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Ein normales Leben





Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Sa 25. Feb 2023, 16:41

Die nächsten zwei Tage konnte er Merion kaum sehen, er war immer noch krank und hatte Fieber. Minan machte sich große Sorgen und es half nicht, dass Darken den Eltern Merions weiterhin misstraute. Eoshan hatte ihnen gesagt, sie sollten sich entschuldigen, weil Darken so ausgerastet war, doch es war alles andere als leicht Darken dazu zu bringen sich zu entschuldigen. Minan hatte ihn beschworen es zu tun aus Angst, dass sie sonst nie mehr bei den Riendes willkommen sein würden. Der andere Splitter war jedoch stur geblieben und am Ende hatte sich Minan bei den Eltern entschuldigt. Vielleicht spürten sie, dass es nicht ernst gemeint - bzw. nicht vom richtigen kam - denn er durfte seinen Freund die letzten beiden Tage nur einmal kurz sehen. Merion ging es noch zu schlecht. Viel von den Besuchen bekam er nicht mit. Der junge Prinz saß trotzdem am Bett seines Gefährten, versuchte für ihn tapfter zu sein. Es war Minans Schuld, dass es Merion nicht gut ging. Sie hätten gleich beim Regen rein und er hätte sich besser im Griff haben müssen, er hätte das Glas nicht fallen lassen sollen. Nun, dies alles war während Darkens Kontrolle geschehen, doch seine immensen Schuldgefühle schwappten auch zu Minan hinüber.
Er hoffte, es ginge Merion bald besser.
Wenn Minan nicht bei ihm war, hielt Nüsschen über ihn Wache und sandte ihnen regelmäßig wie es Merion ging, ob etwas passiert sei. Das beruhigte Darken, nicht andauernd in der Nähe der Baumhöhle der Riendes zu sein. Minan bedankte sich mit Nüssen bei dem kleinen Eichhörnchen. Ansonsten war er viel bei Eoshan. Seine große Schwester würde bald nach Nharkhava reisen, zusammen mit ihrem Blutdreieck und fast jedem, den Minan besser kannte. Er wollte nicht alleine bleiben, egal wie oft Darken beharrte, sie kämen alleine klar. Besonders der Tänzer vermisste Eoshan quasi jetzt schon und war deshalb recht anhänglich. Vielleicht lag es auch daran, dass er gerade keine Berührungen von Merion bekam. Minan wusste nicht was er dagegen unternehmen sollte. Eoshan wollte noch vor der Abreise versuchen das nächste Netz in ihnen zerstören, doch der zerbrochene Prinz scheute sich noch davor. Beim letzten Mal hatte es so viel von all ihnen abverlangt. Wie konnte er das Eoshan zumuten?

Da Darken sich meist brodelnd und grübelnd zurückzog, traute Minan sich kaum alleine etwas zu unternehmen. Der Tänzer übernahm viel zu oft die Kontrolle und dann hatte Minan Angst, er flirtete mit den anderen Jugendlichen mit denen sie sich manchmal trafen. Sie hatten so viel Freizeit, aber sie wussten alle nicht, was sie damit anfangen sollten. Es war seltsam. Zu Lia zu gehen war leider auch keine Option, da die Heilerin immer noch auf Abstand ging.
Minan las viel, trieb im verzerrten Reich oder ließ sich von Naischa beibringen wie man kochte. Kleine nicht zu komplizierte Gerichte, die er mit einer Hand bewerkstelligen konnte. Es war mühsam. Selbst eine Kartoffel zu schälen dauerte ewig. Minan dachte an den Ausflug, wo sie gefeiert hatten, dass sie drei Monate zusammen waren. Er hätte nicht so ausgehen sollen. Hoffentlich mochte Merion ihn trotzdem noch.
Am nächsten Tag drückte der Jugendliche sich wieder in der Nähe der Baumhöhle der Riendes herum bis er endlich so viel Mut hatte auch hinzugehen und anzuklopfen. Er konnte dem Vater, der ihm die Türe öffnete, kaum ins Gesicht schauen. Es tat ihm schrecklich leid.
"Guten Morgen, Lord Riendes", sagte Minan leise höflich, "Wie geht es Merion? Darf ich ein bißchen zu ihm, bitte?"
Er durfte, es hieß Merion wäre wach und so huschte der junge Prinz die Treppe hinauf zu Merions Zimmer. Bereits auf dem Flur musste Minan darum kämpfen, dass Darken ihn nicht verdrängte. Das hatte er die letzten beiden Male schon gemacht, gleich nachdem Minan sich den Eltern gestellt hatte. Feigling.
Ich bin kein Feigling, ich hab bloß keinen Bock auf diesen Stress mit denen. Ich trau ihnen nicht.
Du willst nur nicht zugeben, dass du dich geirrt hast. Ich hab mich hierher getraut, ich will jetzt Merion sehen.
Damit öffnete Minan die Türe, schaute dann doch eher vorsichtig hinein. Er lächelte klein, als er Merion im Bett sitzen sah. Auf dem Nachttisch stand ein Tablett mit Frühstück.
"Guten Morgen", hauchte Minan, kam näher und lächelte noch mehr, erfreut, dass Merion endlich wach war und sein Blick auch gar nicht mehr so fieberumwölkt. Während des Fiebers war es Minan schwer gefallen nicht Merions Geist zu erfassen und wenigstens dort richtig bei ihm zu sein. Das wäre gar nicht gut gewesen.
"Wie gehts dir?", fragte Minan, setzte sich an den Bettrand. Ob er Merion küssen durfte? Scheu sah er seinen Freund an.
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von Anzeige » Sa 25. Feb 2023, 16:41

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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Sa 25. Feb 2023, 16:43

Wie er nach Hause gebracht und von seiner Mutter geheilt wurde, bekam Merion nicht mehr mit. In den Armen seines Vaters und dem Wissen, dass sie nun in Sicherheit waren, war der junge Krieger vor Erschöpfung und Fieber ohnmächtig geworden. Nur um ziemlich bald darauf unruhige Träume zu bekommen. Meistens drehte es sich um Minan. Oder Darken. Das verschwamm ziemlich und war egal. Besorgniserregender war, dass sein Freund dauernd kämpfen musste. Da wollte er ihm doch beistehen. Aber er bekam seine Augen nicht auf und fühlte sich so elend schwach. Nicht selten wachte er schweissgebadet und schreiend auf.

Zum Glück war dann immer entweder seine Mutter oder sein Vater da, die ihn tröstend in den Arm nahmen, ihm versicherten, dass das nur das Fieber wäre. Dann bekam er etwas zu trinken, manchmal auch etwas kleines zu essen und nachdem er etwas gewaschen worden war, frische Kleidung und Bettwäsche erhalten hatte, konnte er sich gemütlich ins Bett kuscheln, um etwas erholter weiter zu schlafen. So gesundete er langsam Schritt für Schritt, auch wenn er vollkommen das Zeitgefühl verloren hatte. So kam es ihm vor, als hätte er seinen Gefährten schon seit Jahren nicht mehr gesehen, als er allmählich begriffen hatte, dass das vorher nur Albträume gewesen waren. Entsprechend sehnsüchtig fragte er deswegen auch nach Minan. Leider wichen ihm seine besorgten Eltern da nur aus und meinten, er wäre noch zu schwach für Besuch. Bis jetzt hätte er es noch jedes Mal verschlafen, wenn der Prinz da gewesen wäre. Das liess Merion ganz verlegen werden.

