Kaereille Dies ist ein privates Rollenspielforum

[Darken]

Minan blickte auf das eingepackte Bild vor sich und atmete tief durch. Ein Diener hatte rotes Pergamentpapier besorgt und Caelvar hatte das Gemälde mit dem Rahmen einpacken lassen, da der junge Prinz es selbst nicht gekonnt hatte. Timaris war gestern spät abend wiedergekommen, doch da hatte Minan nicht gewagt sie gleich zu stören und so war er am anderen Morgen zusammen mit einem Bediensteten zu den Gemächern von Timaris gegangen und hatte zaghaft angeklopft.
Er hoffte, wenn Timaris das Bild gefiel, dann würde sie ihm vielleicht auch erlauben, morgen einen Ausflug in die Stadt machen lassen. Er würde verschweigen, dass er morgen siebzehn wurde, abgesehen von Varisa wußte es hoffentlich niemand. Außerdem war das Bild das erste, was er nicht mit roter Farbe übergossen oder zerstört hatte und es zeigte auch nichts hässliches oder unheilverkündendes, im Gegenteil. Minan hatte sich zwar sehr zusammenreißen müssen, es zu malen, doch am Ende war es ohne Fehl fertig geworden.

Der zerbrochene Prinz blickte auf das eingepackte Geschenk und seufzte leise. Vielleicht hätte er auch einfach um sich eine Schleife machen sollen, doch dazu hatte er sich wirklich nicht durchringen können. Er war froh, dass sein Körper endlich ihm gehörte, das hatte er noch nie getan... und abgesehen von dem Dreier, den der Tänzer.. und ja, damit auch er, gehabt hatte, hatte er kein Sex mehr gehabt und war auch ganz dankbar darüber. Es war wie als hätte er nach einem ewig andauernden Rennen endlich einmal die Gelegenheit durchzuatmen und sich zu erholen.

[Timaris]

Sie war sehr spät in der Nacht nach Hause gekommen. Doch da war sie noch nicht schlafen gegangen. Stattdessen hatte sie sich noch mit Laera beschäftigt. So kam es, dass sie erst ein paar Stunden geschlafen hatte, als es zaghaft an der Tür klopfte. Sie streckte ihre mentalen Fühler aus und verspürte sogleich ein unangenehmes ziehen im Unterleib. Wunderbar, das konnte sie jetzt bestens gebrauchen.

Träge erhob sie sich und schlüpfte in ihren schwarzen, seidenen Morgenmantel, passend zu ihrem Nachtkleid. Ihre zierlichen Füsse liess sie in flauschigen Pantoffeln verschwinden. *Guten Morgen, Prinz*, sandte sie ihm erschöpft. *Komm nur herein.*

In der Küche bestellte sie etwas Gebäck und Tee. Anschliessend ging sie in den Salon, ohne sich um ihr zerzaustes Haar zu kümmern, oder die Türe zu ihrem Schlafzimmer zu schliessen. Sie dachte einfach nicht daran, dass Minan dies zu schaffen machen könnte. Andere Dinge beherrschten ihre Gedanken. Zudem fühlte sie sich dank der Monzeit schwach, was sie gar nicht mochte und sie aufgebracht werden liess.

[Darken]

Zwar konnte Minan nicht selbst senden, doch er spürte die Erschöpfung in Timaris Gedanken und seine Hoffnung, dass sie gute Laune haben könnte, sank. Vielleicht war der Aufenthalt in Askavi nicht zu ihrer Zufriedenheit gelaufen, vermutete er und öffnete die Türe langsam, um dann das Bild zu nehmen und in den Salon zu tragen.
Sein Blick fiel auf Timaris, sie war nur in einem dunklen, seidigen Morgenmantel gekleidet, hatte noch zerzaustes Haar wie als wäre sie gerade eben erst aufgestanden. Minan blickte sie mit großen Augen an.
"Guten Morgen", sagte er leise, "Hab... hab ich dich geweckt? Das wollte ich nicht... es tut mir leid." Das fing irgendwie gar nicht gut an, glaubte er. Unsicher sah er zu der geöffneten Schlafzimmertüre und lehnte das verpackte Bild an einen Sessel im Salon.

"Geht es dir gut?", fragte er freundlich und ein bißchen beunruhigt nach. Irgendetwas spürte er, dass etwas nicht mit ihr stimmte und er wollte ihr gerne helfen und sich um sie kümmern.
Minan strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blickte Timaris an, scheu lächelnd. "Ich.. hab ein Geschenk für dich." Er deutete auf das Packet neben dem Sessel. Vielleicht war es gerade doch kein so guter Moment, aber nun hatte er es ja schon mitgebracht und konnte schlecht so tun, als wäre es nicht da. "Ich habs selbst gemacht... ich dachte, es gefällt dir vielleicht."
Jedenfalls hoffte der junge Prinz das. Er hätte gerne gefragt, wie es in Askavi gewesen war, traute sich aber nicht so recht. Am Ende war es nicht gut verlaufen und er würde sie nur wütend oder traurig machen.

