Go to footer

Der 17. Geburtstag





Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Darken » So 6. Nov 2022, 20:55

"Sie... zu ignorieren?", hakte Minan nach und drängte sich dichter an den Eyrier, als eine Marktfrau lauthals frische fruchtige Orangen anpries. Der junge Prinz fragte sich wie er es schaffen sollte so viele Menschen auf einmal zu ignorieren, es gab so viel zu sehen und zu seiner Erleichterung wollte ihm scheinbar niemand etwas böses. Doch möglicherweise lag das nur an Caelvar, der ja an sich schon eine beeindruckende respekteinflößende Gestalt war.
Sie ließen Teile des Basars hinter sich und der Eyrier deutete zu einem Haus mit einem Schild darüber. Es hatte die Form eines roten Greifen und Caelvar nannte Minan gleich den Namen der Schenke.
"In so etwas war ich noch nie", gestand Minan und die Aufregung machte sich in ihm wieder breit. Aber es beruhigte ihn ein bißchen, dass Caelvar den Besitzer kannte. Erst bei der letzten Frage des Eyriers blickte Minan verwirrt auf und wußte zunächst nicht was der Kriegerprinz meinte.

Sie hielten weiter auf die Schenke zu.
"Vorschlag?" Seine Miene hellte sich auf als ihm wieder etwas einfiel. "Oh, du meinst das mit den gleichaltrigen Eyrier? Ja, gerne. Ich würde gerne welche sehen." Er sagte sehen und nicht kennenlernen, Minan hatte ja doch keine Ahnung wie er reagieren sollte. Bisher hatte er auf dem Schloß gelebt und jetzt plötzlich in Draega zu sein, wo alles anders schien, war wie ein Schubs ins kalte Wasser.
Zusammen betraten sie die Taverne und Minan mußte sich sehr bemühen, sich nicht hilfesuchend an Caelvar zu klammern. Er hatte unbestreitbar Angst, weil es wieder etwas unbekanntes und neues war. Der junge Prinz riss sich zusammen und folgte Caelvar einfach. Seine Blicke huschten neugierig über den Schankraum. Hier saßen also die Leute zusammen und aßen und tranken. Und dann fiel sein Blick auf einen Eyrier in seinem Alter. Er saß mit zwei anderen zusammen und sie stießen gerade mit Krügen voller Bier an. Der andere Prinz besaß eine dunkle schwarze Mähne, einen ziemlich verschlagenen Blick und einen goldenen Ring in dem linken Ohr. Seine Flügel waren von einer kupferfarbenen Ton so wie auch seine Haut. Auf seinen Oberarmen waren schwarze verschlungene Tätowierungen.
Minan blickte immer mal wieder verstohlen zu der Gruppe hinüber, wobei er fast über seine eigenen Füße stolperte, da er ja immer noch Caelvar folgte.
Benutzeravatar
Darken
Prinz/Schwarze Witwe
 
Beiträge: 1476
Registriert: So 4. Sep 2022, 11:11


von Anzeige » So 6. Nov 2022, 20:55

Anzeige
 


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon NSC » So 6. Nov 2022, 20:56

Caelvar

Seine Worte verrieten die übliche Zurückhaltung des Prinzen, auch wenn es dieses mal nicht der Klang seiner Stimme war der ihn verriet. Caelvar war sich zwar nicht sicher, doch es würde wohl fürs erste reichen wenn sie einfach nur reingingen, etwas aßen und sich wieder verabschiedeten. Schließlich hatten sie auch nicht ewig Zeit...
Der Gedanke an den Abend der noch vor ihnen stand brannte einen bitteren Geschmack in seine Gedanken.

Sie betraten die Schenke und dem Kriegerprinzen entging nicht die Furcht, aber auch nicht die Neugier Minan's. Sie waren wie zwei Dämonen die nahezu spürbar in seinem Inneren kämpften. Für einen kurzen Moment glaubte er sogar der Prinz würde stolpern während sie an den anderen Gästen vorbei geradewegs zum Tresen gingen.
Dahinter stand ein mittelgroßer Eyrier mit hellen Flügeln der ihnen noch den Rücken zuwandte. Erst als sie näher herangetreten waren wurde sichtbar, dass einer der Flügel des anderen am Ansatz verformt war. Er musste mal gebrochen und anschließend nicht behandelt worden sein. Es war zu vermuten, dass der Eyrier damit nicht mehr richtig fliegen konnte.
Am Tresen angekommen lehnte sich Caelvar abwartend auf das schwere, dunkle Holz und blickte Haithamar durch den Spiegel an der Rückwand des Spirituosenregals an. Dieser bemerkte ihn erst als ihre Schatte das Licht abschirmten und er von seinen Münzen aufsah.
Er schien plötzlich überrascht und seinen Augen nicht zu trauen.

"Verfluchte Dunkelheit", murmelte Haithamar und wandte sich den beiden Neuankömmlingen zu.
"Was ist los mit dir, hast du ein Gespenst gesehen oder ist dein Bier immer noch so schaal wie damals."
"Ich dachte sie hätten dich irgendwo unter dem ganzen Salz verscharrt."
Der anfängliche, misstrauische Unglauben in Haithamars Zügen wurde von Wiedersehenesfreude erhellt. Dann reichte er schließlich dem Kriegerprinzen die Hand und man vollendete die Begrüßung mit einem kräftigen Handschlag.
"Das hatte ich auch einmal geglaubt." antwortete Caelvar dunkel.
Haithamar verzog das Gesicht zu einem schiefen Lächeln. Eine Narbe an seiner Wange gab dem zusätzlich etwas wölfisches. Dann wanderte sein Blick zu Minan und verweilte einen langen Moment auf ihm. Dabei wurde sein Lächeln langsam noch etwas breiter.
"Dein Sohn?"
Benutzeravatar
NSC
 
Beiträge: 1045
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 12:03


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Darken » So 6. Nov 2022, 20:57

Sie kamen zu einem großen langen Tresen und auch dorthinter war ein Eyrier, überhaupt schien das hier ein Ort zu sein wo hauptsächlich Eyrier hingingen. Der Mann hinter der Theke schien einen kaputten Flügel zu haben, doch wenigstens hatte er noch Flügel. Minan kam sich leicht deplatziert vor, aber dieses Gefühl hatte er eigentlich ständig und überall, also war es fast schon normal für ihn.
Caelvar hatte sich gegen die hohe Theke gelehnt und Minan tat es ihm gleich und versuchte so ruhig wie möglich zu wirken, obwohl er immer noch ängstlich war und bei jedem zu lauten Geräusch oder schneller Bewegung, die er wahrnahm, zusammenzuckte. Aus den Augenwinkeln blickte er wieder zu dem Eyrier an dem Tisch bei seinen... Freunden?
Er schreckte zusammen als der Mann hinter der Theke sich abrupt zu ihnen umwandte und dann einen Fluch ausstieß. War das eine freundlich gemeinte Begrüßung gewesen? Unsicher schaute der zerbrochene Prinz zu Caelvar.
Die zwei älteren Männer tauschten einige Worte aus, die deutlich machte, dass sie sich kannten. Also mußte das Haithamar sein, vermutete Minan, der Besitzer der Taverne und Caelvars alter Bekannter. Minan war froh, dass der Kriegerprinz seinen Freund nach so langer Zeit wiedersehen konnte.

