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Tanz bei Mondschein





Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Liasanya » So 22. Jan 2023, 10:15

Ryak war ja furchtbar enttäuscht gewesen, als sie ihn letzte Nacht abgewiesen hatte. Sie waren zwar nicht mehr zusammen, trotzdem hatten sie ab und an noch Sex miteinander. Weshalb auch nicht. Sie kannten einander gut, mochten sich sehr und wussten jeweils genau, was der andere mochte und brauchte. Doch gerade empfand es Liasanya nicht als richtig, mit jemand anderem zu schlafen und so hatte sie sich dem Prinzen verweigert, was dieser als ihr Freund natürlich akzeptiert hatte. Allerdings hatte er gemeint, dann müsse er wohl noch einige Tage hier bleiben, um um ihre Gunst zu werben. Die Heilerin konnte sich gut vorstellen, dass er das auch wirklich tat. Überraschenderweise war es ihr gar nicht schwer gefallen, nein zu sagen, obwohl Ryak ein sehr attraktiver Mann war.

Am Nachmittag nach ihrem Geburtstag erhielt sie aber einen sehr seltsamen Speerfaden von Eoshan. Ob sie wisse, wo Merion sei. Seine Eltern seien hier, da er noch immer nicht zurück gekommen sei. Verwundert musste Lia verneinen und riet auch gleich Minan danach zu fragen. Die Königin bat sie dann darum, dies zu tun. Weshalb auch immer, denn eigentlich kam sie doch viel besser mit Minan aus als sie. Vielleicht war das auch nur so eine Schwarze Witwe Sache.

So ging sie zu dem Zimmer des Prinzen und nachdem sie seine Signatur dahinter gespürt hatte, klopfte sie höflich an. "Hallo, ich bins. Minan? Darken? Ist Merion bei dir?" fragte sie gleich direkt wie immer nach. "Seine Eltern haben nach ihm gefragt. Es wird an der Zeit, dass er sich zu Hause wieder einmal blicken lässt."
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von Anzeige » So 22. Jan 2023, 10:15

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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Darken » So 22. Jan 2023, 10:17

Als es klopfte und Lia nach ihm fragte, nahm Minan das zunächst mit keinerlei Weise wahr, sein Körper lag immer noch in fötaler Haltung auf dem Bett, leicht zusammengekrümmt wie als könnte ihn das gegen den Schmerzen schützen. Aber obwohl er nicht reagierte, ging die Heilerin nicht, das Klopfen wurde beharrlicher und auch die Fragen bis es irgendwann wenigstens Darken hörte und dieser sich mühsam aus den unteren Schichten des Zwielichts hob bis er wieder Kontrolle über seinen Körper hatte. Dennoch waren seine Augen weiterhin milchig und er sah das Zimmer in verschiedenen Zuständen des Zerfalls. Alles verging... nichts war von Dauer und am Ende jedes Weges wartete immer der Schmerz.
Mit zerstruwelten Haaren und nur bekleidet mit schwarzen Pants und einem ebenso dunklen eng anliegenden Unterhemd, ging er zur Türe, stolperte dabei über einen Schemel, den er nicht gesehen hatte, fluchte herzhaft und öffnete schließlich die Türe einen spaltbreit, sich dabei müde gegen den Türpfosten lehnend. Man konnte ihm ansehen, dass er schlecht geschlafen hatte und auch seine weißen Augen waren Hinweis genug, dass er momentan nicht gerade in der besten Verfassung war.
"Was willst du?", murrte er, "Er ist nicht hier. Und frag nicht so blöd, du hättest ihn doch gespürt", hielt der Prinz der Dea al Mon vor. "Ich hab keine Ahnung wo er ist. Ist mir auch egal. Und jetzt lass mich in Ruhe."

Unzweifelsfrei bekam nun Lia seine schlechte Laune ab, aber ihr Geburtstag war vorbei, jetzt mußte er sich nicht mehr zurückhalten. Außerdem war sie ja selbst schuld wenn sie so blöd nachfragte. Darken schloss die Türe einfach direkt vor ihr, er hatte echt keine Lust auf Gesellschaft und so fiel er zurück aufs Bett, blieb dort liegen und sah hoch zur Decke, wo schon die nebelhaften Fetzen des Reiches lockte.
Erst jetzt sickerten so langsam die restlichen Worte von Lia bei ihm durch. Es wird an der Zeit, dass er sich zu Hause wieder einmal blicken lässt. Hieß das, er war nicht nach Hause zurück gekommen? Der Prinz wälzte sich zur Seite. Nein, das war ihm egal. Sie waren nicht mehr zusammen, das ging ihn alles nicht mehr an. Auf diesen Mistkerl konnte er verzichten.
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Liasanya » So 22. Jan 2023, 10:24

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie hörte, dass sich überhaupt irgend etwas auf der anderen Seite tat. Als dann Darken endlich die Tür aufmachte, hätte sie wetten mögen, dass Merion sich gerade bei ihm befand und seine Signatur unterdrückte, damit sie nicht erwischt wurden. Aber so zerwuschelt wie Darken war, seine übernächtigten Augen und seine Aufmachung, so sah sie normalerweise aus, wenn sie eine leidenschaftliche Nacht hinter sich hatte. Deswegen antwortete er ihr wohl auch so mürrisch.

"Nicht unbedingt", hielt sie ihm entgegen. "Er hat die dunkleren Juwelen und kann sich vor mir verbergen. Ausserdem suche ich doch nicht einfach deine Gemächer ab. Was denkst du denn?" Da wurde ihr die Türe auch schon vor der Nase wieder zugemacht. Was war denn mit dem los. Nur weil sie ihn bei einem Schäferstündchen erwischt hatte, brauchte er doch nicht gleich so wütend zu sein. Allerdings hatte er doch warten wollen. Da waren sie doch nun kaum schon soweit. War etwa etwas passiert? langsam begann sie sich nun doch zu sorgen.

"Wann und wo hast du ihn denn zuletzt gesehen Darken?" fragte sie ungehemmt durch die geschlossene Türe hindurch. Ihrer Stimme konnte man die Sorge anhören. "Wohin wollte er? Seine Eltern sind vorhin zu Eoshan gekommen, weil sie sich sorgen machen und sie hat mich zu dir geschickt. Weisst du etwas?"
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Darken » So 22. Jan 2023, 10:28

Obwohl er ihr eindeutig die Türe vor der Nase zugemacht hatte, schien Lia trotzdem nicht zu begreifen, dass er nicht mit ihr reden wollte. Jedesmal das gleiche! Nie akzeptierte sie wenn er in Ruhe gelassen werden wollte. Nie! Das machte ihn noch wahnsinnig. Warum ging die Heilerin nicht einfach? Der Prinz dachte an Merion, verfluchte sich gleich für den Gedanken. Außerdem tat es weh. Er sollte nicht an den Dea al Mon denken, das war Vergangenheit, abgetrennt und aus und vorbei. Er nagte an seiner Unterlippe, leider wußte er nur allzu gut, dass die Vergangenheit sich nicht so einfach abtrennen ließ und es war ja erst gestern passiert. Darken wollte hier einfach nur so liegen und nicht gestört werden, er fühlte sich schwach und das war auch so ein Gefühl was er hasste. Also hatte er gleich doppelt Grund sauer auf Merion zu sein, der war an allem schuld.
Dumpf hörte er durch die Türe Lias Stimme, die ihn fragte, wann und wo er den Krieger zuletzt gesehen hatte, wohin er gewollt hatte und dass die Eltern sich Sorgen machten. Ob er irgendetwas wüßte.