Eines Morgens aber schliesslich wachte er ohne Alpträume auf und konnte ganz alleine unter die Dusche gehen, musste nur leicht wegen seinem Fuss humpeln, was er im ersten Moment natürlich prompt vergessen hatte. Seine Mutter war zwar noch immer der Meinung, er sollte weiterhin das Bett hüten, da das Fieber noch nicht ganz verschwunden wäre, doch Merion fühlte sich schon viel besser und er hatte einen Riesenhunger. Das war toll und entsprechend drängte es ihn, Minan endlich wieder zu sehen.
Wie als hätte dieser es gerochen, klopfte es bald darauf an seiner Tür und sein Vater liess seinen Freund ein. Dunkelheit, er hatte ihn so vermisst. Glücklich strahlte er ihn an. Dass sein Vater so streng und verschlossen schaute, tat er als überetriebene Fürsorge ab. Seine Eltern waren wegen seines Fiebers ziemlich erschreckt gewesen. Merion ja auch. Aber nun war ja endlich wieder alles gut und er konnte mit Minan wieder feiern.

"Guten Morgen", begrüsste er den Prinzen, streckte ihm die Arme entgegen, da er ihn gerne umarmen wollte. Na ja, oder wenigstens die Hand geben, solange sein Vater da noch in der Tür stand. "Danke Papa." Er war froh, dass seine Eltern ihn nicht mehr zu schwach für Besuch hielten. "Schon viel besser", strahlte er Minan an und wusste gar nicht, warum dieser sich gerade wie ein scheues Reh verhielt. "Aber ich habe dich ganz furchtbar vermisst", gestand er dann schon etwas verlegen.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Sa 25. Feb 2023, 16:44

Merion strahlte ihn an, streckte ihm die Arme zu einer Umarmung entgegen. Minan blickte hinter sich und erkannte, dass der Vater ihn bis hoch zu Merions Zimmer begleitet hatte. Sie trauten ihm nicht mehr. Sie hielten ihn sicher für unzurechnungsfähig. Noch ein Grund wieso Minan sich die letzten zwei Tage kaum hierher gewagt hatte.
Unbeholfen erwiderte er Merions Umarmung. Es fühlte sich trotzdem schön an. Mit roten Wangen kuschelte er sich kurz an die Brust seines Freundes, löste sich dann aber, da Merions Vater weiterhin bei der Türe stand. Minan lächelte, als er hörte, dass es Merion bereits viel besser ging.
"Ich habe dich jeden Tag kurz besuchen dürfen", erwiderte der junge Prinz, "Aber du hast meist geschlafen oder geträumt." Er sah vorsichtig zu dem Vater hinüber. "Darf ich noch eine Weile bleiben nun wo er wach ist?", bat er ihn zurückhaltend. Minan wollte nicht wieder sofort hinausgeschickt werden.
Er solls ruhig versuchen, knurrte Darken, der die Eltern verdächtigte, dass sie ihn bloß nicht bei Merion haben wollten, weil sie den Krieger eifersüchtig bewachten. Minan konnte sein Misstrauen verstehen. Erst so langsam begriff er selbst, was genau Eltern waren. Merions Familie war überhaupt der erste Einblick, den er in eine normale Familie bekam. Anders als Darken aber weckte es in Minan eher den Wunsch selbst so etwas zu erfahren. So hätte es sein sollen. Es machte ihn traurig.

Nachdem der Vater den Besuch gewilligt hatte, wandte Minan sich wieder Merion zu. "Es tut mir so leid, dass du dich verletzt hast. Das war irgendwie meine Schuld. Dabei hätte der Ausflug so wunderschön werden sollen. Und ich machs so kaputt", entschuldigte er sich. Er hatte schon länger befürchtet, dass Merion mal von seinen Albträumen mitbekommen würden, wo sie nun öfter die Nacht verbrachten...
Was sollte er dagegen machen? Wir können nicht mehr bei ihm einschlafen, wenn wir ihn beschützen wollen, dachte Darken.
"Erinnerst du dich an die... Heilung?", fragte Minan vorsichtig. Er strich nervös mit seiner Hand über das Bettlaken. "Deine Eltern sind wütend auf mich... ich wollte das nicht."
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Sa 25. Feb 2023, 16:51

"Das ist schön", strahlte er seinen Freund verliebt an, als der ihm erzählte, dass er ihn jeden Tag kurz hätte besuchen dürfen. "Du aber, ich muss wirklich total tief geschlafen haben", gab er verlegen zu. "Ich kann mich nicht daran erinnern. Es tut mir leid. Von dir geträumt habe ich jedoch. Das weiss ich ganz genau." Verschmitzt lächelte er Minan zu, traute sich aber, nicht mehr zu machen. Es war auch zu nicht mehr als einer Umarmung gekommen. Dabei hätte er ihn so gerne geküsst. Bei dem Gedanken bekam er prompt rosa Wangen.

Dass sein Vater noch immer in der Türe stand, hatte der junge Krieger gar nicht so recht mitbekommen. Er war davon ausgegangen, dass er hinter Minan die Türe zumachte und dann ging. Entsprechend irritiert war er dann auch, als Minan ihn bat, noch eine Weile bleiben zu dürfen. Natürlich, warum denn nicht? Und warum war sein Vater noch in der Tür? Merion kam zu dem Schluss, dass er noch ziemlich vom Fieber verwirrt sein musste. Zum Glück wurden sie dann alleine gelassen.

"Ich war ungeschickt", wehrte Merion kopfschüttelnd ab, griff verstohlen nach Minans Hand, um seine Finger mit denen des Prinzen zu verschränken. Nur ganz sacht, damit Minan seine Hand wieder haben konnte, wenn er sie brauchte. "Du hast nichts kaputt gemacht. Ich fand es trotzdem sehr schön und dass das Ende nicht so ganz wie geplant verlief, bedeutet doch nur, dass wir das ganz dringend wiederholen sollten, damit wir Übung darin bekommen und es noch besser machen können. Meinst du nicht?" fragte er scheu nach. Sein Freund beschäftigte jedoch etwas anderes.
"An die Heilung?" Er dachte kurz nach. "Nein, nicht wirklich. Ich weiss nur noch, wie wir es geschaft haben, meinen Vater zu erreichen und dann... Nein, ich weiss es nicht mehr. Warum fragst du?" Allmählich kam ihm der Verdacht, dass mehr nicht stimmte, als dass er nur verwirrt war. "Meine Eltern sind wütend auf dich?" Merion fiel aus allen Wolken. "Was? Warum denn das?" Das konnte er sich schlichtweg nicht vorstellen. Schon gar nicht, dass Minan das gewollt hätte.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Sa 25. Feb 2023, 16:52

