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Wiedersehen in Loraka





Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 11:00

"Wenn es einem gut trifft, wird man nur hinter die Baracken geführt und erschossen", antwortete Kosta scheinbar seelenruhig. Dabei litt er noch immer furchtbar darunter, dass die raejer Soldaten hatten sterben müssen. "Wenn man Pech hat, wird man vorher so lange gefoltern, bis man jede noch so winzig kleine Information preisgegeben hat." Oh ja, Kosta wusste genau, worauf er sich da eingelassen hatte. Aber das war egal. Es ging um Laree.

"Es ist mir egal, ob sie mit will oder nicht", presste Kosta emotional hervor. Ihr Blick sass ihm noch tief in den Knochen. "Ich habe einmal den Fehler gemacht, jemandem seinen Willen zu lassen, der so geschaut hat, wie Venka mich angesehen hat, und die Person musste es ganz fürchterlich büssen. Beinahe hätte ich sie verloren. Ein zweites Mal werde ich das nicht zulassen. Und wenn ich sie dafür niederknüppeln und entführen muss. Sie gehört hier nicht her." Die Fragen bezüglich, er Laree war und was sie hier in Raej machte, ignorierte er geflissentlich. Es war eine Sache, wenn er über sich viel erzählte. Etwas ganz anderes, wenn er andere verriet.

"Würde es dir besser gehen, wenn ich keine Erklärungen hätte?" fragte er schmunzelnd und erhob sich ganz langsam. "Wenn ich dir verschwiege, dass Phönix eine Zofe der Königin ist." Süss lächelte er Zucker an und zeigte seine Hände, um ihm zu beweisen, dass er unbewaffnet war, bevor er langsam näher kam. "Brauchst du Feuer?" Er erschuff ein kleines Hexenlicht, das zwischen ihnen tanzte.

"Was Timaris mit Bonderus will, war mich auch lange nicht klar", gab Kosta zu. "Aber wenn ich es dabei belasse, glaubst du sicher nur, ich will nun keine Antwort parat haben, weil du das vorher erwähnt hast. Inzwischen weiss ich, was er will. Kontakt zu den Rebellentruppen knüpfen, die Raejer in ihrem Kampf gegen Sion unterstützen und Lady Benksaba als Territoriumskönigin einzusetzen." Zuckersüss lächelte den Prinzen an, nachdem er ihm das alles verraten hatte. Schüttelte auf Zuckers Forderung lieb seinen Kopf.

"Nichts dergleichen werde ich tun", erklärte er sanft und erschuf mit seinem Aufstiegsjuwel sachte einen mentalen Schild um sie, so dass Zucker keine Speerfäden mehr nach aussen versenden konnte. Und wo er schon die Kunst wirkte, liess er auch einen kleinen, vergifteten Dolch auf seiner Handfläche erscheinen, die er nun wieder gut verborgen hielt, nachdem er Zucker Feuer gegeben hatte. "Erst wirst du mir nun verraten, mein Hübscher, wieso ich dir vertrauen und mit all den Informationen durch die Gegend spazieren lassen soll." Bisher war er immer sehr gefügig gewesen, was wohl Zucker veranlasste, ihn zu unterschätzen. Es sah ganz so aus, als müsste Kosta verdeutlichen, was er wirklich konnte. "Und komm mir nicht mit Klinge, der sich wundern wird, wenn du nicht mehr zurück kommst. Das wäre zwar gefährlich für mich, würde dir aber längst nichts mehr nützen und ich weiss doch, dass du eigentlich sehr an deinem Leben hängst."
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von Anzeige » Sa 30. Jul 2022, 11:00

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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Yadriël » Sa 30. Jul 2022, 11:06

Er merkte während Iasons Erzählung über Venka, dass wenigstens dies nicht gelogen sein konnte. Iasons Gefühle waren echt. Er wollte die Hexe beschützen und sie um jeden Preis retten. Der Krieger wollte nicht zulassen, dass er ein zweites Mal nur tatenlos daneben stand. Wenn es sein musste, würde er sie entführen.
Zucker dachte länger darüber nach. "Vielleicht hast du recht", gab er zu, "Sie ist unglaublich zäh und gewitzt. Sie könnte ne gute Soldatin werden... aber..." Er dachte an den Schnitter. Iason war nicht hier gewesen, als Bonderus Venka gefunden hatte. Wie sie vor ein paar Wochen noch ausgesehen hatte. Mit diesem Blick als wäre ihr alles egal. Als spielte nichts mehr eine Rolle. Er hatte es fast vergessen.
"Ja, du hast Recht. Sie sollte zurück.. oder irgendwohin, wos besser ist", stimmte der Prinz zu. "Trotzdem wärs besser, du überzeugst sie."
Iason kam gleich mit der nächsten Neuigkeit. Venka wäre die Königin der Zofe. Zucker lachte. Er wusste nicht, wie er sonst reagieren sollte. Iasons Leben hörte sich so fantastisch und absurd an. "Klar... wenn du das sagst. Wer würde vor dieser Arbeit fliehen?", bemerkte er ironisch. Der hayllische Krieger kam langsam näher und bot ihm Feuer für die Zigarette an. Zucker nahm an. Er blieb zwar wachsam, doch hauptsächlich war er neugierig wie dies hier weitergehen würde. Iason wirkte nicht von der dhemlanischen Internen. Das war schonmal gut.

Offen erzählte Iason, dass Bonderus hier wäre, um Rebellen zu finden, die Benksaba auf dem Thron sehen wollten. "Er ist also ein hayllischer Spion", stellte Zucker fest, "Er hat nie zu den wirklich siontreuen gehört... tauchte einfach so aus dem Nichts auf... ein Kriegerprinz außerhalb des Balthasar Regiments.. mmhh.. schade, Tiger hat angefangen sich mit ihm anzufreunden."
Zucker war noch zurückhaltend sich dazu zu äußern, wie er zu Sion stand oder was er von Bonderus wahrer Identität hielt. Falls das alles stimmte.
Als er wollte, dass Iason Venka sandte, lehnte der Krieger ab, wirkte plötzlich die Kunst. Sofort spannte Zucker sich an. Relativ schnell begann Iason ihn zu bedrohen, wollte von ihm wissen wieso er ihm vertrauen konnte.
"Und du hängst nicht an deinem tollen Piratenspionsklavenleben? Klingt richtig aufregend. Mischst du dich immer in Leben anderer Leute ein?", fragte Zucker etwas scharf bis ihm wieder einfiel, dass dies wohl daran lag, dass Iason sich einmal an falscher Stelle nicht eingemischt hatte.
"Ich hab dich nicht längst an die Interne verpfiffen für ne nette Beförderung. Sollte das nicht reichen?", fragte Zucker zurück. Es reichte wohl nicht. Iason machte ihm deutlich, dass mit ihm nicht zu spaßen wäre und er ihn spielend leicht erledigen könnte. Der Soldat wollte sich nicht einschüchtern lassen. "Käme auf nen Versuch an... im Gegensatz zu vielen anderen aus der letzten Schlacht lebe ich noch. So schlecht kann ich also nicht sein..." Außerdem kannte er das Terrain hier besser. Iason wäre gut beraten ihn nicht zu unterschätzen.

"Was willst du von mir hören? Ich interessier mich nich für Politik. Ich bin hier, weil Rashar mir mehr als einmal den Arsch gerettet hat. Du weißt nicht wie es war in den Salzminen. Wir waren nicht besser als Tiere. Er hat uns davor bewahrt wahnsinnig zu werden." Zucker zögerte. "Nun... die meisten. Dann hat uns die Pruuler Königin Sion überlassen. Wir haben an den Docks in Dena Nehele gebuckelt. Stundenlang, ohne Pause an Sions Schlachtschiffen gebaut." Zucker zog an der Zigarette. "Es war mir egal. Endlich frische Luft, Tageslicht. Irgendwann hieß es dann, Sion braucht mehr Soldaten. Die meisten haben sich freiwillig gemeldet, weil... nun ja, die meisten sind mehr Mörder als Handwerker und würden jederzeit einen blutigen Kampf ehrlicher Arbeit vorziehen." Er grinste leicht, strich sich über seine verbrannte Gesichtshälfte.
"Ich hätte nich gedacht, dass Rashar sich meldet, aber er wollte unbedingt. Irgendwas darüber, dass wir der Welt im Gegenzug für die Freiheit was gutes tun. Unsere Verbrechen abarbeiten. Ich bin ja der Meinung wir haben das schon reichlich in den Minen getan... jedenfalls hält er uns zusammen. Und mehr gibts dazu nich zu sagen." Er zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nichts. Ich bin hier, weil ich Rashar noch was schulde." Zucker zögerte. "Und weil auch ich meine Heimat wieder befreien will", fügte er leiser hinzu.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 11:18

Zucker glaubte ihm zwar nicht, dass Venka Zofe der Königin wäre, lachte darüber, doch er schien zu verstehen, dass sie nicht hier her gehörte. Irgendwohin wo es besser sei. Kostas Blick wurde sanft. Zucker gehörte auch nicht hier her. Er mochte ein brutaler Mörder sein, wie er sich selbst darstellte, doch er war auch sehr feinfühlig. Erkannte Dinge, die andere nicht sahen und schlicht was er ein seinem Leben schon erlebt hatte, hatte er es verdient auch einmal etwas schönes zu erleben.