Bisher hatte Minan nur stumm und ein bißchen unruhig daneben gestanden, doch jetzt sah Haithamar auch zu ihm und lächelte ihn breit an.
"Dein Sohn?", wurde Caelvar gefragt und Minans Augen wurden groß und er schüttelte hastig den Kopf.
"Es freut mich, euch kennenzulernen, Haithamar", begrüßte er den Mann trotzdem höflich, so wie es ihm beigebracht worden war. "Ich bin Minan Darken und äh... Caelvar ist nicht mein Vater. Er ist ein Freund." Er warf einen Seitenblick zu dem Kriegerprinzen. Jedenfalls wünschte er sich, dass Caelvar mittlerweile auch ein Freund war.
"Ich... war noch nie in einer Taverne und da hat er mich mitgenommen, um es mir einmal zu zeigen", erklärte Minan und lächelte scheu. Wieder ging sein Blick an Haithamar vorbei, um durch den Spiegel verstohlen zu der Gruppe junger Eyrier an dem Tisch zu schauen, die Würfel spielten, tranken und laut scherzten dabei.
Saphar... Der Name kreiste plötzlich in Minans Geist herum und beim Anblick des dunkelhaarigen eyrischen Prinzen wußte er plötzlich, dass es dessen Name war. Natürlich mußte dieser ausgerechnet derjenige sein, der am lautesten war und sich am meisten aufspielte. Gerade gab er der weiblichen Bedienung einen Klaps auf den Hintern, als diese vorbei ging.
Minan schaute wieder zu Haithamar und war unsicher was jetzt von ihm erwartet wurde.
Benutzeravatar
Darken
Prinz/Schwarze Witwe
 
Beiträge: 1476
Registriert: So 4. Sep 2022, 11:11


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon NSC » So 6. Nov 2022, 20:58

Caelvar

Sein erster Blick musste ungefähr das gleiche ausgedrückt haben wie der Minan's als Haithamar
seine Frage stellte. Als er dann sah wie wehement der Prinz den Kopf schüttelte musste er lachen, laut genug dass sich ihnen ein paar Gesichter zuwandten, darunter
der Eyrier aus der Gruppe die Minan beobachtete. Dies war Caelvar nicht entgangen und er warf seiner seits einen unauffälligen Blick auf die Gruppe. Weiter tat er allerding noch nichts und wandte sich wieder Haithamar zu.

"Da hörst dus, der Junge ist ein Freund."
Wieder lächelte er, doch es hatte etwas bitteres und gleichsam drohendes. Er wusste wie sein alter Bekannter zu dieser Frage kam.
Haithamar lächelte verlegen, schien sich aus dem dem Missverständnis jedoch auch nicht viel zu machen. Sein Lächeln wurde vorsichtiger als er Caelvars Blick auffing.
"Ah, verzeiht, ein Freund also. Caelvar hat gut daran getan dir zuerst dieses Haus zu zeigen. Ihr werdet in ganz Draega kein besseres finden."
Lässig warf Haithamar sich ein Tuch über die Schulter.
"Immer noch der alte Angeber. Die Frauen sehen immer noch nicht öfter zu dir rüber, egal wie sehr du dich aufplusterst."

"Und ob sie das tun." konterte Haithamar herausfordernd lächelnd, "Besonders, wenn sie das beste Bier Draegas gekostet haben..."
Seine gut aufgelegter Redefluss geriet für einen Augenblick ins stocken als er sah wie der silberne Sklavenring unter Caelvars Kragen aufblitzte.
"Darf ich euch etwas anbieten, zur Feier des Tages?" fuhr er darauf hin deutlich gefasster fort. Er sah zu Minan dessen Aufmerksamkeit immer noch etwas anderem zu gelten schien.
"Was hast du auf der Tageskarte?"
"Es wird langsam kälter Draußen. Eintopf!"
"Klingt doch gut. Was denkst du Minan?", fragte Caelvar.
Der Kriegerprinz sah Minan von der Seite an und die Frage schien nicht das Essen zu betreffen.
Benutzeravatar
NSC
 
Beiträge: 1045
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 12:03


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Darken » So 6. Nov 2022, 20:58

Haithamar fand die vehemente Abstreitung, dass Caelvar und Minan verwandt waren, offensichtlich sehr amüsant, denn er lachte laut. Der junge Prinz zuckte deswegen leicht zusammen und leichte Röte erblühte auf seinen Wangen als auch die Gruppe gleichaltriger Eyrier kurz hinüber blickten.
Minan bemerkte den leicht bittren Tonfall in Caelvars Stimme und fragte sich, ob er vielleicht mit der Freund Sache etwas falsches gesagt hatte. Natürlich war Caelvar eher sein Leibwächter und vermutlich dachte er daran.
Haithamar erzählte Minan, dass seine Taverne die beste in der ganzen Stadt wäre.
"Sie ist.. hübsch, ja", stimmte der zerbrochene Prinz hinzu und lauschte der Unterhaltung der zwei Männer. Das klang so leicht und unbeschwert, doch Minan merkte die feinen Nuancen zwischen den Zeilen, bemerkte das Stocken des Bekannten. Als Lustsklave hatte er gelernt auf die kleinsten Regungen von anderen zu achten und die Zeichen zu deuten, es war überlebenswichtig gewesen.

Minan sah wieder in den Spiegel zu dem Eyrier mit der schönen kupferfarbenen Haut. Er zündete sich gerade eine Zigarette an und stieß den Rauch übertrieben aus. Die Zeichen deuten...
"Klingt doch gut. Was denkst du Minan?", fragte Caelvar ihn gerade und der junge Prinz schreckte auf.
"Eintopf? Ja... klingt gut", bestätigte er leicht abwesend und lächelte. "Und wo essen wir das?"
Haithamar wies ihnen einen noch freien Tisch zu und Minan setzte sich.
"Darf ich ein Bier trinken?", fragte er Caelvar schüchtern. Seine Finger trommelten ein wenig unruhig auf dem Tischholz herum. Er zwang sich dazu, seinen Blick nicht schweifen zu lassen. "Hast.. du solche gleichaltrigen Eyrier gemeint?", fragte er leise. "Ich meine... die an dem Tisch.." Minan wußte ja nicht, ob Caelvar Männer oder Frauen meinte.
Benutzeravatar
Darken
Prinz/Schwarze Witwe
 
Beiträge: 1476
Registriert: So 4. Sep 2022, 11:11


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon NSC » So 6. Nov 2022, 20:59

Caelvar

Caelvar sah sich um und erkannte die Gruppe junger Eyrier, wenige Schritte entfernt von dem Tisch den Haithamar ihnen zugewiesen hatte.
Das war es also gewesen...
Verschwiegen lächelnd wandte er sich wieder Minan zu.

"Bitte zwei Krüge von Draegas bestem Bier." rief er über die Schulter und eine kurze, unverständliche Antwort Haithamars zeigte, dass die Bitte angekommen war.
Dann sprach er wieder leiser zu Minan.
"Ich schätze sie sind in deinem Alter."
Ein einfaches "Ja" hätte es wohl auch getan, doch er wollte den Prinzen nicht drängen.
Benutzeravatar
NSC
 
Beiträge: 1045
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 12:03


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Darken » So 6. Nov 2022, 21:00

Caelvar bestellte für sie beide Bier und während sie darauf warteten, wandte sich der Eyrier leise an Minan und bestätigte, dass die Gruppe Männer wohl in seinem Alter wären. Bedeutete das jetzt, er hatte solche Eyrier gemeint? Minan war weiterhin ein bißchen unsicher, da bekam er schon einen großen Krug vor die Nase gesetzt.
Natürlich hatte er schon öfters Alkohol getrunken und er war auch bereits gezwungenermaßen betrunken gewesen, doch er legte nicht sonderlich viel Wert darauf so ein Erlebnis zu wiederholen. Aber einen Krug konnte er ja trinken. Er nahm einen vorsichtigen Schluck und sah Caelvar an.
"Du... äh, du kannst ruhig mit Haithamar in Ruhe reden. Ich will euch nicht stören", sagte er. "Falls ihr zwei euch unterhalten wolltet."

