Merion konnte sich noch gut daran erinnern, wie sehr er um Minan Angst gehabt hatte, als es geheissen hatte, er sei während des Sturmes mit Liasanya verschwunden sei. Natürlich hatte er mitgeholfen zu suchen. Zwar hatte er sich nicht getraut bei Gwenderon und Eoshan nach einer Suchaktion zu drängen. Aber wenn sie dann nicht selber gleich eine gestartet hätten, wäre er wohl auf eigene Faust losgerannt, auch wenn keine grosse Chance bestanden hatte, dass er die beiden auch tatsächlich finden würde.
Minan wurde dann auch so herrlich süss rot, als seine Mutter ihn lobte, weil er Lia gerettet hatte. Am liebsten hätte er ihm jetzt ein sanftes Küsschen auf die Wange gegeben. Aber ganz bestimmt nicht vor seinen Eltern. Also knuffte Merion ihn nur sanft in die Seite.
Seine Mutter lud Minan daraufhin noch auf weitere Besuche ein, worauf sein Vater allerdings noch beisteuerte, dass das nur galt, wenn er Merion nicht beim Training abhielt. "Papa", beschwehrte sich der Krieger gleich. "Ich bin doch kein kleines Kind mehr."
"Nein, bist du nicht", antwortete sein Vater und lächelte dann doch tatsächlich seine Frau an. Die glücklich zurück lächelte. Da schien irgend eine Erinnerung hervor geholt worden zu sein. "Aber du bist verliebt."
Darauf biss sich Merion auf die Lippen und sah verlegen zu Boden. Er wusste nur zu genau, was sein Vater meinte. Denn er hatte tatsächlich schon das eine oder andere Training geschwänzt, um bei Minan zu sein.
Diesmal war er ganz froh, dass sein Schwester mit einer neugierigen Frage das Thema wechselte. "Das klingt wundervoll", meinte seine Mutter herzlich, während Lariel noch zu verstehen versuchte, was das nun genau bedeutete. "Eine Familie zu haben, gibt einem sehr viel Kraft und wenn man jemanden findet, der dazu gehört, sollte man das natürlich auch annehmen. Wie wäre es denn, wenn du in drei Tagen zum Abendessen kommst? Dann hast du genügend Zeit, dich bei der Hofküche abzumelden. Und natürlich hat Lady Sitara unser Wort, dass es nicht zu spät wird und du rechtzeitig wieder nach Hause kommst. Aber jetzt habt ihr Jungs wohl noch anderes vor bei dem schönen Wetter, als mit uns im Haus herum zu sitzen."