"Ach, lass mich in Ruhe", grollte er, so dass es auch die Heilerin würde hören können, "Sollen sie ihn halt per Speerfaden fragen wo er ist oder sonstwas, ist mir egal. Ich hab nichts mehr mit ihm zu tun. Und jetzt geh weg." Darken drehte sich auf dem Bett von der Türe fort. Ihm war elend, er wollte nicht reden, er wollte allein gelassen werden. Und Merion würde sich schon wieder einkriegen, er war doch derjenige, der einfach abgehauen war, der ihn ausgenutzt hatte. Darken hätte ihn niemals küssen sollen, niemals mit zur Weidenlaube gehen sollen. Er krallte seine Hand ins Laken. Ganz bestimmt würde er sich nicht von Lias Sorge anstecken lassen. Allerdings tat es dafür Minan umso mehr. Vereinzelte Tränen liefen ihm übers Gesicht, hastig wischte er sie fort.
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Liasanya » So 22. Jan 2023, 10:29

Sie schienen sich eindeutig gestritten zu haben. Was da wohl passiert war? Sie schienen sich doch gestern noch so gut verstanden zu haben. Aber vielleicht waren sie sich irgendwie zu nahe gekommen. Darken reagierte da meist etwas empfindlich. Auf jeden Fall schien der Prinz nichts mehr mit seinem Freund zu tun zu haben wollen. Quengelde Teenager, schoss es ihr durch den Kopf. Doch dann hielt sie kurz Rücksprache mit Eoshan, die sie darüber aufklärte, dass sie schon mit Speerfäden nach ihm gerufen hätten.

"Verstehst du nicht", fragte sie durch die Türe und liess sich wie so oft nicht von seinem Grollen beeinflussen. "Das haben sie schon getan. Deswegen wollen wir Anhaltspunkte herausfinden, damit wir wissen, wo wir zu suchen anfangen sollen, damit wir ihn schneller finden."
Verflucht sturer Kerl. Er sollte sich nicht so anstellen. Immerhin hatte Eoshan sie geschickt. Wenn er ihr die Tür vor der Nase zuwarf war das eine Sache, aber der Königin? Sie war nahe daran, seine Tür einzutreten. "Ach vergiss es doch", schnauzte sie ihn verärgert an. "Dann suchen wir eben ohne dich und Eoshan wird ihr Netz eben aufs gerate wohl weben müssen."

Aufgebracht wandte sie sich zum gehen. Warum noch einmal hatte sie Ryak letzte Nacht zurück gewiesen, obwohl sie sehr erregt gewesen war? Vielleicht sollte sie ihn bitten, bei der Suche zu helfen. Immerhin war er ein guter und erfahrener Waldläufer. Bevor sie den Männertrakt aber vollends verliess, sandte sie Darken trotzdem noch einen etwas ruhigeren und sorgenvollen mentalen Faden. *Bist du sicher, dass du uns bei der Suche nicht helfen willst? Selbst wenn ihr euch gestritten habt. Eigentlich bedeutet er dir doch sehr viel.*
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Darken » So 22. Jan 2023, 10:36

Lia ging natürlich nicht weg, nein, sie mußte weiter reden und Darken war kurz davor sich das Kissen über den Kopf zu ziehen, um diesem Gerede zu entgehen. Er hatte damit nichts mehr zu tun... und er weinte diesem Bastard keine Träne nach. Was so auch nicht stimmte wie er gerade wieder feststellte. Missmutig schleuderte er das Kissen in Richtung Türe.
Was interessierte ihn ob Merion nicht auf die Speerfaden seiner Eltern antwortete. Vielleicht kann er nicht, durchzuckte ihn ein Gedanke und auch Minan wurde jetzt immer besorgter. Bevor Darken sich aber noch im Klaren darüber werden konnte, ob er nun aufstehen wollte oder nicht, ausgerechnet für diesen Mistkerl, der ihn so benutzt hatte, hörte er schon die wütende Stimme von Lia durch die Türe und dann würden sie eben ohne ihn suchen.
"Ja, verschwinde endlich", rief er wütend zurück, schloss die Augen erschöpft. Dann ging die Dea al Mon entgültig und er war wieder allein. Darken blieb liegen wo er war, versuchte Minans Drängen zu ignorieren. Merion hatte es nicht verdient, dass er sich um ihn sorgte. Der Krieger hätte ihn mal besser behandeln sollen, dann wäre das alles nicht passiert.

Trotzdem konnte es Lia nicht lassen ihm noch einen Speerfaden zu schicken und ob er wirklich nicht helfen wolle. Darken konnte ja nicht antworten, dennoch setzte er sich langsam auf. Gut... vielleicht bedeutete Merion ihm noch etwas. Wenn er ihn finden würde, dann nur um ihn nochmal anzuschreien was ihm einfiel. Der Prinz torkelte ins Bad, zog sich aus und stellte sich unter die Dusche, kalt prasselte das Wasser über ihn und er lehnte müde die Stirn gegen die Wand. Wieder war er wütend auf den Dea al Mon, jetzt zwang er ihn auch noch ihn zu suchen. Merion sollte nur hoffen ihm wäre wirklich etwas passiert, sonst würde Darken das für ihn erledigen. Langsam trocknete er sich ab und es dauerte auch etwas bis er sich angezogen hatte. Als er nach draußen trat, blendete ihn die Sonne und er schritt noch etwas unsicher durch die Stadt, immer noch war da dieses elende Gefühl in ihm. Was war es nur? So ein dumpfer Schmerz im Inneren. Vermisste er Merion etwa? Wie schwach war er nur geworden...
Darken suchte den Aufzug auf, der ihn runter in die Nähe der Weidenlaube brachte. Wo Lia oder Eoshan waren, war ihm egal, er konnte sie ja nicht über einen Gedankenfaden erreichen und es hatte einige Zeit gedauert bis der Prinz fertig und angezogen gewesen war. Mit beklommenen Blick sah er in die Laube, wo noch eine leere umgekippe Champagnerflasche an die letzte Nacht erinnerte. Wütend krallte der Prinz seine Finger in das Weidengeflecht.
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Liasanya » So 22. Jan 2023, 10:40

Sturer Kerl! Aufgebracht ging sie zu Eoshan zurück, versuchte sich allerdings auf dem Weg dorthin zu beruhigen. Es war nicht richtig, wenn sie dadurch ein schlechtes Bild auf Eoshan warf. Dieser Gedanke verhalf ihr dabei und schliesslich konnte sie mit einem freundlichen Lächeln in den Salon einzutreten, wo Eoshan und die Eltern von Merion warteten. Betrübt schüttelte sie den Kopf, doch die Königin lächelte ihr aufmunternd zu und gleich darauf verschleicherte sich ihr Blick. Ihre silbernen Augen wurden ganz Dunkel und Lia konnte ein angenehmes Prickeln spüren.