Minans Blick wanderte wieder hinüber zu der Gruppe der drei jungen Eyrier. Was auch immer sie da taten, aber es sah aus, als wollten sie sehen wer am schnellsten einen Krug Bier austrinken konnte. Und seltsamerweise wirkte es so als hätten sie Spaß dabei. Er blickte wieder zu Saphar und wie dieser sich über den Mund wischte und über irgendetwas lachte.
Der zerbrochene Prinz nahm einen Schluck Bier, als Haithamar die Schüsseln mit dem heißen Eintopf brachte. Minan wartete bis Caelvar angefangen hatte und aß dann doch auch langsam und manierlich.
"Hm, das schmeckt lecker. Was können wir denn später noch in der Stadt machen?", fragte er und überlegte, was Aaron ihm noch alles vorgeschlagen hatte. Minan sah wieder zu dem Eyrier und irgendwie trafen sich ihre Blicke aus Zufall und er schaute hastig wieder fort. In dem Moment wurde ihm klar, warum er Saphar so oft ansehen mußte... weil er auf irgendeine Weise anziehend und interessant war. Vielleicht dachte er immer noch an das küssende hayllische Pärchen und dass es womöglich schön wäre auch so etwas zu erleben. Freiwillig. Würde ihm das je wieder gefallen können und wie konnte er es herausfinden?
"Warum hat Haithamar vorhin gefragt, ob ich dein Sohn wäre?", erkundigte er sich leise und wechselte so gedanklich das Thema, obwohl die Frage für Caelvar selbst wahrscheinlich gerade urplötzlich kam.
Benutzeravatar
Darken
Prinz/Schwarze Witwe
 
Beiträge: 1476
Registriert: So 4. Sep 2022, 11:11


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon NSC » So 6. Nov 2022, 21:01

Caelvar

"Du störst nicht." antwortete der Kriegerprinz schlicht auf Minan's erste Frage, begleitet von einem Lächeln das deutlich machte, dass das Thema damit erledigt war und nahm ebenfalls einen Schluck von seinem Bier, jedoch weniger zurückhaltend als es der Prinz tat. Dabei beobachtete er weiter wie Minan's Blick immer wieder zu einem Bestimmten aus der Gruppe der jungen Eyrier wanderte.
Schließlich wurde ihnen beiden ein großzügig gefüllter Teller mit Eintopf gebracht.
"Wir haben noch etwas Zeit." begann Caelvar und dachte nach während er sich den ersten Löffel schmecken ließ.
Sein Gedankengang wurde jedoch schlagartig unterbrochen als Minan ihn nach dem fragte was Haithamar gesagt hatte.
Einen Atemzug lang schien er wie erstarrt bis er den Löffel langsam wieder in den Teller vor ihm gleiten ließ. Sein dichtes, scharzes Haar verbarg seinen Blick, sodass nicht zu erkennen war wie ein alter Schmerz darin erwachte.

"Ich sagte doch, es gab mal eine Frau in meinem Leben."
Der Klang seiner Stimme verriet nicht viel von dem was in diesem Moment in ihm vorging. Er sah ihr Bild vor sich wie sie auf ihn wartete, blinzelte es fort und zwang ein bitteres Lächeln auf seine Züge.
"Möchtest du dich nicht der Gruppe dort anschließen solange ich mich mit meinem alten Freund unterhalte."
Wenigstens der Junge sollte die Chance nutzen wenn er sie hatte. Dieser Tag war vielleicht der letzte um ungestört Bindungen zu knüpfen.
Benutzeravatar
NSC
 
Beiträge: 1045
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 12:03


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Darken » So 6. Nov 2022, 21:01

Caelvar sagte ihm zwar, dass er nicht störte, doch Minan hatte oft das Gefühl, dass er fehl am Platze war und so war für ihn auch die simple Umgebung einer Taverne ungewohnt, neu und fremd. Es schürte seine Aufregung und seine Ängstlichkeit und doch gleichzeitig auch seine Neugier und sein Interesse, da er noch so vieles nachzuholen hatte was er alles nicht hatte erleben durfen, weil man es ihm verweigert hatte. Und nun fragte er sich auch, ob Caelvar seine Aufgabe Minan zu beschützen und vor dieser fremden Welt zu bewahren, nicht lästig war. Der Eyrier war ein gesunder starker Mann und sicher nicht dazu gemacht, Aufpasser für einen siebzehnjährigen Jungen zu spielen. Das konnte wohl kaum jemanden Spaß machen... doch Timaris hatte es Caelvar ja befohlen, er tat nur seine Pflicht. Minan hätte sich gewünscht, Caelvar würde es auch freiwillig tun, doch er war sich da nicht so sicher.
Nachdenklich aß er weiter seinen Eintopf, beobachtete dann aber den Eyrier, der seit der Frage wegen dem Sohn wie erstarrt wirkte und einfach nur seinen Löffel hielt bis dieser wieder in die Schüssel zurückglitt. Caelvar blickte ihn nicht an und Minan wußte, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte mit dieser Frage. Leicht zog er die Schultern an.
"Es tut mir leid... ich wollte dich nicht traurig machen", sagte er leise. Der junge Prinz fragte sich was aus der Frau geworden war, der Caelvar hinterher trauerte. Und hatten sie gemeinsame Kinder oder hatte er es gewollt? Minan blickte den Kriegerprinzen an, traute sich aber jetzt nicht mehr zu fragen. Caelvar wechselte auch gleich das Thema und nun war es an Minan, sich etwas unwohl zu fühlen.

"Mich.. der Gruppe anschließen? Ich weiß nicht..." Verstohlen schaute er wieder dorthin. "Ich bin nicht so wie die..." Minan nahm noch ein Schluck Bier. Er hatte ja auch keine Ahnung wie er sich der Gruppe anschließen sollte und was das bedeutete. Außerdem wußte er, dass er nie so ausgelassen sein konnte wie diese Eyrier in seinem Alter. Ja, vielleicht waren sie gleichalt und doch lebten sie in ganz unterschiedlichen Welten. Der Blick aus Minans dunklen Augen war eindeutig von Interesse durchdrungen, doch er focht innerlich gegen seine Angst und Schüchternheit.
Vielleicht ein andermal, dachte er, sie könnten doch öfter hierher kommen, dann würde er seine Angst womöglich irgendwann ablegen können. Nein, jetzt, rief ihm eine andere Stimme zu. Wir wollten heute Spaß haben... es ist dein Geburstag. Und Caelvar ist da, falls etwas passieren sollte und sie nicht nett sind.
"Ja.. vielleicht kann ich das machen", wog er ab und schob die leere Schüssel von sich. "Aber.. du äh bleibst doch in der Nähe oder?" Es war keine Kontrollfrage, sondern wirklich ein Stück Sicherheit, die ihm der Kriegerprinz allein durch seine Anwesenheit verschaffte. Minan wußte, dass er ohne Caelvar in dieser riesigen Stadt verloren und hilflos war. Er wünschte sich, wenigstens einmal mehr Vertrauen in sich... und doch war ihm klar, dass irgendwo in ihm dieser selbstsichere Splitter in ihm schlummerte. Jener Splitter, der nur herauskam, wenn die Musik ihn rief... aber Minan hatte ihn noch niemals freiwillig gerufen und würde es auch jetzt nicht tun, er wünschte sich schlicht dessen Selbstbewußtsein.