[Timaris]

Langsam öffnete sich die Türe und Minan betrat scheu den Salon, mit einem grossen Packet in der Hand. Seine Augen weiteten sich. Dennoch wünschte er ihr artig einen guten Morgen. "Kein Problem", antwortete sie sanft. "Ich bin ja selber schuld, so spät ins Bett zu gehen." Da sie seinen unsicheren Blick ins Schlafzimmer bemerkte, schloss sie sie mit Hilfe der Kunst und verzog gleich darauf kurz vor Schmerzen ihr Gesicht.

"Es ist nichts", antwortete sie mit einer wegwerfenden Handbewegung, liess sich dann aber doch erleichtert in einen der weichen Sessel nieder. "Ein Geschenk für mich", fragte sie dann aber überrascht und blickte ihn auch entsprechend an. Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet. Nicht, dass sie selten Geschenke erhielt. Doch die meisten waren eigentlich mehr ein Zahlungsmittel, um ihre Gunst zu kaufen. Als Minan dann erwähnte, dass er es selber gemacht hatte, blitzte es neugierig und glücklich in ihren Augen auf. Das würde ganz bestimmt etwas spezielles sein und sie mochte Geschenke.

[Darken]

Ein wenig erleichtert stellte Minan fest, dass Timaris ihm nicht böse war, dass er sie geweckt hatte. Doch er bemerkte auch ihren kurz schmerzerfüllten Blick als die Schlafzimmertüre zuschwang und eine Ahnung breitete sich in ihm aus, was sie plagte. Schließlich kannte sich Minan zwangsläufig durch Talian auch damit aus. Trotzdem ließ sich Timaris weiter nichts anmerken und er fragte auch nicht nach. Als die Königin sich setzte, tat er es ihr gleich indem er geschmeidig über die Armlehne des Sessels rutschte und so auf den Sessel niedersank.

"Ja, ein Geschenk..." Minan lächelte ein bißchen länger, nahm dann das Packet und reichte es ihr. "Naja... es ist im gewissen Maße nicht nur von mir..." Weiter erklärte er sich nicht, sie würde verstehen, wenn sie es sehen würde. Im Packet befand sich das gerahmte Bild von Aaron wie er mit geöffnetem Hemd, das nur halb auf den Schultern ruhte, an einer Pagode im Garten an einen der Pfosten lehnte. Minan hoffte, dass es deswegen Timaris gefiel, aber sicher war er nicht und so wuchs seine Anspannung. Und wenn es ihr schon nicht wegen Aaron gefiel, dann vielleicht, weil er endlich geschafft hatte was zu malen ohne es gleich darauf zu zerstören. Ihm bedeutete das viel.
Unruhig wartete er, dass Timaris das Bild auspackte.

[Timaris]

Erfreut nahm sie das Geschenk entgegen, nachdem Minan sich geschmeidig in einem anderen Sessel niedergelassen hatte. Die Grazie das Jungen war einfach immer wieder verblüffend und vorallem sehr verführerisch. Wenn zweiteres für heute nicht für Timaris. Und auch sein Lächeln empfand sie nur als süss.

Interessiert blickte sie ihn kurz an, als er meinte, es sei nicht nur von ihm, bevor sie behutsam und behherrscht das Geschenkpapier öffnete. Schliesslich fiel es mit lautem raschen zu Boden und Timaris erblickte ihr Geschenk. Laut sog sie den Atem ein und erstarrte. Das Bild war unglaublich schön. Aaron war unglaublich schön. Langsam streckte sie ihre Finger nach dem blonden Prinzen aus, so echt wirkte er, doch schliesslich berührte sie die Leinwand nicht. Was ihr jedoch am meisten gefiel, war, dass es schien, als hätte Minan nicht nur das gezeichten was mit blossem Auge sichtbar war. Es schien Timaris, als strahle das Bild auch die Freiheitsliebe und die Sanftheit aus, die auch Aaron inne wohnten.

