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Ein Neubeginn





Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 21:15

Sein Freund wehrte schmunzelnd ab, dass er natürlich etwas meinte, was Eneas in diesem Restaurant genießen wollte. Der Pirat leckte sich kurz über die Lippen. Er dachte da immer noch an Kosta. Sie hatten schon an verrückteren Orten Sex gehabt. Zwar schränkte sein Freund dann ein, dass er diesen Tisch meinte, aber das pflanzte Eneas erst recht heiße Bilder in den Kopf. Nein, er durfte sich nicht zu genau vorstellen wie sie es jetzt wild auf dem Tisch trieben. Er konnte nachher nicht nochmals duschen gehen und ohne seine Juwelen konnte er keinen Illusionszauber über seine Lendengegend wirken. Nein, er musste sich beherrschen. Allerdings war das nicht leicht, wo Kosta ihn so frech angrinste und dann auch noch die Stelle zwischen seinem Zeige- und Mittelfinger zweideutig und verführerisch massierte. Eneas erschauderte unwillkürlich.
Lieber lenkten sie sich ab und plauderten über die letzte Nacht und wie gut es, trotz des schwierigen Themas, gelaufen war. Kosta hatte dafür eine einfache Erklärung. Sie hätten beide ein Interesse daran, dass es funktionierte. Eneas nickte.
"Wir haben uns das beide vermutlich anders vorgestellt, aber ich bin froh über diese Einigung." Es half ihm, dass er nicht mehr so viel Angst vor dem hatte, was noch auf ihn zukam. Kosta streichelte ihm weiter die Hand und bemerkte, dass Nervosität und Unsicherheit sehr reizvoll sein könnten.
"Oh, ich weiß... glaub mir, ich bin immer noch nervös...", gestand Eneas leise. Er streckte sein Bein aus, um sachte mit dem Schuh an Kostas Wade entlang zu streichen. Der Krieger wollte es genießen wie entspannt es jetzt war, denn wahrscheinlich würde sich das bald ändern. Er wusste zwar nicht was auf ihn zukam, doch es würde sicherlich nicht immer feines Essen und Hotelzimmer beinhalten. Es war länger her, wo sie diesen kleinen Luxus gehabt hatten und sie sollten das Beste daraus machen.

Da Kosta ihm seine Pläne weiterhin nicht verriet, bestellte sich Eneas mehrere Gänge, um sich auch ordentlich zu stärken. Erfreut beobachtete er, dass auch sein Freund Appetit zu haben schien. Es war gut, dass er wieder mehr aß. Als die Vorspeise kam, aß Kosta zwar nicht mit dem Heißhunger den Eneas hatte, doch es schien ihm zu schmecken und er schob das Essen nicht lustlos hin und her wie es Eneas leider in den letzten Wochen oft hatte mitansehen müssen.
"Es freut mich, dass es dir schmeckt. Ist länger her wo wir in einem guten Restaurant waren." Sie lächelten sich gegenseitig an und es ging nicht ohne sich ab und zu an der Hand zu fassen, um diese zärtlich zu liebkosen.
Sie waren gerade bei der Hauptspeise angelangt, als Kosta ihn gelassen fragte wie Eneas denn dies alles bezahlen wolle. Der Pirat stutzte und hielt inne. Da Kosta ihn hierher geführt hatte, hatte er fälscherlicherweise angenommen, dieser wolle ihn einladen, aber er hätte nicht so vermessen denken sollen.
"Oh.. ja, natürlich. Ich lade dich ein", sagte Eneas schnell. Kosta blickte ihn nonchalant an, machte eine Pause ehe er fragte mit welchem Geld.
"Ich hab Geld dabei", erwehrte sich Eneas und nahm einen weiteren Bissen von dem köstlichen Lamm. Wo war denn das Problem? Da er nicht gewusst hatte wie lange die Reise zu Tileos Familie dauern würde oder was sie danach machen würden, hatte er natürlich einiges Geld in seinem Juwelengepäck dabei.
Sein Juwelengepäck.
Auf das er nicht zugreifen konnte.
Eneas hielt erschrocken inne. "Oh nein", entfuhr ihm. Und dann etwas leiser: "Oh, verdammt, das ist in meinem Juwelengepäck. Warte, ich hab was in meiner Hose-" Er begann verplant in den Hosentaschen herumzukramen, die er anhatte ehe ihm sein Irrtum auffiel. "Das ist nicht meine Hose", erkannte er. Jetzt trug er ja diejenige, die Kosta ihm heute morgen gegeben hatte. Eneas hielt inne und sah seinen Freund an, der mittlerweile aber doch ein bißchen grinste über das chaotische Schauspiel ihm gegenüber.
"Ich hab kein Geld mehr", stellte Eneas fest. Er würde ein Jahr lang kein Geld haben? Darauf hatte Kosta ihn bestimmt aufmerksam machen wollen. "Daran werd ich mich noch gewöhnen müssen..." Er dachte darüber nach. "Ich fürchte, die nächste Zeit wirst du für mich aufkommen müssen", sagte er. Schließlich war es nicht seine Schuld, das er nicht auf sein Juwelengepäck zugreifen konnte und damit keinen Besitz mehr hatte. Es war ein ungewohntes Gefühl, dass er so abrupt gar nichts mehr haben sollte.
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von Anzeige » Di 11. Okt 2022, 21:15

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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 21:15

Ja, es war schon sehr lange her, seitdem sie zuletzt in einem guten Restaurant gewesen waren. Sehr lange. Sonst assen sie mehr nur in Wirtshäusern. Gerade mit ihren Freunden. So auf die Schnelle konnte sich Kosta noch nicht einmal erinnern, wann sie zuletzt in einem Restaurant dieser Art gegessen hatten. Das musste schon Jahre her sein. Es war auf jeden Fall sehr schön und gemütlich. Und prickelnd. Eneas konnte es nicht sein lassen, ihn verstohlen zu berühren. Wobei das schon sehr viel war für seinen Freund, der bisher immer sehr darauf geachtet hatte, dass niemand mitbekam, dass er eigentlich auch auf Männer stand.

Um ihn etwas zu necken und weil er wohl selber ganz aufgedreht war, fragte er Enas unvermittelt, wie er denn das Essen bezahlen wollte, das er sich hier so grosszügig ausgewählt hatte und nun heisshungrig verspies. Eneas schien aus allen Wolken zu fallen. Dachte dann aber an etwas ganz anderes, als dass Kosta es getan hatte. Viel unschuldiger. So beteuerte er ihm gleich, dass er ihn einladen würde. Das hatte Kosta nun wirklich nicht gemeint. Er hatte Eneas hier her geführt. Selbstverständlich würde er bezahlen. Schon nur weil Eneas jetzt nicht mehr auf sein Geld zugreifen konnte. Damit hatte er ihn doch etwas necken wollen.
"Mit welchem Geld?" fragte Kosta neugierig und schaffte es gerade noch nicht breit zu grinsen und so zu tun, als wäre nichts besonderes los. Eneas schien das auch so zu sehen und meinte locker, dass er Geld dabei hätte. Aha! Kosta wartete in Ruhe ab, ass gemütlich von seinem Rindsteak. Ein paar Atemzüge später begriff dann auch Eneas, dass er nicht auf sein Juwelengepäck zugreifen konnte. Aber er hätte ja noch was in seiner Hose. Nur trug er keine Hose mehr. Kosta konnte nicht mehr. Das Grinsen war einfach stärker. Besonders als Eneas meinte, dass er kein Geld mehr hätte und dass er sich erst einmal noch daran gewöhnen musste. Das war so süss. Kostas Grinsen wurde breiter.
"Keine Sorge, ich werde das Restaurant schon bezahlen", schmunzelte Kosta. "Nur..." Er ass noch ein Stückchen Fleisch. "Nur heisst das noch lange nicht, dass das Essen für dich umsonst ist", raunte er anrüchig und blickte Eneas funkelnd in die Augen. "Oder alles andere, was du heute schon von mir bekommen hast oder noch bekommen wirst."
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 21:18

Sein Freund beruhigte ihn schmunzelnd, dass er das Restaurant bezahlen würde.
"Danke dir", erwiderte Eneas erleichtert und aß weiter, als Kosta weitersprach und dann sehr anzüglich meinte, dass das Essen dennoch nicht umsonst wäre. Dabei blickte er ihm intensiv in die Augen.
"Oder alles andere, was du heute schon von mir bekommen hast oder noch bekommen wirst."
"Oh... ich kann es dir zurückzahlen", bot Eneas an. Allerdings würde dies etwas dauern. "Oder kann ich dich anderweitig entschädigen?"
Sein Geliebter erwiderte, dass er das gerade eben Eneas gefragt hatte. Dieser strich sich leicht ratlos über den Hinterkopf, lächelnd. "Hmmm, alles was mir in den Sinn kommt, ist wieder gefährlich nah bei einem Rollenspiel." Er dämpfte seine Stimme, als die Kellnerin wiederkam, um ihr Wasser aufzufüllen. Eneas sollte auch lieber beim Wasser bleiben, als noch mehr von diesem schweren Rotwein zu nehmen. Dann hätte Kosta noch leichteres Spiel, ihm nachher beim Einkauf alles mögliche anzudrehen.
Sein Freund bemerkte, dass ihm schon etwas einfallen würde, doch auch das klang sehr zweideutig in Eneas' Ohren. Er durfte da nicht zu viel hineinlesen. Bisher hatte sich Kosta immer wieder gebremst, wenn sie sich näher gekommen waren. Eneas merkte das schnell, als er beim Dessert versuchte Kosta einen der Champagnertrüffel anzubieten. Diese Champagnerkugeln luden geradezu dazu ein sich damit gegenseitig zu füttern ehe sie genüßlich im Mund zerplatzten. Doch Kosta nahm die schokoladenumzogene Kugel nur mit den Fingern entgegen. Eneas störte sich nicht daran und versuchte es nicht weiter. Er sollte sich freuen, dass sie so ein schönes Essen hatten. Die letzten waren eher bedrückt gewesen.

