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Wer ist Prinz Erenos?





Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Kosta » Sa 28. Mär 2020, 22:37

Kosta seufzte wohlig, als Eneas ihn dichter an sich zog. Er wollte gar nicht richtig aufwachen. Dazu war es viel zu schön in Eneas Armen und für den Moment waren alle Sorgen und Probleme weit weg. Von ihm aus durfte es für immer so bleiben. Lieb nickte er Zucker zu und liess sich danach von Eneas aus dem Zimmer führen, damit Zucker sich wirklich auch ausruhen konnte. Für den Rest des regnerischen Nachmittages schaffte Kosta es sogar, in diesem gemütlichen Dämmerzustand zu verbringen. Und zwar in Eneas Armen auf dem Sofa. Das war wundervoll. Auch, dass er nach einem leichten Abendessen trotz allem ziemlich rasch einschlafen konnte und relativ ungeschoren davon kam, was seine Albträume betraf.

Die nächsten Tage wurden etwas leichter, als die vergangenen. Eneas und er schlichen nicht mehr wie auf Eiern umeinander herum. Der gemeinsame Nachmittag hatte geholfen, dass sie beide ruhiger wurden. Das und dass sie nicht mehr über Kostas Idee sprachen. Das Problem war nicht gelöst, aber es verschaffte ihnen eine Atempause, um sich zu sammeln. Kosta fühlte sich hin und her gerissen. Er wollte bei Eneas bleiben. Unbedingt. Allerdings für immer und nicht nur so lange, wie er nicht durchdrehte. Und Zucker war nicht bereit, ihn zurück zu halten. Es war ihm zuviel oder vielleicht konnte er es wirklich nicht. Woran auch immer es lag, es drängte Kosta sich dazu zu entschliessen doch zu den Priesterinnen zu gehen. Wenn es ihm nur nicht so schwer fallen würde.

Glücklicherweise musste er das nicht sofort entscheiden. Immerhin hatte er nicht vor, Zucker den Gips abzunehmen und dann sofort zu verschwinden. Er wollte doch mitbekommen, wie der Prinz die ersten Versuche tätigte, seine Beine zu bewegen. Danach musste er Zuckers Training organisieren und natürlich auch seine eigene Abreise. Das brauchte etwas Zeit. Besonders, weil er sich bei letzterem scheute, sich damit auseinander zu setzen. Bis dahin bereitete er alles für die Gipsabnahme vor. Tessa war so lieb und hatte versprochen gleich am Morgen vorbei zu kommen. Denn allmählich wurden sie alle drei ungeduldig, dass der Gips abkam. Je näher der Zeitpunkt kam, desto unerträglicher wurde es, die Zeit abzuwarten. Entsprechend aufgeregt waren sie an dem Morgen dann auch und niemand hatte wirklich die Geduld zum Frühstücken. Es blieb bei allen bei einer einfachen Tasse Kaffee.
Kosta huschte kurz darauf auch schon ins Wohnzimmer um über dem grossen Esstisch ein weisses Laken auszubreiten. Der Gips würde sich am leichtesten abnehmen lassen, wenn Zucker darauf lag. Danach legte er die Kreissäge und Zangen zum Gips abnehmen schön in einem Ecken des Tisches bereit. Er hatte sich die Sachen aus der Krankenstation im Schloss ausgeliehen, da seine eigenen, neuen Instrumente noch nicht gekommen waren. Das würde auch noch seine Zeit brauchen. Ein gutes Chirurgenbesteck herzustellen brauchte Zeit. Eigentlich hätte Kosta auch Tessa den Gips abnehmen lassen können, doch das wollte er lieber selber übernehmen. Als Geschenk für Zucker. Tessa sollte bitte einfach nur in das innere seiner Beine sehen und versichern, dass auch wirklich alles in Ordnung war.
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Yadriël » Sa 28. Mär 2020, 23:06

Drei viel zu lange Tage später war es endlich soweit. Heute sollte der Gips abkommen und wehe die Heilerin machte nen Rückzieher. Yadriël hielt weder das höllische Jucken noch die unbequeme Haltung länger aus. Leider konnte er sich nicht vollkommen unbeschwert auf den Tag freuen. Danach wollte er endlich mit Kosta reden und das Gespräch würde bestimmt heftiger werden als das über Dhemlan. Dazu kam noch, dass ihm der Piratenkapitän nach der Gipsabnahme Juwelenkunst beibringen wollte. Weil das irgendwie helfen sollte Kosta hier zu behalten. Yadriël befürchtete, dass das auch nichts daran ändern würde. Nicht wenn er Kosta sagte wer er wirklich war.
Momentan war er nur ein Hochstapler, der sich unter falschen Annahmen Hilfe und Pflege erschlich. Aber der Kleine musste das verstehen, das war ein verdammt schwieriges Thema. Wie sagte man das? Der Prinz war hoffnungslos überfragt. Dieser ganze zwischenmenschliche Kram war nicht so seins. Er hatte darin kaum Erfahrungen und wenn so waren sie wegen der scheiß Sklaverei verzerrt.
So schlief Yadriël zum ersten Mal wieder sehr unruhig und schlecht. Keine Träume von Phoebe. Da musste er jetzt wohl alleine durch. Dass Kosta vor drei Tagen ausgerechnet nach ihr gefragt hatte, hatte den Dhemlaner etwas aus der Bahn geworfen. Er hatte zu viel über sie gesagt und selbst das wenige tat unerwartet weh. Es sollte nicht so wehtun. Was war das? Jetzt hoffte Yadriël nur, dass er den Tag schnell hinter sich brachte.
Vielleicht... ja, er könnte Kosta morgen von sich erzählen. Er hatte einen Tag Feierns und Ruhe verdient oder? Morgen... oder in ein paar Tagen, wenn er sich von der Gipsabnahme erholt hatte. Kosta würde doch nicht so schnell abhauen oder?
"Bist du bereit?", riss ihn Eneas' Frage aus den Grübeleien.
"Ne", sagte Yadriël offen. Der Hayllier trat an den Rollstuhl und begann ihn aus dem Zimmer zu schieben.

"Ich dachte, du kannst es kaum erwarten. Tessa hat mir versichert, es wird nicht weh tun", erklärte Eneas. "Danach haben wir eine kleine Überraschung zum Feiern", verriet er. Yadriël verzog das Gesicht. Auch das noch. Er konnte jetzt nicht feiern während er dauernd an das Gespräch dachte, das er hinter sich kriegen musste. So eine ätzende Situation.
Der Pirat hinter ihm bekam nichts davon mit und rollte ihn ins Wohnzimmer, wo Kosta bereits auf ihn wartete. Ein weißes Laken lag auf dem Esstisch.
"Wollt ihr mich vernaschen?", fragte Yadriël. Eneas stockte kurz mit dem Rollstuhl. "Was ist das?" Sein Blick war auf diese riesige Säge gefallen, die überhaupt nicht beruhigend aussah. "Meine Beine erwischt ihr damit aber nicht oder?"
In dem Moment klopfte es an der Türe und Eneas ließ ihn vor dem Esstisch zurück, um aufzumachen. Die Nacht war so zäh und lang gewesen, aber jetzt am Morgen ging alles plötzlich sehr schnell. Nach einer kurzen Begrüßung kam die Kusine des Haylliers hinein.
"Guten Morgen. Bist du bereit den Gips abzubekommen?", fragte sie und lächelte frisch und munter. Yadriël war sich gerade gar nicht sicher.
"Ich hebe dich jetzt auf den Tisch", informierte ihn Eneas neben ihm und schon begann Yadriël aus dem Rollstuhl zu schweben. Eneas unterstützte es mit einen vorsichtigen Handgriff.
"Moment.. es geht schon los? Aber nich mit diesem Ding da oder?", fragte Yadriël und deutete auf die Säge.
Er fand sich auf dem Tisch wieder, das blendende Licht direkt über ihm. Die Perspektive war ungewohnt.
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Kosta » So 29. Mär 2020, 09:26

Kosta blinzelte fragend mit einem lieben Lächeln. Er verstand nicht so ganz, wieso Zucker auf die Idee kam, dass sie ihn würden vernaschen wollen, weil ein weisses Laken auf dem Tisch lag. Vielleicht hatte der Prinz so schon Sex gehabt. Auf einem Tisch, wo ein weisses Laken darauf gelegen hatte. Und wenn Kosta ehrlich war, hatter selbst ja auch schon öfters Sex auf Tischen gehabt. Egal ob mit oder ohne Laken. Er konnte sich sofort vorstellen, dass das mit Zucker hier sehr heiss werden würde und dass es mit Eneas heiss war, auf einem Tisch Sex zu haben, wusste er schon längst. Nur, dass sie zu dritt gleichzeitig Sex hatten, konnte Kosta sich nicht vorstellen. Dazu mochte Eneas Zucker zu wenig. Der Soldat war ihm zu flappsig und zu vulgär.

"Nein, nein, keine Sorge, die schneidet kein Fleisch", beruhigte er den Prinzen, der sich zu sorgen schien, dass Kosta ihm nun entgültig die Beine absägte. Weiter kam er jedoch nicht zum Erklären, da Tessa an der Tür klopfte. Eneas ging, um sie einzulassen. Zuversichtlich lächelnd kam sie herein und begrüsste Zucker, der auf einmal gar nicht mehr so wild darauf zu sein schien, den Gips abzubekommen.
"Guten Morgen, Tessa", begrüsste Kosta die Heilerin mit einem dankbaren Lächeln. "Vielen Dank, dass du da bist. Darf ich dich darum bitten, die Beine noch einmal zu kontrollieren? Nur sicherheitshalber, damit wir den Gips auch wirklich nicht zu früh abnehmen." Kosta wusste, dass er sich überfürsorglich benahm. Er konnte auch ohne Heilerin abschätzen, wann man einen Gips abnehmen durfte und wann nicht. Zucker trug seinen wahrscheinlich sogar eine Woche länger, als es tatsächlich nötig gewesen wäre. Allerdings hatten Zuckers Beine wirklich komplizierte Brüche erlitten und Kosta wollte keinesfalls irgendwelche Komplikationen riskieren.

