Kaereille Dies ist ein privates Rollenspielforum

[Cerco]

Cerco rieb sich nachdenklich übers Kinn, als er von dieser Timaris Tolarim hörte. "Danke für die Warnung, Königin", erwiderte er schließlich, "Leider klingt dann das genau wie ein Ort wo sich Talian momentan aufhalten könnte. Sie... meint Freundlichkeiten ebenfalls nicht so wie sie vorgibt. Es gibt nichts, was sie ohne Hintergedanken macht."
Der Krieger blickte noch einmal auf die Karten. "Ich werde mich einfach vor der Königin von Hayll in Acht nehmen müssen, wenn ich dorthin reise." Dann lächelte Cerco Vivian freundlich an. "Niemals hätte ich für möglich gehalten, dass mir eine Königin hilft... dass mir irgendeine Frau hilft. Für eure Hilfe werde ich euch das beste Pferd aus meiner Zucht in Scelt bringen, das verspreche ich euch."

Er deutete eine leichte Verbeugung an. "Aber ich habe euch heute morgen schon zu lange aufgehalten. Ich werde mich hier noch ein wenig umsehen, ob ich nicht alte Diener... oder Opfer der Schwarzen Witwe finden kann und dann nach Hayll reisen."

[Vivian]

Vivian hatte genickt, es war ihr klar gewesen, dass er nach Hayll gehen würde, er hatte so gern etwas über diesen Hof erfahren wollen, dass es nur verständlich war, dass er dorthin gehen wollte. Wenn Cerco ein Mitglied ihres Hofes gewesen wäre hätte sie ihm untersagt diese Reise anzutreten und sich selbst darum gekümmert, doch er diente ihr nicht, also konnte sie ihn nicht aufhalten wenn er es tun wollte. Als er ihr dann aber auch noch ein Pferd aus seiner Zucht schenken wollte als Dank wollte die Königin protestieren, schließlich verdiente er durch die Zucht sein Geld und wenn er sein bestes Pferd einfach verschenkte... das war dann auch der Grund nicht zu widersprechen, Cerco wollte damit seine Dankbarkeit ausdrücken und Vivian würde das Geschenk, seine Dankbarkeit annehmen.

"Ich wünsche euch viel Glück auf eurer Suche und solang ihr noch hier seid, dürft ihr euch frei auf dem Schloss bewegen. Gastiert ruhig noch solang hier bis ihr auf einen Diener oder dergleichen gestoßen seit." sie lächelte ihn an und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Und wenn ihr aufbrecht lasst euch in der Küche noch reichlich Proviant für die Reise mitgeben, der Weg nach Hayll ist lang" meinte sie freundlich und ließ sich dann auf den Stuhl sinken, das hinter ihr stand. "Möge dich die Dunkelheit auf deinem Weg leiten." Ich hoffe wir sehen uns eines Tages wieder...

[Cerco]

"Danke, ihr seid sehr großzügig. Ich werde euch wissen lassen wie meine Suche ausgegangen ist", erwiderte Cerco und stellte sich vor wie es wäre, mit seinem Sohn hierher zurückzukehren. Vivian hatte ihn freundlich aufgenommen und er fühlte sich ihr nun verpflichtet für ihre Hilfe.

"Falls ich jemals etwas für euch tun kann, so lasst es mich wissen", sagte er noch und verabschiedete sich dann von der Königin von Askavi. Er befürchtete nur, dass man ihn in Hayll nicht so freundlich und hilfsbereit entgegen kommen würde, wenn das stimmte, was Vivian über Timaris Tolarim gesagt hatte. Cerco beschloss noch zwei Tage in Askavi zu bleiben, um sich schon hier so weit wie möglich ein Bild über Hayll zu machen. Er stöberte in der für ihn zugänglichen Bibliothek, deckte sich dann mit Proviant ein und machte sich schließlich abermals auf den Weg...