Nach dem Essen wurde Eneas dann doch wieder nervös, denn nun würden sie Ringe kaufen gehen. Kosta war weiterhin zuvorkommend und lieb zu ihm, half ihm in die Jacke, hielt ihm die Türe auf, ganz der Gentleman. Alles andere als was man von einem Herrn erwartete. Trotzdem... jetzt kauften sie Sklavenringe. Leider dauerte der Weg bis zu dem Laden nichtmal halb solange wie Eneas gebraucht hätte, um sich dagegen zu wappnen.
"Das ist er schon?", fragte er, als sie vor einem Schmuckladen standen. Von außen sah er nicht so aus, als ob man hier Ringe verkaufte, die Sklaven auferlegt wurden.
"Was genau willst du denn kaufen?", hatte Eneas noch weitere Fragen, während er hinter Kosta herging. "Würde nicht ein Ring des Gehorsams reichen? Ein Halsreif ist sehr öffentlich. Gibt es das hier überhaupt?" Er sah sich um, als sie hineingingen. Würde irgendjemand wissen weswegen sie hier waren? Drinnen zeugte bereits die Einrichtung von Geld und Luxus. Vitrinen in schwarzen silberverkleideten Glasgestellen zeigten dutzende von Ringen, Colliers, Ohrringe und ähnliches. Eneas sah zunächst keine Halsreifen. Dafür ein paar schöne Silberringe. Wenn sie doch solche austauschen würden...
Aber Kosta wollte ihm in einem Schmuckladen Ringe kaufen. Die Details waren da unwichtig. Genau.
Nachdem sie das Geschäft betreten hatten, kam ihnen wenig später ein Verkäufer im Anzug entgegen, der sich gleich verneigte und sie fragte, was er für sie tun könnte. Oh, Eneas hatte ganz verdrängt, dass sie mindestens einer im Laden wissen würde, was sie hier machten. Der Verkäufer. Eneas brachte es nicht über sich selbst zu sagen, dass sie wegen Sklavenringen für ihn hier waren. So sah er fast hilfesuchend zu Kosta.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 21:19

"Nun, danach habe ich dich eben gefragt", erinnerte er seinen Freund mit einem süffisanten Lächeln, auf die Frage hin, wie Eneas ihn wohl anerweitig entschädigen können. Dieser wand sich ganz süss und gestand schliesslich mit gedämpfter Stimme, dass alles, was ihm in den Sinn käme, wieder gefährlich nah bei einem Rollenspiel sei. Aha! Und was war daran schlimm? Etwas necken durfte Kosta Eneas ja. Weiter mussten sie nicht gehen.
"Hmm, mir wird schon etwas einfallen", meinte er auch entsprechend zweideutig. Eneas war noch nicht soweit gewesen, sich ihm anzubieten. Doch er trank nun eifrig Wasser. Kosta musste ihn doch etwas nervös gemacht haben.

Nach dem Essen wurde Eneas jedoch aus einem ganz anderen Grund nervös und nicht weil es so schön prickelnd war, sich vorzustellen, wie er in Kostas Bett für das Essen vorhin arbeiten musste. Dabei war das doch auch heiss, dass er Ringe tragen würde, die er von ihm hatte. Kosta zumindest fand diese Vorstellung sehr heiss. So liess er sich auch nicht zum Trödeln animieren. Nachdem sie zuende gegessen hatten, rückte er Eneas wieder den Stuhl zurecht, damit er sich leicht erheben konnte, half ihm wieder in seine Jacke und hielt ihm die Tür auf. Er genoss es sehr, sich so um Eneas zu kümmern. Besonders wo dieser so aufgeregt war.

"Das ist er schon", bestätigte Kosta sanft, als sie ein paar Strassen weiter zu einem eleganten Schmuckladen kamen, von dem er wusste, dass er auch Ringe des Gehorsams und anderen Schmuck für Sklaven führte. Wieder hielt er Eneas galant die Tür auf. Einerseits um zuvorkommend zu sein, andererseits damit Eneas auch wirklich den Laden betrat. Denn er begann sich schon wieder zu winden und herausreden zu versuchen. Ob ein Ring des Gehorsams nicht reichen würde. Ein Halsreif sei doch sehr öffentlich. Ob es das hier überhaupt gebe.
Kosta sagte erstmal nichts darauf, blickte Eneas jedoch sehr streng an. Seine Worte könnte man als Widerspruch deuten, was Kosta erlaubte, Eneas auf den Hintern zu schlagen. Etwas, was er gleich jetzt tun könnte. Schliesslich stand im Vertrag nur, dass Eneas sich das Privileg verdienen könne, unerkannt zu bleiben. Bis jetzt hatte Eneas jedoch noch nichts getan, um es sich zu verdienen. Eher im Gegenteil und trotzdem hatte Kosta bis jetzt noch nie angedeutet, welchen Status sein Begleiter hatte. Bevor er jedoch dazu kam, etwas entsprechendes zu sagen, trat ein elegant gekleideter Verkäufer entgegen, verneigte sich höflich und fragte sie nach der Begrüssung höflich, was er für sie tun könne.

"Mein Freund hier", Kosta nickte zu Eneas, der ihn nur mit grossen Augen ansah und kein Wort heraus brachte. "Wird sich bald um seinen ersten eigenen Sklaven kümmern", log er ungeniert und flüssig, um Eneas weiterhin zu decken. "Er wird Ringe brauchen, um ihn zu bändigen."
"Oh, der erste eigene Sklave, das ist doch etwas ganz besonderes", strahlte der Verkäufer Eneas gewinnend an. "Da muss natürlich auch besonderer Schmuck her. Wenn ihr mir bitte folgen mögt. Diese Sachen haben wir ein Stockwerk höher." Mit einer einladenden Verbeugung führte der Krieger sie zu einer breiten, mit schwarzsilbernem Teppich ausgelegten Treppe. Im oberen Stockwerke gab es noch mehr gläserne Vitrinen mit unterschiedlichsten Arten von Schmuck. An den Wänden waren auch viele Spiegel aufgehängt, damit man sich oder eben den Sklaven gebührend darin mit dem Schmuck bewundern konnte.
"Habt ihr bereits an etwas bestimmtes gedacht", fragte der Verkäufer derweil, um etwas einschränken zu können, was er ihnen zeigen sollte.
"Sicher ein Halsring, damit man ihn anketten kann", antwortete Kosta für seinen angeblich schüchternen Freund mit seinem ersten Sklaven. "Und ich denke, ein Ring des Gehorsams wäre auch nicht schlecht. Nur zur Sicherheit, damit die Positionen auch klar definiert sind. Ansonsten sind wir offen für Eure Vorschläge Lord."
"Ah, sehr vorrausschauend", nickte der Verkäufer verstehend. "Habt Ihr den Sklaven denn schon, Lord?" richtete er die Frage an Eneas. "Wisst Ihr schon, wie er aussieht und wie sein Wesen ist?"
"Er ist Hayllier", antwortete wieder Kosta, da er wollte, dass der Verkäufer seine Sicht auf den Sklaven kannte. "Jung, hübsch, schlank. Er wirkt recht freundlich, aber es heisst, er sei sehr freiheitsliebend und könne manchmal etwas aufmüpfig sein. Angeblich redet er sehr gern."
"Ah ja", nickte der Verkäufer schmunzelnd. "Dann wäre ein hübscher Knebel vielleicht auch noch etwas, was Ihr euch überlegen möchtet, Lord", schlug er Eneas einen Zusatzkauf vor. "Hier bitte schön. Hier haben wir eine Auswahl von Ringen des Gehorsams", zog er einige Schubladen unter einer Vitrine auf, nachdem er sie aufgeschlossen hatte. "Bitte sagt mir doch, welche Richtung Euch interessiert, dann kann ich Euch eine Auswahl von verschiedenen Ringen in entsprechendem Stil präsentieren."
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 21:27

Zum Glück übernahm Kosta das Reden. Eneas hatte schon befürchtet, dass nun herauskommen sollte was sein neuer Status war, doch sein Freund sagte stattdessen, dass Eneas seinen ersten Sklaven bekommen würde und er dafür Ringe benötigte. Der Verkäufer wirkte viel zu erfreut darüber. Der erste Sklave sei etwas besonderes. Als ob es ein Luxusgegenstand oder ein Accessoire sei. Eneas hätte ihm liebend gerne die Meinung gesagt, doch dann beherrschte er sich. Hinterher wurden sie noch rausgeschmissen oder Kosta verriet, dass er hier der Käufer war.
Der Verkäufer führte sie nach oben ins erste Stockwerk, wo es weitere Vitrinen gab. Eneas staunte nicht schlecht, als er die große Auswahl an Sklavenringen sah. Damit wurde sicherlich nicht jeder Sklave ausgestattet, keine simplen Arbeitersklaven, sondern jene, die man herumzeigte. Er hatte nicht gewusst, dass sich scheinbar so viel Geld mit dem... Zubehör machen ließ. Es verdiente nicht nur der Sklavenverkäufer, sondern auch dutzende andere an dem Geschäft mit den Sklaven. Angefangen vom Notar bis hin zum Schmuckverkäufer.
Abgesehen vom Inhalt der Vitrinen war im oberen Stockwerk alles ähnlich edel dekoriert und ausgestattet wie im Erdgeschoss. Nichts deutete darauf hin, dass hier etwas verwerfliches passierte oder etwas, dass man verstecken müsste. Mehrere Spiegel hingen an den Wänden und es gab ein paar lederbezogene Sitzgelegenheiten und kleinere gepolsterte Hocker.
Eneas war etwas ratlos angesichts der schieren Masse an Sklavenringen. So war er schlicht zu überwältigt, um dem Verkäufer zu antworten. Außerdem wollte Eneas nicht unbedingt selbst seine eigenen Ringe auswählen. Das kam ihm zu makaber vor. Er hoffte vielmehr, dass sein Liebster ihm etwas schönes schenkte. So schön wie in Gehorsamkeitsring eben sein konnte. Kosta erklärte dem Verkäufer dann auch genauer wonach sie suchten. Er wollte einen Halsring zum Anketten.
"Zum Anketten? Ist das wirklich nötig?", fragte Eneas erschrocken. Was hatte Kosta vor? Wenn er ihn jedoch ans Bett ketten wolle... nein, das würde ihn sicher auch nicht helfen.

Der Verkäufer erkundigte sich nach dem Sklaven und wie denn sein Aussehen und Wesen wäre. Eneas fühlte sich leicht geschmeichelt wie Kosta ihn da so beschrieb ehe er hinzufügte, dass er freiheitsliebend und aufmüpfig sei. Außerdem würde er sehr gerne reden. Der Pirat schnaubte leicht. Er redete nicht zu viel. Im Vergleich zu Kosta redete jeder zu viel.
Leider kam der Verkäufer über diese Beschreibung auf die tolle Idee, dass sie einen hübschen Knebel bräuchten. "Nein nein, keinen Knebel", wehrte Eneas gleich hastig ab. Er warf Kosta kurz einen fragenden Blick zu. Sein Freund sollte durch die Verkaufswut ihres Beraters lieber nicht auf Ideen gebracht werden. Zu Eneas' Erleichterung fing der Mann mit etwas einfacherem an. Ringen des Gehorsams. Ganze Schubladen öffneten sich ihnen mit diversen Ringen, die auf schwarzem Samt präsentiert wurden. Eneas fand den Gehorsamkeitsring weniger heikel. Den würde niemand sehen und er glaubte nicht, dass Kosta den Kontrollring missbrauchen würde. Außerdem kam es einem normalen Ring am nächsten. Nur eben... das er woanders getragen wurde.
"Die kann man von der Größe anpassen oder?", fragte Eneas. Wenn er sich richtig erinnerte, besaßen die meisten Gehorsamkeitsringe diese Fähigkeit. Sie waren schließlich keine normalen Ringe.
"Was hälst du von etwas schlichtem?", fragte er Kosta. "Silber oder Edelstahl? Er muss ja keine Details haben. Ich meine... das wird ohnehin niemand so genau sehen..." Es war nicht so, dass Eneas noch nie Ringe um sein Geschlecht getragen hatte, aber dann stets, wenn er auch jemanden gehabt hatte, der das bewundern konnte.
"Was meinst du?", fragte er Kosta, "Du kennst den Sklaven schon besser... was würde ihm stehen?"
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 21:38

"Vielleicht nicht", zuckte Kosta mit den Schultern auf die Frage, ob es wirklich nötig sei, den Sklaven anzuketten. "Vielleicht ist er aber auch zu aufmüpfig und du musst dich ihm gegenüber behaupten. Es ist sicher nicht schlecht, wenn der Halsring stark genug ist, dass du den Sklaven damit anketten kannst", informierte er Eneas über ganz offensichtliche Überlegungen der Sklavenhaltung. "Und wer weiss, wann du einfach Lust dazu hast, ihn mal für ein Weilchen wo anzuketten." Süss lächelte er Eneas an. Vielleicht wollte er ihn ja auch einmal einfach so ans Bett ketten oder so. Kostas Blick sprach entsprechende Bände. "Egal ob du den Ring dafür brauchst oder nicht. Es schadet nicht, entsprechend vorbereitet zu sein." Und in Eneas Fall würde Kosta den Ring wohl ziemlich sicher einmal brauchen, um seinen Freund anzuketten. Schon nur um es ihn einmal fühlen zu lassen, wie es war, einfach nur warten zu können.

