Kaereille Dies ist ein privates Rollenspielforum

[NSC]

Tarek

Er war nun schon zwei Tage am Hofe von Lady Timaris und immernoch tobte sein Blut und seine Launen waren einfach furchtbar. Zwischendrin hatte er plötzlich Phasen in denen er sich wieder schrecklich langweilte. Und aus irgendeinem Grund der ihm nicht einfallen wollte war er nicht in der Lage gegen über dieser Hexe auch nur eine Spitzfingkeit loszulassen.
An diesem Morgen war jedoch etwas anderst. Als er sein Frühstück bekam lag noch ein Brief dabei. Er konnte deutlich das Parfume richen und die Handschrift war eindeutig weiblich.
Und was wird das nun wieder? Hat ihre Geduld nun endlich ein Ende oder soll das hier ein Kinderspiel werden Marke ich schreib dir kleine Briefchen und mag dich? Wärend er vor sich her grummelte trank er seine Tasse Kaffee und überflog den Brief. Dann zerknüllte er ihn warf ihn in eine Ecke des Zimmers das man ihm gegeben hatte.
Da wären ja ein Liebesbrief amüsanter. Nun soll ich doch wirklich den Lehrer spielen... was glaubt sie was ich bin?

Widerwillig und murrend machte er sich auf dem Weg zu den Räumlichkeiten zu denen sie ihn beordert hatte. Es half ja schliesslich nicht, einfach nicht zu erscheinen, er wohnte ja nun unter ihrem Dach. Klasse und am Ende sage ich Mutter zu ihr und Vater zu ihrem Haushofmeister.
Dieser Gedanke entlockte ihm dann doch ein schmunzeln und er fragte sich sofort wie sie wohl darauf reagieren würde wenn er einen Befehl mit "Ja, Mutter." annehmen würde.
Es hielt aber nur kurz an als er um die Ecke bog und meinem Bediensteten zusammenstiess. Wild fluchend und in seinen Ausdrücken wenig blumig verschwand er um die nächste Ecke und betrat das Zimmer zu dem er kommen sollte.

Doch es war leer. Na das fängt ja gut an der erste Tag und mein Schüler ist auch gleich zu spät. Ich sollte mich mit Timaris unterhalten, wenn ich nicht den Drang verspüren würde sie zu erwürgen oder ...
Das "oder" kam für ihn jedoch nicht in Frage. So eine war sie nun auch wieder nicht. Nicht alles an ihr war übel musste er in diesen beiden Tagen feststellen. Schliesslich kümmerte sie sich sogar darum, dass die Menschen, die sie besass oder die ihr sogar freiwillig dienten lesen und schreiben lernten.
8:10 und sein Schüler war noch nicht anwesend. 8 Uhr stand in dem Brief oder wohl eher in dem schriftlichen Befehl. Wenn dies Timaris Handschrift war so hatte sie schöne Züge, das musste er zugeben als er zurückdachte.
Wo bleibt er? Bereiten sie ihn gerade auf mich vor mit ein paar warnenden Worten.
Tarek beschloss für sich selbst und mit einem äusserst mürrischen Gesichtsausdruck das er noch 10 Minuten warten würden dann würde er eine kleine Nachricht hinterlassen, die vermutlich dem der sie findet die Schamesröte ins gesicht steigen lassen würde.

[Darken]

Minan war natürlich informiert worden, dass heute so ziemlich sein erster richtiger Schultag sein würde. Ayden hatte schon begonnen, ihm das Alphabet ein bißchen beizubringen, was Minan auch fleißig auswendig gelernt hatte, um seinen neuen Lehrer nicht zu enttäuschen. Und natürlich hatte der zerbrochene Prinz sich darauf gefreut, dass er endlich lernen durfte, doch nun stand er vor der Türe zu dem Unterrichtsraum und hatte schlicht und ergreifend Angst.
Die Lehrer, die er bisher kennengelernt hatte, hatten ihm beigebracht wie man Frauen und Männer vollendet verwöhnt und jeder Fehler war äußerst hart bestraft worden. Somit kannte Minan nur diese... Lehrmethoden, weswegen er einige Minuten brauchte, um all seinen Mut zusammenzukratzen und doch noch auf die Türe zuzugehen, seine Hand dabei zitternd, als er vorsichtig die Klinke runterdrückte und die Tür aufmachte, um dann den Raum zu betreten. Andere Splitter in ihm kämpften dagegen ebenfalls die Kontrolle zu halten, teilweise weil sie die Angst und Nervösität von Minan spürten, teilweise weil es auch noch andere gab, die lernen wollten. Er kämpfte den Tumult nach unten und schloß die Türe langsam hinter sich ehe er seinen Blick hob und furchtsam hinüber zu dem Mann blickte, der jetzt wohl sein Lehrer sein sollte.

Der Prinz hatte dunkelbraunes kurzes Haar und einen Dreitagebart, sowie blaue Augen. Er war ganz bestimmt kein reinrassiger Hayllier, doch das beschäftigte Minan auch nicht wirklich. Er hoffte nur inständig, dass der Mann nicht so streng und grausam als Lehrer war.
"Entschuldigung, Herr, dass ich zu spät bin", entschuldigte er sich leise, wollte aber nicht sagen, warum er aufgehalten worden war und hoffte auch, der Lehrer würde nicht fragen. "Ich bin Prinz Minan Darken." Der zerbrochene Prinz verneigte sich leicht. Sehr angespannt wartete er darauf, dass der Lehrer irgendwie reagierte und erwartete bereits eine Bestrafung. Dieses Verhalten konnte er einfach noch nicht ablegen, auch wenn Timaris ihm gesagt hatte, dem Lehrer wäre es verboten worden, ihn auf irgendeine Weise weh zu tun.

