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Wiedersehen in Loraka





Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 10:00

Seine alte Freundin fing ihn auf und richtete ihn behutsam wieder auf. Kosta zitterte leicht. Es war unheimlich tröstend, von ihr so gehalten zu werden. Er fühlte sich wohl und an die glückliche Zeit in Mineva erinnert. Gleich darauf wunderte er sich aber, warum er plötzlich so ein Bedürfnis nach Trost verspürte. Es ging ihm doch gut. Er hatte Laree gefunden und sie in Sicherheit gebracht.

Kosta riss sich zusammen und fragte besorgt nach, was passiert sei. Laree konnte es ihm auch nicht genau sagen. Nur eben, dass der Kampf vorbei und Lorcann tot wäre. Dazu beteuerte sie, dass es Eneas gut ging. Aber das konnte sie doch gar nicht wissen, wenn sie nicht an Deck gewesen war. Eneas hatte womöglich gelogen, um seine Schwester nicht ängstigen. Entsprechend wollte er auch gleich wieder aufstehen und nach Eneas sehen. Wenn er schon nicht mit ihm hatte kämpfen können, weil er einfach zusammen geklappt war. Alles nur wegen dieser blöden Heilung. Ihm war es doch gut gegangen. Warum nur, hatte Eneas darauf bestanden, dass er sich schon heute heilen liess.

"Das kann warten", befand er deswegen, als Laree ihm erzählte, dass Leto ihn morgen noch einmal behandeln wollte. Er wollte jetzt an Deck. Doch Laree hielt ihn ein weiteres Mal auf, hielt ihm ein Glas Saft vor die Nase und fragte ihn, wie er sich fühlte. Für einen Herzschlag lang hatte er sich nicht im Griff und sein ganzes Gefühlschaos war in seinen sanften, goldenen Augen zu lesen. Die Liebe für Eneas, der Schmerz des Verlustes, dass er von hier bald weg müsste, um Eneas Beziehung zu Leto zu retten. Die Verwirrung über Eneas Handeln, das Unverständnis, warum er nicht hatte mitkämpfen dürfen und ausserdem vermisste er Zucker schon irgendwie und machte sich grosse Sorgen um ihn.
"Als wäre ich gekielholt worden", scherzte er dann aber gequält und verschloss all die Gefühle wieder tief in sich drinn. "Mein Rücken spannt und brennt wie verrückt. Aber so muss es wohl sein." Artig nahm er das Glas Saft entgegen und trank gehorsam einige Schlucke daraus.

Olintes hingegen schien es noch viel schlimmer zu gehen, der gerade mit Leto den Raum betrat. er hatte einen tiefen Schnitt an der Schulter abbekommen. Oh, so gefährlich. So nah am Hals. Auch Leto meinte, das wäre mehr als ein Kratzer und müsse genäht werden. Olintes hingegen tat grossspurig, riss sich schon fast dramatisch das Hemd vorne auf und schwang sich auf die Liege. Kosta wandte den Blick ab. Solche Gesten, sollten ihm nicht gefallen. Schon gar nicht, wenn sein Freund verletzt war.
"Es tut mir Leid", entschuldigte er sich bei dem Krieger dafür, dass er nicht mitgekämpft hatte. Dabei verschwieg er, dass er es gewollt, durch die ihm aufgezwungene Heilung aber nicht gekonnt hatte. "Leto, kannst du ihn nicht gleich ganz heilen, anstatt ihn nur zu nähen?" Ach, hätte sie ihre Kräfte doch nur aufgespart. "Wie geht es den anderen?" wollte er besorgt wissen, traute sich nun nicht mehr, direkt nach Eneas zu fragen. "Und Maeve? Das war bestimmt ein grosser Schock für sie."
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von Anzeige » So 31. Jul 2022, 10:00

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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 10:05

Als sie Kosta fragte wie er sich fühlte, sah er sie verwirrt an. In seinen Augen las sie seine Zerrissenheit, seine immense Unsicherheit und auch eine gewisse Trauer. Laree fühlte sich davon berührt, wusste aber im ersten Moment nicht was mit Kosta los war. Sie schrieb es darauf zurück, dass sie nun nach Wochen wieder von Loraka fort waren. Am Ende war es sehr schnell und plötzlich passiert. Sie konnte es selbst kaum glauben. Schließlich scherzte Kosta, dass er sich fühlte, als wäre er kiel geholt worden.
"Das vergeht sicher wieder", beruhigte Laree ihn, "Ich kann nicht glauben, dass wir nicht mehr in der Armee sind. Es ging so schnell..." Sie war sich sicher gewesen nicht mitfahren zu wollen und jetzt war sie hier auf diesem Schiff und sie hatten eine weitere Seeschlacht hinter sich.
Als Olintes locker scherzend mit Leto hereinkam, begann Laree sich zu fragen, ob die Jungs öfter in solche Kämpfe gerieten, denn keiner von ihnen wirkte besonders aufgeregt. Olintes neckte Kosta ein wenig, der sich gleich entschuldigte.
"Ach, du hast ganze Arbeit mit der Organisation der Flucht geleistet. Lass uns da die Drecksarbeit machen", entgegnete der verletzte Krieger. "Beim nächsten Mal bist du wieder dabei. Wir haben dich schon vermisst."
Beim nächsten Mal? Laree hoffte, die restliche Fahrt verlief ruhig.

Kosta wandte sich an Leto, bat sie Olintes zu heilen und wieder fragte er nach dem Rest der Mannschaft, wobei Laree irgendwie glaubte, er hätte auch nach Eneas fragen wollen. Leto schien dies auch zu mutmaßen.
"Eneas gehts gut", sagte sie, "Dem Rest ebenfalls. Es gab ein paar Tote unter den Dhemlanern." Sie säuberte die Wunde, während Olintes scharf die Luft einsog. "Ich habe mir extra Juwelenkraft für diesen Kampf aufgespart. Deswegen heile ich deinen Rücken erst morgen zuende. Danach kann er wieder tätowiert werden", erklärte die Heilerin gelassen.
"Mir macht ne Narbe nichts aus", bemerkte Olintes.
"Das weiß ich, aber von der Wunde wird bald nichts mehr zu sehen sein", versprach Leto lächelnd und wandte nun doch die Kunst an.
"Maria hat Maeve in eine der leeren Kojen gebracht, damit sie sich etwas ausruhen kann", antwortete Laree derweil auf Kostas Frage. "Als sie gemerkt hat, dass Lorcann nicht mehr ist... es war nicht leicht. Wir können ja später nach ihr sehen."
"Bist du fertig? Ich will mit plündern. Solomon schnappt sich das ganze Essen", drängte Olintes und wollte von der Liege. Leto hielt ihn auf.
"Nichts da. Es hat gereicht, einen ohnmächtigen Seemann durch die Gänge zu schleppen", wehrte sie, "Wann begreift ihr Männer endlich, dass eine Heilung euren Körper beansprucht? Ihr müsst euch ausruhen. Kosta, in den nächsten drei Tagen keine schweren Arbeit, die deinen Rücken belasten und bitte versuch auf dem Bauch zu schlafen." Sie lächelte ihn an. "Das wird schon wieder."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 10:07

"Waren wir denn jemals wirklich in der Armee?" fragte Kosta leise nach und dachte nicht mehr an seinen brennenden Rücken. "Das war doch nur eine Verkleidung, nicht?" Für Laree vielleicht nicht. Sie hatte nicht aus Loraka weg gewollt. Und soweit Kosta das verstanden hatte, hatte das nichts mit dem Spionieren zu tun gehabt. Weiter konnten sie aber erst einmal nicht darüber sprechen, da Leto und Olintes herein kamen.
"Das meiste haben der Raejer Untergrund und Freunde von Goldauge gemacht", wiegelte Kosta ab, als Olintes ihn lobte, wie er die ganze Flucht organisiert hätte. "Ich habe euch auch vermisst", lächelte er dann lieb. Und grosse Sorgen, als ich hörte, wieviele Soldaten in Zamora sind. Es war sicherlich unheimlich gefährlich."
Olintes winkte grossspurig ab und Leto beantwortete seine Frage, nach der Mannschaft. Allerdings erkannte sie gleich seine Absicht. Beschämt senkte er seinen Kopf, um Leto seine Erleichterung nicht zu deutlich sehen zu lassen.