"Wie du meinst", schmunzelte Kosta dafür nur, als Eneas rasch abwehrte, dass er keinen Knebel bräuchte. Hierzu wollte er ihn nicht überreden. Das war viel zu heiss. "Aber ansehen könntest du sie dir doch wenigstens", konnte er es dann doch nicht sein lassen, seinen Freund noch etwas zu necken. "Vielleicht gefällt dir ja etwas. Einfach so etwas schauen schadet ja nicht." Der Verkäufer liess sie etwas reden, hörte aber aufmerksam und erfreut zu. Schlussendlich fing er dann doch einfach nur bei einem Thema an, damit Eneas eine Sache nach der anderen Entscheiden konnte. Schlussendlich wurde jedoch Kosta gefragt. Eneas schien sich selber gar nicht so recht zu getrauen hin zu schauen.
"Ja, genau", nickte der Verkäufer dazu, dass man die Grösse anpassen könne. "Das lässt sich ganz leicht über den Kontrollring steuern. So könnt ihr bestimmen, wann der Ring abgestreift werden kann und natürlich auch, wann er wie eng getragen werden soll. Je nach Bedürfnis."

"Nun, du wirst den Ring sicher sehen", entgegnete Kosta ungerührt auf die Überlegung, dass der Ring ja ohnehin niemand sehen würde und dass er deswegen schlich sein konnte. "Dir muss er gefallen. Silber oder Edelstahl finde ich für hayllische Haut fast etwas zu hart. Zu kalt und leuchtend. Besonders wenn die Haut noch zusätzlich braungebrannt ist. Es sei denn, der Ring soll auf fallen. So, dass man ihm deutlich ansieht, dass er gefangen ist, wenn man ihn nackt sieht. Ansonsten würde ich so etwas vorschlagen." Er deutete auf einen etwas breiteren, aber flachen Ring aus sanftem, aufgerautem Gold, der eher matt wirkte und nur minim glänzte.
"Oder so etwas." Der zweite Ring, auf den er deutete war zwar aus silber, aber aus so dunklem silber, dass er schon richtig antrazith ausah, fast schon schwarz. Er glänzte, doch dadurch, dass er so dunkel war, wirkte es eher geheimnisvoll. Dieser Ring war vollkommen rund und hatte keine abgerundeten Kanten.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 21:43

Kosta wollte leider nicht von dem Halsreif abrücken. Wenn der Sklave zu aufmüpfig wäre, müsste man sich ihm gegenüber behaupten und dann wäre es gut, wenn der Halsring stark genug wäre, um den Sklaven anzuketten. Kosta würde ihm dem nicht aussetzen oder? Weswegen sollte er ihn anketten müssen?
"Ich glaube ja nicht, dass der Sklave so aufmüpfig ist wie du sagst", entgegnete Eneas, doch sein Freund hatte noch ein ganz anderes Argument. Lächelnd bemerkte er, dass Eneas ja vielleicht einfach Lust hätte, den Sklaven für eine Weile anzuketten. Lust? Kosta blickte ihn wissend an. Meinte er das Bett oder wollte Eneas das bloß denken? Er wusste, dass es scharf sein konnte von seinem Liebsten gefesselt und angekettet zu werden, aber das war stets von kurzer Dauer gewesen und er war ganz sicher kein Sklave gewesen. Er würde sich dieses Mal nicht aussuchen können, wann er genug davon hatte.
"Nun, du musst es wissen...", brummte Eneas. Solange der Verkäufer dabei war, konnte er nichts genaueres dazu sagen und er wusste nicht, ob der Verkäufer nicht auch neugierig Speerfäden abhören würde, um herauszufinden was seine Kunden wirklich dachten.
Wenigstens konnte Eneas den Vorschlag mit dem Knebel schnell abwenden, wobei Kosta nur wenig später vorschlug, dass man sich das zumindest mal anschauen könne. Es könnte nicht schaden, es sich anzuschauen.
"Aus Anschauen wird schnell mehr bei mir", gab Eneas zu. Sie waren nicht hier um sich mit Fesseln für ein heißes Rollenspiel einzudecken. Oder würde Kosta solch einen Knebel auch als normale Bestrafung anwenden? Sein Freund fand ja, dass er zu viel redete.
Bevor Kosta ihn zu Halsreife oder Knebel ziehen konnte, begann ihnen der Verkäufer Schubladen an Ringen des Gehorsams zu zeigen. Neben jedem von ihnen lag ein kleinerer Kontrollring. Den hatte Eneas bisher lieber verdrängt, doch jetzt wurde es ihm deutlich vor Augen geführt. Er würde nicht nur irgendein Ring für seine Männlichkeit tragen. Kosta würde damit direkte Kontrolle über ihn haben.
Für den Moment kamen Eneas wieder Zweifel. Was machte er hier? Er lieferte sich komplett aus. Nachdenklich blickte er zu Kosta. Er tat es für sie beide und da musste er wohl über seinen Schatten springen. Er musste seinem Freund vertrauen und dass dieser nichts davon ausnutzen würde. Nein, das hielt Eneas sowieso nicht für möglich. Ein Rest Nervosität blieb.

Sein Liebster bemerkte, dass der Ring ihm schon gefallen sollte, da er ihn ja sehen würde. Jedoch hatte Kosta seinen eigenen Geschmack und dieses Mal verriet er ihn auch. Er wollte keine harten Farben, diese würden nicht gut zu der braungebrannten Haut passen. Es sei denn, Eneas wolle, dass man sofort sehe wie gefangen der Sklave sei.
"Ähm... dezent ist besser", sagte Eneas unsicher. Kosta zeigte auf einen breiteren matten Goldring, der etwas rau aussah. Danach auf einen Ring aus fast schwarzem Silber. "Die sind beide sehr unterschiedlich. Welche würde dir denn gefallen?", fragte er. Welchen Ring wollte Kosta an ihm sehen? Falls er den Ring an ihm sehen wollte...
"Der Kontrollring sollte ähnlich aussehen oder? Sie sollten eine erkennbare Verbindung haben."
Der Verkäufer wies rasch daraufhin, dass sie einige Ringe hätten, wo Kontrollring und Gehorsamkeitsring von gleicher Machart waren. Für diejenigen, die die Verbindung zu ihrem Sklaven hervorstreichen wollten.
"Oh, davon gibt es einige?", fragte Eneas.
"Dies sind Ringe für den ganz besonderen Sklaven", bestätigte der Verkäufer und zeigte ihnen noch ein paar weitere. Die Ringe waren noch auf andere Art besonders. Besonders teuer.
"Für den ersten Sklaven so viel auszugeben...", überlegte Eneas. Sie wussten nicht einmal was aus dieser Geschichte werden würde. "Oh, was ist mit dem?", wurde er abgelenkt und deutete auf einen kupferfarbenen, breiteren Ring, der etwas versetzt vom Rand schmale, tiefere Rillen hatte. "Aber ich gucke mir gerne noch weitere an", sagte er zu Kosta, "Deine Meinung ist ausschlaggebend für den Kauf."
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 21:44

"Mir gefallen beide Ringe", antwortete Kosta mit einem sanften Lächeln. Er hatte sich schon gedacht, dass Eneas lieber etwas dezentes haben wollte. Wobei etwas auffälliges, dominantes durchaus reizvoll sein konnte. Aber soweit war Eneas noch lange nicht, wenn er es denn je sein würde. "Sie sind beide stilvoll und elegant und nicht protzig. Ein guter, wertvoller Sklave braucht kein Prunk. Er selbst ist das besondere Schmuckstück."
Eneas war es jedoch nicht nur wichtig, dass der Ring schlicht und unauffällig war. Er wollte auch, dass der Kontrollring ähnlich aussehen sollte, wie der Ring des Gehorsams. Er wünschte sich eine erkennbare Verbindung. Natürlich, wenn man mit seinem Sklaven auf Orgien ging, sollte jeder wissen, wer zueinander gehörte, dachte Kosta sich schmunzelnd. Der Verkäufer war jedenfalls gleich Feuer und Flamme und pries seine Ware an, dass sie durchaus Sets hatten, da es einige gäbe, die die Verbindung zu ihren Sklaven hervorstreichen wollten. Eneas war überrascht, dass es doch mehrere davon gab. Der Verkäufer bestätigte dies eifrig.
"Manche beringen auch so ihre Gefährten", steuerte Kosta ungerührt bei. Wenn man diese Spielchen der Macht und des Schmerzes mochte, war dies nichts ungewöhnliches. Der angestellte Krieger nickte wissend. Ihm war das auch bekannt. Dienstbeflissen zeigte er weitere Sets und liess Eneas stöbern. Dieser wand sich noch immer und überlegte, dass man für den ersten Sklaven wohl nicht so viel ausgeben sollte, bis er unversehens von einem Ring abgelenkt wurde, der ihm ehrlich zu gefallen schien. Er war etwas rustikaler als Kostas Vorschläge. Doch er hatte eine warme, kupferne Farbe, die ebenfalls sehr gut zu Eneas Haut passte. Kosta überlegte noch, dass der Ring auch nicht zu schmal war und deswegen nicht komisch an Eneas grosser Männlichkeit wirken würde, als Eneas unversehens meinte, dass Kostas Meinung ausschlaggebend für den Verkauf wäre. Überrascht stutzte der Verkäufer und blickte Eneas verwundert an. Fragend schaute er zu Kosta und musterte Eneas noch einmal. Diesmal genauer und eindeutig nachdenklich. Verflixt!

