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Vierundzwanzig Stunden





Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » So 30. Okt 2022, 11:35

Er wirkte auf einmal so traurig. Ihm schien zu dämmern, was Talian alles mit ihm gemacht hatte. Seine folgenden Worte bestätigten dies noch. Und da war dann auch wieder die Angst, stärker als zuvor. Er versuchte sich irgendwie klein zu machen und drückte sich an den Wannenrand, was ihm jedoch nicht viel brachte, ausser dass Timaris ihn am liebsten in den Arm genommen und ihn tröstend geknuddelt hätte.

Stattdessen glitt sie nur schnell zu ihm hin, fasste sein Kinn mit einer Hand und zwang ihn sie an zu sehen. "Nein, ich vergebe dir nicht Minan", anwortete sie hart. "Du wolltest es fragen. Das macht nichts. Aber du hast mich gleich darauf angelogen. Das mag ich nicht. Es ist wichtig Minan, dass du mich nicht anlügst hast du verstanden? Fragen stellen darfst du, aber auf keinen Fall lügen." Eigentlich hatte sie ihm nun doch das mit seinen Juwelen erklären wollen, aber erst einmal musste dies hier geklärt werden.
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von Anzeige » So 30. Okt 2022, 11:35

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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » So 30. Okt 2022, 11:35

Sie kam durch das Wasser zu ihm hinüber, halb erwartete er, sie würde ihn nun bestrafen und er duckte sich bereits leicht, zog die Schultern an in Erwartung eines Schlages. Doch sie packte nur sein Kinn mit einer Hand, zwang ihn sie anzusehen. Seine dunklen tiefen Augen sahen sie stumm an.
Nicht anlügen sollte er sie... das war neu, jeder wollte immer schöne Lügen von ihm hören, weil es egal war was er sagte solange er nur gehorsam war. Aber ihr hatte er begonnen seine Geschichte zu erzählen. Was, wenn sie es ausnutzen würde? Vielleicht interessierte sie es ja doch nicht, hatte ihn nur aus anderen Gründen reden lassen.
"Kaum jemand hat in meiner Nähe je die Wahrheit gesprochen", wisperte er schließlich leise. "Ich werde euch nicht mehr anlügen, Herrin." Aber das bedeutete nur noch mehr Schmerzen, wenn er ehrlich war. Wenn er sagte, dass er ihr nicht dienen wollte, dass er niemanden mehr dienen wollte, dass er endlich diese Freiheit haben wollte, die er nie gekannt hatte und die nur flüchtig als Ahnung in seiner Seele umher geisterte.

Aber was hinderte Timaris daran auf seine ehrlichen Fragen nicht mit Lügen zu antworten? Sie würde das Spiel von Talian einfach nur fortsetzen und er würde nie wissen, was die Wahrheit unter den vielen Lügen war. Warum sollte er deswegen Fragen stellen? Die Hoffnung, die ihn bei jener Frage kurz umgriffen hatte, schrumpfte wieder wie ein kleines Licht in ihm zusammen. Er konnte niemanden vertrauen...
Minan presste leicht die Lippen zusammen, sagte keinen weiteren Ton mehr, sah die Königin einfach nur an. Er erinnerte sich nur dunkel an die Kräfte seiner schwarzen Juwelen. Sie waren ihm erschienen, als sie gerade versucht hatten ihn zu brechen. Damals hatte er noch keinen Ring getragen, aber er war sehr entkräftet gewesen und hatte nicht gewußt wie er die rohen Kräfte kontrollieren und benutzen sollte... es hatte nicht lange gebraucht, da hatte Talian ihm den Ring angelegt.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » So 30. Okt 2022, 11:42

Er erwartete seine Bestrafung. Das war ihm anzusehen. Doch als diese nicht kam, sah er sie einfach nur ausdruckslos an. Als sei er der Meinung, dass die Bestrafung halt einfach später kommen würde. Aber Timaris nickte nur. "Gut", gut meinte sie schlicht, liess ihn los und lehnte sich neben dem Jungen an den Wannenrand.