Sein Freund wollte nichts davon hören, dass Minan schuld sei und erwiderte, dass er selbst ungeschickt gewesen wäre. Der Prinz wusste nicht recht, ob das stimmte. Er bemühte sich, doch viele - für andere wie selbstverständliche - Dinge vergaß er einfach oder kannte sie nicht einmal. Erst hier in Dea al Mon erfuhr der Jüngling ansatzweise wie ein normales Leben sein konnte. Leider konnte Minan dies nicht alles seinem Gefährten sagen ohne ihm furchtbar weh zu tun und seine Unschuld zu rauben. Nein, da waren sich alle Splitter einig, vor diesen Geschichten, vor dieser Welt, wollten sie Merion bewahren.
"Es tut mir trotzdem sehr leid", murmelte Minan, ließ zu, dass Merion seine Hand ergriff. Liebevoll streichelten sich ihre Finger. Vor solchen Berührungen hatte der Prinz keine Angst mehr. Mit Merion war das alles so aufregend und soo schön. Er lächelte. Als Merion davon sprach, dass sie es dringend wiederholen sollten, um mehr Übung darin zu bekommen, errötete der einarmige Jugendliche.
"Was... ähm genau meinst du, was wir üben sollen?", fragte er.
Uhh, hast du etwa zweideutige Gedanken?, meldete sich der Tänzer zu Wort. Minan fühlte prompt noch mehr Verlegenheit. Es war seltsam genug, dass er bei Merion so etwas sogar wollte. Dass es nicht mehr eklig, widerlich und furchtbar war.

Er fragte Merion bald nach der Heilung; ob er sich noch darin erinnerte. Der Dea al Mon wusste jedoch rein gar nichts davon. Offensichtlich hatte er nicht mitbekommen wie Darken mehrmals versuchte hatte während der Heilung zu ihm zu gelangen. Nervös gestand Minan, dass Merions Familie auf ihn wütend sei.
"Ich... wir... waren so aufgeregt, als es dir gar nicht gut ging. Ich hatte Angst dir passiert was schlimmes...", versuchte Minan zu erklären. "Und... Darken..." Er sah kurz zur Türe, aber Merions Vater war nicht mehr da und die Türe geschlossen. "Er wollte dich nur beschützen... dein Vater hat dich in sein Schlafzimmer gebracht und wir durften nicht zu dir... es... ich..." Er sah zur Seite, versuchte es in Worte zu fassen ohne total verrückt zu klingen. "Ich hatte einen kleinen Zusammenbruch... Darken wurde wütend, weil er nicht zu dir konnte und dachte..."
Oh, wie sollte er das nur sagen ohne Merions Eltern zu beleidigen? Merion ließ nie etwas an seine Familie kommen und es war nicht das erste Mal, dass sein anderer Splitter ihnen misstraut hatte.
"Er dachte... sie wollten dir was böses..."
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Sa 25. Feb 2023, 16:56

"Na, das Ausflüge machen", erklärte er unbedarft, was sie noch mehr üben sollten. Bis er sah, wie Minan verlegen wegblickte. "Oooooh", begriff er und starrte ganz rot auf seine eigene Bettdecke. "Wir können natürlich auch anderes üben", plapperte er. "Es gibt vieles, was man üben kann. Üben ist doch nie schlecht." Ah, er redete Unsinn. Er sollte besser seine Lippen fest aufeinander pressen, um keine Dummheiten mehr zu sagen. Sie waren hier schliesslich bei ihm zu Hause. Da konnten sie sich nicht so einfach aneinander kuscheln und streicheln und küssen. Da war die Gefahr zu gross, dass sie ziemlich abrupt unterbrochen wurden. Dabei sehnte sich Merion danach, sich an seinen Freund zu schmiegen und ihn sanft im Arm zu halten.

"Das mir was schlimmes passiert?" fragte Merion verwirrt nach, als Minan ihm etwas zu beichten versuchte. "Aber wir waren doch in Sicherheit. Mein Vater hat uns gefunden." Er verstand wirklich nicht. Doch er konnte begreiffen, dass Darken unbedingt zu ihm gewollt hatte. Das war ihm doch auch so ergangen, als sein Freund so schlimm verletzt gewesen war.
"In das Schlafzimmer meiner Eltern?" hakte überrascht nach. "Da lässt mein Vater eigentlich niemand rein." Er musste doch schwer verletzt und verausgabt gewesen sein als angenommen. "Normalerweise noch nicht einmal Lariel oder mich", versuchte er zu erklären. Darken sollte seinen Eltern deswegen nicht böse sein, dass er in dem Moment nicht bei ihm sein hatte dürfen. Seine Mutter hatte sicher auch Platz und Ruhe gebraucht, um ihn zu heilen. Da regte sich bei seinem Vater immer ganz besonders den Beschützerinstinkt.

Für Merion war so etwas normal. Er kannte es gar nicht anders und selbstverständlich respektierte er das. Wenn er mit jemandem zusammen zog würde er auch einen Ort haben wollen, der nur ihnen beiden alleine gehörte. Er würde seinen Gefährten auch mit seiner ganzen Kraft vor allem was ihm schaden könnte beschützen.
Darken hingegen schien das anders zu sehen und war sehr aufbrausend. Da war es um so verständlicher, dass sein Vater ihn nicht herein hatte lassen wollen. Zumal Darken seinen Eltern gegenüber stets ein unerklärliches Misstrauen hegte. Merion hatte ihm schon oft zu erklären versucht, dass die Kinder in Dea al Mon mit Güte und Geduld erzogen wurden und nicht, wie er inzwischen mitbekommen hatte, wie in Hayll mit Strenge und manchmal sogar mit Schlägen. Doch in der ganzen Aufregung schien Darken das vergessen zu haben. Sein Freund musste eine ganz besonders strenge Mutter gehabt haben, so dass er einfach nicht vergessen konnte.
"Meine Eltern wollen mir nichts böses, Minan", erklärte er wohl schon zum hundertsten Mal. "Nie. Was ist passiert, Minan?" wollte er ernst wissen. Er wollte wissen, was das bedeutete, dass Darken wütend geworden war und Minan einen kleinen Zusammenbruch gehabt hatte. Da musste etwas grösseres passiert sein. Irgend etwas, was seinen Vater veranlasst hatte, Minan bis zu seinem Zimmer zu bringen und ihn weiter zu beobachten.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Sa 25. Feb 2023, 16:58

Minan suchte nach Worten, fühlte sich von Mal zu Mal unbehaglicher. Er wollte nicht, dass Merion ihn für dumm und gestört hielt. Hätte Darken sich nur besser im Griff gehabt.
He, du hattest genauso Angst, dass ihm was passiert, verteidigte sich der andere Splitter erbost. Ich wollte ihn beschützen.
"Darken wollte dich beschützen", gab Minan die Worte gleich weiter, obwohl er Darken mehrmals bat, ob er dies nicht alles Merion erklären wollte. Doch der Andere befürchtete wohl mit seiner ungehobelten Art noch mehr kaputt zu machen. "Es war so chaotisch. Ich.. hatte eben Angst. Das ähm ging nicht gegen deine Familie..." Der junge Prinz versuchte weiterhin Merions Finger zu halten. "Ich bin es nicht gewohnt, dass... man sofort Hilfe bekommt." So vorsichtig wie möglich formuliert.
Merion wunderte sich noch darüber, dass er im Schlafzimmer seiner Eltern gewesen wäre, wo er normalerweise nicht hinein dürfte.
"Du hattest dich sehr verausgabt... dein Fieber war so hoch... ich wollte nur bei dir sein, ich habs nicht böse gemeint... Darken hats nicht böse gemeint...", versuchte Minan zu vermitteln.