"Ach was", winkte Kosta mit einer grossen Geste grossspurig ab, um die Aufmerksamkeit des Verkäufers auf sich zu lenken. "Nur weil ich dir diese Ringe bezahle, musst du dich nicht nach meinem Geschmack richten. Es ist ein Geschenk. Die Ringe sind für dich, nicht für mich." Er wandte sich an den Verkäufer. "Er ist nur etwas nervös vor lauter Aufregung über seinen ersten Sklaven. Lasst Euch davon nicht irritieren. Zeigt nur, was Ihr habt. Aber apropos Ringe, die zusammen passen. Ihr habt nicht zufällig auch Halsreifen, die zum Ring des Gehorsams passen? Es wäre nicht gut, wenn die beiden Ringe miteinander konkurrierten." Natürlich hatte der Krieger so etwas in seinem Sortiment und auf Kostas Bitte hin, eilte er auch gleich los, um einige Beispiele zu holen. Kosta nutzte die Gelegenheit und trat etwas näher zu Eneas heran.
"Du musst aufpassen, was du sagst", raunte er ihm samten ins Ohr. "Sonst kommt man noch auf den Gedanken, dass du besagter Sklave bist, der beringt werden soll. Dass du deswegen nervös bist und nicht einfach einfach nur deshalb, weil du wie mein etwas weniger gut betuchter Liebhaber wirkst, der genau weiss, dass er nachher, für die Geschenke die er jetzt gerade bekommt, noch ordentlich in meinem Bett schreien musst."
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 21:45

Eneas horchte auf, als Kosta bemerkte, dass manche ihren Gefährten mit einem Ring des Gehorsams ausstatteten. Ob er das später auch wollte oder sagte er es nur daher? Er klang ziemlich locker, doch das konnte auch ein Schauspiel für den Verkäufer sein. Vorhin im Hotelzimmer war sein Freund noch sehr begeistert darüber gewesen, dass Eneas Ringe von ihm wollte. Aber dieses Mal waren es noch keine Gefährtenringe, sondern um den Sklavenstatus zu unterstreichen. Eneas gab sich damit zufrieden. Sein Liebster war sehr erregt von der Idee geworden und das war ein ziemlich ausschlaggebendes Argument dies nun auch durchzuziehen und nicht zu kneifen. Eneas wollte noch ganz viele Sachen machen, die Kosta gefielen. Solange dieser den Kontrollring nicht einsetzte, wäre es fast wie ein normaler Ring für die Männlichkeit.
Eneas war aber viel zu abgelenkt von all den Gedanken um Gefährten und Ringe, als dass er noch genauer an das Schauspiel dachte, das sie für den Verkäufer gaben. Natürlich wollte Eneas wissen, was sein Freund von den Ringen dachte. Selbst wenn Kosta den Gehorsamkeitsring nicht sehen würde... oder würde er ihm diesen auch überstreifen? Nein, jetzt sollte Eneas sich lieber nicht zu deutlich darauf freuen.
Als er Kosta nach seiner Meinung über den kupferfarbenen, breiten Ring fragte, war der Verkäufer gleich irritiert und blickte fragend zwischen ihnen hin und her. Was war sein Problem? Kosta winkte ab und erklärte, er würde die Ringe nur bezahlen, doch sie seien ein Geschenk für Eneas' ersten Sklaven. Er sei zu nervös deswegen.
"Ohh.. ich schätze eben deinen Geschmack. Du hast darin mehr Erfahrung", lenkte Eneas ab und lächelte verlegen. Die Nervosität musste er auch nicht spielen. was wäre dabei, wenn er sich von seinem Freund beraten ließ? Er hätte es vielleicht anders formulieren sollen. der Verkäufer fragte zum Glück nicht nach und ging auf Kostas Bitten kurz fort, um Halsreife zu holen, die optisch zu dem Ring des Gehorsams passten. Kosta schien leider tatsächlich auf einen Halsreif zu bestehen.

Kaum war der Verkäufer fort, raunte ihm Kosta zu, dass er besser aufpassen müsse. "Sonst kommt man noch auf den Gedanken, dass du besagter Sklave bist, der beringt werden soll", warnte er ihn, doch die folgenden Worte ließen Eneas erst recht erschaudern. Der Verkäufer solle lieber weiterhin denken, dass Eneas der arme Liebhaber wäre, der gleich die großzügigen Geschenke noch im Bett abarbeiten müsse.
"Waas?", hauchte Eneas gedämpft und sah hastig zum Verkäufer, der gerade ein Vitrine öffnete. "Er denkt, ich muss das gleich abarbeiten?" Inwiefern war das besser als dass er ihn für den Sklaven hielt? Jetzt war er der Liebhaber, der nur für den Sex da war...
Und wieso klang das schon wieder wie der Anfang eines heißen Rollenspieles? Ach, es machte sich viel zu sehr bemerkbar, dass schon seit Monden nichts mehr in dieser Hinsicht gelaufen war.
Kosta grinste ihn breit und wissend an ehe er leicht den Kopfschüttel und ihm zuflüsterte: "Nein, noch nicht."
Vermutlich aber, wenn sie noch etwas länger tuschelten. Oder wenn sie etwas eindeutigeres gemacht hätten wie sie sich zu küssen.. Eneas wusste nicht, ob er das vor einem Fremden gewagt hätte. Das war doch ein etwas größerer Schritt.
"Was hälst du denn wirklich von dem letzten Ring?", flüsterte er.
Da kam der Verkäufer zurück mit einem samtausgekleideten Schublade mit mehreren Halsringen. Er hatte leider auch die Zeit gefunden einige Knebel hinzuzufügen.
"Ich glaube nicht, dass der Sklave geknebelt werden muss.."
"Ich habe sie mitgebracht, weil wir einige Linien mit zugehörigen Accessoires haben. Wenn ihr wirklich alles aufeinander abstimmen möchtet. Vom Ring bis hin zu den Fesseln", versuchte der Mann ihnen noch mehr zu verkaufen.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 21:46

Eneas fiel aus allen Wolken, dass der Verkäufer ihn solcher anrüchiger Dinge verdächtigen könnte. Entsetzt fragte er gedämpft hauchend, ob der Krieger wirklich denken würde, dass er den Schmuck abarbeiten musste. Kosta spürte, wie Eneas Nervosität gleich noch einmal in die Höhe schoss und konnte nicht anders, als ihn breit und wissend anzugrinsen. So weit hergeholt war das nicht. Ausserdem war die Vorstellung sehr heiss, dass es der Wahrheit entspräche. Eneas armes Herz schien das jedoch kaum mehr mitmachen zu können, weswegen Kosta doch recht schnell Erbarmen mit ihm hatte und seinen Freund am liebsten einfach nur herzlich umarmen wollte, um ihn zu trösten. Das wäre allerdings erst recht falsch verstanden worden. So lächelte er Eneas nur liebevoll an und schüttelte sachte seinen Kopf.
"Nein, noch nicht", flüsterte er ihm beruhigend zu. Sollte Eneas aber noch mehr solche Bemerkungen machen, wie vorhin, würde der Verkäufer wohl entgültig misstrauisch werden. Besser sie wurden hier rasch fertig.
"Er passt zu dir", lächelte er doch etwas aufgeregt bei der Vorstellung, wie Eneas den Ring tragen würde. "Das gefällt mir. Ich freue mich darauf, ihn an dir zu sehen." Viel zu sehr. Sie mussten hier raus.

Der Verkäufer kam auch gleich wieder. Auf einem mit schwarzem Samt ausgelegtem hatte er verschiedene Halsringe und tatsächlich auch einige Knebel ausgebreitet, welche er ihnen nun präsentierte. Eneas versuchte dem Verkäufer gleich zu erklären, dass sie keine Knebel bräuchten und der Verkäufer versuchte ihm zu erklären, dass es schön wäre, gleich ein ganzes Set zu haben. Dann wäre alles aufeinander abgestimmt. Kosta hingegen betrachtete nur das Halsband, welches ganz offensichtlich zu dem Ring passte, den Eneas sich ausgesucht hatte. Es war aus dem selben Metall, hatte eine ähnliche Form und besass ebenfalls diese markanten Rillen. Kosta konnte sich sofort vorstellen, wie der an Eneas aussehen würde. Er würde nicht wie der von Kosta auf den Schlüsselbeinen ruhen, sondern flach und eng dem Hals anliegen. So wie eines der Samtbänder, die Eneas früher oft getragen hatte. Es würde mehr wie Schmuck, denn wie ein Sklavenring aussehen. Es sei denn, man sah in den Nacken. Dort wurde der Ring deutlich nicht wie ein Schmuckstück mit einer Öse und einem weiteren Ring verschlossen. Dieser war leicht oval und hing schön den Nacken hinunter zwischen die Schulterblätter.

"Wir nehmen das kupferfarbene Set", bestimmte er kurzerhand und unterbrach so ziemlich abrupt die Diskusion des Verkäufers mit Eneas, ob Halsringe und Knebel nun nötig waren oder eben nicht. Der Verkäufer blickte ihn überrascht an, weil er ein ganzes Weilchen nichts gesagt hatte und nun gleich viel Geld ausgeben wollte. Doch er dann fing er sich rasch, verneigte sich bedankend und versprach, alles gleich polieren und einpacken zu lassen. Dafür schickte er einen jungen Angestellten los. Ein weiterer brachte ihnen je ein Glas Sekt und nachdem sie etwas daran genippt hatten, forderte der Verkäufer dezent das Geld für den Schmuck ein. Es wurde noch etwas geplaudert, die Einladung bald wieder vorbei zu kommen ausgesprochen und viel Vergnügen mit dem Neuerwerb gewünscht. Schliesslich standen sie aber wieder draussen auf der Strasse. Eneas hielt in den Händen eine schmucke, schwarze Papiertasche mit silber geprägter Schrift in der Hand. Darin befanden sich ihn mehreren hübschen Kartonschächtelchen die Schmuckstücke, die Eneas bekommen hatte.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 21:47

Kosta freute sich darauf den Ring an ihm zu sehen? Was sollte das heißen? Eneas war umso mehr versucht nach Kostas Hand zu greifen, um sie ein wenig zu liebkosten. Wenigstens das. Nur unterbrach sie der Verkäufer wieder, um ihnen eine Auswahl an Halsringen und Knebeln zu präsentieren. Eneas wollte sich damit überhaupt nicht anfreunden, doch er war froh, dass seinem Freund der kupferfarbene Ring gefiel. So wichtig war es ja auch nicht. Eneas würde ihn gewiss nicht so lange tragen. Trotzdem... es war ein Ring von seinem Liebsten. Eneas blickte ihn verliebt an, doch Kosta war zu beschäftigt damit die Halsreife genauer zu mustern. Insbesondere das kupferfarbene Halsband, das klar zu dem Kontroll- und Gehorsamkeitsring gehörte, denn es hatte die gleichen erkennbaren Rillen. Es hatte allerdings noch ein weiteres Detail. Hinten wurde es von einer Öse und einem Ring verschlossen, der eindeutig groß genug war, um daran eine Kette zu befestigen.
"Habt ihr nicht auch Halsbänder ohne Befestigungsmöglichkeiten?", erkundigte sich Eneas. "Etwas schlichteres..." Dabei war dieser Halsreif bereits recht schlicht. Für Eneas war es trotzdem nicht dezent genug. Er wollte das nicht in der Öffentlichkeit tragen. Würde Kosta dies verlangen?
Sein Freund beendete die Diskussion abrupt, als er laut festlegte, dass sie das komplette kupferfarbene Set nehmen würden.
"Oh... wirklich?", fragte Eneas überrascht. Der Verkäufer fing sich wesentlich schneller und war dann tatkräftig dabei seinen Assistenten zu rufen, der ihnen alles reinigte und dann in verschiedene Schächteln einpackte. Es ging alles so geschwind, dass Eneas kaum protestieren konnte, dass dieses Set weit mehr beinhaltete, als er gewollt hatte. War das ein Knebel, der gerade in Seidenpapier eingerollt wurde? Aber...
Der Verkäufer drückte ihnen ein Glas Sekt in die Hand und Eneas nippte nervös daran. Dass ihnen der Mann noch viel Vergnügen mit dem "Neuerwerb" wünschte, kam Eneas wie leichter Spott vor. Meinte er den Sklaven oder den Schmuck? Kosta hatte alles bezahlt und dann fand sich Eneas bereits wenig später mit einer schwarzen Einkaufstasche vor dem Eingang wieder. Darin stapelten sich Schachteln mit Inhalten über die der Schriftsteller rettungslos den Überblick verloren hatte.