"Zu deiner Frage von vorhin", begann sie zögernd. Sie hatte beschlossen ihm die Wahrheit zu sagen, die volle, grausame Wahrheit. Der Prinz war bis jetzt nicht völlig zerbrochen. Timaris schätzte ihn als stark genug ein, dass er irgendwie damit würde umgehen können. "Ja, Schwarz ist eines der höheren Juwelen. Um es genauer aus zu drücken. Rot ist das höchste Geburtsjuwel, das man erhalten kann und Schwarz ist das dunkelste, zu dem man aufsteigen kann. Noch dazu ungeschliffene Juwelen, das ist etwas ganz besonderes und bedeutet, dass du der Erste warst, der diese Juwelen getragen hat. Es stimmt vielleicht, dass du nie mächtig warst, aber du hättest zu einem der mächtigsten Menschen überhaupt werden können."

Timaris verstummte und betrachtete Minan aus den Augenwinkeln. Beobachtete, wie er das ganze aufnahm. Die Sache mit der männlichen Schwarzen Witwe würde sie ihm später erklären. Wenn er das soeben erfahrenen etwas verdaut hatte.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » So 30. Okt 2022, 11:43

Sie lehnte sich ebenfalls an den Beckenrand neben ihn, leicht konnte er die Wärme ihres Körpers spüren. Minan schwieg, betrachtete nur wie sich sein heller Körper schwach unter dem Wasser abzeichnete, während Timaris ihm nun doch seine Frage beantwortete.
Minans Körper spannte sich leicht an, er atmete ganz ruhig, aber innerlich war er aufgewühlt. Er redete sich ein, dass die Königin log, es war nur eine weitere Lüge, aber es war, als hätten die Worte ein verborgenes Tor in ihm geöffnet und er wußte augenblicklich, dass sie die Wahrheit sprach. Seine Augen starrten ins Nichts, an einen Ort, der nicht in diesem Raum lag, sondern weit weit weg.
Das Gefühl des Verlustes war so stark... er sah sich selbst am Grund eines Meeres liegen, vielfach zersplittert und verstreut wie tausende von Muscheln an einem Strand.

"Ich... fühlte mich immer, als hätte... als hätte sie mir etwas wichtiges genommen. Jetzt weiß ich auch wieso...", sagte er leise und zittrig. "Ich hätte.. gar nicht mächtig sein wollen... niemals, Macht ist viel zu grausam... aber dieses Gefühl..." Er legte seine Hand an die Brust dort wo sein Herz war. "Es hört nie auf... es hört nie auf sich so anzufühlen, als hätte sie alles genommen... es hört nie auf..." Erste Tränen rannen über seine Wangen. "Nie auf sich so leer anzufühlen..."
Er weinte jetzt stumm ohne einen Laut von sich zu geben. Vermutlich hatte Timaris allein das erreichen wollen, ihn zum weinen zu bringen, ihm noch einmal seinen wirklichen Verlust vorhalten und sehen wie der arme kleine zerbrochene Prinz weinte, um sich an dem Anblick zu weiden. Das war entwürdigend und trotzdem konnte Minan die Tränen nicht zurückhalten, es wurde schlimmer je mehr er es versuchte. Er fühlte sich so leer, so unglaublich leer...
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » So 30. Okt 2022, 11:46

Hätte sie es ihm doch nicht sagen sollen? Es schien zuviel für ihn zu sein. Er weinte bitterlich, wenn aus stumm und zurückgezogen. Andererseits war dies die erste Gefühlsregung von ihm, seit er hier war. Darauf konnte sie vielleicht aufbauen. Doch wie? Auf einmal war Timaris ganz nervös. Es tat ihr irgendwie weh, ihn so weinen zu sehen. Das war seltsam. Normalerweise genoss sie es, wenn sie jemanden zum Weinen bringen konnte. Leckte ihm dann mit Vergnügen zärtlich die Tränen von den Wangen. Aber dieser Junge hier weinen zu sehen, ertrug sie fast nicht.