"Du hast ihn erkannt", murmelte sie leise. Es war, als wäre ein Stückchen von Aarons Seele in diesem Bild, so kitschig sich das auch anhören mochte. Aber bei einer Schwarzen Witwe war dies wohl kein Wunder. Da kam ihr der Gedanke, dass Minan wohl nicht nur die schönen Dinge in Aarons Leben gesehen hatte, wenn er Visionen gehabt hatte. Etwas traurig sah sie ihn an. "Es muss bestimmt schwer für dich gewesen sein, ihn zu Zeichnen. Danke, dass du es mir geschenkt und es nicht zerstört hast." Eines der wenigen Male in ihrem Leben, wo sie sich wirklich für etwas bedankte. Sie hatte schon selber mitbekommen, was Minan mit seinen Bildern sonst tat.

[Darken]

Mit klopfendem Herz und angespannten Atem sah Minan der Königin dabei zu wie sie das Pergamentpapier zerriss und dann das Bild freilegte. Er sah nicht zum Bild, sondern zum hübschen Antlitz von Timaris, die noch viel schöner aussah jetzt wo ihr das schwarze Haar wild ins Gesicht fiel. Der junge Prinz lächelte sanft und fühlte sich maßlos erleichtert, weil er keine Wut in Timaris Blick erkennen konnte, nur Erstaunen.
Ihre ersten Worte hörte er fast kaum, so leise waren sie gesprochen. Immer noch hatte Timaris den Blick auf das Bild gerichtet. Sie hob erst wieder den Kopf als sie feststellte, dass es bestimmt nicht leicht gewesen war, es zu zeichnen. Und Minan wußte, dass sie damit sicher nicht das handwerkliche Zeichnen meinte, sondern dass was er sonst noch so gesehen hatte.

"Nein, es war nicht leicht", sagte er ehrlich, "Nicht all das andere zu zeichnen... das was du mit ihm getan hast und noch tun wirst." Er klang nicht verängstigt oder unsicher. "Ich wollte ihn so zeichnen wie er jetzt ist... und es ist das erste Bild, was ich nicht zerstört habe." Sein Blick enthielt fast so etwas wie Stolz, doch es war nur eine flüchtige Ahnung davon. Minan lehnte sich zurück, obwohl er sonst fast immer so dasaß, dass er die Möglichkeit hatte sofort wieder aufzuspringen.
"Und bitte... ich schenke es dir gern", erwiderte er ihr Dankeschön, wissend wie selten sie es doch vergab. Minan schwieg kurz. "Ich habe Aaron nichts von dem gesagt was ich gesehen habe", fügte er nach einer Weile hinzu. "Ich hoffe, ich kann noch weitere Bilder malen, die ich nicht wieder zerstöre, aber es ist schwer.... es sind so viele dunkle Dinge..."
In dem Moment kam ein Diener mit einem Tablett herein, Minan war sofort wieder angespannt und seine ganze Haltung änderte sich, doch er löste sich wieder, nachdem der Mann gegangen war. Der Blick des Prinzen ging zu dem Tee.

[Timaris]

Es war schön zu sehen, dass Minan ihr ohne Angst antwortete und es schien sogar so etwas wie stolz in seinen Augen zu sein. Immerhin waren es Worte, die die wengisten sich getrauten, ihr zu sagen. Er sass auch ganz entspannt in seinem Sesseln. Nicht wie sonst, wo er wie auf der Flucht wirkte. Wenn er auch wieder kurz angespannt war, als der Diener erschien.

Da erst realisierte Timaris, was er genau gesagt hatte, da sie zuvor noch von seinem Bild gefangen war. Doch jetzt verstand sie es und es verletzte sie, was sie wütend werden liess. "Ja klar, du siehst wieder einmal nur das schlechte", fauchte sie ihn aufgebracht an. "Einmal davon abgesehen, dass nicht nur ich ihm etwas angetan habe, gab es sehr wohl auch schöne Momente zwischen uns."

Beim Feuer der Hölle, sie musste sich zusammenreissen. Was regte sie sich darüber auf? Aaron war ihr Sklave, ihr Spielzeug. Es kam nicht darauf an, dass die anderen sahen, dass sie manchmal wirklich lieb zu ihm war. Wahrscheinlich war es sogar besser so. Und dennoch wunderte es sie, dass sie deswegen so gekrängt war.

[Darken]

Als Timaris ihn wütend anfauchte, wäre normalerweise die Reaktion von Minan gewesen, total verängstigt zusammenzukauern und sich mehrmals zu entschuldigen, doch ein Teil von ihm war bereits zu sehr mit dem Anderen verschmolzen und so blickte er sie dunkel an.
"Meinst du das weiß ich nicht?!", gab er heftig zurück, "Sonst hätte ich Aaron doch nicht für dich gezeichnet..." Er wußte doch, dass sie Aaron auch mochte, aber er konnte nichts dafür, dass er all diese schlechten Dinge sah.
Minan wurde wieder ruhiger, als der Andere verschwand, und sank auf dem Sessel zusammen. "Ich weiß nicht, warum ich immer nur das Schlechte sehe... so viel Leid... ohne den Trank von Varisa kann ich nicht mehr schlafen... und alles was ich anschaue, scheint vor meinen Augen zu zerfallen." Der junge Prinz seufzte. "Es ist so anstrengend hier zu bleiben und es wird immer anstrengender, weil das Verzerrte Reich ruft, aber ich kann nicht dort hin...."

