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In Talians Fängen





In Talians Fängen

Beitragvon Cerco » Sa 29. Okt 2022, 21:25

Er hatte nun schon mindestens zum hundertsten Mal den Schleifstein über die Klinge seines Schwertes gleiten lassen. Die Vorstellung Talian damit zu enthaupten, ließ ihn einerseits nervös aber auch ruhiger werden. Es war eine seltsame Mischung. Cerco hatte in der vergangenen Nacht kaum schlafen können, einerseits wegen mehreren Albträumen, die eine gewisse Timaris beinhaltete, andererseits weil er so aufgeregt war. Heute würden sie in Talians Anwesen eindringen und seinen Sohn aus ihren Fängen ziehen. Hoffentlich ist es nicht zu spät, hoffentlich komme ich noch rechtzeitig... würde er gegen Talian überhaupt etwas ausrichten? Aber Timaris hatte ihm ja ihre Hilfe zugesagt und leider hatte sie ebenfalls ein Interesse daran, Minan zu befreien. Ein Interesse, welches Cerco das Gesicht bitter verziehen ließ.
Es muss leider sein, Minan. Nur noch dieser eine Tag und du hast es überstanden... halt durch...
Am liebsten hätte er seinem Sohn gesendet, jetzt wo er wußte, dass er in Draega war, doch das Risiko war zu groß, dass er Talian dadurch alarmierte.

Am frühen Morgen fand sich Cerco bereits vor dem Thronsaal ein und wartete darauf, dass er zu Timaris vorgelassen wurde oder dass sie heraus kam und sie ihm sagte, wie sie weiter vorgehen wollte. Es wurmte den Krieger, dass er ausgerechnet war sie angewiesen war, doch sie war diejenige, die wußte, wo das Anwesen lag. Ohne sie würde jetzt immer noch in Draega. weitersuchen. Aber du könntest dich wenigstens noch im Spiegel ansehen...
Er kontrollierte ein weiteres Mal die Riemen seiner Lederrüstung.
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von Anzeige » Sa 29. Okt 2022, 21:25

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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Timaris » Sa 29. Okt 2022, 21:27

Sie hatte gestern noch alles geplant und nun schritt sie mit zehn Wachen den Gang entlang, die ihr Hauptmann der Wache für sie ausgesucht hatte. Sie alles waren erfahrene Kämpfer, trugen dunkle Juwelen und waren Timaris treu ergeben. Sie waren schon lange bei ihr und wussten, wie man mit ihr umgehen musste, um ein angenehmes Leben führen zu können. Timaris selber kannte und schätze jeden von ihnen.

Für den heutigen Tag hatte sie als Kleidung schwarze, enge, lederne Hosen, passende Stiefel und ein ebenso enges, schwarzes und ledernes Oberteil gewählt. Sie wusste, dass sie darin gut, aber auch sehr gefährlich aus sah. Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr offen über den Rücken. Aaron ging neben ihr. Timaris wollte, dass er mitkam, weil sie jemanden brauchte, der sich um Minan kümmerte, falls sie selbst zu beschäftigt dafür sein sollte. Sie hatte ihm auch genaue Anweisungen gegeben, dass der Junge sicher bei ihr im Schloss landen würde.

Vor dem Thronsaal wartete bereits der Krieger aus Scelt auf sie. Timaris nickte ihm zu, hielt aber nicht im gehen inne, sondern Schritt weiter. Schliesslich trat sie auf den Hof hinaus, wo dreizehn Pferde bereits auf sie warteten. Timaris ging rasch auf ihre schwarze Stute zu, streichelte sie sanft an der Stirn und stieg dann elegant auf. Danach sah sie sich um, bis alle bereit waren und lächelte Cerco zu. "Es geht ein kleines Stück zu Talian's Anwesen. Mit den Pferden sind wir schneller."
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Aaron » Sa 29. Okt 2022, 21:29

Timaris war am Abend zu ihm gekommen und hatte ihm mitgeteilt, dass sie am nächsten Tag seine Anwesenheit von Nöten wäre, seine Aufgabe klang ganz leicht, einen jungen Mann in Gewahrsam nehmen und sicher zum Schloss bringen, das klang zu einfach.

Und nun schritt er neben Timaris her, flankiert von 10 Wachen und dann trafen sie auch noch auf einen Mann, Aaron hatte keine Ahnung wer genau er war nur, dass er am vergangenen Tag auf dem Schloss angekommen war. Sie verließen die Burg, 13 Pferde warteten draußen auf sie. Aaron bestieg den Rappen in der nähe von Timaris und wartete darauf, dass es losgehen würde, was auch immer nun kommen würde.
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Cerco » Sa 29. Okt 2022, 21:30

Cerco hatte das Gefühl, ewig auf Timaris zu warten, doch irgendwann hörte er Schritte näher kommen. Es war nicht nur die Königin, die sich ganz in hautenges Schwarz gehüllt hatte, es waren auch zehn Männer ihrer Garde und ein weiterer Prinz, den Cerco aber noch nicht gesehen hatte. Der Krieger nickte ihnen zu und auch Timaris hielt sich nicht lange mit Worten auf. Er hätte auch gar nicht gewußt, was er sagen sollte. All seine Gedanken waren auf Minan und Talian fokussiert. So schloß sich der Krieger nur schweigend der Gruppe an und ging hintendrein. Würde man ihn bei dieser Rettung überhaupt benötigen? Die Wächter trugen alle dunklere Juwelen als er, das konnte er spüren.
Aber wenigstens hätte Minan jemanden, der zu seiner Familie gehörte und der ihm nur gutes wollte. Es wäre keine Rettung, wäre er nicht dabei. Sein Sohn würde nur von einer grauenhaften Person zur nächsten gereicht werden.