Timaris wollte ihn nun wirklich in den Arm nehmen, um ihn zu trösten. Doch das würde er wohl missverstehen. Besonders da sie beide nackt waren. Beim Feuer der Hölle, sie hätte mit der Antwort warten sollen, bis sie beide aus dem Bad und vorallem angezogen gewesen wären. Also mit der zweiten Sache, die sie ihm noch mitteilen wollte, würde sie bestimmt noch so lange warten.

Sie umarmte ihn zwar nicht, doch öffnete soweit ihre Körperhaltung, dass er zu ihr kommen konnte, wenn er wollte und falls er dies realisierte. "Ja, sie hat dir sehr viel genommen Minan", antwortete sie schlicht und leise. Dazu rief sie ein Taschentuch herbei und hielt es ihm hin. "Und es wird wirklich nie aufhören, sich so leer anzufühlen. Doch immerhin weisst du jetzt weshalb und vielleicht lernst du damit umgehen. Wenn du möchtest helfe ich dir dabei, so gut ich kann." Hatte sie diesen letzten Satz jetzt tatsächlich gesagt?
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » So 30. Okt 2022, 11:46

Er realisierte zwar so halb, dass die Königin sich anders hinsetzte, so da saß, als würde sie darauf warten, dass er in ihre Arme floh, aber wenn sie es darauf angelegt hatte, so würde sie ihn schon befehlen müssen, sich an sie zu schmiegen. Nähe war nicht gut...
Trotzdem war dieses Gespräch, diese Situation, eine der verstörendsten und seltsamsten, die Minan je erlebt hatte. Zögernd nahm er das Taschentuch entgegen und tupfte damit seine Wangen ab, langsam versiegten seine Tränen.
Doch er vergaß erst vollkommen zu weinen, als die Königin von Hayll ihm tatsächlich anbot, ihm zu helfen. Minan blickte sie mit weit aufgerissenen Augen an, hielt immer noch das Tuch umklammert. Das konnte sie nicht ernst meinen, er konnte das nicht glauben. Er gestattete sich nicht, es zu glauben.

"Dabei bin ich doch hier, um euch zu helfen, Herrin...", stellte er leise fest. Nur die Andeutung eines Lächelns huschte über seinen Mund, dann war da nur noch die gleiche Hoffnungslosigkeit und Leere wie eh und je zu sehen. "Möchtet ihr nicht, dass ich irgendetwas für euch tue?"
Momentan war es ihm sogar viel lieber, ihr zu willen zu sein, als sich weiter seelisch zu offenbaren, was nur alte Narben aufbrach und weh tat... schwarz als das höchste Juwel... er wußte so vieles nicht. Er hatte das Gefühl überhaupt nichts zu wissen oder zu können. Wo war sein Platz? Und was war dem Schicksal dabei eingefallen, einen der mächtigsten Menschen zu dem niedrigsten und schwächsten Geschöpf auf der Welt zu machen? Vielleicht war es besser so... vielleicht wäre er mit der Macht auch so grausam und hart geworden...
Minan ließ das Tuch los und es glitt auf die Oberfläche des Wassers, sog sich langsam voll mit der Flüssigkeit, um dann Stück für Stück in die Tiefe zu schweben...
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » So 30. Okt 2022, 11:47

Er glaubte ihr nicht. Das war nicht anders zu erwarten gewesen. Er konnte inzwischen wohl gar nicht mehr anders. Die Erfahrung hatte ihn gelernt, dass dies nur noch mehr Schmerzen bereiten würde. Aber war er wirklich hier um ihr zu helfen? Bei Aaron hätte sie ohne zu zögern ja gesagt, aber bei Minan... Bei Minan war es einfach nur niedlich zu sehen, wie er sie mit aufgerissenen Augen anstarrte und vor lauter Verblüffung zu weinen vergass. Nun, immerhin etwas, wenigstens weinte er jetzt nicht mehr.