Eneas war derweil so lieb und hob Zucker mit Hilfe der Kunst vorsichtig auf den Tisch. Diesmal konnte Kosta ihm leider keine komfortable Lage bieten und ihn behutsam zudecken. Immerhin mussten sie an seine Beine gelangen. Zudem wäre nachher jede Decke vom Gipsstaub ruinierte. Er konnte Zucker höchstens eines der kleinen Zierkissen vom Sofa anbieten, worauf er seinen Kopf etwas weicher betten konnte. Rasch holte Kosta eines davon.
"Dieses Ding da ist eine Gipssäge", erklärte er dem Prinzen geduldig, der allmählich doch etwas Angst zu bekommen schien. Lieb streichelte er ihm durchs Haar, ehe er ihm sachte den Kopf anhob, um das Kissen darunter zu schieben. "Und doch, genau mit dieser Säge geht es los. Du hast eine wirklich dicke Schicht Gips um deine Beine. Die kann man nicht einfach so in Wasser auflösen. Der Gips ist so richtig hart. Dazu brauche ich die Säge. Du brauchst jedoch keine Angst zu haben. Ich habe schon vielen Leuten den Gips abgenommen und ich habe nie jemanden angesägt oder auch nur angeritzt."
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Eneas » So 29. Mär 2020, 11:00

Eneas war sehr erleichtert, dass sie endlich den Tag erreicht hatten, wo Yadriël den Gibs abbekam. Es bedeutete, dass der Dhemlaner bald hoffentlich nicht mehr rund um die Uhr Pflege bedurfte und sich vielleicht in der nächsten Zeit auch selbst versorgen konnte. Leider hieß das auch, dass Kostas Abreise immer näher rückte. Er hatte nur bis Yadriëls Gibsabnahme warten wollen. Eneas kam es weiterhin so unwirklich vor. Nach all den Gefahren und Schmerzen, die sie auf sich genommen hatten, um zusammen zu kommen, sollte er jetzt einfach so wieder verschwinden? Genau wie Kosta hatte er Angst, dass sie sich danach nie wieder sahen.
Eneas nahm sich vor noch einmal mit Kosta darüber zu reden. Er musste irgendwie zu ihm durchdringen. Gleichzeitig hatte er weiterhin Gewissensbisse. Machte er das nur, weil er Kosta bei sich behalten wollte oder weil er glaubte, hier würde er besser heilen? Es war so schwer zu unterscheiden.
So war der heutige Tag voller gemischter Gefühle. Seltsamerweise schien das auch Yadriël zu betreffen. Er wirkte nicht annähernd so erwartungsvoll und fröhlich wie Eneas vermutet hätte. Womöglich wollte er auch nicht, dass Kosta danach zu den Priesterinnen ging. Gemeinsam würden sie vielleicht schaffen Kosta zu überzeugen hier zu bleiben. Er würde sicherlich bei Yadriël bleiben wollen...
Eneas verdrängte die Gedanken und stellte den Rollstuhl des Prinzen vor dem vorbereiteten Esstisch ab. Sie hatten sich dazu entschlossen den Gips hier abzunehmen anstatt Yadriël bis zum Schloss zu transportieren. Besonders der Prinz wollte nicht zu den Tolarims. Er schien eine starke Abneigung gegen jeden Adeligen zu haben. Eneas konnte es ihm nicht verübeln.
Rasch eilte er zur Türe, als es klopfte.
"Tessa, guten Morgen und danke, dass du schon so früh zu uns kommst", begrüßte Eneas seine Kusine. Sie umarmten sich kurz ehe Tessa zu den anderen trat und sich ihrem Patienten widmete. Yadriël wurde angesichts der vielen Instrumente, die Kosta bereitgestellt hatte, sehr nervös und hatte plötzlich viele Fragen.

Eneas setzte die Kunst und einen sachten Händegriff ein, um den Soldaten auf den Esstisch zu legen. Kosta eilte, um ihm ein kleines Kissen unter den Kopf zu legen. Er beruhigte Yadriël, dass die Gipssäge kein Fleisch schneiden würde. Sie wäre dazu gedacht durch die dicken Schichten Gips zu dringen. Er hätte schon bei vielen Gips abgenommen und niemanden dabei verletzt.
"Du willst mir den Gips abnehmen?", fragte Yadriël skeptisch.
"Kosta ist sehr gut darin", pflichtete Eneas bei.
"Ich dachte, die Heilerin...", setzte der Dhemlaner an.
"Ich assistiere heute nur", erklärte Tessa lächelnd. "Ich kümmere mich um die kleineren Verletzungen, die durch das lange Tragen eines Gipses entstehen können." Sie hielt ihre Hände etwas über Yadriëls Beine, schien deren Zustand zu überprüfen.
Yadriël brummte. "Na schön, Kleiner. Säg mich auf."
Kosta wartete noch auf Tessas Urteil, die aber schließlich nickte. "Die Heilungsnetze aus Raej haben gute Arbeit geleistet. Die Knochen sind gut geheilt. Sie sind schwach, aber das werden wir nach der Gipsabnahme in Angriff nehmen." Sie blickte zu dem Prinzen. "Erwarte nicht, dass du heute schon gehen kannst. Die Muskeln werden stark verkümmert sein und auch wenn der Gips ab ist, sind deine Beine weiterhin labil. Sie sollten keinesfalls zu früh belastet werden, um Rückschläge zu vermeiden."
"Jaja, meine Beine sind nicht mehr pulverisiert, aber immer noch wie Pudding. Verstanden. Können wir das jetzt hinter uns bringen?", drängte der Prinz. "Der scheiß Gips juckt schlimmer wie Krätze am Arsch."
Eneas prustete los. "Oh, Dunkelheit, Yadriël." Dann fiel ihm wieder ein, dass er selbst mal Gips hatte tragen müssen und worin dabei die Versuchungen bestanden. Er sah Yadriël kritisch an. "Wieviele von meinen Stiften werden wir darin finden? Ist das der Grund, warum in diesem Haus dauernd Dinge verschwinden?"
Yadriël blickte ihn unschuldig an und in dem Moment erinnerte er Eneas an irgendjemanden, aber er konnte nicht sagen an wen und der Eindruck verflüchtigte sich wieder. "Weiß gar nich wovon du redest."
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Kosta » So 29. Mär 2020, 11:35

Irritiert blickte Kosta Zucker an, als dieser ihn sehr skeptisch anschaute und unwillig fragte, ob wirklich er ihm den Gips abnahm. Zucker sollte doch inzwischen wissen, dass er ein Chirurg war. Sogar ein sehr guter, auch wenn Kosta das nicht so gerne betonte. Zucker sollte es wissen, weswegen Kosta dieses Misstrauen verwirrte. Eneas sprang gleich lieb für ihn ein und beteuerte, dass Kosta gut darin war. Dankbar schenkte Kosta ihm ein süsses Lächeln. Trotzdem stimmte Zucker dem nur sehr unwohl zu und auch erst nachdem Tessa erklärt hatte, weshalb sie hier wäre. Kosta verstand diese Zurückhaltung nicht und es verunsicherte ihn. Normalerweise störte es ihn nicht, wenn seine Patienten nicht an seine Fähigkeiten glaubten. Hatte es ihn auch nicht im Kerker von Dunrobin Castle, als er Zuckers Wunden genäht hatte. Doch jetzt, wo Zucker wusste, was Kosta konnte, und er trotzdem lieber von Tessa behandelt werden mochte, fragte er sich kurz, ob er dem Wunsch nachgeben sollte.

Schlussendlich hatte es der Prinz dann doch plötzlich eilig. Er fasste Tessas Erklärungen über den Zustand seiner Beine lapidar zusammen, ehe er einen sehr unschönen Vergleich zu den Auswirkungen des Gipses hatte. Kosta schüttelte es dabei, musste dann aber auch leicht lächeln, weil Eneas darüber lachen musste. Es war schön, dass die Beiden sich mittlerweile einigermassen vertrugen und Eneas über die unflätigen Witze lachen konnte. Mit einem verliebten Lächeln schaute er zu seinem Freund, der nun realisierte, dass Zucker ihm wohl den einen oder anderen Stift entwendet hatte und die nun in dem Gips steckten.
"Danke für die Vorwarnung, Eneas", seufzte Kosta. Zucker war sicherlich nicht sein erster Patient, dem ein Stift im Gips verloren ging. Trotzdem machte es die Sache nicht gerade leichter, ihm den Gips abzunehmen. Beim ersten Mal war Kosta tödlich erschrocken, als es plötzlich beim Gipssägen geknackst hatte. Schmunzelnd rief er ein dünnes Tuch herbei und band es sich um Mund und Nase. Gipsstaub in der Lunge war unangenehm. Anschliessend griff er nach der Kreissäge, hielt sie hoch und liess das Sägeblatt mit Hilfe der Kunst rotieren. Erst als er mit der Geschwindigkeit zufrieden war, beugte er sich vor und setzte die surrende Säge am Gips auf der äusseren Seite des Oberschenkels an. Gleichzeitig schob er einen hauchdünnen Schutzschild unter den Gips. Immer nur einen kleinen Streifen, genau da, wo er sägen wollte. Es gab ein furchtbar lautes Geräusch, als sich die Säge in den Gibs bohrte und Staub wirbelte auf. Es sah jedoch nur dramatisch aus. Es funktionierte alles einwandfrei. Langsam aber problemlos konnte Kosta dem Bein entlang hinunter sägen, quer über die Fussohle und dann an der Innenseite des Schenkels wieder hoch. Erst beim Oberschenkel wurde es prekärer, weil Zucker ja beide Beine im Gips hatte und sich Kosta so nicht so viel Platz zwischen den Oberschenkeln bot.
"Eneas, bitte spreize seine Beine und stabilisiere sie mit der Kunst", bat er seinen Freund deswegen hoch konzentriert auf seine Arbeit. Zucker konnte nicht einfach ein Bein von der Tischkante hängen lassen. Er brauchte jemanden, der ihm den Gips hielt.
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Yadriël » So 29. Mär 2020, 13:09

Yadriël wusste zwar, dass Kosta ein guter Chirurg war, doch die letzten Male wo der Kleine ihn verarztet hatte, war Yadriël selbst meist im Delirium gewesen und es hatte keine andere Wahl gegeben. Eigentlich vertraute er Kosta auch, dass er ihm den Gips abnehmen konnte, aber jetzt wo er hier so ausgebreitet auf dem Esstisch lag und all die infernalischen Instrumente sah, wurde er doch etwas nervös. Sie sahen den Geräten aus den Folterkammern gar nicht so unähnlich.
Er schwankte kurz sich doch vom Esstisch zu rollen, ehe der drängende Wunsch größer war endlich den verdammten Gips loszuwerden. Nach ein paar unflätigen Scherzen war er soweit, dass er zustimmen konnte. Allerdings erkannte Eneas dadurch auch, dass sich in den Gipsen mehr als nur Yadriëls Beine befand sondern auch der ein oder andere Stift. Der Prinz hatte den Überblick verloren wie viele es gewesen waren. Gegen dieses höllische Jucken war er oft nicht angekommen.
Kosta seufzte bloß ergeben und schob sich dann ein Tuch über Mund und Nase. Die Kreissäge in seiner Hand begann zu rotieren.
"Ich brauch nen Drink", bemerkte der Prinz und starrte unsicher auf die riesige Säge. Jedenfalls kam sie ihm viel zu groß vor.
"Danach", vertröstete Eneas ihn. Kosta zögerte keineswegs und setzte zielsicher die surrende Kreissäge an seinem Oberschenkel außen an. Es war viel lauter als gedacht als Metall auf Gips traf. Weißer Staub verbreitete sich sofort. Wie versprochen spürte Yadriël nichts an den Beinen. Bloß einen beginnenden Luftzug. Mit gereckten Kopf versuchte er zuzusehen wie Kosta langsam an seinem Bein herunterschnitt.
"Erwisch meine Zehen nich. Irgendwann soll da nochmal wer dran lutschen", warnte er.
Eneas hielt sich die Hand stöhnend vor die Stirn. "Das ist dein Bedenken?", fragte er.
"He, das is ne sinnliche Zone", verteidigte der Soldat sich.
Kosta hatte sich inzwischen um sein Bein herumgearbeitet und ging an der Innenseite hoch. Er wirkte hoch konzentriert. Weiße kleine Gipsfetzen landeten zwischen den Beinen. Dann wollte Kosta, dass Yadriël die Beine gespreizt wurden. Eigentlich ein schöner Gedanke, aber nicht in dieser Situation. Eneas schob sein rechtes Bein weiter nach außen und umhüllte es mit roter Juwelenkunst. So konnte Kosta am linken Bein weiterarbeiten. Er kniete bald selbst auf dem Tisch. Dann war er ganz oben beim Oberschenkel angelangt.
"Vorsicht bei meinen Kronjuwelen."
Dabei ging der Gips längst nicht bis dort, aber für Yadriëls Geschmack war diese rotierende Säge nah genug. Keinem Mann gefiel das.

