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Wiedersehen in Loraka





Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 22:29

"Mir geht es gut", beschwichtigte Kosta mit einem sanften Lächeln. Sie hatten Laree retten können. Wie könnte es ihm da auch nicht gut gehen. ausserdem war er endlich wieder auf dem Schiff, bei Eneas. Nur zucker war zurück geblieben. Wehmütig blickte er an die Küste Raejs. Hoffentlich ging es dem verwegenen Prinzen gut. Kosta vermisste ihn in dem Moment des Triumpfes und des Glücks, den er mit seinen Freunden teilen durfte.

Zeit für eine grosse Feier hatten sie jedoch nicht. Eneas musste sich darum kümmern, dass Lorcann sie nicht fand. Farell und Amanico sollten Nebel erzeugen, um sie darin zu verstecken. Gute Idee. Nur sollten sie nun leise sein. Damit man sie nicht hörte. Obwohl, sie hatten schon ziemlichen Abstand zum andren Schiff.

"Ich habe euch alle auch schrecklich vermisst", beteuerte Kosta und tat so, als hätte er Letos Hinweis nicht verstanden, dass insbesondere Eneas ihn vermisst hätte. Wenn sie wollte, dass er auf Abstand ging, sollte sie es ihm nicht noch schwerer machen, als es so schon war. "Ich habe mir schreckliche Sorgen um euch gemacht und bin froh, dass es euch allen gut geht." Bis auf Rachel, um die sich Leto auch gleich kümmern wollte.

"Ich sollte Laree wohl mit Maeve helfen gehen", schickte Kosta sich an, ebenfalls zu gehen und Eneas seine Arbeit machen zu lassen. "Ausser uns beiden kennt sie hier ja niemand und sie ist eigentlich sehr korrekt. Bestimmt regt sie sich gerade furchtbar auf. Ausserdem hat Laree sicher nichts dagegen, wenn wir ihr Prinz Malateste fernhalten. Er will wohl reden, sie aber nicht. Und sie will auch nicht zurück nach Hayll. Um sie fortzulocken habe ich ihr von der Insel erzählt. Das schien eher nach ihrem Geschmack. Sie weiss allerdings nicht, wer Goldauge ist. Ich dachte mir, das würde ihr nur noch mehr Sorgen bereiten."
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von Anzeige » Sa 30. Jul 2022, 22:29

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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » Sa 30. Jul 2022, 22:36

Kosta erwiderte, dass er sie auch alle sehr vermisst hätte und er wäre froh, es ginge ihnen allen gut. Es klang recht allgemein. Ob er es nur sagte, weil sie nicht alleine waren? Leto ging dann jedoch, um sich um Rachel zu kümmern. Kosta wollte sich ebenfalls davonstehlen, damit er Maeve helfen konnte. Eneas überlegte noch wie er sich einen kurzen ungestörten Moment mit seinem besten Freund ergattern könnte, als dieser ihn vollkommen damit überraschte, dass Laree nicht zurück nach Hayll wollte. Stattdessen sollte sie nach Nuranessa.
"Was? Wieso das denn?", fragte Eneas verwirrt. Dass seine Schwester nicht wusste, dass er ein gesuchter Pirat war, war in Ordnung. Er hatte seinen "Beruf" nicht unbedingt bei seiner Familie an die große Glocke gehängt. Genauso wie seine Identität als berühmter Schriftsteller Leanthes Veredis immer noch nicht gelüftet war. "Ich werde später mit ihr reden, wenn sich alles beruhigt hat und wir den Dhemlaner endgültig abgeschüttelt haben. Wir müssen es nur um die Küste Raejs nach Nordwesten schaffen." Dort war genug offenes Meer, um zu verschwinden.

Eneas sah sich um. Es schien, als hätte sein erster Maat gerade alles im Griff. "Lass uns kurz... unter Deck gehen, ja?", bat er Kosta, "Ich liefere dich bei Laree und Maeve ab." Er würde die Heilerin natürlich auch noch gerne begrüßen und erfahren, wer genau sie war und wieviel man ihr anvertrauen konnte. Für den Moment blieben sie alle bei ihren Geheimnamen.
Vissarion kam ihnen auf der Treppe entgegen. Er freute sich sichtlich Kosta, seinen Kajütenmitbewohner, wiederzusehen. "Ihr könnt euch später unterhalten. Ich brauch dich im Krähennest", drängte Eneas den jungen Prinzen weiter. Er wollte Kosta jetzt für sich alleine haben. Wenigstens für einen kurzen, winzigen Moment.
Statt Richtung Messe zu gehen, bog Eneas in die andere Richtung ab, wo es zu einigen der Kajüten und dem Kartenraum ging. "Lass uns kurz den Kurs für Nuranessa planen", erklärte der Krieger. Hörte sich das nur in seinen Ohren an wie der furchtbarste Vorwand überhaupt?
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 22:38

"Sie ist sehr wütend auf Timaris", erklärte er Eneas, warum Laree nicht nach Draega wollte. "Ausser ein paar vagen Andeutungen hat sie jedoch nichts gesagt. Vielleicht hat es auch etwas mit Prinz Malateste zu tun. Ihm geht sie auch gerne aus dem Weg. Es scheint, als wolle sie einfach mal etwas Abstand von allem zu haben. Wir kamen nicht recht dazu, zu reden und mussten aufpassen, nicht erwischt zu werden. Einmal davon abgesehen, dass sie gar nicht reden will."

Eneas wollte dennoch mit seiner Schwester sprechen, wenn sich alles wieder beruhigt hatte und Lorcann endgültig abgeschüttelt wäre. Kosta würde dann auch gerne mit Laree sprechen. Doch er wollte sie nicht drängen und würde warten, bis sie auf ihn zu kam. Na ja, vielleicht würde er sie ein bisschen anstubsen, denn sie wirkte doch sehr verschlossen und unglücklich.

Arglos nickte er lächelnd und freute sich, dass Eneas ihn zu Maeve und Laree begleiten wollte. Sicherlich wollte er auch die Heilerin kennen lernen. Unterwegs kam ihnen Vissarion entgegen, der sie anstrahlte. Herzlich zog Kosta ihn in eine kurze, freundschaftliche Umarmung.
"Welpe", grüsste er ihn fröhlich. "Schön, dich gesund und unverletzt zu sehen. Pass gut auf uns auf", spielte er auf Eneas Befehl an. "Wir reden dann später. Wenn Schlafenszeit ist." Das machten sie noch öfters. Besonders, wenn der Jugendliche unsichere Fragen zum Erwachsen werden hatten. Dann lag jeder von ihnen im Dunkeln in seiner Koje und sie sprachen darüber, was den Jüngling beschäftigte. In der Regel waren es Frauen.

