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Verlorene Erinnerungen





Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon NSC » Do 16. Feb 2023, 20:55

Henrik

"Nur eines?!", polterte Henrik gleich los als Lia vorschlug sein Wildschwein zu finden. "Mindestens zwei. Und eins für dich." Er grinste sie an, säuberte sich auch kurz und verstaute seine Männlichkeit wieder in der Hose. Henrik erhob sich, streckte sich wohlig und sichtlich zufrieden mit sich und der Welt. Der Glacier streckte der Dea al Mon eine Hand zum aufhelfen entgegen und so zogen sie los um die Wildschweine zu finden.
Sie wurden bei einem größeren Platz zwischen den Zelten fündig wo ordentlich etwas los war. Auf Spießen drehten sich mehrere Schweine, es gab in großen gußeisernen Pfannen geröstetes Gemüse mit Pilzen, in noch großeren Töpfen blubberten Suppen und Eintöpfe vor sich hin. Bei einem der länglichen Tische veranstalteten mehrere Glacier gerade ein eifriges Wetteisen worin Bär allen natürlich haushoch überlegen war.
"He, Bär, lass noch was für die andren übrig!", rief Henrik lachend hinüber, begrüßte ein paar Leute. Sie suchten sich freie Plätze bei einem Tisch, um sich hinzusetzen, damit sie essen konnten.

Wulfhart saß zusammen mit Henriks Schwester Ronja, während der Krieger ihr großartig erzählte wie er nur mit einem Stoßzahn eines Säbelzahntigers einen Wolf getötet hätte. "Ach, glaub ihm kein Wort. Der will dich nur rumkriegen", warf Henrik grinsend an.
"Und was ist das hier? Ne Zierblume?", fragte Wulfhart zurück und zog an seiner Kette um den Hals wo ein großer Zahn baumelte.
"Sieht mehr aus wie der Backenzahn von Odovaker", lachte Henrik und neckte seinen Kumpanen weiter. Dann hatte der große beladene Teller aber erst einmal seine Aufmerksamkeit und er begann mit gesundem Appetit zu essen. "He, sieh mal, dein Dea al Mon Freund hat sich zu den Eisfalken gesetzt. Der Arme. Da wird er wenig Spaß haben." Er deutete mit einem Knochen in Richtung Jonael, der bei der jungen Königin Nantke und ihrem Gefolge saß. Es sah aber so aus als unterhielten die beiden sich angeregt.
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von Anzeige » Do 16. Feb 2023, 20:55

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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Do 16. Feb 2023, 20:56

Liasanya lachte schallend, als Henrik meinte, dass sie mindestens zwei Wildschweine finden sollten und auch noch eines für sie. "Na dann lass uns auf Wildschweinjagt gehen", grinste sie und hakte sich bei ihm unter. Wenn das doch immer so einfach wäre, um Wildschweine zu jagen. Als würde man sie immer auf den Feuern brutzeln finden. Bestimmt würde man in der nächsten Zeit keine Wildtiere in der Gegen erlegen können. Zu oft sollten solche Feste nicht nur an einem Ort stattfinden.

Gemeinsam fanden sie ihre Wildschweine und Freunde, zu denen sie sich setzen und mit denen sie ausgelassen scherzen und plaudern konnte. Wulfhart erzählte grossartig wie er einen Wolf getötet hätte, was Henrik im neckend absprach. Wulfhart musste natürlich gleich den Beweis erbringen und so ging es lustig hin und her. Bis Henrik sie auf einmal auf Jonael aufmerkasm machte, der bei den Eisfalken sass und sich angeregt mit der jungen Königin Nantke unterhielt.

Liasanya wusste gar nicht, was Henrik gegen die Eisfalken hatten. Nantke und sie verstanden sich ganz gut und hatten schon mehrere interessante Gespräche gehabt. Henrik war es bei den Eisfalken wohl einfach nicht laut genug. Neugierig blickte sie von ihrem Teller hoch und sah über ein Lagerfeuer hinweg zu Jonael. Wehmut erfasste sie. Schade, dass es so nicht bleiben konnte. Dass der junge Prinz sein Gedächnis nicht mehr hatte und sie sich auch nur halbwegs erinnerte. So kamen sie wenigstens miteinander aus und sie musste sich keine Gedanken darüber machen, was er ihr angetan hatte.
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Darken » Do 16. Feb 2023, 20:58

Jonael war überwältigt von all dem Trubel um ihn herum. Wie konnten so wenige Menschen so viel Lärm und Frohsinn verbreiten? Neugierig und auch ein wenig aufgeregt verfolgte er die Wettkämpfe, wo die Männer tatsächlich Baumstämme warfen. Das hätte er niemals geschafft und er bewunderte die Glacier für ihre Kraft und auch ihr gesundes Selbstbewußtsein. Ein glacianisches Mädchen hatte ihn entdeckt, stellte ihm allerlei neugierige Fragen und der junge Prinz versuchte gewissenhaft alles zu beantworten was nicht so leicht war mit so wenig Erinnerungen.
Hilflos sah er sich nach bekannten Gesichtern um, aber Karon war bei der Königin und seinem Sohn, Tiarla entdeckte er auf die Schnelle nicht und von Lia sah er nur noch wie sie mit Henrik aus der Menge verschwand und sie sich dauernd küssten. Rasch blickte Jonael woanders hin. Da sollte er jetzt bestimmt nicht stören. Hoffentlich konnten sie morgen aufbrechen, er verstand das hier alles nicht und erst recht nicht wieso die Heilerin so verletzt und wütend war. Selbst wenn sie freundlich zu ihm war. Er spürte es einfach.
"Hast du schonmal Met getrunken?", fragte ihn die junge Hexe. Ihre blonden Haare waren an den Seiten zu Zöpfen geflochten, ansonsten offen. Sie strahlte ihn an und Jonael war sich sicher noch nie so einen unbekümmerten, glücklichen Menschen gesehen zu haben. Sie schien keine Sorgen zu haben und irgendwie war das erfrischend. Ihr Name war Ragna.
"Nein... ich glaube nicht, ich weiß nicht", antwortete er unsicher.
"Wieso weißt du das denn nicht? Das muss man doch wissen", lachte sie und zog ihn mit sich. Jonael stolperte ihr überrascht hinterher.
"Aber die Wettkämpfe...", wandte er ein.