Schließlich war es anscheinend geschafft und Kosta zog sich mit der Säge zurück. Bloß um beim rechten Bein anzusetzen und dort die Prozedur gewissenhaft zu wiederholen. Yadriël hatte von dem ganzen Staub mittlerweile einen seltsamen Geschmack im Mund. Er blieb ruhig liegen, etwas anderes konnte er eh nicht machen. Der Kleine schien alles gut im Griff zu haben. Trotzdem ließ der Prinz ihn nicht aus den Augen.
Wieder schob Eneas an seinen Beinen herum und wieder kam die Säge seiner Lendengegend gefährlich nahe. Dann hörte das Surren plötzlich auf und Kosta legte die Säge beiseite.
"Das wars?", fragte Yadriël skeptisch. "Hmmm... danke, Kleiner. Ging schneller als ich dachte."
"Jetzt können wir die obere Hälfte des Gipses abnehmen", erklärte die Heilerin. Kosta und Tessa begannen beim ersten Bein die Gipsschale vorsichtig hochzuheben. Zum ersten Mal seit vielen Wochen kam wieder Luft an sein Bein und es tat so gut. Yadriël seufzte erleichtert auf.
"Oh Dunkelheit", entfuhr Eneas. Ein Stift war klackend aus der Hülle gefallen. Zwei weitere kullerten über Yadriëls mageres und sehr weißes Bein davon. Außerdem lagen da diverse zerknüllte Zettelchen.
"Ist das..." Der Pirat griff nach einem der Zettelchen. "Meine Einkaufszettel! Ich dachte, ich werd wahnsinnig, dass ich sie dauernd irgendwo verlege."
Yadriël grinste. "Tja... mich hats halt gejuckt", verteidigte er sich. Genaugenommen war es viel zu verlockend gewesen den Kapitän etwas zu foppen. Irgendwie hatte er sich ja beschäftigen müssen.
Als sie den Gips des rechten Beines abnahmen, bot sich ein ähnliches Bild mit versteckten Stiften und diverse prekäre Bildchen von nackten kurvigen Frauen.
"Sag mal... was hast du da drin alles gehortet?" Eneas hob eines der kleinen Bilder hoch.
"Is noch ausm Krankenhaus. Hab mein Juwelengepäck ausprobiert, die Bilder sind überall gelandet nur nicht in meiner Hand. Also haben sie halt meinen Schenkeln Gesellschaft geleistet." Der Prinz grinste zufrieden. Dann blickte er auf seine Beine hinunter, wo sich der Staub langsam lichtete. Sie sahen nicht so aus wie er sie in Erinnerung hatte.
"Entfernen wir die unteren Hälften", sagte Tessa. "Dann kann ich die Beine untersuchen."
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Kosta » So 29. Mär 2020, 16:21

"Zur Not nähe ich ihn dir wieder an", versprach Kosta in aller Unschuld, dass sie schon eine Lösung finden würden, sollte er Zucker aus versehen einen seiner Zehen absägen. Kosta fand, dass er diesen frechen Spruch durchaus bringen durfte. Denn immerhin befand er sich überhaupt nicht in der Nähe von Zuckers Zehen. Ausserdem kam er gar nicht so viel später bald an eine noch viel gefährlichere Stelle. Wobei auch da unendlich viel schief laufen müsste, damit er Zuckers Gemächt tatsächlich hätte verletzen können. Trotzdem machte er da keinen frechen Spruch. Auch wenn es sehr verlockend lag, wo Zucker doch sonst selber immer so frech war und nun mit gespreizten Beinen vor ihm auf dem Tisch lag, während Kosta selbst so halb über ihm kniete.

Zum Schluss war dann aber alles schneller vorbei, als Zucker gedacht hatte. Er schien immer noch sehr verwundert zu sein, dass Kosta das hinbekommen hatte. Skeptisch bedankte er sich.
"Gern geschehen", lächelte Kosta und legte die Säge beiseite, um sie nachher zu reinigen. Ausserdem zog er sich das Tuch vom Gesicht, wo er es nun nicht mehr benötigte. Zwar hing an manchen Stellen die obere Gipsschale noch an der unteren, doch diese kleinen Stellen konnte man leicht mit der Gipsschere, die einer Gartenschere nicht unähnlich sah, durchschneiden. Vorsichtig hoben Tessa und Eneas die obere Schale hoch. Prompt kullerten einige Stifte daraus heraus. Verständnislos schüttelte Kosta den Kopf. Das musste sich doch sehr unangenehm angefühlt haben. Warum hatte Zucker nichts gesagt? Sie hätten sie doch mit Hilfe der Kunst heraus ziehen können. Jetzt hatte er dafür dunkle Male, an seinen Beinen, wo die Stifte gelegen hatten.
Spätestens als Eneas jedoch seine auf mysteriöse Weise verschwundenen Einkaufszettel wieder fand, hatte Kosta eine ziemlich deutliche Ahnung, warum Zucker nichts gesagt hatte. Tadelnd blickte er den grinsenden Prinzen an. Er sollte Eneas doch nicht so ärgern. Immerhin hatte er ihm sehr viel zu verdanken. Zucker schien es nicht zu bemerken oder nicht zu bemerken wollen und widmete sich lieber den Bildchen mit den nackten, kurvigen Frauen darauf. Kosta seufzte, sagte aber nichts dazu, sondern lieber Tessa damit, Zuckers Beine entgültig aus dem Gips zu befreien. Er würde später unter vier Augen mit dem Prinzen sprechen.
Jetzt erfasste er mit Hilfe der Kunst ganz behutsam ein Bein nach dem anderen, damit Tessa den Gips wegziehen konnte. Anschliessend bettete er sie vorsichtig auf den Tisch, ehe er etwas zurück trat, um Tessa den Vorrang zu lassen. Die Heilerin kümmerte sich auch gleich gewissenhaft darum, wobei Kosta zusehen konnte, wie die eine oder andere Blessur und Kratzer von den Stiften schwächer wurden. Es war sehr lieb von ihr, dass sie das auch gleich heilte. Was sie nicht heilen konnte, war der Muskelschwund. Die Muskeln würde Zucker sich alleine wieder erarbeiten müssen. Kosta war sich sicher, dass der Prinz dies meistern würde. Bis dahin würden seine Beine allerdings noch arg dünn und bleich aussehen. Doch das war egal. Hauptsache Tesse verkündete, dass alles in Ordnung mit ihnen war, was sie schliesslich auch tat. Kosta atmete erleichtert auf.
"Dann würde ich sagen, dass du dir jetzt ein schönes Bad verdient hast", schlug er strahlend vor. "Eines wo endlich der ganze Körper ins Wasser darf. Ich helfe dir und schrubbe dir all die alten Hautzellen ab. Dann werden deine Beine auch nicht mehr jucken. Aber erstmal, versuch mit deinen Zehen zu wackeln. Nur um rauszufinden, ob noch alle dran sind." Verschmitzt zwinkerte er Zucker zu. Vorallem aber wollte er herausfinden, ob Zucker seine Beinmuskeln noch ein wenig bewegen konnte.
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Yadriël » So 29. Mär 2020, 17:39

Kosta hob seine Beine langsam hoch und die Heilerin zog rasch den Gips darunter fort. Dann war er tatsächlich frei und seine nackten Beine lagen vollkommen frei. Yadriël besah sie sich etwas kritisch. Die Haut war sehr blass und die Beine längst nicht mehr so kräftig wie früher. Hie und da waren Blessuren, Druckstellen und rötliche Schwellungen. Alles in allem war es kein schöner Anblick.
Tessa beugte sich über die Beine und begann sie genauer zu kontrollieren. "Es ist gut verheilt. Die nächste Woche sollten trotzdem nur leichte Übungen sitzend im Rollstuhl vorgenommen werden. Es wird weh genug tun allein die Knie zu beugen nachdem sie so lange steif waren." Unter ihren feinen Händen begannen die sichtbaren Kratzer und Blutergüsse zu verschwinden. Es kribbelte leicht, sonst spürte Yadriël nichts.
"Die Beinmuskeln wirst du dir nach und nach wieder antrainieren müssen. Die Beine sollten nicht sofort mit dem gesamten Körpergewicht belastet werden. Kosta, ich nehme an, du hast bereits entsprechende Krücken und Übungsstelle organisiert?"
Der Krieger bejahte es und strahlte dann, als die Heilerin erklärte, dass mit den Beinen alles soweit in Ordnung war. Kosta schlug vor, dass Yadriël sich ein Bad verdient hätte, wo er vollständig im Wasser sein dürfte. Kosta wollte ihm helfen und die alten Hautzellen der Beine abschrubben, so dass sie nicht mehr jucken würden. Der Prinz nickte. Er hatte nichts dagegen, wenn ihm der Kleine half, aber er freute sich auch darauf, wenn er sich bald wieder alleine würde waschen können.
Dann sollte er mit den Zehen wackeln. Yadriël blickte nach unten.
"Lasst mich jetzt bloß nicht im Stich, Jungs", forderte er seine Zehen auf, doch sie taten noch ihren Dienst. Es war ungelenk und er verzog leicht das Gesicht. "Es zieht in den Beinen."
"Deine Gelenke und Sehnen werden versteift sein", vermutete Eneas, der inzwischen die Instrumente wegräumte.

Seine Kusine nickte zustimmend, dann rief sie mehrere seltsame Manschetten aus dunklem Stoff herbei und gab sie Kosta.
"Die Gelenkstützen kannst du ihm nach dem Bad anziehen. Zwei für die Knie und zwei für die Fersen. Es sollte der Stabilität helfen und die Gelenke nicht zu überstrapazieren", empfahl die Hayllierin.
"Aber ich kann damit wieder Hosen tragen?", fragte Yadriël.
"Sie sind dünn und unter der Kleidung", versicherte die Heilerin. "Eneas, bau den Rollstuhl um. Die ausgestreckten Beinablagen sind jetzt nicht mehr notwendig. Als nächsten Test solltest du aufsetzen und wir sehen, ob du die Knie problemlos beugen kannst."
Während sich Eneas dem Rollstuhl widmete und die Stützen abmontierte, half Kosta Yadriël sich auf dem Tisch aufzusetzen. Dann schob er seine Beine behutsam über das Tuch und drehte ihn so, dass er nun mit den Beinen über die Tischkante baumeln konnte.
"Uggh... oooh, scheiße", entfuhr Yadriël dabei, denn die Knie begannen sofort schmerzend zu protestieren. Nach Wochen wieder in dieser Position zu sitzen, war mehr als ungewohnt. Die Beine kribbelten, spannten und schmerzten.
"Das wird wieder vergehen", beruhigte Tessa. Kosta rief einen Tiegel mit einer farblosen Salbe herbei und versprach ihm, die nach dem Bad anzuwenden. Es würde die Gelenke beruhigen.
"Ich mache solange Cocktails", sagte Eneas. Yadriël sah ihn überrascht an. Das klang schon wesentlich interessanter.
"Ich dachte wir feiern, dass wir deine nackten Beine wieder sehen können", scherzte der Pirat und Yadriël musste lachen. Drinks klangen gut und er hatte nichts gegen eine kleine Feier bevor er auch nur an das bevorstehende Gespräch denken wollte.
Seine Beine fühlten sich immer schwerer an. "Okay, ab ins Bad." Das erschien ihm gerade noch verlockender als Getränke.
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Kosta » So 29. Mär 2020, 21:06

"Wir werden sie mit Massagen und Dehnübungen wieder weich bekommen", versprach Kosta zuversichtlich. Dass Zucker schon mit seinen Zehen hatte wackeln können war ein gutes Zeichen. Er freute sich so sehr für den Prinzen. Endlich, endlich wurde alles gut für ihn. Tessa rief ihm hilfsbereit Gelenkstützen herbei. Kosta war ihr sehr dankbar dafür. Allerdings konnte er auch Zucker verstehen, dessen Sorge es vorallem war, ob er damit wieder Hosen tragen konnte.
Das konnte er. Ausserdem durfte er auch endlich wieder normal sitzen. Prompt bekam Eneas von Tessa die Anweisung, Zuckers Rollstuhl umzubauen, da die ausgestreckten Beinablagen jetzt nicht mehr notwendig wären. Und Zucker sollte ausprobieren, ob er sich aufsetzen und seine Knie problemlos beugen könne. Kosta war da natürlich sofort an seiner Seite und Half ihm behutsam. Vorallem damit, die Beine über die Tischkante zu schieben. Sanft hielt er Zuckers Füsse fest, ehe er sie ganz langsam absenkte. Es war nicht verwunderlich, dass Zucker dabei stöhnte und sogar schmerzerfüllt fluchte. Die Knie waren es nicht mehr gewohnt, eine andere Position einzunehmen. Trotzdem machte Kosta weiter. Solange Zucker noch fluchen konnte, war alles noch in Ordnung.
"Nach dem Bad reibe ich dir die Knie mit dieser Salbe ein", erklärte er beruhigend und rief einen Tiegel herbei. "Das beruhigt deine Gelenke." Und auch Tessa versprach, dass es bald besser würde. Eneas hingegen hatte einen anderen Vorschlag. Er würde solange Cocktails machen. Um zu feiern, dass sie Zuckers nackte Beine wieder sehen könnten, wie er ganz gelassen meinte. Zucker schien überrascht, lachte dann aber fröhlich. Auch Kosta musste kichern und für den moment hatte er das feste Vertrauen, dass alles wieder gut werden würde.