Es war das erste Mal überhaupt, dass er Timaris etwas von dem erzählte, was er empfand und sah. Er schwieg eine Weile ehe er wieder den Kopf hob und sie anblickte.
"Da ist noch etwas.... es sind Bilder aus dem Atelier verschwunden. Ich hatte sie zwar schon übermalt, aber ich wollte sie eigentlich noch nicht wegschmeißen, doch jetzt sind sie trotzdem schon weg..." Er zuckte mit den Schultern und überlegte. "Vielleicht habe ich sie doch schon weggeworfen, ich erinnere mich nicht mehr." Verlegen blickte er auf seine Hand und wußte nicht mehr was er eigentlich damit hatte sagen wollen.
"Es tut mir leid", sagte er dann doch, "Ich wollt dich vorhin nicht kränken..." Vielleicht war heute doch nicht der richtige Zeitpunkt sie wegen dem Stadtbesuch zu fragen..

[Timaris]

Verblüfft starrte sie ihn an, als er so heftig antwortete. Vergass dabei völlig ihr eigenes Verletzt sein. Ein warmes Lächeln breite sich aus. Endlich lernte er sich zu wehren und für sich selber ein zu stehen. Sie studierte noch an seinem Satz herum, was er wohl damit gemeint haben könnte, dass er sonst Aaron nicht für sie gezeichnet hatte. Aber da erwähnte er seine Schlafprobleme, was er alles sah und seine Probleme mit dem Verzerrten Reich. Sofort verdüsterte sich ihr Blick und sie wurde hellhörig. Konnte es sein, dass Minans Visionen etwas mit dem zu tun hatte, was sie in Askavi erfahren hatte? Hätte sie ihn dorthin mitnehmen sollen? Nein, er konnte sich nicht selber schützen und es hätte ihn wohl überfordert. Doch es wurde nun wirklich dringend an der Zeit, dass sie ihn endlich von hier fort und in Sicherheit schaffte.

"Schon gut", meinte sie milde und erhob sich geschmeidig, nur um sich anschliessend auf der Lehne seines Sessels nieder zu lassen. Zärtlich strich sie ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Wegen der Sache mit den Bildern, werde ich mit Caelvar sprechen. Vielleicht weiss er etwas darüber." Ihr Tonfall verdunkelte sich wieder etwas. Sollte es tatsächlich jemand wagen, etwas aus ihrem Schloss zu stehlen. Sie musste dringend mit ihrem Hauptmann der Wache darüber sprechen. "Doch sag mir, weshalb du nicht ins Verzerrte Reich kannst, wo es doch nach dir ruft? Und was für Leid siehst du denn? Das was sich hier im Schloss abgespielt hat?"

[Darken]

Minan war wieder erleichtert, da Timaris ihm nicht böse schien wegen seines Ausspruches. Im Gegenteil, sie kam sogar zu ihm und setzte sich auf seine Lehne. Zuerst war der Prinz deswegen noch furchtbar angespannt, doch dann versuchte er ruhiger zu werden. Timaris beruhigte ihn wegen der Bilder und wollte mit Caelvar sprechen. Bei der Erwähnung von Caelvar huschte ein kurzes Lächeln über Minans Lippen. Dann stellte sie ihm all diese Fragen und der junge Prinz sah hoch zu Timaris, während sie auf der Sessellehne saß.
"Es geht nicht... im Verzerrten Reich sind andere... Witwen, die nach mir rufen und ich glaube, sie wollen nichts gutes. Ich verstecke mich schon die ganze Zeit vor ihnen, es ist sehr... sehr anstrengend." Er atmete tief durch und für einen Moment sah man die Erschöpfung und immense Kraft, die ihn das fortwährend kostete. Er war schließlich zerbrochen und so war sein Geist besonders anfällig dafür in den Abgrund zu gleiten.