[NSC]

Tarek

Tarek blickte auf und sah einen jungen Mann in der Tür stehen. Er war nicht hässlich und auf das weibliche Geschlecht wirkte er bestimmt auch sehr ansprechend aber für ihn spielte das keine Rolle. Es war ihm alles egal schliesslich wollte er eigentlich gar nicht hier sein.
Tarek blickte auf die Uhr und wandte sich dann wieder Minan zu. Seine Miene verriet langeweile und ein wenig noch nicht verrauchtem Ärger.
Mit einer ruhigen, dominanten und einen Hauch zu sanften Stimme reagierte er auf seine Entschuldigung.
"Du bist über 10 Minuten zu spät. Die Entschuldigung kannst du dir sparen du musst dich mir gegenüber nicht rechtfertigen. Solltest du jedoch wieder zu spät kommen darfst du Lady Timaris erklären warum dein Unterricht ausgefallen ist. Ich bevorzuge jedoch Ehrlichkeit, daher verzeih wenn ich jetzt noch nicht sagen kann ob es mir eine Freude ist dich kennenzulernen." Er stiess sich von der Wand weg an die er sich gelehnt hatte und betrachtete Minan mit einer nachobengezogenen Augenbraue.

"Und du musst mich nicht Herr nennen. Ich bin Prinz Tarek LaCroix. Du kannst mich jedoch wie alle Tarek nennen ich lege keinen grossen Wert auf Titel." Kurz wandte er sich ab und sah sich in den Räumlichkeiten um. Dann kratzte er sich an seinem Bart.
"Ich hoffe doch schwer man hat dir gesagt warum du hier bist oder? Und wenn ja welche Kenntnisse besitzt du bereits oder müssen wir beim Urschleim anfangen?" Tarek wollte keine Zeit verschwenden und je schneller sie fertig waren desto lieber war es ihm, dann könnte er wieder Ayden oder Timaris auf die Nerven gehn und ein wenig Spass für sich selbst haben.
Und nun kommt bestimmt wieder der Blödsinn mit dem Lesen und Schreiben. Bin ich ein einfacher Lehrer oder was? Ich wünschte diese Frau würde mit der ganzen Wahrheit rausrücken. Naja vielleicht werde ich schlauer wenn ich ein genaues Auge auf diesen Jungen habe.

[Darken]

Der Lehrer blickte scheinbar demonstrativ auf die Uhr, die hier in der Ecke des Raumes stand und dessen Pendel laut tickend hin und her schwang. Minan hatte den dringlichen Wunsch, sich kleiner zu machen oder unsichtbar zu werden, denn der Mann blickte ihn nicht gerade freundlich an und ermahnte ihn dann gleich, dass Minan zehn Minuten zu spät wäre und er sich die Entschuldigung sparen könne und er auch noch nicht wisse, ob es ihn freuen würde, Minan überhaupt kennenzulernen. Der zerbrochene Prinz fühlte sich indessen immer unwohler zumute, weil er den Mann überhaupt nicht einschätzen konnte und was dieser von ihm verlangen würde. Schließlich stellte er sich als Tarek LaCroix vor und dass Minan ihn Tarek nennen solle, was ihm doch ein wenig seltsam vorkam. Kurz darauf kamen bereits die ersten Fragen, die er doch so gefürchtet hatte und zu seinem Entsetzen wußte Minan auch keine Antwort darauf.
Nervös stand er da, schloß seine Hand zu einer Faust und öffnete sie hilflos wieder. Sein Blick irrte unsicher in dem Raum umher. Es gab zwei gegenüberliegende Schreibtische, eine große Tafel an einer Wand, an einer anderen eine Landkarte, die vielleicht Terreille zeigte, doch sicher war sich Minan nicht.

"Ähm, ich bin hier, weil..." Minan holte tief Luft. "Timaris hat gesagt, ihr wäret mein Lehrer, Herr... äh Tarek", verbesserte er sich rasch. Aber was sollte er sagen, über welche Kenntnisse er verfügte? Wollte der Lehrer das wirklich alles wissen?
Der zerbrochene Prinz schwieg betroffen und blickte zu Boden.
"Ich kann... euch auf jede erdenkliche Art befriedigen und euch Lust bereiten", sagte er dann aber doch. "Das ist das, was ich kann... sonst hat man mir nichts beigebracht." Zum Glück fiel Minan nach einer Weile angestrengten Überlegens noch etwas ein. "Prinz Asar hat mir das Alphabet beigebracht, aber ich weiß nicht, was dieser... Urschleim ist von dem ihr gesprochen habt, Prinz", fügte er beschämt hinzu und wagte nicht aufzusehen.

[NSC]

Tarek

Tarek sah sich im Raum um und stiess ein paar sehr blumige Flüche aus. Gabs den sowas, da hatte Timaris ihm doch tatsächlich einen Lustsklaven angedreht den er unterrichten sollte und solangsam dämmerte ihm auch worin noch ausser im Lesen und ihm Schreiben. Die Königin will also Spielchen spielen und es nicht offen aussprechen was sie gerne hätte. Frauen...
Innerlich schwer seufzend wandte er sich wieder Minan zu.

"Erstens wenn du mit jemandem sprichst, sieh ihm in die Augen und lass ihn nichts von deiner Unsicherheit bemerken. Zweitens du bist ein Prinz also zeig den entsprechenden Stolz, dieser steckt in uns Prinzen und nicht in unseren Juwelen also wird eine ausrede, wie die des gebrochen seins, nicht akzeptiert. Drittes du wirst hier in diesem unterricht niemanden befriedigen oder Lust bereiten müssen. Wenn du im fortschreiten deines Wissens etwas Befriedigung empfindest dann ist das ein Grund Stolz zu sein. Ich weis das ist nicht einfach aber man solange noch irgendwo ein Funke desen in einem steckt so kann man lernen ihn wieder zu entfachen. Und da du Lust bereiten kannst muss da ein Funke sein, denn dafür wird immer auch ein wenig Leidenschaft gebraucht, auch wenn ich die in den meisten Menschen vermisse."
Tarek betrachte Minan nun etwas intensiver. Er war hübsch und damit konnte man auch sehn was Timaris an ihm reizte und sein verhalten erklärte warum Timaris ihn zu ihm gegeben hatte. Wenn er an Ayden dachte. Auch wenn Timaris es ihm gegenüber nicht zugeben würde sie mochte Männer mit einem starken Willen und Feuer im Blut das erkannte man an ihrem Haushofmeister. Das jedoch fehlte dem Jungen, vielleicht hoffte sie ja er würde ein wenig auf den Kleinen abfärben. Manchmal konnte diese Frau scheinbar doch vernünftig sein.