Ragna winkte ab. "Ach, die kämpfen doch jetzt nur noch um Fredegunde. Tja, ich bin keine Jungfrau mehr", erklärte sie, während sie Met in einem ziemlich großen Krug abzapfte. Jonael verstand überhaupt nichts mehr, nahm den Krug entgegen. "Du könntest jetzt sagen: gut zu wissen", bot sie grinsend an. Prompt wurde der junge Prinz knallrot, nahm viel zu hastig einen Schluck Met und verschluckte sich prompt.
Die Hexe klopfte ihm kichernd auf den Rücken, nahm ihm den Krug wieder ab. "Du bist echt süß, Jonael", befand sie. "Genau wie der Met. Das passt." Sie setzte sich auf eine Bank. Kaum saß Ragna, fuhr Jonael wieder hoch.
"Ähh... ich... ähm, also eine Freundin wartet noch auf mich. Bei den Wettkämpfen, ja... also wir sehen uns später und..." Er wippte auf seinen Fussballen, blickte sich um und folgte rasch einer Gruppe Glacia, die gröhlend zu einem größeren Festzelt gingen. Da konnte es ja auch nicht schlimmer sein.
Einige Minuten später torkelte er wieder aus dem Zelt. Was für ein Gestank und was für ein Lärm. Die schon reichlich angetrunkenen Glacier saßen da drin und schmetterten mehr als anzügliche Lieder von denen Jonael noch röter geworden war. Der Prinz begann sich ein wenig verloren zu fühlen inmitten des großen Lagers. Vielleicht sollte er doch wieder Ragna suchen. Aber er wollte kein Met mehr trinken, der war für seinen Geschmack ganz schön süß und... berauschend.
Auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen kam er zu einigen Zelten, wo zwar Glacier waren, doch trotzdem war es ganz still. Sie wirkten... anders. Die Haare waren meist glatt, die Handbewegungen stumm und flink. Das Krächzen eines Falken riss Jonael aus seiner Beobachtung, in seiner Hast stolperte er über einen Korb mit Reisig.
"Tut mir leid, ich wollte nicht...", entschuldigte er sich rasch bei der Frau. Ihr Gesicht war eben und jung, sie lächelte leicht.
*Es ist nichts passiert*, sandte sie ihm. *Ich bin Nantke.* Sie streckte eine Hand zum Gruß aus.
"Ich bin Jonael. Ich kann leider nicht senden", schob er als Erklärung hinzu.
"Das wußte ich nicht. Dann unterhalten wir uns auf diese Weise", schlug Nantke vor.

Und das taten sie dann auch. Die junge Königin erzählte ihm von ihrem Stamm und der langen Reise, Jonael erzählte von seiner und war erleichtert sich ausruhen zu können. Später gingen sie gemeinsam zum Essen. Erst dort sah er Lia wieder, die mit Henrik woanders saß. Ihre Blicke trafen sich kurz, zaghaft lächelte er. Sollte er zu ihr rübergehen? Aber vielleicht würde ihr das nur wieder weh tun.
"Jonael! Da bist du ja wieder." Ragna hatte ihn offensichtlich wiederentdeckt, lächelte ihn fröhlich an. "Ich hab dich schon überall gesucht. Wollen wir tanzen gehen?"
"Ich weiß nicht so recht... ich..." Er schaute lieber seine Fußspitzen an. "Ich kann gar nicht tanzen", antwortete er dann. Genaugenommen war er sich nicht sicher.
"Ich kanns dir beibringen", schlug Ragna vor und streckte ihm ihre Hand einladend entgegen.
"Äh... nachher, ja? Ich muss erst noch..." Er deutete vage in die Richtung von Lia. "Entschuldigt mich kurz", bat er die anderen Glacier, erhob sich rasch und floh zu Lia. "Wie lange geht denn die Feier noch?", fragte er.
Einige am Tisch lachten. "Die hat doch nichtmal richtig angefangen", erklärte Henrik grinsend. "Vor wem bist du denn geflohen?"
"Ich.. ich bin nicht geflohen", verteidigte sich Jonael ziemlich leise und spürte wie seine Wangen wieder heiß wurden.
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Do 16. Feb 2023, 20:58

Auf einmal blickte Jonael auf und ihre Blicke trafen sich kurz. Liasanya konnte gar nicht anders, als sein zaghaftes Lächeln verliebt zu erwidern. Beim Feuer der Hölle, sie war ja so blöd. Sie sollte ihn nicht toll und süss finden. Sie sollte nicht zu ihm herüber gehen und ihn knuddeln wollen. Trotzdem überlegte sie, ob sie es tun sollte. Da versperrte ihr auf einmal eine junge Frau, eigentlich noch ein Mädchen die sicht auf den Prinzen. Blöde Kuh! Sie sollte sich von ihm fernhalten.

Aber vielleicht war es auch besser so. Lia wandte sich wieder Henrik und ihrem Essen zu. Dann musste sie nicht sehen, wie Jonael mit der Hexe flirtete. Durch den Lärm der vielen Menschen konnte sie eh nicht genau hören, über was sie sprachen. Allerdings überraschte der junge Prinz sie damit, dass er bald darauf zu ihr kam. Er wirkte etwas durch den Wind. Verblüfft sah sie zu ihm hoch, als er fragte, wie lange die Feier noch dauerte. Lachend erklärte Henrik ihm, dass sie noch gar nicht angefangen hätte. Vor wem er denn geflohen sei.

"Hast du schon genug?" fragte lieb lächelnd. "Komm, setzt dich zu uns und iss etwas." Sie rutschte etwas näher zu Henrik, damit Jonael neben ihr auf der Bank noch etwas Platz fand. Sie schob ihm auch ihren Teller etwas hin, damit sie gemeinsam davon essen konnten und bot ihm auch von ihrem Bier an. "Hast du bisher denn Spass gehabt? Ich habe gesehen, dass du schon eine neue Freundin gefunden hast."
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Darken » Do 16. Feb 2023, 20:59

"Genug? Wovon?", fragte Jonael noch verwirrt von allem bis ihm aufging, dass sie wohl das Fest meinte und es unhöflich wäre wenn man gleich fragte wann es denn aus wäre. "Nein... es äh gibt so viel zu sehen und..." Da sein Blick schweifte, fiel er wieder auf die junge Glacierin mit dem geflochtenen Haarn, die ihm nun zuwinkte und kess lächelte. Rasch blickte Jonael wieder nach vorn und setzte sich zu Lia, die ein wenig Platz auf der Bank gemacht hatte.
"Das Fest ist wirklich sehr schön", bekräftigte er vor den Glaciern am Tisch, "Und die Wettkämpfe waren sehr äh interessant."
Der junge Prinz bekam von Lia ihren Teller hergeschoben auf dem so viel lag, dass er sich nicht wunderte, dass sie teilen wollte. Jonael blickte sich nach einer Gabel um, die gabs nicht aber wenigstens ein Messer. Zaghaft begann er von den Bratkartoffeln mit Zwiebeln zu essen. Nur das Bier lehnte er erst einmal ab, er hatte schon genug getrunken, fand er.