Merion versicherte, dass seine Eltern ihm nie etwas antun würden. Dann fragte er, was genau passiert sei. Darken, willst du ihm das nicht erklären? Du hast das gemacht.
"Ich.. weiß nicht genau... Darken war da...", flüsterte Minan, blickte erneut zur Türe. "Er hat versucht sich Zugang zum Schlafzimmer zu verschaffen, aber da war ein Schild und dein Vater hat ihn abgehalten... Darken hat sich gewehrt... dein Vater wollte ihn rauswerfen, aber wir wollten bei dir bleiben. Am Ende kamen sogar Eoshan und Pyratres, um mich zu beruhigen und zu erklären." Minan seufzte, sah Merion in die Augen. "Es tut mir so leid, ich wollte deine Eltern nicht beleidigen. Ich hab mich entschuldigt, aber ich fürcht, sie sind immer noch wütend... hast du eine Idee, was ich da machen kann, damit sie mich wieder gern haben?"
Minan war zwar geübter im Umgang mit anderen Menschen, aber ihm fehlten sehr viele Erfahrungen. Er wusste nur wie man jemanden sexuell zufriedenstellte.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Sa 25. Feb 2023, 17:21

"Ich weiss", lächelte Merin geschmeichelt auf die Erklärung, dass Darken ihn hatte beschützen wollen. Das war ein gewaltiges Gefühl, dass ihn jemand ausserhalb seiner Familie so gern hatte, um sich so für ihn einzusetzen. Selber ging es ihm ja ganz ähnlich. Er wollte auch alles tun, damit es seinem Freund gut ging.
"Ich weiss", widerholte er etwas leiser und trauriger, als Minan vorsichtig zugab, dass er sich Hilfe von seiner Familie nicht gewohnt war. Dass Minan eine sehr schwere Kindheit gehabt hatte, hatte Merion inzwischen Stückweise mitbekommen. Dabei konnte er sich das gar nicht so recht vorstellen und es machte ihn unheimlich traurig und wütend für seinen Gefährten, der so schlimmes erlebt haben musste, dass es ihn selbst jetzt noch verfolgte und sein Leben und seine Träume beeinflusste.

Dennoch wollte er jetzt genau wissen, was passiert war. Dass seine Eltern und sein Freund nicht miteinander auskamen, verunsicherte ihn sehr. Er liebte seinen Gefährten. Doch er liebte auch seine Eltern, kannte sie sein Leben lang und wusste, dass er auf ihr Urteil vertrauen konnte. Was, wenn sie Minan nun nicht mehr mochten und etwas in ihm sahen, was er nicht sah? Etwas weswegen man ihn nicht gern haben und ihm vertrauen sollte? Nein, das war doch nicht möglich. Das ging schlichtweg über Merions Fassungs- und Vorstellungsvermögen.
"Das ist das Schlafzimmer meiner Eltern", erklärte er noch einmal, diesmal noch irritierter. "Da darf niemand ohne Einladung rein." Er zog seine Hand von Minan zurück. Das meinte er nicht böse. Merion verstand nur nicht, warum Darken die Privatsphäre seiner Eltern nicht respektierte. "Du darfst mich ja hier besuchen und hier bei mir sein", versuchte er seine Gedanken zu erklären.
"Sie sind dir noch immer böse, obwohl ihr euch entschuldigt habt?" fragte er und verstand die Welt nicht mehr. "Du wolltest doch nur bei mir sein", nahm er diesmal seinen Gefährten in den Schutz. "Ich... ich weiss nicht, was du tun kannst", meinte er schliesslich überfordert. "Ich verstehe das ganze nicht." Und das machte ihn traurig. "Warum kannst du meinen Eltern denn nicht vertrauen? Warum... Warum kannst du mir nicht vertrauen? Ich habe dir schon so oft gesagt, dass sie nur das Beste für mich wollen. Warum glaubst du mir nicht?" fragte er traurig.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Sa 25. Feb 2023, 17:23

Zunächst war Merion sehr verständnisvoll, doch je mehr Minan erzählte desto verwirrter und zurückhaltender wurde sein Freund. Würde er sich jetzt von ihm abwenden? Wütend auf ihn werden? Minan hatte Angst davor.
Wozu denn? Ich bin ja nich mal bis ins Schlafzimmer reingekommen, wandte Darken geistig ein. Minan konnte sein Unverständnis spüren.
"Ja, dein Vater hat das auch gesagt", erinnerte sich Minan, dass das Schlafzimmer verboten war. Gerade deswegen machte es ihm irgendwie Angst. Ein verbotener Raum, den Besucher nicht sehen und betreten durften? Was ging dort vor sich? Es war so schwer nicht Angst vor all diesen unbekannten Dingen zu haben. Minan besaß nur die Vergleiche mit seiner schrecklichen Vergangenheit. Er wollte nicht vergleichen, es geschah automatisch. "Ich hab Darken gebeten nicht laut zu werden und so wütend, aber... bitte, sei ihm nicht böse, er... ich... ach.." Minan seufzte, weil er auf halber Strecke merkte wie verrückt er sich anhören musste. Darken, bitte rede mit ihm.
"Wir hatten Angst in dem Moment... es war aufregend", versuchte es Minan unbeholfen weiter.

Wenigstens schien Merion zu verstehen, was den Prinzen angetrieben hatte. Allerdings wusste er auch nicht wieso seine Eltern weiterhin wütend auf Minan waren. Er wüsste nicht was Minan dagegen unternehmen konnte.
"Ich wollte nicht so viele Umstände machen..." Er hatte sich auch heute kaum bis ins Haus getraut. Selbst jetzt fühlte er sich unbehaglich. Einerseits wollte er sehr gerne länger bei seinem Freund sein, anderseits hatte er Angst vor der Wut Merions Eltern. Sich vorgestern bei Merions Vater zu entschuldigen, hatte sehr viel Mut gebraucht. Leider schien es nichts geholfen zu haben. Wenn sie ihn nun bald verboten hierher zu kommen?
"Ich verstehe es auch nicht... deine Familie... das ist die erste, die ich kenne... also eine richtige Familie... ich bin doch mehr... ein Waisenjunge", suchte Minan nach einem unverfänglichem Wort. Merion begann viele Fragen zu stellen, mehr Vorwürfe, die den dunkelhaarigen Jugendlichen in Bedrängnis brachten.
"Ich vertrau dir", erwiderte Minan mit Melancholie in der Stimme, bedrückt, dass Merion seine Hand fortzog. "Das hat nix mit dir zu tun... oder deinen Eltern... ich..."
"Warum glaubst du mir nicht?"
Minan blickte ihn genauso traurig an, als seine Augen und auch seine Signatur mit einem Male dunkler und wilder wurden.