"Ja, ich würde gerne nach Maeve sehen", stimmte er Laree leise zu. "Sobald ich die Erlaubnis zum Aufstehen habe." Fragend blickte er zu der Heilerin. Ob sie ihm böse war, dass er schon wieder nackt vor Eneas gestanden hatte. "Immerhin haben wir sie mit süssen Versprechungen von Loraka weggelockt und nun ist ihr Gefährte tot. Das ist eigentlich nicht das schöne Leben, von dem wir gesprochen haben." Zumindest ihr hatte er nicht von dem Piratenleben vorgeschwärm. Mit der Freiheit, den Abenteuern und dem Plündern. Davon hatte er nur Laree und Zucker vorgeschwärmt. Olintes wollte auch gleich plündern gehen, wurde von der Heilerin jedoch zurück gehalten.

"Solange Solomon das Essen auch zubereitet", grinste Kosta und sein Bauch knurrte prompt. "Ich weiss schon gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal etwas zu essen bekommen habe. Geschweige denn, wann ich das das letzte Mal etwas gutes zu essen bekommen. Leto, dürfen wir wenigstens an die Siegesfeier heute Abend gehen?" Sie waren zwar noch nicht an Raej vorbei, aber sie hatten schon einen wichtigen Sieg errungen, indem sie Laree aus Loraka geholt hatten.
Leto hatte jedoch erst noch eine Reihe Anweisungen für ihn, die er artig abnickte. Zog auch nur kurz einen Schmollmund, als sie mit den Männern im Allgemeinen schimpfte, dass sie so ungeduldig wären. Er hatte nicht um die Heilung gebeten. Sie war ihm aufgezwungen worden und für den Moment war er sich gar nicht mehr so sicher, ob er den Drachen überhaupt nachgestochen haben wollte.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 10:09

Was war denn das für eine Frage? Natürlich waren sie in der Armee gewesen. Für Kosta war es jedoch nur eine Verkleidung gewesen. Laree nickte schwach, wollte nichts dazu sagen. Sie hatte sich zur Armee dazu gehörig gefühlt. Wenn sie sich angestrengt hätte, wäre sie so weit wie Cal Frostseel gekommen. Bestimmt. Aber Kosta hatte Recht, es war irgendwie lachhaft in der dhemlanischen Armee aufsteigen zu wollen. Was wollte sie dort? Laree war froh und erleichtert hier zu sein, wo sie sich nicht mehr feststellen und hart arbeiten musste.
Kosta redete bereits mit Olintes, fragte ihn nach Zamora. "Nicht gefährlicher als Loraka", wiegelte Olintes haben, "Von Lorcann haben wir da übrigens auch gehört. Große Töne konnte der ja spucken." Er grinste. "Schwieriger wars Eneas davon abzuhalten jeden Kieselstein nach dem kleinen Küken umzudrehen."
"So klein bin ich nicht", empörte sich Laree, lächelte aber schwach. Es war schön, dass alle so intensiv nach ihr gesucht hatten. Laree mochte es jedoch auch nicht, dass die Mannschaft sich ihretwegen so sehr in Gefahr gebracht hatte.

Kosta wollte bald nach Maeve sehen, bedauerte die Heilerin, die einen schweren Schicksalsschlag hatte hinnehmen müssen. "Ich glaub, sie mag Tiger mehr als Lorcann. Sie hatte bloß nie Zeit sich das einzugestehen. Mit der Flucht hat sie sich für Tiger und das Baby entschieden." Laree wollte ihr helfen. Sie könnten sich auf der Insel eine gemeinsame Wohnung nehmen, begann die Hexe zu überlegen. Fragte sich nur von welchem Geld oder was sie auf Nuranessa arbeiten könnte. Laree hoffte, ihr großer Bruder würde ihr unter die Arme greifen.
"Na klar, kannst du zu Maeve. Und auch zur Siegesfeier." Leto lächelte. "Es gibt nachher bestimmt ein richtig leckeres Essen. Ich könnte eine ganze glacianische Festtafel verdrücken." Die Heilerin versorgte Olintes Wunde von der nicht mehr viel zu sehen war. "Olintes, wasch dich und zieh dir was frisches an. Ruht euch einfach noch eine halbe Stunde aus und in den nächsten drei Tagen keine schweren Arbeiten. Es gibt genug anderes zu tun auf der 'E'", ermahnte sie. Laree beobachtete sie verstohlen. Eneas' Gefährtin sah sehr hübsch aus mit ihrem dichten, schwarzen Haar und edlen Gesichtszügen. Gleichzeitig hatte ihre Lederkleidung etwas sehr kämpferisches an sich.
"Wollen wir dann zu Maeve?", fragte Laree. "Oh.. oder willst du dich vorher umziehen?"
"Maria hat all deine Sachen gewaschen, Kosta, und in deiner Kajüte rausgelegt", bemerkte Leto. "Lasst euch danach auch an Deck sehen. Eneas hat nach euch gefragt." Damit ging die Heilerin wieder.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 10:24

"Ich habe gewusst, dass unser Küken jetzt Phönix ist, von der Zucker immer so geschwärmt hat, bevor ich sie gesehen habe", prahlte Kosta. Vorallem war er jedoch froh, seine Jugendfreundin gefunden zu haben und dass sie unversehrt war. Da zählte sein stolz nicht so sehr. "Und hals ich dann ins Fort gelangt bin, habe ich sie sofort gespürt. Leider ging es jedoch eine Weile, bis ich euch eine Nachricht zukommen lassen konnte." Schlussendlich war jedoch alles gut ausgegangen. Sie mussten nur noch an Zamora vorbei. Am besten in einem grossen Bogen.

"Tiger ist auch tausend Mal interessanter, als Lorcann", stimmte Kosta zu. "Selbst wenn der Kerl bis nach Zamora berüchtigt ist. Er wird sich sicher sehr freuen, wenn Zucker ihm erzählt, dass Maeve mit uns geflohen ist. Ich hoffe nur, die 6. hört langsam damit auf, so selbstmörderisch zu denken und zu kämpfen." Kosta wollte nicht, dass Zucker starb. Selbst wenn er für den Prinzen nur Ersatzkaffee war, so mochte Kosta ihn gerne und wünschte ihm nur das Beste. Er fand, er hätte es sich verdient.

