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Ein langer Weg





Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » Mo 10. Okt 2022, 17:26

Kosta sagte, dass er schon lange wüsste was er wollte. In Draega wäre er nur verwirrt gewesen. Trotzdem wüsste er was er wollte. Es wäre seine Entscheidung passiv zu sein, doch wenn Eneas ihm sagte, er dürfe es nicht sein, dann wäre Kosta ja nicht frei, nach seinen Entscheidungen zu handeln.
Allmählich verstand Eneas was sein Freund meinte. Nur glauben konnte er es nicht richtig. "Ist das dein langer Wunsch? Passiv zu sein? Und in welcher Form?", hakte der Pirat nach. Er glaubte nicht, dass dies auf Dauer funktionieren würde. Kosta konnte doch nicht immer passiv sein und Eneas alles entscheiden lassen. Das tat sein Freund doch jetzt auch nicht. Die letzten Wochen hatte er Kosta diktiert wie sie miteinander umzugehen hatten. Eneas hatte sich gefügt. Und das war ja auch in Ordnung so. Kosta stand jetzt klar und aktiv dafür ein, dass er keine Kinder wollte. Er hatte also sehr wohl gewisse Vorstellungen wie etwas ablaufen sollte. Er bestimmte mit. Für Eneas passte da nicht so recht rein wie Kosta da passiv sein wollte. Oder meinte er nur den Sex?
Langsam versuchten sie dies im Gespräch zu klären. Sie redeten weiter darüber, ob es mit ihnen klappen konnte, obwohl Eneas Kinder wollte und Kosta eben nicht. Eneas versuchte zu beteuern, dass er an aller erster Stelle mit Kosta zusammenkommen wollte. Kinder waren ihm da wesentlich weniger wichtig.
Er wusste nicht, ob Kosta ihm so richtig glaubte, da er das Thema einfach nicht ruhen lassen konnte. Eneas begann sich zu fragen wieso genau sein Freund unwohl beim Gedanken eigener Kinder wurde. Um es zu ergründen, schlug er vor, dass Kosta sich ein Leben als in Freiheit geborener Mann vorstellte. Leider fasste es Kosta vollkommen falsch auf.
Aufgewühlt und verletzt warf er Eneas vor, dass dieses Gedankenexperiment grausam wäre. Er solle sich also vorstellen, was ihm alles versagt worden wäre. Kosta rückte vor dem Zelt etwas von ihm beiseite. Verdammt.
"Oh nein. Nein, Kosta, so habe ich das nicht gemeint. Es tut mir leid", entschuldigte sich Eneas zerknirscht. Das hatte er damit gewiss nicht bezweckt.

Kosta ging noch weiter und warf ihm vor, dass seine Was wäre wenn Spielchen ihn schon immer verletzt hätten. Eneas wäre zu weit gegangen. Nun fühlte sich auch der Krieger etwas vor den Kopf gestoßen. Seine Forderungen an Kosta für sich selbst zu denken, hätten ihm schon immer sehr weh getan? Das war nicht schön zu hören.
"Ich wollte nicht, dass du dir vorstellst, was dir fehlt", entschuldigte er sich trotzdem. Es war allerdings seltsam, dass Kosta so empfindlich reagierte. Er hatte nie ein Interesse an seiner Herkunft gezeigt. Für Kosta begann sie in der Bibliothek bei seinem ersten Herrn. Wann immer Eneas vorsichtig versucht hatte vorzuschlagen nach Kostas Eltern zu suchen, oder wer sie gewesen waren, hatte sein Freund abgelehnt. Eneas war es so vorgekommen, als wäre es Kosta nie wichtig gewesen. Er hatte Timaris und das hatte ihm gereicht. Dass da doch ein Gefühl des Verlustes war, wurde nun aber deutlich.
"Das sollten keine grausamen Spielchen sein, wenn ich dich dazu gebracht habe über dich nachzudenken...", versuchte der Schriftsteller zu erklären. "Ich glaube, es ist für jeden Menschen schwer über seine Rolle im Leben nachzudenken und sich philosophische und moralische Fragen zu stellen. Aber vielleicht hast du recht und es war grausam, angesichts deines Lebens als Sklave..", gab Eneas leise zu. "Ich hab gesehen, dass du etwas ganz besonderes bist und wollte dich befreien." Schon von Anfang an. Eneas war bereits in jungen Jahren ein Gegner der Sklaverei gewesen, hatte heimlich Pamphlete geschrieben und verteilt. Aber den einen Sklaven, den er immer hatte befreien wollen, seinen besten Freund, war ihm stets versagt gewesen.
"Ja, ich weiß, du wolltest nie befreit werden.." Es war schon seltsam, dass sie trotzdem einander verzehrten. Ein absoluter Freigeist und jemand, der lieber noch mehr in Ketten gelegt werden wollte.
"Ich glaube dir, dass du keine Kinder willst. Aber glaube mir auch, dass ich dich immer noch will. Kinder sind mir nicht so wichtig wie du es bist."
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von Anzeige » Mo 10. Okt 2022, 17:26

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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » Mo 10. Okt 2022, 17:30

Es kam nicht überraschend, dennoch fühlte es sich wie ein Faustschlag in die Magengend an, als Eneas unbedarft fragte, ob es sein langer Wunsch sei, passiv zu sein. Geschlagen liess er seinen Kopf hängen. Das war doch nur die Oberfläche. Ja, er war eher zurückhaltend und liess sich sehr gerne dominieren. Aber vorallem war er auch oft passiv gewesen, um an Eneas Seite bleiben zu können. Was er sich schon immer wünschte war, dass Eneas glücklich war. Das war alles was zählte und es tat sehr weh, dass er gerade alles andere tat, als Eneas zu seinem Glück zu verhelfen.

Der Gedanke wurde dann aber sehr abrupt beiseite geschoben, als Eneas wieder so ein Gedankenspiel mit ihm versuchen wollte. Ein Gedankenspiel, von dem Kosta fürchtete, dass es dazu gedacht war, seine Meinung über eigene Kinder zu ändern. Aber das konnte er doch keinem Kind antun. Dass es sagen musste, dass einer seiner Väter ein Sklave war. Das wäre furchtbar. Kosta wehrte sich wehement gegen dieses Gedankenexperiment und machte Eneas deutlich klar, wie weh es ihm tun würde, wenn er ihn zwänge, sich darüber bewusst zu werden, wie traurig es war, dass er in einer Bibliothek ohne Eltern hatte aufwachsen müssen. Er hatte es im Vergleich zu anderen Sklavenkindern sehr gut gehabt. Das war ein gutes Gefühl. Es würde nichts ausser Leid bringen, dies zu ändern.

Eneas entschuldigte sich gleich schuldbewusst, dass er das so nicht gemeint hätte. Ja, das wusste Kosta. Eneas dachte bei solchen Momenten nie darüber nach, dass andere anders denken könnten als er. Er hatte so einen starken Freiheitsdrang. Es war wie mit einer Flutwelle, die alles überrollte. Kosta wusste, dass es kein bewusstes, grausames Spielchen war. Es tat trotzdem sehr weh.
"Es müssen nicht alle Menschen über ihre Rolle im Leben nachdenken, Eneas", wandte er ein, nachdem Eneas sich gerechtfertigt hatte. "Es müssen sich nicht alle philosophische und moralische Fragen stellen. Bei einigen reicht es auch einfach, wenn sie zufrieden sind und in den Tag hinein leben. Du musst nicht jeden Menschen von seiner Denkfaulheit befreien. Du sagst, du willst mich befreien. Aber weisst du was, ich denke, ich bin viel freier als du selbst es bist. Denk darüber einmal nach Eneas. Und vielleicht auch darüber, ob es nur darum geht, dass du mich und alle anderen Sklaven befreien willst, oder womöglich auch darum, dass du deine Gedanken auf alle anderen übertragen kannst, die du für absolut richtig hälst."
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » Mo 10. Okt 2022, 17:30

Kosta wehrte sich dagegen, dass man über seine Rolle im Leben nachdenken müsste. Nicht jeder müsse sich philosophische und moralische Fragen stellen. Damit hatte Kosta sicher recht, aber Eneas glaubte fest, dass einen besseren Menschen aus einem machte und viele Leute dachte zu wenig über solche Dinge nach. Was recht und was gut ist, er hatte Kosta begonnen dies beizubringen und Eneas konnte nicht glauben, dass dies schlecht gewesen war.
Doch Kosta appellierte an Eneas, dass er nicht jeden von seiner Denkfaulheit, wie er es nannte, befreien müsse. Manche wollten einfach in den Tag hineinleben. Hatte Kosta das gewollt? Was wäre passiert, wären sie sich einander nie begegnet? Wäre er jetzt bei Timaris im Palast und eines ihrer Spielzeuge? Hätte sie sich trotzdem ausführlich mit ihm beschäftigt und ihn gefördert? Wie wäre sein Leben nach dreihundert Jahren dieser Art gewesen?
"Du sagst, du willst mich befreien. Aber weisst du was, ich denke, ich bin viel freier als du selbst es bist", behauptete der andere Krieger und hielt Eneas vor, dass es ihm nicht nur darum ginge Sklaven zu befreien. Er wolle sein eigenes Gedankengut auf andere übertragen.
"Meine Überzeugungen sind vielleicht nicht immer absolut richtig, aber sie sind gut", gab Eneas etwas verletzt zurück. "Die Sklaverei abschaffen zu wollen ist gut. Ja, es gibt einige wenige, die als Sklaven ein gutes Leben haben oder hatten. Du zum Beispiel."
Kosta hatte ein vergleichbar angenehmes Leben in Mineva gehabt. Timaris hatte ihm so vieles ermöglicht und ihn gefördert.
Aber dagegen gibt es zehntausende andere, die ausgebeutet und gequält werden", fuhr Eneas fort, "Für den Profit und den Spaß anderer. Und das ist nicht richtig und an der Überzeugung werde ich festhalten. Und es wird sich nie etwas in dieser Welt ändern, wenn Leute alles als selbstverständlich und unveränderbar ansehen. Menschen zum Nachdenken zu Bringen ist gut. Natürlich, manchmal ist es schwer oder tut weh, aber es ist nicht schlechter als die Alternative." Das wollte er nicht glauben. Wollte Kosta ihm Vorwerfen, es wäre schlecht was Eneas tat? Gar grausam?