Trotzdem wurde sie nach einigen Minuten unruhig, als Eoshan sich immer noch nicht regte. Sie wusste zwar, was die Königin tat, allerdings war Geduld noch nie ihre Stärke gewesen. Doch schliess klärte sich Eoshans Augen wieder und beruhigte sie, dass sie Merion gefunden hätte und dass es ihm gut ginge. Anscheinend sandte sie seinen Eltern noch irgend etwas, denn ihr Gesichtsausdruck verwandelte sich von erleichtert zu verärgert. Wahrscheinlich war es ihnen unangenehm, deswegen zu Eoshan gegangen zu sein. Aber Lia wusste, dass die Königin so etwas gerne machte.

Als sich Merions Eltern aber erheben, sich verabschieden und ihren Sohn holen wollte, hielt die Königin sie zurück und schickte sie nach Hause, mit der Begründung Lia würde sich darum kümmern und sie hätte noch etwas zu klären. Überrascht sah sie die Königin an. Warum sollte sie das nun bitteschön erledigen? Eoshan erklärte es ihr nicht weiter, zeigte ihr nur, wo sie ihn finden konnte.

Sie hinterfragte es nicht weiter. Vielleicht hatte Eoshan ja auch mitbekommen, dass Darken und Merion sich gestritten hatten. Und anscheinend war es an ihr, das wieder gerade zu biegen. Ergeben seufzte sie auf und machte sich auf den Weg. Weshalb auch nicht? Sie sammelte darin ja immer mehr Erfahrung. Trotzdem war sie der Meinung, dass Eoshan als Königin das Zwischenmenschliche viel besser regeln konnte.

Nachdem sie den Aufzug verlassen hatte, spürte sie Darken ganz in der Nähe. Nach einigen Schritten stellte sie fest, dass er bei der Weidenlaub war. Gerne hätte sie ihn nun dazu aufgefordert mit ihr zu kommen. Doch sie vermutete stark, dass er sich wieder in sein Zimmer verkrümeln würde, wenn er wüsste, dass es Merion gut ging und sie wussten, wo er war. Dabei sollte er sich doch mit dem Prinzen versöhnen.

Da kam ihr eine Idee, wie er vielleicht mit ihr kommen würde. So ging sie zu der Laube und betrat sie musternd. Dabei warf sie Darken einen abwesenden Blick zu und nickte ihm zu. Sie schien gar nicht zu bemerken, dass er wütend war.
Neugierig nahm sie den angebissenen Pfirsich und die Champagnerflasche. "Sieht aus wie ein romantisches Treffen, von denen zumindest einer der Beteiligten gerne Pfirsiche hat", murmelte sie vor sich hin. Dann warf sie den angebissenen Pfirsich in die Büsche, damit die Ameisen weiterhin ihre Freude daran haben konnten. Die Champagnerflasche und die Gläser liess sie verschwinden. "Allerdings scheint das Treffen recht abrupt geendet zu haben und zu früh. Immerhin wurde der Pfirsich nicht aufgegesen und der Champagner nicht ausgetrunken."
Noch immer schien sie nicht mit Darken zu sprechen. Mit geschlossenen Augen und konzentriert liess sie ihre Finger über die Bank gleiten, um zu erkennen, an was sich die Bank erinnerte. "Hitze, überkochende Leidenschaft, Wut und Scham", fasste sie zusammen. Dass sie dabei das ganze Treffen peinlich genau auseinandernahm, gefiell ihr nicht sonderlich. Aber Darken hätte ihr ja von Anfang an helfen können und sie würde es ja nicht weiter erzählen.
Damit verliess sie die Laube wieder, ihren Blick aufmerksam auf den Boden gerichtet. "Unsichere Schritte", stellte sie fest. Kurz vor dem Aufzug blieb sie Abrupt stehen. "Das müssen Merions Spuren sein." So wandte sie sich vom Aufzug ab und folgte der Fährte rennend in den Wald. Dabei hoffte sie, dass Darken trotz seiner Wut neugierig genug war, um zu sehen was sie tat und dass er trotzdem seinen Freund finden wollte.
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Darken » So 22. Jan 2023, 10:46

Er hatte schon so einige Zeit gestanden und auf die Überreste ihrer Freundschaft geblickt, als er Lia spürte kurz bevor sie neben ihn trat, ihm nur zunickte und dann die Weidenlaube gleichfalls musterte. Am liebsten hätte Darken sie angeschrieen, dass sie die Finger von dem Pfirsich und der Champagnerflasche lassen sollte, doch da war es schon geschehen und die Heilerin begann das Gesehene zu analysieren, ihr fiel auf, dass das Treffen überstürzt beenden worden war und zählte schließlich auch die Emotionen auf, die sie hier spürte. "Kannst du vielleicht damit aufhören", knurrte der Prinz nur, er brauchte nicht auch noch an Gestern erinnert zu werden. Zum Glück entfernte sich Lia abrupt von der Laube, begann den Spuren zum Aufzug zu folgen und der Prinz sah ihr skeptisch nach. Scheinbar versuchte sie Merions Fussspuren hinaus zu lesen und beim Aufzug angekommen, bog sie plötzlich ab und rannte mitten in den Wald. Darken verdrehte die Augen, zuckte unbeteiligt mit den Schultern. Sollte sie doch. Er hatte ihr die Laube gezeigt, hatte er damit nicht genug getan?
Er wollte schon zurück in den Aufzug, als Minan aus Sorge heraus die Kontrolle übernahm und hinter Liasanya herhastete.
"Liasanya, warte! Warte." Er holte sie doch noch ein und lief dann neben ihr her. Minan ließ den Blick über den Wald schweifen, er fühlte sich immer noch schlecht und unbehaglich. Was wenn Merion etwas passiert war wegen dem Streit? Es tat zwar sehr weh wenn er an den Krieger dachte, doch trotzdem wünschte er ihm nichts schlechtes.