Lia fragte ihn, ob er bisher Spaß gehabt hätte und er hätte ja schon eine neue Freundin gefunden. Hastig schüttelte Jonael den Kopf. "Nein nein, sie ist nicht meine Freundin", wehrte er ab. "Also... sie heißt Ragna und wir haben ein bißchen geredet." Er hielt seinen Kopf gesenkt und konzentrierte sich lieber auf sein Essen. "Hast du hier viele Freunde?", fragte er die Heilerin. "Du.... Ragna hat gefragt, ob ich tanzen gehen mag." Von einiger Entfernung hörte man bereits Musik, in Jonaels Ohren klang das durchaus verlockend. "Weißt du... ob ich tanzen kann?", fragte er leise, hob den Blick nun doch und sah sie aus schimmernd schwarzen Augen an.
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Do 16. Feb 2023, 21:01

Jonael setzte sich zu ihr. Wohl auch um dem glacianischen Mädchen noch etwas zu entkommen. Es schien ihn zu erschrecken, dass sie ihm zuwinkte und so kess lächelte. Allgemein schien ihn alles etwas zu überwältigen. Doch gleichzeitig war er auch sehr neugierig und konnte dem Fest wirklich Freude abgewinnen. Erst einmal ass er etwas von ihrem Teller. Das war gut. Er wirkte so dünn un schmächtig.

"Ja, ich denke schon, dass ich hier viele Freunde habe", lachte Lia und nahm sich einen Schluck Bier. Jonael hatte ihr gerade sehr eifrig versichert, dass Ragna nicht seine Freundin sei. "Manche sind mehr Bekannte und andere engere Freunde." Wie zum Beispiel Nantke. Oder Henrik natürlich. Neckisch lächelte sie den Riesen neben sie an und drückte ihm unter dem Tisch seinen Oberschenkel, liess ihre Finger höher wandern.

"Oh ja und wie du tanzen kannst", erwiderte Lia leidenschaftlich. Sie erwiderte seinen intensiven Blick feurig. "Du bist einer der besten Tänzer, mit denen ich je getanzt habe." Die Erinnerung an die Tänze mit Jonael liessen sie ganz hibbelig werden. Doch dann stutzte sie und legte ihre Stirn in nachdenkliche Falten. "Da war noch etwas", meinte sie zögerlich. "Irgend etwas mit dem Tanzen und der Musik... Etwas, weswegen du aufpassen solltest. Aber ich kann mich nicht entsinnen, was es war. Vielleicht eine Verletzung, die noch nicht ganz verheilt ist. Also übertreib es nicht. Ja? Hör auf, wenn dir etwas weh tut. Selbst wenn es noch so sehr Spass macht."
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Darken » Do 16. Feb 2023, 21:01

Lia schien wieder sehr gute Laune zu haben und antwortete, dass sie hier sehr viele Freunde hätte. Dabei lächelte sie zu Henrik, als sie engere Freunde erwähnte. Der Glacier grinste zurück, aß weiter von seinem Berg Fleisch auf seinem Teller. Jedenfalls wirkte es so für Jonael. Ob Liasanya schon ihren Freunden hier gesagt hatte, dass sie morgen aufbrechen würden? Und was wenn sie doch nicht wollte? Es war doch seine Aufgabe sie zurückzubringen. Vorher konnte er auch nicht zurück, vorher würde er weiter erinnerungslos bleiben.
Erst einmal galt es diese Feier zu überstehen. Jonael war sich nicht sicher, ob er bei so etwas schonmal mitgemacht hatte. Gerade war für ihn alles neu. Er wußte nichtmal ob er tanzen konnte. Geschweige denn wollte. Die Dea al Mon neben ihm begann aber leider gleich zu schwärmen. Er wäre einer der besten Tänzer. Der junge Prinz konnte kaum glauben was er da hörte. "Wirklich? Das... äh hätte ich nicht gedacht", murmelte er und mußte doch einen Schluck Bier darauf nehmen.

Die Heilerin wandt noch ein, dass es beim Tanzen und der Musik etwas gäbe worauf er aufpassen sollte. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, vermutete eine alte Verletzung. "Dann sollte ich lieber nicht tanzen", überlegte Jonael laut, doch Lia riet ihm, es nur nicht zu übertreiben und aufzuhören sobald etwas weh täte. Bisher hatte ihm noch nichts weh getan, auf der Reise hatte er auch nichts von alten Verletzungen gemerkt. Nur dass es manchmal am Rücken schmerzte, wenn kalte Luft dran kam. Jonael dachte eine Weile darüber nach.
"Du... ich weiß gar nicht ob ich tanzen will...", merkte er leise an, als Lia sich mal nicht am unterhalten mit den Glaciern war. "Oder darf... ich hab doch einen Gefährten." Den er nicht kannte, den er noch nie gesehen hatte und von dem er nur Träume hatte. Es war seltsam. Jonael fühlte sich nicht wirklich verbunden, da war nur eine gewisse Sehnsucht, ein tiefes nicht wegzuleugnetes Gefühl.
Gleichzeitig fiel es dem Prinzen schwer nicht auf die Musik zu hören, die etwas entfernt lockte. Es klang sehr rhythmisch, unbewußt wippte sein Fuß mit.
Henrik leerte seinen großen Bierkrug, sah Lia aus seinen blitzend blauen Augen an. "Wie wärs mit einem Tanz?", fragte er.
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Do 16. Feb 2023, 21:03

"Wenn du nicht tanzen magst, musst du auch nicht tanzen, Jonael", antwortete Lia lachend, als der Prinz dies nach einer ganzen Weile leise erwähnte. Die Heilerin hatte sich inzwischen schon wieder mit Henrik unterhalten, mit ihm geschäkert und ihn und sich leicht angeheizt. Jonael schien noch etwas überrascht zu sein, dass sie so von ihm als Tänzer geschwärmt hatte und so wollte sie ihm die Zeit geben, darüber nachzudenken und ob er wirklich tanzen wollte. Sie hatte gleich angenommen, dass das der eigentliche Grund war. So wie er gleich überlegt hatte, dass er wegen der alten Verletzung lieber nicht tanzen sollte.

"Und natürlich darfst du tanzen, auch wenn du einen Gefährten hast", versicherte Lia ihm fröhlich und auch schon etwas angeheitert. "Tanzen ist ja kein küssen oder Sex haben. Auch wenn es natürlich auch ein Vorspiel sein kann. Aber es gibt auch ganz normales tanzen und das darfst du auf jeden Fall."

