Re: Regen
von Darken » Mo 12. Dez 2022, 20:39
Er war kurz davor sie zu fragen, ob sie nicht den unbequemen Boden verlassen und zu ihm kommen wolle und wenn er nur im richtigen Tonfall fragen würde, dann würde sie zu ihm kommen. Aber als Lia sagte, es wäre vielleicht vorläufig besser so, dass er alleine in dem Bett lag, nickte Minan. Es war nur schwer für ihn, nicht mit ihr zu flirten oder sein Bedürfnis nach Nähe zurückzustellen.
"Ich hab viele Gedanken außer Sex in meinem Kopf, es fällt nur selten jemandem auf", erwiderte er. Ja, er würde darauf reduziert was er am meisten wollte und dass er im Gegensatz zu den anderen Spaß am Leben hatte, es genoss was es zu bieten hatte. Es war seine Art damit umzugehen.
Die Heilerin stimmte ihm zu, sie hätte sich auch gewünscht sie wären anders auseinander gegangen. "Vermutlich würdet ihr euch noch anschweigen, aber irgendwann kriegt selbst er sich wieder ein." Er lächelte milde. "Erinnerst du dich daran, als du ihn so angeschaut hast und er so wütend geworden ist? Danach er hat er auch tagelang nicht mit dir geredet." Es war Lia nur nie bewußt aufgefallen, da Minan sie ja weiterhin gesehen hatte. Die Dea al Mon tadelte ihn dafür, dass er ihr vor dem Sex hätte sagen sollen, dass nicht jeder Teil von ihm wollte, sie hätte ihn schließlich gefragt.
Minan streckte sich, legte sich auf die Seite, wobei allein schon diese leichte Bewegung etwas erotisches und auch einladendes hatte. Dass sie nur zu ihm kommen müsse, sich an ihn schmiegen und er würde sie gleich wieder mit Küssen verwöhnen.
"Sei ehrlich, hätte ich in dem Moment angefangen dir von den verschiedenen Persönlichkeiten zu berichten, wir wären aus dem Reden nicht mehr rausgekommen und wir hätten niemals Sex gehabt. Und Musik..." Er lächelte entschuldigend. "Es ist wie ein Reiz, ein innerer Trieb, ich kann dann kaum anders."
Sie versicherte ihm, ihr hätte es sehr gefallen und der Prinz ließ die Blicke nicht von ihr, sah ihr tief in die Augen. "Ich weiß... mir auch...", raunte er verführerisch. Liasanya setzte sich ein wenig anders hin, doch kaum hatte er ihr gesagt, er hätte die anderen ausgeblendet, schien sich die Heilerin zu fragen wie Darken das wohl aufnehmen wird.
"Er wird wie immer das Schlimmste annehmen und von einem denken. Er traut mir nicht zu, dass ich existieren kann ohne gleich meiner Libido folgen zu müssen." Minan grinste kurz verwegen. "Ich glaube... er ist auch ein bißchen eifersüchtig", verriet er und sah zu wie Lia sich über die Lippen leckte, ihr Mund noch leicht feucht glänzte. Die Gedanken des Prinzen wanderten weiter, er atmete tief durch und erwiderte dann das warme Lächeln von Lia.
"Natürlich... nur reden. Mit deinen Verletzungen würde ich dir auch nichts anderes empfehlen." Er tat nachdenklich. "Ich könnte dich selbstverständlich mit der Zunge verwöhnen.... aber dann würde dein Atem schnell rascher gehen... und jeder Atemzug wurde dir weh tun..." Trotzdem klang es aus seinem Munde so als wäre es eine höchst sinnliche Erfahrung. Minan fing ihren Blick auf. Es war wirklich besser, dass sie in einiger Entfernung saß.
Sie sprachen kurz über Minan. "Nein, er ist dir nicht sehr nahe. Er ist ja auch nicht derjenige, der sich versucht hat dir anzunähern...", streute er kleine Hinweise, "Ich glaube, Minan hat ein bißchen Angst vor dir. Du hast, glaub ich, keinen guten Eindruck bei ihm gemacht als du ihm gebeten hast, sich auszuziehen und aufs Bett zu setzen", erinnerte er sie an die erste Begegnung, wo er gerade neu angekommen und leichte Verletzungen von der Reise gehabt hatte. "Die einzige bei der er halbwegs ungezwungen ist, ist Eoshan. Ich mag sie auch sehr." Minan lächelte. "Sogar Darken. Und es ist sehr selten, dass wir uns einig sind. Ich glaube, es liegt daran, dass sie unsere Schwester im Geiste ist." Es war ein alter Ausdruck, für ein familiäres Band was nichts mit Blut zu tun hatte.
Sie kamen zurück auf ihren wunderschönen Nachmittag zu sprechen, und dass es keine schnelle bedeutungslose Nummer gewesen war. "Danke... ich werde es bestimmt auch nicht vergessen. Und ich weiß, dass du mich nicht weggestoßen hättest. Aber er weiß es nicht", fügte er etwas verständnisvoller hinzu. Dann machte er eine Geste in den Raum hinein, die nicht nur die Hütte, sondern den ganzen Wald umfassen sollte. "Das hier ist alles neu. Auch für mich, obwohl... ich kann mich schnell anpassen und auf neue Situationen einstellen. Andere Teile von mir... nicht so gut. Es ist erst ein paar Monate her. Monate. Das hier wirkt alles noch wie ein Traum. Ein schöner Traum. Und wir alle... jeder einzelne von uns... hat Angst aufzuwachen und festzustellen, dass es genau das war. Nur ein Traum." Minan schwieg, strich sich mit der Hand geistesabwesend durch die Haare. "Also nimm es ihm nicht übel, wenn er dir solche Dinge vorwirft. Er kennt es nicht anders."
Lia sprach weiter, darüber, dass sie oft mehrere Partner hatte, auch nebeneinander oder miteinander, aber sie wäre niemand, der dies verheimliche. Trotzdem bat sie ihn dann darum, dass er sich zurückhielte, weil sie da etwas mit einem sehr sensiblen Jungen laufen hätte. Der Prinz verstand, nickte geheimnisvoll lächelnd.
"Versuch die Musik wegzulassen... sonst kann ich dir nichts versprechen", wand er noch ein, "Und... in einem Leben das nie eine Konstante hatte... immer von einem Ort zum anderen, von einem Partner zum anderen... will er eigentlich etwas dessen er sich sicher sein kann. Um vertrauen zu können. Du solltest dich auch zurückhalten, wenn du die Geduld nicht hast." Denn Geduld und einen langen Atem würde sie brauchen, ebenso wie starke Nerven.