"Na dann los", meinte Kosta gut gelaunt, trat dichter an Zucker heran und hob ihn kurzerhand auf seine beiden Arme. Ohne den Gips war der Prinz viel leichter. Zu leicht. Seine Beine waren wirklich schrecklich dünn. Wenigstens hatten ihm die letzten Wochen geholfen, im Oberkörper wieder etwas Gewicht zuzulegen. Das mit den Beinen würde schon auch noch werden. Zuversichtlich lächelte er den Prinzen an, der ihn eher überrascht anschaute. Er hatte wohl mit dem Rollstuhl gerechnet. Allerdings ging es so schneller. Zucker konnte sein erstes, richtiges Bad sicher auch kaum erwarten.
Im Badezimmer setzte er ihn vorsichtig auf der Wäschetruhe ab. Er wollte nicht mehr die Kunst anwenden, um jetzt auch noch ein Bad einzulassen. Ausserdem konnte er es viel besser vorbereiten, wenn er es mit seinen eigenen Händen machte. Die Temparatur besser erfühlen, die Heilkräuter und die Öle besser dossieren. Aber natürlich liess er Zucker nicht lange alleine. Während das Wasser noch einlief, war er schon wieder bei ihm, um ihm beim Ausziehen zu helfen.
"Das wird eines der besten Bäder, die du je genommen hast", versprach er dem Prinzen aufgedreht. "Du wirst sehen. Es wird deinen Beinen gut tun. Und ich werde sie dir mit diesem Handschuh dort abrubbeln, bis sie prickeln. Dann jucken sie dich auch nicht mehr. Na, wie fühlst du dich? Erleichtert, dass der Gips endlich ab ist?"
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Yadriël » So 29. Mär 2020, 21:54

Kosta war auch sofort tatkräftig und hob ihn mit überraschender Leichtigkeit vom Tisch. Entweder hatte der Kleine auch wieder an Kraft zugelegt, oder Yadriël war leichter als gedacht. Er erwartete, dass Kosta ihn im Rollstuhl absetzte, doch er trug ihn sofort in Richtung Bad. Yadriël hatte keine Gelegenheit sich von der Heilerin zu verabschieden, aber vielleicht blieb sie ja auch für diese Cocktails, die Eneas versprochen hatte.
Yadriël wurde auf der Wäschetruhe abgesetzt. Wieder schmerzten die Knie und es zog bis hinauf in die Oberschenkel. Der Prinz verkniff das Gesicht. Angenehm war es nicht gerade endlich wieder richtig sitzen zu können. Das hatte er sich anders vorgestellt, aber es war sicherlich besser, dass seine Beine überhaupt schmerzen konnten. Besser als da unten gar nix mehr zu spüren. Es würde wohl ne Weile weh tun, doch damit kam er klar. Er wusste, dass es irgendwann wieder besser wurde. Durchhalten war leicht, wenn man gute Aussichten hatte.
Der Kleine war derweil zur Wanne gehuscht und begann das warme Wasser einzulassen. Es plätscherte in die Wanne und irgendein Duftöl erfüllte das Badezimmer. Kosta kam zurück und begann ihm beim Ausziehen zu helfen. Inzwischen war Yadriël kräftig genug, um sich um sein Oberteil zu kümmern. Nur bei den Pants benötigte er noch Hilfe.
Kosta plapperte derweil überschwenglich vor sich hin und schien sich für ihn mitzufreuen. Es würde eines der besten Bäder, die er je genommen hatte. Yadriël schmunzelte.
"Du weißt nicht, was ich schon alles für Bäder genommen hab", erwiderte er. "Aber das hier ist sicher ganz oben dabei."
Kosta erklärte, dass er ihn mit einem Handschuh abrubbeln würde. Es würde seinen Beinen gut tun und danach würden sie nicht mehr jucken.
"Kanns kaum erwarten von dir gerubbelt zu werden", sagte Yadriël grinsend. Aber Kosta wollte lieber wissen wie er sich fühlte und ob er erleichtert sei.
"Klar. Ist nen gutes Gefühl. Viel befreiter", gab er zu. "Aber ich weiß, es war nur eine von vielen Hürden bis ich wieder ganz gesund bin. Den Rest pack ich auch noch."
Es wäre gut, wenn er sich allein auf das befreiende Gefühl konzentrieren könnte, wäre da nicht das drohende Geständnis, das über ihm hang wie eine dunkle Wolke. Wie fing man das an? Er kam sich immer mehr wie ein Schwindler vor, der sich falsche Momente mit dem Kleinen erkaufte. Er hatte die Wahrheit verdient.
Yadriël blickte an sich herab. Aber nicht während er völlig entblößt vor ihm saß.

"Ist das Wasser schon fertig?", fragte er ungeduldig, doch Kosta musste ihn noch auf ein Moment des Wartens vertrösten. Der Krieger hatte ebenfalls an ihm herabgeschaut, aber sich auf etwas völlig anderes konzentriert. Erst als Kosta eine Nagelschere aus dem Spiegelschrank nahm, fiel es auch Yadriël auf.
"Scheiße, mit den Nägeln könnt ich wen aufschlitzen", entfuhr ihm. "Weißte, meine Füße waren ganz schön im Arsch im Dschungel. Ständig standest du mit denen im Wasser oder im Matsch, ständig waren sie nass. War nich gut.. ist viel Zeug abgegangen. Scheint aber wieder nachgewachsen zu sein." Und das ordentlich. Kosta machte sich gleich daran ihm die Nägel zu schneiden und er kontrollierte auch nochmal Yadriëls Füße gewissenhaft, um den Prinzen zu beruhigen, dass wieder alles in Ordnung mit ihnen war.
Dann war auch die Wanne soweit mit Wasser gefüllt, dass Yadriël hineingelassen werden konnte. Behutsam senkte ihn Kosta ins warme Wasser. Irgendwelche Kräuter schwammen darin.
"Willst du mich würzen?", fragte der Prinz. Der Kleine erklärte geduldig, was es für Heilkräuter wären und dass sie die Gelenke und Muskeln entspannen würden.
"Mmhh... riecht echt gut", musste Yadriël zugeben. Er strich mit der nassen Hand über seine Arme und tauchte sie dann etwas unter.
"Hab mich schon so an den Gips gewöhnt, jetzt ohne fühlt sich schräg an."
Kosta setzte sich auf einen Hocker neben die Wanne und zog diesen seltsamen Handschuh an. Yadriël griff nach einer der Seifenflakons, gab sich etwas in die Hände. Er konnte sich mittlerweile sehr gut selbst die Haare waschen und den Oberkörper reinigen. Auch dort waren die Rippenverbände seit ein paar Tagen ab und laut Tessa ebenfalls gut verheilt. Er hatte keine Schwierigkeiten mehr beim Atmen oder leicht anstrengenden Dingen.
"Also.. was sind das für Cocktails von denen Eneas geredet hat? Alkohol, ja?" Vielleicht würden die helfen, dass er genug Mut zusammenbekam, um dem Kleinen endlich von seiner Herkunft zu erzählen.
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Beitragvon Kosta » Mo 30. Mär 2020, 09:22

"Warts nur ab", lächelte Kosta zuversichtlich. "Du sitzt noch nicht in der Wanne." Kein Luxus der Welt, keine Begleitung konnte einem so ein Gefühl geben, wie wenn man völlig zerknautscht in eine warme Wanne mit Wasser stieg und man sich allmählich wieder lebendig zu fühlen begann. Zuckers Beine würden sich federleicht anfühlen.
"Kann ich mir denken", rutschte es Kosta übermütig auf den Kommentar heraus, dass Zucker es kaum erwarten könne, von ihm gerubbelt zu werden. Er konnte sich auch vorstellen, wo genau der Prinz gerubbelt werden wollte. Wenigstens durfte er das nun bald selber machen.
"Ab jetzt wird es einfacher werden", versicherte er ihm lieb. "Denn jetzt musst du nicht mehr einfach nur abwarten, sondern kannst anfangen zu kämpfen." Seine Beine in Gang zu kriegen würde ein Kampf für Zucker werden. Dennoch war das bestimmt spannender, als zu dieser hilflosen Bewegungsunfähigkeit verdammt zu sein.

Ausserdem durfte Zucker nun gleich ein komplettes Bad nehmen. Der Prinz konnte es kaum erwarten. Leider musste er noch etwas warten, bis genügend Wasser in der Wanne war. Kosta nutzte die Gelegenheit, Zuckers Zehennägel zu schneiden und dessen Füsse zu kontrollieren. Besonders nachdem Zucker ihm erzhälte, wie es im Dschungel so um seine Füsse gestanden hatte. Doch jetzt war alles wieder heil und gesund und sogar recht hübsch, nachdem Kosta die Nägel geschnitten hatte.

"Das sind Heilkräuter", lachte Kosta auf Zuckers Frage, ober gewürzt werden sollte. "Die sind da, damit sie deine Muskeln und Gelenke entspannen, aber auch etwas anregen. Sie müssen lernen, mit den Impulsen klar zu kommen, die sie jetzt neu bekommen und dürfen sich nicht einfach nur verkrampfen. Sie müssen wieder lernen zu arbeiten." Für Zucker war das alles fremd. Aber wenigstens mochte er den Geruch.
"Kann ich mir denken", schmunzelte Kosta, dass es sich ohne Gips schräg anfühlen würde. "Bestimmt federleicht." Zumindest kamen Zuckers Beine immer wieder an die Wasseroberfläche, weil der Prinz noch immer so dasass, als hätte er die Beine im Gips. "Aber bestimmt besser schräg als bewegungslos." Denn Zucker griff auch schon ganz von alleine nach der Seife um seinen Oberkörper zu waschen. Zu Anfang hatte er noch nicht einmal das gekonnt und jetzt geriet er noch nicht einmal mehr ausser Atem. Glücklich lächelnd streifte Kosta sich den Handschuh aus rauer Hanfschnur gestrickt über und begann damit im Wasser behutsam über Zuckers Beine zu reiben. Erst noch sanft, bis er sich daran gewöhnt hatte. Dann würde er den Druck aufbauen, bis er Zucker rot geschrubbt hatte.