"Ich weiss", nickte Kosta dazu, dass Tiger sich mir Prinz Bonderus also eigentlich Malateste angefreundet hatte. Ein paar Begegnungen zwischen den beiden Kriegerprinzen in Fort Maloun, die Kosta hatte beobachten können, hatten ihm viel verraten. "Es ist auch besser, ihn zum Freund, denn zum Feind zu haben", überlegte er nun mit dem Wissen, was er von Laree hatte. "Er ist ein wieder lebendig gewordener toter. Das heisst, er muss stärker sein als je zuvor. Ganz ähnlich wie du." Zucker hatte ihm erzählt, dass er in den Salzminen gewesen sei. Sklaven, die dahin kamen, galten allgemein als tot.

"Lange nicht so fest, wie du an deinem Leben hängst", konterte Kosta hart. Natürlich wollte er nicht sterben. Aber so zäh wie Zucker klammerte er sich nicht daran. Eneas war inzwischen gut aufgehoben und brauchte ihn eigentlich nicht mehr. Im Gegenteil. Wie Leto es ihm klar gemacht hatte, stand er nur im Weg. Von da her hatte er nichts wohin er nach Hause gehen konnte. Tileo war bei Eneas Eltern in Sicherheit. Vielleicht hatte Timaris ja eine neue Aufgabe für ihn. Er hatte sich schon mehr mals hier in Raej überlegt, ob er wieder zu seiner Herrin zurück sollte, nachdem er das hier überlebt hatte.
"Du hast mich nicht verpfiffen, weil du die Interne nicht auf dich aufmerksam machen willst", konterte Kosta schlau. "Auf Beförderungen gibst du nicht viel. Aber um dein Leben zu retten, würdest du die Informationen später einmal vielleicht durchaus verraten. Zucker, ich bin ganz gemütlich hier mit dir heraus gekommen und du glaubst die ganze Zeit, dass es für mich nur ein Spass ist, weil ich das so locker nehme. Ist dir noch nicht in den Sinn gekommen, dass es für mich ein leichtes wäre, dich zu erledigen, weswegen ich das alles so gelassen nehmen kann?" Gut, das war jetzt etwas übertrieben. Er würde Zucker sicher überwältigen können, aber wahrscheinlich nicht ihn dabei auch am Leben lassen können, geschweige denn, es tun ohne ihn zu verletzen. Aber das brauchte der Prinz ja nicht zu wissen und so erwiderte er nur ruhig dessen Blick, als dieser sich überlegte, es käme auf einen Versuch an.

Es schien zu wirken, denn Zucker begann seine Geschichte zu erzählen. Leider war nichts neues dabei. In Bruchstücken hatte der Prinz ihm das alles schon erzählt. Diesmal bekam er es nur inniger erzählt. Gerne hätte Kosta Zucker auch über die Wange gestreichelt und ihn geküsst, um ihm zu zeigen, dass es absolut unfair war, was er hatte überleben müssen.
"Kann ich verstehen, dass Schiffe bauen besser war, als in den Minen zu schuften", nickte Kosta mitfühlelnd. "Trotzdem tut es mir nicht leid, dass wir schon einige Produkte deiner mühsamen Handwerkskunst zerstört haben. Hättest du dich ohne Rashar auch freiwillig für die Armee gemolden?" Das war nicht wirklich von Belang, sondern mehr eine persönliche Frage von Kosta. Trotz allem mochte er den Prinzen noch immer kennenlernen. Wie vermutet, galt seine treue Rashar und nicht Sion. Gut, deutlich hatte Zucker das noch nicht bestätigt, aber es war schon ziemlich offensichtlich.
"Deine Heimat?" fragte er angespannt nach. Was wollte Zucker ihm damit sagen? Sah er Hayll noch immer als Heimat an? Kaum ein Hayllier tat das nicht. Doch seit dem Krieg mit Dhemlan waren ihm auch ganz andere Töne zu Ohren bekommen. "Befreien von wem?" Nicht wenige glaubten tatsächlich an Sions Befreiung. Dabei war ein Territorium ohne Königin absolut undenkbar. Das wäre widernatürlich.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Yadriël » Sa 30. Jul 2022, 11:22

Iason spekulierte eher, dass Zucker bloß noch nichts zur Internen gesagt hätte, weil er selbst keine Aufmerksamkeit wollte. Beförderungen wären ihm doch egal, sein Leben allerdings nicht, weswegen Iason befürchtete, Zucker würde ihn später verraten. Der Prinz zuckte mit den Schultern.
"Möglich", gab er zu, "Ich weiß noch nicht was ich machen werde." Das entsprach der Wahrheit. Er hatte nicht geglaubt, dass der tolpatschige aber eifrige Sklave ein Spion sein würde. Dafür hatte er jetzt auf jeden Fall etwas, was er Rashar berichten könnte. Falls er es hier lebend rausschaffte, denn Iason tönte wieder, dass er ihm spielend überlegen wäre und deswegen so gelassen wäre. Der Prinz wollte ihm nicht glauben. Der spuckte nur große Töne, um ihn zu verunsichern. Allerdings hatte ihm der kurze Kampf im Schwarzen Kessel deutlich gemacht, dass der Krieger ein sehr guter, schneller Kämpfer war.
Nach einigem Zögern begann Zucker deswegen zu erzählen. Wahrscheinlich war das nicht unbedingt das, was Iason erwartet hatte, doch Zucker wusste nichtmal halb so viel wie Tiger oder Rashar. Die schmiedeten die großen Pläne. Sie hatten schon länger herausgefunden, dass es klüger wäre, wenn jeder einzelne so wenig wie möglich wusste. Wenn Iason jedoch verbreitete, dass in der 6. Kompanie Rebellen und Verräter wären, würde die Interne genauer hinschauen. Auch aus diesem Grund befand sich die Kompanie noch in Fort Maloun. Weit weg von der Internen. Aus den Augen aus dem Sinn...

Der hayllische Krieger vor ihm hörte schweigend zu ehe er sagte, dass er schon einige der gebauten Schiffe zerstört hätte. "Und mein mühsam errichtetes Fort willst du auch zerstören", erinnerte ihn Zucker, "Ich baue auf und du zerstörst. Ich dachte, die Guten machen sowas nicht." Er grinste, aber dadurch tat seine Wange bald wieder weh. Ob er sich freiwillig zur Armee gemeldet hätte?
"Es gab nicht wirklich ne Wahl. Entweder Knochenarbeit in den Docks oder hier zu sein. Ich glaub, ich wär trotzdem hierhin. Es hieß, hier muss man weniger arbeiten. Und es ist genauso gefährlich." Das mochten viele auf den ersten Moment nicht denken, doch Zucker hatte gesehen wieviele Unfälle es im Hafen gegeben hatte. Er wollte nicht durch einen herabfallenden Stapel Bretter zerquetscht werden. Hatte echt nich schön ausgesehen.
Schließlich gab Zucker zu warum er in der Armee war. "Wüßtest du meinen wirklichen Namen, würdest du das nicht fragen", entgegnete Zucker lächelnd. "Ich weiß nicht wer meine Eltern waren, aber geboren und aufgewachsen bin ich in Dhemlan. Dhemlanische Herrin, also dhemlanischer Name. Vor dir steht eine Lustsklavenzüchtung sechster Generation." Er machte kurz eine laszive Handbewegung an seinem Körper entlang wie als wollte er sich präsentieren ehe er wieder an seiner Zigarette zog. Dabei verschwieg er, dass er nicht als Lustsklave gezüchtet worden war, sondern für andere Zwecke. Es war nichts worüber Zucker gerne redete.
"Also nein, ich bin nich für Sion. Obwohl... ich sollte ihm danken. Ich hab gehört, meine erste Herrin war unter jenen, die er geköpft hat. Sie war mit Sion als Herrscher nicht einverstanden." Er lachte leicht. "Ironie des Schicksals, was?" Zucker drückte die Zigarette am Felsen neben sich aus. "Deswegen hab ichs nich so eilig damit ihn zu stürzen. Ich bin zu neugierig welche Köpfe noch alles rollen... aber ich bin nich bescheuert. Ich weiß, dass er in langer Sicht nicht gut für Dhemlan ist. Oder für den Rest der Welt."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 11:25

Sein Gegenüber gab zu, dass er nicht wüsste, was er machen würde. Womöglich verriet er ihn gnadenlos, genau wie Laree und Prinz Malateste. Etwas, was Kosta ihm sofort glaubte. Deswegen sollte er ihm jetzt am Besten das vergiftete Messer in den Bauch jagen. Dann wären sie sicher. Aber Dunkelheit, er mochte den Prinzen irgendwie viel zu sehr. Vielleicht stand er tatsächlich auf Männer mit Narben. Narben, die man sah und solche die man nicht sah.
"Das spricht jetzt aber nicht gerade für dich und dafür, dass ich dich am Leben lassen soll", meinte Kosta lakonisch, seine Augen wirkten jedoch ehrlich traurig. Er wollte Zucker wirklich nicht töten. Suchte er nur verzweifelt nach einem Grund, es nicht zu tun, weil er sich in ihn verguckt hatte oder war da tatsächlich etwas in dem Mann, was es zu beschützen galt?