Henrik bekam mit, was sie über das Tanzen, Vorspiel und Sex sagte, leerte seinen Bierkrug und fragte sie mit seinen herrlich blitzenden, blauen Augen, wie es denn mit einem Tanz wäre. "Gern", raunte Lia sinnlich, nahm sich noch einen tiefen Schluck aus ihrem Bierkrug und schob ihn dann wieder Minan hin, während sie sich erhob.
"Sag mir, wie du dich entschieden hast. Ich möchte nämlich auch gerne noch mit dir tanzen", meinte sie lächelnd, zerwuschelte dem jungen Prinzen sein Haar und liess sich dann von Henrik zu einem freien Platz nahe eines Feuers bei den Musikern ziehen, um mit ihm zu tanzen. Bei ihm war das definitiv nicht harmlos, sondern eher ein Vorspiel. Sinnlich liess Lia ihr Becken kreisen, die Arme hoch über ihren Kopf gestreckt. Die rhytmische Musik lud regelrecht dazu ein. Immer enger an Henrik geschmiegt, bewegten sie sich gemeinsam zum Takt der Musik, heizten sich dabei an, strichen sich verführerisch über die Seiten und den Hintern. Es war berauschend. Der Alkohol in ihrem Blut, die Nacht, das Feuer und natürlich die Musik tat sein übriges dazu, dass sie bald nur noch den muskulösen Hünen an ihrer Seite wahrnahm.
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon NSC » Do 16. Feb 2023, 21:04

Henrik

Er bekam nur zum Teil mit wie Lia sich mit dem jungen Dea al Mon unterhielt. Oder was auch immer der war. Henrik mischte sich nicht ein, grinste nur, als sie ihn unterm Tisch streichelte und meinte, dass sie hier viele Freunde hätte. Da hatte sie Recht und es war schön, das so zu hören. Er war gerne ein Freund von der zierlichen Heilerin. Das Bündnis zwischen Glacia und Dea al Mon war in mehr in einer Hinsicht fruchtbar. Trotz großer Unterschiede und anderer Gebräuche, wußten beide Völker doch zu feiern.
Henrik unterhielt sich derweil mit den anderen Glaciern am Tisch. Erst als er mit halbem Ohr mitbekam wie Lia von dem jungen Prinzen als Tänzer zu schwärmen begann, fragte er sich, ob so ein schmächtiger Kerl ein ernsthafter Konkurrent sein könnte. Jedenfalls liefen ihm schon jetzt einige Mädchen schwärmend nach. Henrik wußte nicht was sie an diesem Jonael fanden, aber er war ja auch keine Frau.
Bevor der Junge Lia fragen konnte, ob sie denn mit ihm tanzen wollte, schlug Henrik das lieber vor. Außerdem erwähnte Lia da etwas von Sex und Vorspiel. Das klang alles sehr reizvoll, um selbst das Tanzbein zu schwingen.

Er sah sie begehrenswert an, wartete bis die Heilerin noch von ihrem Bier getrunken hatte ehe sie zustimmte und sich erhob. Nicht ohne dem Jungen das dunkle Haar zu zerwuscheln. Henrik fasste die Dea al Mon an der Hand, vorsichtig um ihre zarten Knochen nicht zu zerquetschen. "Was findet ihr Mädels bloß an solchen Kerlen?", brummte er, sah sie kurz fragend an. Der Stamm lebte so naturverbunden, dass auch hier weiterhin die Männer begehrt waren, die stark waren, eine Familie versorgen und eine Frau beschützen konnten. Der Junge, so bedauernswert sein Schicksal war verkrüppelt zu sein, verkörperte diese Stärke nicht. Henrik wußte nicht um dessen zerbrochenen Juwelen. Man konnte sie nicht mehr spüren, doch scheinbar strahlten sie genug aus, dass die Frauen dennoch die einstige Stärke des jungen Prinzen fühlten.
"Tanzen ist bei dir also Vorspiel?", fragte der Glacier lieber grinsend nach und genoss es wie sie sich an ihn schmiegte. Sie war so geschmeidig und grazil. Beim Tanzen merkte man noch viel mehr, dass sie keine Glacierin war. Was denen jedoch an Anmut fehlte, machten sie durch Wildheit und Leidenschaft wett. Auch die Glacier konnten ganz im Rausch der Musik aufgehen, dem Rhythmus folgen ohne Nachzudenken. So bewegte sich Henrik der Heilerin auch entgegen, ließ seine großen Hände über ihre Seiten gleiten, packte sie manches Mal und wirbelte sie herum.
Ohne es zu merken, wurde der Tanz erotischer, intensiver. Henrik fühlte neues Verlangen in sich aufsteigen, ihre Becken pressten sich einander, rhythmisch rieben sich ihre Körper. Sie waren nicht die einzigen. Um sie herum tanzten inzwischen alle eng miteinander. Der Trommelschlag schwoll an, dröhnende, dumpfe Töne, die bis ins Herz drangen und einen innerlich vor Lust vibrieren ließen. Kehlige Gesänge erhoben sich, Feuerfunken tanzten in der aufgeheizten Luft.
Und mitten unter ihnen tanzte der schüchterne Junge mit Ragna. Seine dunklen Augen waren wie ein magischer Sog, dahinter befand sich ein Reich voller Wollust und Ekstase.
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Do 16. Feb 2023, 21:06

"An solchen Kerlen?" hakte Lia amüsiert nach. Sie fand es süss, dass der starke, selbstbewusste Henrik doch etwas eifersüchtig auf Jonael war, oder zumindest etwas irritiert. "Jonael ist einzigartig. Liebevoll, klug, treu und noch vieles mehr. Lass dich nicht von seinem zierlichen Äusseren täuschen. Da steckt noch einiges mehr dahinter und er ist..." Ah. Nein, Henrik wollte bestimmt keine Lobeshymne auf Jonaels Fähigkeiten als herrausragender Liebhaber hören.