Er wartete auf die Zustimmung des Eyriers, sah noch einmal zu der Gruppe und erhob sich dann langsam. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er war reichlich nervös, doch irgendwie mußte er sich dochmal seine Angst stellen und da war diese Stimme in ihm, die ihm dauernd sagte, er dürfe diese Gelegenheit nicht verpassen, es gäbe sie nur einmal. Saphar... warum schwirrte ihm der Name dauernd im Kopf rum?
Der Weg zum angrenzenden Tisch war viel zu kurz und dann stand er auch schon da und die drei anderen jungen Männer sahen ihn an.
"Was gibts, Kumpel?", fragte einer. Minan errötete leicht.
"Ähm.. ich dachte, ich könnte vielleicht mitwürfeln?", fragte er unbeholfen zurück. Sein Blick huschte kurz zu Saphar, der ihn ebenfalls ansah und abschätzig musterte.
"Haste Geld?", wollte der Eyrier wissen. Der zerbrochene Prinz blickte ihn verständnislos an. "Einsatz fürs Spielen", erklärte er.
"Oh.. ja, natürlich." Minan stellte seinen Bierkrug ab und setzte sich, dann legte er einige Münzen hin. "Reicht das?"
"Fürs erste.. du bist nich von hier oder?", wurde er gefragt und Minan schüttelte rasch den Kopf. Er sah zu wie ein zweiter die Würfel über den Tisch rollen ließ.
"Nein, ich... komm nicht aus Hayll", antwortete Minan, "Ich heiße Minan." Kurz warf er einen prüfenden Blick hinüber zu Caelvar, doch bis jetzt schien ja alles in Ordnung. Rasch nahm er ein Schluck Bier.
"Saphar", stellte sich der Eyrier mit der kupferfarbenen Haut vor und Minan verschluckte sich prompt. Woher wußte er dessen Namen? Hatte er eine Vision gehabt? Die Namen der zwei anderen bekam er kaum noch mit, etwas wie Votar und Tiziar.
"Und.. äh wie funktioniert das Spiel?", fragte er scheu nach als man ihm den Würfelbecher reichte. Die anderen lachten und sahen ihn ungläubig an. Saphar entzündete sich eine neue Zigarette und nahm einen Zug. Dann begann er Minan das Spiel zu erklären, der aber kaum etwas davon hörte, weil er Saphar nur anstarrte und dessen Lippen beobachte. Wie es wohl wäre, die zu küssen? Nein, er wollte das nicht denken. Dabei würde man ihm nur weh tun und selbst wenn nicht, würde er das dauernd denken und Angst haben deswegen. Es war nicht gut und er war nervös und hatte keine Ahnung was er tun oder denken sollte.
"Ich.. ich muss kurz..." Er erhob sich rasch, erblickte eine Türe, wo darüber WC stand und ging einfach darauf zu. Minan fand sich in einem Flur wieder, ging weiter, bemüht nicht zu rennen und dann öffnete er die letzte Türe, doch statt bei einer Toilette anzukommen, stand er plötzlich in einem kleinen Hinterhof. Er atmete tief durch und genoß die kühle Luft, die ihm half wieder einen klaren Kopf zu fassen. Jedenfalls hoffte er das.
Benutzeravatar
Darken
Prinz/Schwarze Witwe
 
Beiträge: 1476
Registriert: So 4. Sep 2022, 11:11


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon NSC » So 6. Nov 2022, 21:02

Caelvar

Caelvar sah auf und beobachtete stumm das Minenspiel des Prinzen. Die scherzhaften Erinnerungen die zuvor geweckt wurden hielten nicht lange und versickerten wieder im Grund seines Geistes wie Wasser das unachtsam verschüttet worden war.
Überraschung trat in seine Züge als Minan tatsächlich aufstand um sich zu der Gruppe zu gesellen. Er hatte es ihm zwar vorgeschlagen doch nicht wirklich daran geglaubt, dass er es tun würde.
Eine kurze Weile noch sah er ihm nach wie er zu dem Tisch der jungen Eyrier herüber ging und ließ dann den Blick wieder fallen.
Für einen langen Moment sah er völlig in sich gekehrt auf seinen Teller herab. Das schwarze Haar fiel ihm von den Schultern und verschleierte erneut den Blick auf seine Züge die neben der Leere einen Hauch von Schmerz bargen.
Als er hörte wie Haithamar auf ihn zutrat lehnte er sich zurück und strich sich dabei ordnend durchs Haar. Es hatte etwas erschöpftes an sich das er schnell durch ein schläfriges Lächeln in Haithamar’s Richtung zu vertuschen versuchte.

„Ärger gehabt?“ fragte ihn der Krieger und zog sich in Ruhe einen Stuhl heran. Für den Moment schien es nichts weiter für ihn zu tun zu geben.
„Nur ein langer Tag.“ antwortete Caelvar schlicht.
Eine Weile saßen sie so da und redeten. Schließlich war eine lange Zeit vergangen. Dann plötzlich wandte Caelvar sich ab als Minan aufstand und den Raum verließ. Beunruhigt überlegte er was nun das beste zu tun wäre. Vielleicht wurde er nur langsam überfürsorglich. Mit dem Gedanken, dass der Prinz sicher jeden Moment zurück kehren konnte blieb er sitzen und hielt dafür die zurückgelassene Gruppe im Auge.
Benutzeravatar
NSC
 
Beiträge: 1045
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 12:03


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Darken » So 6. Nov 2022, 21:03

Er haderte immer noch mit sich und wußte nicht, ob er den Mut aufbringen konnte wieder zurückzugehen als die Türe zum Hinterhof ein weiteres Mal aufschwang und Saphar langsam und mit lässiger Gangart zu ihm trat. Minan wich instinktiv einen Schritt zurück, sein Herz schlug immer schneller.
"Spielste noch mit?", fragte der Eyrier und musterte den zerbrochenen Prinzen schief. Minan hob hilflos die Schultern. "Wir warten."
"Ich.. ich weiß nicht", gab er kraftlos zu. Der Wind strich durch die Häuserschluchten und durch sein dunkles Haar. Saphar zündete sich eine Zigarette an und hielt Minan ebenfalls eine hin, der diese ohne groß darüber nachzudenken annahm. Er hatte schon mal geraucht. Der Eyrier zündete auch Minans Zigarette mit etwas Hexenfeuer an und beide nahmen sie schweigend einen Zug. Verstohlen sah Minan dabei hinüber zu Saphar, hustete dann leicht ehe er den Rauch hinaus blies, der in der Luft rasch zerfaserte und verblasste.
"Woher kommste wirklich?", fragte Saphar nach einer Weile.
"Aus einem beschissenen Leben." Minan lächelte verkniffen und lehnte sich gegen eine Mauer und schloß die Augen während er rauchte. Wieder herrschte Schweigen zwischen ihnen.
"Hast du da auch den Arm und all das verloren?" Minan nickte auf diese Frage nur. "Ich geh wieder rein. Was ist mit dir?" Saphar schnippte die Zigarette fort und drückte sie mit seiner Stiefelspitze aus.