Sie verließen das große Schloss und kamen zurück auf den Hof, wo bereits mehrere Pferde gesattelt bereit standen. Timaris erklärte ihm nun doch, dass der Weg ein wenig weiter wäre und sie dafür die Pferde benötigen würde. Vielleicht lebte Talian ja nicht direkt in der Stadt, sondern weiter außerhalb. Der Krieger ging zu dem Pferd, was noch übrig geblieben war und strich diesem leicht über die Flanke. Für mehr blieb keine Zeit, um den Mustang an seinen neuen Reiter zu gewöhnen, doch Cerco hatte schon immer gut mit Pferden umgehen können, das lag wohl allen Leuten in Scelt im Blut.
Er schwang sich geübt aufs Pferd und ritt dann weiter vorne mit den anderen mit. Mehr und mehr stieg die Unruhe in ihm, ganz im Kontrast zu den stoischen Mienen der anderen Männer. Für sie war es nur irgendein Auftrag den sie von ihrer Königin erhalten hatten. Für Cerco bedeutete es alles.
Sie ritten in einem Halbbogen um die Stadt herum, es ging über gepflasterte Feldwege, an wiegenden Kornfeldern vorbei, es war furchtbar idyllisch und als sie endlich ankamen, lag an einem kleinen See ein Landhaus aus hellem Sandstein mit terrakottafarbenen Dächern. Weiden tränkten ihre langen beblätterten Zweige im Wasser. Es wäre ein wunderbar friedlicher Ort gewesen, hätte Cerco nur nicht das Gefühl gehabt, kaum atmen zu können bei der dunklen Signatur des Horrors, die hier überall beinahe greifbar schwebte.
Er mußte Timaris nicht fragen, ob es jenes Haus war. Er wußte es. Beinahe konnte er schon Talians Anwesenheit spüren.
"Verzeihung, eure Hoheit, ihr sagt, ihr hättet sie in ihrem eigenen Haus eingesperrt?", wandte er sich nun doch an Timaris. "Wart ihr schon einmal in diesem Anwesen, wenn ich fragen darf. Wißt ihr, was uns erwartet? Ob noch Untergebene bei ihr sind?"
Talian war eine Schwarze Witwe und keine geringe. Wer wußte nicht ob sie Netze für sie vorbereitet hatte. Sie mußten sehr vorsichtig sein.
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Timaris » Sa 29. Okt 2022, 21:30

Es dauerte nicht lange, bis sie das hübsche Landhaus etwas ausserhalb der Stadt erreichten. Sie waren die ganze Strecke galoppiert, denn Timaris wollte die schnell hinter sich bringen. Angekommen sprang sie elegant von ihrem Pferd und lief im Vertrauen darauf, dass eine der Wachen sich um die Stute kümmern würde, auf das Anwesen zu. Dann blieb sie auf einmal stehen und schien ihre Hand auf etwas zu legen. Es war der graue Schild, den sie auf eine ganz raffinierte Art und Weise in einem Umkreis von dreissig Metern um das Haus gelegt hatte.

Sie drehte ihren Kopf nach Cerco um. "Ja, ich war schon einmal hier. Ich habe Talian eingesperrt, als ich das letzte Mal bei ihr zu Besuch war und sie mir Euren Sohn verweigerte. Ich hätte sie befreit, sobald sie mir ihn überlassen hätte. Es war also eine Probe, wer den längeren Atem hat." Ihr Blick verdüsterte sich kurz. Cerco war daran Schuld, dass sie dieses Spiel nicht gewann, obwohl es ihr eigentlich sicher gewesen war. "Doch nun hat sich die Sachlage verändert. Ich nehme an, dass die Bediensteten, die ich mit ihr eingeschlossen habe, noch leben, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Talian sich selber versorgt. Ebenso wird auch noch Euer Sohn am Leben sein. Ansonsten weiss ich nur, dass die Schwarze Witwe uns erst wahrnehmen kann, wenn wir durch den Schild gehen. Den werde ich nicht auflösen, sondern nur ein Tor erschaffen. Wir werden also nacher mit ihr darin gefangen sein, bis ich es wieder öffne."

Sie machte sich sogleich daran und nachdem alle hindurchgegangen waren, schloss sie es wieder und legte einen grauen Schutzschild um Cerco, Aaron und sich selber. Timaris wusste zwar, dass Aaron seinen Saphir wieder hatte, doch sie wollte ihn nicht dazu zwingen, dies zu offenbaren. Darum teilte sie den beiden Männern auch mit, dass sie durch sie geschützt waren.
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Aaron » Sa 29. Okt 2022, 21:31

Sie kamen mehr als nur gut voran und zwischenzeitlich fragte sich Aaron mehr als einmal wohin sie überhaupt ritten, doch dann kamen sie an ein schmuckes Landhaus und Timaris sprang von ihrem Pferd, Ayden tat es ihr gleich, trat an ihrer Seite zu dem Schild hin. Er vernahm ihre Worte und wusste immer noch nicht was er hier eigentlich zu tun hatte.