Als Timaris fragte, ob er das Leid hier im Schloß sehen würde, schüttelte er matt den Kopf. "Nicht nur hier... überall... er tut so vielen Menschen weh, aber er wird nicht aufhören... und ich sehe eine große Halle mit einer siebeneckigen Kammer, aber nicht weiter, manchmal ist sehr viel Nebel da wie als dürfe ich nicht weitersehen.... und ich sehe Raben, tausende von ihnen, ihre dunklen Schwingen bedecken den Himmel... es ist wie ein riesiger Wirbelsturm, ein dunkler, sehr mächtiger Ruf und alle Wesen werden davon angezogen und verschlungen... und ein Tor öffnet sich... aber am schlimmsten sind seine Augen... oh, Dunkelheit, seine Augen..." Minan erschauderte während er alles wie tranceartig noch einmal hervorrief. "Ich will das nicht sehen... es macht mir Angst."
Seine Hand glitt zu Timaris Arm und er hielt sich bei ihr fest, um sich ein wenig schutzsuchend an sie zu drücken.

[Aaron]

Aaron war schon eine ganze Weile wach und was noch schlimmer war: Timaris war es auch und er spürte ganz genau was mit ihr im Moment nicht stimmte. Es machte den Prinzen mehr als nur unruhig, vor allem als er dann auch noch gespürt hatte, dass sich ein Mann in ihrem Schlafzimmer aufhielt. Minan zwar aber in diesem Moment war er nichts anderes als ein Mann und von dem Dreier mit Ayden hatte Aaron ja durch Laree erfahren. Leicht knurrte er als er einen Schmerzimpuls von Timaris wahrnahm. Die Frau sollte sich verdammt nochmal schonen wenn sie ihre Mondzeit hatte! Er knurrte böse die Tür an. Was sprach dagegen wenn er ihr das sagte? Sie sollte sich schonen, ein wenig schlafen, sich von Varisa einen Trank geben lassen der ihren Körper beruhigte und sie sollte sich verdammt noch mal ausruhen. Die Unruhe in Aaron wuchs immer weiter und das Minan noch immer bei ihr war machte das nicht einmal im Ansatz besser.

Irgendwann hielt Aaron es einfach nicht mehr aus und stürmte durch die Verbindungstür in Timaris Räumlichkeiten. Ein leichtes Knurren war von ihm zu hören als er sah wie nah die Königin bei Minan saß. Wollte er sie etwa jetzt verführen? Sie war verletzlich und konnte sich nicht schützen, was bildete sich der Knabe überhaupt ein? Er umklammerte ihren Arm und schien sie zu irgendwas überzeugen zu wollen. Jetzt reichte es Aaron.
"Was soll das bitte?" seine Worte waren gepresst und von einem Knurren begleitet über seine Lippen gekommen. Ohh ja Aaron war wütend, sehr wütend darüber was Minan hier gerade tat.

[Timaris]

Wenn auch nervös liess er ihre Berührung zu und lächelte sogar, als sie den Eyrier erwähnte. Die Beiden schienen wirklich gut miteinander aus zu kommen, was Timaris für Minan freute. Was er dann allerdings über das Verzerrte Reich erzählte, liess sie erschauern, auch wenn sie sich nichts davon anmerken liess. Er sah die selbe Gefahr wie Varisa, Vivan und Eoshan. Er erkannte Sion, aber seinen Geist konnte er ohne die Juwelen nicht schützen. Der Junge war nun eindeutig zu einer Gefahr geworden. Jeden anderen hätte sie wohl gleich ausgelöscht. Schon brodelte die graue Kraft in ihr hoch. Die Schmerzen ignorierte sie einfach, auch wenn sie nicht verhindern konnte, dass sie bleich wurde. Doch ausführen konnte sie es nicht. Beim Feuer der Hölle, sie war weich geworden und wählte die Alternative, die aber auch einige Gefahren barg.

Tröstend strich sie Minan über den Kopf, als er sich an ihren Arm klammerte. "Das kann ich gut verstehen, dass du das nicht sehen willst und dass es dir Angst macht. Das würde es mir auch", meinte sie sanft. Macht es mir auch. "Ich werde dafür sorgen, dass dir jemand hilft, dich zu verstecken und dass du das nicht mehr sehen musst."

Timaris wollte den Prinzen noch weiter trösten, als Aaron wütend ins Zimmer gestürmt kam. Erschrocken drehte sie sich zu ihm um und verlor dabei das Gleichgewicht, so dass sie schliesslich auf Minans Schoss landete, wobei ihr Morgenmantel verrutschte und so so einiges entblöste.
"Ja, was soll das", fauchte sie ihn aufgebracht an und hoffte inständig, dass er sein Bild hinter dem Sessel nicht entdecken würde. "Was fällt dir eigentlich ein, hier einfach so herein zu platzen. Dazu hast du kein Recht Sklave."