"Ich dachte, ich kann dich besser beschützen", sagte Darken. Er erhob sich, wanderte hinüber zum Fenster in Merions Zimmer. Er presste die Lippen zusammen, rang noch innerlich mit sich. "Ich habs nich so gemeint", presste er eine Art Entschuldigung hervor. Der Prinz setzte sich auf die Fensterbank, sah kurz nach draußen. In der Nähe dieses Fensters hatte er oft Wache gestanden. Nicht, dass er Merion irgendwie hätte helfen können, doch Darken hatte das tiefe Bedürfnis gehabt irgendetwas zum Schutze seines Gefährten zu tun.
"Du hast gestöhnt und gewimmert vor Schmerzen... ich wollte dir helfen." Er schaute wieder zu Merion. War das denn so schwer zu verstehen? Er begriff nicht wieso alle plötzlich so ein Drama darum machten? Natürlich hatte er sich total durchgeknallt angestellt, doch Darken wollte das nicht zugeben. Wieder mal eine Glanzstunde seines neuen Lebens.
"Ich kenn deine Eltern eben nich so gut wie dich." Für die Familie hatte Darken nichts übrig. Außer vielleicht Lariel, die war ganz lustig, doch seitdem er die kleine Schwester so erschrocken hatte, hatte der Prinz sie nicht mehr gesehen und er wusste auch nicht, was er da machen sollte.
"Und ich glaub dir, dass du denkst, sie wollen nur das Beste für dich. Aber Leute können viel vor einem verbergen. Selbst die von denen man glaubt, man kennt sie", sagte Darken düster. Bei ihnen war es doch genauso. Merion wusste nichts von ihm.
Das ist auch nicht wichtig, wandte der Tänzer ein. Wichtig ist, dass wir uns lieben. Dann können wir doch auch seine Familie gern haben ohne dass wir sie kennen... die waren immer nett.
Halt dich da raus, erwiderte Darken mürrisch.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Sa 25. Feb 2023, 17:57

Merion konnte verstehen, dass Minan Angst gehabt hatte. Dass er nicht genau gewusst hatte, was denn nun war mit dem Fieber und der Verletzung und dass er deswegen zu ihm gewollt hatte. Er hatte ja damals auch unbedingt zu Minan gewollt, als dieser Verletzt gewesen war. Aber das konnten seine Eltern doch sicher auch verstehen und nach einer Entschuldigung verzeihen. Wieso taten sie es also nicht? Warum waren sie noch böse und was bedeutete, dass Darken laut und so wütend geworden sei? War da noch etwas passiert.

"Beschützen?" fragte der junge Krieger verwirrt nach. Darken war nun bei ihm und versuchte zu erklären, was Minan ihm nicht hatte erklären können. "Wir waren doch in Sicherheit. Oder meinst du vor den Scherben? Das war doch nur ein Missgeschick. Du musst mich nicht beschützen." Es gab hier keine Gefahren und Merion war auch kein kleines Kind mehr. Darken war nur ein Jahr älter als er. Auch wenn er manchmal so tat, als wäre er hundert Jahre alt.

"Es hat wohl doch etwas mehr weh getan, als gedacht", gab er verlegen zu, weil Darken meinte, er hätte gestöhnt und gewimmert. Dabei wollte er doch nicht so ein Schwächling sein. "Zum Glück konnte sich meine Mutter gleich darum kümmern und jetzt geht es mir schon wieder gut." Aufmunternd lächelte er Darken an, verstand noch immer nicht, was das eigentliche Problem bei der ganzen Sache war. Bis Darken weiter sprach. Da fiel es Merion wie Schuppen von den Augen.

"Dass ich denke...?" fragte er aufgebracht. Hastig schlug er die Bettdecke zurück und erhob sich wackelig. "Dass ich denke?" wiederholte er und humpelte auf Darken zu. "Du glaubst mir immer noch nicht, oder? Nach allem, was meine Eltern für mich getan haben, glaubst du noch immer nicht, dass sie mir nichts böses wollen. Ich denke nicht nur, Darken, ich weiss sehr genau, dass meine Eltern alles für mich tun würden. Dass sie ihr Leben geben würden, um mich zu beschützen." Schwer atmend stand er vor Darken. Das Fieber färbte seine Wangen rot. "Und weisst du was? Das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich liebe meine Eltern. Es sind gute Menschen und sie sind mir sehr wichtig. Wenn du sie nicht gut genug kennst, um ihnen zu vertrauen, wenn dir mein Wort nicht reicht, dann lerne sie kennen Darken. Aber... aber ihr müsst euch vertragen. Ich weiss nicht, wie das sonst weiter gehen kann. Immer dieses Mi..." Ihn schwindelte und er musste sich an Darken festhalten.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Sa 25. Feb 2023, 17:58

Er hatte gewusst, dass es ein Fehler sein würde Merion das zu sagen, denn der Dea al Mon sprang gleich aufgebracht aus dem Bett. Nun, er stolperte er hinaus, eigentlich noch zu schwach, doch von Wut getrieben. Was regte er sich so auf? Bloß weil Darken nicht mit seinen Eltern klarkam? Was waren die so wichtig?
Merion setzte das sofort damit gleich, dass Darken ihm nicht glauben würde. Heftig beteuerte der Krieger, er wüsste sehr genau, dass seine Eltern ihr Leben für ihn geben würden, um ihn zu beschützen. Ungläubig sah Darken ihn an. Das war doch absurd. "Woher willst du das wissen? Deine Eltern haben vermutlich ihre eigenen Interessen daran dich am Leben zu lassen. Ich glaub dir schon, dass du davon überzeugst bist sie zu kennen. Aber du kannst nicht alles von ihnen wissen."