Dann trat er aber mit Timaris und dem Mann durch den Schild, spürte kurz darauf einen Schild um sich herum, Timaris hätte ihm nicht mitteilen müssen dass er nun durch Grau geschützt war, er hätte es auch so gewusst, aber es war merkwürdig einen Schild um sich zu tragen damit er geschützt war und nicht um ihn festzuhalten.
*Darf man erfahren was genau wir hier eigentlich machen?* Oder was ich hier mache?
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Cerco » Sa 29. Okt 2022, 21:31

Cerco hörte aufmerksam zu, als Timaris ihm erzählte, wie die Lage war. Der Gedanke daran, dass wenn er nicht erschienen wäre, Minan bei Timaris als Sklave gelandet wäre, ließ ihn erschaudern. Das Leben war so sehr von Zufällen geprägt... oder Schicksalsfügungen? Aber was für ein Schicksal war es schon von seiner eigenen Mutter gequält und mißbraucht zu werden?
"Die Bediensten werden sich uns gewiss nicht in den Weg stellen, wenn sie merken, dass wir überlegen sind", spekulierte Cerco. Er konnte sich kaum vorstellen, dass ihre Untergebenen Talian loyal ergeben waren. Er war es immerhin auch nicht gewesen. Nein, sie würden froh sein, diesem Gefängnis zu entkommen.
"Wie.. wie lange ist das Schild schon aufrecht, eure Hoheit? Haben sie genug Vorräte gehabt?" Er hatte schon Angst, es wäre bereits so lange gewesen, dass sie verhungert wären. Aber Timaris wollte Minan lebend, nein, er würde noch dort sein.

Cerco war inzwischen auch von seinem Pferd abgestiegen und zog sein Schwert. Sobald sie durch den Schild gingen, würde Talian wissen, dass sie da waren. Danach durften sie nicht zögern. Kaum hatten sie den grauen Schild passiert, legte Timaris um sich, den anderen Mann und ihn einen Schutzschild. Die anderen Wachen waren nicht so glücklich, sie waren erst wenige Schritte Richtung Eingang gegangen, als neben ihn ein Wächter noch langsam einige Schritte ging ehe er plötzlich ohne ein weiteres Wort zusammensackte und tot liegen blieb.
"Ich sehe, sie hat uns erwartet", knurrte er, sah aber dennoch mit bedauerndem Blick zu dem Toten. Er hätte auch dort liegen können, wäre er nicht durch Timaris' Schild geschützt.

Dann waren sie bei der Türe angelangt, auch wenn weitere Fallen ausgelöst und den Schild ein wenig geschwächt hatten. Cerco öffnete die Türe einfach. Anzuklopfen erschien ihm irgendwie vollkommen unpassend. Innen drin war alles still, trotzdem spürte Cerco die Anwesenheit von Talian. Sie mußte sie bemerkt haben, wo steckte die Schwarze Witwe nur?
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Timaris » Sa 29. Okt 2022, 21:34

"Scheint so", antwortete Timaris kalt und folgte seinem Blick zu dem toten Mann. Sie würden ihn bei der Rückkehr mitnehmen. Grau war anscheinend stark genug, grün nicht. Denn schliesslich hatte jeder der Wachen ein Schild um sich selbst gelegt. Der Tod ihres Kammeraden, rief bei den Männern nur grimmige Blike hervor. Sie würden ihn aufs grausamste rächen.

"Ich habe sie vor über zwei Jahren da eingesperrt. Aber keine Sorge", beruhigte sie den Krieger. "Sie hatten gnug zu essen. Einerseits gibt es einen grossen Garten mit Gemüse und andererseits habe ich ihnen immer wieder Essen zukommen lassen. Sie werden also nicht verhungert sein, auch wenn sich nicht gerade wie Könige gelebt haben."

Nachdem Cerco die Tür geöffnet hatte, verstärte sie nocheinmal den Schild um sie drei und trat dann ein. Da das eyrische Miststück nun schon zu wissen schien, dass sie hier waren, rief Timaris freundlich: "Talian Schätzchen, wie geht es dir? Ich dachte ich komme dich wieder einmal Besuchen und habe dir sogar etwas mitgebracht, an dem du bestimmt Interesse hast." Sie sah nicht zurück, doch auf einmal legten sich grüne Fesseln um die Handgelenke des Kriegers, banden sie auf seinen Rücken und verbanden sich dort mit einer grünen Schlinge die auf einmal um seinen Hals lag. Je mehr er sich wehren würde, desto mehr würde er sich würgen. Eine weitere Schnur verlief geradewegs zu Timaris Hand, so dass sie ihn führen konnte. Die Fesseln waren dergestalt, dass man sie auch mit einem aquamarinen Juwel sehen konnte.

Inzwischen hatte Timaris, trotz der überall vorherrschenden Signatur von Talian, ihre festgestellt, dass sie irgendwo im ersten Stock war. Also ging sie langsam die Treppe hoch und zog den Krieger gnadenlos mit sich. "Wo bist du?" fragte sie scheinbar unwissend und als ob sie mit ihrer besten Freundin sprechen würde. "Willst du nicht das tolle Geschenk ansehen, das ich dir mitgebracht habe? Es lässt sich wunderbar mit ihm spielen und ich weiss doch, wie gerne du das machst. Und dieses Geschenk hier ist etwas ganz besonders."
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Aaron » Sa 29. Okt 2022, 21:35

Scheinbar nicht, dachte Aaron noch als der Krieger plötzlich tot zu Boden sank. Er bemerkte wie sich die Stimmung um ihn herum veränderte, die Männer waren nun alle wütend, Aaron nicht es war ja nicht sein Kamerad. Langsam folgte er Timaris und dem Krieger in das Haus hinein, dann wurde der Krieger gefesselt und Aaron verspannte sich sichtlich, nun in was auch immer er da mit hinein geraten war Timaris Worten zufolge hatte es sehr viel mit dem Krieger zu tun.