"Na das ist doch mal ein positiver Anfang, dass dir das Murmeltier das Alphabet beigebracht hat. Damit müssen wir uns nicht mit besagtem Urschleim abgeben. Dann sag mir mal das Alphabet auf, ich will doch hoffen der Prinz hat keine Scherz betrieben. Und nun sie mich doch mal an, so hässlich bin ich nun auch wieder nicht. Ich weis ich sollte mich mal wieder rasieren aber das kann warten bis... irgendwann halt. Ausserdem heisst das Tarek nicht Prinz, aber daran wirst du doch noch gewöhnen ist ja unsere erste Stunde. Wie ich Timaris kenne noch lange nicht unsere Letzte."
Liebend gerne wäre er nun wieder in seinem Zimmer und würde an einem Buch schreiben oder sich etwas ausdenken wie er Timaris ein wenig ärgern könnte. Aber vielleicht hatte er hier vor sich die besste Möglichkeit sie zur Weissglut zu treiben. Er musste dem jungen Prinzen nur das richtige beibringen.

[Darken]

Minan zuckte zusammen und machte sogar einige Schritte zurück, als der Lehrer plötzlich laut und ungeniert zu Fluchen begann.
"Es tut mir leid...", stammelte er und dachte, die Flüche wären auf ihn bezogen, weil er so wenig konnte. So duckte der zerbrochene Prinz ein wenig zusammen, als Tarek Worte an ihn richtete. Es waren so viele Worte, dass Minan Mühe hatte alles zu behalten. In die Augen sehen, keine Unsicherheit zeigen, Stolz zeigen... er wußte nicht wie er das alles schaffen sollte, doch wenigstens hob er den Kopf wieder und straffte sich leicht.
Minan wußte nicht, was Tarek damit meinte, dass er mit fortschreitendem Wissen darin Befriedigung finden würde, er kannte ja nur eine Art von Befriedigung und die war körperlicher Natur. Der Lehrer sagte, er wolle einen Funken in Minan entfachen und dieser hatte keine Ahnung welcher Funke gemeint war. Er wollte doch wohl nicht etwa einen Splitter wecken?
Und ein Teil von ihm besaß ja auch einen unglaublich starken Willen, sonst hätte er nicht überlebt, sonst stünde er jetzt nicht hier und er war nicht auf ewig ins Verzerrte Reich eingegangen, so dass sein Geist oft genug bei Klarheit war. Aber all das sagte er dem Mann nicht, denn er wußte nicht wie er es ausdrücken sollte, außerdem fühlte er sich immer unbehaglicher zumute, als Tarek ihn weiter musterte.

"Murmeltier?", fragte Minan nach, als Tarek Ayden so bezeichnete. Der Lehrer forderte ihn auf das Alphabet aufzusagen und ihn dabei anzusehen. Minan zwang sich dazu, Tarek anzublicken.
"Nein, ihr seid nicht hässlich.. Tarek", stimmte der zerbrochene Prinz zu. Dann begann er fehlerfrei das Alphabet aufzusagen, auch wenn er bei einigen Buchstaben noch stockte und überlegen mußte.
"Ich kann auch schon meinen Namen schreiben", fiel ihm ein und er lächelte. "Äh... leider hab ich meine Schreibfedern vergessen..." Wie hatte er nur das Wichtigste vergessen können, schalt er sich selbst. "Es tut mir leid..."
Hör auf dich wegen allem zu entschuldigen, mischte sich der Andere innerlich ein. Er soll dir beibringen, was wichtig ist und dann lass uns hier abhauen.
"Was lerne ich als erstes?", fragte Minan deswegen neugierig nach.

[NSC]

Tarek

Zum erstenmal seit Minan das Zimmer betreten hatte war soetwas wie ein Lächeln auf Tareks Gesicht zu sehen. Es war einfach zu amüsant an den schlummernden Ayden zu denken, er hatte den Schlaf gebraucht, denn wie er Timaris und diese andere Frau einschätzte war Prinz Asar nicht mehr zum schlafen gekommen in dieser Nacht, eigentlich sollte er ihm dankbar dafür sein.
"Ja Murmeltier, denn er schläft ganz gern mal wie eins." Mehr sagte er dazu nicht und lauschte weiter wie Minan das Alphabet aufsagte. Fehlerfrei, wenn auch hier und da stockend.
"Wer hätte das gedacht, dass sich Ayden als ein solch talentierter Lehrer erweist." Wer hätte gedacht, dass er gut mit Kindern kann. Da weiss ich ja wo ich Rat finde. ... Alle fünf Minuten.
Innerlich lachend wandte sich er sich wieder Minan zu und in seine Augen trat etwas Leben.
"Das ist doch mal ein Anfang auf dem man aufbauen kann. Du beherrscht das Alphabet und du kannst deinen Namen schreiben. Kannst du den schon ein wenig lesen? Namen vielleicht?"
Als er erwähnte das er seine Schreibfeder vergessen hatte, schüttelte Tarek nur den Kopf. Dann jedoch belegte er Minan mit einem missbilligenden Blick, als er sich entschuldigte.

"Es muss dir nichts Leid tuen solang niemand durch dein handeln verletzt wird. Und selbst dann ist das nicht immer erforderlich. Wenn dir jemand zuerst wehtut zum Beispiel. Da dieser Raum wohl zum unterrichten gedacht ist nehme ich schwer an das wir hier mehr als genug Schreibfedern finden, oder ist an deiner etwas besonders?"
Tarek drehte sich zur Tafel um und den Karten. An der selben Wand befand sich auch ein kleines Schränkchen in dem er nachsah ob es vielleicht Schreibfedern enthielt. Dann seufzte er. Nicht einmal das war hier scheinbar vorhanden. Sofort rief er eine kleine Box gefüllt mit Schreibfedern herbei.
"Da hier keine zu finden sind, vielleicht bin ich auch einfach nur blind. Such dir eine aus."
Irgendwie habe ich mir Zerbrochene anders vorgestellt. Er hat noch immer einen wachen Verstand.
"Also Timaris hat gesagt ich soll dir schreiben und lesen beibringen, aber das geht schnell genug. Was für Hobbies oder Interessen hast du den oder was einfacher gesagt was würdest du gerne lernen oder worüber würdest du gerne etwas erfahren."

Alles war besser als die Buchstaben und das Gestotter bei den ersten Leseversuchen gleich in der ersten Stunde zu ertragen.
Inzwischen war er sich bereits sicher, dass der Junge noch ein wenig mehr lernen sollte. Etwas mehr Temperament und einen eigenen Willen, der das zusammensein mit ihm interessanter gestaltet und wohl nicht nur auf das Bett beschränkte und selbst wenn dem nicht so war würde er es trozdem tun.