Da lächelte er wieder, unglaublich süss und unglaublich kurz. Timaris Herz schlug ein wenig schneller. Sie sollte sich dringend entscheiden, was sie mit dem Jungen vorhatte, damit sie sich an eine bestimmte Richtlinie halten konnte und nicht weiterhin dumme Sachen sagte oder tat.

Abrupt drehte sie ihm den Rücken zu und hielt ihm den Schwamm hin. Er wollte etwas für sie tun? Dann würde sie ihm auch etwas zu tun geben. "Wenn du möchtest, kannst du mir den Rücken waschen", sagte sie leicht schmollend, aber trotzdem sanft.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » So 30. Okt 2022, 11:48

Er nahm den Schwamm behutsam entgegen als wäre es etwas unglaublich kostbares. Minan betrachtete den nacken makellosen Rücken von Timaris. Nicht so wie sein vernarbter. Langsam tauchte er den weichen Schwamm ins Wasser, drückte ihn, ließ die Tropfen über sein Handgelenk und hinab zu seinem Unterarm rinnen ehe er dann den Schwamm geschmeidig und zärtlich über den Rücken von Timaris gleiten ließ. Seine Finger berührten sie dabei manches Mal, doch er achtete nicht darauf, es zu vermeiden.

Normalerweise sollte er andere waschen gerade wegen diesem Körperkontakt. Außerdem war Minan noch viel zu mitgenommen von all diesen neuen Offenbarungen und es gab ihm selbst Zeit darüber nachzudenken.
Er würde sich immer so leer fühlen... es würde nie weggehen, hatte sie gesagt. Minan wußte nicht wie er damit je umgehen sollte.
Er ließ Wasser auf die Schulter der Königin tropfen, fuhr dann die Spuren, die die Tropfen nahmen mit seinem Finger nach, gelangte dabei bei ihrem Hals an und strich vorsichtig eine halbnasse Strähne beiseite. Mit dem Schwamm massierte er leicht ihren Rücken so wie sie es vorher bei ihm gemacht hatte. Seine Berührungen waren ebenso sanft.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » So 30. Okt 2022, 11:49

Am Angfang glaubte sie, dass es nur Zufall war, dass er sie immer wieder mit seinen feinen, zarten Fingern berührten. Dass er einfach noch zu abgelenkt von dem war, was sie ihm offenbart hatte.

Aber dann fuhr er mit seinen Fingern zärtlich die verschlungene Bahnen des Wassers nach. Strich sanft über ihren Rücken, bis hoch zu ihrem Hals, wo er eine Haarsträhne behutsam zur Seite schob. Wohlige Gänsehaut breite sich bei ihr aus. Doch gleichzeitig erstarrte sie auch. "Was tust du da?" fragte sie etwas unsicher und gespannt.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » So 30. Okt 2022, 11:49

Er beobachtete die leichte Gänsehaut auf ihrem hübschen Körper, hielt dann aber inne, als Timaris' Stimme erklang.
"Euch berühren?", fragte er unsicher und ein wenig verwundert zurück. Er hatte gedacht, er sollte das machen, weswegen er auch nicht ihre Frage verstand. Behutsam setzte er seine Berührungen langsam fort, ließ den Schwamm an ihrer Taille entlang gleiten, berührte auch ihre Arme damit.