"Vielleicht gehöre ich doch nicht zu den Guten", wehrte Kosta wehmütig ab und konnte nicht so recht auf Zuckers Scherz einsteigen. "Aber es wäre schön, wenn du einmal etwas bautest, was ich dann nicht zerstören will. Denn eigentlich bin ich mehr fürs erhalten und pflegen. Zerstören tut nur weh." Kosta atmete ein und riss sich zusammen. Der Prinz wollte nun sicher nicht mit ihm philosophieren, nun wo er sich geöffnet hatte und endlich von sich erzählte.

Zucker meinte, dass er sich wohl so oder so für die Armee entschieden hätte, da es in den Docks ebenfalls sehr gefährlich gewesen wäre. Hier hätten sie wenigstens weniger arbeit. Nun musste auch Kosta grinsen. Das glaubte er dem Prinzen sofort. Zucker erzählte weiter und erklärte, dass er in seinem Herzen eigentlich ein Dhemlaner sei. Erstaunt blickte Kosta ihn an. Damit hatte er nun nicht gerechnet. Zumindest interpretierte er das so, dass sich Zucker Dhemlan zugehörig fühlte, wo er da aufgewachsen war. Ob es ihn nie nach Hayll gezogen hatte? Ein Lustsklave, extra dafür gezüchtet. Kostas Augen weiteten sich einen Moment überrascht, bevor seine Miene sich verfinsterte.
"Wann hat sie dich das erste Mal angefasst?" wollte er knurrig wissen. Er konnte es nicht ausstehen, wenn man sich an Kindern vergriff. Das tat man einfach nicht. Das war so widerwärtig und für den Moment war er tatsächlich froh, dass Sion Zuckers Herrin getötet hatte. Man züchtete sich doch nicht extra ein Kind, das man dann missbrauchen konnte. Da war es ihm auch egal, dass die Frau gegen Sion gewesen war.

"Aber nicht jede Herrin verdient es, geköpft zu werden", riss Kosta sich zusammen. "Manche sind gut und stark. Du hast Recht. Ohne Königin wird jedes Land irgendwann sterben. Sion kann gar nicht einhalten, was er verspricht. Wir alle brauchen Königinnen. Starke Frauen, die das Land bewahren. Sion wird es nur zerstören. Als Dämon der Hölle ist das womöglich sogar seine Absicht." Kosta seufzte. "Was machen wir jetzt? Es sieht ganz so aus, als stünden wir auf der selben Seite. Irgendwie. Dennoch schaffen wir es nicht, uns gegenseitig zu vertrauen. Dabei sollten wir das, wenn wir Sion stürzen wollen. Wir sollten alle finden, die das selbe Ziel haben, um uns zu verbünden. Nicht dass wir uns noch aus Versehen gegenseitig schaden." Er grinste schief. "Ich wünschte, wir wären tatsächlich nur hier rausgegangen, um eine heisse Nummer zu schieben. Das macht viel mehr Spass. Es ist heiss mit dir."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Yadriël » Sa 30. Jul 2022, 11:25

Der Krieger lauschte ihm interessiert ehe er irgendwann wütend fragte, wann Zucker das erste Mal angefasst worden war. Was hatte das mit irgendwas zu tun? Zucker erwiderte den fragenden Blick. "Würde die Mitleidsmasche bei dir ziehen? Lässt du mich dann laufen?", fragte er. "Dann könnt ich noch was am Alter drehen. Aber eigentlich wars mit 140. Ich sah heiß aus mit 140. Nicht so wie jetzt." Er zuckte mit den Schultern. "Na, wenn du Sklave bist, weißt du sicher wovon ich rede. Musstest ja auch schon mit 160 ran."
Trotzdem fand Iason, dass es auch Frauen gäbe, die leben sollten, da sie gut und stark wären. Jedes Land bräuchte eine Königin. Sion könnte kein Land bewahren.
"Ich weiß, aber dafür hat er ja Alienor. Die bewahrt Dhemlan schon", wandte Zucker ein. "Wann warst du das letzte Mal in Dhemlan? Es ist wunderschön dort. Auch jetzt noch." Der Prinz musste lachen, als Iason Sion als Dämon der Hölle beschimpfte. Er hielt es für einen Scherz. "Keine Ahnung, was seine Absichten sind. Mehr Macht? Scheint ihm Spaß zu machen. Kostverächter ist er sicher nich. Gibt Gerüchte, dass er die Königin von Pruul geschwängert haben soll."

Iason stellte dann bald die alles entscheidende Frage. Nämlich, was sie jetzt tun sollten. Anscheinend wären sie für die gleiche Seite. Sie sollten sich vertrauen, denn nur so könnten sie Sion stürzen. Sie müssten sich verbünden und nicht gegenseitig schaden. Zucker hob abwehrend die Hände.
"He, halt mich aus deinen Spionplänen raus, okay? Ich mach das, was Rashar mir sagt und das reicht mir. Ich glaub dir, dass du nicht von der Internen bist. Naja, bin mir... fast sicher. Ich werd zu Fort Maloun und mit Rashar darüber reden. Falls du mich jetzt laufen lässt."
Der Krieger grinste leicht und fing wieder mit dem Sex an. Er würde jetzt viel lieber mit ihm ne Nummer schieben. Zucker rollte mit den Augen. "Tja... nein danke. Ich hab keine Ahnung wer du eigentlich bist, also behalt deine Hose an." So gut traute er Iason nicht mehr und er hatte jetzt auch keine Lust auf Sex. Hoffentlich hatte Iason das nur im Scherz gemeint.
"Was hast du vor?", fragte er Iason, "Du willst Venka und Bonderus, wie auch immer sein richtiger Name ist, befreien? Und wie genau?" Zucker zögerte kurz. "Rashar will noch ein Treffen mit Bonderus... ich solls arrangieren. Seine Mission führt ihn ins Gebiet der Rebellen in Raej. Wir haben ganz guten Kontakt zu ihnen. Sie wissen ziemlich viel über die Vorgänge innerhalb des Landes", verriet er. "Wehe, du lässt uns auffliegen nur weil du die beiden rücksichtslos zurückkarrst! Wir haben uns hier viel aufgebaut."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 11:30

"Sahst du nicht", entgegnete Kosta heftig und wütend. "Du sahst aus wie ein Kind. Kinder sehen nicht heiss aus. Jetzt siehst du heiss aus." Kosta schüttelte schwach seinen Kopf. "Ich kann es nicht ausstehen, wenn man sich an Kindern vergreift", erklärte leise, aber innig. "Und ja, in der Regeln würde die Mitleidsmasche bei mir ziehen. Doch heute hängt zu viel davon ab. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich bei dir schon viel zu unvorsichtig gewesen bin. Dein Charme ist einzigartig." Er zwinkerte ihm zu und erwähnte, dass Sex schon viel spannender wäre, als das Problem hier. Deswegen wollte er nun auch wissen, wie es weiter gehen sollte. Zucker wollte ja sowieso nicht und auch Kosta vertraute seinem Gegenüber nicht genug, um sich mit ihm einzulassen.