[Darken]

Tarek war zum Glück zufrieden damit wie Minan das Alphabet aufgesagt hatte und als er von Ayden als fähigen Lehrer sprach, nickte der zerbrochene Prinz leicht.
"Ja, er sowas ähnliches auch gesagt, dass er in vielen Dingen ein guter Lehrer ist." Minan zuckte leicht mit den Schultern. Er konnte das nicht tatsächlich überprüfen, denn was Tanzen und Sex betraf, brauchte Minan nun wirklich keinen Unterricht mehr und er war auch ganz froh darum. "Er bringt mir aber auch das Fechten bei", fügte er hinzu.
Der Lehrer fragte ihn, ob Minan schon etwas lesen könne, doch daraufhin mußte er den Kopf schütteln. "Nur meinen Namen. Oh, und den von Timaris und Ayden." Er lächelte kurz.
Tarek sagte ihm, dass er sich für nichts entschuldigen müsse solange er niemanden weh tat und dass es hier sicher mehr als genug Schreibfedern gab. Nach kurzem Suchen stellte sich das Gegenteil heraus, doch der Prinz ließ eine Box mit eigenen Federn erscheinen und Minan blickte zögernd hinein. Es fiel ihm immer noch schwer sich zu entscheiden und so dauerte es dementsprechend auch sehr lange bis sich der zerbrochene Prinz nach langem hin und her für eine Feder entschieden hatte.
"Mein Halbbruder hat mir die Schreibfedern geschenkt. Beim nächsten Mal nehme ich sie ganz bestimmt mit", nahm er sich vor.

Dann fragte Tarek ihn, was für Hobbies und Interessen er hätte und Minan blickte ihn zunächst nur verwirrt an. Hobbies... das verstand er nicht, aber er wußte, was Interessen bedeuteten. Hilflos zuckte er mit den Schultern und überlegte lange.
"Ich weiß nicht... ich... male gerne, das bekomme ich auch beigebracht. Zählt das?", fragte er nach, "Und ich fechte auch gerne... sonst weiß ich noch nicht, was mich interessieren könnte. Ich würde gerne Bücher lesen... kann ich das später? Und Timaris hat gesagt, ich soll das Protokoll lernen", fügte er rasch hinzu, als ihm das noch einfiel.

[NSC]

Tarek

Tarek nickte anerkennend. Wer hätte gedacht, dass er solch Interessen hat? Ich hab ihn in seiner Jugend wohl ein wenig unterschätzt.
"Ich habe keinen Zweifel, dass Ayden von einigen Dingen mehr versteht. Er bewegt sich schon recht lange auf der Bühne der Politik und um dort zu überleben muss man einiges können. Auch wenn ich von den Menschen nicht viel halte so muss ich gestehen das ich etwas Respekt vor ihm habe."
Dann zuckte er mit den Schultern und wandte sich der Tafel zu. Dort schrieb er das Alphabet an. Es sollte ihm eine Gedächtnisstütze sein für die kommenden Stunden.
"Also lesen wirst du am Ende definitiv können, aber das Protokoll ... naja das kenn ich selbst nicht allzugut, es ist ja sowieso ne Auslegungssache. Das werden wir wohl gemeinsam lernen müssen. Vielleicht sollten wir Ayden "bitten"." Ein Schmunzeln bei dem Gedanken konnte er sich nicht verkneifen. Es sah ein wenig grotesk aus. Als er die Schreibfeder seines Halbbruders erwähnte nickte er nochmals.
"Das ist in der Tat etwas besonderes."
Tarek fragte nicht weiter nach mehr wollte er eigentlich auch nicht wissen, wozu auch er würde nicht allzulange hier sein.

"Fechten und malen... Vielleicht bleibt uns etwas Zeit auch das zu vertiefen. Malen ist eine Form von Kunst genau wie das Schreiben. Also sollten wir uns darüber wohl am bessten verständigen können. Das Fechten nun .... ich weis nicht ob ich so gut bin wie Ayden aber ein paar Kniffe kann ich dir sicher auch beibringen mit denen du deinen Gegner überraschen kannst."... Ayden wird die Handschrift sofort erkennen.
"Aber ersteinmal sollte wir uns um deine Fähigkeiten im lesen und schreiben kümmern. Kreativ scheinst du ja zu sein, also können wir vielleicht auch später zu Poesie und Lyrik übergehen. Hast du ein Lieblingsbuch? Etwas aus dem man die früher vielleicht vorgelesen hat?"
Tarek wollte ihm ein wenig den Einstieg erleichtern. Er wusste nicht warum und wieso, aber irgendwie fühlte er sich mit Minan verbunden.

[Darken]

Tarek ließ noch einige Worte über Ayden fallen, die deutlich machten, dass er nicht so schlecht auf den Haushofmeister zu sprechen war wie manch andere. Minan lächelte flüchtig.
"Ja, auch wenn er sich bemüht es nicht zu zeigen, aber er ist eigentlich ganz nett." Der junge Prinz sah dann zu wie der Lehrer etwas an die Tafel schrieb und er versuchte die Buchstaben wiederzuerkennen, ein paar sagten ihm ja was, doch Tarek schrieb ganz anders als es Ayden getan hatte und so hatte Minan noch etwas Mühe. Tarek gab dann zu, er kenne das Protokoll auch nicht so genau und das überraschte Minan nun doch ein bißchen, aber er selbst wußte ja darüber auch nicht Bescheid. Lernen mußte er es trotzdem und wollte es auch, da es Timaris wichtig gewesen war und er wollte sie nicht enttäuschen oder sie vor anderen blamieren, nur weil er nicht wußte wie man sich richtig verhielt.
"Mmhh, ich denke, Ayden wird uns bestimmt helfen.. und es wäre toll, wenn ich später lesen könnte... und schreiben auch?" Ein bißchen hoffnungsvoll sah er zu dem anderen Mann.