Von Leto bekamen sie die Erlaubnis, zu Maeve zu gehen und danach zur Siegesfeier. Die Heilerin selbst schien auch ziemlichen Hunger zu haben. Dennoch kümmerte sie sich erst noch ausgiebig um Olintes Wunde und gab ihm noch einige Anweisungen mehr. Kosta erhob sich derweil vorsichtig, da er nicht wollte, dass ihm wieder schwarz vor Augen wurde und die Frauen ihn schon wieder durch die Gänge schleppen mussten. Das war ihm schon sehr unangenehm.
"Ich sollte mich vorher wohl tatsächlich erst umziehen", nickte Kosta, nachdem er an sich hinunter geblickt hatte. "So halb nackt bei ihr aufzutauchen, wäre sehr unanständig. Hmm, vielleicht sollte ich mich auch etwas waschen. Wenn du so lange Geduld hast Laree. Oh, vielen Dank, Leto. Maria ist wirklich ein Schatz. Was ist mit dir Laree? Magst du dich auch waschen? Ich könnte dir sicher sogar ein kleines Bad organisieren. Und etwas gemütlicheres zum Anziehen finden wir sicherlich auch für dich. Du kannst etwas von mir haben, wenn du magst. Oder wenn du lieber ein Kleid oder so hättest, wir haben im Lager eine Truhe mit allerlei... hmmmm... Fundstücken."
Dass Leto noch gemeint hatte, Eneas hätte nach ihnen gefragt, ignorierte er lieber. Natürlich würde er artig an Deck kommen. Doch sein Herz wollte besser nicht vor Freude hüpfen, weil sein Freund nach ihm gefragt hatte. Das musste ein für alle Mal aufhören.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 10:27

"Ich hab nicht an dir gezweifelt", entgegnete Olintes, wollte Kosta kumpelhaft auf die Schulter klopfen ehe ihn Leto mahnte, dass Kostas Rücken geschont werden sollte. "Du musst uns nachher unbedingt alles erzählen. Ist es wahr, dass du mitten in eine Schlacht geraten bist? Mann, du hast Schweineglück. Und wer ist dieser Kriegerprinz, den ihr mitgenommen habt?"
"Wir erklären alles beim Essen", versprach Laree. Wahrscheinlich gab es auch von den anderen noch mehr dieser Fragen. Wobei sie nichtmal wusste wieviel der Rest der Mannschaft über ihre Mission Bescheid wissen durfte. Nicht alle auf der 'E' kannte sie, doch wenn Kosta und ihr Bruder ihnen vertrauten, fiel es ihr leichter dies auch zu tun.
"Tiger? Zucker? Was sind das für komische Namen?", fragte Olintes.
"Tiger ist ein halber Tigerlaner", erklärte Laree, "Es sind so etwas wie ihre Decknamen. So ähnlich wie ihr auch Geheimnamen habt." Sie waren ihr nicht alle geläufig, doch die Hexe versuchte sie in Anwesenheit von Maeve und Gualterio einzuhalten, solange nicht klar war wieviel sie wissen durften.
Bevor Olintes ihnen noch weitere Fragen stellte, wollten sie nach Maeve sehen. Da Kosta aber immer noch in seiner Uniform steckte, noch dazu halbnackt, beschlossen sie sich zuerst umzuziehen.
"Ich habe mich vorhin schon gewaschen. Zu neuer Kleidung sage ich aber nicht nein", antwortete Laree. Zwar hatte sie andere Kleidungsstücke in ihrem Juwelengepäck, doch dies waren alles Geschenke von Ayden, die sie nicht tragen wollte. "Eine Hose und ein Oberteil reichen."

"Ich kann dir auch etwas leihen", bot Leto ihr an. Laree bedankte sich. Die Heilerin ging mit ihnen zu den Kajüten, gab Laree Wechselkleidung und zeigte ihr auch die Kajüte, die für Maeve und sie gedacht war. "Haltet die Uniformen trotzdem griffbereit, falls wir einem dhemlanischen Schiff begegnen", riet sie. Leto ging weiter zur Messe und während Kosta sich umzog und wusch, suchte Laree ihre zeitweilige Kajüte auf. Maeve lag auf der unteren Pritsche, sie hatte die Augen geschlossen. Ob sie schlief? Vorsichtig schloss Laree die Türe, um sich umzuziehen, eine braune Stoffhose und ein ledernes Oberteil mit beiger Bluse. Als sie sich umdrehte, war die Heilerin doch wach. Sie hielt sich den Bauch.
"Ist alles in Ordnung?", fragte Laree. Maeve klagte, ihr wäre schlecht. Vielleicht von der Schwangerschaft oder dem Seegang, der etwas stärker geworden war. Weiter gesegelt waren sie aber immer noch nicht. Durch das Bullauge konnte Laree das andere Schiff sehen.
*Kannst du etwas zu trinken für Maeve mitbringen?*, bat Laree Kosta. Es dauerte nicht mehr lange bis der Krieger wiederkam. Er wirkte gleich viel frischer und erholter. Laree mochte ihn lieber ohne Uniform.
"Maeve ist etwas übel. Sollen wir an Deck gehen?", fragte sie. Aber vielleicht waren dort noch Spuren des Kampfes. Das wäre auch keine gute Idee.
"Ich möchte nur etwas trinken, danke." Die Heilerin lächelte erschöpft, nahm das Wasser entgegen. Nach einer Weile blickte sie Kosta vorsichtig an. "Kann ich ihn sehen?", fragte sie, "Ich würde mich gerne verabschieden."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 10:42

Kosta nickte und wollte gleich in schönster Piratenmanier ein abenteuerliches Geschichtchen aus seinen Erlebnissen machen und es Olintes dramatisch erzählen. Dann klappte er jedoch artig seinen Mund zu, als Laree befand, dass sie das beim Essen klären könnten. Olintes zuckte mit den Schultern, wollte dann aber doch noch wissen, was es mit diesen besonderen Namen auf sich hatte. Laree erklärte es ihm geschickt, ohne sonst viel zu verraten. Wahrscheinlich wollte sie das auch erst beim Essen klären.

Leto hielt inne mit gehen und bot Laree ebenfalls etwas von ihrer Kleidung an. Natürlich, Laree wollte sicherlich lieber Frauenkleidung tragen. Aber sie war sein Küken und er hatte sie gefunden, nicht Leto, grollte es kurz in ihm, wie als würde Leto ihm stets dauernd alles wegnehmen. Dabei stimmte das doch gar nicht. Sie war sehr grosszügig und hilfsbereit. Gerade eben hatte sie noch seinen Rücken geheilt, so dass er sich bald wieder würde frisch tätowieren lassen können. Gegen seinen Willen.

Ziemlich verwirrt tappte er durchs Schiff und organisierte sich etwas frisches Wasser, um sich waschen zu können. Der Versuch mit seinen widersprüchlichen Gefühlen klar zu kommen, gab er ziemlich schnell auf. Dafür war jetzt keine Zeit. Darum konnte er sich dann kümmern, wenn er in Draega war. Trotzdem war die Versuchung sehr gross, als er sich in seiner Kajüte umzog, sich einfach in seine Koje zu legen und apatisch die Wand anzustarren, bis die Welt irgendwann besser würde. Ach, er war wahrscheinlich einfach nur müde. Schon seit Wochen hatre er nicht mehr genügend Schlaf bekommen.