Minan antwortete nicht, stattdessen warf er seine eigene Zigarette fort und kam näher zu Saphar bis sie dicht voreinander standen. Dunkle tiefe Augen trafen auf goldene in denen sich wachsende Verwirrung und ja auch Unglauben und Unsicherheit widerspiegelten. Unglauben über das was dann geschah... und wie sich ihre Lippen nur sacht und verheißungsvoll berührten...

Am Ende stand Minan allein und verloren auf dem Hinterhof wie als erwache er aus einem tiefen Traum. Das Leben war voller verpasster Möglichkeiten, voller Was wäre wenn... was wäre wenn ich etwas mehr Mut gehabt hätte, wenn ich es riskiert hätte zurückgestoßen zu werden...
Der herbe Geruch von Rauch lag noch ahnungsvoll in der Luft, aber vielleicht wollte Minan sich das auch nur einbilden. Die Welt war eine Fassade und manchmal konnte er einen Schritt zur Seite treten und ins Zwielicht treten und sehen was hinter der Fassade lag. Hinter dem Schwarz und dem Weiß.

Als er zurück in den Schankraum kam, hätte er nicht mehr sagen können wieviel Zeit vergangen war. Minan konnte oft nicht einschätzen wie die Zeit verstrich. Vielleicht war er nur ein paar Minuten draußen gewesen, vielleicht auch viel länger. Jedenfalls war die Gruppe Eyrier nicht mehr da und er begann sich zu fragen, ob sie überhaupt je existiert hatten oder sich das alles nur erträumt hatte.
Er strich sich nachdenklich über die Lippen und kam zu Caelvar, der zusammen mit Haithamar da saß. Minan wollte am liebsten fragen, ob Saphar wirklich auch in den Hinterhof gegangen war, doch er wollte nicht als verrückt gelten. So setzte er sich nur schweigend.
"Caelvar, wann müssen wir zum Theater? Ich.. weiß gar nicht wie spät es ist. Wie lange war ich fort?" Er hatte keine Ahnung. Ein bißchen wehmütig sah er zu dem leeren Tisch neben ihnen. Eine merkwürdige Unruhe hatte ihn erfasst.
Benutzeravatar
Darken
Prinz/Schwarze Witwe
 
Beiträge: 1476
Registriert: So 4. Sep 2022, 11:11


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon NSC » So 6. Nov 2022, 21:04

Caelvar

Caelvar antwortete nicht sofort, sah ihn nur einen langen Moment gleichsam nachdenklich wie fragend an.
„Ihr wart eine Weile draußen.“
Auch Haithamar warf einen kurzen, kritischen Blick auf Minan bevor er wieder zu Caelvar blickte, nun anscheinend ebenfalls auf eine Antwort auf die erste Frage des Prinzen wartend.

„Als nur der Junge zurückkehrte dachte ich schon ich müsste mir Sorgen machen.
Wie auch immer. Wir haben in der Tat nicht mehr so viel Zeit und es wäre besser, wenn wir uns auf den Weg machen.“
Während seiner letzten Worte stand der Kriegerprinz gelassen, aber auch etwas wehmütig auf und wandte sich ein letztes mal seinem alten Bekannten zu und sie wechselten ein paar verabschiedende Worte.
Benutzeravatar
NSC
 
Beiträge: 1045
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 12:03


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Darken » So 6. Nov 2022, 21:04

Caelvar klang irgendwie betrübt. Freute er sich nicht auf das Theater? Aber vielleicht lag es an dem Gespräch mit Haithamar, das Minan ja nicht mitbekommen hatte. Sie verabschiedeten sich von dem Eyrier und verließen die Taverne. Minan schaute noch einmal zu dem Haus, dachte an Saphar und fragte sich, ob er den Eyrier wiedersehen würde.
Der Kriegerprinz führte sie durch die Straßen bis sie in dem besseren Viertel war, wo es das Theater und die Oper gab. Minan ging neben Caelvar her, traute sich aber nicht zu fragen, was los war, obwohl er spürte, dass da irgendetwas war.
Da sie Karten für eine Loge hatten, wurden sie auch gleich durchgelassen und Minan war froh, dass sie alleine saßen und alles überblicken konnten. Nicht so wie beim Parkett wo alle zusammensaßen. Was war, wenn jemand gehen mußte? Er ließ sich geschmeidig auf den Sitz nieder und nahm ein Glas mit Champagner von einer Bediensteten an, die hereingekommen war und ihnen Getränke servierte.
Beim Hinausgehen warf sie Minan ein Lächeln zu, der dies schüchtern erwiderte und dann auf die Bühne blickte. Gebannt sah er dann die folgenden Stunden zu wie die Vorhänge auf- und zugingen und sich ein episches Drama auf der Bühne abspielte, Schwüre geschlossen wurden, Menschen starben, liebten und Intrigen spannen, vergingen, Glück fanden und verloren. Er hatte schon immer eine sehr große Vorstellungskraft gehabt und so formte sich vor seinem inneren Auge alles zu einem großen Bild zusammen und die Kulissen verwandelten sich in die reale Welt. In einen Wald, einen riesigen großen Wald...

Er starrte immer noch auf die Bühne, als längst der Vorhang das letzte Mal gefallen war.
"Das war..." Minan überlegte, ob ihm ein Wort dafür einfiel. Er blickte zu Caelvar. "Jetzt müssen wir zurück zum Schloss..." Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Sie verließen das Theater, draußen war es schon dunkel. Minan schaute nach oben in den Himmel.
"Ich hab befürchtet, mein Geburtstag würde so schlimm werden wie immer... weißt du, normalerweise war es sonst immer der furchtbarste Tag im Jahr, aber es war gar nicht so schlimm..." Er lächelte flüchtig. "Danke, dass du mit gekommen bist."
Dann rollte die Kutsche an, um sie zurück zum Schloß zu bringen.
Benutzeravatar
Darken
Prinz/Schwarze Witwe
 
Beiträge: 1476
Registriert: So 4. Sep 2022, 11:11


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Timaris » So 6. Nov 2022, 21:09

Sie war ruhig im Bett geblieben, als Aaron sich früh am Morgen aus dem Zimmer geschlichen hatte. Nachdem sie gespürt hatte, dass er zurück gekommen war, hatte sie sich wieder tiefer ins Bett gekuschelt und weiter geschlafen. Sie fühlte sich elend. Elend wegen ihrer Mondzeit und elend wegen dem was sie Minan würde antun müssen. Doch er war in Gefahr, wenn sie es nicht tat.

Als sie am Nachmittag schliesslich aufstand, fühlte sie sich wenigstens körperlich wieder einigermassen fit. Zumindest stark genug für das was sie vor hatte. Doch ihre Laune war überaus mies, was sie Aaron und die Bediensteten überdeutlich spüren liess. Das ganze Schloss war in angespannter Stimmung.

Im Verlaufe des Abends trafen dann auch die Adeligen Gäste in dem Thronsaal ein, die sie während des Tages ganz spontan eingeladen hatte. Es waren nicht unbedingt die Leute, die sie mochte. Sondern eher die, von denen sie wusste, dass sie dekadent und verdorben waren.