"Oh, natürlich", nickte Kosta etwas überrascht, als Eneas ihn in dem Kartenraum haben wollte. Normalerweise besprach der Kapitän solche Sachen mit Damien oder Amanico und Farell. Die waren aber gerade mit anderen Dingen beschäftigt. Kosta half gerne. "Ich denke, wir dürfen Lorcanns Hartnäckigkeit und Ausdauer nicht unterschätzen", begann er auch gleich. "Wir dürfen Nuranessa erst ansteuern, wenn wir uns ganz sicher sind, dass wir ihn abgehängt haben. Oder wir stellen ihm da eine Falle. Allerdings muss er dann für immer da bleiben, was jedoch keiner will." Das hiess, sie müssten ihn töten. Auch keine schöne Option. Geschäftig langte Kosta nach der richtigen Seekarte, rollte sie auf und wollte sie aufmerksam studieren.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » Sa 30. Jul 2022, 22:46

Stellte sich Kosta nur so naiv oder hatte er wirklich kein Gefühl dafür, dass Eneas ihn gerade alleine sehen wollte? Sein Freund jedenfalls stimmte zu allem eifrig zu und begann auf dem Weg zum Kartenraum bereits die weitere Strategie zu besprechen. Lorcann wäre hartnäckig und würde nicht leicht zu täuschen sein. Sie könnten erst nach Nuranessa, wenn sie sicher waren ihn abgehängt zu haben.
"Bis dorthin sind es noch einige Tage", beruhigte Eneas, "Uns wird schon etwas einfallen." Das tat es immer. Er lächelte Kosta sanft an. Sein Geliebter holte im Kartenraum jedoch sofort die Karten heraus und gab sich locker. Wie als wären sie nicht wochenlang getrennt gewesen. Womöglich beschäftigte Kosta das nichtmal so sehr wie Eneas.
"Jetzt warte doch mal...", wandte Eneas leise ein, während er die Türe hinter sich schloss. "Wir haben uns noch nicht richtig begrüßen können..." Der Krieger trat näher zu Kosta, der eine Seekarte auf dem großen, viereckigen Tisch ausgerollt hatte.
"Ich habe befürchtet dir passiert etwas. Der Süden Raejs ist viel gefährlicher geworden als ich geglaubt habe." Er hatte es in Zamora selbst erlebt. Die Stadt befand sich bereits völlig in der Hand der dhemlanischen "Verbündeten".

Eneas schob sich von hinten an Kosta, umarmte ihn innig und küsste ihn im Nacken. Allein ihn so nah zu spüren, berauschte ihn. Eneas atmete tief ein, keuchte leise. "Ist alles in Ordnung?", fragte er und wartete bis Kosta sich umgedreht hatte. "Ich hätte ganz Loraka in Schutt und Asche gelegt, um dich rauszuholen." Er grinste leicht, als wäre es bloß ein Scherz. Trotzdem hatte ihn diese Zeit wieder einmal realisieren lassen, dass er ohne seinen Freund einfach nicht wollte. Es war dumm gewesen, Kosta alleine loszuschicken.
Dass von Seiten Kostas so gar nichts in Richtung stürmisches Wiedersehen kam, wunderte Eneas, aber er schrieb es darauf zurück, dass ihnen der Kampf vorhin noch ziemlich in den Knochen steckte.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 22:50

"Bestimmt", lächelte Kosta zuversichtlich. Ja, ihnen würde wie immer etwas einfallen. Zucker würde sich jetzt sicher die Haare raufen, wie er das nur so locker nehmen könne. Es wäre so gefährlich und überall würde ihnen der Tod oder schlimmeres lauern. Damit hatte er natürlich recht. Nur wollten Eneas und seine Mannschaft sich davon nicht entmutigen lassen. Das war es, was sie auszeichnete. Das Vertrauen in sich selbst, das jedoch nicht in Selbstüberschätzung umschlug. Sie wussten, was sie konnten und setzten ihre Fähigkeiten wohl überlegt, zumindest meistens, ein.

Nicht an Bord, schoss es ihm dann aber fast schon panisch durch den Kopf, als er hörte, wie Eneas die Türe hinter sich schloss. Sie hatten es Leto versprochen. Er hatte es ihr versprochen, sich noch mehr zurück zu halten. Das Eneas jetzt und hier mehr wollte, damit hatte er nicht gerechnet. Ein bisschen kam er sich vor, wie die Maus in einer Falle. Doch es machte ihm keine Angst. Stattdessen machte es ihn scharf. Gerne wollte er von seinem Kapitän, seinem Freund bedrängt und zu einer innigeren Begrüssung gefordert werden. Aber es war nicht recht, Leto gegenüber.

"Hmmm, es war manchmal schon etwas knapp", gab er zu. Ein Zeichen, wie verwirrt er selbst war. Sonst hätte er Eneas doch nie etwas gesagt, was ihn besorgt hätte. Aber sein Freund war so nah. Er hatte ihn so vermisst. Kosta konnte kaum klar denken. "Ich habe mir ein paar Leute gesucht, die etwas auf mich aufgepasst und mir wertvolle Hinweise gegeben haben", versuchte er es nun doch noch abzuwiegeln.

Eneas schien leider weniger reden zu wollen. Von hinten schob er sich an ihn und umarmte ihn innig. Kosta zuckte zusammen. Vielleicht bildete er sich das auch gerade nur ein, doch bei der Berührung tat sein Rücken ziemlich weh, spannte und zog. Leicht verzog er das Gesicht, erschauderte dann aber wieder wohlig bei dem Kuss in den Nacken.
"Aber ja", lächelte er treuherzig, als Eneas ihn fragte, ob alles in Ordnung sei. Was hätte er auch sonst darauf antworten sollen? Dass er an seine Gefährtin denken sollte? Eneas hätte ihm das nur übel genommen. "Ich weiss", erwiderte er das Grinsen zufrieden und drehte sich langsam in der Umarmung um, um Eneas anzusehen. "Daran hatte ich nie einen Zweifel. Die anderen waren die, die nicht daran geglaubt haben."

Es war so schön, wieder in Eneas Armen zu sein. Ihn so dicht zu spüren und vollkommen von ihm vereinnahmt zu werden. Dabei hatte er sich so fest vorgenommen, auf Abstand zu gehen und keinen Kuss mehr zuzulassen. Doch gegen seinen Freund konnte er sich nicht wehren. Wollte es auch gar nicht. Er genoss es, so von ihm bestimmt zu werden. Sich ihm hinzugeben, wann immer dieser wollte. Er genoss es, sich selbst für ihn vollkommen aufzugeben. Doch Eneas wollte das nicht. Zumindest nicht für immer. Er wollte ihn nur zwischen durch einmal. Leto hingegen wollte er für immer. Das war in Ordnung. Nur wollte Leto nicht, dass Kosta sich ihrem Gefährten hingab. Das konnte er verstehen und er wollte doch nur das Beste für Eneas. So löste er sich schliesslich schweren Herzens von ihm.
"Wir sollen Laree mit Maeve und Prinz Malateste nicht zu lange alleine lassen", gab er vor, um wieder auf etwas Abstand zu gehen.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » Sa 30. Jul 2022, 22:52

Kosta sagte nicht viel über seine Zeit in Raej, gab bloß zu, dass es öfters knapp geworden wäre am Leben zu bleiben. Eneas wurde neugierig, fragte jedoch nicht nach. Später, wenn sie diesem Lorcann entkommen waren, könnten sie in Ruhe über alles sprechen. Kosta fügte hinzu, dass er sich Personen gesucht hätte, die auf ihn aufgepasst hätten.
"Das ist gut. Ich bin so froh, dass es dir gut geht", erwiderte Eneas erleichtert und umarmte seinen Freund. Kosta zuckte leicht zusammen. Was dachte der andere Krieger denn? Natürlich wollte Eneas seinen Freund umarmen und richtig begrüßen. Daran war nichts verbotenes. Trotzdem fragte er, ob bei Kostas alles in Ordnung wäre. Der andere drehte sich hm, grinste ihn an und meinte, er wüsste, dass Eneas ihn daraus geholt hätte. Die anderen hätten nicht daran geglaubt.
"Die wissen eben nicht wie wichtig du mir bist...", gestand Eneas leise. Er wollte Kosta wieder umarmen, doch jener meinte gleich darauf, dass sie zurück zu den anderen sollten, da er Laree mit Prinz Malateste nicht alleine lassen wollte. Kosta wich zurück.