"Ja, in den Cocktails, von denen Eneas gesprochen hat, wird es Alkohol haben", grinste Kosta und freute sich darüber, dass Zucker sich über diese Überraschung zu freuen schien. "Diese kleine Feier war übrigens Eneas Idee. Als Belohnung, weil du so tapfer den Gips ertragen hast." Kostas Gesichtsausdruck wurde strenger.
"Also hör auf, ihn weiter so zu ärgern", mahnte er Zucker eindringlich. "Kein verstecken der Stifte oder der Einkaufszettel mehr. Eneas ist sehr lieb zu dir und er hat es nicht verdient, dass du ihn so neckst. Ausserdem ist er von sich aus schon zerstreut genug. Das musst du nicht noch anheizen."
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Yadriël » Mo 30. Mär 2020, 10:39

"Schräg ist besser", bestätigte Yadriël. Obwohl es schmerzte und sich seltsam anfühlte, war ihm das trotzdem lieber als das Gipsgefängnis für seine Beine. Während der Prinz sich oben herum zu waschen begann, tauchte Kosta den Handschuh ins Wasser und strich damit an Yadriëls Beinen entlang.
"Weich ist der nich grad", bemerkte der Prinz. Er hatte noch nicht ganz verstanden was Kosta mit dem Handschuh bezweckte. Der Kleine erklärte es kryptisch damit, dass er ihn erst an den Handschuh gewöhnen wollte ehe er stärker wurde. Was sollte das heißen? Zunächst streichelte ihn Kosta weiter mit dem rauen Handschuh und sie sprachen über die kleine Feier, die es nach dem Bad geben sollte.
Kosta grinste und bestätigte, dass sich in den Cocktails Alkohol befinden würde. Gut, den konnte Yadriël gebrauchen. Es war ohnehin schwer gewesen sich vorzustellen das Gespräch ohne Alkohol im Blut zu führen. Aber vielleicht war es besser sowieso bis morgen zu warten...
Er hatte einen Tag des Feierns verdient und ohne dass er an dieses dumme Vorhaben denken musste. Yadriël blickte in Kostas fröhliches Gesicht. Er hatte verdient sich mit ihm mitzufreuen anstatt nachher die pure Enttäuschung zu erleben. Er hatte sich bestimmt nen anderen Vater vorgestellt...
"Diese kleine Feier war übrigens Eneas Idee", fuhr Kosta fort und ermahnte ihn dann, dass er aufhören sollte ihn weiter zu necken. Eneas wäre sehr lieb zu ihm. Zudem wäre er zerstreut genug und das müsse Yadriël nicht weiter anheizen.
"Er hat vorgestern seine Gartenhandschuhe gesucht, die hinten in seinem Gürtel steckten", sagte Yadriël. "Es ist sooo leicht ihn zu necken. Komm schon, irgendeinen Spaß musste dieser dämliche Gips doch bringen."
Aber Kosta guckte weiterhin streng.
"Na schön.. ich halt mich zurück. Aber du verlangst da übermenschliches von mir." Er legte seine nasse Hand auf seine Brust.

Dann verzog er das Gesicht, weil Kosta mittlerweile weniger Hemmungen hatte kräftiger mit dem Handschuh zu rubbeln. "Au.. ey.. muss das so... au", protestierte er unter dem starken Rubbeln. "Mal langsam, willst du mir die Haut wegrubbeln?" Er war da gerade sehr empfindlich.
Kosta erklärte, dass er nur die alte Haut entfernen wollte. Nun, angenehm war das erstmal nicht, aber irgendwie gewöhnte Yadriël sich nach einer Weile dran. Seine Beine brannten und prickelten. Jedenfalls waren sie wieder sehr lebendig und das war auch ein gutes Gefühl.
"Mann, es ist lange her, dass meine Beine wieder berührt werden", fiel ihm auf. Er saß für einen Moment in der Wanne und genoss einfach nur die starken Impulse, die seine Beine gerade bekamen. Dann wusch er sich selbst oben weiter.
"Die Feier ist ne nette Idee...", gab er schließlich zu. "Aber er toleriert mich, weil ich dir helfe und das ist alles." Sie waren keine Freunde und Yadriël wusste nicht wie dieses Zusammenleben werden sollte, wenn Kosta auszog. Nicht sehr fröhlich, vermutete der Prinz. Wie gut würde Eneas es verkraften, wenn Kosta bei den Priesterinnen war? Etwas sagte Yadriël, dass er das irgendwie ausbaden würde. Und er hatte noch weniger Bock Eneas zu helfen. Das musste unbedingt verhindert werden.
"Er will mir die Kunst beibringen, damit ich dir helfen kann", sagte der Prinz. "Wobei ich keine Ahnung hab was das bringen soll. Wie soll ich dir damit helfen?"
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Kosta » Mo 30. Mär 2020, 11:38

Es war gar nicht so leicht weiterhin streng zu schauen, während Zucker ihm erzählte, wie Eneas vorgestern seine Gartenhandschuhe gesucht hätte, die ihm hinten in seinem Gürtel gesteckt hätten. Ja, es war wirklich leicht, Eneas zu necken. Doch es war nicht Zuckers Recht es zu tun. Zumal Eneas und er erst noch dabei waren, sich kennen zu lernen. Kosta fürchtete, dass es Eneas verletzte. Sein Liebster hatte ohnehin schon genügend damit zu schaffen, dass Zucker bei ihnen wohnte und vorallem, dass Kosta so vertraut mit ihm umgehen sollte. Kosta wollte nicht, dass es zu unnötigem Streit und Verletzungen kam. Auch wenn er da anscheinend übermenschliches von Zucker verlangte.

Um das Zucken in seinen Mundwinkeln zu verbergen kümmerte Kosta sich nun intensiver um Zuckers Beine, rieb kräftig mit dem rauen Handschuh über die Beine. Prompt begann Zucker zu jammern und das Gesicht zu verziehen. Er schien ihm vorhin auch gar nicht so recht zugehört zu haben, denn fragte verwirrt, ob er ihm die Haut wegrubbeln wolle. Kosta blinzelte. Das hatte er doch vorhin gesagt.
"Nur die alte Haut", erklärte er ihm geduldig und dachte nicht daran, sanfter zu werden. Es würde ohnehin gleich besser werden für Zucker. "Weil die es ist, die dich juckt. Wenn sie weg ist, fühlt es sich auf für dich wieder angenehmer an." Und tatsächlich konnte Zucker das Prickeln und Brennen in seinen Beinen mit der Zeit geniessen. Er lehnte sich entspannt zurück, ehe er sich weiter wusch. Mit der Zeit konnte er sogar zugeben, dass es die Feier eine nette Idee wäre. Allerdings machte er sich Sorgen über die Art der Beziehung, die er zu Eneas hatte.

"Er konnte dich nur noch nicht richtig kennen lernen", beruhigte Kosta seinen Patienten, dass er keine Angst haben musste. "Einerseits wird er durch seine Eifersucht daran gehindert, dich näher kennen zu lernen und andererseits machst du es ihm mit deinen Sprüchen nicht gerade leicht, Zucker. Er versteht nicht, warum du so flappsig und frech antwortest. Aber er versucht es, nachdem ich es ihm erklärt habe. Also habe bitte etwas geduld mit ihm und wenn du versuchst ihn zu verstehen, könntet ihr bestimmt bald Freunde werden." Mit grossen Augen blickte er zu dem Prinzen. "Oder euch wenigstens einigermassen vertragen." Freundschaft war vielleicht zuviel verlangt. Aber ein gutes miteinander auskommen, das sollte doch möglich sein. Immerhin hatte Eneas Zucker sogar angeboten, ihm mit der Kunst zu helfen, damit Zucker Kosta helfen konnte.

"Du hast die dunkleren Juwelen als ich. Du könntest mich damit zurück halten, wenn ich etwas dummes tun will", erklärte er Zucker lieb, wie er ihm mit Hilfe der Kunst helfen könne. Vorsichtig zog er den rauen Handschuh aus und legte ihn beiseite. Zuckers Beine waren nun krebsrot genug. Nun wollte Kosta ihm die Füsse massieren, damit die Fusssohlen stimmuliert und die Beine weiter aktiviert wurden.
"Wie damals in der Dusche", fuhr er leise mit der Erklärung fort, wie Zucker ihm helfen könne. "Da wusstest du auch, dass ich dich eigentlich gar nicht gegen deinen Willen nehmen wollte. Es ist da ganz knapp geworden, weil du nur hast reden können. Jetzt, wo du deine Juwelen wieder hast, da kannst du mich früher davon abhalten, so etwas auch nur zu versuchen. Du kannst mich fesseln, bis ich mich wieder beruhigt habe. Für den Fall, dass ich vergesse, dass ich nicht mehr in Dhemlan bin. Falls ich Eneas oder dich bedränge oder euch angreife."
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Yadriël » Mo 30. Mär 2020, 13:59

Kosta erklärte, dass Eneas Yadriël noch nicht richtig hatte kennenlernen können. Er wäre eifersüchtig und Yadriëls Sprüche würden es ihm nicht leichter machen. Kosta wollte, dass der Prinz Geduld mit Eneas hatte und versuchte ihn zu verstehen. Dann würden sie bestimmt bald Freunde werden.
Yadriël unterdrückte eine sofortige Ablehnung, als er Kostas große Augen sah. Er war nicht unbedingt scharf drauf beste Freunde mit Eneas zu werden. Dafür war der Typ einfach zu seltsam und viel zu verkrampft, was Kosta betraf. Aber sie mussten wohl oder übel zusammenarbeiten, wenn Kosta hier bleiben sollte. Das hatte auch Eneas erkannt. Vielleicht sogar früher als Yadriël.
"Ich versuchs...", brummte der Soldat also als Antwort.
Als er erzählte, dass Eneas ihm die Juwelenkunst beibringen wollte, kamen sie auf das Gespräch zurück, dass sie vor ein paar Tagen im Bett gehabt hatten. Kosta hatte davon geredet, dass Yadriël sich um ihn kümmern musste. Er müsse ihn mit der Kunst und dem Geist aufhalten, wenn Kosta nicht mehr er selbst war. Allerdings hatte Yadriël weiterhin keine Ahnung was genau das bedeutete.
Kosta erklärte es damit, dass Yadriël ihn mit den dunkleren Juwelen davon abhalten könne was dummes zu tun. Der Krieger zog den Handschuh aus und legte ihn beiseite, um dann mit dem Hocker etwas näher zum Wannenende zu rutschen. Ungewöhnlich ruhig fuhr Kosta fort, dass er die Szene in der Dusche im Kerker meinte. Da hätte Yadriël ihn auch gebremst, weil er gewusst hatte, dass Kosta ihn nicht wirklich hatte nehmen wollen. Es wäre aber knapp gewesen. Mit den Juwelen könnte Yadriël ihn schon früher aufhalten und ihn fesseln bis er sich wieder beruhigt hätte. Falls er vergaß wo er war oder falls er Eneas und ihn bedrängte.
Yadriël war skeptisch, ob das überhaupt passieren würde. Die Situation war eine ganz andere und er sah hier auch weniger Auslöser wie Kosta wieder glauben könne, er wäre im Kerker.