"Und du warst immer intelligent. Auch ohne mich. Ich hab dich nur dazu gebracht, es anzuwenden", verteidigte sich Eneas. "Hat es dir nicht im großen und ganzen gut getan? Du wurdest Chirurg, du hast die Welt bereist, du hast Gefährten gehabt, Freundschaften geschlossen, du lerntest andere im Kampf zu verteidigen", zählte er auf. Natürlich war das nicht alles Eneas zu verdanken, aber er glaubte schon, dass er seinen Teil dazu beigetragen hatte. Jetzt von Kosta vorgeworfen zu bekommen, dass das alles grausam gewesen war, schmerzte und entsprechend verteidigte sich der Krieger.
"Du weißt gar nicht, was ich alles auf mich genommen haben, damit du dich frei entfalten kannst", rutschte ihm energisch heraus. Eneas biss sich auf die Lippen, sagte nichts weiter.
Das hätte er überhaupt nicht erwähnen sollen. Eneas wollte nicht, dass Kosta sich im Nachhinein schuldig fühlte. Es hatte nichts mit seinen Handlungen zu tun, sondern nur mit Eneas' eigenen Gefühlen zur damaligen Zeit und seiner Beziehung zu Timaris.
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » Mo 10. Okt 2022, 17:33

Eneas wollte aber nicht über seine Worte nachdenken. Stattdessen fuhr er ihn lieber an, dass seine Überzeugungen vielleicht nicht immer richtig wären, doch sie sieen gut. Verletzt und leidenschaftlich sprach er auf ihn ein, dass Sklaverei schlecht sei und nicht alle Sklaven so ein gutes Leben führen dürften wie er. Kosta zuckte zusammen und wurde immer kleiner. Es fühlte sich nicht gut an, dass Eneas so mit ihm schimpfte. Er hatte ihn auch nicht verletzen wollen. Nur war es nicht immer gut, was Eneas tat. Auch wenn er es lieb meinte. Aber eneas verallgemeinerte es auf alle Leute. Alle mussten denken. Auch die, die friedlich vor sich hin lebten und niemandem etwas zuleide taten. Auch deren Glück musste mit dem Unrecht der Welt zerstört werden.

"Doch, manchmal ist es das schon", wandte Kosta leise ein. Doch er blickte Eneas nicht an. Traurig starrte er ins Feuer und wusste nicht, wie er seinem Freund begreiflich machen konnte, dass er mit seinen Überzeugungen andere manchmal einfach überrollte und sich selber damit gewisse Sichtweise und Wege verwehrte. Wege, die nicht schlechter waren, als seine. Aber er wollte ihn nicht weiter verletzen. Besser er schwieg, während Eneas ihn zusammenfaltete, wie undankbar er war. Er hatte ja Recht. Er war undankbar. Eneas hatte so viel für ihn getan. Prompt warf der ältere Krieger ihm das auch vor. Dass er vieles auf sich genommen hätte, damit er sich frei entfalten könne. Kosta wusste nicht genau was es war, aber so wie Eneas sich auf die Lippen biss, musste es ganz schlimm gewesen sein.

"Es tut mir leid", wisperte Kosta traurig und zitterte leicht. "Ich wollte nicht, dass du meinetwegen leidest." Das hatte er nie gewollt. Auch wenn es in letzter Zeit immer öfterst passierte. Klein und in sich zusammen gesunken behielt er seine Gedanken deswegen für sich. Dass er nicht darum gebeten hatte, dass Eneas sich für ihn einsetzte, damit er sich frei entfalten könne. Dass Eneas ja nicht einmal wusste, wie er wäre, wenn er sich frei entfaltete. Dass er es gehasst hatte, kämpfen zu lernen. Dass er es hasste kämpfen zu müssen. Dass es ihn mit Angst und Schrecken erfüllt hatte, die Welt zu bereisen. Dass ihn jede Freundschaft immer wieder vor schwierig, schmerzende Entscheidungen gestellt hatte. Dass er Chirurg geworden war, weil er gesehen hatte, was Timaris bei Florien getan hatte. Weil er Eneas helfen und beschützen wollte. Dass er noch nie so einsam gewesen war, wie in der Anfangszeit seines Medizinstudiums. Dass er nicht entfaltet hatte werden wollen. Dass er glücklich gewesen war mit einem Buch in der Bibliothek.
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » Mo 10. Okt 2022, 17:34

Kosta wurde sehr leise und zog sich in sich zurück, hielt den Kopf gesenkt. Eneas war aber so in Fahrt, dass er es zunächst nicht bemerkte. Er fühlte sich herausgefordert, seine Ideale zu verteidigen und keinesfalls wollte er sich sagen lassen, es wäre grausam von ihm gewesen, Kosta Denkanstöße zu geben. Das ging zu weit. Zudem rührte es sehr an seiner ständigen Sorge von früher, dass er seinen Liebsten ausnutzte und benutzte. Das wollte Eneas nicht; hatte er nie gewollt.
Kosta flüsterte, dass solche Gedanken manchmal schon schlimmer als die Alternative wäre.
"Lernen Nein zu sagen und sich zu wehren, sind gute Dinge. Und wenn man es nicht wagt, wenigstens zu wissen was gut und was falsch ist. Jeder Mensch sollte wissen was moralisch gut und schlecht ist", entgegnete Eneas voller Überzeugung. "Wenn man es nicht weiß, wenn man alles hinnimmt, wie soll sich eine Gesellschaft je ändern?" Er schüttelte den Kopf.
"Dir das zu zeigen, wieso war das grausam? Ich habe dir nie grausames antun wollen." Aber Eneas wusste auch, dass er es getan hatte. Mehr als einmal. Aus Angst, aus Schmerz oder aus Eifersucht. Schlimmer noch, manchmal wohl aus Ignoranz. Es schmerzte, dies zu hören.
"Für sich selbst zu denken, war das nicht auch etwas, was dir in deinem Dienst für Timaris geholfen hat?" Timaris war anspruchsvoll und Kosta hatte viel für sie gegeben. All dies wäre ihm überhaupt nicht möglich gewesen, hätte er all diese Dinge nicht erlernt. Wieso sah Kosta das nicht? Wollte er ernsthaft immer noch zurück zu einem Leben, wo er bloß ein Sklave ohne eigene Meinung gewesen war?
Als Eneas in seiner Aufgewühltheit herausrutschte, dass er selbst viel auf sich genommen hatte, um Kosta all das zu ermöglichen, entschuldigte sich dieser geknickt. "Ich wollte nicht, dass du meinetwegen leidest."

Eneas sah ihn betroffen an. Oh, Dunkelheit, was hatte er getan? Er rutschte vorsichtig näher, wagte jedoch nicht seinen Freund zu berühren. Eneas befürchtete, dass er nur schrecksam fortrutschen würde.
"Kosta, es tut mir auch leid..", sagte er ruhiger. "Ich wollte dir nicht weh tun. Ich hätte das nicht sagen sollen." Wieso endeten ihre Aussprachen immer damit, dass sie sich gegenseitig wehtaten? Wie sollte das mit ihnen werden, wenn sie sich nichtmal normal unterhalten konnten.
"Es hat mich verletzt, dass du gesagt hast, es wäre grausam von mir gewesen, dich zum denken zu bringen", erklärte er. "Wenn du so etwas sagst, kommt es mir so vor, als ob ich dir nur Grausamkeiten angetan habe. Und genau wie du, will ich auch nicht, dass du meinetwegen leidest", wiederholte er Kostas Worte.
"Willst du denn dorthin zurück? Also so wie du warst bevor du mich kennengelernt hast?", fragte Eneas. Ach nein, das war wohl schon wieder ein Gedankenexperiment. Der Krieger strich sich frustriert durch die Haare.
"War denn überhaupt nichts gutes dabei von dem was ich dir gezeigt habe?", fragte er leicht hilflos.
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » Mo 10. Okt 2022, 17:36

Eneas liess seinen leisen Einwand nicht gelten, dass es manchmal schlimmer war, sich Gedanken machen zu müssen, als einfach nur glücklich mit dem zu sein, was man hatte. Voller Überzeugung stellte er klar, dass Kosta falsch lag und es sogar schlimmer machte, wenn er anders dachte. Sonst konnte sich die Gesellschaft ja nicht ändern. In Kostas Augen tat sie das auch nicht, obwohl er von Eneas aufs gründlichste Aufgeklärt worden war. es sei doch nicht grausam gewesen, ihm das zu zeigen. Er hätte ihm nie grausames antun wollen. Das wusste Eneas. Deswegen schüttelte er auch nur noch sachte seinen Kopf und sagte gar nichts mehr. Auch nicht dazu, dass es nötig gewesen wäre für sich selber zu denken, damit er Timaris gut hätte dienen können.
Kosta hatte schon vorher eigene Entscheidungen treffen können, wenn es nötig gewesen war. So hatte er zum Beispiel selbst entschieden, damals in diesem besonderen Urlaub mit Eneas zum Strand zu gehen. Da hatte Eneas ihm noch nicht klar gemacht, dass er eigentlich leiden sollte, weil er nicht frei war und missbraucht wurde. Und davor hatte es auch Situationen gegeben, wo Kosta alleine entschieden hatte, auch wenn Eneas nichts davon wusste. Es hörte sich auch nicht so an, als wollte Eneas es wissen. Er war vorallem verletzt und suchte nach Rechtfertigungen für sein Handeln. Kosta wollte ihn nicht noch weiter verletzen und erzählte ihm also nicht, wie furchtbar man sich fühlte, wenn man im Nachhinein erzählt bekam, dass man vergewaltigt und missbraucht worden war. Es war, als bekäme man beigebracht, wie man sich schlecht und elend fühlen sollte.

Leise und reuig entschuldigte Kosta sich dafür, dass Eneas so viel auf sich hatte nehmen müssen, damit Kosta hatte denken können. Diesmal stockte Eneas und rutschte näher. Kosta zog die Schultern ein. Am liebsten wäre er etwas weggerutscht. Eneas Vorwürfe und sein Eifer taten weh. Und noch mehr tat es ihm weh. Eneas entschuldigte sich nun auch. Er hätte ihm nicht wehtun wollen und all das sagen sollen. Kosta starrte verkrampft ins Feuer. Das hatte er Eneas ja schon zu Anfang gesagt. Dennoch hatte er ihm wieder klar machen müssen, wie undankbar und furchtbar er war, bevor er wieder sanft mit ihm sein konnte.
Eneas erklärte sich, dass es ihn verletzt hätte, dass Kosta gesagt hätte, dass es grausam von ihm gewesen sei, ihn zum Denken zu bringen. Ja, er hätte nichts sagen sollen. Er hätte Eneas nicht fragen sollen, warum das so war, dass Eneas entscheiden durfte und Kosta nicht, obwohl er immer etwas anderes behauptete. Er konnte auch nichts dazu sagen, dass Eneas nicht wollte, dass er seinetwegen litt. Ja, das wusste Kosta. Er wollte auch nicht dahin zurück, bevor er Eneas kennen gelernt hatte. Er liebte ihn über alles. Es war auch viel Gutes dabei, was er von Eneas gelernt hatte. Das hatte Kosta auch nicht abgestritten. Eneas verallgemeinerte es viel zu sehr. Er hatte ihn nur gebeten, nicht alle gleich mit seinen Ideen zu überrollen und zu verurteilen. Aber ja, gerade in seinem Kampf, Kosta zu befreien, hatte Eneas ihm schon sehr oft weh getan und ihn sich minderwertig und schlecht fühlen lassen.
"Es ist schon spät", presste Kosta hervor. "Wir sollten uns schlafen legen", wechselte er ziemlich abrupt das Thema, weil er fürchtete, dass egal was er antwortete, er Eneas nur wehtun würde. Besser sie sprachen nicht mehr weiter darüber. "Ich gehe mir die Zähne putzen." Dabei hatte er keinen einzigen Pilz aus seiner Schale zu sich genommen. Der Hunger war ihm gründlich vergangen.
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » Mo 10. Okt 2022, 17:38

Eneas versteifte sich ebenfalls, als Kosta die Schultern zusammenzog. Es wurde deutlich, dass der andere Krieger seine Nähe gerade nicht wollte und auch Eneas' Entschuldigungen und Beteuerungen schien nicht zu funktionieren. Wieso stritten sie überhaupt? Wann war das passiert?
Nein, dieses Mal hatte Eneas nicht angefangen. Es war Kosta gewesen, der unbedingt auf ein Gespräch über Kinder beharrt hatte und ihm dann vorgeworfen hatte, ihn jedesmal zu grausamen Gedankenexperimenten zu bringen. Wieso hatte er das gesagt? Wieso hatte sich Eneas all die vergangenen Tage zusammenreißen müssen, aber Kosta konnte ihm einfach so weh tun?
Und Eneas fiel auch noch auf die Provokation rein und machte alles schlimmer. Er ärgerte sich über sich selbst; mehr als alles andere. Er hätte den Kommentar einfach ignorieren sollen. Kosta hatte damit aber ziemlich gut vom eigentlichen Thema, wieso Kosta keine Kinder wollte, abgelenkt.
Auch jetzt wechselte der Krieger abrupt das Thema. Auf Eneas' verzweifelte Frage, ob er Kosta denn nichts gutes beigebracht hatte, antwortete Kosta nicht. Er sagte stattdessen, dass es spät sei und sie sich schlafen legen sollten. Eneas blickte ihn frustriert und wütend an, während Kosta seinen Blicken ausweich und mal wieder den Kopf gesenkt hatte. Er wollte sich die Zähne putzen gehen.
"Es tut mir leid", entschuldigte sich Eneas nochmals. "Es hat mich gereizt." Das Gespräch wollte er nicht so schnell ruhen lassen. "Kannst du wenigstens meine letzte Frage beantworten?" Oder sollte er sich wieder etwas eigenes zusammenreimen? Jede Annahme wäre wahrscheinlich sowieso falsch und er bekäme seine falschen Vorstellungen später von Kosta verletzt korrigiert. Wie er nur so hätte denken können.