"Warte doch... nur für einen Moment. Ich will dich richtig begrüßen", erklärte Eneas. Er trat dichter zu seinem Freund, schob ihn dabei unbewusst gegen die Tischkante. Eneas umarmte Kosta wieder. Dieses Mal lange und innig. "Das nächste Mal komm ich mit. Es war viel zu gefährlich, dass du alleine los bist." Kosta konnte nicht wissen was für eine Erleichterung die erste Nachricht aus Loraka gewesen war.
Als Kosta ihn noch leicht fragend ansah, beugte sich Eneas vor und küsste ihn sehnsüchtig. Es war ihm gerade egal, dass sie sich auf dem Schiff eigentlich benehmen sollten. Für Eneas fiel diese Begrüßung nicht darunter. Er wollte ihn nur einmal küssen und dann wieder zu den anderen gehen. Leider war es viel zu verlockend seinen Geliebten zu halten und zu küssen, weswegen dem ersten Kuss prompt ein zweiter folgte.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 22:54

Kosta keuchte leise, als Eneas ihn aufhielt, indem er ihm in den Weg trat und ihn so gegen den Kartentisch drängte. Sein Herz schlug schneller in seiner Brust und er spürte, wie sein Blut zielstrebig gegen Süden Floss. Wie immer, wenn Eneas sich ihm so sinnlich näherte. Da konnte er einfach nichts dafür. Selbst wenn er es gar nicht wollte.

Scheu erwiderte er die Umarmung, traute sich aber gar nicht so recht, Eneas eng, herzlich und kraftvoll zu umarmen. Vorallem weil er sich selbst nicht traute. Eneas konnte er nie widerstehen, wenn dieser etwas von ihm wollte. Dabei hatte er Leto doch versprochen sich zurück zu halten. Aber das hier war eine Ausnahme. Sie hätten sterben könnten. Da durften sie jetzt doch ganz kurz...

"Manchmal war es fast besser, dass ich alleine unterwegs war", gestand er Eneas, da er natürlich nicht wollte, dass sein Freund sich jemals so einer aussetzte. "So konnte ich mich als entlaufener Sklave ausgeben und niemand hat mehr hinter dem tolpatschigen Naivling mehr zugetraut." Wenn er daran dachte, wie oft er nur um Haaresbreite überlebt hatte. Ihm wurde grad Angst und Bang, als er sich Eneas in diesen Situationen vorstellte.

Nicht.
Da hatte Eneas schon heiss seine Lippen auf die von Kosta gepresst. Nein! Sie durften das nicht. Aber es fühlte sich so gut, so richtig an. Wie könnte er sich dem verweigern. Gequält schloss er seine Augen und gab sich dem Kuss ergeben hin. Gedanklich flehte er Leto um Verzeihung und kurz musste er auch an Zucker denken, dem er versprochen hatte ihn zu holen. Doch, wenn Eneas ihn an die Leine legte, er würde alles aufgeben für ihn. So erwiederte er auch den zweiten Kuss innig.
"Eneas...", keuchte er dann allerdings leise, als dieser sich noch fester an ihn presste und ihm einen dritten Kuss geben wollte.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » Sa 30. Jul 2022, 22:55

Sein Freund erwiderte die Küsse auch, sie schmiegten sich einander. Für Eneas war es reinste Erfüllung. Erleichterung überkam ihn erneut. Kosta ging es gut, er konnte ihn wieder berühren und in den Armen halten. Eneas liebte seine Gefährtin, aber Kosta... er wollte nicht ohne seinen besten Freund sein. Ohne ihn machte alles viel weniger Spaß.
Eneas schob sich dichter an den anderen Krieger, um ihn zu spüren und sich zu vergewissern, dass dies hier tatsächlich kein Traum war, sondern Wirklichkeit. Trotz all der Gefahren hatten sie gekämpft, überlebt und sich gefunden. Kosta keuchte leise seinen Namen. Eneas atmete tief durch, sog Kostas Geruch ein. Sie waren beide noch verschwitzt und in angerissener Kleidung durch den Kampf, aber es war ihm egal. Die Aufregung belebte ihn. Das Leben war gerade so unglaublich süß. "Kosta...", stöhnte er, presste seine Lippen auf dessen Hals.
Sein Liebhaber reagierte nicht viel, lehnte sich etwas zurück und keuchte seinen Namen. Eneas machte es an, sein Blut begann zu rauschen und er fühlte wie er hart wurde. Seine Küsse wurden fordernder. Mit den Händen strich er über Kostas Uniform, begann sich an ihn zu reiben, während sie sich leidenschaftlich küssten. Ihre Zungen umspielten sich heiß, wobei Eneas die Führung angab.

Wild atmend hielt der Krieger irgendwann inne, seine Stirn an die Kostas lehnend. "Ich... hab dich so... vermisst", gestand er, hob den Blick und sah Kosta tief in die Augen. "Es ist verrückt was wir tun. Wir sollten wieder raus, wir sind noch nicht außer Gefahr..." Er blickte hinter sich zur Türe. Er hatte wirklich nur vorgehabt Kosta zu begrüßen.
Wieder drückte er seinen Geliebten, streichelte ihm über den Rücken. Kosta spannte sich leicht an. Eneas hielt inne. "Alles in Ordnung?", fragte er. "Hab ich dich zu viel bedrängt?" Er lächelte leicht jungenhaft, leicht verzeihend.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 23:06

Es wollte nicht so recht funktionieren, dass er Eneas erinnerte, dass sie doch zu den anderen gehen sollten, anstatt hier rumzumachen. Im Gegenteil, sein gehauchtes Eneas, schien seinen Freund nur noch heisser zu machen. Die Berührungen wurden leidenschaftlicher und die Küsse fordernder. So heiss. Kosta liebte es, wenn Eneas so hungrig über ihn her fiel und ihn für sich beanspruchte. Es machte ihn absolut willfährig.

"Ich dich auch", erwiderte er innig. "Jede Nacht habe ich von dir geträumt und gehofft, dass du in Sicherheit bist." Ja, es war verrückt und riskant. Aber gerade das machte Spass. Irgendwie. Auch das war verrückt. Aber Kosta fühlte sich gerade so lebendig. Ja, sie sollten wieder raus. Dunkelheit, was hatte er sich nur dabei gedacht. Leto würde so enttäuscht sein. Eneas sollte sich besser von ihm lösen und sich seiner Gefährtin widmen. Aber es fühlte sich so heiss an, wie Eneas sich heiss an ihn presste, wie seine harte Männlichkeit fordernd gegen sein Becken drückte.

Bis Eneas ihm unter der Uniformjacke über den Rücken streichelte. Genau über eine Narbe. Eneas stutzte und Kosta versteifte sich. Nein! Sein Drache. Eneas sollte ihn nicht so zerstört sehen. Kosta richtete sich von der Rücklage auf und schob sich vom Tisch weg, woraufhin Eneas ihn besorgt fragte, ob alles in Ordnung sei oder ob er ihn zuviel bedrängt hätte.
Zuviel bedrängt? Verständnislos sah er seinen Freund an. Er musste doch wissen, wie sehr er es mochte, von ihm vollkommen vereinnahmt zu werden. Immer, zu jeder Tageszeit und egal in welcher Situation. Er wusste doch, dass er ihm gehörte.
Aber Eneas wollte das nicht, machte Kosta sich zum unzähligsten Male schmerzhaft bewusst. Für Eneas war er auch nur eine Art Ersatzkaffee. Eine Spielerei, die er gut versteckte. Kosta konnte das aushalten. Nur schadete es Eneas Beziehung zu Leto, was der Krieger auch nicht wollte. Und er wollte definitiv nicht, dass Eneas seinen Rücken sah.