Bevor er dann zu Maeve und Laree ging, machte er einen Abstecher in die Kombüse, wo schon fleissig gewerkelt wurde. Maria war ebenfalls da und Kosta bedankte sich herzlich bei ihr für das Waschen seiner Wäsche. Solomon gab ihm für Maeve frischen Tee und einige Becher mit. Laree hatte um etwas zu trinken für die Heilerin gebeten, was Kosta natürlich nicht ausschlug. Mit Kanne und Bechern in den Händen schaffte er es trotzdem höflich anzuklopfen und wartete darauf, eingelassen zu werden.
"Können wir gerne machen", nickte Kosta mit einem sanften Lächeln, als Laree fragte, ob sie an Deck gehen sollten, damit es Maeve nicht mehr übel wäre. "Gut siehst du aus." Laree standen Letos Kleider viel besser. Doch die Heilerin wollte lieber nur etwas zu trinken haben. Gekonnt klappte Kosta das Tischchen hinunter und schenkte ihnen allen routiniert ein. Selber war er auch ziemlich durstig. Dennoch versuchte er sich zu beherrschen und nicht gleich alles hinunter zu stürzen.
"Ich weiss nicht, ob das eine gute Idee ist", meinte er zögerlich, als Maeve nach ihrem ehemaligen Gefährten fragte. "Ich weiss nicht, wie hübsch er noch ist." Tote waren selten noch irgendwie ansehnlich. Egal wie sie gestorben waren. Manche sahen durch die Umstände ihres Todes jedoch schlimmer aus als andere. "Ich werde einmal nachfragen." Vielleicht war er auch gar nicht mehr an Bord. Zurückhaltend sandte er Eneas einen Speerfaden, indem er ihm erklärte, was Maeves Wünsche waren und ihm sagte, dass sie bald nach oben kommen würden. Ob Maeve das auch schon sehen sollte.
"Es tut mir Leid, was geschehen ist", entschuldigte er sich bei der Dhemlanerin und ging vor ihrer Koje in die Knie, um ihr ehrlich in die Augen sehen zu können. "Ich wollte nicht, dass das geschieht. Ich weiss, Ihr habt ihn sehr gemocht und er war gut zu Euch. Es tut mir wirklich sehr leid. Das alles ist bestimmt nicht leicht für Euch, Lady Winter. Wenn ich Euch irgendwie helfen kann, dann lasst es mich bitte wissen."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 10:52

Sie saßen beisammen in der kleinen Kajüte, Kosta reichte ihnen Tee. Laree merkte erst jetzt nach der ganzen Aufregung wieviel Hunger auch sie hatte. Hoffentlich waren sie die weitere Reise über ungestört. Maeve hatte andere Sorgen. Sie war Dhemlanerin, gehörte zur Armee. Für sie war es gewiss noch schwerer ihre Landsleute als Gefahr anzusehen. So wollte sie auch an Deck und sich von Lorcann verabschieden. Kosta zögerte. Auch Laree überlegte wie ihr Bruder den Leutnant getötet hatte, aber sie konnte es sich kaum vorstellen, dass Eneas überhaupt Gewalt anwandte. Es war wohl notwendig gewesen. Laree war froh um Lorcanns Tod, aber es tat ihr leid für Maeve. Würde Ayden etwas zustoßen... würde sie um ihn trauern? Ach, nein, lieber nicht an ihn denken.
"Als Heilerin habe ich viele Tote gesehen. Ich kann es verkraften", sagte Maeve, "Es ist meine Schuld, dass er jetzt tot ist... er war nicht nur schlecht." Ihre Finger waren ineinander verknotet, sie rang mit sich, atmete schließlich tief durch und versuchte sich zu fassen. Kosta ließ dies nicht ganz zu. Er kniete sich gar vor die Heilerin, entschuldigte sich aufrichtig und bot seine Hilfe an. Maeve wischte sich über die Augen, griff nach seiner Hand und hielt sie fest.

"Danke... kannst du mir erklären, wer ihr seid? Ich weiß fast nichts über euch. Ist dein richtiger Name überhaupt Iason? Warst du ein entlaufener Sklave? Und was habt ihr jetzt vor?", fragte sie. Laree kam es jetzt eher wie ein Wunder vor, dass die Heilerin sich am Ende überhaupt dazu entschlossen hatte mit ihnen zu kommen. Maeve wusste noch weniger als Zucker, im Grunde so gut wie nichts. Wie aussichtslos musste sich da für sie die Rückkehr nach Dhemlan angefühlt haben, dass sie trotz allem mit einer Gruppe Fremder ins nirgendwo floh?
"Ich habe dich sehr gern, Maeve. Das war nicht gelogen", beteuerte Laree, "Wenn ich dich nicht gern hätte, hätte ich dir niemals erzählt, dass wir fliehen... ich bin das Risiko einfach eingegangen. Obwohl du uns hättest verraten können. Iason hier hat dir auch vertraut. Und nein, mein richtiger Name ist nicht Venka." Sie sah zu Kosta, ob er Maeves weitere Fragen beantworten würde.

Derweil sandte Eneas seinem Freund, dass Lorcanns Körper noch auf dem anderen Schiff läge, aber er wäre nicht schön anzusehen. Kosta könnte die Wunden vielleicht verdecken und den toten Dhemlaner herrichten, wenn die Heilerin ihn sehen wollte. Und selbstverständlich erkundigte sich Eneas, ob es Kosta gut ging.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 10:59

"Habt ihr denn auch schon einmal einen Toten gesehen, den Ihr geliebt habt?" fragte Kosta sanft nach und ging vor Maeves Koje in die Hocke. Zärtlich streichelte er ihre Hände. "Es ist nicht Eure Schuld, Lady Winter, dass er nun tot ist. Es war seine eigene Entscheidung, so zu handeln, wie er es getan hat. Aber ich weiss, dass es nicht leicht ist, als einzige Person etwas Gutes in einer anderen Person zu sehen, die alle anderen einfach nur abscheulich finden und hassen. Leider konnte ich seine gute Seite nicht sehen, doch ich glaube Euch, dass er nicht nur schlecht war." Aufmunternd und tröstend lächelte er die Heilerin an, die sehr verwirrt war und mit sich rang. Schliesslich griff sie jedoch nach seiner Hand. Lieb erwiderte Kosta den Druck.

Es schien zu helfen. Maeve fasste sich und stellte eine Menge Fragen, die ihr wohl die ganze Zeit über schon auf den Lippen gebrannt hatten. Laree antwortete als Erste und beteuerte ihr, dass sie sie mochte und ihr vertrauen würde. Sonst hätte sie ihr nicht verraten, dass sie fliehen wollten.
"Iason ist nicht der Name, den ich zu meiner Geburt erhalten habe, nein", antwortete nun auch Kosta ziemlich offen und ehrlich. "Doch ich trage diesen Namen schon so lange, dass ich durchaus auch Iason bin. Wir sind... Abenteurer die durch die Meere segeln. Als wir jedoch hörten, in welcher Gefahr sich die kleinere... entschuldigung, die jüngere Schwester unseres Kapitäns befand, sind wir sogleich losgeeilt, um sie zu retten. Zucker hat mich dann darauf hingewiesen, dass Ihr an einem anderen Ort womöglich auch glücklicher wärt. Und Phönix hat recht. Wir mögen und vertrauen Euch. Deswegen haben wir uns sehr gefreut, als Ihr doch noch mitkommen wolltet. Wie versprochen steuern wir nun einen sicheren Hafen an. Eine Insel, die mit all den anderen Territorien nichts zu tun hat. Es ist ein Zufluchtsort für Ausgestossene und solche, die einfach ihre Ruhe haben wollen. Sobald es möglich ist, werden wir Tiger davon unterrichten, dass Ihr sicher angekommen seid. Zucker hat ihn sicherlich schon informiert, dass Ihr womöglich mit uns mitgekommen seid."