"Na, was ist jetzt? Willst du lieber über andere Männer nachdenken oder mit mir tanzen?", lenkte sie stattdessen rasch ab. Henrik wollte eindeutig tanzen und es wurde bald sinnlich und wild, liess sie alles um sich herum vergessen. Henriks Gedanken gingen auch in eine ganz ähnliche Richtung wie die ihren und so fragte er sie, ob Tanzen bei ihr also ein Vorspiel sei.
"Kommt ganz auf den Tanzpartner an", lächelte sie verwegen über die Schulter hinweg. Sie hatte Henrik gerade ihren Rücken zugedreht und rieb ihr Gesäss aufreizend über seine Lendengegend. "Oder die Tanzpartnerin", fügte sie verschmitzt hinzu. "Er muss fähig genug sein. Sinnlich, verführerisch, leidenschaftlich." Alles Dinge, die Henrik eindeutig war.
Lia drehte sich wieder zu dem Glacier um, schmiegte sich heiss an ihn, so dass sein starker Oberschenkel zwischen ihre Beine kam und sie sich in sinnlichen Tanzbewegungen daran reiben konnte. Fordernd legte sie ihm eine Hand in den Nacken, zog ihn zu sich hinunter und sich etwas an ihm hoch, um ihn leidenschaftlich und wild küssen zu können.
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon NSC » Do 16. Feb 2023, 21:07

Henrik

"Ich hoff stark, ich bin nen geeigneter Kandidat für ein ausgiebiges Vorspiel im Tanzen", erwiderte er mit rauer Stimme, keuchte erregt auf, als er ihren Hintern an seiner Lendengegend spürte und wie jede Bewegung von ihr Feuer durch seinen Körper schießen ließ. Des Prinzen Gedanken wurden immer lusterfüllter. Längst war in ihm das Verlangen geweckt, es gleich hier und jetzt mit Lia zu treiben. Ihre sinnlichen, aufreizenden Bewegungen berauschten ihn. Die Heilerin zählte auf wie ein guter Tanzpartner sein müßte.
"Leidenschaft kannst du haben", brachte Henrik vor, wirbelte sie herum und zog sie wieder an sich. Sein Bein fuhr zwischen die ihren, so dass Lia sich geschmeidig daran rieb, ihren grazilen Körper bog. Sie tauschten einen wilden Kuss aus, fordernd eroberte er ihren Mund, ihre Zungen tanzten ebenfalls heiß miteinander.
Seine Hände auf ihrem Hintern, schob der Glacier sie dicht an sich, damit sie spüren konnte wie erregt er war.

Allerdings war er nicht der einzige, was Henrik kaum bemerkte, so vertieft war er in den heißen Tanz mit Lia. Um sie herum tanzten alle ausgelassen miteinander. Die Tänze und Bewegungen wurden zunehmend erotischer. Längst hatten die meisten Paare sich eng umschlungen. Immer mehr nackte Haut war zu sehen, hie und da entrang sich wildes Stöhnen und Keuchen den Kehlen.
Am Rande hatten ein paar Glacier schon den horizontalen Tanz gewählt, wälzten sich auf den Fellen. Warum auch nicht? Die Sterne standen klar am Nachthimmel, es gab gutes Essen und Bier, überall schöne, fröhliche Frauen und Männer. Alle waren aufgeheizt von dem rhythmischen Trommelklang und die Erlebnisse des Wettkampfes. Sieger ließen sich feiern, andere vergaßen ihre Schmach in den Armen eines anderen.
Henrik bedeckte Lias Hals mit feurigen Küssen, schob ihr Kleid leicht höher und streichelte ihre Schenkel. Er übersah völlig, dass die wollüstigen Schwingungen in der Luft dieses Mal ungleich intensiver waren. Wie ein prickelnder, süßer Geschmack auf der Zunge. Sie umtanzten wie ein lustvoller Strudel den jungen Prinzen in der Mitte, der dabei war Ragna zu streicheln und zu liebkosen.
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Do 16. Feb 2023, 21:08

Lia schnurrte nur genüsslich zur Bestätigung, dass Henrik ein geeigneter Kandidat für ein ausgiebiges Vorspiel im Tanzen sei. Um es zu unterstreichen, rieb sie mit einer sinnlichen Bewegung ihren Hintern besonders aufreizend über seine Lendengegend, wurde mit einem erregten Aufkeuchen dafür belohnt. Der Prinz versprach ihr auch Leidenschaft, wirbelte sie herum und zog sie wieder an sich, so dass sie auf seinem Bein landete. Fröhlich lachte Liasanya auf , schmiegte sich feurig an Henrik und küsste ihn wild.

Die lebensfrohe Heilerin spürte, wie sie schon wieder Lust auf den Prinzen bekam. Dieses unbeschwerte Leben, was sie sonst eigentlich immer geführt hatte, hatte ihr in letzter Zeit etwas gefehlt, weswegen sie es jetzt um so mehr nachholen wollte. Der wilde Henrik bot ihr da auch wunderbar Gelegenheiten dazu. Gerade jetzt konnte sie ihm wieder seine Gedanken förmlich ansehen, dass er überlegte, sie zum widerholten Male über seine breiten Schultern zu heben, um sie zu den Fellen zu tragen.

Hungrig sah sich Lia während des Tanzens schon etwas um, wenn sie sich nicht gerade stürmisch küssten, wo denn noch ein Plätzchen frei wäre. Doch alle Glacier waren schon feurig zugange, tanzten in einem Strudel aus Lust und Lebensfreude und in dessen mitte... Jonael mit Ragna. Oh nein, das war gar nicht gut. So eng und sinnlich sollten die beiden nun auch wieder nicht tanzen. Besonders wo dies so eindeutig nach mehr aussah.

"Bin gleich wieder da", raunte sie in Henriks Ohr, knabberte kurz daran, bevor sie sich schweren Herzens von dem Prinzen löste, um zu Jonael zu gehen. Leicht tanzend trat sie von hinten an den Jungen, legte ihm ihre Hände auf seine Hüften und ihr Kinn auf seine Schulter. "Jonael? Denk an Merion", erinnerte sie ihn leise. "Du wolltest ihm treu sein. Also kein Streicheln und Küssen. Nur tanzen mit Abstand."
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Darken » Do 16. Feb 2023, 21:09

Aufgeheizt tanzte der junge Prinz in der Masse der Glacier und ging ganz im Wogen der Musik auf. Die wuchtigen Trommelschläge und Dudelsackklänge brachten seinen schlangen Körper zum Vibrieren. Sobald er mit Ragna tanzte, erinnerte Jonael sich plötzlich an alle Bewegungen und Schritte. Sinnlich und überaus verlockend konnte er sich sicher bewegen. Es wurde immer erotischer und enger wie er mit der Glacierin tanzte. Jonael sträubte sich nicht dagegen, im Gegenteil, er verführte die Hexe unbewußt wie in einem Rausch.
Keuchend schmiegte sie sich an ihn. Jonael konnte ihre wallende Hitze spüren, einen Strom, den er perfekt zu kontrollieren wußte. Verboten intensiv küsste er ihren Hals, seine Hand strich in Wellen über ihren Rücken. Ragna stöhnte bereits jetzt unverhohlen, rieb sich aufreizend an ihm.