"Hey, ich rede mit dir", beharrte Eneas, weil Kosta ihn zunächst weiter ignorieren wollte. "Du hast mit dem Thema angefangen."
Kosta wandt sich und schien lieber flüchten zu wollen, doch so schnell wollte Eneas nicht aufgeben.
Schließlich sagte sein Freund doch noch etwas. Eneas wolle die Antwort ja gar nicht hören.
"Wie kommst du darauf?", fragte der Pirat zurück. "Ich will wissen was in dir vorgeht. Das ist unser größtes Problem. Dass wir nicht einander sagen, was uns beschäftigt. Gerade wenn es mit uns beiden zu tun hat." Sie konnten sich viel über andere Erlebnisse anvertrauen, doch sobald es an ihre Beziehung ging, hatten sie beide Angst und Hemmungen.
Kosta durfte sich da nicht verkriechen und abblocken und Eneas durfte nicht wütend werden, weil er nicht zu seinem Liebsten durchdrang. Oder ihn einfach überrollen, während sein Freund schwieg.
"Ich weiß, du willst mir nicht weh tun. Und ich will dir nicht weh tun", fasste er zusammen, "Wenn wir das nicht vergessen, dann kannst du mir sagen, was du denkst."
Es würde nur hässlicher werden, wenn sie den Streit jetzt abbrachen und es in ihnen schwelen ließen. Eneas glaubte nicht, dass sie sich gleich glückselig in den Armen lagen, aber wenigstens so, dass sie sich nicht eisig anschweigen würden.
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » Mo 10. Okt 2022, 17:47

Eneas entschuldigte sich gleich noch einmal, nachdem Kosta befunden hatte, dass sie ins Bett gehen sollten. Er erklärte sich, dass es ihn gereizt hätte. Kosta nickte verstehend, war aber anscheinend nicht bereit, die Entschuldigung auch wirklich anzunehmen. So schickte er sich auch an, sich zu erheben, obwohl Eneas ihn darum bat, wenigstens seine letzte Frage zu beantworten. Kosta wollte die Frage nicht beantworten. Sie tat weh, weil sie so verallgemeinert war und nicht wirklich darauf einging, was ihn eigentlich beschäftigte.
Prompt rief Eneas ihn zurück und stellte klar, dass er mit ihm sprechen würde. Ausserdem hätte Kosta ja mit dem Thema angefangen. Hatte er? Kosta war es nicht bewusst. Aber das war egal. Leicht schuldbewusst zuckte er zusammen, weil Eneas so streng mit ihm sprach. Es war schon schwierig genug, zu versuchen, einmal eine Frage nicht zu beantworten. Noch einmal zu fliehen, brachte er nicht fertig. Ausserdem war es wirklich sehr unhöflich, einfach in einem Gespräch zu gehen.
"Du... du willst meine Antwort doch gar nicht hören", wand er sich schliesslich und hoffte so wieder heraus zu kommen. Eneas würde nur wieder verletzt sein und ihn heftig zusammenstauchen. Kosta versuchte das zu vermeiden. Sein Freund verstand jedoch nicht, wie Kosta darauf käme und fand, dass das ihr grösstes Problem sei, dass sie sich einander nicht sagten, was sie beschäftigte. Doch er wolle wissen, was in Kosta vorging. Der Krieger presste kurz trotzig seine Lippen zusammen, bevor er sich rasch zusammen zu reissen versuchte.
"Ich komme darauf, weil du meine Antworten vorhin alle zerpflückt hast", versuchte er leise zu erklären. "Du hast sie als falsch gewertet, beiseite geschoben und dich verletzt gefühlt, als ob es meine Absicht wäre, das zu tun. Du hast es als Angriff auf dich gewertet und nicht gehört, dass es um etwas geht, was ich fühle. Deswegen glaube ich nicht, dass du meine Antworten hören willst. Vielmehr scheinst du nur eine Bestätigung deiner Sichtweise hören zu wollen. Und ein Lob dafür, was du mir alles gutes getan hast, wofür du so viel opfern musstest. Ansonsten hättest du mir nicht eine so verletzende, verallgemeinernde Frage gestellt, anstatt bei dem einen, spezifischen Thema zu bleiben." Eneas hatte gesagt sie sollten nicht vergessen, dass der andere einem nicht wehtun wollte. Dann könnten sie einander alles sagen. Schon alleine zu hören, dass Eneas das vergass, tat weh.
"Ich weiss immer, dass du mir nicht wehtun willst", erwiderte er etwas heftiger als beabsichtigt. "Deswegen schmerzt es jedoch nicht zu hören, dass dir nicht immer bewusst ist, dass ich dich nie verletzen will. In keinster Weise. Deswegen tut es nicht weniger weh, wenn du mich verletzt fragst, ob du mir gar nichts gutes hast zeigen können, obwohl ich nur gesagt habe, dass ich mir wünschte, du hättest mir nicht regelmässig immer wieder deutlich klar gemacht, wer mich alles wie fest vergewaltigt und missbraucht hat. Vorher war es einfach so. Nachdem du mich gezwungen hast über all das nachzudenken und so zu fühlen, wie du es tust. Da erst hat es erst richtig geschmerzt. Vorher war ich einem unwissenden Wattebausch. Danach erst fühlte ich mich vergewaltigt, missbraucht und schmutzig. Dann erst begann der Selbstekel und Selbsthass. Deswegen meinte ich, dass es nicht immer nötig ist, Leute dazu zu zwingen zu denken. Aber das hat nichts damit zu tun, was du mir sonst noch beigebracht hast. Du verallgemeinerst das nur, weil du verletzt bist und mir deswegen ein schlechtes Gewissen einzureden versuchst, was für ein grässlicher, undankbarer Mensch ich bin. Was übrigens wunderbar funktioniert. Das tut es jedesmal."
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » Mo 10. Okt 2022, 17:48

Kosta sah ihn an, die Lippen trotzig zusammengepresst ehe er bemerkte, dass Eneas seine Antworten vorhin alle auseinandergenommen hätte. Er hätte sie einfach beiseite geschoben und sie als falsch angesehen. Eneas hätte es bloß als Angriff gewertet und den Rest nicht mehr gehört. Besonders nicht den Teil über Kostas Gefühle.
Eneas wollte auch jetzt rasch aufbegehren und sich verteidigen. Es war ja nicht so, als hätte Kosta zart und einfühlsam darüber geredet. Er hatte ihm die Eröffnung über seine grausamen Gedankenexperimente regelrecht an den Kopf geknallt. Was hatte Kosta erwartet? Eneas versuchte sich zu beherrschen und seinen Freund reden zu lassen. Der hatte weitere Vorwürfe für ihn parat. Er glaube nicht, dass Eneas ihn hören wolle. Er hätte nur nach einer Bestätigung seiner Sichtweisen gesucht. Nach Lob für all seine Aufopferungen.
Eneas funkelte ihn wütend und verletzt an. Kosta hatte überhaupt gar keine Ahnung, was Eneas alles runtergeschluckt und sich verbissen hatte zu sagen, um ihm seinen Freiraum zu lassen. Jetzt von Kosta so halbwegs zu hören, dass diesem das alles egal gewesen war und er es nicht gewollt hatte, tat unendlich weh. Damals hatte er sich noch gerne mit Alvaro und all den anderen vergnügt, hatte seine Geige und Chirurgie gelernt. Das war also grausam gewesen? Eneas war es so vorgekommen, als hätte Kosta viel Spaß dabei gehabt...
Kosta warf ihm vor, dass Eneas seine Frage viel zu allgemein und verletzend gestellt hätte. "So hab ich das nicht gemeint", fing Eneas frustriert an. Kosta verstand das mal wieder alles falsch und Eneas Beteuerungen machten es nur schlimmer. Der andere Krieger fuhr ihn an, dass es ihn schmerzen würde, dass Eneas es nicht immer bewusst wäre, dass er ihn nie verletzen wolle. In keinster Weise. Ach ja? Eneas glaubte nicht so ganz daran, denn Kosta konnte auch ganz schön verletzend sein und das war nicht immer ein unbedachtes Versehen.

