Re: Tanz bei Mondschein
von Darken » Sa 21. Jan 2023, 22:57
Merion strahlte ihn glücklich an und das rief auch in Minan wilde kribblige Glücksgefühle hervor. Der Krieger erzählte, dass er nur etwas zu Knabbern mitgenommen hatte, beide bemühten sie sich trotz der Erregung den anderen nicht zu sehr anzustarren. Es half ihm sehr, dass der Dea al Mon ihm gestand, er wäre genauso nervös und es würde sich anfühlen wie krabbelnde Ameisen in seinem Bauch. Der Prinz erinnerte sich daran was Liasanya gesagt hatte und dass, wenn man verliebt war, Schmetterlinge im Bauch hatte, aber vielleicht waren es auch nur irgendwelche Insekten, die dort drin rumorten und einen nicht klar denken ließen.
"Ich weiß nicht", gab er hilflos zu, "Für mich ist das auch ganz neu. Ich war noch nie mit jemanden zusammen." Somit war es auch für ihn aufregend das alles gemeinsam mit Merion zu entdecken. Während sie im Aufzug standen, versicherte der Krieger, dass seine Eltern ihn nicht allzu bald zurück erwarten würden und er sogar im Haupthaus übernachten dürfte. Minan war sich da nicht so sicher, schließlich hatten die Eltern vor dieser Erlaubnis ja auch nichts davon gewußt, dass ihr Sohn mit jemanden zusammen war. Auch klang das mit dem Hauptgebäude so als hätte Merion geplant, später bei Minan zu schlafen. Dementsprechend unsicher und zurückhaltend sah der Prinz ihn an.
Der Krieger beruhigte ihn glücklicherweise rasch, dass er nicht gemeint hätte, dass er das bei ihm tun würde, nur um gleich darauf nochmal zu sagen, dass er das schon wolle und damit Minan nun vollends verwirrt hatte. Merion begann ihm zu erklären wie das bei so Feiern ablief und man in Gästequartieren unterkam oder im Salon auf dem Boden. Während der Dea al Mon erzählte, lächelte Minan ihn träumerisch an und beobachtete wie sich Merions sinnlicher Mund beim Sprechen bewegte.
"Nein, das klingt interessant und aufregend", bemerkte Minan, als sein Freund innehielt und meinte, das würde sich wohl kindisch anhören. Aber in Wahrheit hörte der junge Prinz solche Erzählungen aus Merions normalen Leben sehr gerne, kannte er so etwas ja auch nicht. Selbst hätte er sich nicht geträumt mit so vielen anderen Leuten irgendwo auf dem Boden eines Salons einzuschlafen, das erinnerte ihn doch zu sehr an die Nacht nach einer Orgie, außerdem wollte er niemanden mit seinen Albträumen stören oder dass irgendwer etwas davon mitbekam.
"Lia hat mir mal erzählt was Geistergeschichten sind. Das kannte ich vorher noch gar nicht", gestand er.
Dann hatten sich ihre Körper wieder einander geschmiegt, aber das kurze Gespräch dazwischen hatte Minan wenigstens wieder etwas Zeit gegeben sich zu fangen. Nun konnte er sich ein weiteres Mal dem Krieger hingeben, ihn streicheln und sich an ihm reiben, während sein Freund leise stöhnte und leicht zitterte, auch von Minan hörte man leises Keuchen. Da war der Aufzug plötzlich angekommen und der Prinz blickte dem mit gemischten Gefühlen entgegen. Ein Teil von ihm hätte noch gerne weitergemacht, ein anderer war froh dadurch wieder eine Verschnaufpause bekommen zu haben.
Der Schein einer Kugel Hexenfeuer beleuchtete sie teilweise und den Weg bis zur Laube. Während sie dorthin gingen, hatte Merion einen Arm locker um ihn gelegt und seine Nervösität stieg an. Was würde passieren wenn sie bei der Laube waren? Würde der Krieger dann Sex wollen? Aber Minan war doch noch nicht bereit dafür, er wollte das nicht, doch er hatte auch Angst, dass Merion sonst sauer auf ihn wäre.
Er blickte sich auch immer mal wieder um, konnte aber im nächtlichen Wald kaum etwas erkennen. Plötzlich mußte er an Wölfe denken. Angstvoll drückte er sich fester an den Krieger. "Du.... hier sind doch keine Wölfe oder?" Merion wußte ja, dass Minan große Angst vor den Tieren hatte, sie hatten darüber geredet als Eoshan und er von der Priesterin zurückgegangen waren.
Sie kamen zur Weidenlaube und das matte Licht des Hexenfeuers beleuchtete gerade genug, dass sie die Konturen des anderen erkennen konnten. Minan lief rot an, als Merion ihm schüchtern sagte, er wäre so schön, es war mehr ein Flüstern.
"Du auch...." Und das meinte er ernst, der Krieger war mit seinem durchtrainierten Körper, dem silbernen Haar und den einnehmenden Augen wirklich sehr anziehend, und gerade heute hatten sie ja etwas besonderes für die Feier angezogen. Dann bekam der Prinz große glänzende Augen als Merion den Champagner und die Pfirsiche erscheinen ließ. Das war eine unglaublich liebe Geste und dankbar kuschelte er sich an den Krieger. "Das ist toll... nur ich weiß nicht wegen der Musik. Vielleicht ganz leise... denn ich möchte eigentlich schon bei dir bleiben", vertraute er dem Dea al Mon an. Oder wollte der etwa, dass der Tänzer zum Vorschein kam? Merion wußte ja, dass der ihm Sex geben konnte und wollte. Minan schüttelte den Kopf. "Ich will nicht, dass der Tänzer mit dir schläft." Er zog sich weiter zurück und presste sich gegen das verschlungene Weidengeflecht. Dass er so noch anziehender wirkte, war ihm gerade nicht bewußt. "Bitte, Merion.... ich bin noch nicht soweit... aber Küssen und Berühren ist schön. Ich will nur nicht, dass alles auf einmal passiert." Er hoffte so sehr, dass der Krieger verstand und Rücksicht nahm. Wenn er wollte, konnte er die Musikkugel gnadenlos aufdrehen, Minan würde wehrlos sein, doch vorhin hatte er ja auch den Versuchungen des Tänzers widerstanden. Merion war anders oder? Er wollte nicht nur das eine von ihm. Minan mußte einfach daran glauben.
Während er noch mit seinen tobenden inneren Gefühlen rang, hörte er plötzlich etwas weiter entfernt im Gebüsch rascheln und seine Instinkte entschieden für ihn. Minan zuckte schreckhaft zusammen und presste sich haltsuchend an den Krieger. Die Nähe von ihm tat so gut und sein warmer Körper fühlte sich auch schön an, schüchtern sah er auf, versank in den silbernen Monden von Merions Augen. Minans Lippen suchten die seinen, küssten ihn sanft.