"Ja, etwas zuviel", log er aus einem Impuls heraus. Noch nie hatte er Eneas gesagt, dass er ihn zu sehr bedrängt hätte. Es war bis jetzt auch nie passiert. Würde nie passieren. "Aber es ist alles in Ordnung", beteuerte er mit einem scheuen, leicht gequälten Lächeln. "Aber du hast recht, wir sollten wieder zu den anderen und sichergehen, dass wir Lorcann entgültig abhängen. Ich wollte doch zu Laree und ihr mit Maeve helfen." Hastig strich er seine Uniform glatt und ordnete seine Haare, ignorierte Eneas Nachfragen, ob auch tatsächlich alles gut sei und wich auch leicht zurück, als dieser auf ihn zutrat. In einem Bogen um seinen Freund herum, wollte er zu der Türe und sie für seinen Kapitän öffnen.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » Sa 30. Jul 2022, 23:07

Er hatte noch Kosta unter der Uniformsjacke gestreichelt, strich mit einer Hand sinnlich hoch über den Rücken, als er dort Narben spürte, beziehungsweise etwas was sich wie frisch verheilte Verletzungen anfühlte. Eneas stockte. Was war denn das? Er hielt inne, zog seine Hand zurück und fragte, ob bei Kosta alles in Ordnung war und auch ob er ihn zu viel bedrängte.
Zunächst sah ihn Kosta unbewegt an, schob sich allerdings von ihm und gestand ihm dann endlich, dass es etwas zu viel der Berührungen gewesen wäre. "Tut mir leid", entschuldigte sich Eneas. Er war etwas verwundert, dass Kosta überhaupt zugab, es wäre zu viel des Guten gewesen. Normalerweise sagte sein Freund nie etwas in der Richtung. Etwas, was Eneas oft verunsicherte, denn es fiel ihm dadurch sehr schwer zu erahnen, was Kosta tatsächlich wollte und was ihm gefiel. Da kannten sie sich schon so lange und dennoch schien da immer etwas zwischen ihnen zu stehen. Es war seltsam.
"Wiedersehensfreude", erklärte Eneas. "Ich freu mich so, dass du wieder hier bist. In Nuranessa, wenn alles überstanden ist, da können wir richtig Wiedersehen und die erfolgreiche Rettung feiern, ja?" An Land fühlte sein Geliebter sich vielleicht wohler.

Kosta lächelte, stimmte zu und beteuerte, es wäre alles in Ordnung, sie sollten zurück zu den anderen. Er rückte seine Uniform zurück. "Bist du sicher? Ist mit deinem Rücken alles in Ordnung?", fragte Eneas besorgt. Er hatte vorhin doch etwas gespürt. Kosta wich ihm aus, trat zurück und wollte hinausgehen.
"Jetzt warte doch mal. Damien hat oben schon alles im Griff", wandte Eneas ein. Er trat hinter Kosta und strich ihm wieder über den Rücken. Zwar versuchte der Krieger es zu verbergen, aber Eneas kannte Kostas Körper sehr genau und spürte auch das unmerkliche Zusammenzucken. "Du hast dich verletzt? Was ist passiert?", fragte Eneas alarmiert. Leto und Maria sollten sich das besser ansehen. "Zieh deine Uniform aus."
Kosta zögerte, drängte, sie müssten zurück wegen Lorcann und hätten dafür keine Zeit. "Wenn du Schmerzen hast, haben wir dafür sehr wohl Zeit", beharrte er, kam näher. Er blickte Kosta bittend an. "Was ist los? Ich will dir doch nur helfen..." Wieso sperrte Kosta sich so? "Komm schon, wir haben uns beide schon gegenseitig in schlimmen Zuständen gesehen?" Er sah Kosta abwartend an bis sein Freund sich fügte und scheu seine Uniform auszog.
"Dreh dich um." Eneas wollte den Rücken sehen. Als er es dann tat, sog er erschrocken die Luft ein. Kostas Rücken war übersäht mit frischen Peitschenhieben und blauen Flecken. Die Tätowierung war zerstört. "Oh, Kosta... wer ist das gewesen? Wie ist das passiert?", fragte er bestürzt. "War es dieser Bovert? Ich hätte ihn auch umgebracht." Er kam näher, hauchte zärtlich einen Kuss auf eine unverletzte Stelle.
"Leto soll sich das sofort ansehen. Hast du große Schmerzen?" Kosta war ein Meister darin die zu verbergen und wegzustecken.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 23:17

Kosta nickte verstehend und lächelte verzeihend. Ja, natürlich, es war nur die Wiedersehensfreude. Nur das. Irgendwie machte ihn das wütend. Allerdings nur bis ihm das bewusst wurde. Da schalt er sich, dass er absolut keinen Grund hatte, wütend zu sein.
"Ich bin auch froh, wieder hier zu sein und dass wir bald in Nuranessa in Sicherheit sind", stimmte er sanft zu. "Es wird bestimmt eine schöne Feier." Kosta musste nur aufpassen, dass er nicht mit Eneas alleine war. Am besten er kümmerte sich gut um Laree und hielt Prinz Malateste von ihr fern.

Eneas wollte ihn aber noch immer nicht gehen lassen. Kosta hatte nicht aufgepasst. Er hatte zugelassen, dass Eneas seine Narben spüren konnte. Jetzt war er neugierig geworden und wollte wissen, was mit seinem Rücken wäre. Kosta schüttelte nur seinen Kopf.
"Wir wollten doch zu den anderen, um ihnen zu helfen", wand er sich. Dummerweise stand Eneas noch immer zwischen ihm und der Türe, so dass Kosta ihm nicht entfliehen konnte. Da er nicht reden wollte, wurde sein Freund drängender und trat auf ihn zu. Kosta wich zurück, aber so gross war der Raum nicht und Eneas war schnell. Zudem war er der Kapitän. So leicht widersetzte man sich ihm nicht. Und so stand Eneas auch schon wieder in seinem Rücken und befühlte ihn sich sanft. Dennoch brannte es für Kosta wie Feuer. Er presste seine Lippen aufeinander und zuckte zusammen.

"Es ist nichts schlimmes", wehrte Kosta ab. "Wir haben dafür jetzt keine Zeit. Wir werden noch immer verfolgt." Eneas widersprach ihm streng, was Kosta erneut zum Zusammenzucken brachte. "Ich habe keine Schmerzen. Alles ist gut." Er machte noch ein paar Schritte rückwärts, weg von Eneas, achtete dabei darauf, dass Eneas nicht mehr in seinem Rücken war.

Doch vor seinem Blick gab es kein Entfliehen. Selbst als er seinen Kopf beschämt zur Seite wegdrehte, spürte er den goldenen Blick brennend auf sich. Zitternd versuchte er sich dem zu widersetzen. Doch seine Hände glitten verräterisch hoch zu seinem Uniformshemd und öffneten es Knopf für Knopf. Nein, Eneas sollte das nicht sehen. Er war so hässlich und schämte sich furchtbar. Trotzdem liess er Jacke und Hemd über seine Schultern die Arme hinunter bis zu den Handgelenken, wo die Kleidungsstücke dann hängen blieben. Gehorsam und nun ohne sich zu wehren, drehte er sich langsam um, als dieser es ihm befahl.
Eine einzelne Träne des Schams rann seine Wange hinunter. Die hatte er nicht verhindern können. Bebend und mit hängendem Kopf stand er da, schloss gequält die Augen, als Eneas erschrocken die Luft einzog. Dieses Geräusch war irgendwie am Schlimmsten von allem. Nein, der Kuss war noch viel, viel schlimmer. Hart bis er sich auf die Lippen.