Nachdem er Eneas auf einem persönlichen Speerfaden fragte, ob Maeve Lorcann sehen könnte, antwortete ihm dieser, dass er noch auf dem anderen Schiff läge und nicht schön anzusehen sei. Kosta dachte sich nichts dabei. Kein Toter war je schön anzusehen. *Dann komme ich gleich hoch und bereite ihn für Maeve vor", sandte er neutral zurück. "Danke. Mein Rücken sieht schon fast wieder wie neu aus. Leto will ihn sich morgen noch einmal ansehen und dann sollte er frisch tätowiert werden können." Das war Eneas ja so wichtig gewesen, dass er ihn noch nicht einmal an seiner Seite hatte kämpfen und ihn beschützen lassen. Kosta wusste gar nicht so recht, wie er Eneas nun entgegen treten sollte. Das war alles sehr aufwühlend.
"Ich werde schauen, dass Ihr euch verabschieden könnt", meinte er lieb zu Maeve und erhob sich lächelnd. "Lorcann ist noch auf dem anderen Schiff. Ich komme Euch gleich abholen. Bitte habt einen Moment Geduld." Nach einer leichten Verneigung schob er sich aus der kleinen Kabine, um nach oben an Deck zu gehen.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » So 31. Jul 2022, 11:00

Eneas durchsuchte zusammen mit den anderen das dhemlanische Schiff. Viel Zeit sollten sie sich nicht damit lassen, doch er wollte so viel mitnehmen wie möglich. Sie hatten kaum Gelegenheit gehabt in Zamora Vorräte zu kaufen und in Loraka erst recht nicht. So mussten die Plündereien ausreichen. Solomon fluchte, weil er glaubte, es wäre nicht genug, doch es würde schon reichen. Sie mussten haushalten und auf frische Speisen verzichten. Die frischen Gerichte, die sie auf dem Schlachtschiff gefunden hatten, könnten sie heute gut für ein großes Essen nutzen. Nach all den Kämpfen hatten sie sich das verdient. Sie hatten riesiges Glück gehabt. Niemand von ihnen war gestorben oder schwer verletzt worden. Es beflügelte die Mannschaft und so herrschte bei der Plünderei eine ausgelassene Stimmung. Auch Eneas fühlte sich gut. Als wäre der schwere Ballast der letzten Tage von ihm abgefallen.
Er dachte an den Kampf zurück. Die Überraschung war auf ihrer Seite gewesen, die Dhemlaner etwas überrumpelt, doch sie hatten sich schnell genug wieder gefangen. Eneas' einziges Ziel war Lorcann gewesen. Er hatte den Mann nie zuvor gesehen. Es reichte Eneas zu wissen, dass jener Soldat Kosta verletzt und gedemütigt hatte. Das genügte, um den Fremden zu hassen.
An Eneas' Seite war dieses Mal nicht Kosta, sondern Prinz Malateste. Er kämpfte für drei und bahnte ihnen den Weg bis zu Lorcann. Auf Deck war es dicht gedrängt, mehr Dhemlaner, als Piraten, aber der Hass beflügelte sie. Eneas erkannte Lorcann gleich, obwohl er ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Sein hochmütiger, entschlossener Blick und diese gewisse, aggressive Aura... es gab viele Lorcanns auf der Welt. Ihre Klingen berührten sich. Eneas hatte kaum Geduld für den Kampf, er wollte den Prinzen für Kosta töten. Der Gedanke an seinen Freund trieb Eneas weiter. Der Säbel fuhr durch die schwarze Uniform des Dhemlaners, Haut und Blut kam zurück. Eneas zog den Säbel zurück, stach ihn wieder hinein, riss ihn nach oben. Lorcann sah ihn mit offenen Augen an, fast fragend, weil er den Mann nicht kannte, der ihm dort gegenüber stand.

Der Rest des Kampfes war danach schnell gewonnen. Eneas wollte keine Gefangenen, doch er tötete auch niemanden, der sich ergab. Das Schlachtschiff besaß zwei Beiboote und mit ein wenig Proviant wurden die Männer dem offenen Meer überlassen. Es würde dauern bis sie die Küste erreicht hatten und bis dahin wäre die 'E' schon längst fort.
Während Eneas noch in der Kapitänskajüte nach wichtigen Dokumenten und anderen Fundstücken suchte, kam seine Freundin zu ihm, um nach ihm zu sehen und einige kleinere Blessuren zu versorgen. "Sind die anderen alle in Ordnung?", fragte Eneas gleich.
"Kosta geht es gut und dem Rest auch", antwortete Leto. "Sein Rücken ist fast gänzlich geheilt", nahm sie die Antwort auf Eneas' zweite Frage vorweg. Der Krieger lächelte erleichtert, trat zu seiner Gefährtin und umarmte sie.
"Du benötigst dringend ein Bad", befand Leto danach. Eneas grinste verschmitzt.
"Nachher." Erst wollte er dafür sorgen, dass die Wertsachen und Lebensmittel auf ihr Schiff kamen. Er war wieder auf Deck, als Kosta ihn per Speerfaden fragte, ob Maeve sich von Lorcann verabschieden könnte. Eneas konnte gerade noch Noyan und Cleos davon abhalten den Leichnam über Bord zu werfen. "Den noch nicht." Er besah sich Lorcann. Schön sah er nicht mehr aus und vorne in seiner Brust klaffte eine breite, längliche Wunde von der Kehle bis zum Bauch hinunter. Kosta konnte gut nähen, vielleicht konnte er den Leutnant noch einmal etwas herrichten.
Wenig später kam Kosta über die Planke zwischen beiden Schiffen zu ihm. Eneas lächelte ihn erfreut an, wollte ihn gern umarmen, hielt sich jedoch zurück. "Wie geht es Lady Winter?", fragte er. Laree und Kosta sollten ihm nachher einmal erklären, wer die Heilerin eigentlich genau war. Und was Kosta damit gemeint hatte, Laree wolle nicht zurück. "Er war ihr ehemaliger Gefährte oder?" Sie traten zu dem toten Dhemlaner. "Es tut mir leid für sie... ich hatte darauf keine Rücksicht nehmen können... spätestens in der Nähe Zamoras wäre er zu einer echten Bedrohung geworden. Kannst du ihn behelfsmäßig zusammenflicken oder sollen wir seine Brust mit einem Tuch verdecken?" Eneas war es auch nicht so wohl den Toten allzu lange anzustarren. Cleos und Noyan trugen einige Kisten hinüber zur 'E' und so waren die beiden Freunde für einen Moment alleine.
"Er hätte dir nicht weh tun sollen", sagte Eneas leise, "Niemand soll dir weh tun. Der Gedanke, dass du in Raej ganz allein auf dich gestellt warst... es war fast unerträglich." Er wandte den Blick von Lorcann ab. Dass nun der Dhemlaner tot war und nicht Kosta dort lag, es machte Eneas glücklich.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 11:12

Die Mannschaft war fleissig am Plündern. Gut gelaunt und scherzend schafften sie alles wertvolle von dem Dhemlanischen Schiff auf die 'E'. Trödeln taten sie jedoch nicht. Sie alle wussten, dass sie bald weiter mussten. So zögerte auch Kosta nicht und balancierte leichtfüssig über die Planken auf das andere Schiff, wo Eneas ihn schon lächelnd empfing. Hatte er sich vorhin noch Sorgen gemacht, wie er seinem Freund gegenüber treten sollte, so konnte er nun nicht anders, als das Lächeln herzlich zu erwidern. Eneas sah herrlich verwegen aus in der gestohlenen, schwarzen Uniform, der Wind der ihm das Haar zerzauste und wie er so selbstsicher über Deck schritt. Kosta bekam ganz weiche Knie und wollte sich ihm einfach nur hingeben.