[Darken]

Dieses Mal verspannte er sich nicht, als Timaris ihn berührte und fast tröstend über sein Haar strich. Ein wenig hoffnungsvoll blickte er sie an, nachdem sie ihm gesagt hatte, sie würden ihn verstecken und er würde auch nichts von diesen Dingen mehr sehen müssen. Das klang zu schön, um wahr werden zu können und so erlaubte er sich nicht, dass sich diese Hoffnung weiter entfaltete. Aber nichts mehr von diesen Bildern sehen zu müssen... nur noch die Dinge vor sich zu sehen, die auch da waren... er wollte das so sehr. Da er kurz den Kopf gesenkt hatte, um sich an Timaris zu drücken, hatte er nicht gesehen wie sie erblasst war und noch weniger gespürt wie sie innerlich mit sich gerungen hatte...

In dem Augenblick öffnete sich die Schlafzimmertüre abrupt und Minan zuckte erschrocken zusammen, starrte hinüber zu Aaron, der irgendwie wütend schien, auch wenn der zerbrochene Prinz nicht ergründen konnte wieso. Gleichzeitig fuhr Timaris herum, verlor dabei aber das Gleichgewicht und Minan keuchte erschrocken auf, als sie dann auf seinem Schoß landete. Der junge Prinz hatte noch versucht sie zu stützen, was dazu geführt hatte, dass seine Hand nun auf ihrer Taille ruhte.
Timaris schien sich nicht an ihrer neuen Sitzgelegenheit zu stören, fauchte stattdessen wütend Aaron an, der knurrend nachgefragt hatte, was das hier alles zu bedeuten hatte. Minan wußte überhaupt nicht worum es ging, er wußte nur, dass er hin und hergerissen war, was den Umstand betraf, dass Timaris auf seinem Schoß saß. Auf jeden Fall war es ihm unbehaglich mitanhören zu müssen wie sie mit Aaron umging und ihn zurechtwies. Es erinnerte Minan viel zu sehr an seine eigene frühere Art zu leben und er wollte auch nicht, dass Aaron etwas passierte, aber genausowenig wagte er, irgendwelche Einwände zu erheben.
Sein Herz klopfte schneller und er bemühte sich ruhig zu atmen, darauf wartend, dass Timaris wieder von ihm runterstieg.

[Aaron]

Als er dann auch noch sah wie Timaris vollständig auf Minans Schoss gelandet war wäre es um Aarons Selbstbeherrschung fast völlig geschehen gewesen. Die Frau sollte sich ausruhen und nicht sich hier flachlegen lassen. Und dann kam ihre Erwiderung zu seinen Sorgen. Na ganz toll sie fauchte ihn auch noch an und wies ihn auf seinen Status als Sklave hin, doch das war Aaron gerade sowas von gleich.

"Es geht dir schlecht und es ist mir völlig egal ob ich dazu ein Recht habe oder nicht" knurrte er zurück und bedachte das Pärchen auf dem Sessel mit einem scharfen Blick. "Aber gut wenn du gerne Schmerzen erleidest mach nur, es ist mir völlig egal! Ich bin ja nur ein verdammter Sklave!" er spie die Worte nur so aus, genau das war ja auch das was man tun sollte wenn eine Frau in der Mondzeit war sie aufregen und versuchen seine Aggressionen an ihr auszulassen, ganz toll Aaron, hast du sehr gut gemacht. Er blickte sie dennoch wütend an, sonst hätte sie dafür garantiert den Ring benutzt, doch momentan trug er ihn ja nicht, vermutlich würde aber die Sache heute ihm dieses 'Schuckstück' wieder einbringen, wirklich großartig.
Eigentlich hätte er nun auch gehen können, war ohnehin alles zu Spät, doch Aaron blieb stehen und blickte Timarin immer noch an, sie war schwach und er würde sie jetzt bestimmt nicht allein lassen. Wie paradox das doch war.

[Timaris]

"Ja, du bist nur ein verdammter Sklave", keifte sie zurück und setzte sich mühsam auf, verliess Minans Schoss im Eifer der Gefechts noch nicht. "Mir geht es gut und kein Mann, der nicht mein Gefährte ist hat das Recht hier ein zu dringen." Tränen der Wut traten ihr in die Augen. Mutter der Nacht, sie war schwach und wurde nun auch noch sentimental. Sie brauchte Aaron doch nicht zu erklären, weshalb er nicht hier sein durfte. Er war ein Sklave und das reichte.

"Mir geht es gut", fauchte sie weiter. "Und ich leide auch keine Schmerzen." Gut, das war eindeutig gelogen. Schliesslich hatte sie kurz zuvor noch ihre graue Macht beschworen, um Minan zu töten. Das hatte heftige Nachwirkungen, die noch immer nicht nachgelassen hatten. Trotzdem erhob sie sich nun, ergriff gleichzeitig ein Kissen und warf es nach Aaron. "Siehst du, mir geht es wunderbar", presste sie hervor. Doch ihr Gesicht war noch bleicher geworden. "Und nun raus hier, damit ich mich um meinen Gast kümmern kann."