Sie nahm sich Zeit, sich an diesem Abend schön zu machen. Schlüpfte in ein verführerisches Kleid aus feinster, schwarzer Seide, lies sich die Haare zu einer kunstvollen Frisur hochstecken und legte all ihren Juwelen Schmuck an, wie sie es öfters bei offiziellen Anlässen tat. Auch Aaron zwang sie dazu, sich einen schönen Anzug an zu ziehen. Als sie ihn kritisch musterte, musste sie wirklich zugeben, dass er sehr verführerisch aussah. Das liess sie ihn aber nur dadurch merken, dass sie ihn gierig ansah.
Anschliessend befestigte sie eine eiserne Kette an seinen Halsring und zog ihn hinter sich her. Achtete nicht im geringsten auf seine Reaktionen.

Nachdem sie ihren Auftritt im Thronsaal gehabt hatte, wo sie auch alle bewundern und ihr ihre Ergebenheit schmeicheln konnten, kettete sie ihren Sklaven kurzerhand an den Thron und mischte sich erneut unter die Gäste.
Aber wie geplant kam Minan nicht. Die Gäste wurden angeheizter und die Stimmung wurde immer gereizter und angespannter. Sie wollten ihren Spass haben. Lüstern sahen sie immer wieder zu der Tür, erwarteten Minan sehnsüchtig. Viele Kerzen tauchten den Saal in warmes Licht. Die Musik ging im Stimmengewirr der Gäste unter. Doch das machte nichts. Wenn es soweit war, würde sie dem Musikmeister ein Zeichen geben, dass er die von ihr Angewiesene Musik genügend laut abspielte.
Doch Mitternacht verging und der Junge kam einfach nicht. Brodelnd vor beherrschter Wut sass Timaris inzwischen auf ihrem Thron, streichelte mit bedrohlicher Sänfte durch Aarons Haar. Es schien, als würde sie ihn zur Verfügung stellen, sollte Minan nicht kommen und den Gästen schien dies auch Recht zu sein.
Benutzeravatar
Timaris
Königin
Königin
 
Beiträge: 2289
Registriert: Fr 19. Feb 2021, 09:36


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Darken » So 6. Nov 2022, 21:10

Caelvar war seltsam schweigsam gewesen. Er war auch sonst niemand, der viel redete, doch das fiel selbst Minan auf und die merkwürdige Stimmung übertrug sich auf ihn. Tief in seinem Inneren wußte er, dass der Tag noch nicht vorbei war. Und doch... irgendetwas passiert, etwas entgültiges. Scheinbar.
Die Kutsche hielt auf dem großen Platz und als sie ausstiegen, bemerkte Minan die vielen anderen Kutschen, die hier warteten und sein mulmiges Gefühl verstärkte sich. Er sah nach oben zum Nachthimmel. Ich will nicht, dachte er. Aber was wollte er nicht? Sie betraten schweigend das Schloß, die Anspannung war fast greifbar. Er konnte feine Schwingungen von Gier und Lust spüren. Wie ein mordlüsternes Tier, das irgendwo in den Gängen des Schlosses umherstreifte, auf der Suche nach ihm. Minan wollte instinktiv kehrt machen, seine Nackenhärchen hatten sich aufgerichtet und seine Schritte wurden immer langsamer. Im schummrigen Licht von Wandlaternen sah er zwei Diener auf sie zukommen. Ihr werdet im Thronsaal erwartet.
"Ihr werdet im Thronsaal erwartet... Prinz", sagte dann auch einer der Männer. Der zerbrochene Prinz blickte hoch zu Caelvar dessen Gesicht im Halbdunkeln wie gemeißelt aussah und nichts von den Emotionen verriet, die in ihm herrschten. Minan ließ die Schultern hängen und ergab sich seinem Schicksal. Je näher sie dem Thronsaal kamen, desto mehr spürte er eine altbekannte Atmosphäre, es war wie ein Geruch, der in der Luft lag und einem beißend in die Nase stach. Er hatte das Gefühl kaum noch Luft zu bekommen. Ich will nicht... ich will nicht...

Unerbittlich führten sie die Männer weiter und dann schwangen die Tore knarrend auf und warmes Licht erbrach sich auf dem Marmor. Sein Blick huschte hin und her und als er nicht weitergehen wollte, verpasste ihm einer der Diener einen Stoß, der ihn nach vorne stolpern ließ. Kaum war er in dem riesigen Saal zusammen mit Caelvar, krachten die Türen hinter ihnen zu.
Minans Augen füllten sich mit Angst und ja, auch mit so etwas wie Enttäuschung als er rauf zu dem Thron sah wo Timaris herrschaftlich saß, mit einer Maske aus Eis vor ihrem Gesicht. Die Lichter der Kerzenlüster von der Decke brachen sich tausendfach funkelnd an den Juwelen der versammelten Leute. Vor Minans Augen waren es nur wogende dunkle Massen, die ihn angeiferten wie jene Wölfe, die ihn durch ein finsteres Inferno aus Angst und namenlosen Grauen gehetzt hatten.
Sein Hals war ganz trocken, sein Herz schlug wie verrückt und er wollte fliehen und sich verkriechen anstatt in der Mitte des Saals wie auf einem Präsentierteller zu stehen, klein und schmächtig, verloren wirkend. Die glühenden Augen der Gäste schienen ihn zu durchbohren und aufzuspießen, all seine Erinnerungen an seine vergangenen Geburtstage durchfluteten ihn. Minan blickte zu Aaron, der an den Thron gekettet war. Es war ein seltsames Bild, da Aaron einen edlen Anzug trug.
Ich will nicht... ich will nicht... der eine Gedanke durchzuckte ihn immer wieder. Er schaute hoch zu Timaris, die in einem schwarzen Seidenkleid da saß und unnahbar wirkte. Das kann sie doch nicht wirklich tun, dachte er. Das muss alles nur ein schlimmer Traum sein, ein Albtraum. Es überraschte ihn, dass er so enttäuscht war. Er hätte es doch besser wissen müssen...
Benutzeravatar
Darken
Prinz/Schwarze Witwe
 
Beiträge: 1476
Registriert: So 4. Sep 2022, 11:11


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Timaris » So 6. Nov 2022, 21:10

Endlich kam er dann doch noch. Die freudige Erregung im Saal wuchs, als nach und nach auch die Gäste bemerkten, das der Hauptgast im Schloss angekommen war. Es dauerte auch nicht lange und der Prinz stolperte von den Dienern hineingeschupst in den Thronsaal. Augenblicklich wurde es still, was das Krachen der Türen, die hinter ihm geschlossen wurden, nur noch lauter erschienen liess.

Sie sah die Angst in seinen Augen und bei jedem anderen hätte sie sie genossen. Doch jetzt erfreute sie viel mehr die Enttäuschung in seinem Blick. Es zeigte ihr, dass er ihr tatsächlich vertraut hatte. Vertrauen, dass sie nun gnadenlos zerstören würde müssen, um ihn zu retten.