"Bedeutet das, du wirst nicht gehen?", fragte der Prinz, während Kosta begonnen hatte ihm die Füße im Wasser zu massieren. Das spannte und prickelte auch etwas, jeder Druck fühlte sich ungewohnt heftig an, aber Yadriël versuchte nicht mit den Beinen zurückzuzucken. Er hätte es vermutlich auch gar nicht gekonnt.
Das warme Wasser tat jedenfalls seine Wirkung und die schmerzenden Gelenke klangen allmählich ab.
Kosta sagte leise, dass er es sich überlegen würde, machte aber auch deutlich, dass es davon abhing, ob Yadriël in der Lage wäre auf ihn aufzupassen. Der Prinz erinnerte sich an Eneas' drängende Ermahnungen, dass er beim nächsten Mal überzeugender antworten solle. Aber Yadriël belog Kosta eh schon so viel. Sollte er ihm jetzt auch noch vormachen, er würde das hinkriegen? Er hatte null Erfahrung darin. Nichtmal die Erfahrung, die ein normaler freier Mensch gehabt hätte.
"Ich machs... ich hab nur nie... ich bin nich so der Aufpasser und Heiler. Nicht so wie du", wehrte der Dhemlaner ab. "Was ist mit Eneas? Von dem was ich mitbekommen hab, ist er sehr gut in der Kunst. Er könnte viel besser auf dich aufpassen."
Er nahm die Duschbrause, die an der Wand hing und wusch sich damit die Seife aus dem Haar.
"Du weißt, er will dir unbedingt helfen."
Offensichtlich vertraute Kosta dem nicht. Er antwortete, dass er fürchtete, Eneas würde ihn nicht aufhalten können. Eneas würde womöglich von seiner eigenen Sehnsucht gepackt werden und vergessen, dass er Kosta abhalten solle. Außerdem wisse Eneas nicht wie es wäre Lust zu empfinden, obwohl man eigentlich nicht wolle. Yadriël würde es wissen.
"Ja.. macht mich trotzdem nich zu nem Experten darin. Meine Versuche damit umzugehen, waren nich immer gut", gab der Prinz zu. "Ich halt dich auf", versicherte er schließlich, "Aber ich bin nicht ständig an deiner Seite. Besonders nicht nachts, wo du die Albträume hast. Eneas ist es."
Er drehte die Dusche wieder ab und hakte den Duschkopf wieder in die Halterung. Yadriël sah hinüber zu Kosta.
"Kleiner, ich hab ihn nur nen bißchen geneckt, aber dass du ihn nicht helfen lassen willst, kratzt glaub ich viel mehr an ihm als meine Späße. Vielleicht hast du recht und er packts nicht, aber bist du sicher, dass dus ihn nichtmal versuchen lassen willst?", fragte er. "Kannst ihm ja nachts nen Keuschheitsgürtel anziehen, um auf Nummer Sicher zu gehen." Yadriël grinste kurz.
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Kosta » Mo 30. Mär 2020, 15:19

Prompt fragte Zucker ihn, ob das bedeuten würde, dass er nicht gehen würde. Kosta wand sich innerlich. Er wollte nicht gehen. Aber er wusste, dass er seine Traumas irgendwie aufarbeiten musste und hier in Mineva war das zu gefährlich. Es sei denn, es gab jemanden, der eine ähnliche Erfahrung gemacht hatte wie er, konnte ihm helfen und auf ihn aufpassen. Jemand der verstand, wie sehr der Geist verdreht werden konnte, damit man plötzlich Dinge mochte, die man sonst eigentlich verabscheute. Und Zucker war so jemand..
"Es bedeutet, dass ich es mir überlegen werde", gab sich Kosta leise geschlagen. "Aber nur, wenn du auf mich aufpassen kannst." Sonst würde er gehen. Musste er. Auch wenn er es nicht wollte. Diese Bedingung musste erfüllt werden, was nun Zucker sich winden liess. Er wäre kein Aufpasser und Heiler. Nicht so wie Kosta. Das stimmte. Trotzdem musste Kosta bei der Behauptung lachen.
"Ach was", wehrte er schmunzelnd ab. "Seit wir uns kennen gelernt haben passt du auf mich auf. Du hast es vielleicht gar nicht gemerkt, weil du das ganz von selbst machst, doch du hast unter diesen schwierigen Umständen ganz wunderbar auf mich aufgepasst." Zucker fand trotzdem, dass lieber Eneas auf ihn aufpassen sollte. Kosta wisse genau, dass Eneas ihm unbedingt helfen wolle.

"Ja, ich weiss", gestand Kosta leise und zog sich etwas zurück, damit er nicht von Zucker nassgespritzt wurde. "Aber das geht nicht überall. Nicht wenn... wenn er doch selber... also wenn er von seiner eigenen Sehnsucht gepackt wird und vergisst, dass er mich eigentlich abhalten soll. Er weiss nicht, wie es ist, Lust zu empfinden, obwohl man eigentlich gar nicht will. Du schon." Und damit meinte Kosta nicht, dass der Körper einfach reagierte. Sondern, dass es auch den Geist packte und nur noch der Sex zählte. So als ob man unter Drogen stünde.
Wenigstens das schien Zucker zu verstehen. Dennoch zögerte er weiter. Er fand, er wäre kein Experte darin, anderen zu helfen. Seine Versuche mit dieser Lust umzugehen, wären nicht immer gut gewesen. Das konnte Kosta sich denken. Ihm ging es doch ebenso. Wenn man niemanden hatte, der einem half, dann war die Wahrscheinlichkeit so gross, dass man sich darin verlor. Er konnte auch verstehen, dass Zucker nicht so recht daran glaubte, dass er ihm würde helfen können, weil er keine Ausbildung darin hatte. Doch Kosta wusste, dass Zucker ein natürliches Talent dafür besass. Er vertraute ihm und wusste, dass er bei ihm sicher aufgehoben war.

"Das habe ich mir auch schon öfters überlegt", nickte Kosta, dass es besonders Nachts gefährlich wurde, wenn er seine Albträume hatte. Besonders dann, wenn er sich dann ernsthaft damit auseinender zu setzen begann, was im Kerker von Dalmadans Feste geschehen war. "Deswegen will ich ja auch fortgehen. Oder, wenigstens in ein eigenes Schlafzimmer ziehen, wenn du hier auf mich aufpasst. Zucker hatte dem schlussendlich doch noch zugestimmt. Das hiess, dass Kosta nun erneut ernsthaft darüber nachdenken und schliesslich auch eine Entscheidung treffen musste.
"Ich weiss nicht, ob so ein Keuschheitsgürtel den gewünschten Effekt erzielen wird", schmunzelte Kosta und beugte sich vor, um Zucker aus der Wanne zu heben, nachdem sich dieser zuende gewaschen hatte. Diesmal setzte er ihn sachte auf den flauschigen Teppich am Boden ab und holte rasch ein grosses, warmes Handtuch, um Zucker darin einzuhüllen und behutsam abzutrocknen.
"Nein, überhaupt nicht", murmelte er dabei eher zu sich selbst. Allein die Vorstellung Eneas einen Keuschheitsgürtel anzuziehen, machte Kosta ganz wuschig. Er erschauderte, um sich zur Ordnung zu rufen.
"Ausserdem hilf Eneas mir sehr viel", stellte er resolut klar. "Er gibt mir Zeit und hält mich einfach nur im Arm, wenn ich es brauche. Das ist das Beste überhaupt. Es hilft mir auch gar nicht, wenn ich ihm vom Kerker erzähle und dabei sehe, wie es ihn quält." Es war viel anstrengender zu heilen, wenn er dabei auch noch auf das Seelenheil von anderen achten musste. Gerade Eneas hatte er ohnehin schon viel zu oft verletzt. Das tat auch Kosta selbst weh.

"Na komm, lass uns erstmal zu deiner Feier gehen", schlug er vor, um sich vor der Verantwortung zu entziehen, schwere Entscheidungen treffen zu müssen. Inzwischen hatte er Zucker abgetrocknet, so dass er nun seine Knie und Fussgelenke mit der Heilsalbe einschmieren konnte. Den Rest des schlanken Körpers rieb er mit einer verwöhnenden Feuchtigkeitscreme ein. Zuckers Haut brauchte diese noch dringend. Während diese noch einzog machte er ihm die Haare, ehe er ihm half sich anzuziehen. Wobei Kosta sich vorallem um die Pants und die Stützmanschetten kümmerte. Und natürlich die neue Hose, die er Zucker voller Freude präsentierte. Auch der Prinz schien überaus erleichtert zu sein, dass endlich wieder Hosen tragen konnte.
Nachdem er angezogen und fein gemacht war, hob Kosta Zucker noch einmal auf seine Arme, um ihn rauszutragen. Nur zur Feier des Tages. Nachher würde er ihn wieder in seinem Rollstuhl rumkurven lassen. Jetzt würde er ihn auch endlich selbst bedienen können. Erstmal setzte er Zucker jedoch aufs Sofa ab, wo der Prinz noch gemütlich seine Beine hochlagern konnte, ohne dass sie ihm zu schwer nach unten hingen. Damit die Knie sich allerdings ans beugen gewöhnten, schob er ein Sofakissen darunter. Eneas und Tessa waren derweil auch fleissig gewesen. Das Wohnzimmer war wieder aufgeräumt, der Rollstuhl umgebaut und auf dem Tisch stand eine erstaunlich grosse Anzahl von Alkoholflaschen und Gläsern herum. Besonders wenn man bedachte, dass sie nur zu viert waren.
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Eneas » Mo 30. Mär 2020, 16:29

Eneas sah den beiden hinterher. Er hätte drum wetten mögen, dass Yadriël sich mittlerweile auch alleine hätte waschen können, aber Kosta hatte es automatisch angeboten und trug den Prinzen dann gar ins Bad. Wieso hatte Eneas den Rollstuhl so schnell vorbereitet? Es verursachte immer noch ein schlechtes Gefühl die beiden so vertraut miteinander umgehen zu sehen. Wollten sie auch in Zukunft gemeinsam baden und waschen?
In Gedanken versunken faltete er mit Tessa das Laken zusammen, damir sie es nachher in die Wäsche geben konnten.
"Was schaust du so niedergeschlagen? Es ist alles gut verlaufen", sprach Tessa ihn an. Eneas riss sich zusammen und brachte sich zu einem Lächeln.
"Natürlich. Ich freue mich auch. Aber es war anders als wir nur zu zweit waren...", deutete er an. Er ging in die Küche, um einen Besen zu holen und auch um den Tisch herumzufegen. Tessa wusch derweil die Instrumente.
"Sag bloß, du bist eifersüchtig?", fragte seine Kusine schmunzelnd. Eneas schob den Besen etwas energischer über den Boden.
"Kannst dus mir verübeln? Ach... ich weiß nicht... Yadriël kann nichts falsch machen in Kostas Augen und ich mache momentan alles falsch." Der Krieger kehrte die Gipsreste zusammen. Tessa trat zu ihm und drückte ihm die Schulter.
"Ich bin sicher, dass dies nicht stimmt. Kosta liebt dich innig", versuchte sie ihn aufzubauen. "Mit Yadriël hat er viel durchgestanden im Krieg. Es wundert mich nicht, dass er ihm helfen möchte. Hast du nicht gesehen wie fröhlich Kosta war? Es hilft ihm auch."
Eneas nickte. Ja, und das der Hauptgrund warum er sich um die Rettung des Prinzen bemüht hatte und versuchte sich mit ihm zu arrangieren. Was alles andere als leicht war. Yadriël war sehr... anders. Einiges ließ sich damit erklären, dass er von Geburt an Sklave gewesen war, doch streckenweise schien der Dhemlaner nicht sonderlich interessiert sich besser zu integrieren. Er schien lieber seine Späße zu treiben. Und an diese Person hing gerade Kostas gesamte Heilung. Sein Freund verließ sich in einem ungekannten Maße auf diesen Mann, den er selbst kaum lange genug kannte. Eneas war besorgt, dass Yadriël dem nicht annähernd gewachsen war.