Tarek schien dann erst einmal zusammenzufassen und über das zu Sprechen, was Minan gerne tat und dass er ihm auch dabei helfen wollte, freute Minan dann doch. Vielleicht war der Lehrer doch nicht so schlecht wie er befürchtet hatte, auch wenn sein Mißtrauen und seine Furcht nicht gänzlich verschwunden war.
Der Prinz meinte, Minan wäre anscheinend kreativ, erwähnte dann aber Poesie und Lyrik und daraufhin blickte Minan ihn nur etwas verwirrt an, da er mit den Worten nicht viel anzufangen wußte. Poesie... das Wort kam ihm bekannt vor und er überlegte wo und in welchem Zusammenhang er es schon einmal gehört hatte.
"Lieblingsbuch?", echote er dann bei der nächsten Frage verständnislos. Wie sollte er denn? Er hatte ja noch nie eines gelesen. Tarek präzisierte die Frage, aber Minan sah ihn nur weiter verwirrt an. "Vorgelesen? Man hat mir nie etwas vorgelesen. Ich wußte gar nicht, dass man das macht... etwas vorlesen... warum denn?", fragte er und machte somit deutlich, dass er keinerlei Ahnung hatte wie genau Tarek das gemeint hatte. Es hatte auch nie eine Mutter gegeben, die an seinem Bett gesessen und ihm Geschichten zum Einschlafen vorgelesen hatte, so dass Minan auch nicht wußte, dass es so etwas gab.
"Habt ihr denn ein Lieblingsbuch, Tarek?", fragte er neugierig.

[NSC]

Tarek

Tarek zog eine Augenbraue nach oben und sah Minan an.
"Sicher Ayden ist mindestens so nett wie ich." Er war nicht in der Lage den Sarkasmus in seiner Bemerkung zu verbergen. Hilfe von Ayden beim Protokoll? Nein danke, da les ich das doch lieber selbst und bringe es Minan bei wie man es einem Mann beibringt.
Tarek schüttelte den Kopf und seine Augen zeigten ein gewisses Leuchten. Es war als hätte man ihn gereizt oder als hätte man ihn etwas gezeigt das ihn neugierig machte und er es unbedingt ausprobieren musste. Und das war bei der Dunkelheit nicht sehr oft der Fall.

"Also das mit dem Protokoll überlass mal mir. Schliesslich sollst du es richtig lernen und da es Richtlinien sind ... ist das eine Auslegungssache die dem mann zusteht. Timaris wird das vielleicht nicht so sehen aber so war das schon immer. Vermutlich wird es sie sogar verrückt machen aber ich glaube das braucht und will diese Frau. Sonst hätte sie mich bereits bei unserem ersten Treffen geköpft."
Minans verwirrter Blick entging ihm nicht und er schloss daraus auch gleich das er weder mit Poesie, noch mit Lyrik oder einem Lieblingsbuch etwas anfangen konnte. Seine Hand traf seine Stirn und er zog sie seufzend über das Gesicht.
Es würde also nicht so leicht werden wie er gehoft hatte.
"Es ist die Kunst der geschriebenen Worte. Gedichte und Geschichten. Damit du auch diese Kunst kennenlernen kannst lernst du nun das schreiben und lesen. Ausserdem kann man sich damit die Zeit vertreiben wenn einem langweilig ist. Deiner Frage entnehme ich du hast kein Lieblingsbuch und dir wurde wohl nicht vorgelesen. Naja macht nichts, das kann man nachholen. Lesen und schreiben ist uns schliesslich nicht angeboren das lernen wir uns solange wir es als Kinder nicht können lesen die Erwachsenen einem etwas vor wenn man sie darum bittet."

Dann blickte er sich um. Leider fand er kein Regel mit interessanten Büchern.
"Ja ich habe Lieblingsbücher, die ich gerne auch mehrmals lese. Ich glaube die nächste Stunde halten wir in der Bibliothek ab, dort kann ich dir ein paar zeigen."
Tarek wandt sich wieder der Tafel zu. Seine Schrift war nicht die Sauberste, aber man hatte ihn nicht gerufen, das er Schönschrift unterrichtete.
Dann wandte er sich erneut an Minan.
"Nun nimm aber erstmal Platz und dann fangen wir mit ein paar Schreibübungen an und vielleicht ein paar Grundregeln unserer Sprache und des Schreibens."

[Darken]

Tarek verwirrte Minan noch etwas mehr, als dieser seine Sichtweise über das Protokoll zum Besten gab und dass es ja eigentlich nur Richtlinien wären und man sie deswegen ein wenig auslegen könnte wie es für einen Mann am besten wäre. Eigentlich wollte Minan Timaris alles recht machen und dass sie nicht wütend oder verrückt wurde wie Tarek es ausdrückte. Und außerdem wollte der junge Prinz ja, dass Timaris stolz auf ihn war und er sie nicht enttäuschte. Doch er wagte nicht, etwas davon dem anderen Prinz zu sagen und behielt seine Meinung lieber für sich.
Doch Tarek sprach ohnehin schon weiter und begann Geschichten und Gedichte zu klären, auch wenn Minan das noch nicht so ganz verstand, sich trotzdem bemühte aufmerksam zuzuhören. Sein Blick wurde bitter, als der Lehrer ihm sagte, dass Eltern Kindern Geschichten vorlasen, wenn man sie darum bat. Wenn man sie darum bat....
Talian hatte seine Bitten nie erfüllt und dabei waren sie stets so simpel gewesen... aufhören, bitte einfach nur aufhören. Minan sagte nichts darüber, horchte erst wieder auf, als Tarek von seinen eigenen Lieblingsbüchern sprach.
"Mehrmals lesen? Warum liest man denn ein Buch mehrmals?", fragte er verdutzt.

Der zerbrochene Prinz blickte zur Tafel wo Tarek jetzt etwas zu schreiben begann und so setzte er sich rasch hinter den anderen Schreibtisch als der Mann ihn dazu aufforderte.
Ein Bogen Papier lag schon bereit, genauso ein kleines Tintenfass und die Schreibfeder hatte er ja schon. Minan war ein wenig aufgeregt, doch irgendwie war es eine angenehme Aufregung, weil er jetzt endlich etwas lernen würde, was er wollte. So passte er genau auf und machte das, was Tarek ihm auftrug. Natürlich landeten erstmal ein paar Tintenkleckse auf das Papier und seine Schrift war sehr kraklig, schließlich war er das Ganze noch nicht gewöhnt und er hatte so seine Schwierigkeiten damit die Buchstaben gerade zu schreiben und miteinander zu verbinden.
"Ich hätte nicht gedacht, dass Schreiben so schwer ist", meinte er kleinlaut und blickte auf sein bekleckstes, verschmiertes Blatt. Minan sah wieder auf und wartete auf weitere Unterrichtslektionen von Tarek, er hatte keine Ahnung wie lange er pro Tag nun das Lesen und Schreiben beigebracht bekam.