"Möchtet ihr, dass ich damit aufhöre, Herrin?", fragte er leise. Vielleicht sollte er sie auch vorne berühren und streicheln? Minan war unsicher wie weit er selbst gehen sollte, manchmal wußte er einfach nicht, was von ihm verlangt wurde.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » So 30. Okt 2022, 11:50

Wollte sie, dass er damit aufhörte? Nein, eigentlich nicht. Er war so zärtlich und sanft. Es fühlte sich einfach wunderbar an. Dann glitt der Schwam auch noch über ihre Taille und über ihre Arme. Sie war sich nicht sicher, was der Junge machte, doch es stimmulierte sie auf ganz besondere und vorallem unbekannte Weise. Und das war gar nicht so einfach.

"Es ist sehr schön", antwortete sie zögerlich. Irgend etwas hielt sie davon ab, es einfach zu geniessen. Dennoch brachte sie es einfach nicht fertig, ihm zu sagen, er solle damit aufhören. "Möchtest du den aufhören Minan?" fragte sie schliesslich leise.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » So 30. Okt 2022, 11:51

Als sie sagte, es fühle sich schön an, lächelte Minan kurz, obwohl sie das Lächeln nicht sehen konnte. Der Schwamm und damit auch seine Finger glitten langsam weiter über ihren Rücken. Ihre nächste Frage kam leise und erst nach einiger Zeit. Minan hielt inne, verharrte hinter ihr, man hörte nur sein leises Atmen.
"Nein...", gab er schließlich ebenso leise zurück, wie als hätte er ein Geheimnis geflüstert. Doch er war sich selbst nicht sicher, ob er jetzt gelogen oder die Wahrheit gesprochen hatte. Vielleicht beides. Er drückte den Schwamm auf ihrer Schulter aus und sah zu wie das Wasser zu einem Teil über ihren Rücken rann, zum anderen Teil aber hinab zu ihrer linken Brust floss und dann dort an ihrer samtigen Haut entlang glitt.

Vorsichtig langte er mit seinem Arm um sie herum und legte dann einen Finger auf ihre Brust, stoppte so den Verlauf des Wassers, zog die Tropfen wieder hinauf zu ihrem Hals in dem er mit dem Finger über ihre nasse Haut glitt. Er wußte, er hätte eigentlich beginnen sollen, ihren Nacken zu küssen und vielleicht ihre Brüste zu streicheln, aber dieser Weg war so reizlos und so bekannt, dass er sich einfach nicht dazu überwinden konnte. Wenn sie das wollte, konnte sie es ihm immer noch befehlen. Seine Finger glitten nun zwischen ihr Haar, kämmten es leicht indem er es einfach nur streichelte und seine Fingerspitzen dabei immer wieder leicht ihren Nacken berührten und streichelten. Dabei drappierte er ein paar der Locken neu so dass sie nun Timaris' Brüste leicht umspielten und das Wasser weiter hinab rann. Dann beugte sich Minan vor und küsste sie genau zwischen den Schulterblättern. Ein kurzer scheuer Kuss mit seinen vom Wasser benetzten Lippen.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » So 30. Okt 2022, 12:00

Nachdem sie ihre Frage gestellt hatte, hielt er inne und es wurde auf einmal sehr still. Nur sein leises Atmen war noch zu hören. Und dann, schiesslich und kaum zu verstehen, kam die verneinende Antwort. Das überraschte sie nun doch sehr. Sie war eigentlich der Meinung gewesen, dass ihm klar war, er sollte die Wahrheit sagen und nicht das, von dem er annahm, dass es ihr gefiel.

Sie wollte sich schon umdrehen un ihm den Schwamm aus der Hand nehmen, als er ihre linke Brust berührte und dort mit dem Wasser spielte. Es kostete sie alle Anstrengung, sich nicht zu rühren und ihn einfach gewähren zu lassen. Wenn er sie entdecken wollte, so durfte er das nach seinem Rhythmus tun.

Fasziniert und gebannt spürte sie, wie er mit seinen Fingern ihren nassen Hals hochglitt, mit ihnen durch das Haar fuhr und es leicht kämmte, sie immer wieder sachte am Nacken berührte. Dabei legte er ihr Haar in verspielten Locken um ihre Brüste.