"Meinst du, es geht ihm gut? I-ich dachte, er geht nach Hause", sagte er kleinlaut, seufzte. Minan verfiel in Schweigen, aber irgendwie wollte er sich schon aussprechen, er war nicht so wie Darken. Anderseits hatte er wieder das Bedürfnis sich zusammenzurollen, nichts mehr zu hören, zu sehen, zu fühlen. Er tappste müde hinter Liasanya her, hoffte, sie würden Merion wiederfinden. Zum Glück war Lia ja Heilerin und konnte ihm helfen wenn etwas war. Der Prinz fühlte sich dennoch immer elender zumute. "Mir ist schlecht", jammerte er irgendwann. Und was sollte er erst machen wenn sie den Dea al Mon fanden? Unmöglich konnte er mit ihm reden oder ihm auch nur in die Augen sehen. Merion hatte ihn so enttäuscht...
"Ich glaube, wir sind nicht mehr zusammen", platzte es irgendwann doch aus ihm heraus, er biss sich auf die Unterlippe. "Er hat gesagt, ich... ich soll ihm nicht mehr zu nahe kommen." Minan atmete tief durch. Nicht weinen, einfach weitergehen und auf den Weg achten, ermahnte er sich selbst.
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Liasanya » So 22. Jan 2023, 10:59

Sie hielt abrupt inne, als Minan nach ihr rief, sie solle warten und passte sich seiner Gangart an. Er wirkte so müde und am Boden zerstört. Am liebsten hätte sie ihn in den Arm genommen und geknuddelt um ihn zu trösten. Doch das hätte ihn wohl nur verschreckt. So schüttelte sie nur den Kopf, als er meinte, das er vermutet hätte, er sei nach Hause gegangen. "Nein, das ist er nicht. Aber inzwischen hat Eoshan herausgefunden, dass es ihm gut geht. Mehr wollte sie mir allerdings nicht sagen. Stattdessen habe ich den Auftrag bekommen, ihn wieder nach Hause zu bringen. Die Dunkelheit weiss wieso. Ich bin doch kein Kindermädchen." Sie meinte es ja nicht wirklich böse, was sie so vor sich hingrummelte.

Irgendwann meinte Minan, dass ihm schlecht sei. Besorgt sah sie den Prinzen an. Er sah wirklich nicht all zu gut aus. Trotzdem wollte sie erst noch Merion finden. "Ich mache dir nacher einen beruhigenden Tee", versprach sie ihm, sah ihn dann aber überrascht an, als er meinte, dass er wohl nicht mehr mit Merion zusammen sei.
"Aber wieso denn?" fragte sie verblüfft. "Gestern Abend habt ihr euch doch noch so gut verstanden und verliebt angesehen. Wieso soll er denn jetzt auf einmal nicht mehr wollen, dass du ihm näher kommst? Das ist doch eher dein Spruch." Milde sah sie ihn an. "Was ist passiert Minan? Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass er nichts mehr mit dir zu tun haben will."
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Darken » So 22. Jan 2023, 17:13

Liasanya beruhigte ihn bei seiner Nachfrage, dass es Merion gut ginge, nur hätte Eoshan ihr auch nicht mehr verraten. Es klang so als hätte die Heilerin nicht gerade erfreut reagiert, dass sie nun nach dem Krieger suchen durfte. "Er.. er ist doch kein Kind mehr", wand Minan leise und verhalten ein. Na gut, bis man achtzehn war, war man wohl noch nicht wirklich ein Erwachsener, aber Minan lebte ja auch alleine und ohne Eltern. Dafür hatte er mittlerweile viele Freunde, die ihm bei seinem Leben halfen und er war wirklich dankbar dafür. Er hatte gedacht, Merion würde auch dazu gehören... es tat immer noch so weh und er schluckte leicht, ging neben Liasanya her. Der Prinz hob den Kopf, schaffte es aber nichtmal zu lächeln, als die Dea al Mon ihm anbot ihm nachher einen beruhigenden Tee zu brauen. Bei Lias Verblüffung, nickte er langsam, ein Kloß hatte sich in seinem Hals gebildet. Wieder hatte er das starke Bedürfnis sich einfach irgendwo zusammenzurollen und zu heulen. Mühsam kämpfte er das Bedürfnis zurück, auch als Lia fragte wie denn das passiert wäre.

Er wußte nicht, ob er mit Liasanya darüber reden sollte. Normalerweise hätte er das lieber mit Eoshan gemacht, doch Lia kannte Merion besser. Während Darken ihm drohte, er solle ja nichts darüber sagen. So lag es mal wieder an Minan, einen Mittelweg zu finden.
"Ich weiß nicht wieso.... weil er bekommen hat was er wollte?", fragte der Prinz kläglich und schniefte leicht. Nein, nicht weinen. "Ich... wir... als wir von deiner Feier gegangen sind, also... da war diese Brücke u-und da haben wir..." Er begann zu erröten. "Gestreichelt und ich hab mich sogar getraut ihn zu küssen. Das war so aufregend und verwirrend... aber dann wollte ich gehen, weil es so überwältigend war, doch er wollte, dass ich noch mit zur Laube komme... und das hab ich auch gemacht." Er hätte es mal lieber sein lassen sollen. Plötzlich platzte es einfach aus ihm heraus. "Er hat mich einfach sitzen lassen! N-nachdem... nachdem er... und dann ist er nur noch einmal zurückgekommen, um zu sagen, dass ich ihm nicht mehr nahe kommen soll. Dann hat Darken sich mit ihm gestritten." Tränen rannen über sein Gesicht und schluchzend presste er sich an die Heilerin. "E-er hat mich einfach... ausgenutzt... so wie alle anderen. E-es tut so weh", brachte er kaum hörbar zwischen weiteren Schluchzern hervor.
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Liasanya » So 22. Jan 2023, 17:16

"Weil er bekommen hatte was er wollte?" fragte Lia verständnislos nach. "Aber er will doch zusammen sein. Wenn ihr eucht getrennt habt, hat er bestimmt nicht bekommen was er wollte." Minan erklärte ihr weiter schniefend und unglaublich kläglich, was passiert ist. Sie schienen sich auf dem Nachhauseweg näher gekommen zu sein und Minan schien richtig aus sich herausgekommen zu sein. Erfreut und warm lächelte sie ihn an, als er vom Küssen und Streicheln erzählte und dass es ihm sogar gefallen hatte. Dann hatten sie sich wohl zu der Laube zurück gezogen und da etwas Champagner genossen. Doch dann wurde alles sehr verschwommen und Minan hatte wohl einiges beim Erklären ausgelassen, denn Liasanya war immer noch nicht klar, was denn genau passiert war.

Entschlossen trat sie in Minans Weg und blieb stehen. Sachte hielt sie den schluchzenden Prinzen an den Schultern fest, obwohl sie das Häufchen Elend viel lieber innig umarmt hätte. "Halt einmal Minan", bat sie ihn ernst und sah ihm eindringlich in die Augen. "Nachdem er was? Minan atme noch einmal tief durch. Ich glaube dir gern, dass dir das ganz fest weh tut. Aber Minan, ich kann nicht glauben, dass dich Merion derart ausgenutzt haben sollte. Er hat dich doch so verliebt angesehen. Das kann man nicht vortäuschen. So etwas käme ihm nie in denn Sinn. Meinst du nicht, dass es es nicht wenigstens eine ganz kleine Möglichkeit für ein Missverständnis gibt? Hat er denn wirklich gesagt, dass er nichts mehr mit dir zu tun haben will? War das nicht einfach nur im Streit?"
Lia schwirrte der Kopf. Was war da nur passiert? Immer mehr wünschte sie sich Eoshan an ihre Stelle. Sie würde das viel besser klären können. Selber hatte sie doch einfach nur das Bedürfnis Minan tröstend zu knuddeln und gleichzeitig mit Merion zu sprechen. Aber zweiteilen konnte sie sich ja nicht.
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Darken » So 22. Jan 2023, 17:17