"Und wenn es Yadriël wieder besser geht? Ich bin nicht überzeugt davon, dass er hier bleibt. Er hat Kosta schon einmal allein gelassen als es ihm sehr schlecht ging", gab Eneas zu bedenken. Er traute den Motiven des Prinzen absolut nicht. Womöglich ließ er sich hier schlicht von Kosta umsorgen und haute direkt danach wieder ab. Normalerweise hätte Eneas ihn mit Freuden gelassen, doch nicht wenn Kostas Wohlergehen davon abhing. Ausgerechnet von diesem verantwortungslosen Kerl.
"Du weißt nicht wie schwer es ist dieses Haus zusammenzuhalten", sagte Eneas leise. Er hatte die Gipsreste inzwischen entsorgt und kümmerte sich um das Mixen der Getränke. Nicht zu viel Alkohol, sagte er sich. Selbst vertrug er ihn nicht gut und sowohl Kosta als auch Yadriël hatten schon länger keinen mehr getrunken.
Tessa ging ihm zur Hand. "Wenn du jemanden zum Reden brauchst..."
Eneas verdrehte die Augen. "Oh, fang du nicht auch noch damit an. Kalli und Kosta wollten mich auch schon zur Priesterin schicken", beschwerte er sich. Aber er wollte nicht mit einer Priesterin reden. Er wollte mit seinem Geliebten reden und das ging nicht. Vielleicht bald permanent nicht mehr.
"Kosta möchte sich in Behandlung von Priesterinnen begeben. Vielleicht Aleia", vertraute Eneas Tessa an. Sie blickte überrascht vom Cocktailmixen auf.
"Aleia ist ein großer Schritt. Ist es so schlimm?", fragte sie.
Eneas sah aus dem Fenster hinter der Küchenanrichte. "Anscheinend...", sagte er leise. "Ich kann ihm nicht helfen. Das hat er deutlich gemacht. Wenn Yadriël nicht hier wäre... er wäre sicher schon längst bei den Priesterinnen."
Seine Kusine gab ihm einen Knuff. "Denk nicht so, Eneas! Du hilfst ihm gewiss. Allein dadurch dass du da bist. Dich kann niemand ersetzen." Sie lächelte zuversichtlich. "Also zieh nicht so eine Miene und lass uns diesen kleinen Erfolg feiern."
Es war leicht gesagt als getan, doch Eneas nickte und widmete sich wieder den Getränken. Vielleicht würde er eine Möglichkeit finden wie er Kosta konkreter helfen konnte. Und sei es nur, dass er Yadriël kräftiger in den Hintern trat seinen Teil zu leisten. Ob Eneas wollte oder nicht, Yadriël war bei Kostas Heilung von entscheidender Bedeutung.

Er hatte die ersten Drinks auf den Tisch gestellt und war gerade dabei die Dipps und Häppchen vorzubereiten, als Kosta mit Yadriël zurückkam. Wieder trug er ihn in den Armen.
"Der Rollstuhl ist doch fertig", sagte Eneas und wollte ihn schon bereitschieben, doch Kosta legte den Prinzen auf dem Sofa ab. Zum ersten Mal trug der Dhemlaner Hosen, was ein ungewohnter Anblick war. So gekleidet wirkte er wieder sehr gesund, doch Eneas wusste, dass es täuschte. Kosta wuselte weiterhin um Yadriël herum und umsorgte ihn. So wandte Eneas sich wieder den Vorbereitungen für ihre kleine Feier zu.
"Also.. was habt ihr denn für Drinks?", wollte der Prinz wissen. "Irgendwas was ordentlich reinknallt?", fragte er grinsend. Eneas blickte ihn erschrocken an.
"Was? Nein, bestimmt nicht! Es ist wenig Alkohol. Wir sind das alles nicht mehr gewohnt und ich vertrag es sowieso nicht gut", rechtfertigte er es.
"Ich vertrag es gut", wandte Tessa schmunzelnd ein und verteilte erste Getränke. "Leider kann ich nicht allzu lange bleiben. Ich habe noch andere Patienten."
"Bin ich nicht der beste?", fragte Yadriël und schnupperte genüßlich an dem bunten Drink. Sie hatten sich vor dem Sofa versammelt, um anzustoßen. Tessa lachte leicht.
"Definitiv unter den Besten", versicherte sie. "Also... auf eine gelungene Heilung und die ersten Schritte!" Sie hob ihr Glas und sie alle stießen an. Es tat gut einen schönen Fortschritt zu feiern und Eneas hoffte, dass er das irgendwann auch mit Kosta machen konnte. Selbst wenn man seine Fortschritte nicht immer deutlich sah.
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Kosta » Mo 30. Mär 2020, 17:23

"Danke fürs Umbauen, Eneas", bedankte er sich mit einem süssen Lächeln bei Eneas, der gleich Hilfsbereit den Rollstuhl hatte bereitschieben wollen. "Und danke fürs aufräumen und vorbereiten." Das Wohnzimmer war von einem Krankenzimmer Ruckzuck in eine gemütliche Stube umgewandelt worden. Es war seltsam schon so früh am Morgen eine Feier mit Alkohol zu veranstallten. Andererseits hatten sie schon einiges verrückteres gemacht und Kosta freute sich darauf, etwas schönes in Zuckers Leben feiern zu dürfen.

Auch Zucker wollte feiern und das so richtig. Er wollte einen Drink, der ordentlich reinknallte. Kosta schmunzelte, wunderte sich aber trotzdem etwas. Damals im Schloss in Draega hätte es genügend hochprozentiges zu trinken gegeben. Damals hatte Zucker sich brav an den Champagner gehalten. Dass er sich jetzt ordentlich betrinken wollte, kam etwas unerwartet.
"Also auch keine verhängnisvollen Fruchtstückchen im Drink?" fragte Kosta augenzwinkernd auf Eneas Versicherung, dass nicht viel Alkohol in den Getränken wäre. Kosta hatte am Anfang geglaubt, etwas fruchtiges, was nicht stark nach Alkohol schmeckte und mit süssen Fruchstückchen gefüllt war, wäre etwas harmloses. Inzwischen wusste er es besser. Trotzdem mochte er die süssen Drinks noch immer am Liebsten.

Tessa selbst hatte keinerlei bedenken wegen dem Alkohol, hatte jedoch das Problem, dass sie bald weiter musste. Zucker nahm die Gelegenheit gleich wahr, mit ihr etwas zu flirten. Kosta grinste, schmuste sich aber lieber verstohlen zu Eneas auf den einen Sessel. Sie hatten alles um Zuckers Sofaplatz herum arrangiert. Eneas hatte sogar an einige Snacks und Dips gedacht. Gut gelaunt stiessen sie an.
"Hmmm, lecker", lobte er Eneas Kreation und drückte ihm zärtlich die Hand. Er fand es gut, dass es wenig Alkohol in den Drinks hatte. Egal, was die anderen sagten. Rasch lenkte er dann das Gespräch auch auf Zuckers Aufbautraining, solange Tessa noch da war. So konnte Zucker sich schon einmal mental darauf vorbereiten, wie seine Tage ab morgen aussehen würden.
Leider musste die Heilerin dann wirklich bald gehen. Sie verabschiedeten sich herzlich und dankbar bei ihr. Für einen kurzen Moment wurde es still ihm Wohnzimmer. Allerdings nur einen Herzschlag lang, ehe sie alle einstimmig beschlossen, dass es Zeit für die nächste Runde Drinks war. Ausserdem gab es noch immer eine Menge Knabberzeug, das gegessen werden wollte.
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Yadriël » Mo 30. Mär 2020, 20:15

Kosta hatte erklärt, dass er unter anderem fortgehen wollte, um Eneas nachts nicht zu bedrängen. Yadriël fand, dass da ein eigenes Schlafzimmer reichen würde. Er wusste nicht wie das Obergeschoss aussah, aber da gab es doch sicher noch einen freien Raum. Eneas würde es schon aushalten. Gerade lief bei denen ja eh nichts.
Beim Keuschheitsgürtel war Kosta eher skeptisch und lehnte ab, dass dies nicht funktionieren würde. Wenn er meinte. Yadrël fand, dass es nen Versuch wert war. Vielleicht war der Pirat dann auch nicht mehr so verkrampft.
Der Kleine beharrte, dass Eneas ihm sehr viel helfen und ihm im Arm halten würde, wenn er das brauchte. Es würde ihm nicht helfen, wenn er Eneas vom Kerker erzähle und sehen würde wie es ihn quäle.
"Is mir egal was du ihm erzählst und was nich", wehrte Yadriël ab. "Aber lass ihn irgendwie... mitmachen und helfen. Verspannter kann er nich mehr werden. Und diese traurigen Hundeaugen... hält ja keiner aus."
Nein, er glaubte nicht, dass Eneas es zusammenhalten konnte wenn Kosta wirklich wegging. Und dann war Yadriël derjenige, der den sensiblen Piraten aufpäppeln musste? Nein, danke! Kosta entschied sich trotzdem nicht sofort wie er sich helfen lassen wollte und ob er zu den Priesterinnen ging oder nicht. Der Kleine verschob das Gespräch und wollte erst einmal feiern. Dagegen hatte Yadriël absolut nichts einzuwenden.
Bevor es soweit war, half Kosta ihm aus dem Bad, trocknete ihn und seine krebsroten Beine ab ehe er seinen Körper mit unterschiedlichen Salben und Cremes einrieb. Danach wurden ihm die Haare getrocknet und gekämmt, er bekam die Stützmanschetten angezogen, Pants und endlich auch wieder Hosen.
"Fühl mich wieder wien Mann", bemerkte Yadriël, während der Kleine an ihm herumzupfte und ihn wieder auf die Arme hob. Der Prinz überlegte noch, dass er Kosta sagen sollte, dass er ihn wieder mehr alleine machen lassen sollte, doch der Kleine war so glücklich, dass er sich noch herumtragen ließ.