Merion wollte das nicht hören, erklärte schwer atmend, dass er seine Eltern lieben würde. Sie wären gute Menschen. Wenn Darken das Wort seines eigenen Gefährten nicht reichen würde, dann sollte Darken eben auf eigene Faust die Eltern kennenlernen. Sie müssten sich vertragen.
"Wieso ist das so wichtig?", fragte Darken irritiert, "Reicht doch, dass wir uns mögen."
Aber das reichte Merion offensichtlich nicht. Bevor er noch mehr hervorbringen konnte, taumelte der Krieger plötzlich. Rasch streckte Darken seinen Arm aus, hielt Merion so gut es ging fest. "He, langsam... leg dich wieder hin. Du bist noch schwach auf den Beinen", riet der Prinz besorgt. Die plötzliche Nähe zu seinem Freund tat aber zu gut. Er drückte ihn an sich.
"Was haben in letzter Zeit alle mit Eltern? Eoshan wollte mir auch schon welche aufdrängen. Alles was die machen, ist dich an deiner Freiheit hindern", fand Darken. Und noch viel schlimmeres, was er Merion jedoch niemals sagen würde.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Sa 25. Feb 2023, 18:05

"Ich weiss es einfach", entgegnete Merion leidenschaftlich, als Darken noch immer an seinen Eltern zweifelte und ihm nicht glauben wollte. "Ich weiss vielleicht nicht alles von ihnen, das will ich auch gar nicht. Aber ich weiss, dass sie mich lieben." Langsam verzweifelte er daran, dass Darken ihm nicht glaubte. "Das ist ihr einziges Interesse mich am Leben zu lassen." Darkens Ausdrucksweise machte ihn wütend. Vorhin hatte er noch gesagt, dass das nicht gegen ihn oder seine Eltern ginge. So wie sich das anhörte, war das aber sehr persönlich und nicht einfach nur eine schlechte Kindheitserinnerung.

"Weil ich sie liebe", erwiderte Merion müde und überwältigt. Mühsam machte er sich von Darken los. Es fühlte sich viel zu gut in seiner Umarmung an. Doch er wollte jetzt nicht kuscheln. Dazu war er zu aufgebracht. "Ich liebe meine Eltern und sie sind ein Teil von mir. Wenn du ihnen misstraust, dann misstraust du auch mir. Ausserdem tut es mir weh, wenn du so schlimme Sachen von ihnen denkst. Genau wie es mir weh tut, wenn jemand etwas schlechtes über dich sagen würde." Erschöpft schleppte er sich wieder in sein Bett und zog seine Decke hoch.
"Das ist nicht wahr", wehrte Merion ab. "Eltern beschützen dich, helfen dir, unterstützen dich. Sie bieten dir ein Zuhause und haben dich lieb, selbst wenn du manchmal ziemlichen Mist baust. Aber mir glaubst du ja sowieso nicht. Vielleicht solltest du dir von Königin Sitara tatsächlich welche aufdrängen lassen, damit du weisst, wovon ich rede. Bis dahin ist es wohl besser, wenn du gehst. Ich bin müde und sollte noch etwas schlafen."
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Sa 25. Feb 2023, 18:08

Er hätte Minan weiter reden lassen sollen. Merion wurde noch energischer darin seine Eltern zu verteidigen. Ihr einziges Interesse läge daran Merion am Leben zu lassen. Hörte Merion sich eigentlich reden? Das klang total hirnrissig. Darken hatte schlichtweg keine Vorstellung davon, was Eltern eigentlich waren. Für ihnen waren das Gefängniswärter, Aufpasser, Folterer, Tyrannen. Und das waren noch die milden Begriffe. Wozu lebte Merion überhaupt noch bei seinen Eltern? Er war doch alt genug, um alleine klar zu kommen. Lariel ebenso.
"Ich denk, deine Eltern haben noch andere Interessen, sonst wärst du ja nich auf der Welt", entgegnete der Prinz. "Und nen Schlafzimmer, das niemand betreten darf? Nichtmal du, obwohl du hier wohnst? Das klingt doch verdächtig." Sah das Merion denn nicht? Darken wollte ihn warnen, ihn dazu bringen vorsichtiger zu sein. Der zerbrochene Prinz wusste immer noch nichts damit anzufangen wie Merion lebte. Er verstand auch nicht, dass Merion gerne hier lebte.
Sein Freund machte sich von ihm los, verteidigte wieder seine Eltern. Er würde sie lieben. Wenn Darken ihnen misstraute, so würde er auch ihm misstrauen.

"Nein, so mein ich das nicht. Du verstehst das falsch", versuchte Darken zu erklären. "Müssen wir darüber reden?", fragte er etwas genervt aber auch ratlos, da er nicht wusste wie er das Merion sagen sollte ohne zu viel zu verraten.
Merion fuhr fort, es würde ihm sogar weh tun, dass Darken so schlecht über die Familie dachte. Das wäre das gleiche, wenn jemand schlecht über den Prinzen reden würde. Er war also auf einer Stufe mit Merions Eltern? Na toll. Darauf konnte Darken verzichten.
"Ich bin nich wie deine Eltern, okay? Wieso ziehst du die überhaupt damit rein? Ich will einfach mit dir.. na zusammen sein. Niemand soll uns da reinreden. Ist es so nicht besser?", versuchte er Merion zu überzeugen. Sein Freund humpelte zurück zum Bett. Darken wollte ihm helfen, aber Merion ignorierte ihn.
Er ist sauer auf uns, meldete sich Minan. Bitte, du musst dich entschuldigen. Du darfst nicht mehr so schlecht über seine Familie reden.
Darken wollte davon nichts hören. Verdammt, er versuchte Merion zu helfen.
Der Dea al Mon beharrte, dass Eltern einen beschützen und unterstützen würden. Sie hätten einen lieb, egal ob man manchmal Mist baute. Darken hätte am liebsten gelacht, weil die Worte in seinen Ohren so absurd klangen. "Vielleicht sind ja deine so toll", knurrte er, "Aber nicht alle sind so. Da muss man auf der Hut sein." Er suchte nach Worten. "Doch, ich glaub dir, dass du glaubst, Eltern wären lebensnotwendig."
Das waren wohl auch nicht die richtigen Worte gewesen. Merion wollte nun sogar, dass Darken verschwand. Er sollte sich von Eoshan Eltern aufdrängen lassen, damit er erfuhr wovon Merion sprach.
"Das meinst du doch nicht ernst oder? Ich komm gut alleine klar." Gehen wollte er aber auch nicht. "Scheiße, ich bin nicht hergekommen, um mich mit dir zu streiten, okay? Ich wollts dir nur erklären wieso deine Eltern mich nich leiden können. Können wir das jetzt nicht abhaken?"
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Sa 25. Feb 2023, 18:55

"Du lässt doch auch niemanden in dein Schlafzimmer", entgegnete Merion überfordert. Darkens Worte waren unheimlich. Sie hörten sich gefährlich an. Er wollte sie gar nicht so recht hören. So als würde dann etwas ganz schlimmes passieren, wenn er die Worte wirklich verstand. Dabei hatte er es insgeheim schon begriffen. Er wollte es nur nicht zulassen, dass es an die Oberfläche kam. Dazu war es schlicht zu ungeheuerlich.