Als er zu weinen begonnen hatte, blieb die Heilerin vor ihm stehen, hielt ihn an den Schultern fest und blickte ihm wohl eindringlich in die Augen. Nur konnte Minan das kaum noch erkennen, sah sie tränenverschleiert an. Er versuchte ja sich wieder zu beruhigen, aber als er sich bemühte tief durchzuatmen, entrang sich ihm nur ein leises Wimmern. Liasanya wollte natürlich genauer wissen was vorgefallen war, aber Minan konnte doch nicht darüber reden und Darken wollte das auch nicht. Sie fragte ihn, ob es nicht einfach nur ein Missverständnis gewesen sein könnte und dass sie nicht glauben könnte, dass Merion ihn benutzt haben sollte. Der Prinz schniefte, wischte sich die Tränen fort und blickte zur Seite, damit er Lia nicht mehr ansehen mußte.
"Das konnte ich auch nicht..." Deswegen tat es ja auch so weh. Er hatte Merion vertraut und ein Teil von ihm wollte immer noch sein Freund sein. Minan hätte diese Behandlung vielleicht sogar hingenommen, doch nicht Darken, der natürlich gleich Kontra gegeben hatte, nur um nicht selbst verletzt zu werden.

"Darken... er hat ihn auch geküsst und gestreichelt... es war so... so heiß, aber dann... Merion, er... also..." Er wußte nicht wie er das formulieren sollte. "Darken hat ihn zwischen den Beinen gestreichelt", flüsterte Minan leise, errötete und kämpfte immer noch mit den Tränen. "A-aber dann ist Merion... er ist gekommen", brachte er noch leiser hervor, durchmischt von Schluchzern und Hicksern. "Da ist er gleich aufgestanden und gegangen. Dann ist er nochmal zurückgekehrt und hat gesagt, ich soll ihm nicht mehr zu Nahe kommen. Darken.. .wir... wir waren so verletzt. Dabei wollten wir nie wieder für so etwas benutzt werden." Hilflos sah er zu Liasanya. Er wußte nicht wie er überhaupt noch irgendwem hier vertrauen konnte. Für Minan gab es nur eine Art das zu verstehen, es hatte für ihn schließlich alles so gewirkt, dass Merion ihn fallen ließ sobald der Prinz ihn befriedigt hatte. Und als ausgebildeter Lustsklave verstand er natürlich nicht das Problem, das andere junge Männer in seinem Alter mitunter hatten.
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Liasanya » So 22. Jan 2023, 17:26

Sie wollte Minan gerade ein Taschentuch anbieten, als Minan sich die Tränen schon so wegwischte. Dann sah er allerdings zur Seite, schien sie nicht mehr anblicken zu wollen. Leise meinte er auch noch, dass er das auch nicht hätte glauben können. Doch was war geschehen, dass er es nun doch tat?

Stammelnd erzählte er ihr weiter Schritt für Schritt was passiert war. Seine Stimme war sehr leise und da er noch immer mit den Tränen kämpfte, konnte Lia fast nichts verstehen. Sie sah nur, wie Minan errötete und sie schliesslich hilflos ansah. So dauerte es ein Weilchen bis sie verstand.

"Oh", entschlüpfte es ihr, als sie es schlieslich tat und langsam liess sie ihre Arme sinken. "Ooooooh." Beim Feuer der Hölle, sie durfte jetzt nicht lachen! Nicht lachen! Junge Männer waren bei dem Thema sehr empfindlich und Minan ganz besonders. Nicht lachen! Hoffentlich inerpretierte Minan dass ihr Erröten von Peinlichkeit herrührte und nicht wegen dem Luftmangel.

"Oje", meinte sie schliesslich beherrscht und gab dann zu: "Das ist mir auch schon einmal passiert, dass ich einen Junge da gestreichelt habe und er dann gekommen ist. Nicht bei Merion, aber bei... ist ja auch egal." Dunkelheit, war das damals peinlich gewesen.
"Minan? Hast du schon einmal in eine überreife Frucht gebissen? Im ersten Moment ist sie unglaublich süss, doch schlussendlich bleibt ein leicht fauliger Nachgeschmack übrig." So in etwa musste sich Merions Orgasmus angefühlt haben. Etwas zerknirscht sah sie Minan an. "Hmmm, das hilft dir wohl nicht weiter. Minan, bei jungen Männern, bei unerfahrenen Männern um genau zu sein, passiert das leider manchmal. Sie und damit auch ihr Körper entdecken ganz neue Dinge und Impulse, die sie zuvor nicht gekannt haben. Ihr Körper reagiert viel heftiger auf Stimulation und überwältigt sie manchmal, ohne dass sie dass sie etwas dagegen tun können. Eigentlich ist das bei unerfahrenen Frauen auch so, allerdings bekommt man es bei ihnen nicht unbedingt mit. Bei Männern hingegen zeigt sich die ganze Beschehrung überdeutlich."

Hoffentlich verstand Minan das jetzt. "Also ich vermute ja ganz stark, dass Merion nicht wollte, dass du dich ihm nie wieder näherst, sondern nur an dem Abend, damit du sein Missgeschick nicht sehen konntest", munterte sie ihn lächelnd auf. "Ihm war das bestimmt furchtbar peinlich, dass er seinen Körper nicht unter Kontrolle hatte. Lass mich raten, ihr ward beide noch angezogen. Also konnte er es nicht einfach mit einem Tuch wegwischen, sondern bekam eine total klebrige Hose. Vielleicht befürchtete er, dass du ihn nun auslachst, wo du doch so viel mehr Erfahrung hast als er und dann ist ihm auch noch so etwas passiert."
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Darken » So 22. Jan 2023, 17:31

Liasanya schien zunächst nicht zu begreifen was Minan ihr da so zugeflüstert hatte, ihm war es ja auch mehr als unangenehm darüber zu reden, doch dann verstand sie es, wurde selbst rot im Gesicht und es dauerte etwas bis sie sich gefangen hatte und ihm dann erzählte, ihr wäre das auch schon passiert als sie einen Jungen dort gestreichelt hätte. Etwas verwirrt und verständnislos blickte der Prinz sie bei dem Vergleich mit der überreifen Frucht an. Er wußte auch gerade nicht warum Liasanya ihm das mit dem Streicheln erzählte und sein Blick wurde immer hilfloser je weiter die Heilerin erklärte und dass es leider ab und zu passierte, dass junge Männer kamen, weil ihr Körper überwältigt wäre von all den neuen Eindrücken.
"Ich weiß nicht was du meinst....", wand er verwirrt ein. Bei Liasanya klang das alles irgendwie so als wäre das etwas Schlimmes gewesen. "Heißt das... er... ähm... er wollte nicht kommen? Er kann das nicht kontrollieren?" Man konnte Minan überdeutlich anhören, dass er selbst bisher noch kein Stück auf so einen Gedanken gekommen war. "Ich dachte..." Vor lauter Verblüffung vergaß er auch ganz das Weinen, etwas perplex und fassungslos strich er sich durch die Haare. Hatte Liasanya wirklich recht? Konnte das stimmen?