Dass sich Lia von ihnen zu ihm tanzte, störte Jonael nicht im Geringsten. Er begrüßte es sogar, genoss ihre Berührung an den Hüften. Ihre Worte dagegen verstand er überhaupt nicht. "Hörst du nicht die Musik und wie befreiend sie ist?", fragte er, fühlte einen heftigen Drang in sich weiter zu tanzen und zu umgarnen. Jonael kam nicht dagegen an. Im Rhythmus der Trommelschläge und der dröhnenden Gesänge tanzte er nun zwischen beiden Frauen sinnlich, bewegte sein Becken aufreizend.
Merion... wer war Merion? "Ich kenn ihn doch gar nicht... er ist nur eine Traumgestalt", erwiderte er geistesabwesend. Wie wollte sie ihm Streicheln und Küssen untersagen wenn sich alles in ihm danach verzehrte? Merion... schon auf der Reise hierhin hatte er dauernd feuchte Träume über ihn gehabt. Aber das waren bloß Fantasien... er konnte unmöglich jemandem treu sein, den er nicht kannte oder?
In einer geschmeidigen Bewegung drehte er sich zu der Heilerin um, lächelte sie verführerisch an. Seine Augen strahlten lebhaft, zwei sündige, dunkle Perlen. "Willst du mit mir tanzen?", fragte er.
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Do 16. Feb 2023, 21:11

Etwas stimmte mit Jonael nicht. Liasanya konnte es nicht wirklich fassen. Zum Teil weil ihr die Erinnerungen fehlten und vorallem weil sie so angeheizt von dem Tanzen mit Henrik war und Minan das nun aufs erregendste weiter führte. Es war so verlockend, den Prinzen zwischen Ragna und ihr, einfach weiter machen zu lassen, mit seinen Bewegungen zu harmonisieren, das eigene Becken mit dem seinen kreisen zu lassen. Rasch hörte Lia wieder damit auf, als sie merkte, was sie da tat.

Denn etwas war wirklich nicht so ganz richtig. Der scheue, verängstigte Junge von heute Morgen, der Angst vor ihren Berührungen gehabt hatte, war nun eingeklemmt zwischen zwei heissen Frauen und sehnte sich gar nach seinen Berührungen. Das war doch wirklich ein krasser Gegensatzt. Genau wie, dass er nun behauptete, dass Merion nur eine Traumgestalt sei. Früher am Tag hatten seine Augen noch so bei Merions Erwähnung geleuchtet. Wie konnte das sein, dass er jetzt so anders dachte.

"Merion ist keine Traumgestalt", erwiderte sie eindringlich. Doch es viel ihr zusehends schwerer, sich zu konzentrieren und sich nicht einfach im Strudel der Lust treiben zu lassen. Besonders da Henrik immer wieder feurig zu ihr hinüber sah. "Merion ist real und du kennst ihn. Er würde sehr traurig werden, wenn du nun weiter gehst. Das willst du doch auch nicht."

Nein, Jonael wollte lieber tanzen. In einer geschmeidigen Bewegung drehte er sich zu ihr um, lächelte sie verführerisch an und seine Augen strahlten lebhaft. Zwei sündige, verführerische, dunkle Perlen. Wie sollte sie da nicht mit ihm tanzen wollen. "Jaaah", stöhnte sie willig. "Aber, vielleicht lieber etwas abseits", raffte sie sich noch einmal zusammen. Wenn sie ihn von der Feier weglocken konnte, konnte sie vielleicht besser mit ihm reden. Bekam einen klareren Kopf. "Lass uns ein ruhigeeres Plätzchen finden. Nur wir beide. Im Wald. Du weisst wie sehr ich den Wald mag", lockte sie. Da wären sie bestimmt alleine und die Musik war da auch nicht so laut zu hören.
*Jonael hatte wohl etwas viel zu viel von allem*, sandte sie Henrik entschuldigend. *Ich bring in lieber weg, bevor er noch Dummheiten macht.* Bis später.
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Darken » Do 16. Feb 2023, 21:11

Lia wollte auch mit ihm tanzen, stöhnte erregt auf. Jonael leckte sich andeutungsweise lasziv über die Lippen, wollte an ihrem Körper verführerisch und heiß nach unten gleiten, als die Heilerin vorschlug, dass sie abseits gehen sollten, um einen ruhigen Ort zu finden. Er wüßte doch wie sehr sie den Wald mochte.
"Den mag ich auch...", stimmte er mit samtener Stimme zu, die wie Verführungsfäden wirkten. "Aber die Musik... hörst du sie nicht?" Er konnte nicht anders als ihrem Klang zu folgen, sich zu bewegen und Nähe zu suchen. Seine Augen glänzten berauscht.
Dennoch ließ der junge Prinz sich überzeugen in den Wald zu gehen. Er dachte nicht darüber nach, lebte ganz im Augenblick. Liasanya war eine so schöne Frau. Er mußte auch auf Frauen stehen, denn sie zog ihn sehr an. Ihr schlanker Körper versprach ganz viele sinnliche Freuden. Merion... nein, er wollte nicht an die Zukunft denken und auch nicht an die Vergangenheit. Beides war Jonael unbekannt, er wußte nur um die Gegenwart, kannte er Merion ja nicht einmal.

Je weiter sie gingen, desto mehr verklang die Musik und das Gejohle und Gestöhne in der Ferne. Jonael sehnte sich dorthin zurück, jedoch hielt Lia zielstrebig auf den Waldesrand zu. "Wohin entführst du mich denn?", fragte er. Das berauschte Gefühl ließ nur allmählich nach und bald stellte sich gar Erschrockenheit ein. Verwirrt blickte Jonael zurück zum Lager, als die Dunkelheit des Waldes sie umfing. "Ich kann anscheinend so gut tanzen wie du sagst...", murmelte er. Sie hatte auch gemeint, es gäbe da etwas beim Tanzen weswegen er sich zurückhalten sollte. Das machte dem Prinzen jetzt Angst.
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Do 16. Feb 2023, 21:13

"Du wirst schon sehen", lockte sie den Prinzen an den Tanzenden vorbei durch die Zeltstadt hindurch, bis sie schliesslich den Wald erreichten. Da war es dunkel und ruhig. Glücklicherweise wurden keine Bäume mehr gefällt. Liasanya ging mit Jonael einfach weiter und weiter, bis die Musik immer leiser wurde und die Euphorie des Jungen langsam abflaute.

