile bis Minan bereit war das Kissen loszulassen und sich erhob.
"Der Tänzer hat versprochen sich zu benehmen... aber bei Musik...", wand der Prinz zögernd ein. Merion stand auch auf.
"Wir werden aufpassen, dass er sich auch wirklich benimmt. Es wird sicher Spaß machen, es ist eine harmlose Feier." Er nickte ihm aufmunternd zu. Schließlich nickte Minan, zog sich zurück und überließ es dem Tänzer, da er schon die ganze Zeit bat. Gleich darauf strahlte er, beugte sich vor und hauchte Merion einen Kuss auf die Wange.
"Gib mir nur etwas Zeit mich umzuziehen, nur eine Minute...", raunte er ihm zu und verschwand im Bad, wo er eine schwarze enge Hose anzog, darüber eine ärmellose Weste aus dunkelviolettem Samt. Schwarz war auch der Stulpen, den er sich über den Arm zog und der sich über drei feine Kettchen mit silbernen Ringen an seiner Hand verband. Ganz leicht schminkte er seine Augen, so dass sie noch geheimnisvoller wirkten ehe er seine Frisur zurecht zupfte. So wurde aus der Minute rasch mehrere ehe Minan wieder nach draußen kam und sich lasziv an den Türrahmen lehnte, einen seiner Finger an seine Unterlippe gelegt, so dass sein Mund leicht geöffnet war.
Merion, der sich - offensichtlich gelangweilt vom Warten - wieder auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte, sah ihn nun genauso mit großen Augen an, leckte sich über die Lippen. Der Prinz konnte die ansteigende Erregung, die vom Krieger ausging, fast greifbar fühlen. Minan fuhr mit der Zunge verspielt über den schwarz lackierten Fingernagel. "Jetzt müssen wir noch ein paar Minuten mehr warten oder?"
"Du siehst... du bist umwerfend", erklärte Merion und kam zu ihm. Man konnte ihm ansehen, dass er ihn am liebsten berühren und küssen wollte, doch er hielt sich trotzdem zurück und so tat es auch der Tänzer.
Nach einer Weile hatten sie sein Zimmer verlassen, Merion hatte das in einem rotrosafarbigen Tuch eingepackte Geschenk in seinem Juwelengepäck verschwinden lassen. Als Minan aber seinen Arm um die Hüfte des Kriegers legen wollte, wich der zurück. "Nicht hier... ich muss das erst meinen Eltern sagen."
"Das hast du immer noch nicht getan?", fragte der Prinz erstaunt zurück, sah ihn etwas verletzt an. "Willst du nicht?"
"Doch, natürlich", versicherte Merion gleich, seufzte auf, "Es ist nur so kompliziert und Minan und Darken weichen den Begegnungen mit meiner Familie auch immer aus."
"Das ist doch nur eine Ausrede. Du hättest sie überzeugen können wenn du wolltest, ihr drückt euch alle davor", entgegnete Minan und schlug abrupt eine andere Richtung ein. Merion eilte ihm gleich hinterher, fragte wo er jetzt hinwolle. "Zu dir nach hause. Du sagst einfach, du hast noch etwas vergessen. Und dann machen wir ihnen klar, dass wir zusammen sind. Das sind wir doch oder?"
Nachdem der Krieger ihn eingeholt hatte, ging er rasch neben ihm her. "Ja, das sind wir. Ich hätte nicht geahnt, dass dir das gerade so wichtig ist.... aber wie soll ich meinen Eltern nur-"
"Dazu sind keine Worte notwendig, warts ab." Sie kamen bei dem Haus an, wo Merions Familie lebte. Es brannte natürlich noch Licht und sie traten ein. Merion war entsprechend nervös und sie waren gerade bis zur Küche gekommen, als Merions Mutter eintrat.
"Oh, Merion, ich dachte, du bist bei Liasanyas Feier", bemerkte sie freundlich und sah ein wenig fragend zu Minan, der sie charmant anlächelte, während der Krieger sich etwas hilflos durch die Haare strich.
"Ja, das wollen wir auch... also.. äh, ich hatte nur etwas vergessen, aber jetzt müssen wir los und das äh, das ist-", stammelte herum. Der Prinz ging offen auf die Dea al Mon zu.
"Ich bin Prinz Minan Darken. Es freut mich dich kennenzulernen, Lady Riendes", begrüßte er sie höflich, "Du kannst mich gerne Minan nennen, ich bin erst siebzehn." Und dann schloss er seine Hand langsam um die von Merion, der neben ihm stand. Es dauerte etwas bis der Mutter dies auffiel, doch selbst sie konnte die Geste - einmal entdeckt - nicht missverstehen, sah erstaunt auf das verbundene Händepaar. Schließlich fing sie sich wieder.
"Oh-... oh, ich verstehe. Es ist schön endlich mal denjenigen zu treffen, der dafür verantwortlich ist, dass es Merion in letzter Zeit so gut geht." Sie lächelte ihren Sohn warm an, wandte sich dann wieder an Minan. "Bitte, komm doch einmal vorbei zum Kaffee, Minan. Das wäre schön."
"Das mache ich sehr gerne, Lady Riendes. Merion und ich müssen jetzt los. Lia wartet vermutlich schon auf uns", erwiderte Minan mit einem sanften Lächeln, verabschiedete sich dann voller Höflichkeit und Freundlichkeit ehe er den Arm um Merion legte und mit ihm nach draußen ging.