Dabei war die Situation schon schmerzlich genug. Leidenschaftlich erklärte er seinem Freund, wie wichtig er ihm war. Doch dieser schien das überhaupt nicht zu schätzen, machte es sogar irgendwie noch schlecht mit seinem gemeinen Tonfall. "Wir sind doch auch einfach zusammen und niemand redet uns rein." Er verstand nicht, warum Darken sich einfach nicht überzeugen lassen wollte. Er versuchte es ja noch nicht einmal

"Dann komm eben alleine klar", brummte er unwillig, kuschelte sich tiefer in seine Felle. Er fühlte sich elend. Warum stritt er sich mit Darken, anstatt sich leicht fiebrig an ihn zu kuscheln? Aber wenn Darken nur stänkerte und seine Eltern schlecht machte, konnte er gleich gehen. Leider tat Darken noch nicht einmal das und Merion war kurz davor ihn wirklich hinaus zu werfen. Einfach damit er Ruhe hatte, das alles zu verkraften.
"Ich fänds nur schön, wenn meine Eltern dich leiden könnten", meinte er traurig. Er war zu erschöpft, um sich mit Darken zu streiten und ihm zu erklären, das er keine Angst vor seinen Eltern zu haben brauchte.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Sa 25. Feb 2023, 19:52

Merion zog seine Felle höher, schien schon fast darin zu versinken. Mürrisch bemerkte er, dass Darken dann halt alleine klarkommen sollte, wenn er keine Familie wollte. "Mach ich. Ich bins gewohnt alleine zurecht zu kommen." Im Grunde war es eine dicke, fette Lüge. Minan war eben nicht alleine klar gekommen. Es war so schlimm geworden, dass sich sein Geist selbst in viele Teile gespalten hatten aus der tiefen Not heraus Hilfe zu erhalten und das unerträgliche irgendwie ertragbar zu machen.
Und jetzt, wo man ihm "Hilfe" aufdrängte, misstraute er ihr und lehnte sie ab. Paradox. Aber so war er besser dran. Zu oft hatte man ihn hereingelegt und er hatte sein Vertrauen grausam bezahlt. Merion würde das nicht verstehen können. Er sollte es auch nicht. Darken wollte ihn vor diesem Leben beschützen. Ohne dass Merion wütend auf ihn wurde.

Die Wut des Dea al Mon hatte glücklicherweise nicht lange gewährt. Stattdessen wirkte er traurig und niedergeschlagen, sagte, er "fände es schön", wenn seine Eltern Darken leiden könnten. Langsam kam der Prinz näher, rieb sich seufzend die Stirn.
"Wenns dir so wichtig ist... dann... red ich mit ihnen... ich weiß zwar nich was das bringen soll...", lenkte er widerstrebend ein. "Es reicht, wenn du mich magst. Der Rest ist mir egal." Darken bezweifelte, dass er die Familie wieder für sich gewinnen kkonnte. Selten mochte ihn jemand. So war es dem Prinzen stets recht gewesen. Am besten der Tänzer umgarnte die Eltern.
"Ich würd gern noch was bleiben. Ist egal, ob du schläfst... die letzten zwei Tage hat dein Vater mich nie länger als ein paar Minuten hier reingelassen", brummte Darken. Dann fiel ihm noch etwas ein und er kramte ein schmales Lederarmband aus einer Seitentasche seiner dunkelgrünen Jacke. "Hab ich für deine Schwester gemacht... ich wollt sie nicht erschrecken. Gibst dus ihr?", fragte er.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Sa 25. Feb 2023, 19:59

Ausgerechnet da, wo er zu erschöpft war, um Darken weiter zu überzeugen, lenkte der Prinz ein und versprach noch einmal mit seinen Eltern zu sprechen. Mit einem scheuen Lächeln kam er wieder unter der Decke hervor. "Wirklich? Das wäre schön", seufzte er erleichtert. "Ich mag dich sehr Darken, aber es ist mir auch wichtig, dass sie dich ebenfalls mögen. Ich halte meine Eltern nicht für überlebensnotwendig. Nicht mehr. Aber ich liebe sie. Es fühlt sich gut an, bei ihnen leben zu dürfen. Sie sind mein Zuhause." Irgendwann würde Darken sein Zuhause sein. Aber noch nicht jetzt. Erst musste er seine Ausbildung fertig machen, damit er überhaupt Zeit für seinen Gefährten hatte, um sich ihm ganz hingeben zu können.

"Du magst noch bei mir bleiben?" lächelte er sanft und blinzelte müde. Inzwischen war er ehrlich erschöpft und nicht einfach nur, weil er sich mit Darken stritt. "Magst du dich auch zu mir legen? Darf ich mich an dich kuscheln? Ich glaube, mein Fieber ist nicht ansteckend." Er würde gerne noch etwas mit Darken schmusen. "Du hast Lariel erschreckt?" Wie ging denn so etwas? Deine Schwester war doch immer so frech und selbstbewusst. "Warum gibst du es ihr nicht selbst? Sie freut sich bestimmt darüber." Neugierig schaute er das Band genauer an. "Es ist sehr hübsch." Ob er auch so etwas bekommen konnte?
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Sa 25. Feb 2023, 20:02

Er hatte wohl das richtige gesagt, denn er wurde mit einem kurzen Lächeln seines Freundes belohnt. Das hatte er in den letzten Tagen nicht gesehen und ihm fiel erst jetzt auf, dass er es vermisst hatte. Merion sagte ihm, dass er ihn sehr mögen würde, aber es wäre ihm genauso wichtig, dass seine Eltern Darken mochten. Zwar wären seine Eltern nicht mehr überlebensnotwendig, doch er würde sie weiterhin lieben. Sie wären sein Zuhause.
Der Prinz strich sich ratlos durch die dunklen, feinen Haare. "Ich will deine Familie nicht beleidigen. Bisher hat es keinen Grund für mein Mißtrauen gegeben", musste er zugeben, wenn er genau darüber nachdachte, was dieser Teron und Shardala gemacht hatten. "Ich kenn das alles halt nicht... ich bin es gewohnt, auf der Hut zu sein. Auch hier. So lange bin ich noch nicht in Dea al Mon." Es war nichtmal ganz ein halbes Jahr. Darken setzte sich zu Merion aufs Bett. "Versteh mich nich falsch. Es ist echt klasse hier. So gut hatt ichs nirgendwo. Aber vieles ist seltsam und kenne ich nicht", versuchte er seinen Ausbruch zu rechtfertigen.

Darken war froh, als Merion ihn fragte, ob er sich zu ihm legen würde. Kuscheln? Er hatte keine Lust auf Kuscheln! Aber in Merions Nähe zu sein und mehr zu machen, als bloß neben ihm zu sitzen, wäre nicht schlecht. "Okay, solange du nicht zu heiß wirst." Er grinste und streifte seine einärmelige Jacke ab, zog auch die Stiefel aus. Sollte der Vater doch nen Anfall bekommen, wenn er jetzt reinkam.
Oh, nein, bitte nicht, niemand soll reinkommen, hinterher will noch jemand mitmachen, befürchtete Minan. Trotzdem wollten alle unbedingt bei Merion liegen. Darken stieg ganz ins Bett und schmiegte sich an den Krieger.
"Dunkelheit, du bist ja echt heiß." Er beugte sich vor, küsste Merion endlich einmal.
Sein Freund wollte Lariel das Armband nicht geben, Darken sollte es machen. "Eine kaputte Teetasse, Rumbrüllen, Trommeln gegen das dumme Schutzschild deines Vaters... solche Sachen...", gab der Prinz brummelnd zu, "Ich wollt eben zu dir", verteidigte er sich. Er war nicht sonderlich erpicht darauf mit Lariel zu reden und ihr das zu erklären. "Gib dus ihr doch. Ich erschreck sie nur wieder..."
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Sa 25. Feb 2023, 20:09

Darken war auf einmal nicht mehr so zornig sondern auf einmal irgendwie unsicher. Aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein in seinem Fieber. Auf jeden Fall tat es sehr gut zu wissen, dass Darken seinen Eltern nicht wirklich böse war. Dass war nur seine verquere Art, sich um ihn zu kümmern. So kam er schliesslich sogar zu ihm ins Bett, um zu kuscheln. Dabei wusste Merion eigentlich, dass Darken das nicht unbedingt gerne machte.