Geschmeidig erhob sie sich und ging langsam und bedrohlich auf Minan zu. Bei jedem Schritt war das Klacken ihrer hochhakigen Schuhe zu hören.
"Du kommst spät Prinz", meinte sie verführerisch, hungrig und zornig, als sie bei ihm angelangt war. Langsam ging sie um ihn herum, strich mit ihren Fingern sanft und gierig über seine Brust. "Das ist gar nicht höflich von dir", fuhr sie enttäuscht fort. "Immerhin wollte ich doch mit dir deinen Geburtstag feiern und nun ist er vorbei ohne dass ich dich gesehen hätte."
Sie trat hinter ihn, schmiegte sich an ihn, eine Hand wanderte dabei nach vorne auf seinen Bauch und noch etwas weiter hinunter, doch noch berührte sie seine Männlichkeit nicht. Die andere strich das schwarze Haar beiseite und flüsterte ihm ins Ohr: "Ich finde wirklich, du solltest dich dafür entschuldigen und dann wirst du den Preis dafür zahlen. Schön angezogen hast du dich ja schon."
Timaris löste sich wieder von ihm und trat vor ihn hin. "Erst mir und danach allen anderen, die du hast so unhöflich hast warten lassen."
Ein Speerfaden und Musik setzte ein. Erst nur leise und fast verborgen. Doch dann wurde sie lauter und intensiver, lockend, dunkel und erotisch.
Benutzeravatar
Timaris
Königin
Königin
 
Beiträge: 2289
Registriert: Fr 19. Feb 2021, 09:36


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Aaron » So 6. Nov 2022, 21:13

Aaron hatte sehr wohl mitbekommen, dass Timaris trotz allen Versprechungen ein Fest für Minan plante. Er hatte am Anfang noch versucht sie darauf aufmerksam zu machen, dass das nicht gut war, doch sie hatte nicht eine Sekunde zugehört. Und so ging der Tag überaus schnell vorbei und Aaron fand sich in einem Schwarzen Anzug wieder. So schleifte sie ihn schließlich in den Thronsaal und kettete ihn dann doch tatsächlich an den Thron! Manchmal glaubte er sie hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank, doch das wagte er natürlich nicht zu sagen. Nun hieß es auf Minan warten und je länger es dauerte um so angespannter wurde die Stimmung. Bleib lieber fern von hier junger Freund... dachte Aaron und hätte Timaris am liebsten angeknurrt als sie anfing durch seine Haare zu streicheln. Er war kein verdammter Hund!

Nach ewiger Zeit kam dann Minan doch ins Schloss zurück, Aaron spürte es und kurz darauf stolperte der Prinz auch schon in den Saal und blickte sich mit erschreckten Augen um. Aaron verstand die Angst des anderen, doch er konnte nichts tun um ihm in irgendeiner Art zur Seite zu stehen. Er konnte Timaris nicht aufhalten als sie sich vom Thron erhob und zu dem Prinzen ging. Mit ihm zu spielen anfing. Dann setzte die Musik ein während sie ihn noch immer umgarnte. Nein, das kannst du nicht tun...
Benutzeravatar
Aaron
Prinz
Prinz
 
Beiträge: 89
Registriert: Mo 1. Aug 2022, 16:49
Wohnort: sarahmichelle


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Darken » So 6. Nov 2022, 21:14

Er schien wie gelähmt dazustehen, eine Maus im Angesichts des Falken, der gnadenlos herabstieß. Während Timaris langsam und geschmeidig die Treppe herunterkam, schrieen all seine Sinne nach einem Ausweg. Er wollte nur noch weg, hing bereits jetzt messerscharf am Abgrund zum Verzerrten Reich und fühlte wie andere Splitter in ihm in Aufruhr war. Trotzdem klammerte er sich noch in einem verzweifelten Akt an die Gegenwart.
Minan sagte nichts, als Timaris bei ihm angelangt war, gierig über seine Brust strich während sie ihn wie eine Jägerin umkreiste. Er starrte auf den polierten Marmor vor sich, sah schwach dort sein verzerrtes Spiegelbild und ihm wurde schlecht vor Angst und Grauen. Dort bei seinem Spiegelbild war es nicht Timaris, die ihn lauernd umstrich sondern Talian, seine Mutter. Er konnte beinahe ihre gurrende hysterisch fröhliche Stimme hören. Minan presste die Lippen aufeinander, reagierte nicht auf die Worte der Königin. Er kannte jene Worte schon und es brachte nichts darauf zu sagen, denn sie waren nur ein Vorwand. Er hatte nichts falsch gemacht, sie hatte ihm den Ausflug erlaubt, sie hatte ihm die Karten geschenkt...
Sie hat alles geplant, durchflackerte ihn ein Gedanke wie ein greller schmerzhafter Blitz.
Timaris trat dicht hinter ihn, er konnte ihr Parfüm und ihren eigenen Duft riechen. Ihre Hände glitten über seine Brust und weiter nach unten, sein Herz pochte dumpf. Ich schaff das nicht, dachte er, ich kann nicht... nicht von ihr, nicht schon wieder. Er hatte das Gefühl alle Blicke lasteten zentnerschwer auf ihn und er würde allein dadurch erdrückt.

Timaris säuselte in sein Ohr, er solle sich entschuldigen und den Preis für sein Zuspätkommen zahlen. Ihre Lippen waren ganz dicht an seinem Ohr. Er wollte ihr auch irgendetwas sagen. Sie fragen, warum sie das tat, warum jetzt? Ob all das ein lang angelegtes Spiel gewesen war? Von der "Befreiung" bis hierher bei seinem Geburtstag angekommen... und wer ist jetzt da, um dein Spiel zu bewundern, Timaris?
Er hatte gedacht, sie würde ihn mögen... aber sie schien genauso schlimm wie Talian. Nein, grausamer noch indem sie die letzte Zeit so gut zu ihm gewesen war und ihn nun noch einmal zertrümmerte. Die Splitter zu noch feineren Staub zerrieb bis nur noch Asche von ihm übrig war.
Nur noch Asche... Bilder stiegen in ihm auf, verschwanden sofort wieder im roten Nebel der Angst.

Minan stand immer noch da wie eine leere Hülle, die man hier abgestellt hatte. Er rang innerlich mit sich, in sein altes Muster zu fallen und das zu tun wofür er anscheinend geboren war. Zu dienen, zu gehorchen, Lust zu schenken....
Nein, er hätte mehr sein können. So viel mehr... er verfolgte stumm Timaris Auftritt, hörte ihre Worte nur verzerrt. Ihre goldenen Augen glitzerten vor Wollust und Gier. Minan starrte dort hinein, hoffte irgendetwas anderes darin zu sehen, etwas was ihm sagte, dass alles gut werden würde, doch da war nichts. Seine Hoffnungen, die er sich in den letzten Tagen, Wochen mühsam zusammengebaut hatten, stürzten ein und in seine Augen begann die glanzlose Leere zurückzukriechen.

Dann hörte er die Musik, die ihn gnadenlos im Sturm zu erobern begann. Minan schnappte nach Luft.
"Nein...", hauchte er leise, doch er spürte bereits wie aus der Tiefe seiner Selbst etwas aufstieg. Lass mich nur machen, ich werde mit ihnen allen fertig und du kannst dich derweil innen drin verstecken.
Nein, ich will das aber nicht. Nein, nein, ich will nicht... will nicht.
Sterben.
Aber dann waren seine Augen bereits eine Spur intensiver und magischer geworden und ein geschwungenes verführerisches Lächeln eroberte seine Lippen.
"Also... dann tanzen wir das Spiel zuende..." Selbst seine Stimme versprach alle Verlockungen, war wie Honigsamt, der auf der Zunge zerging, unendlich zart. Der Tänzer floss bereits in eine Anfangsposition eines Tanzes, lauschte der Melodie und dem Rhythmus und verlor sich in den Klängen, begann seinen Körper dazu zu bewegen. Intensiv und höchst erotisch. Er hörte ein Raunen der gestaltlosen Menge und es war ihm egal. Minan warf den Kopf in den Nacken, ging vor Timaris halb in die Hocke, die Beine kurz geöffnet und in einer geschmeidigen sinnlichen Bewegung wieder geschlossen. Er schob sich an ihr hoch, sah ihr in die Augen und legte seine Hand an ihren Rücken, strich mit seinen Fingern reizvoll über ihre heiße Haut. Die Luft begann vor Sinnlichkeit und Erotik nur so zu knistern, der vorhin noch so ängstliche und schüchterne Junge wirkte wie verwandelt.
Benutzeravatar
Darken
Prinz/Schwarze Witwe
 