Aaron folgte ihr die Treppe hinauf, immer mit zwei Schritten Abstand, was auch immer noch kommen sollte, sie sollte zuerst in eine Falle rennen.
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Cerco » Sa 29. Okt 2022, 21:35

Zwei Jahre... Minan war hier schon zwei Jahre. Eingepfercht mit seiner Mutter. Cerco bewegte sich vorsichtig weiter nach vorne, erst unmittelbar nach Timaris' Worten merkte er, dass er in die schlimmste aller Fallen getappt war: Verrat.
Der Krieger versuchte sich noch zu wehren, aufzubäumen, aber grüne Fesseln legten sich eng um ihn. Klappernd fiel sein Schwert zu Boden. Cerco spürte wie sich die Schlingen nur enger zogen im Versuch sich daraus zu befreien. Würde er weitermachen, würde sie ihm nur die Luft abschnüren. Das sagte seine Logik, aber vor lauter Wut konnte er kaum denken. Aufgebracht blickte er Timaris an.
"Wie könnt ihr mich nur verraten? Wie könnt ihr so herzlos sein?!", rief er, "Mich ihr auszuliefern?"
Unbarmherzig wurde er die Treppe hochgezerrt, überdeutlich merkte Cerco, dass Talian dort oben war.

Und dann hörte er Talians Stimme und alles in ihm zog sich zusammen. Sie kamen in einen großen Salon, wo die Schwarze Witwe an einem nachtschwarzen Flügel saß und gerade ein paar Töne ansetzte. Es war eine dunkle, disharmonische Melodie, langsam wandte sich Talian um. Sie trug ein knielanges Kleid aus dünner schwarzgrauer Spinnenseide. Es hob ihre goldenen Augen hervor, die sich jetzt an Cerco festsaugten ehe sie hinüber zu Timaris wanderten.
"Oh, du hast mir Cerco mitgebracht", flötete sie und lächelte verzerrt. "Mit sechzehn sah er hinreißend aus, so unschuldig süß. Genau wie sein Sohn."
Talian genoss es regelrecht den Zorn in Cercos Gesicht aufsteigen zu sehen. "Jetzt ist er leider schon fast verbraucht. Ein Jammer mit diesen kurzlebigen."
Sie kicherte und schlug ihre schwarzlackierten Nägel vor ihren dünnen Mund. "Ich würde dir Minan ja überlassen, liebste Timaris, aber ich fürchte, sein Zustand ist nicht gerade... stabil. Ich mußte einige... optische Veränderungen an ihm vornehmen."
"Was hast du mit ihm gemacht?", schrie Cerco wutentbrannt. "Was hast du ihm angetan, du Bestie?!" Seine Stimme bebte. Gleich darauf spürte er ein Netz aus Verführungsfäden von Talian, was auf ihn einströmte.
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Timaris » Sa 29. Okt 2022, 21:36

Cerco spielte wunderbar mit. Nun wie könnte er auch nicht, denn schliesslich wusste er ja nicht, was in ihrem Kopf vorging. Er musste wirklich glauben, dass sie ihn verraten hatte und sie hatte nicht vor ihn jetzt eines besseren zu belehren. Sie zog ihn immer nur weiter mit sich in den Salon, in dem Talian etwas schreckliches vor sich hinklimperte. Nun, diese Frau hatte schon immer gewusst, wie man sich in Szene setzte, wenn auch nicht immer unbedingt vorteilhaft.

Bevor sie der Schwarzen Witwe jedoch antworten konnte, rammte sie dem Krieger grausam zwei Phantomhände in die Kniekehlen, so dass er hart auf die Knie fiel. Anschliessend verpasste ihm eine der Hände eine schallende Ohrfeige und Timaris herrschte ihn grob an: "Schweig! Du hast hier nichts zu sagen. wir werden uns später um dich kümmern." Die Verführungsfäden, die auf ihn einströmten, liess sie zu, schwächte sie aber heimlich ab. Cerco sollte bei klarem Verstand bleiben.

Dann trat sie lächelnd auf Talian zu. "Ach Talian", seufzte sie beinahe betrübt. "Mir geht es doch nicht um Minan. Ich finde wir beide sollten wieder einmal etwas zusammen unternehmen. Wie du vielleicht schon festgestellt hast, habe ich inzwischen ein neues, junges und hübsches Spielzeug." Sie deutete vage auf Aaron. "Aber was ist denn mit Minan? Brauchst du eine Heilerin für ihn? Optische Veränderungen? Das hört sich interessant an. Was hast du denn mit deinem süssen Vögelchen gemacht?" fragte Timaris und lullte Talian immer mehr mit freundschaftlichem Geplauder ein. Kurz sah sie nocheinmal zu Cerco hinunter und blickte ihn finster an. "Ja, die kurzlebigen welken schnell, doch mit deinem Minan hast du wirklich Glück. Er wird dir noch lange so hübsch erhalten bleiben. Aber was ist jetzt? Brauchst du Hilfe mit ihm, oder wollen wir gemeinsam etwas machen?"
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon NSC » Sa 29. Okt 2022, 21:36

Talian Darken - Fara

Cerco, so gefesselt und auf den Knien vor ihr zu sehen, verschaffte ihr unglaubliche Genugtuung. Talian wollte den Krieger am liebsten selbst quälen, als sie zusah, wie Timaris ihm eine schallende Ohrfeige verpasste und ihn anherrschte still zu sein.
"Lass ihn nur, süße Freundin", gurrte sie, "Ich mag seine rohe Wut, auch wenn sein Geist recht einfältig ist. Weißt du, dein Sohn hat sehr viel von dir... aber auch einiges von mir. Bist du sicher, dass du ihn annehmen kannst?"
Sie pustete abwesend auf ihre Finger, betrachtete sie selbstverliebt, zeigte sich nicht im mindesten bedroht durch die Anwesenheit von Timaris, obwohl sie wußte, dass die Königin stärker war als sie.