"Keine Sorge", wehrte Merion grinsend ab. "Ich werd nicht zu heiss." Sein Grinsen wurde breiter. "Ich bins schon längst." Er sehnte sicih tatsächlich nach Darken berührungen. Wollte von ihm am liebsten gesund gestreichelt werden. Wenn so etwas überhaupt ging. Merion kicherte leise, als Darken feststellte, dass er tatsächlich heiss wäre, ergab sich dann aber genüsslich seufzend dem Kuss. Jaaa, danach hatte er sich so gesehnt.

"Ich hab dich auch lieb", lächelte er versonnen, als Darken erklärte, wie und warum er Lariel erschreckt hatte. Wohlig kuschelte er sich an Darken, gab ihm federleichte Küsschens auf seinen Hals. "Wir geben es ihr gemeinsam", befand er. Darken und Lariel waren doch sonst immer recht gut miteinander ausgekommen. So sehr, dass Merion manchmal schon fast etwas eifersüchtig geworden war. Trotzdem wollte er nicht, dass seine Schwester sich vor Darken erschreckte. "Später", stellte er dann jedoch klar. Erst war kuscheln angesagt.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Sa 25. Feb 2023, 20:10

Froh, dass sie endlich vom Thema Eltern weg waren, konnte Darken doch noch genießen mit Merion in einem Bett zu liegen. Auch wenn sein Gefährte noch nicht ganz gesund war. Beim nächsten Mal würde Darken besser aufpassen. Er hätte die Tasse nicht fallen lassen dürfen. Echt blödsinnig von ihm.
Merion schien ihm keine Schuld zu geben, kuschelte sich an ihn und kicherte leise. Darken legte seinen Arm um ihn, streichelte den schlanken Dea al Mon. Als der Prinz versuchte sich zu erklären wie es zu dem Missverständnis mit Lariel gekommen war, schien Merion ihm nicht mehr böse, sagte, er hätte ihn auch lieb. Darken lächelte kurz. Gerade darum hatte er seinen Freund so gern. Selbst wenn Darken sich einmal in den Augen anderer nicht richtig verhielt, Merion küsste ihn trotzdem und fand ihn toll. Das fühlte sich sehr gut an. Und die Küsse, die der Krieger ihm gab, ebenso.
Er hatte auch eine gute Idee bezüglich des Armbandes und Lariel. Sie würden es ihr gemeinsam geben. Damit konnte Darken leben. "Okay, klingt gut... Danke", fügte er nach kurzem Zögern hinzu. Nachdem Merion das Armband erst einmal zur Seite gelegt hatte, wandten die beiden Jugendlichen sich wieder einander zu.

"Außer Fieber gehts dir schon besser? Du humpelst aber noch..", hatte Darken vorhin festgestellt. Er küsste Merion wieder, leckte mit der Zunge sacht über Merions weiche Lippen. Gerade als Darken sich fester an den Krieger gepresst hatte, hörte man ein aufgeregtes Keckern vom Fensterbrett. Der Prinz hob den Kopf, erblickte dort Nüsschen, der wohl nicht recht viel mit der Szene anfangen konnte, die sich ihm da bot. Minan hatte ihn ja gebeten auf Merion achtzugeben.
"Es ist alles gut, Nüsschen. Ich bins nur. Ich kann ihn heute länger besuchen. Du kannst wieder gehen. Danke", versuchte er das Verwandte Wesen irgendwie schnell loszuwerden bevor Merion zu viele Fragen stellte. Fragen wie, wieso passt ein Eichhörnchen auf mich auf?
"Warte mal kurz." Darken beugte sich halb über die Bettkante, fischte nach seiner Jacke und kramte in der Tasche nach einer Walnuss, um sie Nüsschen zuzuwerfen.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Sa 25. Feb 2023, 20:12

"Ja, schon viel besser", lächelte Merion. "Der Fuss ziept auch nur noch ein kleines bisschen", gab er zu. "Und irgendwie bin ich es mir nach der ganzen langen Herumliegerei gar nicht mehr gewöhnt zu gehen. Meine Glieder sind ganz steif." Und etwas anderes würde auch bald steif werden, wenn sie sich noch etwas fester aneinander schmiegten. Merions Wangen fingen wieder an zu glühen. Was dachte er da auch schon wieder. Er hatte doch noch immer Fieber und mochte sich selbst nur mühsam bewegen.
"Meine Mutter sagt, dass ich die Woche noch im Bett bleiben muss", lenkte er hastig von seinen unartigen Gedanken ab. "Aber dann darf ich langsam wieder aufstehen und beim Training mitmachen. Nur vorsichtig eben, damit ich mich auch ja nicht überanstrenge." Er rollte mit den Augen. "Sie ist wieder einmal überfürsorglich. Bestimmt geht es mir schon viel schneller wieder besser. Du kommst doch ganz oft besuchen, oder? Also wenn du kannst. Sonst wird mir totlangweilig."
Sehnsüchtig sah er seinen Freund mit grossen Augen an, gab sich genüsslich seinem sinnlichen Kuss hin. Ein aufregendes Prickeln jagte durch seinen Körper, als der Prinz sich fester an ihn presste. Ob er noch mehr machen würde? Ob er es ausnützen würde, dass Merion so schwach und wehrlos in seinem Bett lag? Nur in dünnen Schlafsachen bekleidet, die man mit Leichtigkeit beiseite schieben könnte.

Leider wurden sie dann unterbrochen. Nicht von seiner Schwester, die unpassenderweise herein platzte, wovor Merion immer etwas Angst hatte. Nein, ein aufgeregtes Eichhörnchen keckerte auf seinem Fensterbrett. Merion blinzelte überrascht, doch Darken schien zu wissen, was das sollte.
"Du hast dich mit Lord Nüsschen angefreundet?" erkannte er und beobachtete fasziniert, wie Darken auch gleich eine Nuss für das Verwandte Wesen hatte. "Kaum schlaf ich mal etwas länger und du hast schon einen neuen Freund", scherzte der Jugendliche. "Muss ich eifersüchtig werden? Immerhin hast du für ihn ein Leckerli dabei? Was ist mit mir? Hast du auch etwas für mich?" Er wollte nämlich sehr gerne mehr von dem intensiven Kuscheln und Küssen haben, was sich gerade angebahnt hatte.
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