[Cerco]

"Eine schwarze Witwe? Talian? Nein, nie gehört, die lässt hier nichts anfertigen." Der Schneider zuckte entschuldigend mit den Achseln und Cerco ließ entmutigend die Schultern sinken. Wieder war er erfolglos gewesen. Draega war so groß, viel größer, als er es erwartet hätte. Hier jemanden zu finden war wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen. Der Krieger hatte sich in einem einfachen Zimmer im Gasthaus einquartiert und begonnen reiche Tuchhändler, Schneider, Lieferanten für delikates Essen und dergleichen zu befragen, ob sie Aufträge von Talian erhielten. Entweder war die Eyrierin wirklich nicht in Hayll oder Cerco hatte bisher die falschen Leute gefragt. Vielleicht hielt sie sich auch extra versteckt, weil sie wußte, dass Minan nach seinem Vater um Hilfe gerufen hatte. Oder stelle Talian ihm eine Falle? War er bereits längst wieder in eines ihrer Netze getappt?

Mehrere Tage war Cerco nun in Draega, doch er sehnte sich bereits wieder nach den weiten urtümlichen Landschaften von Scelt zurück. Außerdem konnte er nicht ewig bleiben, irgendwann würde sein Geld zuneige gehen. Wie lange konnte er die Suche noch fortsetzen?
Leicht geknickt ging er durch die staubigen Straßen, schob sich durch die Mengen an Leuten und ertrug die schwüle Hitze, die auf seinen Nacken drückte und ihm Kopfschmerzen bereitete. Und was, wenn Talian bereits längst auf seine Suche aufmerksam geworden war? Halb befürchtete er, halb hoffte er, dass sie ihn einfach zu sich holen würde...

[Timaris]

Es war eher dem Zufall zu verdanken, dass sie davon erfahren hatte. Einer der Händler hatte mit der Köchin darüber geplaudert, dass jemand in der Stadt verzweifelt nach einer Talian suchen würde. Doch niemand wisse wer das sei. Timaris hatte sich gerade in die Küche begeben, einfach weil sie gerade Lust dazu hatte, zu sehen, wie es dort lief und auch um sich einen der Küchenjungen an zu sehen. Er war wirklich sehr süss.

Nun, Timaris wusste sehr wohl, wer Talian war. Neugierig geworden, hatte sie nachgeforscht und herausgefunden, dass ein Krieger aus Scelt schon seit einigen Tagen nach der Schwarzen Witwe in Draege suchte. Er ging intelligent vor, denn er fragte vorallem bei Lieferanten für teure Luxusgüter nach ihr. Passend, denn soweit Timaris wusste, war das genau Talians Geschmack.

Heute sass Timaris in ihrem prunkvollen Thronsaal und wartete darauf, dass die Krieger, die sie ausgeschickt hatte, ihr wie befohlen, den Krieger aus Scelt hier her brachten. Sie trug ein leichtes, fliederfarbenes Sommerkleid aus dünnem Stoff. Und obwohl es in dem Saal stickig heiss und kein Fenster geöffnet war, sah sie nicht so aus, als ob sie unter der Hitze leiden würde.

Da wurde der Krieger auch schon herein gebracht. Zwei Wachen hatten ihn links und rechts an den Armen gefasst und stiessen ihn vor der Königin grob auf seine Knie. Timaris war sich sicher, dass sie sich auch an ihren Befehl gehalten hatten, kein Wort mit ihm auszutauschen. Er sollte nicht wissen, weshalb er hier war. Mit einer ausdruckslosen Miene betrachtete sie ihn erst einmal schweigend und fragte sich, ob er sich zur Wehr gesetzt hatte, oder ob er immer so zerzaust und schmutzig aussah.