"Sie ist sehr durcheinander", erklärte Kosta wehmütig und konnte der Heilerin gerade sehr gut nachfühlen. "Ja, er war ihr Gefährte und zu ihr war er anscheinend gut. Dennoch schien sie gespürt zu haben, dass er nicht der richtige für sie ist. Denn das Baby in ihrem Bauch ist nicht von ihm. Aber sie hat ihn gemocht und ist entsprechend traurig. Ich denke, dass sie nun ein schlechtes Gewissen deswegen hat, weil er zu allen anderen doch eigentlich nicht sehr nett war. Sie möchte sich noch verabschieden."

Kosta blickte zu dem gefallenen Dhemlaner. Er gab wirklich kein schönes Bild ab. Es musste ein ganz schön heftiger Kampf zwischen ihm und Eneas gegeben haben. Dieser verteidigte sich auch gleich, dass er keine Rücksicht hätte nehmen können, weil ihre Verfolger spätestens bei Zamora zu einer grossen Gefahr geworden wären. Kosta nickte verstehend und fragte sich mitfühlend, wie es Eneas wohl gehen mochte. Ihr sanfter Kapitän tötete nicht gerne und nun hatte er es voller Wut getan. Bestimmt war er ebenfalls ganz aufgewühlt. Gerne wollte Kosta ihn in den Arm nehmen und ihn trösten. Er konnte sich jedoch gerade noch zurück halten und trat einfach nur näher zu seinem Freund.

"Ich war nicht ganz alleine", lächelte Kosta Eneas tröstend an, da er nicht wollte, dass dieser sich noch mehr sorgen machte. Deswegen erzählte er ihm auch nicht von der langen Nacht, nachdem Lorcann ihn mit der Schwertscheide bearbeitet hatte. Wo er gehasst von den anderen Gefangenen in einer Ecke gelegen hatte und am anderen Tag hatte hören müssen, wie einer nach dem anderen erschossen worden war. "Zucker war ganz nett zu mir auf dem Weg nach Loraka und auch Prinz Malateste hat mich nicht schlecht behandelt, obwohl er da nicht wusste, wer ich war und sobald ich Laree gefunden habe, war sowieso alles wieder gut." Aufmunternd lächelte er Eneas an.

"Ich werde ihn rasch etwas zusammen nähen und bedecken", gab er sich dann aber einen Ruck, bevor er sich vollkommen in Eneas goldenen Augen verlor. "Dennoch wäre eine Decke nicht schlecht, denke ich. Lady Winter hat schon genügend Aufregung erlebt. Ich beeile mich und hole nacher die beiden Ladies, damit wir bald weiter können." Damit kniete Kosta sich vor den Dhemlaner und rief Nadel und Faden herbei, um ihn etwas zusammen zu nähen.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » So 31. Jul 2022, 11:16

Kosta trat näher zu ihm, während sie sich unterhielten und Eneas musste der Versuchung widerstehen seinen langjährigen Freund an der Hand zu fassen. Er sehnte sich nach einem ruhigen Moment, wo sie sich gegenseitig ihre Erlebnisse erzählen konnten. Kosta konnte er alles anvertrauen und bei ihm fühlte Eneas sich gut. Natürlich hatte er auch mit Leto und anderen auf dem Schiff geredet, aber Kostas Geschichten von Loraka kannte er eben noch nicht. Vorsichtig teilte Eneas mit wie viele Sorgen er sich gemacht hatte. Der andere Krieger beruhigte ihn, dass er nie alleine gewesen wäre. Zucker wäre sehr nett gewesen. Eneas runzelte die Stirn. Zucker war eine Person?
"Wer ist dieser Zucker?", fragte er neugierig. Der Kapitän musste auch lächeln, als er hörte, dass mit dem Fund Larees alles wieder gut gewesen wäre. "Wie war es in der Armee? War es sehr anstrengend?", fragte Eneas, "Wir haben die Uniformen geklaut, als wir ein dhemlanisches Schiff in der Nähe Zamoras überfallen haben, aber ich habe gehört, du bist richtig der Armee beigetreten als Rekrut." Wenn viele so wie Lorcann gewesen waren, durfte es nicht leicht gewesen sein. Eneas hätte seinen Freund so gerne getröstet.

Sie sprachen noch ein wenig darüber, während Kosta sich um die Erscheinung des toten Soldaten kümmern wollte. Eneas organisierte eine Decke, die sie über Lorcanns Brust legen konnten. Eneas wäre es lieber gewesen sich der Leiche rasch zu entledigen. Er war kein blutrünstiger Mensch, er mochte es nicht zu töten. Gleichzeitig gefiel ihm der Säbelkampf, die Aufregung und das Abenteuer. Doch dort war der Tod unvermeidlich. Er hatte nicht nachgedacht, als er Lorcann angegangen war. Er war voller Wut über Kostas ungerechte Behandlung gewesen, dass dort kein Platz für Feinfühligkeit gewesen war.
"Wenigstens wird er jetzt niemanden mehr weh tun...", murmelte Eneas, während er neben Kosta stand.
"Können wir Lady Winter vertrauen? Sollen wir sie auf Nuranessa in unserem Unterschlupf unterbringen?" Sie hatten in der dortigen Stadt ein größeres Wohngebäude mit Hof und genügend Zimmern für die Mannschaft. Auch ihr Lager befand sich dort. Es wäre zwar keine Lösung auf Dauer, doch für Gäste war immer etwas Platz. Eneas vertraute Kostas Urteil. Wenn er die Heilerin als vertrauenswürdig einschätzte, würde er ihm glauben.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 11:16

"Zucker? Hmmm, er ist ein verurteilter Schwerverbrecher und Mörder", erklärte Kosta schmunzelnd. Sein Gesicht nahm derweil einen zärtlichen Ausdruck an. "In Wahrheit ist er aber einfach nur ein Sklave, der um sein Leben gekämpft hat. Dafür kam er in die Salzminen. Sion hat die Gefangenen da befreit und sie dafür in seinen Docks schuften lassen." Wirkliche Freiheit war das ja nicht. "Und schliesslich gab er ihnen sogar die Wahl, entweder da weiter zu schuften, oder an seiner Seite zu kämpfen. Nun hat Sion ein ganzes Regiment von Mördern und Verbrecher. Da ihnen niemand traut, werden sie vorallem als Kanonenfutter und für Selbstmordkommandos eingesetzt. Bei so einer Geglegenheit bin ich auf sie getroffen, weil Malateste bei ihnen war." Wobei er eigentlich mehr auf die Zweite, denn auf die Sechste getroffen war, aber das war ein Detail. "Angeführt wird die sogennante 6. von einem flügellosen Eyrier nahmens Rashar, für den wohl so ziemlich alle ihr Leben geben würden. Sie haben einen Zusammenhalt, den du sonst nirgends in der Armee findest."