Unn dann kaum spürbar und doch unglaublich intensiv, ein scheuer Kuss an der empfindlichen Stelle zwischen ihren Schulterblättern. Leise und überrascht keuchte sie auf. "Du musst das nicht tun, wenn du nicht willst", sagte sie heiser. Lange würde sie das so, wie es jetzt gerade war nicht aushalten.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » So 30. Okt 2022, 12:01

Wieder sagte sie ihm, dass er das nicht tun müsse, wenn er nicht wollte. Minan zog sich wieder zurück und schwieg grüblerisch. Er verstand nicht, was er dann sonst tun sollte.
"Herrin... warum bin ich dann hier bei euch?" Für ihn war es von Anfang an klar gewesen, dass sie ihn mitgenommen hatte, damit er sie befriedigen sollte oder sie ihm Schmerzen zufügte oder beides zusammen. Seltsame verstörende Gespräche über seine Erlebnisse, selbst dieses Gespräch jetzt, ob er das wollte oder nicht, hatte er nicht erwartet.

"Warum sitzen wir dann beide nackt in dieser Wanne, Herrin?", fragte er leise wie um sie an diesen Umstand zu erinnern. Minan hatte den Schwamm sinken lassen, nicht mehr weiter gemacht. Trotzdem saß er nah bei ihr und sein leichter Atem strich über ihre nasse Haut.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » So 30. Okt 2022, 12:06

Nun hielt Minan doch inne, zog sich aber nicht zurück. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut. Er schien die Situation nicht zu verstehen und sie selber tat es auch nicht. Wusste noch nicht einmal, wie sie seine Fragen beantworten sollte.

"Du bist bei mir, weil ich dich bei mir haben will", antwortete sie schliesslich wohl nicht gerade hilfreich. "Ich wollte dich schon lange bei mir haben und nun bist du hier und ich weiss nicht so genau, was ich mit dir anfangen soll. Doch jetzt gerade weiss ich, dass ich nicht will, dass du etwas tust, was du nicht willst. Aber das kann sich noch früh genug ändern", fügte sie schliesslich achselzuckend hinzu um das ganze ein wenig auf zu locker. "In der Beziehung bin ich recht kompliziert, na eigentlich auch sonst."

Nun hielt sie inne und schwieg erst einmal. Wieso erklärte sie sich so ausführlich? "Du sitzt in dieser Wanne, weil du wegen dem Ritt dringend ein heisses Bad gebraucht hast, um dich zu entspannen. Es sah einfach so einladend aus, deshalb habe ich mich zu dir gesetzt. Und nackt sind wir, weil man mit Kleidern nicht badet."

Abrupt stand sie auf. "Aber jetzt ist das Wasser langsam kalt geworden. Lass uns uns jetzt abduschen und es anschliessend verlassen." Sie stellte die Dusche an und spülte das Badewasser von sich ab. Danach trat sie aus der Wanne und began sich mit einem grossen, weissen, kuscheligen Frottiertuch ab zu trocknen.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » So 30. Okt 2022, 12:16

Wenn sie ihm ehrlich geantwortet hatte, was er immer noch bezweifelte, dann erschienen ihm ihre Wünsche und Vorhaben doch komplizierter als viele seiner Herrinnen vor ihr. Er spannte sich nur leicht an, als sie sagte, das könne sich noch schnell genug ändern. Vielleicht meinte sie damit, dass es ihr irgendwann doch egal wäre, was er wollte oder nicht. Nur wann wußte er, wann dieser Punkt eintraf? Früher oder später würde er irgendetwas falsch machen. Er kannte Timaris nicht, wußte nicht was sie gern hatte oder erwartete.