"Deswegen tut es nicht weniger weh, wenn du mich verletzt fragst, ob du mir gar nichts gutes hast zeigen können, obwohl ich nur gesagt habe, dass ich mir wünschte, du hättest mir nicht regelmässig immer wieder deutlich klar gemacht, wer mich alles wie fest vergewaltigt und missbraucht hat."
Eneas riss die Augen auf. "Bitte was?" Seit wann ging es um Vergewaltigungen und Missbräuchen? "Wie kommst du darauf?"
Aufgewühlt legte ihm Kosta da, dass er von Eneas gezwungen worden wäre über alles nachzudenken und erst da wäre ihm deutlich geworden, wer ihn alles wie genau missbraucht hätte. Vorher wäre er unwissend gewesen. Erst nach Eneas' Worten hätte er sich missbraucht und schmutzig gefühlt.
"Dann erst begann der Selbstekel und Selbsthass", fuhr Kosta fort. Eneas blickte ihn entsetzt an.
"Das hast du nie gesagt!", entgegnete er verteidigend. "Das hast du mir nie gesagt!" Kosta hatte es schweigend hingenommen. Früher hatte er einen sowieso sehr selten an seine Gedanken teilhaben lassen und nun das zu hören... Eneas wusste gerade nicht, was er denken sollte.
"Woher soll ich das denn wissen?", fragte er. "Ich wollte nie, dass du dich selbst hasst oder dich ekelst." Das war nun wirklich nicht Eneas' Absicht gewesen. Kosta meinte, dass Eneas deswegen Leute nicht immer dazu zwingen müsse, nachzudenken. Eneas würde verallgemeinern, um Kosta ein schlechtes Gewissen zu machen und ihn glauben zu lassen, er wäre ein grässlicher, undankbarer Mensch.
"Was übrigens wunderbar funktioniert. Das tut es jedesmal."
Eneas seufzte, schüttelte den Kopf. Nun fühlte er sich auch grässlich. "Meinst du, ich wollte je darüber nachdenken wie ich missbraucht worden bin? Ich hätte es am liebsten vergessen und ignoriert." Er hatte es längere Zeit mit Laudanum betäubt, doch es war nur schlimmer geworden.
"Aber so etwas geht nicht und auch wenn es sich furchtbar anfühlt, ich glaube immer noch, es ist gut sich damit auseinander zu setzen und es so zu verarbeiten. Es tut mir leid, dass ich dich an deine Missbräuche hab denken lassen... vielleicht wärest du besser dran gewesen, es nicht zu wissen", bemerkte er traurig, "Aber so konntest du wenigstens in Zukunft erkennen, wenn jemand dir etwas unrechtes antun wollte.. oder hat. Dass es dir hilft, dich nicht ausnutzen zu lassen." So war jedenfalls Eneas' Hoffnung.
"Ich weiß es nicht.. es tut mir leid. Ich fühl mich wie der schäbigste Mensch auf Erden. Du musst dich nicht undankbar fühlen. Was ich für dich getan habe.. es war nicht alles zu deinem Besten. Manchmal war es auch für mich und es tut mir leid, dass es so abgelaufen ist. Ich wollte einen Freund.."
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » Mo 10. Okt 2022, 17:55

Kosta spürte Eneas' Aufbegehren und seine Wut, während er ihm zu erklären versuchte, wie seine Worte bei ihm ankamen. Es machte ihn selbst ganz kribblig und wütend. Wollte Eneas jetzt wissen, wie er sich fühlte oder war es wieder nur so daher gesagt, damit er sich selber nicht in einem schlechten Licht sehen musste. Doch Eneas beherrschte sich weitgehendst, wofür Kosta ihm sehr dankbar war. Bis er schliesslich vollkommen überrascht anstarrte, weil es ihn vollkommen überrumpelte, dass sein Drängen zum Nachdenken Kostas dazu gebracht hatte, über seine eigene Vergewaltigungen nachzudenken. Aufgebracht wollte Eneas wissen, wie Kosta darauf käme. Auch hätte er nie gesagt, dass dem so sei.

"Ich... ich dachte, das sei der Zweck, dass mir das bewusst wird, als du mir erklärt hast, was es war, was der Sklavenhändler auf dem Schiff und all die anderen mit mir getan haben", antwortete Kosta selber etwas überrumpelt, dass Eneas so aus den Wolken fiel. "Hast du mich nicht deshalb gedrängt, nachzudenken, damit ich verstehe, was mit mir passiert? Ich wusste nicht, dass ich dir hätte sagen sollen, dass ich begriffen habe. Ich dachte, es wäre offensichtlich, dass man sich schlecht fühlt, wenn man weiss, dass man geschändet wurde. Du hast immer gesagt, dass es etwas schlechtes ist, jemanden ungefragt anzufassen und mehr zu tun. Warum sollte sich dann jemand dabei gut fühlen?" Kaum hatte Kosta die Frage gestellt, kam er sich wie ein gemeiner Lügner vor und seine Wangen wurden warm. Aber das war ein anderes Thema. Das konnten sie nicht jetzt auch noch besprechen.

Eneas meinte, dass er nie gewollt hätte, dass Kosta sich selbst hatte und sich ekelte. Kosta nickte. Ja, das hatte er auch nicht angenommen, dass Eneas das bewusst und absichtlich gewollt hatte. Eneas fragte ihn schon fast patzig, ob er darüber hätte nachdenken wollen, wie er missbraucht worden sei. Kosta schüttelte sachte den Kopf, blickte aber bitter. Nein, das hatte er nicht gedacht. Aber darüber hatten sie nicht gesprochen. Sie hatten darüber gesprochen, wie elend es Kosta ging. Trotzdem musste Eneas nun sagen, wie schlimm es für ihn gewesen war. Das wollte Kosta ihm nicht absprechen, doch das war doch ein vollkommen anderes Thema.
Kosta wollte sich schon wieder abkapseln und nicht weiter darüber sprechen. Auch damit Eneas nicht über Nevander Tolarim sprechen musste. Vorallem jedoch weil es ihm so vorkam, als dürfe er nicht darüber klagen, was ihm wehtat. Auch wenn Eneas das Gegenteil sagte. Er durfte es nicht wirklich. Eneas fort, dass es nicht gehen würde, es zu verdrängen. Es sei gut, sich damit auseinander zu setzen. Ja, wenn es einem bereits bewusst war sicherlich. Aber wenn man nicht wusste, dass einem etwas unrechtes angetan wurde, dann musste man doch nicht aufgeklärt werden. Kosta wollte sich erheben, als Eneas dann traurig doch eingestand, dass Kosta vielleicht besser dran gewesen wäre, es nicht zu wissen. Er hatte nur gehofft, dass Kosta dieses Wissen helfen würde, um sich in der Zukunft zu schützen. Das hatte leider auch nicht geklappt. Aber auch das gehörte zu einem anderen Thema.

Ohne darüber nachzudenken legte Kosta mitfühlend einen Arm um Eneas und drückte ihn tröstend an sich, als dieser meinte, er würde sich wie der schäbigste Mensch auf Erden fühlen. Er entschuldigte sich traurig und beteuerte Kosta, dass er sich nicht undankbar fühlen müsste. Ehrlich gab er zu, dass er nicht immer alles für Kosta getan hatte, sondern auch manchmal auch nur für sich allein, weil er einen Freund hatte haben wollen. Viele andere wären in dem Moment wohl zornig über diesen Vertrauensbruch geworden. Nicht so Kosta. Er empfand nur ein tiefes Gefühl von Zuneigung zu seinem Freund und eine leichte Erlösung, dass Eneas es zugegeben hatte, dass er ihn für sich haben wollte. Sachte lehnte er seinen Kopf von der Seite her an den von Eneas.
"Ich werden immer dein Freund sein, Eneas", flüsterte er ihm innig ins Ohr. "Egal was du mit mir machst. Du darfst immer zu mir kommen und darüber reden, was dich beschäftigt." Er liebte ihn doch und wollte ihm nur helfen. Auch wenn er ihm mit seinen Worten gerade eher weh tat. Kosta seufzte leise. "Ich... ich wollte dich nicht verletzen oder dich anklagen. Ich habe nur versucht deine Fragen ehrlich zu beantworten. Es... das alles ist so schwierig jemanden zu erklären, der nie ein Sklave war, geschweige denn als Kind ins Sklaverei aufgewachsen ist. Da gibt es Gedanken und Erfahrungen, die du nie gemacht hast. Es ist schwer, jemand anderem etwas unbekanntes zu erklären. Es tut mir leid, dass ich dir mit meinen unbeholfenen Versuchen immer so weh tue."
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » Mo 10. Okt 2022, 17:56

Kosta fragte zurück, ob es nicht der Zweck hinter Eneas' Worten gewesen wäre, zu erkennen was der Sklavenhändler und andere mit ihm gemacht hatten. Er hätte gedacht, es wäre offensichtlich, dass man sich schlecht fühlte, wenn man wüsste, dass man geschändet wurde. Ja, aber Kosta hatte nie darüber gesprochen. Er hatte es alles immer nur hingenommen. Eneas wusste nicht, was er hätte anderes sagen sollen. Seiner Meinung nach, war es wichtig, dass man wusste, wenn einem schlechtes angetan wurde. Andernfalls war man bloß verwirrt und ungeschützt, wurde ausgenutzt und bekam falsche Dinge eingetrichtert. Kosta war da noch ein Jugendlicher gewesen. Eneas hatte nicht gewollt, dass noch jemand seinen Freund ausnutzte. Dass er wenigstens wusste was mit ihm passierte und es ein Anlass war sich zu wehren. Selbst wenn er es vermutlich nie getan hätte.
Die Worte waren ganz und gar nicht dazu gedacht gewesen, in Kosta Ekel und Selbsthass zu schüren. Das hatte Eneas nicht beabsichtigt. Er versuchte hilflos Vergleiche zu seinem eigenen Missbrauch zu ziehen, um seinem Freund begreiflich zu machen, dass man sich früher oder später damit auseinandersetzen musste, sonst würden die Erinnerungen Gefühle darum nur schlimmer. Deswegen glaubte Eneas immer noch, dass Kosta über Dhemlan reden musste. Oder es irgendwie anders verarbeiten. Das war noch nicht geklärt. Stattdessen zog Kosta Unwissenheit vor.
Vielleicht war es damals nicht der rechte Moment gewesen, Kosta das zu sagen. Eneas hatte nicht nur über das Recht am eigenen Körper gesprochen, auch über die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen, was Freundschaften ausmachte undsofort. Vielleicht war manches davon gut gewesen, aber die Worte über das ungefragte Anfassen hatten anscheinend mehr Unheil angerichtet als geholfen. Eneas entschuldigte sich zerknirscht. Er fühlte sich schäbig, dass er Kosta dazu gebracht hatte, sich vor sich selbst zu ekeln. Das hatte er nicht gewollt. Was hatte er mit seinem Eifer noch alles kaputt gemacht?

Plötzlich war sein Freund an seiner Seite und legte einen Arm um ihn, drückte ihn tröstend. Überrascht und auch verwirrt hob Eneas den Kopf.
"Tröstest du mich ernsthaft, obwohl wir gerade gestritten haben?", fragte er schwach lächelnd. Das hatte Eneas nicht wirklich verdient, doch er nahm es gerne an, dürstete dafür viel zu sehr nach der Nähe und den Berührungen seines Geliebten. Kosta lehnte seinen Kopf an den von Eneas und flüsterte ihm zu, dass er immer sein Freund sein würde.
"Egal was du mit mir machst. Du darfst immer zu mir kommen und darüber reden, was dich beschäftigt."
"Alles was ich mache, ist nicht richtig", erwiderte Eneas. "Ich weiß, du willst mich zufriedenstellen, aber es ist wichtig, dass du mir kontra gibst. Sonst wüsste ich jetzt nicht was ich alles mit meinen Worten angerichtet habe."
Sein Freund entschuldigte sich, dass er ihn angeklagt hätte. Es wäre schwierig es jemanden zu erklären, der nie in Sklaverei gelebt hätte. "Da gibt es Gedanken und Erfahrungen, die du nie gemacht hast", bemerkte Kosta.
"Und meine übereifrigen Versuche dich aufzuklären, tun dir auch weh.." Eneas seufzte und wagte es vorsichtig nach Kostas Hand zu tasten. "Ich hab immer so viel Angst, bei dir zu egoistisch zu sein oder dich auszunutzen. Diese Worte, was richtig und was falsch ist, mit dem Anfassen, die waren nicht dazu da, dass du dich gering fühlst. Sie sollten dich aufklären und wappnen für die weitere Welt. Dass du siehst, wenn ein Unrecht geschieht. Bei dir oder bei anderen. Die schreckliche Tat bleibt die gleiche. Aber ich weiß, sich zu wehren, ist nicht dein Weg oder deine Art damit umzugehen. Dunkelheit, ich wollte nicht, dass du meine Ansichten für grausam hältst. In meiner Jugend.. ähm, ich war oft übereifrig. Ein Freigeist. Dann bin ich ausgerechnet mit einer mächtigen, reichen Adeligen zusammen. Mit all diesen gesellschaftlichen Gepflogenheiten, die von uns erwartet wurden. Ich hatte in dir einen Verbündeten gesehen. Du warst immer dabei. Du wusstest nichtmal was Freunde sind. Jemand, dem ich alles sagen konnte. Es tut mir leid, dass ich dich so gedrängt habe in meine Richtung zu kommen", versuchte er Kosta begreiflich zu machen.
"Du hast Recht, ich kann mir deine Kindheit als Sklave kaum vorstellen. Wenn man so aufwächst, hätte ich die Dinge sicherlich auch anders gesehen." Eneas wüsste gar nicht wie er ohne seine Eltern geworden wäre. "Es tut mir leid, was du alles nicht hattest - und nichtmal vermisst hast." Erst in Mineva hatte Kosta anscheinend gesehen, was es da gab. Familie, Freundschaften.
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » Mo 10. Okt 2022, 18:22