"Nein, es war nicht Bovert", brachte er tonlos hervor. "Das war für Laree und Zucker. Es war... Nein, bitte, nicht Leto." Die Priesterin würde sich nur fragen, warum Kosta selbst auf dem Schiff nackt vor Eneas war. Es würde sie nur verletzen. "Es tut nicht weh so. Ich... ich wollte mich doch als entlaufener Sklave ausgeben. Also habe ich deinen Vater gefragt. Das sind die sauberen Narben. Die Anderen... Das war eine Lederscheide mit einer metallenen Spitze. Das war Alexis Lorcann, als ich ihm mit den Raejer Gefangenen vorgeführt wurde. Einfach weil... weil es ihm Spass gemacht hat. Weil er seine Macht demonstrieren wollte. Es wäre nicht nötig gewesen. Es hatten auch so alle Angst vor ihm." Er war es gewesen, der seinen Drachen zerstört hatte. Nicht Massimo.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » Sa 30. Jul 2022, 23:18

Kosta sagte leise, dass es nicht Bovert gewesen wäre. Den hätte er wegen Laree und Zucker getötet. Zucker? Was hatten Süßigkeiten damit zu tun? Eneas wollte dringend mit Kosta darüber reden, was er in Loraka erlebt hatte, aber dafür bräuchten sie eigentlich mehr Zeit und Ruhe. Jetzt war Kosta verletzt und sie wurden höchst wahrscheinlich immer noch verfolgt.
Der andere Krieger wehrte sich dagegen zu Leto gebracht zu werden. Wieso das denn? Sie war die beste Heilerin hier. Sie könnte dies hoffentlich wieder richten. "Sie wird dir helfen, egal was passiert ist. Aber wir können auch Maria fragen. Wir kriegen das wieder hin. Du wirst sehen, die Narben verschwinden und dann können wir den Drachen wieder neu tätowieren." Eneas war um Kosta herum getreten, lächelte ihn aufmunternd an. Er bemerkte mit Sorge die nasse Träne auf der Wange. War Kosta wegen den Verletzungen aufgewühlt? Eneas verstand nicht wieso sein Freund dies vor ihm verbergen wollte.
Der andere Seemann beschwichtigte, es schmerzte nicht sehr. Er hätte sich die Peitschenstriemen von Eneas' Vater machen lassen. Der Pirat riss die Augen erstaunt auf. "Was? Aber.. wann.. wieso?", stotterte er überrumpelt. Wieso hatte sein Vater dem zugestimmt? Kosta hätte seine Rolle bestimmt auch ohne spielen können oder?

Der jüngere Krieger fuhr fort, dass die frischeren und auch bei weitem gröberen Verletzungen von Alexis Lorcann wären. Sie rührten von einer Lederscheide mit Metallspitze her. Eneas war damit vertraut. Schläge von einer Lederscheide konnten schlimme Verletzungen anrichten. Während er noch Kosta zuhörte, überkam den Krieger Wut auf diesen Lorcann, der Hand an Kosta gelegt hatte. Das hätte nicht passieren dürfen. Seine Miene nahm einen ernsten, entschlossenen Ausdruck an. Dieser... Widerling. Er hatte Kosta gequält aus Spaß und Machtgelüsten. Ohh.. er würde... er würde... in Eneas arbeitete es wild.
Die eine Hand wütend zur Faust geballt, streichelte er mit der anderen seinem Geliebten zärtlich über die Wange. "Es wird wieder so schön wie zu Beginn aussehen", versicherte er sanft, "Er kann dich gar nicht hässlich machen. Du bist immer wunderschön." Dann ließ er die Hand wieder sinken, packte Kosta entschlossen am Arm. "Ich bring dich zu Maria, los. Du hättest gleich was sagen sollen." Er hörte nicht auf Kostas Einwände, öffnete die Türe und zog seinen Freund entschlossen mit sich.
*Maria?*, sandte er, *Ich brauch dich im Heilungsraum*
Auf dem Weg dorthin, kam ihm Farell entgegen. "Alles ist ruhig draußen und der Wind lässt uns ordentlich Knoten machen", berichtete er.
"Sag Damien, er soll klar zur Wende rufen", entgegnete Eneas ernst. Farell sah ihn leicht verwundert an.
"Wir liegen vorn, aber wir sollten den Kurs beibehalten, er ist gut", wandte der Steuermann ein. Eneas schüttelte den Kopf.
"Wende hab ich gesagt. Wir greifen Lorcann an. Ich will sein Schiff entern. Behaltet den Nebel bei, lasst ihn rankommen. Ich bin gleich auf Deck", erteilte er knapp den Befehl.
"Woher der Sinneswandel?", fragte Farell. Eneas' Augen leuchteten grimmig.
"Ich hab ne Rechnung mit ihm offen." Niemand tat Kosta weh.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » Sa 30. Jul 2022, 23:19

Er wollte Leto nur nicht verletzen, indem sie erfahren musste, dass Kosta, kaum war er wieder an Bord, schon halb nackt vor Eneas gestanden hatte. Aber wenn Maria seinen Rücken ansah, konnte es Leto genau so gut tun. Maria würde Leto sicherlich davon erzählen. Dass die Narben tatsächlich verschwinden würde, glaubte er nicht. Wagte er nicht zu hoffen. Maeve und die anderen Heilerinnen waren da ziemlich eindeutig gewesen. Und warum sollte er sich den Drachen neu stechen lassen, wenn weder Timaris noch Eneas ihn tatsächlich wollten.

"Nachdem ich Tileo zu deiner Mutter gebracht habe", antwortete er leise auf Eneas Fragen. "Es war gut so. Die Striemen haben dafür gesorgt, dass man mich nicht für einen Soldaten Raejs hielt." Diese Peitschenhiebe hatten ihm nichts ausgemacht. Sie waren auch sauber gewesen und wären sicherlich gut verheilt. Lorcann hatte alles zu nichte gemacht. Diese Verletzungen machten ihm zu schaffen und er schämte sich nach wie vor, sich Eneas so zu zeigen. Gerade hätte er sich am liebsten in seine Kajüte zurück gezogen, um mit den wild in ihm tobenden Gefühlen klar zu kommen. Hoffnung, Scham, Sehnsucht und Einsamkeit. So war es auch beinahe zu viel für ihn, als Eneas ihm zärtlich über die Wange streichelte. Nur mühsam konnte er ein Schluchzen unterdrücken, keuchte dann aber auf, als er am Oberarm hart gepackt wurde.

"Nicht", flehte er Eneas an. "Das hat doch noch Zeit bis nach Nuranessa. Maria muss doch ihre Kräfte schonen. Wer weiss, ob wir es schaffen, Lorcann abzuhängen." Eneas wollte jedoch nichts von seinen Einwänden hören und zog ihn so wie er war, gnadenlos auf den Gang hinaus. Mit entblöstem Oberkörper, Hemd und Jacke noch immer an seinen Handgelenken hängend und ihn so fesselnd, als ihnen prompt auch noch Farell entgegen kam.
"Nein", rief Kosta entsetzt, als er den Befehl zum Wenden hörte. Im Gegensatz zu Farell war er nicht überrascht, sondern wusste, was das zu bedeuten hatte. Eneas erklärte auch gleich darauf finster, dass sie Lorcann angreifen würden, weil er noch eine Rechnung mit ihm offen hätte.