Die anschließende Erklärung warum sie nun in der Wanne saßen, war wesentlich unkomplizierter, obwohl Minan angenommen hatte, es wäre nur ein Vorwand gewesen, um ihn in Sicherheit zu wiegen. Nimm erst einmal ein Bad und entspann dich und ich steige dazu in die Wanne... das kannte er immerhin von Talian. Nur dass er sich dabei nie hatte entspannen können und das Wasser hinterher so ausgesehen hatte, als hätte Talian im Blut ihres Sohnes gebadet.
Timaris erhob sich, währernd er noch in Gedanken verloren war. Immer noch im Wasser sitzend, beobachtete er wie das Wasser von ihrem Körper tropfte ehe er sich dann auch ungelenk erhob, sich mit seiner Hand am Wannenrand abstützend. Er stellte sich ebenfalls noch einmal unter die Dusche und senkte den Kopf, so dass das Wasser an beiden Seiten herablief.

Als er dann aber die Dusche verließ und vor Timaris stand, wußte er abermals nicht, was er tun sollte. Sie hatte ihm zwar etwas von abduschen, aber nicht von abtrocknen gesagt. So sah Minan ihr nur zu wie sie ihren eigenen Körper mit einem weichen Frotteetuch abtrocknete. Er zitterte leicht, spähte scheu hinüber zu einem noch unbenutzten Tuch.
"Darf.. ich mich auch abtrocknen, Herrin?", wagte er dann doch zu fragen und bekam glücklicherweise die Erlaubnis und keine Strafe dafür, dass er einfach so den Mund aufgetan hatte. Minan tappte über die nassen Fliesen zu dem Tuch und begann sich dann abzutrocknen, wobei er immer noch dabei war, als Timaris längst fertig war. Mit einer Hand war es schwer, das Tuch festzuhalten und gleichzeitig seine Haut abzutrocknen.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » So 30. Okt 2022, 12:23

Es war einfach zu süss, den nackten, jungen Mann zittern zu sehen. Trotzdem gewährte sie ihm, sich mit dem anderen Tuch ab zu trocknen, womit er jedoch reichlich Mühe hatte. Aber Timaris ging nicht zu ihm hin, um ihm zu helfen. Das war etwas, was er alleine tun konnte, aber einfach mehr Zeit dazu brauchte. Und sie war gerade in einer geduldigen Stimmung. Ausserdem wollte sie wissen, ob er sie um Hilfe bitten würde, oder ab er noch so stark war, selbständig sein zu wollen.

Stattdessen griff sie zu einem Kamm und begann sich langsam die Haare zu entwirren. Das dauerte auch eine ganze Weile. Während dessen hatte sie einen der Badezimmerschränke geöffnet, in dem viele verschiedene Flakons waren, die sie nachdenklich betrachtete und sich anscheinend einen am Aussuchen war. "Wenn du dann soweit bist, dann lege dich schon einmal ins Bett", sagte sie abwesend zu dem Jungen. "Ich komme dann gleich nach."
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » So 30. Okt 2022, 12:24

Halb erwartete er, dass es der Königin irgendwann zu viel würde so lange wie er brauchte, doch sie ließ ihn sich in Ruhe abtrocknen und während er das tat, beobachtete er verstohlen wie sie ihr wildes dunkles Haar kämmte. Es war so dunkel wie die Nacht dadurch, dass es noch nass war. Minan versuchte sich seine eigenen Haare zu trocknen so gut es ging, aber ein wenig feucht waren sie immer noch, als er dann das Tuch ordentlich beiseite legte.