Sobald sie spürte, dass der Prinz ruhiger wurde und gar Erschrockenheit ausstrahlte, blieb sie stehen und sah ihn prüfend an. Der schwache Schein der Sterne reichte ich vollends. Jonael blickte Verwirrt zum Lager zurück und murmelte, dass er anscheinend wirklich so gut tanzen könne, wie sie sagte. Lia nickte und lächelte ihn ermutigend an.

"Das kannst du wirklich", stimmte sie zu. "Aber ich habe ja auf dich aufgepasst. Wie versprochen. Geht es dir besser? Hier wo es nicht mehr so heiss und wild zu und her geht. Keine Angst, du bist in Sicherheit. Wenn du magst, können wir auch gleich wieder zurück gehen. Oder wir können hier bleiben. Wenn du willst, kannst du auch meine Hand halten, wenn es dir im Dunklen nicht wohl ist. Oder möchtest du nun lieber zu Bett gehen. Wir werden morgen wohl früh wieder weiter reisen."
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Darken » Do 16. Feb 2023, 21:13

Die Dea al Mon lächelte ihn an und bestätigte, dass er tatsächlich sehr gut tanzen könne. Wie versprochen hätte sie jedoch auf ihn aufgepasst. Jonael nickte zögerlich. "Ja... ich weiß nicht was mit mir los war... die Musik... ich wollte nur noch tanzen." Gut, so ganz stimmte das nicht. Er hatte mehr als Tanzen wollen. "Danke...", fügte er leiser und auch eine Spur scheuer als zuvor hinzu. Die Heilerin schlug vor wieder zurückzugehen, sie könnten jedoch auch hier bleiben oder zu Bett gehen. Im ersten Moment war der Prinz ganz überfordert mit so vielen Möglichkeiten. Er schaute in den dunklen Wald, wo allerlei Rascheln und Tiergeräusche zu hören waren. Das Bild von einem Wolf erschien kurz in seinem Geist. Sofort machte Jonael zwei Schritte rückwärts, wollte nicht mehr länger in dem Wald bleiben und konnte seine Beklemmung nicht einmal erklären.

"Schlafen klingt gut... stör ich euch auch wirklich nicht im Zelt?", fragte er vorsichtig nach. Lia und er machten einen größeren Bogen auf dem Weg zu dem besagten Zelt. Jetzt wollte Jonael nicht mehr in die Nähe der Musik, die ihn so sehr verlockt hatte. "Du kannst ruhig weiterfeiern", bekräftigte er, als sie beim Zelt standen. "Ich komme zurecht."
Er lächelte sie leicht an und war eigentlich ganz froh, das Zelt für sich alleine zu haben. So konnte Jonael sich, nachdem Lia gegangen war, bis auf die Unterwäsche ausziehen und unter die Decke schlüpfen, am Rand auf einem der Felle ruhend. Relativ rasch schlief er ein, dachte noch kurz daran, dass er ja eigentlich auch nochmals Tiarla und Karon hatte suchen wollen. Der junge Prinz war von der langen Reise und all den Aufregungen heute jedoch so erschöpft, dass er schnell zu träumen begann.
Heiße, feuchte Träume. Da war Merion, sein Gefährte, sie tanzten miteinander, eng und wild umschlungen bis sie aufs Gras zwischen einigen Pappeln sanken und sich erregend küssten. Jonael stellte sich vor, wie der wunderschöne, blonde Jüngling über ihn glitt, ihn unter Küssen entkleidete und ihn dann gleich feurig eroberte. Auch in der Realität wandt und bog sich Jonael leicht, gab leichte Seufzer des Entzückens von sich und murmelte Merions Namen.

Als er am anderen Morgen aufwachte, konnte Jonael sich nur noch an ein paar Traumfetzen erinnern. Und dass er im Schlaf gekommen war. Wieso bekam er nie was davon mit? Waren seine Träume Erinnerungen? Oder Wünsche? Hatte er schon mit Merion geschlafen? Möglichst leise und unauffällig versuchte der Prinz seine Unterwäsche unter der Decke zu wechseln, was nicht so einfach mit nur einem Arm war.
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Do 16. Feb 2023, 21:14

"Es ist wahrscheinlicher, dass wir dich im Zelt stören", antwortete Lia mit leisem Lachen. "Wir sind ja auch nicht die einzigen da drin. Eine ruhige Nacht wird das bestimmt nicht." Nebst Lia, ihren Begleitern, Henrik und Jonael nächtigten noch ein paar andere Glacier in dem grossen Zelt. Theoretisch. Es konnte aber auch gut sein, dass sie ihren Weg in andere Felle fanden. Die Glacier sahen das nicht so streng. Hauptsache alle hatten ihren Spass.

Dass Jonael nicht durch den Wald spazieren wollte, schien beinahe sofort klar. Er hatte einen Moment hineingestarrt und war dann regelrecht rückwärts getaumelt. Da Lia ja nicht wollte, dass der Junge Angst hatte, ging sie lieber gleich mit ihm los zurück zu den Zelten, noch bevor er sich entschieden hatte. Zu ihrem gemeinsamen Zelt begleitete sie ihn auf jeden Fall. Einerseits damit er auch wirklich das richtige fand, andererseits damit er nicht wieder durch die Musik in Versuchung geriet.

"Gute Nacht Jonael", verabschietete sie sich bei ihm mit einem sanften Küsschen auf die Wange. "Bis morgen früh." Dann war es wohl entgültig an der Zeit wieder zurück zu gehen. Schon nur, damit der unschuldige Junge nicht mehr unter seinem Gedächtnisverlust zu leiden hatte. Der andere, der war schuld. Nein, Lia wollte nicht darüber nachdenken, floh lieber zu Henrik zurück, wo sie ihn zurückeroberte und sich gar nicht mehr lange mit Tanzen aufhielt, sondern ihn an eine gemütliche Stelle für eine Runde wilden, leidenschaftlichen Sex zog.

Die Nacht wurde sehr kurz. Henrik und Lia feierten sie ausgelassen, wissend dass es vorerst ihre letzte war. Als sie dann doch noch mal ins Zelt kamen, war erst auch nicht schlafen angesagt. Dazu war es viel zu heiss auf dem Fell denn nackten Körper des anderen und das Fell auf der Haut zu spüren. Jonal schien etwas von ihrer Leidenschaft abzubekommen, denn Lia bekam mit, wie er leichte Seufzer des Entzückens von sich gab und sich leicht bog und wandt. Es war schon velockend ihn zu wecken und ihn dazu aufzufordern, mitzumachen. Doch er wollte ja Merion treu sein, flüsterte auch dessen Namen und so liess es die zierliche Dea al Mon lieber.