"Ich weiß gar nicht was wir gerade alles gekauft haben", gab er zu. "Ich meine du", verbesserte er sich. Erwartete Kosta nun auch, dass Eneas es abarbeitete? Es war jedenfalls eine schöne Phantasie.
"Gehen wir zurück zum Hotel?", fragte Eneas deswegen vielleicht ein bißchen zu schnell. Doch sein Freund wollte weiter einkaufen.
"Noch mehr?", ächzte der Pirat. Wenn es nicht um Bücher ging, so war er kein großer Freund von langen Einkaufstouren. "Ich meine... was möchtest du denn einkaufen? Brauchst du selbst noch etwas?"
Er ging neben Kosta her, lächelte ihn nach einer Weile an. "Danke, dass du im Geschäft nichts gesagt hast. Über das was ich jetzt sein soll", bedankte er sich. Kosta hätte bereits jetzt damit anfangen können ihn bloßzustellen, doch das war nicht passiert.
Es war später nachmittag und sie schlenderten durch die Straßen bis sie zu einigen Geschäften kamen, die draußen Kisten mit frischem Obst und Gemüse aufgestellt hatten. Direkt nebenan war auch ein Metzger.
"Oh, wenn du Lebensmittel kaufen willst, reisen wir weiter?", vermutete Eneas. Es wirkte mehr so, als wollten sie sich für die nächsten Tage eindecken als dass sie nur einen kleinen Imbiss mit aufs Hotelzimmer nahmen.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 21:49

"Das macht nichts", schmunzelte Kosta. Eneas war süss, wie er da so seine eigenen Ringe und seinen Knebel in der eleganten Tasche trug und dabei ziemlich überfordert und verwirrt schaute. "Heute Abend kannst du alles in Ruhe auspacken und ausprobieren." Eneas schien sich unter dem Ausprobieren etwas ganz besonderes vorzustellen, denn er fragte rasch, ob sie zurück ins Hotel gehen würden. Wohl damit er ausprobieren konnte. Eneas wirkte für den Moment gar nicht so abgeneigt, angeleint zu werden. Und Kosta war ehrlich gesagt auch viel zu sehr versucht, das zu tun.
"Nein, wir gehen weiter einkaufen", schüttelte er sicherheitshalber seinen Kopf. Sie sollten jetzt bloss keine Dummheiten begehen. Dann musste er aber lachen, als Eneas daraufhin ächzte. Er war noch nie gerne einkaufen gegangen, wenn es nicht um Bücher ging. "Ich und du eigentlich auch, ja wir brauchen noch das eine oder andere", grinste er geheimnisvoll und wollte Eneas nicht offenbaren, dass sie sich noch mit Nahrungsmitteln eindecken mussten. Eneas wehrte sich erstaunlicherweise nicht weiter gegen das Einkaufen, sondern wirkte ganz zufrieden, während er so neben ihm her ging. Nach einer Weile lächelte er ihn an, so dass Kosta ganz weiche Knie bekam, und bedankte sich bei ihm dafür, dass er ihn nicht als Sklaven blossgestellt hätte, der er jetzt sein sollte. Scheu lächelte Kosta zurück. Er brachte es nicht über sich, Eneas zu korrigieren, dass er das jetzt war und nicht nur sein sollte. Stattdessen fasste er ihn nur sanft an der Hand und drückte diese liebevoll.

Viel eher als erwartet gelangten sie zu einigen Geschäften, die Lebensmittel verkauften. Während Kosta noch immer Eneas liebem Dankeschön nachsinnierte, begriff sein Freund rasch, dass sie weiter reisen würden, wenn Kosta Lebensmittel einkaufen wollte.
"Genau", riss Kosta sich zusammen. "An einen Ort, wo wir nicht dauernd von Hotel- oder Restaurantpersonal beobachtet werden." Sonst konnte er Eneas ja nie wie einen Sklaven behandeln. Nicht, wenn sein Freund sich vor allen möglichen Leuten verstecken wollte. Ausserdem wollte Kosta gerne alleine mit Eneas wohnen. Ungestört, wo er ihn ganz für sich hatte. Unvermittelt hatte er es recht eilig, fertig zu werden und an ihr Zielort zu gelangen.
"Wir müssen uns sogar etwas beeilen", informierte er Eneas. "Ich habe uns eine Kutsche bestellt, die schon bald auf uns warten wird." Mehr wollte er jedoch nicht verraten. Also gingen sie rasch durch die Läden und kauften sich sowohl frisches Zeug, was sie in den nächsten paar Tagen gebrauchen konnten, aber auch Sachen in Dosen oder ähnlich lang haltbare Lebensmittel, die sie später Essen konnten. So gab es beim Bäcker nicht nur frisches Brot, sondern auch Knäckebrot für den Notfall und beim Metzger gab es nicht nur das eine oder andere frische Stück Fleisch, sondern auch Würste, Salami und Pöckelfleisch, was etwas länger haltbar war. Kosta wusste ja noch nicht, wie sie vor Ort einkaufen gehen konnten.

Schwer mit Taschen und Körben beladen, als wären sie beide Lastsklaven, schleppten sie sich zurück zu dem belebten Platz, wo sie zu Mittag gegessen hatten. Gerade noch rechtzeitig. Der Kutscher schaute sich schon nach ihnen um und nachdem er sich bei ihnen vergewissert hatte, dass sie ihn bestellt hatten, half er ihnen ihre Einkäufe in die Kutsche zu verstauen. Es war eine ganz normale, öffentliche Kutsche. Zwei Sitzbänke einander gegenüber, so dass bequem vier und weniger bequem sechs Personen darin Platz fanden. Die eine Bank war jetzt allerdings mit ihren Einkäufen belegt. Auf dem Boden hatte es wie so oft einen Ring eingelassen, wo man seine Sklaven bei bedarf anketten konnte. Etwas, was er jetzt eigentlich mit Eneas tun sollte, um ihn so richtig als Sklaven fühlen zu lassen. Entsprechend hing sein Blick für eine Weile nachdenklich bei dem Ring.
"Setz dich schonmal in die Kutsche", wiess er Eneas stattdessen dann an. "Ich komme gleich wieder." Er wandte sich zu dem Kutscher. "Noch einen Moment bitte", bat er den Mann, bevor er geschickt über den Platz huschte. Er hatte doch da so einen kleinen Laden gesehen. Es dauerte nicht lange, bis er gefunden hatte, wonach er gesucht hatte. Wie versprochen war er bald zurück und stieg rasch in die Kutsche. Mit einem süssen Lächeln reichte er Eneas ein Cornet mit seinem Lieblingseis darin hin.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 21:50

Sein Freund erklärte ihm, dass sie zu einem Ort reisen würden, wo sie nicht ständig beobachtet würden. Eindeutig fiel da ein Hotel weg, also etwas einfacheres und abgeschiedeneres? Eneas fragte sich was Kosta sich da genauer überlegt hatte, aber es war auch schön überrascht zu werden und wo sein Liebster gerade so eifrig plante, würde Eneas versuchen sich leiten zu lassen. Das sollte er demnächst sowieso tun. Es war gut, dass Kosta wieder eigenen Antrieb hatte im Vergleich zu der Zeit auf Nuranessa. Es schien ihm gut zu tun und das wollte Eneas gewiss nicht unterbrechen. Wenn es nur nicht so schwer wäre die Kontrolle aus der Hand zu geben. Doch er wollte mit Kosta zusammenkommen und da sollte er es besser lernen.
Sein Schwarm erzählte ihm wenigstens etwas von seinen Plänen und dass eine Kutsche bald auf sie warten würde. Die durften sie anscheinend nicht verpassen und bis dahin wollte Kosta noch jede Menge Vorräte einkaufen.
"Wer soll denn das alles essen?", stöhnte Eneas, während er zusehends immer mehr Taschen und Körbe mit sich herumschleppte. Die Menge war eindeutig nicht für eine kurze Übernachtung gedacht, sondern für einen längeren Aufenthalt. Dieses Experiment würde nicht plötzlich nach ein paar Tagen vorbei sein... Eneas hatte das Gefühl, dies immer noch nicht richtig verdaut zu haben. Er sollte jetzt ein Sklave sein, doch er fühlte sich nicht wie einer.
Um seine Zurückhaltung zu üben, überließ er Kosta die meisten Entscheidungen was die Lebensmittel betraf, doch bei der ein oder anderen Leckerei konnte er nicht widerstehen. Es hatte fast etwas davon, dass sie sich auf einen längeren Urlaub vorbereiteten. Erst Ringe, dann Urlaub... eine schöne, leider viel zu trügerische Vorstellung. Vielleicht irgendwann einmal wenn Kosta nicht schon allein bei dem Gedanken reißaus nahm. Dafür dass Eneas der Freiheitsliebende war, war es nun eher Kosta, der sich nicht so gerne festlegen und binden wollte. Aber vermutlich lag es daran, dass sie vorher noch einiges zu verarbeiten und zu klären hatten. Nur weil sie jetzt für zwei Tage gut miteinander umgingen, waren die Probleme und Meinungsverschiedenheiten nicht plötzlich weg. Er sollte sich lieber keine Illusionen machen.
Aber aufgeben würde er auch nicht.