Ins Bett legen sollte er sich also... vielleicht wollte sie ja jetzt doch, dass er sie weiter berührte. Minan nickte nur folgsam und ging dann durch das andere Zimmer hinüber in das Schlafgemach. Bevor er über die Schwelle trat, blickte er sich kurz um und sah noch einmal zu seiner neuen Herrin. Sie stand nackt vor einem der Badezimmerschränke, er sah ihren Körper nur halb durch die Türöffnung. Rasch ging er dann zu dem großen Bett und legte sich, nackt wie er war, darauf, erfüllt mit wachsender Ungewissheit. Minan legte sich auf die Seite, fuhr mit einem Finger das filigrane Muster auf dem Kopfkissen nach, und wartete. Was sie wohl tun würde? Gib ihr einfach deinen Körper und verschwinde tief innen drin... so wie immer... obwohl er zerbrochen war, gab es da immer noch Orte in seinem Geist, wo er sich zurückziehen konnte. Wo er manchmal die sich langsam fallenden Splitter seiner selbst sah... sie fielen seit man ihn zerbrochen hatte und sie würden nie aufhören zu fallen. Der Abgrund war bodenlos.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » So 30. Okt 2022, 12:25

Minan gehorchte ihr ohne zu Zögern, oder ihr zu widersprechen. Dabei hätte er ihr doch eigentlich sagen dürfen, wenn er es nicht tun wollte. Aber anscheinend hatte er das noch nicht wirklich begriffen, oder glaubte ihr noch immer nicht. Denn Timaris nahm nicht wirklich an, dass er sich wirklich ins Bett legen wollte.

Schliesslich waren ihre Haare gekämmt, wenn auch noch feucht und sie hatte die richtige Flasche gefunden. Aus einem anderen Schrank holte sie ein einfaches, schwarzes Trägerkleid aus feinster Seide, das sich wunderbar an ihren Körper anschmiegte. Dass Minan sie vorhin immer mal wieder verstohlen angesehen hatte, hatte sie nicht bemerkt.

Als sie ins Schlaffzimmer trat, wirkte der Junge so, als würde er langsam aus seinem Körper verschwinden. Timaris hoffte aber, dass er noch nicht weit weg genug war und noch spüren würde, was sie tat. Geschmeidig liess sie sich auf dem Bett nieder und drückte Minan sanft aber bestimmt an der Schulter, so dass er schliesslich auf dem Bauch zu liegen kam. Dann liess sie das Öl, das leicht nach Lavendel duftete, aus dem Flakon in ihre hohle Hand fliessen und erwärmte es dort. Anschliessend begann sie ihn kräftig zu massieren. Bei den Füssen fing sie an und arbeitete sich langsam hoch über die Beine, den Rücken, die Schultern, der Nacken und schliesslich seinen Arm. Geduldig lockerte und knetete sie seine Muskeln, sang dabei leise vor sich ihn. Manchmal kam sie seinen intimen Stellen sehr nah. Doch nie kam die Stimmung von Erotik und Sex auf. Es war ein einfaches massieren und lockern seiner Muskeln.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » So 30. Okt 2022, 12:26

Er wollte bereits in sich verschwinden und fort gehen, als er spürte wie Timaris zu ihm aufs Bett kam. Doch dann drehte sie ihn auf den Bauch und nicht auf den Rücken. Ein wenig angespannt blieb er wehrlos liegen und wartete ab, was sie als nächstes vorhatte. Minan atmete tief ein, als er ihre Hände und das Öl an seinen Füßen spürte und wie sie ihn zu massieren begann. Er war überrascht und gleichzeitig verwirrt, was sie da mit ihm anstellte.

Normalerweise war er es eigentlich, der die Frauen oder Männer massierte und nicht umgekehrt, aber vielleicht wollte sie auch beginnen ihn zu stimulieren. Aber ihre Hände berührten nie seine intimeren Stellen, stattdessen massierte sie ihn einfach nur, sanft, zärtlich ohne ihm weh zu tun. Es dauerte recht lange bis sich Minan unter ihren Berührungen überhaupt entspannte, da er immer noch Schmerzen erwartete, einen abrupten Wandel ihres Verhaltens. Es ist nur eine Massage... nein, es ist nie nur eine Massage. Nie. Minan versuchte sich zu entspannen, schloss die Augen. Es war das Singen, was ihn dann langsam beruhigte. Er lauschte ihrer Stimme, konzentrierte sich allein darauf.
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