"Immer", versicherte Kosta Eneas im Brustton der Überzeugung, dass er ihn immer trösten würde, wenn es ihm elend ging. "Wenn wir streiten, wenn wir lachen oder wenn wir kämpfen und mir jemand mit einem Messer den Bauch aufschlitzt", erinnerte er Eneas. Selbst da im Kerker von Dalmadans Feste nach ihrer grauenhaften Begegnung mit Turgor hatte Kosta im Sterben liegend noch versucht, Eneas zu trösten und zu beruhigen. Wenn sie würden aufeinander waren, hiess das noch lange nicht, dass Kosta Eneas hängen lassen wollte.
"Das stimmt nicht", tröstete er ihn liebevoll weiter und liess ihn nicht aus seinem Arm. "Das meiste, was du machst, ist richtig. Der Sex zum Beispiel. Der ist ganz nett." Allem Elend zum Trotz grinste er Eneas kurz verschmitzt an. "Allerdings stimmt es nicht ganz, dass ich dich zufriedenstellen will. Schliesslich bist du nicht mein Besitzer." Er wollte Eneas glücklich machen. In Kostas Augen war das etwas ganz anderes, als Eneas einfach nur zufrieden zu stellen. "Es ist nur schwierig, dir Kontra zu geben, wenn ich weiss, dass ich dich damit verletzen werde. Lieber ertrage ich, dass es etwas weh tut, als dir weh zu tun." Ausser jetzt. Jetzt hatte er Eneas die Antwort gegeben, die er verlangt hatte und prompt fühlte sein Freund sich nun elend. Tröstend und schuldbewusst fasste er die nach ihm tastende Hand und drückte sie liebevoll. Eneas sollte sich jetzt auf keinen Fall einsam und verlassen fühlen.

Aufgewühlt entschuldigte Eneas sich noch einige Male bei ihm, dass er ihm weh täte und offenbarte ihm seine Angst, dass er bei ihm zu egoistisch sei und fürchtete, er würde ihn ausnutzen. Er hatte das alles nicht sagen wollen, damit er sich gering fühlte, sondern um ihn zu schützen.
"Ich wehre mich schon, wenn ich es für nötig halte", murmelte Kosta einwendend. So ziemlich damit angefangen, dass er sich von diesem furchtbaren Bock damals losgerissen hatte. "Und täusche dich nicht Eneas. Du bis noch immer jung und übereifrig und ein Freigeist." Lächelnd drückte er den älteren Krieger kurz etwas fester an sich. Er musste sogar leise lachen, als Eneas endlich erkannte, dass Kosta damals noch nicht einmal gewusst hatte, was Freunde seien. Oh nein, das hatte er wirklich nicht gewusst und es war ihm noch lange als ein wundersames Mysterium erschienen.

"Es muss dir nicht Leid tun, dass ich nicht das hatte, was du hattest Eneas", beruhigte er seinen aufgewühlten Freund und vergass für den Moment, dass er selber ganz verwirrt war. Er hatte das Gefühl, dass er Eneas endlich etwas von sich erklären konnte und das tat sehr gut. "Und noch weniger muss es dir leid tun, dass ich diese Dinge noch nicht einmal vermisst habe. Ich hatte dafür anderes, was du nicht hattest und ich war nicht unglücklich." Er seufzte.
"Erschrick jetzt bitte nicht, Eneas", bat er den anderen Krieger sanft. "Aber manchmal wünschte ich wirklich, du wärst mein Sklave. Dann könnte ich dir zeigen, dass es nicht immer schrecklich ist, ein Sklave zu sein. Dass man frei sein kann, auch wenn auf dem Papier etwas anderes steht. Dass ich es dir dann so zeigen könnte, dass du mir auch glaubst. Denn wenn ich es dir einfach sage, dann tust du es nicht." Kosta seufzte erneut und starrte nun voller Abscheu ins Feuer.
"Und gleich darauf denke ich dann, dass du ohne mich besser dran bist", meinte er mit dunklem Selbsthass in seiner Stimme. "Was bin ich auch ein für ein Freund, der dir so etwas antun will? Der dir das liebste und kostbarste wegnehmen will, was du besitzt? So jemanden solltest du nicht um dich haben müssen. Allerdings weiss ich jetzt auch, dass wegrennen nichts nützt. Du folgst mir überall hin. Egal wie gefährlich es ist. Ich fürchte, du wirst es sogar tun, wenn ich mich in Sions Kleiderschrank verstecken täte." Kosta schüttelte seinen Kopf. "Nein, dann wäre es schon besser, ich wäre tot, als wegzulaufen und dich damit in Gefahr zu bringen. Du wärst dann zwar traurig, aber du könntest abschliessen und wärst endlich wirklich frei, etwas neues, gutes anzufangen."
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » Mo 10. Okt 2022, 18:43

Kosta hielt ihn weiter fest und meinte, dass Eneas schon einiges richtig machen würde. Der Sex wäre zum Beispiel ganz nett. Dabei grinste er ihn an. Eneas blickte schmunzelnd zurück. "Ganz nett also?", fragte er zurück. Er wusste auch, dass sie guten Sex hatten. Leider schon viel zu lange nicht mehr. Und dann war da noch die Sorge, ob Kosta dieser Sex überhaupt reichte, wo er etwas dominanteres und härteres genoss. Eneas wusste nicht, ob er seinem Liebsten alles bieten konnte nachdem sich dieser sehnte.
Wenigstens konnten sie sich jetzt etwas ruhiger aussprechen. Kosta erklärte, dass er ihn nicht zufriedenstellen wollte, da Eneas nicht sein Besitzer war. Eneas nickte. Es war gut, dass es diese Unterscheidung untergab. Er wollte gewiss nicht Kostas Besitzer sein. Wollte Kosta das? Der Schriftsteller war weiterhin unschlüssig, was genau sich Kosta erwartete. Dieser erklärte, dass es schwierig wäre, zu streiten, wenn er Eneas damit weh tat. Lieber litt er selber, als Eneas weh zu tun.
"Es ist besser, es kommt heraus. Sonst habe ich nur Zweifel und die tun mir auch weh." Oder es staute sich alle an und Kosta ließ alles auf einmal raus, nachdem er viel zu lange stumm vor sich hingelitten hatte.
Kosta glaubte, dass er sich wehren würde, wenn es nötig würde, wobei Eneas befürchtete, dass es viel zu lange dauerte bis sein Freund sich wehrte. Er ließ viel zu viel mit sich machen, ohne Rücksicht auf sein eigenes Wohlergehen. Eneas musste nur an die Piercings denken, die Kosta sich hatte auf einmal stechen lassen. Für den anderen Krieger schien es keine große Sache, aber das war zu viel was er ertragen hatte. Schließlich hatte es sich darin geäußert, dass Kosta sich tagelang zurückgezogen hatte und nach dem Entfernen der Piercings komplett verstört gewesen war. Selbst jetzt wagte er es nicht, etwas mehr Haut zu zeigen. Es hinterließ also Spuren. Eneas wollte seinen Geliebten davor beschützen und helfen.
Dieser hielt ihn weiterhin für jung, übereifrig und einen Freigeist. Eneas lächelte verlegen, strich sich durch die Haare.
"Da hast du möglicherweise recht", gab er zu und genoss es wie Kosta ihn an sich drückte.

Als Eneas sich entschuldigte, dass Kosta ganz anders aufgewachsen war und deswegen vieles auch anders sah, wehrte der Krieger ab. Er hätte dafür anderes gehabt und wäre nicht unglücklich gewesen. Das konnte Eneas nachvollziehen, da sich Kosta öfter zu dieser Bibliothek zurücksehnte. Das beschauliche, abgeschiedene Leben dort. Und doch war er von dort verkauft worden. Wer weiß, wie er geendet wäre, hätte Timaris ihn nicht gekauft. Kosta hatte keinen Einfluss auf viele Dinge seines Lebens gehabt.
"Manchmal wünschte ich wirklich, du wärst mein Sklave. Dann könnte ich dir zeigen, dass es nicht immer schrecklich ist, ein Sklave zu sein", sagte Kosta. Eneas blickte ihn zweifelnd an.
"Ich glaube, es wäre schrecklich für mich persönlich", erwiderte er, "Freigeist und so", erinnerte er ihn schwach lächelnd. "Es ist schön, dass du ein gutes Leben als Sklave hattest. In der Bibliothek, bei Timaris", zählte er auf, "Vielleicht sogar davor." Kosta war unter Timaris weit mehr als ein Sklave gewesen und hatte viele Freiheiten gehabt. Eneas wusste allerdings nicht, ob der Krieger dies mit 'frei' meinte.
"Ich weiß nicht, ob du es mir zeigen kannst", sagte Eneas. Er wusste nicht wie er sich umstellen sollte. Kosta schien aber unbedingt zu wollen, dass Eneas ihm glaubte. Erklären würde nicht reichen. "Ich werde versuchen, dir zu glauben. Aber ich bin nicht du. Ich glaube, das haben wir gerade nochmal festgestellt. Deine Erfahrungen können niemals meine sein.. genauso wie meine Versuche, dir meine Erfahrungen aufzuzwingen auch nicht geklappt haben.."
Vielleicht mussten sie aufhören einander ändern zu wollen...
Kosta brachte es leider dazu, etwas anderes zu denken. Dass Eneas ohne ihn besser dran wäre. Kosta wäre kein guter Freund, wenn er ihn versklaven und ihm das liebste wegnehmen wollte.
"Du bist mein liebstes", warf Eneas gleich ein. Was redete Kosta denn da? Er machte sich selbst fertig und fürchtete, dass Eneas jemanden wie ihn nicht um sich haben sollte. Leider würde er nichtmal wegrennen können, denn Eneas würde ihn selbst in Sions Kleiderschrank nachfolgen.
"Darauf kannst du wetten", bestätigte Eneas innig.
"Nein, dann wäre es schon besser, ich wäre tot, als wegzulaufen und dich damit in Gefahr zu bringen."
Eneas erschrak, als er seinen Freund so reden hörte. Er blickte ihm in die Augen und berührte ihn an der Wange. "Hey, was redest du da? Denk so etwas nichtmal!", versuchte er ihn aufzurütteln. "Ich bin ohne dich nicht besser dran. Niemals. Als du dort halbtot im Kerker lagst, Blut überall... ich wäre dir bis in die Hölle nach", beteuerte Eneas ernst. "Ohne dich... ein Leben... ich kann es mir nicht vorstellen. Wieso denkst du an den Tod? Ist es so schlimm? Kosta, wenn du willst, dann versuchen wir was immer du vorhattest.. mit dieser Sklavensache", wandte der Pirat rasch ein. Kosta sollte ihm nicht solche Angst machen.
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » Mo 10. Okt 2022, 18:51

Ihm war absolut klar, dass Eneas das auf keinen Fall wollte, dass man ihm theoretisch seine Freiheit stahl. Dabei konnte nur Eneas selbst seine Freiheit aufgeben. Aber vielleicht sprachen sie auch von verschiedenen Freiheiten, die ihnen wichtig waren. So oder so war Kosta furchtbar, dass er Eneas das wegnehmen wollte, was ihm so wichtig war. Eneas beteuert gleich innig, dass Kosta sein Liebstes wäre. Vielleicht war das so. Kosta glaubte ihm, dass er ihm sehr wichtig war. Absolut. Aber seine Freiheit war Eneas mindestens so wichtig und Kosta wollte ihn nicht dazu drängen, es aufzugeben, nur damit er vielleicht verstanden wurde.