"Geht leider nicht mehr. Es tut mir leid", entschuldigte er sich treuherzig bei Zucker, als dieser abwehrend seine Hände hob und nicht in seine Spionagepläne eingebunden werden wollte. Ausserdem hatte Zucker ja schon eine Menge anderer Pläne, die Spionage sehr ähnlich kamen. Pläne die er Kosta zum Glück mitteilte.
"Ich denke, ich werde dich erst einmal mit zu Leandra nehmen", erklärte Kosta schliesslich. "Die hübsche Lady, die uns vorhin zugepfiffen hat", erklärte er auf Zuckers fragenden Blick. "Sie hat noch Informationen für mich, womöglich auch für dich. Vielleicht kann sie dir auch ein oder zwei Pferde auftreiben, damit du schneller bei Rashar bist." Kosta fluchte kurz ziemlich unflätig, so dass wohl selbst eine Dirne errötet wäre. "Uns bleibt nicht viel Zeit. Wir wollen mit dem Schiff weg. Wenn es hier ist, muss es wohl schnell gehen. Genaueres weiss ich nicht. Prinz Bonderus Mission wurde absichtlich so ausgesucht, damit er mit den Rebellen Kontakt aufnehmen. Ich nehm nicht an, dass ich dir oder Rashar als Kontakt genügen werde, oder? Kann er dir etwas entgegen kommen, oder dahin reisen, wo Prinz Bonderus ist? Damit es schneller geht. Ich habe nicht vor, sie aus allem einfach rauszureissen. Aber wir haben nur eine Möglichkeit von hier zu fliehen. Wenn wir die nicht nützen, sitzen wir hier fest und sterben mit ziemlicher Sicherheit, ohne dass wir Hayll mitteilen konnten, wer hier wo Unterstützung brauchen kann."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Yadriël » Sa 30. Jul 2022, 11:33

Der Krieger sagte, es wäre zu spät ihn aus den Spioneplänen herauszuhalten. Zucker schnalzte mit der Zunge, seufzte. "Das habe ich befürchtet", erwiderte er. "Aber ich bin echt der falsche Ansprechpartner. Mir sagt man nicht viel. Du müsstest mit Rashar reden. Und selbst wenn... er wird hier jetzt nich alles aufs Spiel setzen, um dir mit Venka zu helfen. Er plant... für die lange Sicht." Wenn sie jetzt plötzlich die Seiten wechselten, wäre nichts damit gewonnen. Außer ein schneller Tod für sie. Wenn überhaupt.
Iason wollte ihn mit zu der Hure nehmen, die vorhin mit ihnen geschäkert hätte. "Ah, wusst ichs doch! Kam mir gleich so komisch vor, dass du mit ner Hure liegst. Anderseits... was weiß ich schon von dir? Nichts. Deine Lügenmärchen sind auch echt fantastisch." Wahrscheinlich mit einer Prise Wahrheit gewürzt. So machte man die besten Lügen.
Iason spekulierte, dass diese Leandra ihnen auch Pferde besorgen könnte. Damit könnte Zucker schnell zu Rashar, um mit ihm zu reden. Viel Zeit wäre nicht, denn bald würde ein Schiff eintreffen und dann müsste die Flucht sehr schnell gehen.

"Ein Schiff?", fragte Zucker ungläubig. "Schonmal in den Hafen gesehen? Überall vor Loraka sind dhemlanische Schlachtschiffe. Hier kommt kein anderes Schiff ungesehen hin." Wenn das Iasons Plan war, würde er schnell baden gehen. "Ihr solltet über Land. Rauf in den Norden über die Grenze zu Benksabas Territorium. Komm mit mir mit nach Fort Maloun", schlug Zucker vor.
"Wenn ich dich richtig versteh, bist du nur wegen Venka hier oder? Bonderus ist als Spion hier? Wer ist er eigentlich wirklich? Das kannst du mir doch verraten", wollte der Prinz wissen. Iason überlegte, ob Rashar nicht zu ihnen reisen oder zu dem Kriegerprinzen reisen könnte.
"Ich habe keine Details über Bonderus' Mission. Phönix könnte da vielleicht rankommen..." Sie hatte Zugang zu den Unterlagen von Hauptmann Orekh. Und wahrscheinlich nun mit Revan Zugriff zu weit brisanteren Informationen. Sie wäre wertvoll für die 6. Kompanie. Zucker konnte sich nicht vorstellen, dass sie bloß ein Dienstmädchen war. Sie gehörte zu Bonderus, war vielleicht auch eine Spionin. Er wünschte, er könnte mit ihr reden.
"Bevor ich irgendwelche Pläne mit dir mach, will ich mit Venka reden", verlangte Zucker, "Wenn sie deine Geschichte bestätigten kann, bin ich eher bereit dir zu helfen. Ich werd dein Seemannsgarn über die Piraten auch nicht erwähnen."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 11:34

"Oh, ich lag schon öfters bei Huren", schmunzelte Kosta. "Du weisst so ziemlich alles über mich. Wie gesagt, ich habe dich kaum angelogen. Aber offensichtlich ist mein Leben ziemlich unwahrscheinlich. Rashar muss uns nicht helfen, von hier weg zu kommen. Es geht schlicht darum, einen Kontakt aufzubauen und sich auf dem Schlachtfeld nicht gegenseitig abzumetzeln. Soweit ich das verstanden habe." So viele Details hatte er diesbezüglich auch nicht erfahren, da er sich vorallem darum kümmerte, dass sie von hier wieder fliehen könnten.

"Ja, ich weiss", nickte er bekümmert. "Es gibt noch viel zu tun. "Praktisch wäre es ja, die ganze Flotte im Hafen zu versenken. Dann wäre er für weitere Schiffe erst gar nicht mehr zugänglich. Mal sehen, was der Pirat geplant hat. Vielleicht hat er schon eine bestimmte Idee. Ansonsten müssen wir uns was einfallen lassen. Es gibt noch viel zu tun."

Zu seiner Überraschung bot Zucker ihm an, dass er ihn zu Rashar begleiten sollte. Etwa um ihn unterwegs die Kehle durchzuschneiden? Nein, Zucker wusste wohl tatsächlich nicht so viel von den ganzen Plänen, genau wie Kosta nicht viel über die von Laree und Prinz Malateste wusste. Nur unterstellten sie sich gegenseitig, dass sie mehr wüssten, was sie um so misstrauischer werden liess, da es keine Antworten gab.

"Ich bin wegen Venka und Prinz Bonderus hier", präzisierte Kosta seinen Auftrag. "Die Details seiner Mission habe ich. Darum müssen wir uns nicht kümmern. Wir haben uns noch getroffen, bevor er los musste." Er lachte leise. "Ich dachte, du willst nicht zu viele Informationen. Aber na ja, du weisst ja eh schon zu viel. Prinz Bonderus ist der ehemalige Hauptmann der Wache von Hayll. Er ist einer der Besten überhaupt." Wenn er nicht tot war, bedeutete das, dass Timaris ihm wohl eine zweite Chance gab. Das hier musste seine Bewährungsprobe sein. Wenn er wieder auf dem aufsteigenden Ast war, dann würde er einer der stärksten Verbündeten werden, die man haben konnte.

"In Ordnung", stimmte er schliesslich zu. "Ich werde sie zu einem Bier einladen. Dann können wir reden. Bei Leandra. Ohne ihre Informationen, kann ich auch keine Pläne schmieden. Ich muss wissen, wieviel Zeit uns noch bleibt, bevor ich zusage, dich zu Rashar zu begleiten. Danke, dass du das mit der Piraterie nicht erwähnst. Das würde ihr gar nicht gefallen."
Nachdem sie so etwas wie eine Einigung erzielt hatten, begaben sie sich wieder zurück nach Loraka. Die Schritte waren zielstrebig. Aber sobald sie wieder zwischen den Häusern waren, spielten sie wieder das schäkernde Paar, das sich nur vergnügen wollte. So warteten sie dann auch vor dem Schwarzen Kessel, bis Laree zu ihnen stossen konnte. Kosta hatte ihr gesandt und sie auf ein Bier eingeladen.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Laree » Sa 30. Jul 2022, 11:51

Laree tippte mit den Fingerspitzen gegen die Zigarette, während sie neben Revan im Bett lag. Er setzte sich bereits wieder auf, griff nach seinem Hemd.
"Ich weiß nicht wie du das schaffst", begann er. Laree blickte zu ihm, streichelte sich mit der freien Hand versonnen über die Scham.
"Was meinst du?", fragte sie.
"Dass du mich alles vergessen lässt", erwiderte Revan, schloss die Hemdsknöpfe. Laree lächelte leicht.
"Das ist meine Spezialität."
In den Moment erhielt sie einen Speerfaden Kostas, ob sie mit ihm trinken gehen wollte. Laree behielt ihre Miene bei, rauchte in Ruhe zu Ende. Ayden hatte es nie gemocht, wenn sie rauchte, da es ungesund sei. Hier war es egal und sie genoss die Freiheit. Die Hexe wusch sich und zog sich an, nachdem Revan schon gegangen war. Sie glaubte nicht, dass er sie jetzt noch bei irgendwelchen Unterlagen benötigen würde, also machte sie sich auf den Weg zum Schwarzen Kessel.