[NSC]

Tarek

Tarek wollte gerade dazu ansetzen etwas zu erklären, als Minan ihn unterbrach mit einer Frage, die ihn selbst kurz überraschte. Er war sogar so überrascht, dass er vergas Minan mit einem Blick zu belegen wie sehr es ihm Missfiel das er unterbrochen wurde.
"Öhhh.... Ja mehrmals lesen. Wenn man ein Buch das man sehr gerne mag in gewissen Abständen liest erkennt man oft neue Dinge darin die man früher nicht erkannte, da einem Wissen und Erfahrung fehlte. Gleichzeitig kann man sehen wie sich die eigene Sicht der Dinge verändert hat im laufe der Zeit."
Er kehrte zum Unterricht im schreiben zurück und erklärte ihm ein paar einfache Dinge, dazu lies er ihn ein paar Worte und einfach Sätze aufschreiben. Minan war wie jeder Schüler in dieser Beziehung und auch wenn es ihm nicht gefiel war er auch so gewesen. Minan beklagte sich warum das schreiben so schwer war.
Irgendwie war es doch lustig, denn Tarek schmunzelte.
"Aller Anfang ist schwer. War es Anfangs nicht auch schwer fechten zu lernen? Oder warst du direkt so gut wie Ayden beziehungsweise auf dem Weg dahin so gut zu werden? Was man nicht kennt damit tut man sich schwer."

Als er auf Minans Blatt sah und sah wie verschmiert es war, fragte er sich woran das wohl lag.
"Sag mal, Prinz Minan, kann es sein das du Linkshänder bist?"
Als Tarek beim umdrehn einen Blick auf die Uhr erhaschte bemerkte er erst wieviel Zeit schon vergangen war. Sie würden nur noch eine knappe halbe Stunde haben um sich dem Schreiben zu witmen. Morgen würde er ihm die ersten Stunden im Lesen geben.

[Darken]

Tarek erklärte ihm geduldig was die Vorzüge waren wenn man ein Buch mehrmals las und Minan verstand es sogar auf Anhieb. Doch es gab so viele Bücher in der Bibliothek, er wußte nicht wie er je die Zeit finden sollte, ein Buch mehrmals zu lesen. Anderseits... Talian hatte ihm gesagt, sie hätte all das kurzlebige Blut aus ihm getilgt und er würde sehr lange Leben. Damals war es eine Drohung gewesen wie lange er sie würde aushalten müssen, doch jetzt war es vielleicht eine neue Chance so vieles nachzuholen... manches war unwiderruflich fort, seine Kindheit zum Beispiel, doch andere Dinge konnte er vielleicht noch tun...
Er fragte sich wie Timaris Gesicht wohl aufsah, wenn er sie fragte, ob sie ihm was vorlesen konnte. Aber als Königin hatte sie sicher sowieso bessres zu tun, dachte er und verworf den kurzen Einfall.
Tarek kam zu ihm, um sein verschmiertes Blatt mit der krakeligen Handschrift in Augenschein zu nehmen und Minan befürchtete schon Schelte und zog die Schultern automatisch zusammen, als er ihm sagte, dass alle Anfang schwer wäre und es ihm beim Fechten sicher auch so gegangen wäre.

"Ich bin auch jetzt nicht so gut im Fechten", sagte Minan. Er nicht, aber der Andere war es. Der zerbrochene Prinz wußte, dass er sehr viel anders kämpfte und einen ganz anderen Fechtstil besaß wenn der Andere den Degen schwang. "Aber Ayden hat mir gesagt, ich wäre sehr gelenkig und würde schnell lernen."
Dann stellte ihm Tarek plötzlich eine Frage, die Minan ein wenig überrascht aufblicken ließ. Linkshänder? Er blickte dorthin wo sein linker Arm gewesen war. "Ich hab nie zuvor geschrieben und jetzt können wir das wohl auch nicht mehr herausfinden", sagte er trocken und mit leichter Bitterkeit in der Stimme. "Aber ja... davor... habe ich viele Dinge mit links gemacht. Ist das schlimm?" Er hatte nunmal keine andere Wahl als Rechtshänder zu sein.

[NSC]

Tarek

Tarek bedachte ihn mit einem Blick der kein Gefühl verriet. Erst jetzt wurde ihm bewusst was genau anderst an Minan anderst war. Er hatte sich nichteinmal die Zeit genommen den Jungen vollkommen zu betrachten. Tarek spürte das kurze aufflackern von Schuld und Mitleid in seinem Herzen, aber genauso schnell verschwanden diese Gefühlsfetzen wieder.
"Das Leben ist ein Geben und Nehmen. Manchmal ist es nicht fair, aber was können wir schon tun ausser das besste aus dem zu machen was wir haben."
Mit diesen Worten tat er den Umstand ab. Es war mehr Gefühl in den Worten als es nach aussen den Anschein hatte. Für seine Verhältnisse war es ein Gefühlsausbruch in die Richtung, dass er bekundete, dass die Person mit der er sprach ihm nicht an seinen Vier Buchstaben vorbei ging.
"Und nein, das ist kein Problem."

Daraufhin zeigte Tarek ihm einen kleinen Trick wie das Blatt trozdem nicht ganz so verkleckst und verschmiert war. Mit genug Übung würde es ihm bald gelingen auch mit rechts sauber zu schreiben.
Welcher abartige Bastard ihn wohl das angetan hat? ... Warum interessiert mich das überhaupt. Passiert ist passiert und Mitleid wird dem Jungen kaum helfen.
"Ich bin neugierig, wärst du beriet morgen ein paar Bilder mitzubringen, die du gemalt hast? Unser Unterricht neigt sich leider langsam dem Ende zu."
Tarek zeigte auf die Uhr und ein Teil von ihm wollte bleiben, aber ein immernoch übermächtiger Teil von ihm war heilfroh wenn er endlich rauskam. Was er sich jedoch nicht anmerken lies.