Deswegen machte Kosta sich trotzdem ein Gedankenspiel. Eines in dem Eneas frei von ihm sein konnte, damit er wegen ihm nicht mehr leiden musste. Von ihm wegrennen funktionierte nicht. Eneas beteuerte auch gleich, dass er ihm überallhin folgen würde. Sogar in Sions Kleiderschrank. Dabei war das Wahnsinn. Also war der einzige Weg, wie Eneas vor Kostas schädlichem Einfluss zu bewahren war, Kostas Tod.
Eneas erschrak über diesen Gedanken natürlich sehr. Sanft berührte er ihn an der Wange und blickte ihm fest in die Augen. Ergeben erwidert Kosta traurig den Blick, wich diesmal nicht aus, als Eneas mit ihm schimpfte, er solle nichtmal so denken. Leidenschaftlich beteuerte er, dass er ohne ihn nicht besser dran sei. Niemals. Er würde ihm selbst in die Hölle nachfolgen. Oh, das war Kosta inzwischen bewusst. Er musste weiter gehen, als nur bis in die Hölle.

"Schlimmer", hauchte Kosta tonlos auf Eneas entsetzte Frage, ob es so schlimm sei, weshalb er an den Tod dachte. "Als ich zum zweiten Mal nach Raej ging, um zu Zucker zu gelangen, rechnete ich nicht damit, den Dschungel zu überleben. Doch all der grausame Verrat tötete mich nicht. Stattdessen lief ich zu Sion über, kam nach Loraka, dann nach Amdarh und schliesslich in Dalmadans Feste. All das überlebte ich, obwohl ich jederzeit damit rechnete, aufzufliegen und getötet zu werden. Und dann, als ich es nicht mehr aushielt und durch den Tod fliehen wollte, wurde ich gezwungen am Leben zu bleiben, um Wärter im Kerker der Burg zu werden. Selbst das überlebte ich. Sogar der Ausbruch der gefangenen Soldaten. Und Turgors Messer. Ich sollte gar nicht mehr leben. Deswegen, Eneas, wenn ich sterbe, dann gehe ich nicht in die Hölle, wohin du mir folgen könntest. Dann werde ich dafür sorgen, dass ich in der Dunkelheit aufgehe, von wo mich nichts mehr zurück holen kann." Eneas sollte also nicht auf die dumme Idee kommen, in der Hölle nach ihm zu suchen.
"Und nein, Eneas, ich will dich nicht zum Sklaven machen", versicherte er liebevoll, als Eneas ihm erschrocken anbot, dass sie diese Sklavensache machen könnten. Besser als dass Kosta sich umbrachte. "Ich verstehe das mit dem Freigeist und so ja. Ich will dich nicht einschränken und dich verletzen. Denn das können wir nicht einfach nur so zum Spiel machen. Das muss echt sein, damit du verstehen kannst. Damit du das Selbe fühlen kannst."
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » Mo 10. Okt 2022, 18:52

Kostas Antwort beruhigte ihn nicht, als dieser hauchte, dass es noch schlimmer wäre. Er erzählte ihm, dass er nicht damit gerechnet hätte bei der zweiten Reise durch Raej zu überleben. So etwas ähnliches hatte Kosta ihm schon einmal gesagt, doch erst jetzt erfasste Eneas so recht das Ausmaß davon. Eneas hatte geglaubt, dass Kosta wüsste, die Reise würde gefährlich werden. Und wenn er absichtlich die Gefahr gesucht hatte als einen Weg zu sterben? Der Gedanke war ungeheuerlich. So weit wollte Eneas nichtmal denken. Die Vorstellung, Kosta könnte nicht mehr sein, ließ ihn durchdrehen und er glaubte, wenn er länger daran dachte, würde sein gesamter Kristallkelch erbeben.
Kosta sagte, dass ihn der grausame Verrat nicht getötet hätte. Damit meinte er wohl wie er mit Prinz Asar der 6ten Kompanie eine Falle gestellt hatte. Zucker hatte ihm dafür vergeben, glaubte Eneas, doch er wusste nicht, ob Kosta sich je selbst würde vergeben können. Dieser Haushofmeister hätte seine Finger nie an Kosta kriegen dürfen. Er hatte ihn zu furchtbaren Handlungen gezwungen. Eneas verstand nicht wie Timaris sich mit einem solch kalten und grausamen Mann umgeben konnte, der für seine Ziele scheinbar willig über Leichen und Leben ging. Nur dieses Mal war das Ziel gewesen, Timaris' Leben zu retten. In den Zeitungen hatte Eneas nichts über die Taten des Haushofmeisters gelesen. Es hieß, er wäre durch einen Spinnenbiss gelähmt worden. Nur welche Spinne es gewesen war, das wurde verschwiegen. Wenigstens hatte der Prinz keinen Ruhm für seine rücksichtslosen Taktiken geeerntet. Im Gegenteil, seine Position kam Eneas äußerst wacklig vor. Er hatte keinerlei Mitgefühl für den Mann übrig, der Kosta in all dies mit reingezogen hatte.
Doch vermutlich wäre Kosta so oder so nach Raej gerannt. Für Zucker. Diesen flappsigen Soldaten an dem er so hing. Eneas wusste wirklich nicht wieso. Kosta hatte sein Leben für den Prinzen riskiert.

Er zählte auf, wie oft er in Gefahr gewesen war. Jederzeit hätte er entdeckt und getötet werden können.
"Es war viel zu viel was du hast tun müssen... oh, es tut mir so leid. Das kann keine einzelne Person aushalten", sagte Eneas erschüttert.
Kosta vertraute ihn an, dass er es tatsächlich nicht mehr ausgehalten hätte. Er hätte sich umbringen wollen. Er sagte es nicht in genau diesen Worten, aber Eneas verstand auch so. Ganz fest griff er nach Kostas Hand, um ihn ja nicht zu verlieren. Es war so knapp gewesen. Beinahe hätte er Kosta wirklich verloren. Eneas hätte ihn niemals gehen lassen sollen, bereute er. An den Schiffsmast hätte er ihn festketten sollen. Noch lange vor dem ersten Aufenthalt in Raej. Sie hätten Laree sicher auch anders retten können. Es gab immer einen anderen Weg.
"Nein... du darfst dir nicht das Leben nehmen", hauchte Eneas aufgewühlt. Kosta sagte, er wäre gezwungen worden am Leben zu bleiben und als Kerkerwärter zu arbeiten. Er hätte so vieles überlebt. Den Ausbruch der Soldaten, Turgors Messer.
"Ich sollte gar nicht mehr leben. Deswegen, Eneas, wenn ich sterbe, dann gehe ich nicht in die Hölle, wohin du mir folgen könntest", sagte sein Freund. Eneas blickte ihn starr an.
"Das.. das wirst du nicht", brachte er bebend hervor, "Ich ertrage kein Leben für tausende Jahre ohne dich..." Das wollte er sich nicht vorstellen. Selbst wenn Kosta nicht bei ihm war, so würde Eneas wenigstens wissen, dass es ihm irgendwo gut ging. Aber nicht, wenn sein Liebster starb. Er sollte nicht so reden!
"Ich kenne das, wenn es einem so schlecht geht, das man es nicht mehr erträgt und am liebsten sterben will." Bei Nevander war er oft nahe dran gewesen und nur die Liebe zu Timaris hatte ihn davon abgehalten. "Und vielleicht hast du das Gefühl, das du mehr überlebt hast als du solltest.. aber das stimmt nicht. So darfst du nicht denken. Du hast all das überlebt, weil du leben sollst. Und jetzt bist du in Sicherheit und wag.. wag es ja nicht daran zu denken, dein Leben zu beenden. Ich werd nachts kein Auge mehr zutun können." Noch nie hatte ihm etwas so viel Angst bereitet. Er griff auch nach Kostas zweiter Hand. "Ich erfüll dir jeden Wunsch, der dein Leben wieder lebenswert macht. Nur bitte versprich mir, vorher mit mir zu reden, solltest du wieder daran denken. Es gibt nichts was wir beide nicht lösen können."
Eneas war auch bereit auf Kostas seltsame Sklavenidee einzuwilligen, doch sein Freund lehnte ab. Er wolle ihn nicht einschränken und ihn verletzen.
"Denn das können wir nicht einfach nur so zum Spiel machen. Das muss echt sein, damit du verstehen kannst", erklärte er. Eneas verstand es weiterhin nicht.
"Wie kann es echt sein?" Er würde ja wissen, dass es ein Spiel sei und er wusste nichtmal, ob er sich im Spiel darauf einlassen konnte. "Ich versuchs", beteuerte er dennoch, hatte aber insgeheim ein mulmiges Gefühl. Er hätte nichts dagegen, wenn Kosta ihn beim Sex herumkommandierte beziehungsweise die Führung übernahm, doch außerhalb davon? Eneas wusste nicht, ob ihn das dazu bringen würde zu verstehen wie Kosta sich als Sklave gefühlt hatte.
Momentan wollte er trotzdem bei allem einwilligen. Kostas vorherige Aussage hatte ihn viel zu sehr verstört.
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » Mo 10. Okt 2022, 19:05