Dort war nicht nur Kosta, sondern auch Zucker. Irgendetwas war seltsam an ihnen. Sie wirkten... angespannt. Und wieso warteten sie vor dem Schwarzen Kessel? Laree lächelte sie an.
"Das ist aber nett, dass ihr nicht ohne mich anfangt. Wollen wir nicht reingehen?", fragte sie. Zucker schüttelte den Kopf.
"Wir haben andere Pläne", sagte er ernst, "Es ist etwas passiert."
Das klang nun wirklich ernst. Das war sie von Zucker nicht gewöhnt. Was war nur los mit ihnen? "Iason, willst du uns anführen? Wir gehen woanders hin", erklärte der Prinz. Laree versuchte den äußeren Schein zu wahren.
"Okay, das klingt aufregend. Ich bin gespannt wohin ihr mich entführt." Grinsend hakte sie sich bei den beiden Männern unter.
Sie sagten ihr noch nichts konkretes. Es ging in eine echt schäbige Ecke. Was wollten die beiden hier? Huren flanierten hier offen in den Straßen. Falls man es Straßen nennen konnte. Bei einer Absteige mit offener Türe winkte sie eine kurvige Hure entgegen. Ihre Nägel waren violett lackiert. Es sah eigentlich hübsch aus, doch hier in diesem Umfeld wirkte es aufdringlich.
"Ah, habt ihrs euch doch anders überlegt?", säuselte die Hexe. "Und noch mehr mitgebracht für diese Feier... das kostet aber auch mehr." Sie führte sie nach drinnen. Wenn man den Schwarzen Kessel schon für eine Absteige hielt, so lag dies hier noch darunter. Es war bloß ein Wohnzimmer mit einigen zusammengezimmerten Brettern als Theke. Eine andere Frau lag halbnackt und gelangweilt auf einem alten Sofa.
"Kommt mit, ihr Süßen", lockte die Hure und kniff Kosta in den Hintern. Die Gruppe ging eine schmale Treppe hinauf, vorbei an einer weiteren Hure, hochschwanger, die ein weinendes Kind in den Armen wiegte. Dann waren sie auch schon in einem Schlafzimmer. Die Frau hatte sich die ganze Zeit über an Kosta gedrückt, säuselte ihm kichernd etwas zu.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 11:56

"Es ist nichts dramatisches passiert", wiegelte Kosta ab, als Zucker Laree sehr ernst grüsste. "Zucker, du solltest dich nicht so auffällig verhalten. Sonst hast du tatsächlich bald wen von der Internen am Hals. Jemand nicht so hübsches, wie unsere feurige Phönix." Mit einem charmanten Lächeln bot er Laree seinen Arm, die sich bei ihnen beiden einhakte. Mit diesen wenigen Worten konnte sie wohl ahnen, um was es ging. So angespannt wie Zucker war, wusste sie sowieso, dass etwas nicht stimmte. Der Prinz war schon etwas dramatisch. Kosta selbst war ja auch nicht entspannt, doch er hatte sich besser im Griff.

"Gerne", nahm er Zuckers Aufforderung an. "Ich weiss ein ganz besonderes, lauschiges Plätzchen, wo wir drei unseren Spass haben können." Damit ging es in überhaupt nicht lauschige Gassen. Ganz Loraka war nicht sonderlich schön. Doch hier war eindeutig die verkommenere Gegend. Leandra erwartete sie auch schon in einem schäbigen Hauseingang. Goldauges Zeichen war nicht mehr zu sehen. Leandra hatte ihm ja bereits mitgeteilt, dass sie neue Nachrichten hätte.

"Ich konnte dir einfach nicht widerstehen", schnurrte Kostad verführerisch, liess Laree los und legte wie selbstverständlich einen Arm um ihre Taille. "Den anderen habe ich so von dir vorgeschwärmt, dass sie unbedingt mitmachen wollten." Schäkernd und fummelnd gingen sie durch das schäbige Haus ganz nach oben in den Dachstock, der mit einigen Wolldecken und Kissen ausgelegt war. Einige Kerzen flammten auf, als sie nach oben kletterten.

"Du brauchst mich nicht alleine zu sprechen", antwortete Kosta auf Leandras Geflüster in sein Ohr und löste sich von ihr, sobald es keine Beobachter mehr gab. Nachdem sie alle den Dachboden betreten hatten, erschuff er einen Hörschutz und mehrere Warnungen, sollte jemand das Haus betreten und sich ihnen nähern. "Sie sind nicht wegen dem Sex hier, sondern wegen der Informationen. Sie sind auf meiner Seite." Sein Blick huschte zu Zucker. "Denk ich. Aber du kannst sprechen. Was hast du für Informationen?"
"Bist du sicher? Die bringen uns nicht in Gefahr?" wollte Leandra misstrauisch wissen und legte ihr Hurenverhalten ab.
"Nicht in grössere, als die, in denen wir eh schon sind", versicherte Kosta. "Venka kannst du bedenkenlos vertrauen und Zucker... Nun, den werde ich im Auge behalten."
"Wie du meinst", zuckte Leandra mit den Schultern. "Ich hab nicht viel. Nur dass ihr euch in fünf oder sechs Tagen bereit halten sollt. Geht am Hafen in euren schicksten Uniformen spazieren."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Laree » Sa 30. Jul 2022, 12:04

Kosta redete nicht lange mit der Hure, löste sich von ihr. Sie hatten sich bis zum Dachboden vorgearbeitet. Die Luft war stickig, doch als die andere Hexe ein Klappfenster aufstieß, strömte ein wenig von der salzigen Nachtluft hinein. Kosta erklärte, dass sie nicht wegen Sex sondern Informationen hier wären. Das hoffte Laree sehr. Sie hatte Kosta zwar gern und ging offen mit ihm um, doch er war mehr wie ein Bruder für sie.
Aber um was für Informationen ging es? Hatte Kosta etwa Zucker eingeweiht? Das könnte zu seiner angespannten Haltung passen. Auch die Hure wurde unsicher, musterte Zucker und Laree länger, um abzuwägen, ob sie ihnen vertrauen konnten. Jetzt wirkte die Hexe mit den violetten Fingernägeln nicht mehr ganz so verführerisch und kokett aufgelegt. Iason verbürgte sich für seine Begleiter. Zumindest versprach er Zucker im Auge zu behalten.
"Ich werd mein Maul halten und dich nicht in Schwierigkeiten bringen", versprach Zucker.

Die Hure überlegte länger, zuckte dann mit den Schultern und sagte, dass es in einer knappen Woche soweit wäre. Dann sollten sie am Hafen in ihren besten Uniformen auftauchen. Was sollte das denn heißen?
"Was geht hier vor sich?", fragte Laree. "Was passiert in fünf Tagen? Was soll das überhaupt heißen, wir sollen zum Hafen?"
"Er will dich zurückbringen", sprang Zucker ein.
Laree atmete tief durch, sah leicht vorwurfsvoll zu Kosta. "Nein, ich hab schon gesagt, dass ich nicht zurückwill. Das kannst du nicht entscheiden. Vergiss diesen dummen Plan." Sie nickte hinüber zu Zucker. "Hast du ihm etwa alles gesagt?"
"Mehr als ich hören wollte", bejahte Zucker. "Er will Bonderus auch mitnehmen. Wie kannst du dann hier bleiben? Wenn der Kriegerprinz verschwindet, werden sie zuerst dich fragen, ob du etwas weißt."
Laree schnaubte leicht wütend. Sie wusste, dass er recht hatte, doch das wollte sie jetzt nicht wissen. Sie machten alles kaputt, was sie sich hier aufgebaut und hart erarbeitet hatte.
"Das ist mir egal. Ich kann lügen. Und Revan vertraut mir. Willst du uns nicht sagen, wer deine Freundin ist?", wechselte sie das Thema und sprach Kosta an.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 12:09

"Er wird in ein paar Tagen hier sein", erklärte Kosta und wünschte sich, Zucker hätte den Mund gehalten. Der Prinz gab seine Worte falsch wieder, was ziemliche Wut und Unverständnis bei Laree hervor rief. Sie wollte tatsächlich um keinen Preis zurück. Sie wollte noch nicht einmal weg von hier. Wollte weiterhin hier bleiben. Kosta konnte es kaum glauben. Wusste er doch, was Laree für eine stolze Hayllierin war. Sie konnte doch unmöglich Sion dienen wollen.

"Im Hafen bedeutet, dass er mit dem Schiff kommen wird", erklärte Kosta weiter. Laree würde wissen, wer er war. "Wir sollen in Sions Uniformen auftauchen, weil Er sich als eines seiner Schiffe tarnen wird. Venka, er wird kommen. Ich kann ihm nicht sagen, dass du hier nicht weg willst, damit er nicht kommt. Er wir deinetwege kommen. Egal ob du willst oder nicht. Du würdest das selber für ihn tun. Hör zu. Zucker hat das falsch gesagt. Ich will dich nicht zurück bringen. Sondern von hier weg. Küken..." Er wollte sie gerne innig in den Arm nehmen. Ihr erklären, dass er sie verstand und dass er doch sah, dass sie etwas schwer beschäftigte. Doch das brauchten die anderen nicht zu wissen. Laree würde es nicht gefallen, wenn er das hier vor allen auftischte.

"Zucker hat mich mit dem Messer bedroht", wehrte er sich stattdessen auf Zuckers Klagen. "Da ich nicht im Abort des Schwarzen Kessels sterben wollte, habe ich eben geplaudert. Er hat mir einfach nicht glauben wollen und mich bis ins kleinste Detail ausgefragt. Du musst jetzt gar nicht so tun, als hättest du das alles nicht wissen wollen. Du wolltest alles wissen. Wer ich bin, wer Venka ist und wer Bonderus ist und ich wette, du willst genau so wie Venka wissen, wer Leandra ist." Er blickte zu der Hexe hinüber, die ihre Arme verschränkt hatte und sie alle etwas ungläubig musterte.