Nachdem Kosta endlich zufrieden mit der eingekauften Menge und Qualität war, trugen sie ihren neuen Proviant bis zurück zu dem Platz, wo sich das Restaurant befand, das sie besucht hatten. Eine größere Kutsche erwartete sie bereits und nachdem sie mit dem etwas ungeduldigen Kutscher gesprochen hatten, konnten sie all das Gepäck einladen.
"Warte, was ist denn mit den Sachen im Hotel? Mein Gepäck..." Eneas stockte. "Ich habe kein Gepäck", fiel ihm wieder ein. Daran musste er sich wirklich noch gewöhnen. Und den Rest hatte sein Freund anscheinend in seinem Juwelengepäck mitgenommen. Eneas wuchtete einen weiteren Korb mit Lebensmitteln auf die leere Kutschbank. Er setzte sich dem gegenüber und wartete, dass Kosta nachkam, als dieser bei der Kutschtüre stand und längere Zeit auf einen Ring im Boden der Kutsche blickte. Erst jetzt fiel auch Eneas der Ring auf. Wofür war der? Etwa für Ketten?
Kosta sagte ihm, dass er gleich wiederkommen würde und Eneas auf ihn warten solle. Verwirrt blickte der Pirat seinem Freund nach. Er wollte doch nicht etwa Ketten holen, um diesen Ring auszuprobieren oder? Würde es jetzt bereits beginnen, dass Kosta ihn anders behandelte? Eneas würde sich das nicht gefallen lassen, wo er nun wirklich nichts verbrochen hatte. Er hatte brav die ganzen Einkäufe hierher geschleppt.
Aber etwas viel schöneres passierte. Kosta kam mit zwei Eistüten wieder und eine hielt er ihm lächelnd entgegen.
"Oh.. danke." Eneas lächelte erfreut zurück und leckte von dem Eis. Haselnuss und Joghurt, seine Lieblingssorten. Kosta kannte ihn eben doch am besten. Dann saßen sie beide einträchtig zusammen und genossen ihr Eis, während die Kutsche sich langsam in Bewegung setzte.
"Ich hoffe, wir haben nichts vergessen", überlegte Eneas. "Wie lange dauert denn die Fahrt?" Er hätte gerne mehr herausgefunden, wohin sie fuhren. Wenn sie so viel eingekauft hatten, würde es dort wohl weniger Möglichkeiten dafür geben.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Mi 12. Okt 2022, 06:48

Glücklich strahlte er Eneas an, als dieser sein Eis entgegen nahm und freute sich darüber, seinem Freund eine Freude gemacht zu haben. Er sollte doch auch spüren, dass Sklave sein nicht nur schlimm war. Dass man trotzdem Freunde und Spass haben konnte. Aufgeregt setzte Kosta sich neben Eneas auf die Kutschbank und leckte vorsichtig an seinem eigenen Eis. Der Kutscher trieb die Pferde an und es konnte losgehen.
"Das wichtigste ist dabei", lächelte zuversichtlich. Eneas war bei ihm. Mit allem anderen würden sie sich schon zu behelfen wissen. "Ich weiss nicht, wie lange die Fahrt dauern wird. Wir reisen sicher noch einmal über die Winde, aber am Abend sollten wir da sein." Bis dahin konnten sie ihr Eis geniessen und nachher vielleicht noch etwas trinken. Sie könnten natürlich auch etwas kuscheln oder plaudern. Allerdings dünkte Kosta beides ziemlich gefährlich. Wenn er so darüber nach dachte, konnte er sich gar nicht entscheiden, was gefährlicher war. Wenn sie nun zu schmusen begannen, oder wenn sie über die Sklaverei und den Vertrag sprachen. Kosta zog es vor, es lieber einfach nur zu geniessen, neben Eneas zu sitzen.

Glücklicherweise dauerte die Reise schlussendlich nur etwas mehr als zwei Stunden. Dann hielt der Kutscher am Waldrand an und öffnete ihnen die Tür, damit sie aussteigen konnten. Er teilte ihnen mit, dass es nicht mehr weit sei, dass er jedoch mit der Kutsche wegen des Weges nicht ganz an ihr Ziel fahren konnte. Kosta nickte und sprang rasch aus der Kutsche. Das hatte er schon gewusst.
"Vielen Dank für die sichere Fahrt", lobte er den Kutscher, bevor er wieder in das Gefährt schaute. "Eneas, würdest du mir bitte die Einkäufe raus reichen?" Es war einfacher, wenn jemand in der Kutsche war und jemand draussen. So viel wie möglich war, liess Kosta gleich in sein Juwelengepäck verschwinden. Aber da er darin viel von seinen eigenen Sachen drin hatte und dazu noch Eneas Gepäck, gab es doch drei Körbe mit Vorräten vollgepackt, die er irgendwie in seine Hände kriegen und den Hügel hochtragen musste. Erst einmal half er jedoch Eneas aus der Kutsche und anschliessend verabschiedeten sie sich von dem Fahrer, der dann auch gleich die Kutsche wendete und zurück fuhr.

So standen sie schliesslich ganz allein scheinbar im Nirgendwo. Hinter ihnen ragten dicke Eichen eines dichten Waldes auf. Selber standen sie auf eine Wiese mit langem Grass, welches golden glänzte im Licht der langsam untergehenden Sonne. Vor ihnen führte der Weg einen sanften Hügel hoch. Kosta packte sich tatkräftig die drei Körbe, damit sie losgehen konnten, wurde dann aber von Eneas aufgehalten, der ihm zwei der Körbe abnehmen wollte. So ganz wollte Kosta das nicht zulassen. Er wollte Eneas ja nicht auf diese Weise als Sklave behandeln. So entstand eine kleine, scherzhafte Rangelei aus der Eneas als glorreicher Eroberer eines Korbes herausging. Den hatte Kosta einfach nicht festhalten können.

Grinsend gingen sie den Weg entlang, der schon bald eine Kurve nach links zog und wieder den Hang hinunter führte. Kosta und Eneas zweigten jedoch vorher auf einen Trampelpfad ab, der ziemlich gerade und auch steil den Hügel hoch führte. Der Duft von Meerwasser und Wiesenthymian stieg einem in die Nase. Über ihnen kreisten weisse Möven und nach etwa zwanzig Metern tauchte allmählich hinter den Grasshalmen am Hügel das strohgedeckte Giebeldach mit den zwei Kaminen je links und rechts an der Frontseite eines weissgetünchten Häuschens auf.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Mi 12. Okt 2022, 08:57

Kosta blieb weiterhin geheimnisvoll und verriet ihm nur, dass sie noch einmal über die Winde reisen würden ehe sie abends ankämen. Wo immer das war, jetzt sollte Eneas sich lieber noch keine Sorgen machen und sein Eis genießen. Er wusste nicht wie lange es noch so unbeschwert bleiben würde. Es war gerade so schön zwischen ihnen und Eneas wollte nichts tun, um es zu ruinieren. Deswegen plauderte er lieber über den interessanten Tag und behielt alle Fragen für sich.
Am Ende dauerte die Fahrt über die Winde doch nicht sehr lange und sie kamen am frühen Abend an. Allerdings hielt die Kutsche mitten auf dem Weg und wollte sie nicht weiterfahren, da der Weg dazu nicht geeignet war. Wo zur Hölle waren sie? Sie mussten wirklich weit weg von einer Stadt oder Siedlung sein. Nun wo sie angehalten hatten, wurde Eneas wieder mulmig zumute. Was würde jetzt auf ihn zukommen?
Eneas reichte seinem Freund die Einkäufe nach draußen und Kosta verstaute einige in seinem Juwelengepäck ehe er den Rest beiseite stellte und Eneas aus der Kutsche half. Sie verabschiedeten sich vom Kutscher und kurze Zeit standen sie beide alleine an einem Waldrand. Vor ihnen erstreckte sich eine große Wiese über die rotgoldener Sonnenschein schien. Ein kleinerer Weg zweigte von dem größeren ab und führte einen Hügel nach oben. Kosta schien zu wissen was sie dort erwartete, denn er schnappte sich gleich alle drei Körbe und ging daraufzu.
"He, Moment, warte!" Eneas eilte ihm rasch hinterher. "Ich helf dir!" Er versuchte seinem Freund etwas abzunehmen, doch so einfach war das nicht, da Kosta es alles alleine tragen wollte. Eneas ließ sich nicht so schnell abwimmeln und am Ende hatte er wenigstens einen Korb ergattert. "Oww, du bist so stur", beschwerte er sich grinsend, "Du musst es nicht alleine machen. Lass mich doch... he, nur noch den anderen Korb." Er rannte Kosta hinterher, aber dabei verlor er einen Apfel aus seinem eigenen Korb. "Oh. Moment." Eneas versuchte den davonkullernden Apfel aufzusammeln, beim Bücken rollte ein weiterer davon und so dauerte es doch ein wenig bis er alles wieder beisammen hate. Danach beeilte er sich schnell wieder zu seinem Freund aufzuschließen.
Kosta grinste ihn wissend an und schließlich fügte sich Eneas einträchtig neben ihm herzugehen. Er konnte anscheinend noch nicht die Verantwortung für gleich zwei Körbe übernehmen.

Sie begannen den steilen Weg nach oben zu gehen, als der Wind drehte und und Eneas salzige Seeluft in die Nase bekam. Die würde er überall erkennen. Eneas schritt schneller aus. Er hatte nicht gewusst, dass sie am Meer waren. Oben auf dem Hügel erwartete ihn dann ein unaussprechlicher Anblick und er stellte den Korb für den Moment ab. Das Gras war grün und dicht, ein weißes Häuschen stand an der Klippe, doch Eneas hatte zunächst nur Blick für das Meer dahinter.
Schnurstracks ging der Pirat am Haus vorbei, entlang der kleinen Gartenmauer bis hin zur Klippe, die steil abfiel. Unten brachen sich rauschend die Wellen an den Felsen. Möven kreisten kreischend über dem Wasser. Eneas atmete tief durch. Kosta hatte ihn extra hierher gebracht, vermutete er. Zum Meer. Weil er wusste wie sehr Eneas es mochte.
Er drehte sich um und lächelte Kosta dankbar an.
"Warst du schon einmal hier?", fragte er. "Du hast da wirklich etwas schönes entdeckt. Und das ist das Häuschen, das du ausgesucht hast?", fragte er und deutete auf das weißgetünchte Haus. Es sah sehr verschlafen aus. Von außen auch ein bißchen verlebt was den Vorderbereich betraf. Vielleicht hatte schon länger niemand mehr darin gewohnt oder daran gearbeitet.
Die Eingangstür befand sich auf der Waldseite des Hauses in der Mitte der Längsseite. Links und rechts von der Tür befanden sich jeweils zwei Fenster. Zwischen den rechten beiden Fenstern war vor der Wand eine einfach Bank aufgestellt worden, von der aus man den Kräuter- und Gemüsegarten betrachten und überlegen konnte, was man darin noch werkeln wollte. Unter den Fenstern auf der linken Seite der Türe war der ganzen Wand entlang und noch um die Ecke herum gehaktes Holz ordentlich aufgeschichtet worden, welches sie scheinbar benötigen würden. Zumindest liessen die beiden Schornsteine links und rechts des Hauses dies vermuten. Eine niedrige Steinmauer trennte den schon etwas verwildert aussehenden Garten von der Wiese.
Eneas hob wieder den Korb auf. Er freute sich, dass das Haus direkt am Meer war. Wenn er es schon nicht befahren konnte, so war die Küste der nächstbeste Ort, wo man sein konnte.
"Willst du mir dann zeigen wie es drinnen aussieht?", fragte er und öffnete das kleine Gartentor, damit Kosta mit seinen zwei Körben vorgehen konnte.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Mi 12. Okt 2022, 09:10

Dieser Hügel war ganz schön steil. Kosta merkte rasch, dass ihm der Atem knapp wurde. Zu knapp. Denn so steil war der Hügel eigentlich nicht. Er war offensichtlich noch nicht wieder so ganz gesund. Die Anstrengung ging jedoch sofort vergessen, als Eneas die salzige Seeluft in die Nase bekam. Wie eine Katze die die Witterung nach einem Leckerli aufgenommen hatte, wurde er ganz aufgeregt und schritt schneller aus, um möglichst rasch das Meer sehen zu können. Lächelnd schaute Kosta ihm nach und wäre ihm gerne rasch gefolft. Es blieb ihm jedoch nichts anderes übrig, als langsam einen Schritt nach dem anderen zu machen. Sein Körper konnte nicht mehr geben. Allmählich spürte Kosta auch den intensiven Tag und die knappe Nacht.