Die Heilerin fuhr fort und dass sie vermutete, der Krieger hätte einfach nur nicht gewollt, dass Minan sein Maleur mitbekam und es wäre ihm schlichtweg peinlich gewesen. "Bist du sicher?", fragte der Prinz zweifelnd nach, "Ich dachte, er wollte kommen... er macht das extra und benutzt mich nur...." Anders kannte er es nicht, dazu hatte man ihn ja ausgebildet. "Ich bin ganz durcheinander, was sag ich ihm denn jetzt bloß?" Und Minan wußte auch nicht, ob es ihm sonderlich gefiel, dass Merion sich nicht unter Kontrolle hatte.
Ach, ich bin sicher, ich kann ihm helfen, das länger zurückzuhalten, hörte er die leicht amüsierten Gedanken des Tänzers. Minan wurde noch ein Stückchen röter.
Er konnte nicht glauben, dass er sich wegen so etwas mit dem Krieger gestritten hatte. "Ich fühl mich so doof", gab Minan zu. "Ich hab das nicht gewußt mit... mit dem was du gesagt hast. P-passiert ihm das jetzt immer?" Angst war aus seiner Stimme herauszuhören.
Ich hab euch von Anfang an gesagt, wir sollten mit ihm drüber reden, aber neeeeein, man hört mal wieder nicht auf mich, sprach der Tänzer in Gedanken weiter. Und mir wird immer vorgeworfen, ich sei gedankenlos.
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Liasanya » So 22. Jan 2023, 18:14

Minan wurde immer verwirrter, je mehr sie sagte und schien überhaupt nicht zu verstehen, was sie ihm mitteilen wollte. Aber wenigstens hörte er auf zu weinen und schien nicht mehr ganz so schmerzerfüllt zu sein. Die Möglichkeit, die sie ihm eröffnet hatte, schien ihm vollkommen fremd zu sein.
"In deiner Gegenwart wollte er vielleicht schon kommen", überlegte sie sanft. "Aber ganz bestimmt nicht so abrupt und unvorbereitet. Sondern vielmehr, wenn ihr beide soweit seid es zu geniessen. Und jetzt kann er das noch nicht kontrollieren, nein."

Überzeugt nickte sie, als er zweifelnd nachfragte, ob sie sich sicher sein. "Extra hat er das bestimmt nicht gemacht. Wie wäre es denn, wenn du ihn einfach danach fragst?" Sie musste lächeln. "Glaub mir, damals habe ich mich auch unglaublich doof gefühlt. Aber im Gegensatzt zu dir, habe ich mich damals nicht mit dem Jungen gestritten, sondern gelacht. Der Arme hat natürlich geglaubt ich würde ihn auslachen, was doch gar nicht der Fall gewesen war. Aber irgendwie haben wir das dann doch wieder auf die Reihe gekriegt und ich habe mich gehütet in so einer Situation je wieder zu lachen. Das hat mich damals, einfach nur total überrascht. Das kannte ich da ja noch nicht."

Sie lächelte ihn warm an, schüttelte den Kopf und wandte sich zum gehen. "Nein, das passiert ihm nicht immer", erklärte sie weiter. "Mit der Zeit wird er lernen sich zurückzuhalten und er gewöhnt sich an die Reize. Dann könnt ihr es länger geniessen. Aber was hälst du davon, wenn wir jetzt zu ihm gehen und mit ihm darüber reden? Vielleicht weiss er ja auch nicht, dass das ganz normal ist und befürchtet etwas stimmt mit seinem Körper nicht. Das kam auch schon vor. Oh und was ich dir, sagen wollte, wenn er nicht so viel für dich empfinden würde, wäre das wohl gar nicht passiert. Merion ist nicht der Typ, der ohne.." Liebe sollte sie jetzt vielleicht nicht sagen. Das sollten die Zwei erst unter sich ausmachen. "..ohne tiefe Zuneigung und Freundschaft kann."
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Darken » So 22. Jan 2023, 18:21

Liasanya versicherte ihm nochmals, dass Merion das bestimmt nicht mit Absicht getan hätte. Er hätte vielleicht schon in Minans Gegenwart seinen Höhepunkt erleben wollen, doch nicht so abrupt und unvorbereitet. Es half ein bißchen, dass die Heilerin von ihren eigenen Erlebnissen berichtete und dass sie sich damals auch doof gefühlt hätte.
"Ich kannte es auch noch nicht...", gab Minan zu, "Mir ist das noch nie selbst passiert." Es war beruhigend zu hören, dass dem Krieger das jetzt nicht immer zustoßen würde, sonst hätte der Prinz sich wohl nicht mehr in seine Nähe getraut. Aber fürs erste würde Minan sich gewiss zurückhalten und Darken den Dea al Mon auch nicht mehr dort berühren. Wenn sie sich überhaupt wieder vertrugen... nun hoffte Minan das doch sehr. Was, wenn Merion zu wütend auf ihn war und nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte? Seine Unruhe und Unsicherheit stieg noch etwas weiter als Liasanya dann vorschlug, weiter nach dem Krieger zu suchen und mit ihm über alles zu reden. Minan schluckte verhalten. Das würde sicher peinlich und unangenehm werden, am liebsten hätte er sich davor gedrückt, doch Merion bedeutete ihm dafür zu viel.

Mehr als erstaunt blickte der Prinz die Heilerin an, als sie ihm sagte, dem Krieger wäre das nur passiert, weil er so viel für Minan empfinden würde. Bei der Aussage wäre er fast über eine Baumwurzel gestolpert. "Wirklich?" Ungläubig sah er sie mit großen Rehaugen an, die aber leicht zu glänzen anfingen, dieses mal aus Freude. Das war für ihn selbst befremdlich, doch ein unglaublich schönes reinigendes Gefühl. "So habe ich das noch nie gesehen... ich dachte eher weil er es nicht tun würde", bemerkte er und ging nachdenklich weiter. Langsam veränderte sich seine Sichtweise auf das ganze Geschehen gestern. Liasanya bemerkte, Merion wäre nicht der Typ, der das ohne tiefe Zuneigung könnte.
"Ich glaube, das könnte ich auch nicht", gab der Prinz zu, wobei er nur für sich selbst sprechen konnte. Bei Darken und dem Tänzer sah es ja ein bißchen anders aus. Etwas schneller ging er weiter, blickte sich immer mal wieder um ehe sie bei einem großen Baum stehen blieben da dort die Spuren aufhörten. Aufgeregt blickte Minan in die Höhe. Ob Merion auf diesem Baum war? Zwei Schmetterlinge umschwirrten ihn gleichfalls neugierig. "Hilfst du mir auf den Baum zu klettern?", fragte er Liasanya schüchtern und mit ihrer Hilfe schaffte er es dann doch bis auf die höheren Äste. Bei einer breiten Astgabelung entdeckten sie tatsächlich den Krieger und Minans Herz schlug gleich um einiges schneller.
Der Dea al Mon hatte eine weite Hose an und immer noch das grüne Hemd von der Feier. Das silberne Haar hing ihm wirr ins Gesicht und er schlief seelenruhig, leicht in sich zusammengesunken. Etwas verblüfft blickte Minan zu dem anderen jungen Mann.
"Und ich hab diese Nacht kaum schlafen können... das ist unfair", murmelte er mehr zu sich selbst. Vorsichtig schob er sich über den Ast näher zu Merion. Es war doch schon lange nach Mittag, warum schlief er denn immer noch? "Merion?", flüsterte Minan zaghaft. "Merion, wach auf..." Da sich der Dea al Mon immer noch nicht regte, strich Minan ihm ganz vorsichtig über die Wange. Dass er selbst immer noch verheulte und übermüdete Augen besaß, hatte er für den Zeitpunkt vergessen. Sein Herz klopfte immer schneller, gleichzeitig hatte er Angst und Sehnsucht vor und auf dem Moment da Merion erwachen würde.
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Liasanya » So 22. Jan 2023, 19:26