"Du hast da einen ziemlichen Kindergarten zusammen, Iason", befand sie trocken. "Ist der Rest der Mannschaft auch so ein chaotischer Haufen? Kaum zu glauben, dass ihr noch am Leben seid, wenn alles stimmt, was man über euch so hört." Sie schüttelte ihren Kopf und trat etwas zu ihnen. "Aber wenn Iason euch traut, werde ich es auch tun. Leandra reicht für euch. Ich bin die, nach der ihr euch schon ne ganze Weile umseht. Euer Kontakt zum Untergrund. Zum Widerstand gegen Sion."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Laree » Sa 30. Jul 2022, 12:17

In ein paar Tagen? Wie wollte Eneas das anstellen? Oh, verflucht sollte Timaris sein, dass sie sich wieder einmal einmischte. Laree wollte nicht hier fort und sie fand es unmöglich, dass die Königin Eneas und Kosta deswegen in solche Gefahr brachte. Aber vielleicht ging es auch nicht um sie. Womöglich war dies nur ein Vorwand von Timaris gewesen, um Gualterio zurückzubekommen. Aber da sich die beiden Freunde niemals für Malateste in solche Gefahr gebracht hätten, griff Timaris eben zu einer List. Das würde zu ihr passen. Leider waren Eneas und Kosta viel zu treudoof, um auch nur irgendetwas von Timaris zu hinterfragen.
Kosta erklärte, dass Eneas mit einem als dhemlanisch getarnten Schiff anlegen würde, so dass es nicht auffallen würde.
"Das ist viel zu riskant", wandte Laree heftig ein, "Die kontrollieren hier alles. Ein paar nette Uniformen werden nicht reichen. Wir haben Monate in der Planung gebraucht, um Jason die richtigen dhemlanischen Papiere zu besorgen. Sie werden meinen Bruder umbringen!"
Zucker riss die Augen auf. "Wer ist dein Bruder?", fragte er verwirrt.
"Er hat das Schiff... er will mich anscheinend retten. Dabei benötige ich keine Rettung", wies sie von sich.
Kosta präzisierte, dass er sie nicht zurück-, sondern nur fortbringen wollte. "Achso, wohin denn? Sie hat doch überall in Hayll das Sagen." Und Ayden könnte sie ebenfalls mit Leichtigkeit in Hayll aufspüren. Hier in der Armee war sie befremdlicherweise sicher vor denen. Nun, anscheinend doch nicht ganz.

Zucker war anscheinend nur eingeweiht worden, weil der Kosta bedroht hätte. "Wieso hast du ihn bedroht?", fragte Laree alarmiert.
"Er hat behauptet, er würde für die Interne arbeiten", antwortete Zucker schulterzuckend. Er hätte es wirklich fertig gebracht und Kosta getötet? Das konnte Laree kaum glauben. Anderseits würde sie auch viel tun, um ihre Identität zu schützen.
Kosta unterhielt sich mit Zucker, warf ihm vor, dass dieser sehr wohl alle Einzelheiten über Iasons wahre Absichten hatte wissen wollen. "Du hast mir keine andere Wahl gelassen mit deinem Theaterstück", verteidigte sich der Prinz. Er grinste dabei leicht. Vielleicht war er Kosta deswegen nicht mehr böse.
Dann brachte der Krieger die Sprache auf die fremde Hexe namens Leandra, die mit ihnen im Raum war. Die Frau meldete sich gleich zu Wort, erzählte, dass sie Kontakt zum Widerstand gegen Sion besäße. "Was wollt ihr denn gegen ihn ausrichten?", fragte Laree. "Er wird Raej überrollen."
"Du solltest nicht den Fehler machen und uns Raejer unterschätzen", erwiderte Leandra, "Das Hinterland besteht aus undurchdringlichem Dschungel. Wir kennen uns dort besser aus."
Laree wusste nicht, ob das gegen die vielen Waffen und Männer aus Dhemlan reichte. "Wie willst du überhaupt fliehen, Iason? Bonderus ist auf einer Mission und er hat hier noch Aufgaben von der Königin. Du bringst ihn in Schwierigkeiten", warf sie ihrem Jugendfreund vor. Er konnte nicht erwarten, dass Malateste in einer Woche soweit sei.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 12:21

Nicht nur Zucker machte grosse Augen, als Laree meinte, dass der, der kommen würde, ihr Bruder sei. Fragend blickte Leandra ihn an und wollte stumm wissen: 'Goldauge ist ihr Bruder'. Kosta lächelte und nickte nur knapp. Das war etwas, was er jetzt nicht gerade unbedingt verraten hätte. Entsprechend warf er der Hexe einen kurzen Blick zu, dass sie sich darüber lieber ausschweigen wollte.

"Hast du schon einmal in den Spiegel geschaut?", konterte Kosta ziemlich direkt und untypisch für ihn, als Laree behauptete, sie bräuchte keine Rettung. "Du brauchst sehr wohl Rettung... Venka. Es gibt auch noch andere Orte als Hayll", fuhr er sanfter fort. "Wir können dich wo hin bringen, wo weder Sion noch Timaris Macht hat. Bitte Phönix. Du kannst doch nicht ernsthaft hier bleiben und Sion unterstützen wollen. Selbst wenn du nicht mehr an den Hof willst, so gibt es doch viel anderes, wertvolles in Hayll, was es zu beschützen gilt. Und wenn du hier bleibst, kann ich dir Tileo nicht vorstellen." Wer verteidigte ihre Familie, wenn sie es nicht tat? Es gab nicht nur schlechtes in Hayll, auch wenn die Hexe es anscheinend gerade so sah. sie brauchten dringen einen ruhigen Moment, wo sie miteinander sprechen konnte. Wo er sie fragen konnte, was denn eigentlich los war.

"Das war der Plan", gab Kosta zu, nachdem Zucker sich verteidigte, dass er gar keine Andere Wahl gehabt hätte, als zu reagieren, nachdem er ihm eröffnete hätte, er wäre im Auftrag der Internen hier. "Ich habe ihm gesagt, dass Revan uns beide im Besenschrank erwischt hätte", erklärte er Laree. "Dass Revan dich in seinem Griff hätte und ich für ihn spionieren müsse, damit er dir nichts tut. Ich wollte Zucker zu einer Reaktion provozieren, da ich anders nicht an ihn rangekommen bin. Es hat geklappt und nach viel Reden glaubt er mir nun allmählich, dass ich doch nicht zu der Internen gehöre."

Leandra schnaubte und verdrehte die Augen. "Hast du ihm nicht den Taler gezeigt?" wollte sie wissen und klang so, als wäre es das merkwürdigste der Welt, dass Iason für Sion arbeiten täte.
"Doch, habe ich", lächelte Kosta. "Doch Zucker war schon länger nicht mehr in düsteren Spelunken und schäbigen Hafenkneipen unterwegs, weswegen es ihm nichts gesagt hat." Leandra schaute ungläubig. "Ja, ich habe auch gestaunt. Aber er war wohl anderweitig beschäftigt." Zucker hatte in der Tat noch viel vom Leben nachzuholen, weswegen Kosta ihn gerne mitgenommen hätte. Andererseits konnte er dessen Treue zu Rashar verstehen und dass er ihm helfen wollte. Hauptsache Zucker überlebte schlussendlich.

Laree unterhielt sich bald mit der Reajerin, glaubte nicht so recht daran, dass sie etwas würden ausrichten können. Leandra hielt feurig dagegen. Laree blieb weiterhin skeptisch. Was erwartete sie. Sollten sie sich denn einfach hinsetzen, Däumchen drehen und aufgeben.
"Du hast aufgegeben", erkannte er in dem Moment. Laree hatte aufgegeben oder war kurz davor. Deswegen war sie so pessimistisch. Deswegen wollte sie wohl auch unbedingt bei Revan Asar bleiben. "Ich weiss von Prinz Bonderus Mission", presste er zwischen flachen Lippen hervor. Larees Vorwürfe taten weh und liessen ihn zusammen Zucken. "Wir haben sie gemeinsam geplant, damit er vorwärts kommt und nicht wieder Monate zur Vorbereitung braucht. Er weiss, dass seine Mission offensichtlich abgebrochen wurde und er in Hayll gebraucht wird. Timaris hätte ihre Worte anders formuliert, hätte sie gewollt, dass er den ursprünglichen Plan zuende ausführt. Er wird sich also Mühe geben, in ein paar Tagen wieder zurück zu sein, da er weiss, dass er nicht mehr viel Zeit hat. Wir werden mit dem Schiff fliehen. So lenken wir von den Rebellen und der 6. ab. Besser sie jagen uns über Wasser. Sobald wir volle Fahrt haben, wird uns niemand mehr einholen können. Natürlich wird es riskant. Keine Frage. Aber aufhalten können wir es nicht mehr. Ich kann ihn nicht erreichen, Venka, und ihm mitteilen, dass er umkehren soll, weil sein Schwesterherz lieber einer von Sions Soldaten bleiben will, weil es hier so schön ist." Dass Eneas auch alles tun würde, um ihn hier rauszuholen, daran dachte er gar nicht.
"Da dies nicht mehr zu ändern ist, schlage ich vor, wir machen aus dem gegebenen das Beste und bereiten uns gut vor, damit wir dann auch soweit sind und das Risiko mindern können. Wir sollten uns auch einige Ablenkungsmanöver überlegen, die wir starten könnten, sollte es brenzlig werden."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Laree » Sa 30. Jul 2022, 12:22