Als sie wieder unter freiem Himmel waren, atmete der Krieger tief durch. Prüfend legte Minan seine Hand auf die Brust des Dea al Mon. "Dein Herz rast ja."
"I-ich hatte mir das alles genau überlegt wie ich es meinen Eltern sagen will... und du...", setzte er an. "Ich nehme dauernd Rücksicht auf dich und warte und habe Geduld, aber bei dir ist es okay, wenn du mich einfach überrollst mit so einer Aktion?"
Die Miene des Tänzers wurde etwas betrübter und er sah Merion verzeihend an. "Es tut mir leid... ich bin nicht der Geduldigste... und ich möchte auch dein Freund sein. Ohne dass du mich verstecken oder dich wegen mir schämen musst."
"Was redest du denn da? Ich schäme mich doch nicht. Ich will es nur nicht überstürzen, ich dachte gerade du könntest das verstehen." Merion blickte ihn verwirrt an, während der Prinz seine Hand langsam wieder zurück zog.
"Nein, nicht wirklich... ich glaube, ich bin der falsche Splitter mit dem du redest."
"Es gibt keinen falschen Splitter. Ich rede immer mit dem richtigen", erwiderte Merion sanft, nahm Minans Hand und legte sie zurück auf seine Brust. Der Dea al Mon näherte sich ihm, atmete seinen Duft sehnsüchtig ein. "Darf ich dich küssen?" Auch der Prinz atmete hörbar, streichelte über die Brust seines Freundes, nickte dann und sie tauschten gleich darauf einen hingebungsvollen, sehnsüchtigen Kuss aus. Und für jetzt schien es Merion überhaupt rein gar nicht zu stören, dass man sie dabei sehen konnte.
"Du.. trägst ja Schminke?", stellte er verwundert fest als er sich wieder von Minan gelöst hatte. "Aber du bist ein Mann..."
"Sieht es gut aus oder nicht?", fragte der Prinz grinsend zurück, woraufhin der Dea al Mon unumwunden zugeben mußte, dass es gut aussah. "Da hast du deine Antwort. Und jetzt lass uns endlich zur Party gehen."
Merion knuffte ihn gleich darauf in die Seite. "Erst bist du ewig lange im Bad, dann schleppst du mich zu meiner Familie und nun bin ich derjenige, der uns aufhält?", fasste er zusammen und Minan lachte. Sie gingen zurück zum Haupthaus und steuerten dort die große Halle an wo Minan schon von weitem die Musik hörte. Sofort wurde er kribblig, drückte sich enger an Merion. Oh, er wollte sich so gerne amüsieren und tanzen... es war wie ein Ruf, der ihn lockte, auch wenn er versuchte dagegen anzukämpfen. Ein kleiner Tanz... wo wäre da der Schaden?
"Lass mich nicht allein", bat er trotzdem gleich Merion, konnte es aber nicht lassen über dessen Hintern zu streicheln. Sie kamen bei der Halle an, wo schon viele andere Leute waren, tanzten, sich unterhielten, aßen und tranken. Minans Augen strahlten gleich heller. Er mochte Feiern und der Raum war wunderschön dekoriert. Während der Prinz schon wie von selbst auf die Tanzfläche wollte, zog ihn Merion zielstrebig weiter und steuerte auf Liasanya zu. Sie war in einem feenhaften und doch zugleich sehr verführerischen weißen Kleid gekleidet. Minan mußte daran denken wie er mit ihr geschlafen hatte, wie glatt und weich sich ihre Haut angefühlt hatte, die jetzt von den leichten Stoffschichten verborgen wurde.
"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Lia!", fing Merion an, umarmte sie herzlich und gab ihr dann ein Küsschen auf die Wange.
"Du siehst hinreißend aus", bemerkte Minan und blickte ihr tief in die Augen ehe er sie als nächster umarmte und dann einen Kuss sinnlich auf die Wange hauchte. Vielleicht etwas zu lange für einen reinen Geburtstagskuss. Als er sich wieder von ihr löste, lächelte er sie an. "Ich bin übrigens Schuld daran, dass wir zu spät sind. Warte, kurz, es kommen noch mehr Glückwünsche." Er grinste noch, dann veränderte sich jedoch die Signatur und auch seine Haltung ehe Darken da war.
"Ich wollte dir persönlich gratulieren... ich bin froh, dass du deinen fünfundzwanzigsten Geburtstag mit all deinen Freunden feiern kannst", sagte er, pausierte kurz, "Wozu ich mich auch zähle." Darken beugte sich kurz vor, löste seine Hand von Merion und umarmte dann Lia von sich aus. Es war nicht viel, doch es kam selten genug vor, dass Darken jemanden von sich aus berührte. Und er war äußerst froh, dass er sich gleich wieder zurückziehen durfte, damit Minan ihr auch noch gratulieren konnte.
Er lächelte sie zuckersüß und schüchtern an, umarmte sie schließlich doch. "Ich wünsch dir alles Gute, Lia. Ich mag dich wirklich sehr, Darken hat recht." Man konnte ihm anmerken wie aufgeregt und nervös er wegen der Feier war, sich ständig umblickte und sehr nah bei Merion blieb.