[Cerco]

Er hatte gerade das Gasthaus angesteuert, um einen weiteren Namen von seiner Liste zu streichen, als mehrere Palastwächter auf ihn zukamen. Cerco dachte zunächst, sie würden an ihm vorbeigehen, schließlich hatte er sich nichts zu schulden kommen lassen, doch mehr und mehr mußte er feststellen, dass die Männer genau auf ihn zuhielten.
Vor ihm blieben sie dann stehen, die Daumen hinter ihre breiten Messergürtel geklemmt, ihn höhnisch ansehend. Offenbar ließ sie das Gefühl der Mehrheit auf ihrer Seite überlegen werden.
"Kann ich euch irgendwie helfen?", setzte Cerco an. Er hatte nicht vor gegen die Palastwache zu kämpfen, immerhin wollte er noch länger in Hayll bleiben, was gewiss nicht möglich wäre mit lauter Haylliern, die nach einem suchten.
"Los, mitkommen!", bellte der eine barsch. Zwei seiner Kollegen setzten sich bereits in Bewegung.
"Was wird mir denn vorgeworfen?" Cerco wollte noch einen Schritt zurück machen, doch da spürte er bereits die Faust des ersten in seinem Magen. Kurz raubte ihm das die Luft, doch er wehrte sich mit einem kräftigen Schwinger von unten. Er war ebenfalls oft Leibwächter und Wärter gewesen und im Kampf mit den Fäusten nicht gerade schlecht. Trotzdem waren die Männer in der Mehrzahl und sie hatten viele Waffen. Cerco wehrte sich vergeblich und irgendwann hatten sie ihn zwischen sich festgekeilt und schleiften ihn erbarmungslos zum Palast.

Er bekam nicht viel vom Inneren des Palastes zu ziehen, sie schleppten ihn durch irgendeinen Hintereingang und dann fand Cerco sich bereits in einem großen prunkvollen Saal wieder. Er hatte von vorhin Sand in die Augen bekommen, sie brannten und tränten unablässig. Ein Kratzer an seiner Wange war offen und blutete leicht.
Ungeachtet seines Zustandes wurde er grob auf die Knie gedrückt, so dass er nicht mehr als ein Augenblinzeln von der Königin vor ihm erhaschte ehe er nur noch sein eigenes staubiges Gesicht gespiegelt im blankpoliertem Marmor sah. Sollte er sprechen? Wurde irgendetwas von ihm verlangt? Nun, er war hierher geholt worden, dann würde man schon irgendetwas von ihm wollen. Steckte Talian etwa dahinter?
Cerco hielt den Kopf weiterhin gesenkt und sagte nichts.

[Timaris]

Langsam erhob sie sich und ging gemählich die paar Stufen vom Thron hinunter zu dem verstaubten, knieenden Krieger. vor ihm angekommen, blieb sie stehen. Da er nach wie vor zu Boden sah, konnter er nun nur ihre zierlichen Füsse sehen, die in kostbaren Schuhen steckten. Sie beugte sich hinunter und strich mit einem Finger über seinen blutenden Kratzer. Wieder aufgerichtet, leckte sie ihn genüsslich ab.

"Hmmmm", seuftze sie zufrieden. "Stark, wild, unabhängig. Das gefällt mir. Es schmeckt mir." Ihren Worten zum Trotz gab sie der Heilerin, die ihm angelegenen Raum schon auf ihren Befehl dort wartete, Bescheid den Mann zu heilen. Das tat sie dann auch rasch und gut und verschwand dann eben so stumm und schnell, wie sie gekommen war.

"Wer seid ihr Krieger?", fragte Timaris ihn dann nicht unfreundlich.

[Cerco]