Wieder war es rasch vergessen, als er oben angelangt war und Eneas ihn dankbar anlächelte. Kostas Herz klopfte wie verrückt und er freute sich, dass er den richtigen Ort für sie Beide ausgesucht hatte. Vor Verlegenheit über Eneas Freude wurde er leicht rot auf den Wangen.
"Nein.... nein ich war noch nie hier", schüttelte er scheu den Kopf. "Tefan hat mir geholfen es zu finden. Ich... ich habe nach einem gemütlichen Häuschen am Meer gefragt und er hat mir verschiedene Beschreibungen mit Zeichnungen geschickt. Ich hatte gehofft, es gefällst dir." Neugierig blickte sich auch Kosta um, betrachtete den verwilderten Garten hinter der niedrigen Steinmauer, die Bank vor dem Haus, dahinter das Meer, in welches die Sonne nun zu tauchen schien.

"Gern", lächelte er aufgeregt und etwas atemlos, als Eneas darum bat, ihm zu zeigen, wie es drinne aussah. Sein Freund hielt ihm sogar die Gartentür auf. Rasch trat Kosta hindurch, durchschritt den etwas verwilderten Garten und strich sich seine Schuhe an der Fussmatte vor der Haustür ab. Gleichzeitig stellte er seine Körbe ab, damit er die Hände frei für den Schlüssel hatte, den er aus seinem Juwelengepäck herbeirief. Knarzend und mit Kraft liess der Schlüssel sich umdrehen. Genau so knarrzend schwang die Tür auf. Eneas hatte ihm inzwischen einen weiteren Korb geklaut. Kosta seufzte, nahm den letzten Korb und betrat neugierig das Haus.
Zu seiner Rechten füllte ein behagliches Wohnzimmer den ganzen Grundriss des Hauses aus. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es ebenfalls zwei Fenster, die freie Sicht auf das Meer boten. An der rechten Wand gab es einen grossen, gemütlichen Kamin. Niedrige Regale standen an den Wänden. Ein weiches Sofa und zwei Sessel standen vor dem Kamin und luden zum vertrauten Kuscheln ein.
Neugierig riss er sich von dem Anblick der wohnlichen Stube los und schaute in die linke Hälfte des Hauses. Hier war der Raum zweigeteilt. Respektive er sah direkt neben sich eine offene Küche, die etwas von einem niedrigen Tresen vom Rest des Raumes und des Eingangbereiches abgetrennt wurde. Sie war grosszügig eingerichtet und hatte in der Mitte einen praktischen Arbeitstisch mit einer glänzend polierten Tischfläche. Auch an der linken Wand befanden sich zwei Fenster und so wurde die Küche schön erhellt. Es könnte Spass machen, darin zu arbeiten und zu kochen.
Da wo die Küche nicht vom Tresen oder den Hauswänden abgegrenzt wurde, befanden sich zwei weitere Wände. Eine, die zur Küche zeigte und eine, die zum Wohnzimmer zeigte. In dieser befanden sich zwei Türen. Dahinter wahren Bad und Waschküche zu finden. Entlang der Wand des Badzimmers führte eine schmale, hölzerne Treppe ohne Geländer nach oben unters Dach. Es gab viel zu entdecken. Kosta trat jedoch erst einmal einfach nur ein und stellte den schweren Korb auf dem Tresen ab, so dass er frei war, Eneas seine Körbe abzunehmen und ebenfalls dahin zu stellen. So konnten sie den Rest des Hauses gemeinsam erkunden, bevor Kosta wieder streng mit Eneas werden würde.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Mi 12. Okt 2022, 09:24

Sein Freund erklärte ihm, dass er das Häuschen selbst noch nie gesehen hätte und Tefan ihm geholfen hätte, es zu finden. Dieser Tefan wieder, dachte Eneas kurz eifersüchtig. Zum Glück waren die beiden nie hier gewesen. Eneas wollte nicht länger daran denken und lieber gemeinsam mit Kosta das Haus erkunden. Er freute sich aber auch darauf morgen den Sonnenaufgang am Meer zu genießen. Es war eine schöne Stelle. Etwas wild und rauer, als zum Beispiel auf dem tropischen Nuranessa, doch auch das hier hatte seinen eigenen Charme. Kosta hatte eine gute Wahl getroffen und er schien sich so über das Lob zu freuen, dass er leicht errötete. Oder war dies wegen etwas anderem? Vielleicht hatte er sich auch überanstrengt, weil er unbedingt die meisten Einkäufe hatte tragen wollen.
Als Kosta also den Schlüssel herauskramte und dabei die Körbe abstellte, schnappte sich Eneas rasch einen davon. Endlich konnte er besser helfen und gemeinsam betraten sie das Haus. Unten war es überraschend offen mit einem Wohnbereich rechts und einer Küche links. Eine Treppe führte nach oben. Die Einrichtung war recht rustikal, allerdings nicht zu schwer und dunkel. Sie verstrahlte eher Gemütlichkeit. Eneas trug die Körbe zur Küche, als Kosta ihm schon wieder etwas abnehmen wollte.
"He, das schaff ich schon", beschwerte Eneas sich schmunzelnd. Heute würde er es definitiv nicht mehr schaffen Kostas Liebenswürdigkeit und Hilfsbereitschaft zu übertrumpfen, die er den ganzen Tag über schon demonstrierte. Langsam machte sich bei Eneas aber auch Müdigkeit breit. Es war ein langer Tag gewesen und nach zwei Reisen über den Winden und wenig Schlaf, freute er sich auf das Bett.
Eneas streckte sich. Sie ließen die Einkäufe fürs erste stehen und sahen sich weiter um. Im Erdgeschoss war ebenfalls das Badezimmer und eine Türe führte nach draußen hinters Haus, wo es einen Werkzeugschuppen gab und jede Menge Holz, das noch gehackt werden musste. Eine Wiese führte direkt zur Klippe. Wenn man hier eine kleine Veranda hätte oder einfach einen Esstisch, hätte man einen tollen Ausblick, dachte Eneas. Oder gar für eine kleine Feier. Jedoch war er sehr froh darum, dass sie hier recht abgeschieden waren und so niemand mitbekam, was für einen Vertrag Eneas unterschrieben hatte. Würde sich Kostas Verhalten nun ändern wo sie alleine waren? Musste Eneas sich in Zukunft wie ein Sklave verhalten und sich unterwerfen?
Es wäre so viel schöner, wenn sie hier einfach Urlaub machen konnten.

Nachdenklich folgte Eneas seinem Freund wieder nach drinnen und sie gingen nach oben, wo es noch zwei Räume unter der Dachschräge hatte. Direkt als sie raufkamen wurde das erste Zimmer als Arbeitszimmer und Bibliothek genutzt. Ein grosses Fenster in der Wand an der Stirnseite ließ viel Licht ein, um den Raum zu erhellen. Direkt unter dem Fenster stand ein schöner Schreibtisch mit einem Stuhl davor. Bücher lagen überall verstreut herum. Manche in Hängeregalen, die in der Dachschräge angebracht worden waren, andere auf Stapeln am Boden. Wieder andere waren in den Regalen an der Frontseite links und rechts neben dem Fenster. Es schien, als hätte der letzte Besitzer des Hauses vergessen, dass er hier eine Bibliothek hatte. Eine heiss geliebte Bibliothek offensichtlich, die man kaum verlassen mochte. Denn unter einer Dachschräge befand sich sogar noch eine Pritsche, die eine kleine Schlafstätte bot. Wohl für den Notfall, sollte man so lange gearbeitet haben, dass man es noch nicht einmal mehr ins Bett schaffte.
Eneas wusste, dass Kosta früher als Kind oft in einer Bibliothek geschlafen hatte, umgeben von Büchern. Aber nicht nur für ihn wirkte es heimelig. Eneas liebte Bücher genausosehr und vergrub sich mit Vorliebe in ihnen, wenn er denn mal Zeit hatte.
Eine Türe führte rechts in das andere Zimmer, das schlichter eingerichtet war. An dieser Stirnseite der Wand befand sich ein kleinerer Kamin, welcher in den selben Schornstein mündete, wie der grosse Kamin unten in der Stube. Links und rechts davon, befanden sich zwei Fenster und darunter je eine Kommode. An der Wand, welche den Dachraum in zwei Hälften teilte, standen schmale Holzschränke und in den Ecken je zwei Truhen. Frei im Raum, absolut mitten drin stand ein grösseres Bett, welches Platz genug für zwei Personen bot. Es schien kein Kopf- oder Fussende zu haben, sondern bestand einfach nur aus einem festen, hölzernen Rahmen, der von vier dicken Beinen getragen wurde und in dem eine Matzratze mit Bettzeug lag.
Eneas stockte ein wenig und wurde verlegen.
"Oh... nur ein Bett...", begann er. Gut, sie hatten heute vormittag auf einem wesentlich kleineren Bett gelegen und geschlafen, aber das war nur für wenige Stunden gewesen. Hier würden sie wesentlich länger bleiben. "Also ich meine, das ist gut... ähm, kein Problem. Ich hatte nur gedacht, du wolltest wieder etwas eigenes..", sagte Eneas und blickte Kosta fragend an.
Allgemein war das Häuschen eher klein und um es herum war viel offene Fläche. Nicht viele Rückzugsmöglichkeiten, wenn man dem anderen aus dem Weg gehen wollte. Zur Not könnte einer von ihnen unten auf dem Sofa schlafen, aber da das Wohnzimmer nicht von der Küche getrennt war, begegnete man sich spätestens beim Frühstück.
Vielleicht war es nicht schlecht, dass sie auf so engem Raum leben würden. Sie sollten sich miteinander auseinandersetzen und sich nicht aus dem Weg gehen wie es Kosta gerne auf Nuranessa getan und selbst noch auf dem kleinen Segelboot versucht hatte.
"Das Haus sieht von innen auch sehr schön aus. Ich weiß nicht wies dir geht, aber ich bin ziemlich müde vom Tag. Wollen wir die vorräte einräumen und noch etwas kleines zu Abend essen?", fragte Eneas.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Mi 12. Okt 2022, 09:29

Es machte Spass mit Eneas das Häuschen zu erkunden. Wobei Kosta eigentlich nur Augen für Eneas hatte und wie er Stück für Stück alles entdeckte. Kosta überlegte sich dabei immer, was sie dort gerade gemeinsam machen könnten. Gemeinsam kochen, auf dem Sofa kuscheln, hinter dem Haus Holz hacken, im ersten Stock unter dem Dach gemeinsam lesen. Nur als sie in das Schlafzimmer kamen und Eneas das einzelne Bett sah, da dachte Kosta nicht daran, wie sie gemeinsam darin schliefen. Es wäre natürlich schön. Doch Kosta überforderte das. Die paar Stunden im Hotel hatten gerade so funktioniert. Aber Nacht für Nacht wochenlang, das versetzte ihn schon fast in Panik. Er war noch nicht soweit, mit Eneas zu schlafen. Obwohl er es sich gleichzeitig heiss ersehnte.