"Eneas, bitte nicht", flehte Kosta verzweifelt. Er wollte nicht auch noch die Schuld auf sich laden, seine Freunde noch mehr in Gefahr gebracht zu haben. Um ihm eingringlich in die Augen sehen zu können, drehte er sich zu ihm um. Da sog Farell scharf die Luft ein und Kosta zuckte schuldbewusst zusammen, wusste augenblicklich, dass dies ein Fehler gewesen war.
"Aye, Kapitän", stimmte der Krieger zu und hatte wohl begriffen, was los war. "Ich habe auch eine Rechnung mit ihm offen. Genau wie die ganze Crew." Damit drehte er sich um und eilte an Deck zu kommen, um Eneas Befehle weiter zu geben. Kosta liess Kopf und Schultern hängen. Hoffentlich passierte niemandem etwas. Das war so dumm. Sie mussten doch nicht wegen ein paar Striemen sich so in Gefahr bringen.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » Sa 30. Jul 2022, 23:21

Wieso wehrte Kosta sich so gegen Hilfe? Als ob er nicht wichtig wäre. Eneas passte das nicht. Sein Freund sollte endlich mal erkennen, dass er all dies verdient hatte. Eneas würde alles für ihn tun. Er konnte es nicht ausstehen, wenn jemand Kosta schlecht behandelte.
"Nein, das hat keine Zeit. Du bist verletzt", entgegnete Eneas bestimmend. Er hatte nicht mehr die Absicht Lorcann abzuhängen. Der Mann würde büßen. Als sie auf Farell traf, verteilte er sogleich die entsprechenden Befehle dafür. Der Dhemlaner hatte sich auf eine Verfolgung eingestellt. Wenn sie nun in den Nebeln auf ihn warteten, wäre der Überraschungseffekt auf ihrer Seite.
Aber auch dagegen sperrte sich Kosta, drehte sich zu ihm um und flehte es nicht zu tun. Dadurch sah auch Farell den zerstörten Rücken Kostas. Sofort stimmte der Hayllier den Befehlen zu und meinte, die gesamte Crew hätte noch eine Rechnung mit Lorcann offen.
"Was ist los?", fragte Eneas, als Farell nach oben geeilt war. "Du würdest das gleiche für mich tun. Du bist für jeden wichtig hier." Er packte Kosta wieder am Arm, zog ihn weiter zum Heilungsraum, wo gerade Maria hinein gegangen war. Als sie die Verletzungen sah, keuchte sie erschrocken.

"Wann ist das passiert? Wieso hast du nichts gesagt?", fragte sie bestürzt. "Zieh dich oben ganz aus und leg dich bäuchlings auf die Liege."
"Es war dieser Alexis Lorcann. Wir drehen bei", erklärte Eneas. Maria nickte zustimmend, während Kosta immer noch so aussah, als machten sie einen furchtbaren Fehler.
"Ich brauche Leto dafür", sagte die Heilerin. Entgegen Kostas Einwände rief Maria Eneas' Gefährtin, die zusammen mit Maeve hereinkam. Die Dhemlanerin schien nicht überrascht von den Verletzungen. Waren die etwa kein neuer Anblick für sie?
"Oh, Iason, das sieht ja furchtbar aus", brachte Leto hervor, sie setzte sich gleich zu ihm und ließ ihre heilenden Hände über seinen Rücken gleiten.
"Alexis Lorcann ist dafür verantwortlich zu machen", sagte Eneas hart. Lady Winter sah erschrocken in den Raum, sagte aber nichts.
"Ich wusste das nicht", verteidigte sie sich, "Iason kam als Gefangener ins Fort. Die wurden alle verhört. Alexis war immer nett zu mir."
"Während er Gefallen daran gefunden hat alle anderen zu quälen", bemerkte Eneas mit verschränkten Armen vor der Brust.
"Das hier wurde nur oberflächlich versorgt", stellte Leto fest. Sie sah fragend zu der dhemlanischen Heilerin. "War er damit bei euch?"
Maeve wirkte blass, sie nickte. "Wir haben es behandelt, damit es sich nicht entzündet, aber wir konnten ihn nicht gänzlich heilen. Unsere Ressourcen sind knapp und wir dürfen nicht..."
"Weil an Rekruten keine Ressourcen verschwendet werden?", fragte Maria leicht wütend zurück. "Iason hier ist ein wichtiger Teil unserer Mannschaft und hier bekommt er die beste Behandlung." Damit setzte sie sich zu ihm und half Leto.
"Es tut mir leid, Iason", entschuldigte sich Maeve bestürzt.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 08:33

"Schon", gab er zu, dass er für Eneas das Selbe tun würde. "Nur, das ist viel zu gefährlich. Bitte bringe nicht die ganze Mannschaft wegen mir in Gefahr. Was, wenn jemand ernsthaft verletzt wird? Das bringt doch nichts. Es macht die Narben nicht rückgängig." Es wäre seine Schuld, wenn es dafür nun jemanden aus der Crew träffe. Kosta könnte sich das nie verzeihen.

Eneas wollte jedoch nichts davon wissen und zerrte ihn streng weiter mit sich weiter in den Heilungsraum, in den Maria kurz vor ihnen eingetreten war. Auch sie keuchte erschrocken auf. Inzwischen konnte Kosta das Geräusch nicht mehr hören. er hatte nun wirklich nicht so viele Umstände machen wollen. Es hätte doch gereicht, wenn er sich erst in Nuranessa darum gekümmert hätte. Da Eneas aber ziemlich wütend war, traute er sich nicht mehr recht zu widersprechen. Gehorsam befreite er sich von Jacke und Hemd und legte sich bäuchlings auf die liege, ganz so wie Maria es von ihm verlangt hatte.

"Können wir nicht bis Nuranessa damit warten?" fragte er scheu, wich Eneas Blick aus, als diesser trotzdem nach Leto rief. "Es ist weder entzündet noch offen. Es tut nicht weh." Seine Einwände schienen jedoch nicht gehört oder schlichtweg ignoriert zu werden.
"Es tut mir Leid", entschuldigte er sich bei Leto, bei Maria, bei allen mit beschämt gesenkten Lidern, nachdem die Priestrin eingetreten war und ebenfalls ziemlich erschrocken über seine Verletzungen war. Dunkelheit, er hätte sich jetzt so gerne in seine Koje verkrochen. Hilflos ballte er seine Hände zu Fäusten und als er das intensive Prickeln der einsetzenden Heilung spürte, presste er seine Lippen aufeinander.

Eneas informierte derweil die anderen wütend und scharf, was vorgefallen war. Wobei er vorallem Maeve angriff. Besonders als Leto feststellte, dass die Wunden nur oberflächlich behandelt worden waren. Was? Aber sie hatten doch gesagt, dass nicht mehr zu machen gewesen sei.
"Ist schon gut", lächelte er die Dhemlanerin erschöpft und sanft an. "Bitte Kapitän. Niemand von uns hat ihr gesagt, wie ihr Gefährte zu anderen ist. Weil wir sie doch alle mochten und sie sich für uns eingesetzt hat, obwohl sie schon schwanger war. Die Heilerinnen da haben wirklich ihr bestes gegeben und es gab viel zu tun." Kosta wollte nicht, dass nun alle auf Maeve herum hackten. Er hatte ihr von einem schönen Ort erzählt, an den sie mitkommen sollte. Maria, Leto und Eneas machten es ihr aber nicht gerade schön.
"Wo...?" Schmerzerfüllt verzerrte er sein Gesicht und atmete tief durch, als die Heilung intensiver wurde und sein Rücken dadurch regelrecht zu brennen begann. "Wo ist denn eigentlich Phönix?" brachte er keuchend hervor. Sie sollte man auch nicht alleine lassen. Laree ging es nicht gut.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » So 31. Jul 2022, 08:47

"Die Gefahr ist immer da. Wenn wir die scheuen würde, hätten wir meine Schwester nicht retten können", erklärte Eneas unnachgiebig, als Kosta sich Sorgen machte jemand könnte verletzt werden. "Und wenns um dich geht, scheue ich keinerlei Gefahr", sagte er inbrünstig. "Es ist besser Lorcann auszuschalten. Wenn er uns bis nach Zamora verfolgt, kann er Verstärkung organisieren." Das klang in seinen Ohren glaubwürdig. Aber es war nicht der erste Grund. Eneas war wütend, stinksauer auf diesen Dhemlaner, der es gewagt hatte seinem Kosta zu schaden. Der Prinz würde zahlen.
Die beiden Heilerinnen kümmerten sich inzwischen um Kosta. Es wurde festgestellt, dass er schon einmal geheilt wurde, allerdings sehr oberflächlich. Lady Winter entschuldigte sich. Sie hatte wohl keine Ahnung von dem wahren Wesen ihres Gefährten gehabt, oder die Augen davor verschlossen. Eneas konnte sie teilweise verstehen. Wenn man jemanden liebte, konnte man vieles verzeihen und ignorieren. Gerade hatte der Krieger jedoch keine Geduld dafür. Er musste sich bereit für den Kampf machen.