"Dann hebst du das Gefängnis auf?", fragte Talian, zog aber gleich darauf ihre dünnen Augenbrauen zusammen. "Ich weiß doch, dass du etwas planst. Du bist nicht nur zum Spielen hier." Dann fragte Timaris in welchem Zustand Minan wäre und Talian tat so, als müsse sie erst darüber nachdenken. "Heilerin... nein, ich glaube, ihm kann niemand mehr heilen. Er ist erloschen." Sie lächelte geistesabwesend. "Und ein Vögelchen ist er erst recht nicht mehr. Er hat mich enttäuscht, da durfte er nicht länger Eyrier sein. Aber keine Sorge." Sie lächelte anzüglich. "Ein Mann ist er immer noch. Vielleicht überlass ich ihn dir einmal, wenn du endlich den Schild aufhebst. Ich brauche neue Spielzeuge..."
Ihr gieriger Blick heftete sich auf Aaron. Ja, da hatte Timaris wirklich recht. Er sah hübsch aus.
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Timaris » Sa 29. Okt 2022, 21:40

Timaris kostete es alle Selbstbeherrschung Talian's Gesicht nicht einzuschlagen, als sie Aaron so lüstern ansah. Doch sie war eine eiskalte Spielerin und liess sich nichts davon anmerken. Stattdessen lachte sie nur leise auf und sah Talian an, als hätte die Schwarze Witwe sie dabei ertappt, wie sie Marmelade stibitz hätte. "Du kennst mich zu gut", gab sie scheinbar reumütig zu. "Doch, ich bin zum spielen hier, aber du hast mich erwischt. Denn eigentlich wollte ich mit Minan spielen und dachte, wenn ich dir seinen Vater bringe, bist du nicht mehr böse auf mich. Vielleicht könnten wir dabei auch unsere Freundschaft wieder festigen. Selbstverständlich hebe ich den Schild auf. Denn ICH will dir keine Spielzeuge vorenthalten."

Sie erwiderte das anzügliche lächeln, während es in ihrem inneren vor Wut brodelte. Irgendwer würde, nachdem dies alles vorbei war, übelst dafür büssen müssen, dass sie all diese Dinge sagen musste. "Ach so", meinte sie schlicht. "Ja, da kann keine Heilerin mehr helfen. Ich dachte, dass er vielleicht eine Wunde oder so etwas hat. Und wegen den Flügeln, das passiert eben, wenn junge Männer das Gefühl haben, sie müssten sich widersetzen und aufmüpfig und frech sein." Sie schielte kurz zu Aaron hinüber. "Hauptsache er ist noch ein Mann und fähig zu dienen."

Sie deutete auf Cerco. "Und wollen wir jetzt herausfinden, ob er seinen Sohn annehmen kann und ihn ihm vorstellen? Also ich bin ja zu neugierig, wie dieses Treffen von statten gehen wird. Aber vorallem bin ich neugierig, wie Minan inzwischen aussieht."
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Darken » Sa 29. Okt 2022, 21:40

Schwarze Schmetterlinge.
Minan betrachtete die Motten, die über ihm im Halbdunkeln blind an der Wand der Kammer entlang schwirrten. Sie suchten auch einen Weg hieraus, Minan lächelte traurig empor zu ihnen. Gebt es auf, es gibt nur einen Weg hier raus und der ist feige...
Er wälzte sich auf seinem Lager auf dem Boden herum, Talian (eigentlich seine Mutter, doch er hatte sie nie so genannt) hatte ihn in eine dunkle Hose und ein schwarzgoldenes Hemd mit weißer Borte am Saum gesteckt. Er konnte es nicht zuknöpfen und der linke Ärmel war abgeschnitten. Wozu würde er ihn schon brauchen? Seine verbliebenen Nägel an der rechten Hand waren spitz und schwarz lackiert. Auch ihr Werk. Sie war so gelangweilt, dass sie ihn nicht nur quälte, sondern auch Gefallen fand, ihn umzugestalten wie eine Puppe. Unter seinen langen Wimpern blickte er zu dem Lichtstrahl, der durch ein Oberlicht fiel. Staub tanzte in dem Strahl, ansonsten war es ruhig. Ein Raum in dem man keine Schreie hörte.
Nicht, dass er überhaupt noch schrie. Talian hätte ihm wohl die Zunge rausgeschnitten, würde er sie nicht noch brauchen, um sie zu zwischen den Beinen zu lecken.

*Minan, mein Täubchen, komm her ins Klavierzimmer. Wir haben Gäste*, erschien dann plötzlich ihre Stimme. Er verzog verquält das Gesicht. Selbst ihre Gedanken bereiteten ihm Schmerzen. Auch so eine Idee von ihr. Als er es nicht sofort schaffte, sich zu erheben, schossen Schmerzen durch seinen Ring des Gehorsames. Minan brach augenblicklich zusammen. Glaubte sie dadurch würde er schneller zu ihr kommen? Sie hielt die Schmerzen auf dem gleichen Grad so dass er sich kaum bewegen konnte, keuchend robbte er über den Boden. Die Tür schwang auf und Minan schleppte sich unter den Qualen nach draußen, die Wand als Stütze nehmend. Dann schoss der Schmerz heiß wie Feuer durch ihn und er sank abermals zu Boden.
Dumpf hörte er die Stimme von Talian aus dem Nebenraum. Er hatte es bis in den Flur geschafft.
"Er ist nicht grad der Schnellste, aber er hört auf mich. Wollen wir nicht sehen wo er bleibt? Minan, Herzchen!"
Die Tür schwang auf und Minan kniff die Augen zusammen. Er war das Licht kaum gewohnt, sie hielt ihn fast nur in der Dunkelheit. Er keuchte leise auf, als er bereits jetzt das Parfüm von Talian roch und wie sie mit irgendeiner Gesellschaft den Flur betrat. Es war lange her gewesen seit sie ihn gezwungen hatte, anderen seinen Körper zu geben. Mithilfe der Kunst presste sie seinen Kopf weiter zu Boden, er konnte nicht anders als liegen zu bleiben.
"Da ist er. Wie gesagt, die wichtigsten Körperteile sind noch dran. Und er ist absolut harmlos, seine Juwelen sind zerbrochen. Wollt ihr sie sehen? Ich habe die Splitter wunderschön in Griffe meiner... Werkzeuge eingefügt."