Irgendwie war es ganz ähnlich wie bei ihnen. Vielleicht mochte Kosta Zucker auch deswegen so. Weil er ihn irgendwie an sein Zuhause erinnerte. Ob es ihm gut ging. Er machte sich schon sehr Sorgen. Hoffentlich wurden sie in diesem abgelegenen Fort Maloun in Ruhe gelassen. Einem Fort, das sie gar nicht hatten erobern wollen. Die Raejer würden sich dafür sicherlich bitter Rächen wollen, sobald sie die Möglichkeit dazu bekamen und sie nicht sie nicht mehr brauchten.

"Da ich mich nicht mehr in die Stadt schleichen und mich nicht im schwarzen Kessel niederlassen konnte, sondern mehr oder weniger als Gefangener da ankam, dachte ich mir, dass es das beste wäre, sich da freiwillig zu melden", nickte Kosta auf Eneas Fragen, während er rasch Lorcan etwas herrichtete. "So konnte ich mich frei im Fort bewegen und mich mit Laree unterhalten. Das Training war zwar anstrengend, aber gar nicht so schlecht. Es hat gut getan, die ganzen Grundlagen wieder einmal zu repetieren." Grinsend schaute er kurz zu Eneas hoch. "Und das Gebrülle und Gestichle von Bovert hat mir nichts ausgemacht. Erst als es dann in Richtung Laree und Zucker ging, bin ich ausgetickt. Es tut mir Leid, dass ich uns alle damit in Gefahr gebracht habe." Das war wirklich dumm von ihm gewesen. auch wenn es sich gut anfühlte, dass dieses Ekel nicht mehr existierte.

Wenigstens tat er nun niemandem mehr weh. Genau wie Lorcann, wie Eneas murmelte. Ihm ging es gerade sicherlich auch nicht so gut. Ganz kurz streichelte Kosta ihm verstohlen über die Wade, um ihn zu trösten. Eneas sollte wissen, dass Kosta ihm noch immer zur Seite stand.
"Das mit Lady Winter ist schwierig", nickte Kosta dann ernst. "Ich kenne sie auch nicht so gut. Sie ist ein sehr korrekter, aufrichtiger Mensch und lügen kann sie definitiv nicht. Selbst wenn sie es versucht. Sie ist Dhemlanerin und steht für ihr Territorium ein, auch wenn Sion es regiert. Andererseits ist sie aber auch ein guter Mensch und spürt deswegen, dass das mit Sion nicht so ganz recht ist. Oder das mit Lorcann. Und irgendwo muss da noch eine abenteuerliche Ader in ihr sein. Ansonsten hätte sie niemals eine Affaire begonnen oder wäre mit einem Haufen Fremder einfach geflohen." Rasch verknotete Kosta den Faden, nun nachdem er Lorcann zugenäht hatte.
"Laree hat gebeten, dass wir sie nicht nach Hayll bringen, weil sie selbst als Gast eine Gefangene da wäre" führte er aus. Das stimmte wahrscheinlich sogar. Selbst wenn es nicht in böser Absicht geschah. "Sie mag die Heilerin sehr und würde auf Nuranessa gerne mit ihr ein Zimmer mieten, soweit ich das mitbekommen haben." Er musste grinsen. "Sie macht sich allerdings etwas Sorgen wegen der rauen, räuberischen Soldaten, die da auf der Insel hausen. Es ist ihr noch etwas unheimlich. Doch inzwischen freut sie sich darauf. Ich mag Lady Winter auch sehr und wünsche ihr etwas Frieden für sich und ihr Baby. Ich denke, wir können sie schon nach Nuranessa bringen. Nur vielleicht so, dass sie den Weg nicht mitbekommt." Kosta erhob sich, um zu den beiden Hexen zu gehen und sie an Deck zu führen. Als ihm prompt wieder schwarz vor Augen wurde und er gegen Eneas taumelte.
"Entschuldigung bitte", murmelte er verwirrt, nachdem er sich wieder etwas gefangen hatte. "Ich bin wohl etwas zu schnell aufgestanden. Leto hat gesagt, der Körper sei bei der Heilung sehr beansprucht worden und ich solle ihn erst einmal schonen."
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » So 31. Jul 2022, 11:17

Während Kosta neben ihm kniete und sich um Lorcanns Leichnam kümmerte, begann er zu erzählen. Über Zucker, der ein Mann war und ein Sklave aus den Salzminen. In kurzen, aber äußerst prägnanten Sätzen zeichnete Kosta ihm ein Bild von Zucker, seiner Kompanie und was sie waren.
"Diese Sechste klingt sehr interessant", musste Eneas zugeben. Es klang überhaupt nicht nach der dhemlanischen Armee, die er sich vorgestellt hatte. Weder durchstruktruiert noch unnachgiebig und siontreu. Wie passte solch ein wilder Haufen in die Armee? Kosta erklärte, dass die ehemaligen Verbrecher jetzt als Kanonenfutter herhalten mussten. "Und ihr habt sie für unsere Sache gewinnen können?", erkundigte sich Eneas interessiert. "Hast du dich mit diesem Zucker angefreundet?" Kosta hatte ihn nun schon öfter erwähnt. Es war gut, dass er auf seiner Reise auch auf gute Menschen getroffen war.
Eneas' Freund fuhr fort zu erzählen wie er in der Armee gelandet war. Er hätte sich freiweillig gemeldet, um sich im Fort ungehindert bewegen zu können. "Das war eine gute Idee. Ich kann immer noch nicht glauben, dass meine Schwester in der Armee war. Was hatte sie dort zu suchen?" Er verstand das nicht. Wieso war Laree dort hin? Er musste unbedingt mit ihr reden, um zu erfahren was überhaupt los war. Hatte Timaris Laree auf eine Mission mit Prinz Malateste geschickt? Das konnte doch nicht sein. Timaris würde Laree nicht in Gefahr bringen.

Kosta grinste bei der Erwähnung des Rekrutentrainings. Eneas grinste verschwörerisch zurück. "Hoffentlich warst du nicht zu gut." Kosta hatte sogar das Gebrüll von Bovert ertragen. Anscheinend war dies der Ausbilder gewesen und eben auch ein Freund von Lorcann. Beide nun tot durch ihre Hände.
"Wir waren von Anfang an in Gefahr", beschwichtigte Eneas. "Ich kann verstehen, dass du ihn getötet hast. Hättest du ihn nicht beseitigt, wären wir vielleicht sogar früher aufgefallen, wer weiß." Das konnten sie jetzt nicht mehr feststellen. "Es war sicher nicht leicht, aber es war notwendig, um alle zu retten. Wir habens geschafft." Eneas lächelte. "Wir haben alle beide gerettet und uns gehts allen gut. Das ist ein Grund zum Feiern, meinst du nicht?"
Kosta streichelte ihm über die Wade und Eneas streckte kurz seine Hand aus um seinem Geliebten über den Kopf zu streichen, um ihm auch zu versichern, dass er stets für ihn da wäre. Nach diesem flüchtigen Moment der Nähe sprachen sie weiter, nun ging es um Lady Winter. Kosta gab rasch seine Einschätzung zu ihr ab. Zwar wäre sie sehr korrekt und liebte ihr Land, aber sie schien ein guter Mensch zu sein und hätte auch eine abenteuerliche Seite in ihr, das sie zu einer Affäre und dieser Flucht gebracht hätte.
"Hmm... möglicherweise hatte sie nie eine Gelegenheit das Feuer in ihr herauszulassen", spekulierte Eneas. "Wenn du glaubst, sie wird uns nicht verraten, dann bringen wir sie nach Nuranessa. Wenn sie schwanger ist, wird sie ohnehin nicht den Seeweg anhand der Windnetze erspüren können." So gesehen waren sie auf der sicheren Seite. Sofern diese Heilerin nicht eine erfahrene Seefahrerin war, doch so hatte sie nicht gewirkt.
Was Kosta dann sagte, versetzte Eneas schon eher in Alarmbereitschaft. "Moment mal... Laree will auch nach Nuranessa? Aber.. wieso? Will sie nicht nach Hause?" Damit hatte der Hayllier nicht gerechnet. Anscheinend hatte seine Schwester schon Pläne gemacht und wollte mit Maeve ein Zimmer irgendwo in Nuranessa mieten.
"Ich versteh das alles nicht, ich...", murmelte Eneas in Gedanken versunken, als Kosta plötzlich beim Aufstehen taumelte und gegen ihn fiel. Eneas war leicht erschrocken und so hingen sie eine lange Weile dicht zusammen. Sein Herz ging sofort schneller. Jedes Mal. Er kam einfach nicht dagegen an. Leider zog sich Kosta viel zu schnell zurück. Da kam Leben in den Kapitän. Rasch griff er Kosta unter die Arme, um ihn zu stützen.
"Oh, es tut mir leid. Natürlich bist du noch erschöpft und ich lass dich auch noch arbeiten. Ich kann dich zu deiner Koje bringen", bot Eneas an. "Ich führ dich wenigstens über die Planke", bestand er darauf. Er hatte Sorge, dass Kosta wieder schwindelig wurde und er noch vom Steg ins Meer fiel.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 11:20