Kosta dagegen vergab der dhemlanischen Heilerin und suchte gar Verständnis bei den anderen für sie. Man hätte Maeve verschwiegen wie Lorcann wirklich wäre. "Amaya... mein Liebhaber, er hat versucht es mir zu sagen, aber ich wollte es nicht glauben. Ich dachte, alle Soldaten müssen hart sein", erwiderte Maeve.
"Wir allen haben uns schon einmal in den Falschen verliebt", steuerte Leto leise bei, sah dabei nicht zu Eneas und kümmerte sich weiterhin um Kostas Rücken.
Der Krieger keuchte, verzog das Gesicht vor Schmerzen und fragte nach Phönix. "Phönix?", fragte Eneas, trat näher und drückte kurz Kostas Hand, um ihm Kraft zu geben.
"Er meint Venka. Es ist ihr Spitzname", erklärte Maeve. "Sie wollte sich etwas frisch machen."
"Ich hole sie gleich", versprach Eneas, als sie von oben die Schiffsglocke hörten. Ein Schiff war in Sicht. "Ich muss nach oben. Kümmert euch um ihn!" Er ließ Kostas Hand los und rannte nach draußen. Hastig sandte er Laree, ob sie zum Heilungsraum kommen würde, während er nach oben sprintete. Prinz Malateste kam ihm aus Richtung Messe entgegen.
"Alexis Lorcann", erklärte Eneas, "Er gehört mir. Aber ihr könnt helfen, wenn ihr noch was Saft habt." Der Kapitän der 'E' grinste gewitzt, trat an Deck.
"Enterhaken bereit machen!", rief er. Aus den Nebeln schälte sich im grauen Dunst das dhemlanische Schlachtschiff heraus. Es war größer, aber längst nicht so wendig wie die 'E'. "Olintes, Entermanöver! Bring uns an die Seite von ihnen!" Eneas eilte die Treppe rauf aufs Achterdeck von wo er den besten Überblick hatte.
"Kanonen!", rief Olintes alarmiert, aber die Dhemlaner waren zu überrascht und in keiner guten Position. Ihre Kanoneneinschläge verschwanden im Nebel, man hörte nur das Wasserplatschen.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 09:41

Schon zum zweiten Mal erwähnte Maeve Amaya. Anscheinend ein ER, was der Name gar nicht erwarten wäre. Wie es schien, war Tiger Amaya. Kosta lächelte sanft. Das war ein schöner Name. Dachte er gerade noch, bevor die Schmerzen zunahmen und ihm kurzzeitig jegliches Denkvermögen raubte. Sobald es wieder ging, fragte er nach Laree und genoss es insgeheim, wie Eneas sanft seine Hand drückte. Das fühlte sich viel besser an, als die Heilung. Und als das Gefühl, sich in den falschen verliebt zu haben. Das kannte er leider nur zu gut und er gab sich Mühe, niemandem in die Augen zu sehen.

Eneas versprach ihm, nach Laree zu sehen. Das war gut. Sie brauchte jetzt ihren Bruder. Dann war aber die Schiffsglocke zu hören und Eneas rannte los, um an Deck zu gelangen. Kosta konnte es sich gerade noch verkneifen, nicht zu wimmern, als seine Hand so abrupt losgelassen wurde. Dann aber kam auch Leben in ihn und er stützte sich kraftvoll auf, um selbst aufzustehen und Eneas nachzueilen.
"He!" protestierte Leto. "Was soll denn das?"
"Ich muss an Deck", antwortete Kosta überrascht. "Der Kampf beginnt gleich."
"Nichts da, wir kümmern uns erst um deinen Rücken", widersprach die Priesterin und wollte ihn am Handgelenk packen, um ihn zurück auf den Tisch zu drücken. Instinktiv wich Kosta zurück.
"Das kann wirklich bis Nuranessa warten", befand er bestimmt. "Ich muss nach oben." Rasch, bevor ihn noch wer aufhalten konnte, wirbelte er um Maeve herum, drückte sie in Letos Arme und floh dann aus dem Heilungsraum hinaus. Sicher rannte er den Gang entlang zur Treppe. Oben wollte er gleich seinen Säbel herbei rufen. Nicht hier, wo es so eng war. Zum Glück. Denn Laree trat just in dem Moment aus einer Tür heraus auf den Gang. Lieb lächelte er ihr zu, wollte an ihr vorbei stürmen. Als plötztlich sein Kopf zu explodieren schien und alles um ihn herum schwarz wurde. Er bekam noch nicht einmal mit, wie er zusammen sackte und Laree genau vor die Füsse viel.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 09:48

Plötzlich war sie alleine mit Gualterio in der Messe gewesen. Juan war stolz losgegangen, um Ausguck im Krähennest zu sein. Danach waren Maria und Maeve gegangen, um Kosta zu sehen. Laree wunderte sich was los war, fragte aber nicht gleich nach. Bevor Malateste ansetzen konnte ihr etwas zu sagen, erhob sich Laree von ihrem Sitz an einem der länglichen Holztische.
"Ich geh mich frisch machen", erklärte sie. "Revans Signatur abwaschen." Die Hexe konnte sich einfach nicht helfen. Sie wusste nicht wieso sie so gemein gegenüber Gualterio war. Er verunsicherte sie so massiv. Vielleicht machte sie ihn auch teilweise für ihre Schwangerschaft verantwortlich. Wäre er nicht gewesen, es wäre sicher nicht passiert...
Laree fand ein kleines Bad. Fließendes Wasser gab es nicht, aber ein Fass mit Wasser aus dem sie etwas schöpfte, um sich ein wenig zu reinigen und auch die dhemlanische Uniformsjacke auszuziehen. Laree strich über die Schulterklappen, die sie als Gefreite auszeichneten. Schließlich ließ sie die Jacke in ihrem Juwelengepäck verschwinden. Sie überlegte gerade, ob sie Leto und die anderen suchen sollte, als Eneas sie benachrichtigte und ob sie nach Kosta sehen könnte. Sein Rücken würde im Heilungsraum behandelt.

Die Hexe machte sich sofort auf dem Weg. Gleichzeitig hörte sie die Schiffsglocke und spürte wie das Schiff scharf wendete. Wieder knallte sie gegen die Holzwand des Ganges. Bevor sie noch stürzte, war Gualterio plötzlich da, hielt sie fest. Larees Herz schlug schneller vor Aufregung. "Es.. tut mir leid wegen Revan", hörte sie sich zu ihrem eigenen Entsetzen stammeln. Mit großen goldigen Augen blickte sie zu ihm hoch. "Ich habs nur gemacht, damit er mir Bovert vom Leib hält."
Sie machte sich hektisch los und flüchtete zurück in das Bad. Oh, wie bescheuert von ihr. Sie hätte ihm nichts sagen sollen. Laree traute sich erst wieder raus, als sie die schweren Schritte des Kriegerprinzen verklingen hörte. Als sie die Türe aufmachte, sah sie Kosta. Er kam in raschen Schritten zu ihr, wirkte dabei sehr blass.
"Iason? Was machst du hier?", fragte sie. Laree bekam keine Antwort mehr. Kosta stockte, wankte und fiel ihr dann vor die Füße. Laree blinzelte verdutzt ehe sie den Schock überwandt und sich hastig neben ihn kniete. Sein Rücken sah echt furchtbar aus."Kosta? Wach auf!", bat sie und rüttelte an seiner Schulter.
"Männer", seufzte Maria, als sie mit Leto bei ihnen angekommen waren.
"Ich hab ihm gesagt, er soll liegen bleiben", bemerkte Leto. "Hilfst du uns?"
Laree nickte und gemeinsam hoben sie Kosta an, um ihn zurück zum Heilungsraum zu tragen. Die Hexe bemühte sich gerade stehen zu bleiben. Einmal hätten sie Kosta beinahe fallen gelassen, als das Schiff rumpelnd gegen etwas krachte. Man hörte Taue knarren, Säbelgeklirr und wilde Rufe.
"Was ist da oben los?", fragte die hayllische Hexe besorgt.
"Mein Gefährte hat eine seiner berüchtigten Launen", erklärte Leto lapidar, grinste dann. Sie schien sich keine großen Sorgen zu machen oder sie nahm es mit Humor. Laree hoffte, ihr Bruder wüsste was er tat. Lorcann sollte man nicht unterschätzen.
Zu dritt brachten sie Kosta zurück und betteten ihn auf eine Liege. Maeve saß nervös auf der anderen Liege. Laree setzte sich neben sie. "Alles in Ordnung?"
"Sie haben mir gezeigt was Alexis gemacht hat", erwiderte sie leise. Wieder ging ein Ruck durchs Schiff, es rumpelte.