Kosta wollte sie unbedingt retten und fort von hier bringen. Es gäbe ja Orte, wo weder Timaris noch Sion Macht hätten.
"Wieso sollte ich ihn nicht unterstützen? Vielleicht ändert sich dann endlich was in Hayll", entgegnete Laree patzig. "Vielleicht ist sie dann nicht länger Königin."
Natürlich bekam sie daraufhin ein langes Gesicht von Kosta. Darüber hatte sie auch nie mit ihrem Jugendfreund reden können. Er wollte das einfach nicht hören, wieso sollte sie dann über ihre Erlebnisse und Beobachtungen am Hof reden? Der Krieger argumentierte, dass es genügend andere Dinge in Hayll gäbe, die man beschützen müsste. Da hatte er Recht. Laree wollte auch nicht, dass ihrer Familie etwas passierte. Solange sie sich jedoch gut in der Armee schlug, würde sie ihre Familie beschützen können. Falls es zum Krieg kam, würden sie bestimmt verschont.
"Tileo? Ist das dein neuer Freund?", fragte sie. In seltenen Fällen hatte auch Kosta mal eine Beziehung - oder so etwas ähnliches.

Der Krieger erzählte wie es sich zugetragen hatte, dass Zucker nun Bescheid wusste. Offensichtlich hatte er den Soldaten aus der 6. zu einer eindeutigen Reaktion provoziert indem er vorgeschoben hatte Laree würde von Revan erpresst werden. Die Hexe schüttelte leicht den Kopf. Sie wusste, dass Zucker sie mochte.
"Es scheint ja zu stimmen was du gesagt hast", musste Zucker zugeben, "Venka, weswegen bist du hier? Iason hat gesagt, du bist eigentlich ein Dienstmädchen..."
Die Hexe schnaubte wütend. "Ich bin kein Dienstmädchen. Schon lange nicht mehr", lehnte sie die Bezeichnung ab, "Na gut... ich wars offiziell. Inoffiziell hab ich ne Menge anderes Zeug gemacht." Vieles auf das sie nicht stolz war. "Aber jetzt bin ich Soldatin", beharrte sie. Der Prinz lachte.
"Du warst noch in keiner Schlacht. Erst danach kannst du sagen, ob du eine Soldatin bist. Aber die Armee ist kein Zuckerschlecken", versuchte der Soldat sie zu überzeugen ehe ihm der Wortwitz auffiel und er grinste. "Das war unbeabsichtigt."

Leandra mischte sich ein. Vielleicht lag es an diesem Haus oder daran, dass die Hure alleine war, doch Laree glaubte nicht daran, dass der Widerstand in Raej viel ausrichten könnte. Kosta erkannte da, dass sie aufgegeben hatte. Die Gefreite starrte ihn trotzig an.
"Hab ich nicht. Ich will nur auf der Seite der Gewinner sein. Hayll ist mir egal. Ich mag Hayll nicht so wie es jetzt ist."
Wenn Kosta sie deswegen nicht mehr mochte, ließ er sie hoffentlich hier. Sie sollten sie alle in Ruhe lassen. Kosta erklärte, dass er mit Gualterio über seine Mission hier in Loraka geredet hätte. Jedoch würde der Kriegerprinz jetzt in Hayll dringend gebraucht. Malateste wüsste dies und würde nicht lange auf Mission bleiben.
"Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, ihr seid hier, weil ihr ihn zurückbringen sollt. Dass ihr mich retten sollt, war nur ein Vorwand, damit ihr euch kopfüber in Gefahr stürzt und alles riskiert", stieß Laree hervor. "Sie hätte euch nie in solche Gefahr bringen sollen!"
Kosta hielt dagegen, dass Eneas so oder so hier anlegen würde und man ihm nicht mehr mitteilen könnte, dass sein Schwesterherz lieber eine Soldatin bleiben wollte. "Sag du mir nicht wie ich mein Leben leben soll!", ereiferte die hayllische Hexe sich. Ihr wurde schlecht. Sie konnte nicht glauben, dass Kosta sie verschleppen würde.
"Phönix, er meints doch nur gut", versuchte Zucker zu vermitteln. "Er hat von einer Insel mit kristallklarem Wasser und Sandstrand gesprochen.. das klingt doch echt nett. Du bist nicht wirklich für Sion oder? Du findest bloß Hayll scheiße. Kann ich verstehen."
"Nein, macht ihr eure Pläne ohne mich! Ich werd euch nicht verraten, aber ich will auch nicht mit", erwiderte Laree mit bebender Stimme. Sie brauchte frische Luft bevor sie noch etwas tat, was sie bereute. Es machte sie alles so wütend. So immens wütend. Es war wie ein heißer Ball in ihr. Die Hexe schickte sich an das Zimmer zu verlassen.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 12:27

Überrascht und verwirrt blickte er Laree an, als diese patzig antwortete, dass sie womöglich tatsächlich für Sion wäre. Dann würde sich womöglich etwas in Hayll ändern und Timaris wäre nicht mehr Königin. Kosta glaubte ihr die erste Aussage kein bisschen. Laree war wütend. Unheimlich wütend und verletzt. Was war nur geschehen, dass dieses fröhliche Mädchen, was er einst gekannt hatte, derartigen Schmerz und solchen Zorn empfand? Wie konnte er ihr helfen, damit es ihr besser ging? Er wollte ihr gerne zu hören, doch Laree verschloss sich vollkommen. Sie wirkte so, als könnte man ihr ein Schokoladeneis mit Kirschen, Rahm und Streuseln anbieten und sie würde dennoch ablehnen.

"Du weisst doch, ich bin selten lange genug an einem Ort für einen Gefährten", wehrte er die Frage nach Tileo ab und brachte seine übliche Ausrede, warum er kaum je eine Beziehung hatte. "Er ist ein Freund. Ein Sklavenjunge, den wir befreit haben. Er ist toll und würde dir sicher gefallen. Deine Mutter passt gerade auf ihn auf." Noch jemand, der ihn hasste, weil er ihn im Stich gelassen hatte.
"Es wäre schön, wenn Krieg Zucker schlecken bedeutete", meinte Kosta verschmitzt und leckte sich über die Lippen, wurde dann aber gleich wieder ernst, während er besorgt zuhörte, wie auch Zucker Laree zu überreden versuchte, von hier vor zu gehen. Er erwähnte sogar die Insel. Neugierig sah er zu ihm rüber. Ob er ihm nun etwa doch glaubte? Doch Laree verschloss sich immer mehr und herrschte Kosta an, ihr nicht zu sagen, wie sie ihr Leben führen sollte. Das hatte er doch gar nicht und der Krieger nahm an, dass er da einen empfindlichen Nerv getroffen hatte.

"Das wirst du aber tun müssen", erwiderte Kosta fest und trat Laree bestimmend in den Weg, als sie fliehen wollte. Unnachgiebig blickte er ihr in die Augen, auch wenn er sie innerlich eigentlich lieber auf Knien um Verzeihung bitten wollte.
"Du wirst uns verraten müssen, wenn du nicht von hier weg willst. Du wirst Zucker, Leandra und mich verraten müssen. Du wirst deinen Bruder verraten müssen. Dann hast du eine Chance hier zu bleiben. Wenn es dir das Wert ist, um dich an Timaris zu rächen. Venka, ich weiss nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, dass du sie nun so hasst. Ihr habt euch einmal so geliebt. Dein Schmerz muss gross sein und ich würde dir gerne helfen. Wir alle wollen das. Wir lieben dich. Es ist egal, ob Timaris euch beide oder nur Bonderus zurück haben will. Was zählt ist, dass der Dichter und alle auf dem Schiff dich in Sicherheit wissen wollen. Keiner von uns hat auch nur einen Herzschlag lang gezögert, als er gefragt hat, ob wir ihm helfen. Bitte, Venka. Tu uns das nicht an. Bitte, verlange nicht von uns, dich in deiner Hölle zurück zu lassen. Es würde ihm das Herz brechen." Kosta senkte seine Lider. "Es würde mir das Herz brechen", fügte er kaum hörbar an.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Laree » Sa 30. Jul 2022, 12:27