Es tat ihm in der Seele weh, Eneas so aufzuwühlen und zu erschüttern. Dessen entsetztes Hauchen schnitt ihm ins Herz. Kosta hatte Eneas nicht wehtun wollen, indem er ihm das erzählte. Er hätte besser nichts sagen sollen. Es war einfach so aus ihm heraus gerutscht. Ausserdem hatte Eneas ja wissen wollen, was er erlebt hatte und das hier war bei weitem nur die Oberfläche. Aber das war schon zufiel. Eneas blickte ihn starr an, weil er so von dieser Offenbarung geschockt war. Er zitterte kläglich und alles was Kosta wollte war, seinen Freund tröstend in den Arm zu nehmen.
Als Eneas ihm schliesslich, als er es nicht mehr aushielt, kurzerhand verbot, in die Dunkelheit aufzugehen. Ein scheues Lächeln huschte über Kostas Lippen. Wirklich? Es war schön, wenn Eneas ihn ganz offen und bewusst so an ich band. Es war nur ein kleiner Moment, aber genug, damit Kosta Eneas wieder zuhören konnte. Dieser erklärte gequält, dass er kein Leben für tausende Jahre ohne ihn ertragen würde. Aufgewühlt löste er sich aus seiner Umarmung, damit er ihn ganz fest an beiden Händen fassen konnte. Die eine schmerzte sogar schon leicht.
Innig erzählte Eneas, dass er es kennen würde, wenn es einem so schlecht ginge, dass man es nicht mehr ertrüge und am liebsten sterben wolle. Kosta nickte. Er war so müde und es kam ihm nicht so vor, als hätte er überhaupt verdient, noch weiter zu leben. Eneas stellte jedoch klar, dass er nicht mehr überlebt hatte, als er sollte, sondern er hätte das alles überlebt, weil es geplant war, dass er leben sollte. Jetzt sei er in Sicherheit und er dürfe es nicht wagen, nun noch sein Leben zu nehmen. Kosta blinzelte etwas irritiert. Eneas meinte ernsthaft, dass die Dunkelheit gewollt hatte, dass er überlebte, damit er nun bei Eneas sein konnte? Dieser Gedanke kam überraschend, fühlte sich seltsam an. Dennoch konnte Kosta dem nicht so einfach widersprechen. Zumal Eneas ihn völlig verzweifelt anblickte und ihm erklärte, er würde nachts kein Auge mehr zutun können. Ausserdem würde er ihm jeden Wunsch erfüllen, der sein Leben wieder lebenswert machte. Er müsste ihm nur vorher versprechen, mit ihm zu reden, sollte er wieder daran denken, sich umzubringen. Es gäbe nichts, was sie beide nicht lösen könnten.
"Ich verspreche es", antwortete Kosta sanft. Er konnte gar nicht anders. Er wollte Eneas doch nicht leiden lassen. Er wollte nur, dass er glücklich war und dafür versuchte er alles zu geben. Er hatte Eneas nicht ängstigen wollen. Dieser war trotzdem ganz aufgewühlt und bot ihm an, dass er das mit dem Sklaven sein ja machen könne, damit Kosta glücklich war. Liebevoll lehnte Kosta das ab, da er seinen Freund damit nur quälen würde. Erklärte ihm, dass es nicht ging, da sie das nicht einfach nur so zum Spiel machen könnten.

"Indem es echt ist", antwortete Kosta sanft auf Eneas verwirrte Frage, wie es denn echt sein könne. Unwohl beteuerte dieser, dass er es versuchen wolle. Da bekam Kosta so eine Ahnung, dass sie von zwei verschiedenen Dingen sprachen. "Eneas, ich spreche nicht von einem sinnlichen Dominanzspiel, welches etwas über die Grenzen des Schlafzimmerst geht", klärte er ihn sanft auf. "Ich spreche von echter Sklaverei. Davon, wie es ist, dass auf einem offiziellen Papier steht, dass man jemand anderem gehört. Davon, dass man seine Juwelen abgeben muss. Dass man einen Sklavenring, ja vielleicht sogar einen Ring des Gehorsams trägt. Von dem wissen, das man hat, dass sein Besitzer jederzeit alles mit einem anstellen konnte. Nicht nur er selber. Sondern, dass man auch vermietet oder weiterverkauft werden kann. Für Sex oder andere Bedürfnisse und Vergnügungen."
Das würde er Eneas natürlich niemals antun. Er würde Eneas nicht zur Hure machen, ihn missbrauchen, schlagen oder gar weiterverkaufen. Niemals! Als Sklave jedoch hatte man jedoch diese Angst, dass dies geschehen könnte. Das gehörte dazu. Er würde Eneas also täuschen müssen, damit dieser glaubte, Koste könne es ihm vielleicht doch antun. Kosta schauderte sich innerlich. Was war er auch für ein furchtbarer Mensch, dass er seinem Freund so eine Angst einjagen wollte. Wobei, Eneas würde ihm wohl ohnehin nicht glauben, dass Kosta so etwas tun würde. Selbst wenn es offiziel beglaubigt würde, dass Eneas sein Sklave war. Womit Eneas auch absolut recht hätte. Doch er könnte wenigstens im Hinterkopf wissen, was ihm zumindest theoretisch alles blühen könnte, damit er wenigstens ein Gefühl dafür bekommen konnte, wie es sich anfühlte, ein Sklave zu sein. Damit er dann lernen konnte, dass man trotz aller Gefangenschaft freie Entscheidungen treffen konnte.
"Ich rede von echter Sklaverei, Eneas, wo dein Besitzer alles mit deinem Körper tun kann", machte er Eneas weiter klar. Sanft und nicht drohend. "Wo ich alles mit deinem Körper tun kann. Ich darf ihn dann berühren, wann ich will, aber ich darf ihn auch schlagen und ihn leiden lassen. Ich kann dir weitere Tätowierungen oder Piercings verpassen oder dir die Bilder, die du am Körper trägst, entfernen lassen. Sogar deine Narbe auf dem Oberarm." Die mit der Zahl darauf, wie oft Nevander ihn vergewaltigt hatte. "Du wirst all diese Ängste durchleben müssen, wenn du verstehen willst, wenn ich dir sage, dass ich frei genug bin."
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » Mo 10. Okt 2022, 20:32

Eneas war froh, dass Kosta versprach zu ihm zu kommen, sollte er nochmal solche furchtbaren Gedanken haben, sich das Leben zu nehmen. Musste Eneas befürchten, dass er ihn eines tages tot auffand? Wie akut waren diese Gedanken? Es war entsetzlich und er konnte sich nicht schlimmeres ausmalen.
Um seinen Freund glücklich zu machen, versprach er ihm rasch auf dieses Sklavenspiel einzusteigen, doch Kosta wollte, dass es auch wirklich echt sei. Er würde nicht nur über Dominanz reden, sondern von einer Sklaverei, die offiziell auf einem Papier stand. Wo man seine Juwelen abgab und einen Sklavenring trug. Wenn man wüsse, das sein Besitzer jederzeit etwas mit einem anstellen könne. Man könne gar weiter vermietet werden.
Eneas sah ihn erschrocken an. Was sollte das? Wieso wollte Kosta ihm dem aussetzen?
"Ich glaube nicht, dass mir das ähnlich gefallen wird wie dir..", wandte er leise ein. Zudem hatte Kosta das ja auch nie so extrem erlebt. Er hatte seine Juwelen weiterhin benutzen können und Timaris hatte ihn vor ihrem Dreier nie in Anspruch genommen. Oder meinte er die Zeit davor? Eneas verstand jedenfalls nicht, was es bewirken sollte. Wie sollte er damit glauben, dass Sklaven sich frei fühlen konnten? Er war kein Sklave und das was Kosta da aufzählte, ließ alles in Eneas dagegen sträuben und rebellieren.
Kosta war aber noch nicht fertig mit Erklärungen. Er meine, echte Sklaverei, wo der Besitzer alles mit einem tun dürfe. Und das wollte sein Freund mit ihm machen? Eneas glaubte es nicht so recht. Natürlich würde Kosta ihm nicht weh tun und Eneas konnte nicht wahrhaben, dass der andere Krieger ihn tatsächlich die ganze Zeit über Befehle erteilen wollte, wo er ihm noch vor wenigen Wochen hatte alles recht machen wollen. Aber schon auf Nuranessa hatte er davon geredet. Dass er keine Probleme hätte Eneas an einem Sklavenhalsband durch die Stadt zu führen. Was sollte das heißen? Hatte Kosta wirklich solche Gedanken? Eneas hatte momentan keinerlei Ahnung, was in seinem Freund vorging, der anscheinend daran dachte, es wäre einfacher, sich das Leben zu nehmen.
"Das wird nicht funktionieren.. ich weiß nicht...", bemerkte er leise und unruhig.
Kosta erklärte, dass er dann alles mit Eneas' Körper anstellen könne. Er dürfe ihn berühren, wann er wolle, ihn aber auch schlagen und leiden lassen.
"Ich kann dir weitere Tätowierungen oder Piercings verpassen oder dir die Bilder, die du am Körper trägst, entfernen lassen. Sogar deine Narbe auf dem Oberarm", sagte er. Eneas zog seine Hände abrupt fort wie als hätte er sich verbrannt. Seine Hand ging zu seinem Oberarm, dort wo die Narbe war.
"Ich bin nicht wie du!", erwiderte er heftig. Eneas wusste nicht was es bringen sollte das zu durchleben. Wie sollte man sich da frei fühlen? "Er hat mich bereits zu einem Sklaven gemacht!", rief er aus. "Und ich hatte nur Ängste und ich war nicht frei. Wir haben doch gemeinsam meine Lustsklavenkleidung verbrannt, die ich für ihn anziehen musste. All meine Spielzeuge, die ich für ihn reinschieben musste. Meinen Meister", stieß er das letzte Wort mit Abscheu aus. "Ich bin nicht wie du. Ich werde in Sklaverei nie so fühlen wie du." Schon vor Nevander hatte Eneas nichts von Sklaverei gehalten, doch danach hatte es sich noch einmal intensiviert und er hatte nichts als Abscheu für diese ausbeuterischen Praktiken empfunden. Menschen hatten Rechte. Würde.
"Lass es gut sein. Ich verstehe jetzt. Es war falsch von mir, dir meine Sichtweisen aufzudrängen und dich zu Gedankenexperimenten zu zwingen", sah er ein, nun wo er es am eigenen Leib erlebte. Weil es nicht funktionierte. Sie hatten dafür zu unterschiedliche Erlebnisse gehabt.
"Wenn du sagst, du fühlst dich frei genug, glaube ich dir. Aber ich werde mich mit diesen Einschränkungen niemals gut fühlen." Er schüttelte aufgewühlt den Kopf, die Hand immer noch gegen die Narbe gepresst. Was dachte Kosta sich dabei, das in einem Atemzug zu erwähnen?
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » Mo 10. Okt 2022, 20:38

Sobald er Eneas etwas deutlicher machte, was es bedeutete Sklave zu sein, blickte dieser ihn erschrocken an. Es tat Kosta leid, dass er ihm damit so weh tat. Doch Eneas hatte gesagt, dass er offen zu ihm sein sollte. Dass sie darauf achten sollten, keine Missverständnisse mehr zwischen ihnen aufkommen zu lassen. Dass Kosta nicht schweigen solle, weil Unwissenheit Eneas noch mehr plagen würde. Also versuchte der sein Bestes, es Eneas so behutsam wie möglich zu erklären. Dennoch wandte dieser leise ein, dass er nicht glaubte, dass es ihm ähnlich gefallen würde, wie Kosta. Kurz presste der Krieger seine Lippen aufeinander. Von gefallen war nie die Rede gewesen. Trotzdem sagte er erstmal nichts dazu, sondern erklärte weiter ausführlich, was es bedeutete, als Sklave zu leben.

Eneas wurde bald schon richtig unruhig und wand sich. Relativ rasch zog er sein Angebot zurück, glaubte, dass das nicht funktionieren würde und als Kosta dann indirekt Nevander Tolarim erwähnte, riss er sich so abrupt von ihm los, dass Kosta unwillkürlich ein scharfer Schmerz in sich spürte. So brennend, dass ihm die Tränen in die Augen traten. Ergeben liess er es über sich ergehen, dass Eneas ihn fast schon anschrie, dass er nicht so wie er sei. Prinz Tolarim hätte ihn bereits zu einem Sklaven gemacht. Er hätte Ängste gehabt und war nicht frei. Sie hätten doch gemeinsam alles dazu verbrannt, was ihn an seinen Meister erinnerte. Eneas sei nicht so wie Kosta. Er würde sich in Sklaverei nie so fühlen, wie er. Kosta solle es gut sein lassen. Er würde jetzt verstehen. Es wäre falsch von ihm gewesen, Kosta seine Sichtweisen aufzudrängen und ihn zu Gedankenexperimenten zu zingen.