"Minan..."
Die männliche Stimme war Minan fremd, er hatte sie noch nie gehört, trotzdem blinzelte er schwach über den Boden hinweg und sah jemanden gefesselt neben den Frauen knien. Obwohl Talian ihm immer noch Schmerzen zufügte, versuchte sich Minan mithilfe seines einzigen Armes aufzustützen, wurde von der Schwarzen Witwe unterbrochen, rutschte ab und stürzte erneut zu Boden. Er mußte ein erbärmliches Bild abgeben.
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Timaris » Sa 29. Okt 2022, 21:42

Anscheinend hatte Talian nichts dagegen, ihren Sohn nun allen vor zu stellen. Doch es ging ihr wohl zu lange, wie sie erklärte und sie ging auf eine Türe zu, die sie öffnete. Auf dem Flur lag ein schwarzhaariger, dünner Junge. Es gelang Timaris gerade so knapp nicht vor Abscheu das Gesicht zu verziehen. Talian war nichts weiter als eine gemeine Schlächterin. Sie besass keine Raffinesse und keinen Stil. Wie konnte sie nur so etwas tun? Zu seinem Spielzeug musste man doch acht geben. Noch dazu war er ihr eigener Sohn. Timaris wusste, dass sie selber auch schreckliche Dinge tat, doch sie hatte Personen, die sie liebte und die würde sie mit aller Macht verteidigen. Und wie konnte man nicht seine eigenen Kinder lieben?

Der letzte Gedanke erschreckte sie ein wenig. Aber zum glück wurde sie von Cerco aus ihren Gedanken gerissen, als er nach seinem Sohn rief. Bestimmt legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. Von aussen mochte es so aussehen, als würde sie ihn zurecht weisen still zu sein. Aber in Wahrheit wollte sie den Krieger beruhigen. Sie mussten zuerst herausfinden, ob Talian noch irgend welche Fallen gestellt hatte, die an Minan ausgelöst wurden, wenn sie starb. Das beste war es wohl ihn in Sicherheit zu bringen, so lange sie noch lebte. Doch Timaris wagte es nicht, dies dem Krieger zu senden. Talian war aufmerksam und könnte es mitbekommen.

"Du hast etwas gebastelt?" fragte Timaris neugierig. "Mit seinen zerbrochenen Juwelen? Ja, das ist immer besonders reizvoll. Das habe ich auch schon gemacht. Gerne würde ich deine Werkzeuge sehen, wenn ich darf. Aber lass doch das Flügellahme Vögelchen aufstehen. Ich seh nicht besonders viel von ihm, wenn er da so auf dem Boden herumkriecht."
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Cerco » Sa 29. Okt 2022, 21:43

Er blickte Talian hasserfüllt an, obwohl es ihn durch die Verführungsfäden immer mehr nach ihr verzehrte. Beinahe war er froh um die Fesseln. Selbst die schallende Ohrfeige von Timaris bekam er kaum noch mit, sie war nur eine weitere Demütigung.
Gegen seine Wut ankämpfend, hörte er wie Timaris sich auch noch mit Talian unterhielt, am liebsten hätte er beiden die Köpfe eingeschlagen. Wie konnten Frauen nur so grausam und... gleichgültig gegenüber das Leben und die Würde von anderen sein? Die Vorstellung, die beiden Frauen würden sich gleichzeitig an Minans Leid ergötzen... es widerte ihn an. Er hatte das Gefühl, sich gleich übergeben zu müssen.

"Ich bring dich um...", hauchte er, als Talian sich auch noch an seinem Zustand erfreute und ihn verspottete. Die Schwarze Witwe wollte neue Spielzeuge, bat Timaris darum den Schild fallen zu lassen. Minan wurde zum bloßen Tauschobjekt degradiert. Erst jetzt warf Cerco dem anderen Mann einen Blick zu. Er war also ein Spielzeug von Timaris. Und Cerco... Cerco war ebenfalls Teil des Handels. Erbittert sah er hoch zur Königin.
"Elende Verräterin... er ist mein Sohn... er ist kein Spielzeug. Für keinen von euch."
Talian lachte. "Ach, Cerco, du warst schon immer so verkniffen. Das hat sich wohl gar nicht geändert. Als du bei mir warst, warst du so viel lockerer... abgesehen natürlich von deiner Männlichkeit, die war immer hart. Wir können die alten Zeiten gerne wieder aufleben lassen", lockte sie, doch trotz der Verführungsfäden, wär Cerco ihr am liebsten an die Gurgel gegangen.

Aber die zwei Frauen beschlossen die Männer abermals zu ignorieren. Stattdessen redeten sie über das Aussehen von Minan und was Cerco da hörte, ließ kalte Wut in ihm aufsteigen.
Sie... sie hatte ihm die Flügel abgeschnitten. Sie... ihm fehlten die Worte. Man hörte ihn nur schnaufend atmen.
Dann schien Talian nach "ihrem" Minan zu rufen, aber es dauerte lange Zeit und nichts geschah. Die schwarze Witwe wurde ungeduldig, trat hinaus auf den Flur und Cerco wurde von Timaris unbarmherzig mitgezogen.
Was er dort im Flur sah, zog ihm sein Herz schmerzhaft zusammen. Er hatte das Gefühl zu fallen. Ein junger Mann in dunkler Kleidung lag dort auf dem Boden, schien augenscheinlich Schmerzen zu haben. Er mühte sich aufzustehen, aber Talian ließ es nicht zu. Minan... ohne Flügel, ohne linken Arm. Zerbrochen. Cerco vernahm kaum die Worte von Talian, er starrte nur zu dem, was noch von seinem Sohn übrig geblieben war.
"Minan..." Sein Ton war brüchig. Doch seine Stimme schien Minan zu bewegen, nochmal zu versuchen aufzustehen.