Cerco mußte sich zusammenreißen, um nicht vor Widerwilen zu zittern, als die Königin vor ihn trat und dann mit einem Finger über seine Wunde wischte, um anschließend das Blut zu kosten. Waren etwa alle Gerüchte wahr, die er von Vivian und noch viel später von den Bewohnern in Draega gehört hatte?
Als sie sich vorbeugte, konnte er den angenehmen Duft ihres Parfüms riechen. Dann entfernte sie sich wieder, ließ zu seiner Überraschung gar eine Heilerin kommen, die sich um seine leichte Verletzung kümmerte. Cerco hätte die Behandlung abgelehnt, immerhin war es nur ein Kratzer, doch er wollte nicht unhöflich sein und den Zorn der Königin auf sich lenken.
Erst als diese ihn fragte wie er hieß, antwortete er.
"Ich heiße Cerco Sarden, eure Hoheit. Ich bin ein Krieger aus Scelt", erwiderte er wahrheitsgemäß, sagte aber nicht warum er in Hayll war. Er nahm Vivians Warnung durchaus ernst und wollte sich vor Timaris in Acht nehmen. Vivian Angemo... er hatte ebenso viel Respekt und Höflichkeit vor ihr an den Tag gelegt, doch sie hatte es nicht verlangt oder von ihm gefordert. Irgendwas sagte Cerco aber, dass Timaris eine ganz andere Sorte von Frau war.

[Timaris]

Sie spürte, wie der Krieger sich wie auf eine Art versteifte und ihm klar wurde, dass er vorsichtig sein musste, sehr vorsichtig. Langsam ging sie einmal um ihn herum und blieb dann wieder vor ihm stehen.

"Lord Cerco Sarden aus Scelt, Ihr seid sehr weit weg von zu Hause und Ihr treibt ein sehr gefährliches Spiel", sagte sie schliesslich nach einer Weile sanft. Dann schwieg sie weiter, bevor sie fortfuhr, damit er auch genügend Zeit hatte, sich ihrer Worte bewusst zu werden. "Wisst Ihr, wer ich bin und weshalb Ihr hier seind?"

[Cerco]

Sie umrundete ihn langsam und im gleichen Maße wurde Cerco mulmiger. Immer mehr wurde ihm klar, dass er wegen Talian hier war und das machte das Gefühl nicht gerade besser.
Ein gefährliches Spiel... nein, Cerco war eher ein geradliniger Mann, ehrlich, verlässlich. Er war niemand, der gerne Spiele spielte, er wollte einfach nur seinen Sohn sehen und vor seiner eigenen Mutter retten.
"Ihr seid Timaris Tolarim, Königin von Hayll, eure Hoheit", antwortete er mit fester, aber höflicher Stimme. Dann war es schon schwieriger zu raten, warum er hier war. Lief er dabei Gefahr mehr zu sagen, als die Königin bereits wußte? "Ich weiß nicht genau, warum ihr mich habt hierher bringen lassen, eure Hoheit, aber ich vermute, dass ihr dies wegen Lady Talian Darken tut, die ich suche."
Er hatte die Halbwahrheit gesagt, doch fürs erste mußte das reichen. Er suchte Talian zwar, doch in erster Linie seinen Sohn, den er hoffte durch Talian zu finden.
Cerco hielt weiterhin den Blick gesenkt. Würde Lady Tolarim seine Antwort für zufriedenstellend halten?

[Timaris]

"Oh nein", antwortete Timaris lachend. "Ich habe das nicht wegen ihr getan." Während sie sprach, stieg sie die Stufen wieder hoch und setzte sich wieder auf ihren Thron. "Nein, das habe ich wirklich nicht wegen ihr gemacht, sondern wegen Euch. Ihr habt mich neugierig gemacht. Ein Krieger so fern seiner Heimat und er sucht ausgerechnet nach Talian Darken."

Timaris schwieg und auch das Lachen verstummte. Sie betrachtete ihn nachdenklich und forderte dann: "Steht auf Lord Sarden, ich will Euch in die Augen sehen können, wenn ich mit Euch spreche." Doch sie sprach nicht weiter, sondern musterte ihn nur weiter schweigend.

"Wie kommt es dazu, dass ein einfacher Mann wie Ihr an eine Frau wie Talian gerät und das auch noch überlebt?" fragte sie schliesslich leise, aufmerksam nichts von seinen Reaktionen sich entgehen lassen. "Noch dazu, dass er nach ihr fragt." Sie hielt kurz inne. "Nein, das ist dann wohl schon nicht mehr verwunderlich. Sie hat Euch wohl von ihr abhängig gemacht. Da wundert es schon eher, dass sie Euch nicht getötet hat."