"Ich weiss, Eneas", sprach er ruhig und sanft auf seinen Freund ein, blickte ihm tief in die Augen, um ihn zu beruhigen und zu trösten, nachdem dieser klargestellt hatte, dass er sich mit diesen Einschränkungen niemals gut fühlen würde. Nur ihn zu umarmen getraute er sich nicht mehr. "Deswegen habe ich dein Angebot ja auch abgehlehnt. Bitte. Ich wollte dich nicht verletzen." Flehend blickte er ihn an und in seinen Augen schimmerten Tränen. "Ich wollte dir nur erklären, was alles dazugehören könne, wenn man Sklave ist. Du sagtes mir vorhin, ich solle nicht schweigen, damit du nicht unter deinen Mutmassungen leidest. Bitte, Eneas. Hab keine Angst mehr. Ich werde dir nichts davon antun, weil ich weiss, dass es grausam ist. Ich wollte dich auch nicht dafür bestrafen, weil du versucht hast mir deine Sichtweisen aufzudrängen und mich zu Gedankenexperimenten gezwungen hast. Das hatte damit nichts zu tun. Es ging mir nur darum dir zu erklären, was alles dazugehört, damit du mich wirklich verstehen kannst." Aber Eneas wollte ihn nicht mehr verstehen. Er wollte ihm jetzt glauben. Alles, nur damit er nicht mehr an Nevander Tolarim denken musste. Letzteres sagte er zwar nicht, doch seine Körperhaltung sprach für sich.

"Bist du sicher, dass du mir wirklich glauben kannst?" fragte Kosta sanft, aber eindeutig zweifelnd nach. "Dass du etwas glauben kannst, was du nicht verstehst? Denn verstehen tust du es nicht, Eneas. Das höre ich an den Worten, die du wählst. Weisst du, was Nevander Tolarim dir angetan hat, das war absolut grausam, gemein und sollte keinem Menschen angetan werden. Ich will dir den Schmerz und die Angst, die du empfunden hast, nicht absprechen oder weniger schlimm erscheinen lassen. Doch es ist nicht das Selbe wie ein Sklave zu sein. Womöglich ähnlich in manchen Fällen, doch nicht das Gleiche. Schon gar nicht in meinem Fall, da ich das Glück hatte, nicht derart missbraucht und misshandelt zu werden. Trotzdem, ich habe nicht gesagt, dass es mir gefallen hat, diese Ängste auszustehen und diesen Gefahren ausgesetzt zu sein." Ganz bestimmt nicht. Dazu hatte er zu viele Nächte lang Tränen vergossen und war vor Angst ganz starr gewesen. "Ich habe nicht gesagt, dass sich diese Einschränkungen gut anfühlen. Ich sagte nur, dass ich freier bin, als du es dir offenbar vorstellen kannst. Sich frei zu fühlen hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, sich auch gut zu fühlen."
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » Mo 10. Okt 2022, 20:39

Trotz seines Ausbruches, bleib Kosta ruhig und beteuerte, dass er Eneas nicht verletzen wolle. Sein Freund hatte feuchte Augen bekommen. Eneas fühlte sich ebenfalls sehr wund und roh. Das Gespräch war unheimlich kräftezehrend. Mehr, als er für möglich gehalten hatte.
Kosta meinte, er hätte ihm nur erklären wollen, was alles zu einem Leben als Sklave dazugehöre. Skeptisch blickte Eneas ihn an. Und das gefiel ihm? Wieso wollte er da nicht frei sein, vielmehr behauptete er gar, er würde sich frei fühlen. Das ging über Eneas' Vorstellungsvermögen hinaus. Wenn Sklaven in seinen Geschichten vorkamen, so waren es fast ausschließlich Rebellen, die tapfer um ihre Freiheit kämpften und sich gegen ihre Besitzer auflehnten. Von Kosta wusste er, dass man seine Herrin auch sehr lieben konnte, sie beschützen und ihr helfen wollte. Er hatte es schon länger aufgegeben, Kosta befreien zu wollen, der es viel zu sehr liebte Timaris' Sklave sein zu dürfen. Von ihr bekam er ja auch unzählige Freiheiten, so dass er nicht viel vermissen musste. Oder? Meinte Kosta das damit, dass er sich frei genug fühlte?
Der andere Krieger erklärte, dass er Eneas nur so zugesetzt hätte, weil dieser gesagt hätte, er solle nicht schweigen.
"Bitte, Eneas. Hab keine Angst mehr. Ich werde dir nichts davon antun, weil ich weiss, dass es grausam ist", sagte sein Freund. Der Schriftsteller wurde etwas ruhiger und ließ seine Hand wieder sinken. Jetzt war es auf einmal grausam? Meinte Kosta nur für ihn speziell oder Sklaverei allgemein? Eneas verstand das alles nicht mehr. Ihr Gespräch verlief in Bahnen, die viel zu viel altes aufrissen und schmerzen ließ.
"Und wie soll mich das glauben lassen, damit fühlt man sich frei?", fragte Eneas verwirrt. Er hatte bisher nur furchtbare Einschränkungen gehört. Nicht unbedingt etwas, was ihn überzeugte. Im Gegenteil, es hatte ihn an die Zeit erinnert, wo Nevander versucht hatte, über ihn zu bestimmen und ihn zu seinem Lustsklaven zu formen. Eneas hatte sich gewehrt so gut es ging, doch irgendwann hatte auch ihn die Kraft verlassen und er hatte sich mehr gefügt, als er es je hätte tun sollen. Es war eine furchtbare Zeit gewesen und im Nachhinein verstand Eneas selbst kaum noch, wieso er nicht beim ersten Anzeichen sofort zu seiner Gefährtin gelaufen war. Nein, im Grunde wusste er es noch. Er hatte sich entsetzlich geschämt und sich von Nevander einreden lassen, er würde Timaris verlieren. Verdammt, wieso musste er jetzt überhaupt daran denken? Wieso hatte Kosta ausgerechnet die Narbe erwähnt. Eneas merkte wieder wie er aufgewühlt wurde.
Er wollte das Thema schnell fallen lassen, lenkte ein, dass er Kosta jetzt glauben würde, er fühle sich frei.

"Bist du sicher, dass du mir wirklich glauben kannst?", war es nun sein Freund, der nicht locker ließ. Wie könne er etwas glauben, was er nicht verstünde? Kosta meinte, dass das was Nevander mit ihm gemacht hätte, nicht das gleiche wäre wie ein Sklave zu sein.
"Sag das den Sklaven, die er gehabt und genauso behandelt hat", warf Eneas bitter ein. Es hatte ihn gequält, dass er Telanos und Sayera nie richtig hatte helfen können. Ihr Besitzer hatte sie völlig zerstört. Kosta erwähnte, dass nicht alle Fälle so wären. Er selbst hätte das Glück gehabt, nie so missbraucht zu werden.
"Trotzdem, ich habe nicht gesagt, dass es mir gefallen hat, diese Ängste auszustehen und diesen Gefahren ausgesetzt zu sein", korrigierte Kosta ihn.
"Aber was gefällt dir denn dann an Sklaverei? Wenn dir diese Gefahren auch zugesetzt haben und du Angst deswegen gehabt hast...", wollte Eneas wissen. Er kam wieder etwas näher. Ihr Essen stand immer noch vergessen vor dem Feuer, das mittlerweile etwas weiter heruntergebrannt war. Eneas ignorierte es alles.
Kosta meinte, er wäre freier, als Eneas es sich vorstellen könne. "Sich frei zu fühlen hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, sich auch gut zu fühlen", sagte er.
"Für mich schon", wandte Eneas ein. Für ihn war es untrennbar miteinander verknüpft. Und wenn er sich mal unterwerfen wollte, dann aus seinem eigenen freien Willen und nicht weil es ihm aufgezwungen wurde. "Aber ich sehe ein, dass es für dich anders ist. Und ja, ich verstehe es nicht. Wenn man als Sklave all diese Gefahren und Einschränkungen hat, wo ist dann die Freiheit? Hast du immer noch Angst, dass Timaris über deinen Körper entscheidet?"
Sie hatte sich allerdings komplett herausgehalten, als Kosta mit all seinen Piercings aus Dhemlan wiedergekommen war. Timaris hatte sie sicherlich gesehen und gerade sie, hatte früher keinerlei Körperschmuck an ihren Sklaven gewollt. Es war Zucker, der Kosta schließlich "überredet", oder verführt, hatte, die Piercings entfernt zu bekommen.
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Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » Mo 10. Okt 2022, 20:46

"Sayera und Telanos waren Sklaven", bestätigte Kosta sanft. "Du nicht." Eneas hatte gleich von sich auf die anderen Opfer von Nevander Tolarim geschlossen. Dabei waren wie wirklich Sklaven gewesen. Aber wahrscheinlich konnte Eneas vor Schmerz nicht klar denken, wenn es um den Prinzen ging. Das war mehr als verständlich, nachdem was dieser ihm angetan hatte. So blockte er bald auch etwas ab, indem er rasch sagte, dass er Kosta glauben würde. Behutsam fragte Kosta nach, weil er vermutete, dass Eneas nun nur verdrängen wollte und er ihm das nicht ernsthaft glauben durfte.

"Mir gefällt gar nichts an der Sklaverei", antwortete geduldig auf die Frage, die Eneas ihm anstelle einer Antwort stellte. "Sklaverei ist etwas furchtbares, was man keinem Menschen antun sollte. Ich bin deiner Meinung, dass das abgeschaft werden soll. Aber mir gefällt es Timaris' Sklave zu sein, wenn du das meinst Eneas. Ich wünsche jedoch niemand anderem, dass er in Sklaverei gerät." Kosta hoffte, dass Eneas sah, dass dies ein grosser Unterschied war. Es war eine Sache, sich selber zu versklaven und eine ganz andere, andere zu Sklaven zu machen. Es war schwer, das alles zu erklären, da Eneas ganz andere Vorstellungen und Erfahrungen hatte.

"Ich weiss", lächelte verliebt, als Eneas ihm innig erklärte, dass es für ihn unbedingt etwas miteinander zu tun hätte, sich frei und sich auch gut zu fühlen. Kosta freute sich, dass Eneas wieder etwas entspannter bei ihm sass und sogar wieder näher gerückt war. "Deswegen ist es für dich auch so schwierig mich zu verstehen. Weil du vieles zusammen nimmst und ich alles in Einzelteilen auseinander nehme." Eneas sah nun allmählich ein, dass es für Kosta anders wäre, als für ihn und er begriff, dass er es nicht verstand.
"Es gibt auch ausserhalb der Sklaverei Gefahren und Einschränkungen", gab Kosta zu bedenken, dass nicht nur das was auf dem Papier stand einem die Freiheit raubte. "Aber Angst, dass Timaris über mich entscheidet, habe ich eigentlich nicht, nein." Er überlegte kurz. "Also kaum noch. Nur selten einmal doch noch."
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