Talian erwähnte im Plauderton, dass sie mit Minans Juwelen irgendwelche Griffe verziert hätte, doch ihr Tonfall änderte sich abrupt, als Timaris Minan von oben bis unten ansehen wollte.
"Los, steh auf", herrschte sie und zeigte dann ihre Hand stolz. "Ich hab ihn einen Ring des Gehorsams angelegt, eigentlich brauch ihn nicht mehr, jetzt wo er zerbrochen ist, aber es ist eine so schöne Tradition."
Cercos Sohn erhob sich wacklig und blieb mit gesenkten Kopf stehen. Dem Krieger zerriss es beinahe das Herz, ihn so sehen zu müssen. Er versuchte sich aus seinen Fesseln zu befreien, als Minan plötzlich zu ihm hinüber sah. Ein Teil seines schwarzen Haarschopfes hing ihm ins Gesicht.
Sofort verzog Minan schmerzerfüllt das Gesicht und drohte erneut in die Knie zu gehen. "Wie kannst du es wagen! Hier steht Timaris Tolarim, Königin von Hayll. Du zeugst ihr gefälligst Respekt und nicht deinem erbärmlichen Wicht von Vater. Los, geh zu ihr."
Minan fügte sich und kam gehorsam zu Timaris. "Herrin..."
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Aaron » Sa 29. Okt 2022, 21:43

Angewidert betrachtete Aaron die Szene, das Gespräch zwischen den Frauen, wie sie sich über "Spielzeuge unterhielten und Timaris ihn und den Krieger wie War feilbot, das hatte er von Timaris nicht erwartet. Überrascht stellte er fest, dass er das von ihr wirklich nicht erwartet hatte. Nicht das sie diesen wehrlosen Jungen so behandeln würde, so als wäre er nur ein Stück Fleisch und hätte es verdient so behandelt zu werden - Mutter der Dunkelheit er war zerbrochen! Sie sollten ihn in Ruhe lassen, mehr konnte ein junger Mensch, der fast noch ein Kind war nicht leiden.

Er verschränkte die Arme vor der Brust und blickte kalt zu Timaris, doch er wandte schon nach wenigen Momenten den Blick ab als ob sie es nicht wert wäre jetzt noch angesehen zu werden. Ihr Ansehen war in den letzten Minuten weit mehr gesunken als es es durch die Taten der letzte Monate getan hätte.
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon NSC » Sa 29. Okt 2022, 21:44

Talian

Talian sah zu Minan und wie er sich abmühte aufzustehen. Nein, sie hatte keinerlei Liebe für ihren Sohn übrig. Nicht seitdem er sich erdreistet hatte, stärker als sie zu sein. Trotzdem machte es sie irgendwie stolz, dass Minan von anderen Frauen und Männern so begehrt war. Timaris hatte schon so lange Interesse an Minan gezeigt und bisher hatte Talian ihr das immer verwehrt, doch nun hatte sie genug von diesem Gefängnis und Minan besaß nicht mehr viele Reize. Er war erloschen. Sie wollte irgendetwas neues. Die Schwarze Witwe lächelte dem Sklaven von Timaris zu. Ja, frisches Blut...
Trotzdem war diese Zusammenkunft von Vater und Sohn etwas sehr amüsantes. Cerco schien es über die Maßen zu quälen.

Erst als Minan wagte hinüber zu dem ihm fremden Mann zu sehen, wies sie ihn mittels des Ringes zurecht.
"Er ist gut erzogen. Was möchtest du, was er machen soll, Timaris? Er wird es tun, er wehrt sich nicht. Nicht mehr." Sie grinste und leckte sich über die Lippen.
Dann ließ Talian eines ihrer Werkzeuge erscheinen. Es war ein Folterinstrument mit zweigeteilter Spitze und Widerhaken. Am Griff prangte ein erloschener roter Juwelensplitter.
"Das ist nur eine Kleinigkeit. Aber das hier ist wirklich fabelhaft." Die Schwarze Witwe holte einen Langdolch hervor. Er war nicht nur zum Quälen geeignet, ein wirklich atemberaubendes Stück. "Darin steckt das Lebenswerk eines Schmiedes, aber die Waffe war nicht fertig bis sie nicht verziert war. Nicht wahr, Minan?" Talian zog ihre Hand weg und man sah den zurechtgeschliffenen Splitter eines ehemaligen schwarzen Juwels.
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Timaris » Sa 29. Okt 2022, 21:44

Dass der Krieger sie als Verräterin schimpfte störte Timaris nicht sonderlich. Es gehörte zum Spiel und lullte Talian nur weiter ein. Deshalb liess sie auch nach wie vor die Verführungsfäden zu. Doch dass auch Aaron annahm, sie würde ihr Wort brechen und den Jungen nicht befreien verletzte sie doch sehr. Aber alles hatte seinen Preis und sie spielte das Spiel ohne mit der Wimper zu zucken weiter, ignorierte die beiden Männer und konzentrierte sich vollkommen auf Minan und Talian. Vorallem auf Talian.