Und da waren sie wieder, Minans grosse, glänzenden Rehaugen, denen man einfach nichts abschlagen konnte und die so sehr dazu berleiteten ihn zu knuddeln und zu herzen. "Ja, wirklich", bestätigte sie dagegen fest. "Sein Körper würde nie so sehr auf jemanden reagieren, den er nicht mögen würde. Da wäre sein Geist zu sehr im Weg." Als Minan darauf meinte, dass er es wahrscheinlich auch nicht ohne Zuneigung könne nickte sie lächelnd und meinte ruhig: "Ja, das glaube ich auch."

Schliesslich erreichten sie den Baum, auf dem sich der Krieger befinden sollte. Ein kurzes Ausstrecken ihrer Sinne bestätigte dies auch gleich. Erfreut nickte sie auf Minans schüchterne Frage und gemeinsam kletterten sie den Baum hoch, während die Heilerin gut aufpasste, dass der Prinz auch ja nicht nach unten fiel.
"Lass dich nicht gleich entmutigen, wenn er etwas ungnädig reagieren sollte", riet sie ihm noch. "Wahrscheinlich ist er noch sehr verwirrt. Also nimm sein gefauche nicht zu ernst und lass dich nicht davon einschüchtern. Oh und wennn Darken hervorkommen sollte, dann gib nicht zu heftig zurück. Wir wollen das ja aufklären und nicht weiter streiten."

Schliesslich erreichten sie Merion, der seelenruhig auf einem der breiten Äste schlief. Unverkennbar hatte er seine Hose gewechselt. Minan kniete sich zu ihm ihn und strich ihm zärtlich über die Wange, sprach ihn liebevoll an und Lia konnte sehen, dass er den Krieger immer noch sehr liebte.

Da öffnete Merion träge, blinzelnd seine Augen und begann seelig zu strahlen, als er seinen Freund erblickte. "Minan", meinte er erleichtert. "Du hast mich nicht verlassen. Ich konnte gar nicht schlafen, rennen, sitzen oder sonst etwas tun, weil ich dachte dass du mich verlassen hast."
Dann begann er aber richtig aufzuwachen, setzte sich abrupt auf und krabbelte rückwärts, bis er den Baumstamm im Rücken hatte. Seine Augen verengten sich zu abschätzigen Schlitzen. "Was tust du hier", fauchte er verletzt und zynisch. "Willst du mich weiter verspotten? Hat es dir gestern Abend nicht schon gereicht." Inzwischen hatte er auch die Heilerin erspäht. "Lia? Hat er es dir etwa erzählt?" Aufgebracht wandte er sich wieder an Merion. "Hat es dir etwa nicht gereicht, alleine über mich zu lachen? Musstest du jetzt auch noch anderen von meiner Unfähigkeit und Schande erzählen. Tut mir auch Leid, dass ich darin nicht so begabt bin wie du."
Oje, schoss es Lia dabei durch den Kopf. Der Krieger war eindeutig zu viel mit Darken zusammen gewesen. Entsprechend sah er sich auch nach einem Fluchtweg um, damti er dem Gespräch entfliehen konnte.
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Darken » So 22. Jan 2023, 19:27

Minans Herz schien unruhig zu flattern wie ein eingesperrter Schmetterling in einem Käfig als der Krieger langsam seine Augen öffnete, verschlafen blinzelte. Zunächst hatte der Prinz furchtbare Angst, der andere könnte ihn gleich wütend anschreien und dass er ihn doch nicht wiedersehen wollte, doch im Gegenteil, Merion strahlte einfach nur glücklich, man konnte hören, dass er froh war, dass Minan ihn nicht verlassen hatte und er kaum an etwas anderes hatte denken können.
Schon wollte Minan erleichtert beteuern, dass es ihm ähnlich gegangen war und er auch nicht hatte schlafen können, als der Krieger plötzlich von ihm fortrutschte und ihn abschätzig anblickte, ihn gleich sofort anfauchte was er hier wolle und ob er ihn weiter verspotten wollte. Der Prinz schluckte, rutschte auch etwas zurück aber nur weil er ängstlicher wurde. Er dachte an die Worte von Liasanya vorhin und dass er sich nicht entmutigen lassen sollte wenn Merion ihn anfuhr, er wäre nur verwirrt und Minan dürfe das nicht ernst nehmen. Also fasste er sich ein Herz und setzte an etwas zu sagen, doch da hatte der Krieger schon die Heilerin erblickt, bemerkte, dass Lia wohl bescheid wußte und nahm das gleich als Anlass Minan weiter anzufauchen und ob es ihm nicht gereicht hätte alleine über ihn zu lachen.

Verletzt und verunsichert sah der Prinz den Dea al Mon an. Nun ging es ihm wieder schlecht, in seiner Brust schmerzte es und am liebsten hätte er sich versteckt. Nicht wieder weinen, sagte er sich. Das war jetzt das allerletzte was er wollte, doch mit Konfrontationen kam er nicht so gut klar wie Darken und sie machten ihm Angst, er wollte es doch allen recht machen.
"Ich... wir haben dich gesucht, weil du nicht nach Hause gekommen bist", erklärte der Prinz leise. Das war das einfachste, zu sagen weswegen sie hier waren. Er versuchte seiner Stimme einen festeren Klang zu verleihen. "Merion, ich habe niemals über dich gelacht. Niemals. Und ich hab dich nicht verspottet und Darken auch nicht. Ich war... ich dachte..." Ach, er wußte nicht wie er das sagen und erklären sollte, er kam sich noch dümmer vor. Betreten blickte er den Krieger an. "I-ich mag dich doch. Ich dachte, du hast das.. extra gemacht, du wolltest das. Und dann dachte ich, du lässt mich deswegen dort zurück... und d-du magst nicht mehr mit mir zusammen sein, weil ich ja... ja meine Arbeit getan hatte..." Er schluckte, biss sich auf die Lippen und wandte das Gesicht ab, wischte sich rasch eine Träne beiseite. Flehend sah er Merion an.
"Bitte sei nicht böse auf mich. Es tut mir so leid, dass ich das alles missverstanden habe. Und Darken auch. Ich möchte immer noch mit dir zusammen sein." Er durfte nicht böse auf ihn sein, er mochte ihn doch, brauchte ihn sogar. Selbst wenn Darken das nicht zugeben hätte. "Lia habe ich das nur erzählt, weil ich nicht mehr weiter wußte und verzweifelt war, weil ich dachte, du hättest mich verlassen." Immer noch aus Angst vor der Wut Merions, blieb er weiterhin entfernt von ihm sitzen und traute sich auch nicht, sich ihm zu nähern.
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Merion » So 22. Jan 2023, 19:28

Er hatte eine schreckliche Nacht hinter sich gehabt. Ihm war schlecht gewesen und er hatte sie nichts sehnlicher gewünscht, als nicht in seinem Körper zu sein. Es hatte so sehr geschmerzt. Nicht einmal das Weinen hatte geholfen. Gar nichts hatte geholfen.Er war sich so verloren vorgekommen. So war es wunderbarer Balsam gewesen, als Minan ihn geweckt hatte, nachdem er in der Morgendämmerung vor Erschöpfung eingeschlafen war. Alles schien wieder gut zu sein und Merion wünschte sich, wieder einmal neben Minan aufzuwachen, aber nach einer schönen Nacht. Dabei mussten sie sich noch nicht einmal näher kommen. Nur beieinander sein. Vielleicht etwas küssen und streicheln.

