Re: Tanz bei Mondschein
von Darken » So 22. Jan 2023, 21:18
Nach dem langen Kuss, verabschiedete Merion sich von ihnen und Darken blickte dem Dea al Mon noch hinterher. Er konnte immer noch nicht fassen, dass sie diese ganzen Probleme gehabt hatten, weil der Kerl zu früh gekommen war. Darken befürchtete, dass das jetzt nicht gerade Dinge in Zukunft vereinfachen würde, aber irgendwie würden sie das hoffentlich hinbekommen. Er wollte das wirklich, das war ihm bei dem Kuss, bei dem auch ihn geschwindelt hatte, mal wieder bewußt geworden.
Danach war er mit Lia zurück zum Haupthaus gegangen wo auch Eoshan auf ihn wartete, er sie aber nur anzusehen brauchte, damit sie wußte, dass wieder alles gut war. Da seine Schwester noch mit ihm reden wollte, verabschiedete er sich auch von der Heilerin. Was sie wohl gedacht hatte, als sie Merion und ihn küssend gesehen hatte? Aber Lia hatte ja ihren Ryak, sicher hatte sie sich mit dem amüsiert letzte Nacht, während Darken sich mit dem Krieger gestritten hatte. Auch wenn er es nicht zugegeben oder selbst nachgefragt hätte, war er froh, dass Lia Minan das Missverständnis erklärt hatte und warum Merion so reagiert hatte.
Eoshan erzählte der Prinz nur grob, was passiert war, ging nicht in Details, da er irgendwie glaubte zu wissen, dass sie sowieso schon bescheid wußte. Als sie ihn aber wegen dem Netz und der Musik ansprach, blockte er ab. Nicht ausgerechnet heute, er wollte weder darüber reden noch seinen Geist für sie öffnen. Er war müde und immer noch überreizt und so verschoben sie das Gespräch auf später wovon Darken sicher war, dass seine Schwester es nicht vergessen würde. Irgendwann würde sie ihn gewiss wieder damit nerven.
Zumindest hatte er etwas im Speisesaal essen können, weil er wirklich hungrig gewesen war ehe er sich zum Schlafen hingelegt hatte. Spät abends hatte er noch gelesen, doch seine Gedanken gingen immerzu zu seinem Freund und was seine Eltern ihm wohl antun würden. Mehrmals war er kurz davor zu besagtem Haus zu stürmen, doch dann hielt er sich doch zurück. Merion hatte ihm versichert, dass ihm nicht weh getan werden würde. Oh ja, und das glaubst du ihm einfach so? Er selbst war ja auch großartig im Verheimlichen. Dementsprechend unruhig war der Prinz am anderen Tag zum Haus von Merions Familie geeilt. Überpünktlich obwohl das sonst nicht seine Art war. Heute trug er dunkelbraune lange Hosen mit vielen Taschen, zwei schwarze Gürtel und ein dunkelgrünes Shirt, das seinen Körper betonte. In einer Lederscheide an einem der Gürtel war der Dolch mit dem schwarzen Juwelensplitter befestigt.
Als Darken klopfte, öffnete ihm ein Mädchen, das ein paar Jahre jünger als er schien. Vermutlich Merions Schwester Lariel, die er bei Gelegenheit mal erwähnt hatte. Die junge Dea al Mon sah ihn mit großen offenen Augen an und grinste schließlich breit. Als sie ins Haus nach Merion rief und dass 'sein Schatz' da wäre, rollte Darken nur mit den Augen und knurrte leicht.
"Ich bin sein Freund, nicht sein Schatz", stellte er klar. Sei nett, bat Minan ihn und so riss Darken sich zusammen. "Ich bin übrigens Minan Darken", fügte er hinzu, während Lariel ihn immer noch anglotzte. Kurze Zeit später kam Merion zur Türe, obwohl dem Prinzen die Warterei schon wie eine halbe Ewigkeit vorkam. Der Krieger schob seine Schwester beiseite und verließ gleich eilig das Haus.
"Na, wenigstens haben sie dich nicht eingesperrt", bemerkte Darken, als ihm auffiel wie Merion über sein Gesicht wischte, doch seine Augen wirkten immer noch gerötet. Zwar strahlte ihn der Krieger gleich erfreut an, doch Darken zog nur die Augen wütend zusammen. Er machte einen Schritt auf ihn zu, seine Finger strichen prüfend über die Wange des anderen. "Du hast geweint", stellte er fest, musterte Merion rasch, ob er Verletzungen erkennen konnte. "Was haben sie mit dir gemacht?", zischte er aufgebracht, "Und lüg mich nicht an." Er sollte nicht fröhlich tun wenn er sich nicht so fühlte. Darken hatte den starken Drang seinen Freund zu beschützen. Am liebsten wäre er ins Haus gestürmt und hätte die Eltern massakriert.