"Zudem habe ich Euch rufen lassen, weil ich Euch schützen wollte Lord Sarden", fuhr sie wieder etwas lauter fort. "Wen man hier so offen und schon beinahe verzweifelt nach Talian sucht, kann es gut sein, dass man plötzlich ein Messer im Rücken hat. Diese Frau ist hier nicht sonderlich beliebt."

[Cerco]

Er erhob sich langsam, richtete sein Gesicht auf die Königin, die nun wieder auf ihrem Thron saß und ihm offenbarte, dass sie ihn anscheinend aus reiner Neugier hierher gebracht hatte. Neugier... ja, er kannte das. Talian war auch immer sehr neugierig gewesen. Das schien wohl die Schwäche der Langlebigen zu sein, sie waren ständig gelangweilt und suchten so nach neuen Dingen, die ihnen die Zeit vertrieben. Sie begriffen rein gar nicht, dass es noch andere gab, die wirklich wichtiges in ihrem Leben zu tun hatten und dabei nicht so viel Zeit besaßen.

Während Lady Tolarims Rede blieb sein Gesicht die ganze Zeit über verschlossen und steinern. Sollte die Königin doch denken, was sie wollte. Es war seine Sache wie er an Talian geraten war und wie er sie überlebt hatte. Zweimal. Dass Timaris dann aber behauptete, die Schwarze Witwe hätte ihn abhängig von ihr gemacht, ließ dann doch die Wut in ihm aufsteigen.
"Ich weiß, dass sie nicht sonderlich beliebt ist, eure Hoheit", stieß er dann doch aus, "Ich mag sie auch nicht sonderlich und was sie und ich miteinander zu klären haben, ist unsre Sache." Immer noch kein Wort von seinem Sohn. "Ich suche sie und habe nicht vor ihr weh zu tun, wenn sie mir einfach gibt, was ich möchte, eure Hoheit."
Am liebsten hätte er noch hinzugefügt, dass Timaris sich lieber fragen sollte, warum er sie nicht umgebracht hatte. Dazu hatte er nun wahrlich auch Gelegenheiten gehabt. Doch Cerco hielt sich zurück, er klang bereits jetzt verärgert.

[Timaris]

Sie schien einen Wunden Punkt getroffen zu haben. Gut, das konnte sie gut gegen ihn verwenden, falls es nötig sein sollte. Dass er wütend wurde liess sie kalt, oder erheiterte sie viel mehr. Doch dass er sich ihr verweigerte und die gewünschte Antwort nicht gab, würde sich später noch an ihm Rächen.

aber jetzt sah sie ihn nur überaus freundlich an und meinte liebenswürdig. "Dann wirst du ihr aber wohl wehtun müssen Krieger, denn Talian gibt einem nicht einfach das was man möchte. Ich wollte einmal auch nur einen ganz kleinen Gefallen von ihr, doch sie hat mir einfach nicht gewährt. Und das obwohl ich die Territoriumskönigin bin." Ihre Stimme hatte einen plaudernden Tonfall angenommen. "Das war gar nicht nett und höflich von ihr."

Abrupt wechselte sie das Thema, doch nicht ihren Tonfall. "Aber das scheint ihr beide ja gemein zu haben. Ihr wart auch nicht gerade sehr höflich zu mir und habt mit keinem Wort oder Geste gewürdigt, dass ich Euch Schutz geboten habe."

[Cerco]

Talian ist auch gar nicht nett und höflich, wollte er auf die Worte der Königin erwidern, sagte aber nichts. Erst als sie ihm vorwarf, er hätte sich gar nicht bedenkt, wirkte Cerco wie vor den Kopf geschlagen. Sie ließ ihn hier herauf schleifen, fragte ihn aus und da sollte er ihr auch noch dankbar sein?
Trotzdem verneigte er sich abermals tief.
"Es tut mir aufrichtig leid, eure Hoheit", sagte er ehrlich, "Gespräche über Talian lassen mich häufig andere Dinge vergessen. Ich danke euch für meinen Schutz. Alles was ich von ihr möchte, ist mein Sohn Minan. Er ist für sie nicht von Wert, ich bin sicher, sie wird ihn mir herausgeben."