[Darken]

Aber was können wir schon tun ausser das beste aus dem zu machen was wir haben.... Minan dachte über die Worte von Tarek nach. Ja, was konnten sie schon tun? Jenes Gefühl der Machtlosigkeit trug er fast schon sein gesamtes Leben mit sich rum. Er wollte lieber nicht daran denken. Was er hätte sein können hätte Talian ihm nicht alles genommen... die Leere in ihm drin würde nie mehr verschwinden.
Tarek sagte ihm zum Glück, dass es kein Probleme wäre, obwohl er vielleicht Linkshänder gewesen wäre. Dann zeigte er ihm auch noch einen Trick womit Minan nicht mehr gar so sehr das soeben geschriebene verschmierte und kleckste und er lernte besser mit der Feder umzugehen und sie richtig zu halten.
Er schrieb noch etwas weiter, hauptsächlich die Buchstaben des Alphabetes hintereinander ehe Tarek ihn darauf hinwies, dass der Unterricht jetzt bald zuende wäre.

Der zerbrochene Prinz blickte auf.
"Schon?" Er hatte gar nicht gemerkt wie die Zeit vergangen war und irgendwie war es nicht so schlimm gewesen wie er befürchtet hatte. Vielleicht würde ihm der Unterricht ja auch bald Spaß machen.
Erst als Tarek ihn bat, ein paar seiner gemalten Bilder bei der nächsten Stunde mitzubringen, stockte Minan und senkte verlegen den Blick.
"Das würde ich ja gerne, aber... alle Bilder, die ich bisher gemalt hab, hab ich wieder zerstört", gestand er dann kleinlaut. "Also ich hab sie mit roter Farbe gemalt, weil ich das eigentliche Bild nicht mehr sehen wollte..."
Er starrte auf das Blatt Papier von ihm, sah dann wieder auf, um zu erkennen was der Lehrer von so einer Aktion hielt. Aber Minan konnte sich auch nicht helfen, die Bilder machten ihm eben Angst. Er wollte so etwas schlimmes nicht sehen und zeichnen.
"Ich könnte also höchstens die übermalten mitbringen, man erkennt aber nicht mehr so viel darauf...", wand er ein und zuckte hilflos mit den Schultern. "Warum wolltet ihr die denn sehen?", fragte er stattdessen nach.

[NSC]

Tarek

Tarek sah Minan aus Augen an die so untypisch für ihn waren das sie den meisten Menschen die ihn kannten Angst einflössten. Die Wärme und Güte in ihnen waren ungewöhnlich. Sie verrieten jedoch nicht ob es wahre Gefühle waren oder neu eine Lüge und an wen dieser Ausdruck in ihnen gerichtet war.
Seine Stimme nahm einen schmeichelnden Ton an, ohne jedoch seinen herben und rauen Anteil zu verlieren.
"Ja schon. Wir haben nun mehr als 2 Stunden mal eben verplappert. Aber morgen ist schliesslich auch noch ein Tag und wenn wir heute schon alles schaffen würden wo bliebe dann der Anreiz uns morgen wieder hier zu treffen?"

Warum so wankelmütig alter Knabe? Siehst du etwas in dem Jungen das dich an dich selbst erinnert?
Eine kleine Spur des Wahnsinns zog durch seinen Geist den man ihm schon so oft nachgesagt hatte.
Minan war wachsam und neugierig als Tarek ihn bat ein oder zwei Bilder mitzubringen. Kurzzeitig zuckten seine Lippen nach oben.
"Nun ich dachte mir ich könnte dich besser verstehen wenn ich weis wozu deine Kreativität dich befähigt und wie du die Dinge durch sie siehst."
Tarek wollte ihn nicht erschrecken und ihn nicht noch scheuer machen. Ausserdem ging es den Jungen nichts an, dass er sich erhoffte vielleicht einmal eine Vision einer schwarzen Witwe als gemaltes Bild zu sehen. Vielleicht könnte es seine eigene Kreativität anregen und zu einem neuen Buch führen.

[Darken]

Zwar sagte Tarek, dass sie die zwei Stunden nur verplappert hätten, aber Minan fand schon, dass sie wenigstens ein bißchen was geschafft hatten. Er hatte ja was geschrieben und bei ihm ging nunmal manches nicht so schnell.
"Ja, ich freue mich schon auf die nächsten zwei Stunden morgen", sagte er und lächelte scheu. Ein Teil von ihm tat das wirklich, er wollte endlich das können was für viele andere selbstverständlich und normal war und dazu gehörte auch Lesen und Schreiben.
"Mich besser verstehen?", fragte Minan leicht mißtrauisch aber auch verwirrt, als Tarek ihm erklärte warum er die Bilder sehen wollte. "Alle Bilder sind übermalt... doch in den nächsten Tagen kann ich vielleicht zwei mitbringen und sie erst später zerstören. Die Bilder... sie machen mir Angst."
Mehr sagte er nicht. Er war weder bereit dem Lehrer zu vertrauen noch seine Angst vor dem was er sah abzulegen. Der junge Prinz ging zur Türe. "Darf ich jetzt gehen?", fragte er höflich und verschwand erst danach.

In den nächsten Tagen lernte Minan weiter Lesen und Schreiben und sie begannen allmählich Fortschritte zu machen, obwohl der Junge weiterhin zurückgezogen und scheu blieb.
Dann kam ein Tag wo ein Diener ihn begleitete und zwei Bilder mit in den Raum brachte, dann wieder ging. Mittlerweile konnte Minan sehr gut malen, er schien ein Talent dafür zu haben, doch beiden Bildern haftete etwas düsteres und surrealistisches an. Die erste Zeichnung zeigte einen blonden blutüberströmten Mann bäuchlings am Boden liegen, man sah sein Gesicht nicht, ein Degen neben ihm im Sand, seine Hand ausgestreckt nach einer schwarzen Ringschatulle auf die sich ein anderer mit seinem Stiefel abstützte. Der Schatten eines anderen Mannes fiel über ihn, der noch seine Waffe in der Hand hielt. Und Sterne regneten bizarrerweise vom Himmel und stürzten in das Blut.
"Es sieht nicht so furchtbar aus und ich weiß nicht was es bedeutet.. deswegen hab ich es geschafft, es nicht gleich wieder zu übermalen", sagte Minan. Furchtsam glitt sein Blick zu dem anderen.
Es zeigte den schwarzen Scherenumriss eines Mannes und wie er eine hell gekleidete Frau mit langem silbernem Haar festhielt. Man konnte sehen wie er in ihren Geist eindrang und dort das Bild in einen Kelch überging in den schwarzes Blut floss. Und die Frau schrie und die Augen des Mannes brannten und brannten, brannten alles Gute aus ihrer Seele fort...
Raben umkränzten das Bild, formten ein dreifaches Tor, an der oberen Spitze des inneren Tores war eine Schlange mit goldenen Katzenaugen und Armen zu sehen und ihre Klauen rissen von oben durch das Bild. Es waren so viele verstörende Details in dem Gemäle, das Minan schon schwindlig wurde wenn er nur lange genug darauf starrte.
"Bitte, können wir die Bilder jetzt verdecken?", fragte Minan unruhig.