[Darken]

Die ganze Situation schien vollkommen außer Kontrolle zu geraten, jedenfalls kam es Minan so vor und er hatte keine Ahnung was er dagegen tun sollte. Aaron blickte sie wütend an, knurrte Timaris zurück, es würde ihr schlecht gehen und es wär ihm egal, ob er ein Recht dazu hätte oder nicht. Der Prinz regte sich immer weiter auf und obwohl die Worte nicht an Minan gingen, hätte dieser sich liebend gern klein gemacht und versteckt, doch immer noch saß Timaris auf ihm, was seinen Körper dann doch ungewollt beschäftigte. Es machte es auch nicht besser, dass sie auf seinem Schoß rumrutschte dadurch dass sie sich ein wenig aufsetzte und dann Aaron weiter beschimpfte, dass er nur ein verdammter Sklave wäre und es würde ihr gut gehen. Wenigstens das konnte Minan trotz seiner zerbrochenen Juwelen erkennen.. nämlich, dass es Timaris nicht so gut ging wie sie vorgab.

Sie erhob sich jetzt doch und der junge Prinz atmete erleichtert auf, sah zu wie die Königin ihren Sklaven weiter mit Worten abstrafte und dann auch noch ein Kissen nach ihm warf. Wenigstens nichts schlimmeres, aber Minan hatte Angst, dass die ganze Situation noch weiter eskalierte und er wollte das nicht. Er war hin und hergerissen, weil er doch eigentlich Timaris und Aaron mochte.
Nun erhob er sich doch und trat vorsichtig neben Timaris, legte ihr sanft seine Hand auf die Schulter.
"Timaris...." Seine Stimme war nur leise, fast samten und einflüsternd, obwohl ein Teil von ihm selbst nicht fassen konnte wieviel er sich gerade herausnahm. "Er will doch nur helfen..." Minan blickte hinüber zu Aaron, sagte zwar nichts zu ihm, doch sein Blick allein wollte schon so etwas sagen wie, meinst du wirklich, schreien und rumbrüllen ist eine gute Idee?
Entweder würden die beiden sich wieder beruhigen oder er würde jetzt von mindestens einem der beiden etwas abbekommen, doch Minan mochte keinen Streit und Konlikt, es machte ihm Angst und ihm war so lange eingetrichtert worden, so etwas zu schlichten... die angespannten Gemüter von anderen zu besänftigen und zu entspannen... er konnte einfach nicht anders. Der normale Teil von ihm wollte sich am liebsten in eine Ecke verkriechen und die Augen schließen, doch andere Teile von ihm ließen ihn gerade und abwartend stehen bleiben.

[Aaron]

Sie keifte zurück und regte sich weiter auf, was Aaron nicht im mindesten ruhiger werden ließ. Sie sollte sich nun mal ausruhen und sich hier nicht so aufregen. Die Frau war schlich und ergreifend wahnsinnig geworden, anders ließ es sich nicht erklären, dass sie sich trotz ihrer Schwäche einfach nicht beruhigen wollte. Dann sah er ihre Tränen und das machte ihn wirklich fertig, er hatte noch nie Tränen in Timaris Augen schimmern sehen und das es ihr jetzt so schlecht ging, dass sie kurz davor stand zu weinen war doch noch ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie sich endlich ausruhen sollte.
Dann erhob sie sich endlich wieder von Minan und behauptete weiterhin, dass es ihr gut ging, obwohl niemand der noch bei Verstand war ihr das auch nur im entferntesten geglaubt hätte. Man sah ihr doch an, dass es ihr gut ging. Und dann warf sie ein Kissen. Ein Kissen! Das war lachhaft, es ging ihr mehr als nur scheußlich. So fing Aaron es einfach mit einer Hand und ließ es anschließend zu Boden fallen. "Ja man sieht es, du kannst schon wieder mit Kissen werfen" knurrte er leise und bedachte Minan mit einem Blick, der ihn hätte umbringen können. Das der Junge versuchte ihm zu helfen war nebensächlich, er stand eindeutig zu nah an ihr dran, er hatte ja auch das Recht dazu. Schließlich war er kein Sklave.