"Eigentlich schon", nuschelte er kaum hörbar, nachdem Eneas vermutet hatte, dass Kosta lieber ein eigenes Bett gehabt hätte. Rasch trat erzum Fenster, um es zu öffnen und etwas frische Luft herein zu lassen. Wobei wohl heute Morgen jemand aus dem nahen Dorf hier gewesen sein und alles gereinigt und gelüftet haben musste. Denn es roch erstaunlich frisch für ein altes, unbewohntes Haus. Fieberhaft überlegte er, wie er Eneas sagen sollte, dass es ja theoretisch noch ein zweites Bett in dem Haus gab. Ja sogar hier unter diesem Dach. Als sein Freund vorschlug, die Vorräte einzuräumen und was kleines zu Abend zu essen.
"Gute Idee", nickte Kosta eifrig und schloss sofort wieder das Fenster. "Ich bin froh, dass es dir hier gefällt. Ich denke, wir werden ein Weilchen hier bleiben."

Gemeinsam gingen sie wieder nach unten in die Küche. Kosta machte Licht, da es allmählich dunkel wurde und da es doch etwas frisch in dem Gemäuer war, ging er zum Kamin und entzündete darin ein prasselndes Feuer. Währenddessen erkundete Eneas die Küchenschränke und überlegte sich, wo sie was verstauen konnten. Kosta half ihm dabei, die Vorräte, in die Regale zu tun und schnitt ihnen derweil auch ein paar Scheiben Brot und Käse ab, damit sie ein kleines Abendessen hatten. Das Mittagessen war so opulent gewesen, dass es nun nicht mehr viel brauchte. Was gut war. Denn es dauerte schon eine Weile, die grosse Menge an Vorräten zu verstauen. Für die Sachen, die gekühlt gelagert werden mussten, konnten sie unter der Treppe eine Falltür im Boden öffnen, wo eine schmale Treppe in den Keller führte. Da gab es einige Regale, wo sich Vorräte trocken, kühl und lichtgeschützt lagern liessen.

Schlussendlich blieb von den ganzen Körben und Taschen nur eine unausgepackt. Die edle Schwarze mit der silbernen Gravur. Eneas Ringe. Kosta blickte Eneas auffordernd an, nahm dann die Tüte aber selber in die Hand und ging damit ins Wohnzimmer. Das sollten sie nicht in der Küche tun.
"Komm mit", forderte er Eneas sanft aber bestimmt auf. In der Stube setzte er sich auf das Sofa und stellte bedächtig die Tasche auf den niedrigen Stubentisch. Behutsam packte er die vier hübschen, kleinen Schachteln aus. Dort wartete er geduldig, bis Eneas ihm zögernd gefolgt war.
"Zieh dich aus", verlangte er nun von ihm und schob ihm ein Schachtelchen nach dem anderen in Richtung Eneas. Nur das eine nicht, von dem er wusste, dass es den Knebel enthielt. Den konnten sie ein andermal auspacken. Dann, wenn Eneas rebellisch wurde.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Mi 12. Okt 2022, 09:36

Kosta ging nicht sonderlich auf ihre Schlafsituation ein und begann stattdessen die Fenster zu öffnen, um zu lüften. Das sollten sie vermutlich auch in den anderen Räumen tun, wobei es nicht so stark abgestanden roch wie Eneas bei dem alten Haus vermutet hätte. Irgendjemand musste es für sie vorbereitet haben. Zusammen gingen sie wieder nach unten, um zu schauen wie sie die Vorräte am besten in den Schränken verstauen könnten. Eneas öffnete einige Schubladen und Schränke, auch um herauszufinden mit was die Küche ausgestattet war. Die ein oder andere leckere Mahlzeit würden sie bestimmt hinbekommen. Er freute sich bereits darauf gemeinsam mit seinem Freund zu kochen. Es erinnerte Eneas unwillkürlich an ihr erstes gemeinsames Mal in einem ganz anderen Häuschen am Meer, wo sie gemeinsam Pfannkuchen zubereitet hatte. Eneas war froh, dass er sich an diese schönen Momente erinnern konnte und sie meist präsenter waren, als all der Schmerz, der davor und danach gekommen war. Kosta glaubte oft, dass er damals nicht viel geholfen hatte - oder nicht genug, doch Eneas hatte durch ihn diese Erinnerungen und sie waren kostbarer als alles andere.
Er sah lächelnd zu seinem Geliebten, der ihnen Brot und Käse für eine Abendmahlzeit abschnitt. Das kam Eneas gerade recht, er brauchte heute nicht mehr. Der Pirat setzte einen Wasserkessel für Tee auf, den sie später vielleicht noch trinken konnten. Beim Verstauen der Lebensmittel entdeckten sie auch den Zugang zum Keller. Hinter der Treppe war eine Falltüre, die sie über eine Treppe nach unten in den Keller brachte, wo sie einige Vorräte kühl lagern konnten. Eneas klopfte sich die staubigen Hosenbeine ab, als sie zurück nach oben kamen.
Er war gerade dabei das heiße Wasser in die Teekanne zu gießen, als Kosta zum Tresen ging, wo noch die schwarze Tasche mit all den Ringen aus dem Schmuckladen stand. Keiner von ihnen hatte sie bisher angerührt. Jetzt blickte sein Freund ihn abwartend an. Was wollte er von ihm? Wollte er jetzt die Ringe anlegen? Eneas schluckte und ließ sich besonders viel Zeit mit dem Tee zubereiten.

Schließlich griff Kosta selbst nach der Tasche und ging damit ins Wohnzimmer, sagte Eneas dabei, dass er ihm folgen sollte. Sofort wurde der Krieger nervös. Er stellte die Teekanne beiseite und kam langsam zum Sofa, wo Kosta bereits platzgenommen hatte. Ungerührt begann er die Schachteln aus der Tasche auf den niedrigen Tisch vor dem Sofa zu räumen.
Eneas kam in kleinen Schritten näher, blieb unschlüssig beim Sofa stehen.
"Zieh dich aus", kam abrupt die Aufforderung und Kosta schob die Schachteln demonstrativ über den Tisch in Richtung Eneas.
"Ausziehen?", fragte Eneas zögerlich. "Wir gehen doch nachher sowieso schlafen. Bis dahin kann ich das hier anbehalten." Er zupfte an dem Hemd. Immerhin hatte ihm das Kosta selbst gegeben. Sein Freund gab leider nicht so schnell auf. Es ging um das Anziehen der Ringe.
"Können wir das nicht morgen machen? Heute war so ein langer Tag. Ich bin müde", versuchte Eneas sich dem zu entziehen. Er blieb stehen wo er war und wirkte so, als könne er jederzeit den Rückzug antreten. Obwohl er gewusst hatte, dass Kosta ihn irgendwann mit seinem neuen Sklavenstatus konfrontieren würde, fühlte sich der Krieger nun doch überrumpelt. Es war viel zu schön gewesen sich von dem heutigen, zwanglosen Beisammensein einlullen zu lassen und sich vorzustellen, sie würden hier nur Urlaub machen. Es wäre so viel angenehmer. Wieso ging das nicht?
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Mi 12. Okt 2022, 09:58

"Ich werde dafür sorgen, dass es warm genug in meinem Haus ist", entgegnete Kosta ungerührt. "Du wirst hier grundsätzlich keine Kleidung mehr brauchen." Also auch nicht die kurze Zeit, bis sie zu Bett gingen. Wobei Kosta sich das mit der Kleidung eigentlich gar nicht so genau überlegt hatte. Es gäbe sicherlich weniger zu waschen, wenn er Eneas die Kleidung verbot, doch deswegen hatte er es nicht gesagt. Es war mehr einfach nur eine Entgegnung auf Eneas Widerstreben zu gehorchen gewesen. Sein Freund versuchte sich trotzdem noch weiter heraus zu reden, obwohl er merkte, dass es Kosta ernst war. Ob sie das nicht morgen machen könnten. Es wäre so ein langer Tag gewesen. Er wäre müde.

"Das bin ich auch und du verlängerst den Tag so nur", stellte Kosta streng klar. Eneas verhinderte mit seinem Ungehorsam, dass sie ins Bett gehen und sich erhohlen konnten. "Eneas, ich habe dir heute eine Menge Privilegien im vorraus gewährt, ohne dass du sie, wie vereinbart, verdienen musstest. Ich habe deinen Status sowohl im Hotel, als auch im Restaurant, auf den Strasse, in den Läden und in der Kutsche verborgen. Ich habe dich sogar darauf aufmerksam gemacht, als du kurz davor warst, dich zu verraten. Und ich habe dich in der Kutsche nicht an den Ring angekettet, wie man es normalerweise mit neuen Sklaven macht, obwohl das ausser uns beiden wohl kaum jemand mitbekommen hätte. Ich muss ehrlich sagen, dass ich angenommen habe, dass du diese Privilegien mehr zu schätzen weisst", gab er offen zu, dass er doch ein wenig enttäuscht war, dass Eneas sich weiter sperrte. Schliesslich hatte er einen Vertrag bekommen, anstatt einfach nur versklavt zu werden.

"Stattdessen bist du immer mal wieder rebellisch und ungehorsam." Kosta benutzte absichtlich die Worte, die im Vertrag standen. Denn diese Worte standen in Verbindung mit vereinbarten Strafen, die Kosta Eneas angedeihen lassen durfte, wenn Eneas eben rebellisch und ungehorsam war. Dann durfte er ihn Fesseln, bis Eneas seine Rebellion bereute und er durfte ihm Schläge auf seinen Hintern geben, als Strafe für den Ungehorsam.
"Körperlich werden die Ringe dich jedenfalls nicht am Schlafen hindern", entkräftete er den Vorschlag, warum sie bis morgen warten sollten. "Im Gegenteil. Du hast es dann hinter dir und musst nicht immer nervös daran denken, was dir morgen blühen wird."
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