[NSC]

Tarek

Tage vergingen und mit ihnen der Unterricht ohne das etwas nennenswertes passiert. Noch immer verplapperten sie einen Teil der Zeit, welche für den Unterricht gedacht war. Hin und wieder lies Tarek ein paar Regeln des Protokolls einfliessen, die er kannte und die er männlich ausgelegt hatten.
Heute war jedoch etwas anders, heute kam Minan nicht alleine sondern hatte zwei Bedienstete im Schlepptau, die Bilder trugen. Er hatte Tareks Wunsch also nicht vergessen.
Als sie die Bilder hinlegten und er sie näher betrachten konnte, begann er rückwärts zu stolpern. Entsetzt griff er sich an die Brust, sein Atem ging nur noch stossweise und da er keinen Stuhl fand landete er auf seinem Hintern.

Mutter der Nacht und möge die Dunkelheit Erbarmen zeigen. Weiss Timaris überhaupt was sie da an ihrem Hof hat? Er webt keine Netze, er malt seine Visionen. Miriel, ob du soetwas schonmal gesehen hast? Du sagtest immer eine Vision ein Weg, aber lassen sich Visionen wirklich nicht ändern? Wer ist wohl der blonde Mann? Nicht gerade eine seltene Haarfarbe. Das zweite Bild zeigt, denke ich, eine Dea al Mon. Zumindest kenne ich kein anderes Volk das solche Haare hat. Was der Kelch mit schwarzem Blut wohl zu bedeuten hat?

Ein schreckliches Zittern durchlief Tarek als er das Bild genauer musterte. Es konnten nur Visionen sein, wenn man bedachte wie sie gemalt waren und was sie zeigten. Surreal und verzerrt genau wie der Zustand aus dem eine Vision stammte. Dann wurde er sich bewusst das er nicht alleine war und Minan ihn musterte. Schliesslich riss er sich zusammen.
"Hmmmm ich glaube ich habe den Ansatz einer Ahnung von dem was du meinst, junger Prinz. Es sind lebendige Alpträume und wieder keine Träume."
Tarek schwieg einige Zeit und schluckte schwer als er sich von den Bildern löste. Minan schienen die Bilde und er nervös zu machen und als er fragte ob sie die Bilder nun verdecken konnten wachte Tarek wieder aus seinen Gedanken auf.
Er blickte dem jungen Prinzen in die Augen und seine Stimme wurde zu das erstemal wirklich weich und freundlich. Kurz war es so als gehörte sie nicht Tarek. Es schwang ein Versprechen von Sicherheit und Liebe mit. Tarek war nie dazu in der Lage aber nun musste es sein. Es würde auch nicht das letztemal sein das sich diese Seite Tareks zeigte auf diesem Schloss. Nach aussen warm und nett, so gar nicht Tarek. Innen jedoch grausam und kalt.

"Prinz, darf ich euch um die Bilder bitten? Sie sind beeindruckend. Angsteinflössend, aber beeindruckend."
Er wollte Minan nicht damit verwirren und Angst machen, was er darin sah oder befürchtete zu sehen. Darum wollte er dem ersteinmal nachgehen und sich schlau machen.
Er sah den Prinzen die ganze Zeit an und lächelte. Seine Stimme wie ein Säusseln des Windes.

[Darken]

Minan hatte ja schon viele Reaktionen gesehen, aber nicht dass einer vor seinen Bildern nach hinten stolperte und dann zu Boden fiel. Doch vielleicht war der junge Prinz nicht der einzige der Angst beim Anblick der verstörenden Zeichnungen hatte. Er hörte den ruckhaften von Tarek und wie dieser wirklich mit seiner Fassung zu kämpfen hatte.
Dieses Erschrecken des anderen Prinzen beschäftigte Minan momentan mehr als die Bilder. Er mußte an den Augenblick denken wo Talian herausgefunden hatte, dass er eine Schwarze Witwe war. Sie war auch nach hinten gestolpert und in ihren Augen hatte Furcht gestanden. Doch relativ schnell war diese Furcht in Hass umgeschwungen und er war halb tot geprügelt worden. Weil er es "gewagt" hatte stärker zu sein als sie, weil er ihr Angst gemacht hatte.

Dann schien sich Tarek wieder zu fangen und er bemerkte, dass die Bilder wie lebendig gewordene Albträume aussähen. Minan nickte leicht.
"Ja, so etwas träume ich auch manchmal..", gab er zu, obwohl die Träume oft sogar noch schlimmer schienen. Aber das war wohl eine weitere Bürde mit der er klarkommen mußte.
Doch da erschreckte ihn Tarek mit einer Frage und ob er die Bilder haben dürfte. Minan sah ihn entsetzt an. Das Kompliment in den Worten des Lehrers bemerkte er gar nicht.
"Warum wollt ihr diese Bilder haben? Bitte, wir müssen sie zerstören. Ich will nicht, dass sie existieren", sagte er mit leicht hilflosem Klang in der Stimme. Allein dass die Bilder jetzt noch da waren und nicht übermalt hatte ihn viel Überwindung gekostet und er wollte sie endlich überdecken.
"Ich will so etwas doch gar nicht zeichnen und dann passiert es doch und ich... ich hab Angst, das ich dann Schuld bin, wenn das Schreckliche eintrifft", teilte er Tarek seine Ängste mit.
"Können wir die Bilder jetzt verdecken, bitte?", fragte er noch einmal und wandte auch schon den Blick ab.