Da kam ihm schlagartig die Erinnerungen von letzter Nacht in den Sinn. Die Erniedrigung, die Scham und die Verletzungen, die er durch Minan erhalten hatte, obwohl es doch immer versuchte, alles richtig zu machen. Aus reinem Selbstschutz flammte Wut in ihm hoch und er warf Minan gemeine Dinge an den Kopf, die er eigentlich gar nicht so meinte. Nur hatte er einfach höllische Angst davor, wieder solche Schmerzen zu erfahren wie letzte Nacht.

Seine Eltern! Oje, die würden bestimmt ganz schön verärgert über ihn sein, weil er einfach fortgeblieben war. Doch diese Sorgen verflogen, als er hörte, wie Minan ihm beteuerte, dass er nie über ihn gelacht hätte, in keinster Weise. Ein Funken Hoffnung glomm in seinen Augen auf, doch noch wagte er nichts zu tun. Allerdings hörte er dem Prinzen etwas aufmerksamer und offener zu.

"Wieso sollte ich so etwas extra machen?" fragte er grummelig und sehr verlegen nach, errötete dabei. "Es war doch viel zu früh und so.. so... peinlich." Er brachte es kaum heraus. Es war so beschämend. "Ich wollte dich doch nicht zurücklassen. Deswegen bin ich ja auch wieder zurück gekommen. Es war mir nur so peinlich, dass du mich so siehst, wo ich so versagt habe. Ich bin einfach nicht so gut darin wie du."
Inzwischen war sein Blick wieder offen und verletzlich. Unsicher versuchte er sich Minan wieder zu nähern, geistig, noch nicht körperlich. Dabei bemerkte er nur am Rande, wie die Heilerin sich dezent zurückzog. "Ich würde dich doch nicht verlassen Minan. Dazu mag ich dich doch auch viel zu sehr." Seine Stimme und seine Mimik waren ganz weich geworden. Unsicher und fragend sah er Minan an. "Was für eine Arbeit denn?" Die Hoffnung stahl sich nun auch in seine Stimme. "Wirklich? Möchtest du wirklich noch mit mir zusammen sein. Auch... auch.. mit streicheln und Küssen... auch ...wenn ich... ich so unfähig bin?" So gerne hätte er sich jetzt an Minan gekuschelt und sich von ihm trösten lassen. Doch er wagte es nicht. War noch immer zu verletzt und beschämt dazu."
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Re: Tanz bei Mondschein

Beitragvon Darken » So 22. Jan 2023, 19:32

Merions Antwort bestätigte was Liasanya ihm ja schon versichert hatte. Der Krieger hatte es nicht absichtlich getan und dem Prinzen fiel ein Stein vom Herzen. Auch er schämte sich, weil er den Dea al Mon so falsch eingeschätzt hatte und ihm immer noch nicht so recht vertraute, doch es fiel ihm halt schwer Vertrauen aufzubauen. Wenigstens war es durch dieses Missverständnis und den anschließenden Streit nicht wieder zerstört worden. Merion erklärte sich weiter und dass es ihm nur so peinlich gewesen wäre und er hätte einfach nicht gewollt, dass Minan ihn so sah.
Der junge Prinz lächelte milde, rutschte unmerklich etwas näher zu dem Krieger hin, der sitzen blieb wo er war und ihn nur offen anblickte, etwas unsicher und auch abwartend wie es nun weiter gehen würde. "Du hast nicht versagt", widersprach Minan mit ungewöhnlich fester Stimme. Ihm hatte man oft so etwas eingeredet und dass er ja gut sein müsse, nein perfekt. Ein perfekter Lustsklave. Er war bestraft worden, wenn er jemanden nicht gleich auf Anhieb gut befriedigt hatte. "Und es geht auch nicht darum ob etwas gut ist oder nicht. Niemand kann perfekt sein. Es ist kein Wettrennen", bekräftigte er und hoffte Merion würde das verstehen und sich nicht mehr so sehr schämen.

Er strahlte glücklich, als der Krieger ihm auch sagte, er würde ihn nicht verlassen und ihn sehr mögen. Das verursachte wieder so wunderbare kribblige Gefühle in ihm und seine glänzenden Augen lagen nur auf Merion, Liasanya hatte er gerade vergessen. Als ihn sein Freund aber, nach der Arbeit fragte, wurde Minan wieder verlegen. "Naja.... dich ähm zu befriedigen... aber das ist nicht so wichtig, ich habe das einfach nur missverstanden. Jetzt weiß ich ja, dass du mich nicht benutzen wolltest", beeilte er sich hinzu zu fügen. Als Merion ihn fragte, ob er wirklich mit ihm zusammen sein wollte auch wenn er so unfähig war, nickte Minan heftig, schob sich näher zu dem Krieger und gab ihm einen raschen Kuss auf den Mund. "Ja, natürlich möchte ich das. Und du bist nicht unfähig, du bist nur gerade dabei alles zu erkunden und zu erfahren." Der Prinz errötete etwas, strich verlegen mit seinen Fingern über den Ast. "Es ist schön, dass wir das gemeinsam machen...." Er hatte ja auch viel neues zu erfahren, nämlich, dass Nähe auch etwas gutes bedeuten konnte und nicht immer nur angsteinflößend und grausam war.
Schüchtern und träumerisch zugleich sah er Merion wieder an, war so froh, dass sich doch noch alles in Wohlgefallen aufgelöst hatte. Ihm war auch gar nicht mehr so schlecht, doch aufgewühlt war er trotzdem noch. Und hungrig wie er feststellte, sein Appetit schien plötzlich wieder gekehrt zu sein.
"Aber bitte renn nicht einfach wieder so weg", bat er dann doch noch leise. Obwohl Merion ja wieder zurückgekommen war, hatte dieser Moment trotzdem sehr weh getan. Er blickte dem Dea al Mon tief in die Augen ehe er sich von seinem schönen Anblick losriss und sich nun doch einmal nach Lia umblickte. "Danke, dass du geholfen hast das Missverständnis aufzuklären", bedankte er sich bei ihr, lächelte.
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