Am nächsten Morgen spürte sie ihren ganzen Körper. Nicht gerade angenehm und doch war es ein schönes Gefühl. Ein Gefühl des am Leben sein. Ächzend streckte sie sich, gab dem leicht schnarchenden Henrick einen Kuss auf die Wange und erhob sich, um nach draussen zu gehen. Es war ein eisiger, klarer Morgen und noch nicht viele Glacier waren wach. Kalt, aber er versprach schön zu werden. Auch ihre Begleiter regten sich, die lange nicht so viel gefeiert hatten wie Lia. Rasch gingen sie sich waschen, um danach wider ins Zelt zu gehen und ihre Sachen zu packen.

"Guten Morgen Jonael", begrüsste Lia den Prinzen, als sie merkte, wie er sich unter seiner Decke räckelte. Er war inzwischen aufgewacht war. Gut, dann konnte sie auch gleich seine Sachen packen und sie konnten nach einem kleinen Frühstück auf Verabschiedungstour gehen. Vielleicht kamen sie dann bis Mittag von hier weg.
"Süsse Träume gehabt?" fragte sie ihn mit einem neckischen Zwinkern. Sie hatte es ja mitbekommen, dass Jonael heiss geträumt hatte. "Draussen sind noch nicht viele Leute, wenn du dich waschen magst. Ich packe derweil deine Sachen. Dann können wir dann bald los."
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Darken » Do 16. Feb 2023, 21:14

Jonael zuckte erschrocken und auch ein bißchen verlegen zusammen, als Lia wieder das Zelt betrat und er somit nicht mehr alleine war. Rasch unterließ der junge Prinz es unter der Decke zu versuchen seine Unterhose über den Hintern zu ziehen. Stattdessen war er tunlichst bemüht, dass die Wolldecke alles verbarg. Das hinderte die Dea al Mon jedoch nicht daran ihn zu fragen, ob er süße Träume gehabt hätte. Dabei zwinkerte sie ihm keck zu.
Prompt lief Jonael knallrot an, fühlte sich sehr ertappt und senkte lieber den Kopf. Wieso fragte die Heilerin genau danach? Hatte sie etwas mitbekommen? Und konnte es ihm dann jedermann ansehen? "Guten Morgen, Lia", nuschelte er, wagte nicht sich unter der Decke weiter anzuziehen und kam sich so noch entblößter vor. Die Heilerin erklärte ihm, dass er sich draußen waschen könnte. "Ja, ist gut...", nickte der Prinz eifrig. "Ich.. würde mich gern vorher umziehen. Und meine Tasche packen kann ich alleine."

Er wußte nicht woher dieser patzige Tonfall auf einmal kam, doch er wollte auf keine Hilfe angewiesen sein. Er schaffte das allein, er war stark genug. Abwartend blickte Jonael zu Liasanya bis sie wieder aus dem Zelt ging. Überhastet versuchte Jonael gleich darauf seine Unterhose ganz anzuziehen, war erstaunt über sich selbst, als ihm ein paar Flüche entwichen. Woher kannte er die?
Erst danach traute er sich unter der Decke hervor. Die besudelte Unterwäsche rollte er in ein Tuch, stopfte sie ganz unten hinein und hoffte, er fand irgendwo Gelegenheit das alles zu waschen.
Nur mit einer schwarzen Hose bekleidet, ging Jonael nach draußen und wusch sich über einem der Fässer ehe er sich ein dunkelbraunes Shirt überstreifte und darüber noch eine rote Wolljacke, die warm hielt. Wie sehr er auch gespannt und voller Erwartungen gewesen war als Karon und er nach Glacia gereist waren, jetzt war Jonael noch gespannter darüber wieder zurück nach Dea al Mon zu kehren und diese fremde Heimat neu für sich zu entdecken.
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Re: Verlorene Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Fr 17. Feb 2023, 07:20

Sie schien ins Schwarze getroffen zu haben, denn Jonael nuschelte nur ein sehr verlegenes guten Morgen und war dann um so begeisterter davon, sich waschen zu können. Dann tat er erstmal gar nichts. Meinte nur, dass er sich vorher gerne umziehen würde. Und seine Tasche könne er alleine packen, fügte er noch patzig an. Lia zog eine Augenbraue hoch, zuckte dann aber mit der Schulter und verliess das Zelt. Er war doch derjenige, der so schnell wieder zurück hatte wollen und es ginge nun einmal schneller, wenn sie packte und nicht er. Aber so konnte sie auch schon mal losgehen sich verabschieden.

Bis sie das getan hatte, dauerte es eine ganz schöne Weile. Die meisten Glacier waren sehr herzlich und wollten sie gar nicht mehr weglassen. Andere waren ruhiger, doch auch zu denen hatte sie gute Freundschaften geschlossen. Wie zum Beispiel zu der Königin des einen Stammes, der von den anderen Glaciern oft misstrauisch beäugt wurde.
Doch schliesslich waren sie unterwegs. Tiarla war nicht mit ihnen gekommen, hatte Lia aber das Versprechen abgerungen, den Jungen, womit sie wohl Jonael meinte, in den Wald zu bringen, der wohl Dea al Mon war. Die Heilerin hatte sich sehr gewundert, dann aber ihr das Versprechen gegeben.
Die Reise verlief sehr schweigsam. Jonael zuliebe reisten sie nicht mit den Winden und so wechselten die Dea al Mon sich mit dem Reiten ab. Sie waren alle zähe, ausdauernde Dea al Mon und so kamen sie trotzdem zügig vorwärts, auch wenn sie nur zwei Pferde hatten. Zum Schluss, ihre Reise dauerte trotzdem einige Tage, gaben sie auch die Tiere wieder zurück und legten den Rest der Strecke zum Wald zu Fuss zurück.

An der Grenze erwartete sie auch schon Ryak, der sie gleich besorgt in die Arme nahm und sie bestürzt fragte, was denn eigentlich los sei. Unwillkürlich brach Lia in Tränen aus. Sie war keine Frau, die oft weinte. Doch die ganze Anspannung der letzten Wochen, der Verlust ihres Gedächtnisses und ihres Juwels zehrten sehr an ihr und nun wo sie wieder zu Hause war, in den sicheren Armen ihres Freundes, konnte sie einfach nicht mehr. Betroffen murmelte Ryak ihr tröstende Worte zu, fragte aber nicht weiter nach. Meinte nur noch leise, dass er den Auftrag hätte, sie unverzüglich zu Eoshan zu bringen. Sie alle.
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