Wie nicht anders zu erwarten, trat ihr Kosta in den Weg und erklärte mit fester Stimme, dass Laree sie alle verraten müsste, wenn sie hier bleiben wollte. Der Sklave wirkte gerade sehr stark und bestimmend. Wenn sie sich daran erinnerte wie er früher gewesen war... aber sie beide hatten sich verändert. Laree war nicht mehr das unschuldige, naive Dienstmädchen. Niemand konnte ihr mehr etwas vormachen. Sie wusste, wenn sie zurück nach Draega ging, dann würde alles wieder von vorne beginnen. Es würde sich nichts ändern. Sie wäre wieder das Spielzeug für Timaris und Ayden.
Kosta zählte ihr deutlich die Konsequenzen auf, was sie tun müsste, um hier zu bleiben. Sie würde ihren eigenen Bruder verraten müssen. "Ich werde ihn nie verraten und dich auch nicht. Das weißt du. Aber das heißt nicht, dass ich euch begleite. Ich werde meinen Mund halten und bei Revan bleiben", beharrte die Hexe stur.
Kosta bot an ihr zu helfen. Er wüsste nicht was passiert war, wieso sie Timaris so hasste. "Du könntest es wissen, wenn du einfach mal dein Hirn in Gang setzen würdest anstatt mit deinem Schwanz zu denken jedesmal wenn du in ihrer Nähe bist!", giftete die Hayllierin. Männer! Da klagten sie so oft, dass sie nicht gleichberechtigt waren und Frauen das Land beherrschten, aber gleichzeitig ließen sie sich so blenden und von ihren Gelüsten leiten. Ugh, sie hatte Männer satt. Und Frauen auch. Sie hatte alle Menschen satt. Laree wusste nicht was mit ihr los war. Sie wollte jetzt gehen und irgendwo alleine sein.

Jetzt flehte Kosta, dass Laree nicht verlangen sollte sie hier zurückzulassen. Es würde Eneas und ihm das Herz brechen. Die Hexe rümpfte empört die Nase. "Ja, das glaub ich euch. Aber vor nen paar Monaten hab ich in noch schlimmeren Schwierigkeiten gesteckt. Mitten in Draega. Das war euch egal. Draega ist ja tabu. Ihr fahrt lieber in der Weltgeschichte herum und löst die Probleme anderer Leute. Darin seid ihr echt gut." Das war reichlich überspitzt ausgedrückt, doch Laree fand, es wäre schon etwas wahres daran.
"Lass mich in Frieden. Ich bin nicht mehr euer Problem, ja?" Sie wollte an Kosta vorbei, als auch noch Zucker ankam und sich neben den Krieger stellte.
"Venka, du kannst nicht hier bleiben. Wenn Bonderus abhaut, werden sie dich verhören, vielleicht sogar foltern. Es wissen doch alle, dass du seine Liebhaberin warst", argumentierte er.
"Ach, und was ist mit dir?", entgegnete Laree, "Du hängst dauernd mit uns drein rum. Dich werden sie in Frieden lassen oder was?"
Daran hatte Zucker anscheinend noch nicht gedacht. Er kratzte sich an einer seiner Narben im Gesicht. "Wenn ihr flieht, werd ich in Fort Maloun bei meiner Kompanie sein. Dort wird man mir keine Fragen stellen."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 12:36

"Du wirst uns verraten müssen, wenn du hier bleiben willst", wiederholte Kosta stark. "Ansonsten werden wir dich von hier verschleppen. Venka, wir können dich nicht hier lassen. Das bringen wir nicht fertig. Ich verspreche dir, dass du nicht zurück nach Hayll musst." Er presste seine Lippen zusammen, als sie ihn wegen Timaris angiftete.
"Das ist nicht sonderlich konkret", stellte er trocken fest. "Aus deinen Worten schlussfolgere ich, dass Sie aus irgend einem Grund die Liebe für dich vergessen und mit dir gespielt oder dir sonst wie weh getan hat." Wie gesagt war das alles ziemlich vage. Wahrscheinlich wollte Laree das auch nicht vor den anderen besprechen. Nur musste er irgendwie an sie rankommen, dass sie miteinander reden konnten.

"Wir wussten nicht, dass du Probleme hattest", erwiderte Kosta leise, als sie ihnen vorwarf, sie nicht gerettet zu haben, als sie in Draega in Schwierigkeiten gesteckt hatte. "Wir dachten es gehe dir da gut. Sonst wären wir sofort gekommen. Daran darfst du nicht zweifeln. Was ist passiert Venka?" Nein, er hatte sie nicht im Stich lassen wollen. Aber Laree hatte doch auch immer beteuert, dass es ihr gut ginge.

Innerlich dankte er Zucker sehr, als dieser sich neben ihn stellte und auch dafür eintrat, dass Laree mit ihm von hier weg ging. Er war eben doch ein guter Mensch. Anstatt ihr die Kehle durchzuschneiden, weil sie sie womöglich verraten könnte, bat er sie, sich in Sicherheit zu bringen. Kurz blickte er verliebt zu ihm. Aber auch dafür hatte Laree eine gute Antwort parat und kehrte den Spiess um, dass Zucker ebenfalls sehr in Gefahr wäre, wenn sie von hier flöhen. Da hatte sie nicht ganz unrecht.
"Entweder das, oder du kommst mit uns mit", bot er Zucker erneut an. "Ich habe es ernst gemeint, dass ich dich gerne an schönere Gefielde entführen würde."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Laree » Sa 30. Jul 2022, 12:36

Kosta drohte ihr jetzt sie zu verschleppen, wenn sie nicht freiwillig mitkäme. Sie müsste auch nicht zurück nach Hayll. Wie schon erwartet war Kosta sehr zurückhaltend, als Laree anfing über Timaris zu reden und dass sie die Königin hasste. Kosta vermutete, es gäbe einen Grund wieso Timaris mit ihr gespielt oder "sonst wie weh getan" hatte. Allein in der Art wie er das sagte, glaubte Laree nicht, dass er ihr zuhören oder glauben würde. "Sie braucht keine Gründe mehr. Sie tut einfach das, was sie will und es ist ihr egal, wie andere das finden. Aber das geht schon seit Jahren so." Das war keine neue Entwicklung. Dass sie dann bei Ayden gelandet war, war bloß trauriger Höhepunkt dessen. Auf den Prinzen war sie auch wütend. Gleichzeitig vermisste sie ihn, was sie umso wütender werden ließ.
Aber mit wem sollte sie darüber reden? Sie konnte nicht mit ihrer Familie oder Kosta über Timaris sprechen. Die hätten ihr alle nicht geglaubt.
Ihr alter Jugendfreund verteidigte sich, dass er nicht gewusst hätte, dass sie Probleme in Draega hatten. Ansonsten hätten sie ihr sofort geholfen. "Ach ja, wie denn? Mein Bruder ehrt sie viel zu sehr und setzt deswegen keinen Fuß in die Stadt. Aus den Augen, aus dem Sinn, was?", fragte sie bitter zurück.

Laree reichte es jetzt, weswegen sie erneut versuchte zu gehen. Weder Kosta noch Zucker ließen sie. Dass Zucker auch Gefahr lief gefoltert zu werden, wenn seine neuen Kameraden flohen, schien ihm erst jetzt einzufallen. Kosta bot ihm an, ihn mit zu nehmen. Zucker schüttelte den Kopf.
"Nein, wenn ich mitkomme, fällt das vielleicht auf die 6. zurück. Das darf nicht passieren. Ich riskier das Verhör. Wenn ich in Fort Maloun bin, bringen sie mich nicht mit eurer Flucht in Verbindung. Das heißt aber, ihr könnt nicht mit meiner Hilfe rechnen, wenn euer Schiff anlegt. Ich kann ein paar Leute im Schwarzen Kessel zahlen, dass sie in der Stadt Randale machen. Oder... der Rajer Untergrund könnte einige Meilen außerhalb von Loraka für einen Überfall auf eine Patrouille sorgen. Nah an der Küste oder mittels Booten. Vielleicht ziehts ein oder zwei Schiffe dorthin." Zucker sah hinüber zu Leandra. "Könnte aber höchst gefährlich sein."
"Wir helfen euch", willigte die Hexe sofort ein. "Wenn wir Haylls Hilfe erhalten. Aus dem Norden erhalten wir viel zu wenig Waffen. Wir haben die Leute, aber kaum Bewaffnung."
"Darüber solltet ihr mit Jason reden", wandte Laree ein, "Aber ich geh jetzt. Sonst wird Revan misstrauisch." Außerdem war ihr übel. Sie musste sich etwas überlegen wie sie Eneas nicht in Gefahr brachte und trotzdem hier bleiben konnte. Aber ihr Bruder wäre so doof und würde selbst versuchen sie aus dem Fort freizukämpfen...
Laree wusste nicht was sie tun sollte. Vielleicht hatte Kosta recht und sie hatte aufgegeben. Die Hayllierin fühlte sich müde.
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