Nein, er war sich absolut nicht sicher, doch gleichfalls war er sich nicht sicher, ob Timaris nun eine Freundin oder Feindin wäre. Immerhin kannte sie Talian, aber konnte er hoffen, dass die Königin ihm helfen würde? Er hätte nichts als Gegenleistung zu bieten außer ein wenig zusammengespartes Geld oder seiner Zuchtpferde und -hunde.
"Es tut mir leid, wenn ich euch verärgert habe, eure Hoheit", fügte er nochmals hinzu.

[Timaris]

Ah, man musste ihn also nur auf die Dinge hinweisen und er verhielt sich richtig. Timaris musste schmunzeln. Aber dann erwähnte er seinen Sohn Minan. Irgendwie kam ihr dieser Name bekannt vor.

"Was sollte den Talian mit Eurem Sohn anfangen, wieso sollte sie ihn überhaupt haben?", fragte sie aufrichtig erstaunt. "Sie gibt sich eigentlich nicht mit kurzlebigen ab."

Da dämmerte ihr etwas. "Ooooh", meinte sie dann, als ihr klar wurde, wen er suchte. "Ihr meint also dieses süsse Vögelchen, dass sie immer bei sich hat. Der ist wirklich hübsch, zum anbeissen", sagte sie verträumt, doch dann verfinsterte sich ihre Miene wieder. "Aber sie wollte ihn mir nicht geben, wollte ihn mir noch nicht einmal ausleihen, ihr hübsches Spielzeug."

Timaris lachte spöttisch auf, erhob sich wieder und ging erneut zu Cerco hinunter. "Als Begründung sagte sie mir im Vertrauen, sie sei seine Mutter und für ihn verantwortlich, da er noch nicht volljährig sei. Aber das glaube ich nicht. So wie sie ihn behandelt und vorallem so wie sie ihn angefasst hat. Ich glaube viel eher, dass sie ihr niedliches Spielzeug einfach nur für sich alleine haben will." Um zu verdeutlichen was sie mit angefasst meinte, strich sie dem Krieger sanft über seine Wand, hinunter über den Hals, seine Brust, seinen Bauch zu seiner Lendengegend, die sie nun zärltich streichelte. Sie sah ihn dabei unentwegt an und strahlte die Sinnlichkeit regelrecht aus.

Dann zog sie ihre Hand wieder zurück und doch sollte er duch eine Phantomhand weiterhin das Gefühl haben, von ihr gestreichelt und liebkost zu werden, auch wenn sie ihn gar nicht wirklich berührte. "Nun, dafür habe ich sie eben aus der Gesellschaft von Hayll ausgestossen und sie eingesperrt. Niemand verweigert sich mir in meinem eigenen Territorium." Ihre Stimme war hart, die einer Königin. Doch dann fuhr sie sanft, zu sanft fort. "Und du bist also der Vater dieses süssen Vögelchens, oder streitet ihr beide Euch nur um das gleiche Spielzeug?"

[Cerco]

Zuerst glaubte er, Timaris würde seinen Sohn nicht kennen und auch nicht wissen, dass es sein gemeinsamer Sohn mit Talian war, doch dann schien es ihr leider doch wieder einzufallen. Die Wut flammte erneut in Cerco auf und er ballte die Hände zu Fäusten, als die Königin davon sprach, wie süß und hübsch doch Minan aussehe. Sie machte ihn zu einem bloßen Spielzeug hinunter und Cerco drehte sich der Magen um, als er hörte welches Schicksal Minan unter seiner Mutter zu leiden hatte.

