Re: Vierundzwanzig Stunden
von Darken » So 30. Okt 2022, 17:11
Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht mit der Reaktion, dass sie regelrecht von ihm floh. So viel Abstand wie möglich zwischen sich und ihm brachte. Minan hatte das ein einziges Mal bei Talian erlebt, als sie den Zahn bei ihm entdeckt hatte. Doch nur kurz darauf hatte Talian ihn begonnen wie rasend zu verprügeln.
Minan blickte hinüber zu seiner neuen Herrin, wußte nicht, ob ihr Nein nun dem Abnehmen oder seinem Angebot galt. Warum ergriff sie es nicht? Warum verhielt sie sich so? Sie hatte doch auch andere Sklaven, einen hatte er ja bereits getroffen und geküsst.
"Nein?", hauchte er. Mit seiner Hand umgriff er einen der Holzpfosten und sah Timaris abwartend an. Wie die Beute vor einer Jägerin, die anscheinend nicht wußte, was sie nun mit ihrer Beute anstellen sollte. Er hielt sich stärker fest als sie davon zu sprechen begann, dass sie auch all die Dinge mit ihm anstellen könnte, selbst wenn er den Ring hätte. Minan wollte noch irgendetwas vorbringen, da war sie bereits wieder bei dem Bett, drückte ihn auf den Rücken.
Erneut widersprachen ihre Worte den vorherigen. Nun würde sie ihm doch den Ring abnehmen, er atmete immer aufgeregter, da war ihre Hand bereits an seinem Geschlecht und er keuchte wider Willen auf. Es dauerte nur kurz, dann war alles vorbei und er fühlte sich furchtbar erleichtert.
Für mindestens ein Sekunde.
"Timaris... ich... irgendetwas..." Er keuchte auf, doch nicht vor Schmerz. Sein Atem ging schwerer, er spürte wie Erregung in ihm erwachte und sich rasend schnell ausbreitete. Seine Männlichkeit wurde vollkommen hart. Minan wollte noch etwas sagen, verstand nicht was vor sich ging, als er wieder zu Timaris sah und es ihn mit voller Wucht traf. Ihm wurde heiß und kalt zugleich, sein Geist, seine Seele war in Aufruhr.
Nein, das ist nicht richtig... das ist nicht wirklich, doch er konnte nicht anders. Seine Augen bekamen einen fiebrigen Glanz, er konnte seinen Blick nicht mehr von dem wunderschönen Antlitz der Frau vor ihm zu nehmen. Das Verlangen alles für sie zu tun, zu sterben, zu leben, war ebenso stark wie das Verlangen mit ihr zu schlafen.
Er hatte dieses Gefühl noch nie im Leben gehabt und es riss ihn einfach mit sich fort egal wie sehr er sich dagegen wehrte. Seine Beine schienen weich wie Butter, er brachte kein einziges Wort heraus.
Minan beugte sich vor und küsste Timaris voller Hingabe, dann sank er wieder zurück aufs Bett und sah sie verklärt lächelnd an.
"Ihr seid Mond und Sonne für mich, Herrin... bitte schenkt mir die Freude euch zu verwöhnen... bitte darf ich euch berühren? Nur einmal..." Ein Teil von ihm konnte nicht glauben, was er da sagte, aber das Verlangen nach Timaris war übermächtig. Er wollte sie berühren, von ihr berührt werden, ihre süße Stimme hören.