Und sie schien tatsächlich darauf herein zu fallen, denn sie befahl Minan auf zu stehen und zu Timaris zu kommen. Aber was noch viel wichtiger war, sie zeigte ihnen den Kontrollring. Den würde sie bekommen müssen, um den Jungen möglichst schmerzlos von dem Ring des Gehorsams befreit zu werden. Bewundernd sah sie ihn an und meinte: "Ja, ich verstehe was du meinst. So ein Ring ist wirklich etwas spezielles." Sie wandte sich zu Aaron um und sandte ihm einen kurzen, aber scharfen Schmerz in seinen Ring. "Nicht war mein Süsser?" fragte sie ihn hinterhältig. Sie beide wussten, dass sie auf all ihre Fragen eine Antwort erwartete, doch diesmal hoffte Timaris, er würde ihr wie so oft trotzen. Auch hatte sie ihm den Schmerz nicht geschickt um ihn zu quälen, sondern um ihn aus den Gedanken voller Vorwürfe, die er ihr gegenüber zu haben schien, zu reissen. Sie würde Aaron wohl bald brauchen und dafür musste er geistig präsent und schnell sein und durfte nicht durch irgendwelches Schmollen abgelenkt werden.

Dann wandte sie sich dem Jungen zu, der auf sie zutaumelte und sie leise mit Herrin ansprach. Scheinbar kalt und nur an seinem Körper interessiert mussterte sie den Jungen ausgiebig. Zärtlich strich sie ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Guten Tag Minan", begrüsste sie ihn freundlich. Wenn Aaron jetzt gut aufgepasst hatte, würde er etwas merken und Timaris hoffte, dass er sie nicht verriet. "Schön dich wieder einmal zu sehen." An Talian gewandt meinte sie: "Er sieht noch immer absolut süss aus. Und du würdest ihn mir tatsächlich einmal ausleihen?"

Da zeigte die Schwarze Witwe ihre Folterinstrumente, die Timaris wirklich fasziniert betrachtete. Das Einbauen der Juwelensplitter war wirklich ein perfides Detail. Beim Feuer der Hölle, der Junge hatte rot und Schwarz getragen. Kein Wunder hatte Talian ihn zerbrochen. Sie hasste Leute, die stärker waren als sie selbst und die sie als Gefahr betrachtete. Timaris ging es da ganz ähnlich, aber den eigenen Sohn?

"Ja, ich sehe, du hast ihn wirklich gut erzogen." Timaris Stimme war voller Bewunderung und sie schien nach zu denken. "Was er tun soll? Wie wäre es, wenn dein Süsser meinem Süssen einen Kuss geben würde?" Sie fixierte die Eyrierin mit ihrem Blick und sandte ganz sanft Verführungsfäden zu ihr, die sie einfach allgemein erregen sollten. "Sie könnten sich doch dann schon einmal zurück ziehen und sich für uns beide vorbereiten, bis du mir deine Werkzeuge gezeigt hast und wir nacher zu ihnen gehen, um sie an ihnen aus zu probieren."
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Re: In Talians Fängen

Beitragvon Darken » Sa 29. Okt 2022, 21:46

Er mußte sich erheben auch wenn Talian es ihm nicht leicht machte und ganz offensichtlich ihren Spaß daran hatte, ihn dabei möglichst lächerlich zu machen. Dann stand er und machte den Fehler verstohlen hinüber zu dem gefesselten Mann zu sehen. Sein Vater... er wußte nicht, was er darüber fühlen sollte. Minan wollte irgendetwas sagen, aber Talian hatte seinen Blick sofort bemerkt und traktierte ihn erneut mit Schmerzen. Trotzdem gab er keinen Laut von sich, ging nur halb in die Knie, erhob sich wieder.

Timaris Tolarim. Wer auch immer. Namen hatten keine Bedeutung. Minan ging folgsam auf die Frau zu, sprach sie mit Herrin an, denn das würde sie ja wohl bald sein. Vielleicht nur für ein paar Mal.
Er ließ es reglos geschehen, als die Frau ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und ihn musterte, ob er wohl noch brauchbar wäre. Auf ihre Worte, reagierte Minan nicht. Keiner interessierte sich wirklich dafür, was er zu sagen hatte. Als sie weitersprach, erkannte er sie auch wieder. Irgendwo, bei irgendeinem Fest waren sie sich begegnet. Damals hatte er noch Flügel gehabt, war jünger gewesen.
Schwarze Schmetterlinge. Jetzt war alles anders.
Talian präsentierte ihre Folterinstrumente. Sie fand besonderen Gefallen daran, ihn mit seinen eigenen Juwelensplittern zu quälen, es ihm jedesmal wieder vor Augen zu führen wie schwach er schon immer gewesen war. Für Minan fühlte es sich nur fortwährend so an, als hätte Talian ihm sein Leben gestohlen. Das Leben, was er hätte haben können, was er hätte sein können.

Die Königin machte einen Vorschlag und Talian gurrte vor Vergnügen auf. Ihre Stimme bekam etwas träges. Minan konnte jede Veränderung daraus heraus hören. Bald schon würde sie Sex haben wollen.
"Oh, das klingt gut...", hauchte Talian. "Das mag ich an dir, du hast so schöne Ideen, Timaris. Und Minan mag Männer, nicht wahr, mein Herzchen? Dein letzter Mann ist schon so lange her. Vermisst du es schon? Ich bin sicher, Timaris' Spielzeug wird dich für die Warterei entschädigen."
Leichter Schmerz schlich sich in Minans Augen. Er sah zu dem anderen Mann. Er trug auch den Ring. Minan ging langsam zu ihm hin, sah ihn aus seinen dunklen Augen stumm an und beugte sich schließlich leicht vor, um dem Fremden einen sanften Kuss zu geben. Nur kurz ehe er sich wieder zurückzog. Hinter sich hörte er das laute Atmen seines Vaters.
Es tut mir leid... aber den Weg muss ich alleine gehen, Vater. Ich geh ihn schon viel zu lang. Er konnte nicht mehr senden, doch vielleicht wurde sein Vater es ja doch irgendwie spüren.
"Ach, mein Täubchen ist immer so zurückhaltend. Na los, ich will einen längeren Kuss sehen", lechzte Talian.
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