Im Wohnzimmer landete er auf dem Sofa, wo er die Beine ausstrecken konnte. Kosta schob ihm noch ein Zierkissen unter die Kniekehlen. Ugh, das fühlte sich weiterhin ungewohnt an. Die Beugung, nicht dass Kosta ihn umsorgte. Das hatte Yadriël irgendwann so hingenommen. Eneas und seine Kusine waren inzwischen nicht untätig gewesen und hatten viele lecker aussehende Getränke vorbereitet.
Yadriël forderte gleich eines davon.
"Ein paar Fruchtstückchen", gab Eneas lächelnd zu, als Kosta ihn danach fragte. "Ich weiß doch, dass du die magst." Er machte wieder verliebte Kulleraugen zu seinem Schwarm hin. Yadriël versuchte lieber mit Tessa zu flirten. Er fand, er bekam viel zu wenig Gelegenheit dafür. Oh, er konnte es kaum abwarten bis er seine Beine wieder so bewegen konnte, um sie um eine Geliebte zu schlingen. Oder Geliebten. Das war ihm gerade ziemlich egal.
Wenigstens hatten sie schonmal Drinks.
"Ziemlich gut", bemerkte Yadriël, nachdem sie angestoßen hatten. Er leckte sich über die Lippen. "Sehr gute Vormittagscocktails."
Eneas verzog leicht das Gesicht. "Oh, es ist zu früh oder? Als ich die Idee hatte, hatte ich nicht daran gedacht wann wir den Gips abnehmen."
Der Dhemlaner winkte ab. "Ah, ist die perfekte Uhrzeit." Er schlürfte an dem bunten Getränk. Sehr fruchtig mit etwas prickelndem Schuss.
Eneas reichte ein paar Chips und Häppchen. Yadriël fühlte sich ganz gemütlich auf dem Sofa. Die Beine waren träge schwer und die Häppchen waren gerade so in Reichweite auf einem Beistelltisch. Kosta hatte sich zu Eneas in einen Sessel gekuschelt. Die beiden waren schlank genug, dass sie da so halb drauf passten. Besonders Eneas schien über den Körperkontakt glücklich.
Tessa unterhielt sich mit Kosta über die weiteren Trainingspläne und versprach bald wieder vorbeizukommen, um Yadriëls Fortschritte zu beobachten. Dann musste die Heilerin leider gehen und sie waren wieder alleine. Kurz war es still.
"Mehr Drinks? Der Tag ist noch jung", schlug Yadriël vor.
"Sehr jung", bestätigte Eneas, schänkte ihnen aber wieder aus. Der Prinz griff nach ein paar gesalzenen Kartoffel..äffchen?
"Ihr Hayllier habt die lustigsten Knabber..dinger", bemerkte er grinsend und schob sie sich genüßlich in den Mund. "Für ne Feier sind wir ziemlich wenige."
"Ja.. ich dachte zu viele Gäste wäre eine Überforderung." Eneas sagte nicht wen das betraf, doch sein Blick huschte kurz zu Kosta hinüber. "Wir können später eine größere Feier machen. Wenn du deine ersten Schritte kannst."
"Abgemacht!", schlug der Prinz ein. Er griff nach seinem zweiten Getränk. Ein schillerndes Grün. "Solange ihr beide dabei seid."
"Ich?", fragte Eneas überrascht.
"Irgendwer muss die Drinks ja machen", scherzte Yadriël zwinkernd. "Und ohne dich krieg ich Kosta bestimmt nicht auf ne Party", schob er hinterher. Kosta hatte ihn ja darum gebeten netter zu sein.
"Kosta macht eigentlich die besseren Cocktails. Er war mal Barkeeper in einem Club in Beldon Mor", verriet Eneas. Yadriël sah interessiert zu Kosta.
"Tatsächlich? Erzähl", sagte er.
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Kosta » Di 31. Mär 2020, 20:19

"Sie sind doch süss, die Äffchen", verteidigte Kosta die Form ihrer Snacks. "Und sehr lecker." Gefährlich lecker. Besonders wenn man einmal einige Tage mit süssem Nichtstun verbrachte. Zucker schienen sie jedenfalls auch zu schmecken, auch wenn ihm noch vieles fremd war. Wie zum Beispiel, dass sie so wenige waren für diese Feier. Eneas erklärte, dass er befürchtet hätte, zu viele Gäste wären eine Überforderung. Seinem Blick nach zu urteilen eher eine Überforderung für Kosta denn für Zucker. Leicht verlegen senkte Kosta seinen Blick. Eneas hatte damit wahrscheinlich recht. Trotzdem tat es Kosta leid, dass er der Grund war, weswegen Zucker auf eine grosse Feier verzichten musste.
Eneas schien diesen Gedanken jedoch schon geahnt zu haben, denn er schlug Zucker für später eine grössere Feier vor. Dann wenn er seine ersten Schritte gehen könne. Zucker war prompt Feuer und Eifer für diese Idee. Kosta lächelte Eneas verliebt an. Eneas gab sich wirklich Mühe mit Zucker und ihm. Kosta wünschte sich, er könnte es ihm etwas leichter machen. Er wollte ihm nachher unbedingt noch sagen, dass seine Hilfe sehr wertvoll für ihn war. Einfach, dass er ihn im Arm hielt. Und dass das auch vollauf genügte. Alles andere wäre eher weiterer Stress als Hilfe für Kosta.
Zucker und Eneas waren in ihrem Gespräch jedoch schon weiter. Zucker war der Meinung, dass Eneas auch auf seine Party kommen sollte. Einerseits um Getränke zu mixen und andererseits weil sonst Kosta nicht mitkäme. Der Krieger blinzelte etwas verblüfft. Wirkte er so sehr wie jemand, der nicht gern auf Feiern ging? Inzwischen ging er schon ganz gern auf eine Feier. Besonders wenn er da all seine Freunde traf. Allerdings gab es durchaus auch Feier, die ihn einschüchterten und er nicht gerne hinging.
"Deine Cocktails schmecken doch wunderbar", wehrte er verlegen ab. "Meine sind nicht besser. Ich kann höchstens die Flaschen noch hübsch herum wirbeln." Zucker wollte trotzdem mehr über Kosta als Barkeeper in einem Club ind Beldon Mor wissen.
"Das Collier? Also gut", erklärte Kosta sich bereit, davon zu erzählen. "Beldon Mor, die Hauptstadt des Inselterritoriums Chaillot, ist berühmt für seine Vergnügungsviertel." Kosta holte lieber weitschweifig aus, da er nicht wusste, wieviel Zucker schon wusste. "In Beldon Mor ist es Abends noch lange angenehm warm, so dass man gerne noch durch die Strassen flaniert. In den Vergnügungsvierteln ist das dann natürlich besonders interessant. Die vielen Clubs, Bars, Restaurants, Varietées und Theaters tauchen die Nacht in ein faszinierendes Lichtermeer. Überall sind gut gelaunte Leute unterwegs und es gibt viel zu bestaunen. Von einer dieser bunten Strassen zweigt eine Seitengasse ab, die mit roten Lampions ausgeleuchtet ist. Sie führt direkt zum Collier. Das ist ein Nachtclub für Leute mit einem bestimmten Interesse. Elegant, aber nicht hochtrabend, so dass man ihn sich nicht mehr leisten könnte. Es gibt eine Tanzfläche, Sitzbereiche, die sich zu kleinen Separées abschirmen lassen und natürlich eine Bühne für die Auftritte. Als wir einige Monate in Beldon Mor an Land gingen, kam es irgendwie dazu, dass ich da eine Arbeit als Barkeeper gefunden haben. Das war eine interessante Zeit."
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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Beitragvon Eneas » Di 31. Mär 2020, 22:01

Er war erleichtert, dass Yadriël ganz zufrieden mit der spontanen kleinen Feier war, obwohl es eigentlich nur ein paar Drinks und Chips am Vormittag waren. Aber es war mehr als sie die letzten Wochen gehabt hatten. Eneas hatte nicht gewagt etwas größeres aus der Feier zu machen, auch um Kosta nicht zu belasten. Die letzten Tage waren sehr anstrengend und angespannt gewesen. Sehr fragil. Er wusste nicht, ob er das richtige tat und die Angst etwas falsches tun, lähmte ihn mehr als er zugeben wollte. Zu oft hatte er etwas bei Kosta kaputt gemacht. Wenigstens zog sich sein Liebster nicht mehr zurück, sondern blieb bei ihnen und schien auch Freude an der kleinen Feier zu haben.
Mehr noch, zu Eneas' Überraschung setzte Kosta sich sogar direkt zu ihm. Halb auf der Armlehne des Sessels und halb auf Eneas' Schenkel. Die ungewohnte Nähe war kurz überwältigend. Dann konnte Eneas nicht anders als zu strahlen. Er widerstand der Versuchung Kosta fest an sich zu drücken und ganz auf seinen Schoß zu ziehen, erwiderte aber die zärtlichen Handberührungen. Mit stummer Freude genoss er seinen Drink und ließ sich auch dazu verleiten, Yadriël eine größere Feier anzubieten sobald er seinen nächsten großen Meilenstein erreicht hatte. Die ersten eigenen Schritte. Der Prinz schlug erfreut ein, wollte aber, dass sie beide dabei waren.
Bei Kosta konnte Eneas das problemlos verstehen, doch er vermutete, dass Yadriël reichlich egal war, ob Eneas anwesend war oder nicht. Dennoch beharrte der Dhemlaner, dass Eneas da sein sollte. Um die Cocktails zuzubereiten. Ah, natürlich. Da fügte Yadriël hinzu, dass Kosta ohne hin vermutlich nicht kommen würde. Eneas wusste nicht, ob das so stimmte. Wenn Kosta in der richtigen Stimmung war, so hatte er auch Spaß an Parties. Allerdings ging es ihm gerade nicht gut und so war es schwer abzuschätzen.
Vielleicht wäre Kosta zufrieden damit für die anderen die Getränke zu mixen und sich im Hintergrund zu halten.
Sein Liebster versicherte, dass Eneas' Cocktails gut schmeckten und seine eigenen nicht besser wären. Er könnte die Flaschen nur hübscher herumwirbeln. Eneas lächelte.
"Du warst schon immer geschickter als ich", stimmte er zu. Yadriël interessierte mehr, woher Kosta seine Fähigkeiten als Barmann hatte. Prompt begann der schöne Krieger von Beldon Mor zu erzählen und wie dort das Vergnügungsviertel aussah.

"War noch nie dort", sagte Yadriël, "War eher selten in kurzlebigen Territorien. Also, eine Stadt voller Clubs und Bars? Muss ich besuchen", bemerkte er und hörte dann wieder interessiert Kostas Erzählungen zu. Eneas vermutete, dass wenn sie den Prinzen einmal auf Beldon Mor losließen, sie ihn so schnell nicht wiedersehen würden.
Kosta beschrieb auch ein schönes Bild von der Stadt, die bis in die Nachtstunden noch leuchtete und lebendig waren. Eneas konnte es an Kostas Stimme hören wie gut es ihm dort gefallen hatte. Er hoffte, er selbst hatte sich einigermaßen gut angestellt, als sie zu zweit dort gewesen waren. Er hatte versucht sich auf die Nachtclubs einzulassen, aber vielleicht hätte er dort noch offener sein sollen. Sie hatten auch auf Beldon Mor gestritten und ihre Probleme gehabt. Genauso wie einige ihrer schönsten Momente in letzter Zeit...
Vollmundig beschrieb Kosta das Collier im Detail, aber während Eneas in Gedanken bei ihrer gemeinsamen Zeit war, erwähnte sein Freund die Monde, die er alleine dort verbracht hatte. Die Zeit, wo er Barkeeper gewesen war. Während er bei der Stadt noch voller Details gewesen war, sagte er dann nur knapp, dass es dort interessant gewesen wäre.
"Interessant, so so. Das ist alles?", fragte Yadriël. "Interessant inwiefern?"
Kosta erklärte es vage damit, dass es immer etwas neues und schönes zu sehen gegeben hätte. Eneas hätte gerne mehr über Kostas Zeit damals erfahren.
Aber während er sich zurückhalten musste nicht zu fragen, schien Yadriël die wenigen Informationen einfach so hinzunehmen.
"Mmhh... kann ich mir denken, wenn man in einem Nachtclub arbeitet", sagte er bloß und nahm einen Schluck von seinem Getränk. Kosta fügte hinzu, dass es abwechslungsreich und vielfältig gewesen sei, woraufhin der Prinz anzüglich grinste. "Ja.. abwechslungsreiche und vielfältige Partner", vermutete er.
Eneas räusperte sich. Yadriël sollte Kosta nicht so in Verlegenheit bringen. "Vielleicht reden wir über etwas anderes..."
Der Dhemlaner dippte ein paar Nachos in eine würzige Soße, ließ sie dann langsam und... beinahe sinnlich zwischen seine Lippen gleiten. Zuerst vermutete Eneas, dass Yadriël ihn wieder necken wollte, aber der Prinz schien es nichtmal bemerkt zu haben.
"Was? Hast du Probleme mit Kostas Sextrieb?", fragte er gelassen.
Eneas verschluckte sich leicht an seinem Drink. "W-was? Nein... wir waren zu der Zeit nicht äh zusammen. Außerdem ist das schon lange her. Ich bin nicht eifersüchtig", versicherte er etwas zu hastig. Wurde er rot? Oh, er hatte das Gefühl, als würde er rot.
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