Beiträge: 1476
Registriert: So 4. Sep 2022, 11:11


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Timaris » Mo 7. Nov 2022, 07:01

Es tat weh. Es tat viel mehr weh als sie gedacht hatte. Damit meinte sie nicht einmal ihren Körper, der sich während der Mondzeit eigentlich hatte ausruhen wollen. Nein, es war der Blick von Minan, der sie so schmerzte. Hoffnungsvoll suchte er in ihren Augen nach etwas, das ihm verriet, dass alles nicht so war, wie es schien. Nur zu gerne hätte sie ihm dieses etwas gegönnt. Doch sie brauchte seinen ehrlichen ungespielten Schmerz, um alle dunklen Juwelenträger zu täuschen, um Aaron zu täuschen. Sie verstärkte den Schmerz von Minan und sandte ihn allen Anwesenden, damit es auch ja alle mitbekamen.
So liess sie Minan nichts anderes sehen, als Lust und Gier. Sie konnte regelrecht sehen, wie alle Hoffnungen von Minan zu Asche zerfielen und seine Augen stumpf und leer wurden. Er hätte es wohl bei allen anderen ertragen, doch nicht bei ihr. Noch ein letztes verzweifeltes aufbäumen, als die Musik einsetzte und dann war der Tänzer da.

Nun begann der nächste Teil ihres Spiel. Der Teil bei dem sie selber höllisch aufpassen musste. Verführerisch begann Minan zu tanzen. Seine Stimme so samten wie flüssiger Honig. So leicht sich davon fort tragen zu lassen, einfach zu geniessen und zu nehmen. Die Luft knisterte vor Sinnlichkeit und Erotik.
Timaris stöhnte leise auf, als seine Finger ihre Haut berührten, sie an ihrem Rücken streichelten. Nah trat sie an ihn heran, viel näher als eigentlich nötig gewesen wäre und liess sich in einem heissen Tanz führen. Geschmeidige, sinnliche Bewegungen, Körper die sich aneinander rieben. Der Tanz wurde immer lustvolle. Mit unverholener Gier liess Timaris ihre Hände über Minans Körper gleiten, vergewaltigte ihn beinahe während dem Tanzen. Sie reizte ihn, demütigte ihn, doch sie tat nichts, womit er nicht fertig werden würde, sollte er je wieder einmal klar denken können. Sie wusste, dass sie ein gefährliches Spiel spielte, doch sie rechnete felsenfest damit, dass Minan sie nicht im Stich lassen und kämpfen würde.

Ihre Lippen liebkosten seinen Hals, ihre Zähne knabberten verführerisch daran. Ihre Körper waren eng aneinander geschmiegt, hungrig. Eine ihrer Hände rühten auf seinem Hintern. Ihr rechter Oberschenkel war an seiner Hüfte geschmiegt. Sein Hemd hatte sie ihm inzwischen aufgeknöpft. Genau in dem Moment verstummt die Musik und Timaris war gespannt, wie Minan nun reagieren würde. Welcher Splitter nun zum Vorschein kam.
Benutzeravatar
Timaris
Königin
Königin
 
Beiträge: 2289
Registriert: Fr 19. Feb 2021, 09:36


Re: Der 17. Geburtstag

Beitragvon Darken » Mo 7. Nov 2022, 10:21

In seinen dunklen Augen, seinen Bewegungen, seiner Nähe, schien die Antwort auf alle Wünsche und Sehnsüchte von Timaris zu liegen und der Tänzer lockte und reizte, diese Wünsche auch zu erfüllen. Er sah aus den Augenwinkeln wie die Gäste nicht mehr nur beobachteten, sondern die Erotik im Saal sie auch ergriffen hatten und sie dabei waren sich gegenseitig aneinander zu schmiegen und zu küssen. Der Tanz mit Timaris wurde immer feuriger und leidenschaftlicher und ihn Minan war wieder der Wunsch danach geweckt sich mit ihr zu vereinen und ihr alle Lust zu bereiten nach der es der Königin verlangte. Er fand ihren Mund, küsste sie verführerisch und mit äußerster Sinnlichkeit, während ihre Körper sich aufreizend zur Musik rieben. Seine Berührungen waren zart wie fallender Schnee, Versprechungen was sie alles von ihm haben konnte. Und obwohl der Tänzer sich allein auf den Rhythmus und die Musik konzentrierte, die durch seine Adern floss wie Blut, wußte er auf einer anderen Ebene doch auch, dass Timaris weiterhin mit ihm spielte. Und trotzdem... wenn der Tanz nur lang genug ginge, wenn sie sich immer weiter bewegten, wußte er würde sie einfangen können im dem Maße wie die Luft um sie herum sich bereits zu winden und zu biegen begann wie Verführerungsfäden, die sie beide umschmeichelten.

Timaris schmiegte sich dicht an ihn, ihre Hände strichen über seine Brust, seinen Hintern. Passend zu einem wirbelnden Trommelgewitter rieben sie ihre Becken aneinander, seine Hand hielt ihren einen Oberschenkel fest, der sich inzwischen an seine Hüften presste. Jede Bewegung sprach von purem Sex und Erregung begann ihn zu erfassen. Minan keuchte auf, seine dunklen Augen glänzten vor Wollust und sein Blick war voller Begierde als er Timaris tief in die goldenen Augen blickte.
Zunächst merkte er überhaupt nicht, dass die Musik verklungen war und für einige gespannte Atemzüge schien es so, als würde der Tänzer einfach bleiben, sie weiter umgarnen und hemmungslos verführen, doch dann flackerte sein Blick merklich.
Aber es war nicht Minan, der hervortrat, denn die gesamte Situation war immer noch angsterfüllend und so machte er Platz für den Anderen, der so oft die Orgien an den Geburtstagen überstanden hatte. Wieder und wieder. Wie ein Stück heiß glühendes Eisen unter den donnernden Schlägen eines Schmiedehammers.
Hart blickte er Timaris an, dann ließ er sie abrupt los und stieß sie mit seiner Hand so hart gegen die Brust, dass sie zurück taumelte.
"Na, trittst du die Nachfolge von Talian an?", fragte er hämisch, seine schwarzen Augen blitzten herausfordend. Der Andere hatte sich stets gewehrt und gekämpft, denn wenn er auf den Plan trat, half gutes Benehmen meist ohnehin nicht mehr. Und wenn man sowieso gequält wurde, dann wollte er sich wenigstens nicht freiwillig fügen. Darken blickte in die Runde. "Also beim letzten Mal hab ich unter anderem sechszehn Männer bekommen. Was steht dieses Jahr an?"
Benutzeravatar
Darken
Prinz/Schwarze Witwe
 
Beiträge: 1476
Registriert: So 4. Sep 2022, 11:11

VorherigeNächste

TAGS

Zurück zu Foren-Übersicht

Zurück zu Darken & Merion

Wer ist online?

0 Mitglieder




Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Erde, Essen, NES, USA, Reise

Impressum | Datenschutz