Aaron biss die Zähne fest zusammen um sich die nächste Tirade zu verkneifen. "Ich gehe jetzt, scheinbar hast du ja schon jemanden hier, der die gleichen Rechte wie ein Gefährte hat und sich um dich kümmert" seine Stimme war leiser geworden. Es machte ihn wütend, dass sie seine Hilfe nicht annehmen wollte und es machte ihn wütend, weil sie das tat weil er ein Sklave war. Er war auch immer noch ein Mann.
Nun drehte sich der Prinz um um zu gehen, doch er wollte ja gar nicht gehen hatte sich auch nicht mit ihr in die Haare kriegen wollen. Es war einfach alles so verflucht kompliziert. Aaron Schritte waren wegen seines eigenen Inneren Kampfes langsam, oder wollte er ihr noch die Gelegenheit geben etwas zu sagen? Aber was sollte sie schon noch sagen, außer, dass sie glücklich war ihn endlich losgeworden zu sein?

[Timaris]

Minans Stimme war so sanft und schmeichlerisch. Alles in Timaris sehnte sich danach, sich einfach ruhig in seinen Arm zu kuscheln. Ausserdem hatte er ja Recht und Sklaven waren ja schliesslich da, damit sie einem halfen. Zudem freute es sie, dass Aaron ihr helfen wollte. Aber dann sah sie, wie er arrogant das Kissen auffing und es zu Boden fallen liess. Die frechen Worte und der Blick, den er Minan zuwarf, fachte ihre Wut erneut an.

Schliesslich wagte er es auch noch, sich einfach um zu drehen und zu gehen. Zwar hatte sie ihm das befohlen, doch sie wollte nicht, dass er es so tat. "Ja", rief sie ihm gehässig hinterher. "Scheinbar habe ich jetzt einen neuen Gefährten und er wird sich bestimmt viel besser um mich kümmern, als du es je könntest." Da bemerkte sie, was sie gesagt hatte und schrie erbost auf. "Ich brauche niemanden, der sich um mich kümmert. Und wie kannst du es überhaupt nur wagen, mich einfach zu duzen? Ausserdem kann ich sehr wohl auch andere Dinge werfen, als ein Kissen."
Um es ihm zu beweisen, ballte sie graue Macht zu einer Kugel und schleuderte sie ihm in den Rücken. Stark genug, dass es ihn an die nächste Wand schlagen würde. Doch dann klammerte sie sich mit aller Macht an Minan, um nicht um zu kippen. Auch konnte sie nicht verhindern, dass ein leises, aber schmerzerfülltes Stöhnen ihren Lippen entwich.

[Darken]

Aaron schien es weiterhin für eine gute Idee zu halten, Timaris Tiraden mit gleicher Münze zurückzuzahlen und gehässig zu antworten. Dann wollte er gehen und plötzlich dämmerte Minan irgendwie, was los war, als das Wort Gefährte wieder fiel. In den letzten Teilen dieses Streites war es verflucht häufig vorgekommen, das war selbst ihm aufgefallen. Mit langsamen Schritten wandte sich Aaron zum Gehen und Timaris schleuderte ihm statt eines Kissens noch einige Worte hinterher. Minan kam sich immer unbehaglicher zumute, dass er plötzlich einfach so in irgendeine Rolle gedrängt worden war und sich zwischen Timaris und Aaron wiederfand. Dann verbesserte sich Timaris gleich darauf selbst und keifte, dass sie niemanden bräuchte, der sich um sie kümmerte. Wie um das zu beweisen, schleuderte sie eine graue Machtkugel nach Aaron.

Der zerbrochene Prinz zuckte entsetzt zusammen, sein erster Impuls war zu fliehen, um sich selbst aus der Gefahrenzone zu bringen, doch da klammerte sich Timaris bereits an ihn und allein durch den festen Druck ihrer Hände fühlte er ihre Schmerzen. Minan hatte Mühe nicht mit ihr zu Boden zu gehen und sie festzuhalten. Warum waren Frauen in der Mondzeit noch anstrengender als sonst? Sie stöhnte schmerzerfüllt auf und Minan blickte hastig hinüber zu Aaron, der gegen die nächste Wand geschleudert worden war und sich hoffentlich wieder aufrappeln würde.
"Timaris, was machst du nur?", fragte er leicht hilflos ehe er sich besann und sie zum Sofa führte in der Hoffnung Aaron würde ihm dabei helfen, da er mit nur einem Arm Timaris gewiss nicht würde alleine halten können.
Minans Blick veränderte sich leicht und er blickte Timaris einschmeichelnd und auch ein bißchen unterwürfig an an. "Wir sind doch hier, um dir zu dienen.... warum lässt du uns nicht das tun, was wir am besten können und dir dienen?", hauchte er. Minan hoffte, wenn Timaris die Hilfe, die ihr die zwei Männer boten als Dienst und nicht als Hilfe ansah, sie diese vielleicht endlich zulassen konnte. Außerdem war es immer noch das, was er wirklich am besten konnte... zu dienen...