Als Kosta wieder aufwachte, war der Kampf bereits vorüber und sein Rücken zu großen Teilen geheilt. Lorcann war tot, hieß es, weswegen Maria eine etwas aufgelöste Maeve zu einer Kajüte gebracht hatte, wo sie sich ausruhen konnte. Der Hexe tat ihre neue Freundin zwar leid, doch sie selbst war froh, dass der Kampf gewonnen war und man sie nicht mehr verfolgen konnte. Leto trank ein Glas Fruchtsaft, lehnte sich gegen die bauchige Schiffswand und atmete tief durch.
"Noch eine Sitzung morgen und wir sollten bleibende Schäden verhindert haben", sagte sie zufrieden. "Ich geh nach Eneas schauen. Laree, halt diesen Heißsporn hier fest." Sie zwinkerte und verließ den Raum. Laree saß bei Kosta, hielt ihm die Hand und lächelte ihn an, als er sich noch blinzelnd umschaute.
"Hallo? Ich wusste nicht, dass ich so umwerfend bin", scherzte sie leicht. "Was machst du auch für Sachen? Einfach während einer Heilung loszurennen." Kosta schien etwas sagen zu wollen. "Lorcann ist tot, hab ich gehört. Eneas hat ihn getötet."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 09:49

Brennende Schmerzen an seinem Rücken waren das, was ihm als erstes in Bewusstsein kam. Nur langsam konnte er Schemen erkennen. Er spürte, dass er auf der 'E' war. Es war jedoch erstaunlich ruhig. Ihm brummte der Schädel und klar denken, konnte er sowieso noch nicht. Doch er war sich ziemlich sicher, dass es gerade nicht so ruhig sein sollte. Sie waren gerade mitten in...
Leto schien von ganz weit her zu sagen, dass es noch eine Sitzung bräuchte. Wegen der bleibenden Schäden. Eine Sitzung wozu? Kosta begriff gerade nicht viel. Aber als Laree in sein Gesichtsfeld trat und langsam scharf wurde, konnte er sie herzlich anstrahlen.

"Du bist eine der umwerfendsten Frauen, die ich kenne", lächelte er charmant. "Und ich kenne viele." Prompt färbten sich seine Wangen rot, als er merkte, was er da wieder gesagt hatte. So konnte er doch nicht bei Laree sein. Diese schimpfte auch gleich mit ihm, dass er doch nicht einfach bei einer Heilung hätte davon rennen dürfen. Ausserdem sei Lorcann jetzt tot, da Eneas ihn getötet hätte.

"Eneas!" rief Kosta besorgt und setzte sich abrupt auf. Schon wurde ihm wieder schwindelig und er sank mit einem schmerzerfüllten Stöhnen vornüber. Schlagartig kam ihm in den Sinn, was passiert war. Eneas, der ihn gezwungen hatte, sich auszuziehen. Eneas, der seinen zerstörten Drachen gesehen hatte und ihn unbedingt hatte heilen wollen. Und der den Dhemlaner hatte angreifen wollen, um sich zu rächen.
"Geht es ihm gut?" fragte er Laree besorgt. "Wurde jemand verletzt?" Wobei er natürlich die Mannschaft der 'E' meinte. "Was ist passiert? Die Heilung. Er wollte aber unbedingt. Dabei hätte es ruhig warten können. Dann hätte ich an seiner Seite kämpfen können. Hätte ihn beschützen können. Wie geht es ihm? Ist er verletzt?"
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 09:57

Laree lachte leicht, als Kosta scherzte, sie wäre eine der umwerfendsten Frauen, die er kannte. Und er kenne viele. Das glaubte sie ihm, obwohl bekannt war, dass er Männern mehr abgewinnen konnte. Männern wie Zucker. Laree hoffte, den Frauen und Männern der 6. ging es gut und sie wurden nicht in ihre Flucht verwickelt.
In Kurzfassung berichtete sie Kosta was passiert war. Mit Eneas' Namen auf den Lippen schien der Krieger gleich wieder aufspringen u wollen. "Nicht", warnte Laree. Ihr Freund bereute seine Aktion auch gleich, stöhnte und sank vorwärts. Schnell hielt Laree ihn fest, bemüht seinen Rücken nicht zu berühren.
"Vorsichtig, du hattest gerade erst eine intensive Heilung hinter dir. Dein Körper hat abgeschaltet, als du losgestürmt bist, um zu kämpfen", erklärte die Hexe. Sie wollte Kosta mehr über seine Heilung sagen, aber die einzige Sorge des Kriegers schien Eneas zu sein. Wie es ihm ginge und ob jemand verletzt wurde.

"Ihm geht es gut", versicherte Laree. "Ich war noch nicht oben. Er hat mir nur gesandt. Der Kampf ist vorbei." Sie wusste nicht, ob es Gefangene gab oder was überhaupt mit dem dhemlanischen Schiff passiert war.
Kosta schien sie nicht gleich gehört zu haben. Er sorgte sich unheimlich um Eneas. Er war losgerannt, um an seiner Seite zu sein. Laree lächelte. Die beiden schienen unzertrennlich. Manchmal überlegte sie, ob Kosta Eneas auch in einer anderen Art mochte. So wie er von ihm sprach und ihn ansah. Es tat ihr leid, wenn es so wäre, da ihr Bruder ja nur Frauen zugetan war.
"Eneas ist unverletzt", versicherte sie. "Hier, trink etwas Saft." Sie hielt ihm ein Glas entgegen. "Dein Rücken sieht schon viel besser aus. Leto will dich morgen noch einmal behandeln." Es wirkte so, als wollte Kosta weiterhin aufspringen und an Deck zu Eneas. "Warte doch, atme erst mal durch." Sie wollte Kosta nicht erneut durch den Gang schleppen. "Wie fühlst du dich?", fragte sie.
Sie konnten nur eine Weile miteinander sprechen, als Olintes reinkam. Er hielt sich ein blutgetränktes Tuch an seine Schulter, begleitet von Leto.
"Echt, es is nix. Nur nen Kratzer", beteuerte er.
"Von wegen Kratzer. Das muss genäht werden", hielt Leto dagegen. Olintes grinste.
"Das hoff ich doch. Noch ne nette Geschichte für die Ladies. Hey, Kosta, du hast den Kampf verpasst." Er nickte seinem Kumpanen lässig zu. "Hättest Eneas sehen sollen. Der dhemlanische Käpt'n wusste nichtmal was ihn getroffen hat. Wir haben die Überlebenden in zwei Beiboote gesteckt. Die können jetzt schön zur Küste rudern."
Olintes schwang sich auf die Liege. Er riss sich vorne sein schmutziges Hemd auf, während Leto sich die Wunde ansah und zu desinfizieren begann.
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