"Ihr... ihr lügt", stieß er bebend von sich. Nein, er wollte das nicht einfach so glauben. Timaris kam näher zu ihm und plötzlich war ihre Hand an seiner Brust und sie verdeutlichte ihm nur zu gut, was sie mit 'anfassen' gemeint hatte. Cerco zuckte nur leicht mit den Mundwinkeln, als ihre Hand zwischen seinen Beinen angelangt war. Er hatte eine Frau, verflucht, er würde sich nicht dazu herablassen, er würde nicht wieder untreu werden...
Timaris' wirkliche Hand entfernte sich wieder, dafür streichelte nun eine unsichtbare Hand über Cercos Schritt und er mußte sich wirklich zusammenreißen, um dies zu ignorieren.

Timaris hatte Talian also eingesperrt, weil sie Minan der Königin nicht überlassen hatte? Cerco wußte nicht, ob er darüber froh oder bestürzt sein sollte. Vögelchen... dann hatte sein Sohn also das Aussehen seiner Mutter... und wo war Minan jetzt?
"Ja, ich bin sein Vater, eure Hoheit", brachte er hervor. "Und Talian ist wahrhaftig seine Mutter. Ich schaffte es damals nur sie zu verlassen, weil sie schwanger war und ihre Kräfte nicht hatte. Ich hätte sie dort töten können, aber ich tat es nicht aus Rücksicht vor dem Kind, was sie trug. Jetzt bin ich hier, um es zurückzuholen, weil ich erfuhr wie sehr er unter ihr litt. Meint ihr nicht, dass Minan schon genug ertragen hat, eure Hoheit? Lasst ihn mit mir nach Scelt kehren, wo er ein friedliches Leben haben wird, ich bitte euch. Ich verspreche, ich werde euch als Gegenleistung einen anderen hübschen Sklaven geben." Irgendwie würde er das Geld dafür schon zusammenbringen.

[Timaris]

Sie verpasste ihm eine Ohrefeige, doch gleich drauf küsste ihn ein Phantommund auf die soeben getroffene Stelle. "Ich lüge nicht", zischte sie ihn erbost an. Der Mund wanderte weiter seinen Hals herunter und liebkoste ihn.

"Du willst mir einen anderen hübschen Sklaven für ihn geben", fragte sie spöttisch und lachte auf. "Du wirkst aber nicht so, als könntest du dir einen leisten. Ausserdem habe ich davon schon genügend. Meine Sklaven sind auch nicht einfach nur hübsch, sondern jeder von ihnen ist etwas ganz besonders. Dein Junge zum Beispiel ist so sanft und zart, er wirkt beinahe wie ein Mädchen. Ein Freund von mir hatte damals, als Talian noch frei war seine helle Freude an ihm. Vielleicht hatte er es ja geschafft sie zu becircen, um über sie an deinen Sohn zu gelangen. Darin ist er sehr geschickt. Vielleicht wollte sie ihm mir deshalb auch nicht ausleihen. Doch ich schweife ab."

Langsam ging sie wieder um ihn herum und blieb ganz nah an seinem Rücken stehen. "Ja, das süsse vögelchen hat wirklich sehr gelitten", bestätigte sie den Krieger, fuhr gleichzeitig mir ihren Fingern seine Wirbelsäule hinunter, sehr langsam und intensiv. "Am meisten hat er wohl darunter gelitten, dass sein Vater ihn einfach im Stich gelassen und ihn seiner schrecklichen Mutter überlassen hat", fügte sie noch gemein hinzu. Es hatte sich ihr eine wundervolle Gelegenheit für ein Spiel geboten und sie hatte sie mit Freuden ergriffen. So schnell würde der Krieger nicht ihr Schloss verlassen, wenn überhaupt.

[Cerco]

Sein Gesicht wurde rot, vor Wut aber auch vor Scham, weil die Berührungen der Phantomhände langsam Wirkung zeigten und er fühlte wie er hart wurde. Nein, nein, er würde sich nicht dazu herablassen. Zweimal war er Talian in die Falle gegangen, er wollte das nicht auch noch bei dieser Frau erleben, die ebenso grausam wie die Schwarze Witwe schien.
Auch wollte er Timaris nicht glauben, wollte nicht glauben, was sie da von sich gab und dass sein Sohn von einem Mann mißbraucht worden war für dessen Spiele. Sie sagte es nur, um ihn zu reizen und zu quälen.

Cerco keuchte leise auf, als Timaris langsam seinen Rücken hinab strich. Seine breiten Schultern zitterten. Ihre Worte taten noch mehr weh, als sie ihm sagte, er hätte Minan im Stich gelassen. Ja, wie oft hatte er sich diese Vorwürfe nicht auch schon gemacht?
"Ich.. konnte nicht bei Talian bleiben.. ich habe Frau und Kinder in Scelt, die mich auch brauchten... ich... ich hatte gehofft, sie würde Minan gut behandeln. Immerhin, sie ist doch seine Mutter..." Ja, er hatte wirklich gehofft, Blutsbande würde für Talian wenigstens irgendetwas gelten, aber anscheinend hatte er sich da nur selbst etwas vorgemacht.
"Bitte, ich treibe genügend Geld auf.. ich kann euch auch mit den besten und edelsten Zuchtpferden von Scelt entschädigen", versuchte er es weiter.

[Timaris]

Vergnügt lachte Timaris auf. Das wurde ja immer besser. Sie genoss es, das Zittern seiner Schultern zu sehen, doch nun wollte sie ihm wieder in das Gesicht blicken und trat deshalb um ihn herum. Es war ganz rot. Sie konnte sich vorstellen weshalb.

"Ihr habt also nicht nur Euren Sohn im Stich gelassen, sondern auch noch Eure Frau und Eure anderen Kinder betrogen. Aber das scheint bei Euch ja recht schnell zu gehen so etwas." Kurz, aber eindeutig blickte sie ihm rasch auf seine Männlichkeit, die sich langsam zu regen begann. Dann sah sie ihm wieder hart in die Augen. "Weiss eigentlich Eure Frau von Eurem Vögelchen? Hat sie nichts dagegen, das lebende Zeichen Eurer Untreue täglich zu sehen, wenn Ihr ihn mit nach Hause nehmt?"

Verächltich lächelte sie ihn an. "Was soll ich mit noch mehr Geld oder mit Zuchtpferden. Ich habe einige Pferde zum Reiten. Das reicht mir."

[Cerco]

Jedes ihrer Worte war verletzend und ihr amüsiertes Lachen tat noch mehr weh. Genoss sie es etwa ihn hier so stehen zu sehen und wie er unter ihr litt? Hatte sie kein Mitleid, kein Verständnis für seine Suche und seine Lage? Nein, anscheinend nicht. Stattdessen machte Timaris ihm auch noch Vorwürfe und spottete ihm. Ja, er war untreu gewesen... doch ganz gewiss nicht freiwillig.
"Ich habe das nie gewollt", stieß er hart hervor, "Talian hat mich dazu gezwungen." Verführt hatte sie ihn, obwohl er hatte treu sein wollen. Das schmerzhafte Verlangen nach ihr war reiner von ihr aufgelegter Zwang gewesen. Er ärgerte sich nur so sehr, dass er ihr ein zweites Mal wieder in die Falle gegangen war. Er hätte es doch besser wissen müssen.

"Nein, meine Frau weiß nichts davon", mußte Cerco dann zu seiner eigenen Schande zugeben. "Aber ich werde ihr davon berichten, sobald ich meinen Sohn wiedergefunden habe..." Sein Angebot, Timaris mit Gold oder Pferden zu entschädigen, lehnte sie lapidar ab und Cerco fühlte sich nun nicht nur wütend und beschämt, sondern auch hilflos.
"Ich bitte euch, gebt mir meinen Sohn. Sagt mir wie ich euch dafür entschädigen kann, eure Hoheit", bat er sie.