"Wir haben uns sehr gut verstanden, ja", nickte Kosta mit einem innigen Lächeln, das dann allerdings wehmütig wurde. "Zumindest solange, wie er geglaubt hat, dass ich ein entlaufener, tolpatschiger, süsser Sklave sei. Um an ein paar Informationen zu gelangen, musste ich ihn dann aber leider ziemlich schockieren. Seitdem misstraut er mir und hat mich nicht mehr gern." Das war schade. Er mochte Zucker nämlich noch immer sehr gerne.
"Ich glaub weniger, dass wir sie für unsere Sache gewinnen konnten", präzisierte er die Lage. "Sie haben vielmehr ihr eigenes Ding am Laufen, was sich mit unserer Sache aber gut kombinieren lässt. Ich hatte zuwenig Zeit, mehr herauszufinden." Kurz war er versucht, Eneas zu sagen, dass er sobald es ging wieder zu der Sechsten reisen wollte, um die Verbindung zu ihnen aufrecht zu erhalten, hielt sich dann aber zurück. Das konnten sie später noch immer besprechen.

"Ich bin mir nicht ganz sicher, doch ich glaube, Laree hat Prinz Malateste gesucht", informierte Kosta seinen Kapitän. "Zwischen den beiden herrschen zumindest spezielle Spannungen." Es war sehr schwer, an die junge Hexe heran zu kommen. Da war es leichter über Bovert, Lorcann und Lady Winter zu philosophieren. Auch wenn es schön war, so von Eneas über den Kopf gestreichelt zu werden. Das durfte er jedoch nicht zu sehr geniessen.
"Nein, ich denke nicht, dass sie uns verraten wird", schüttelte Kosta seinen Kopf. "Zumindest nicht absichtlich. Sie ist sehr ungeschickt darin, etwas zu verbergen. Besser also, wenn sie nicht zuviel weiss." Kosta musste daran denken, wie die Heilerin möglichst unauffällig mit ihm zum Hafen hatte gehen wollen. In ihrer Aufregung hatte sie sie beide beinahe verraten.

"Sie wollte nicht wieder zurück nach Hayll, nein" erwiderte er leise, wusste aber nicht wieviel er Eneas erzählen durfte. Er wollte ihm ja nichts verheimlichen. Andererseits hatte sein Freund nichts konkretes gefragt. "Es scheint, als bräuchte sie einfach einmal eine Pause von allem. Von Draega, der Politik, Prinz Malateste und auch von Timaris. Sie haben sich wohl ziemlich gestritten. Laree mag jedoch nicht darüber reden." Stattdessen hatte sie ihm vorgeworfen, dass er sie im Stich gelassen hätte. Das tat Kosta unheimlich Leid und er wollte es unbedingt wieder gut machen, wenn das irgendwie ging. Sein Blick flackerte leicht bei dem Gedanken an seine Schuld.

Rasch erhob er sich, um die dhemlanische Heilerin zu holen, woraufhin ihm prompt schwarz wurde und er gegen Eneas taumelte, der ihn gleich darauf besorgt hielt und über die Planke führte. Kosta dachte sich, dasser doch kein alter Mann war, wehrte sich jedoch nicht dagegen und liess es über sich ergehen. Eneas würde so oder so seinen Willen bekommen, wie es sich vorhin wieder einmal deutlich gezeigt hatte. Ausserdem meinte er es ja nur gut.
"So erschöpft bin ich nicht", wehrte er ab. "Ich bin nur etwas zu schnell aufgestanden. Eigentlich wollte ich nun gerne Lady Winter und Laree holen, damit wir bald weiter können. Das mit der Feier vorhin hatte nämlich sehr gut geklungen." Verschmitzt lächelte er seinen Freund an.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » So 31. Jul 2022, 11:22

Sein Freund hatte bestätigt, dass Laree nicht zurück nach Hayll wollte. Sie wäre wohl wegen Prinz Malateste in Raej gewesen, um ihn zu suchen. Das verwirrte Eneas noch mehr. "Sind die beiden... liiert?", fragte er vorsichtig. Die Malatestes waren eines der angesehensten Adelsgeschlechter. Wie geriet Laree an diesen Kriegerprinz? Gut, sie hatten sich gewiss im Palast kennengelernt, aber sie war ein Dienstmädchen. Hatte dieser Mann sie mitgenommen? War sie seine Geliebte? Das wollte Eneas nicht recht passen. Er wollte nicht, dass man seine kleine Schwester ausnutzte und sie dann auch noch in solche Gefahr brachte. Am liebsten hätte er sofort ein ernstes Wort mit dem Adeligen gewechselt. "Bleibt Prinz Malateste etwa auch in Nuranessa?"
Kostas Antworten blieben vage. Der Kriegerprinz war auf einer Mission für die Königin gewesen. Laree anscheinend gefolgt, doch aus welchen Gründen war ungewiss, denn seine Schwester wollte nicht darüber reden. Es hätte Streit zwischen ihr und Timaris gegeben. Streit? War Laree weggelaufen? "Sie muss viel durchgemacht haben... ich rede nachher mit ihr. Sobald wir hier fort sind."

Bevor sie irgendwelche ihrer Entschlüsse in die Tat umsetzen konnten, zeigte sich Kostas Erschöpfung durch die Heilung. Eneas hielt ihn besorgt fest.
Kosta ließ sich dann doch über den Steg führen, aber er wollte nicht zurück in seine Kajüte, sondern Lady Winter und Laree holen. Eneas nickte, er machte sich dennoch sorgen, ob Kosta sich wieder einmal überanstrengte indem er sich so sehr um andere kümmerte und sich selbst dabei vergaß. In all den Jahren hatte Eneas es nicht geschafft, dass Kosta auch einmal mehr für sich wollte. Es war eben ein Teil seines Charakters. Wenn Eneas auch den Eindruck hatte, dass sein Freund sich mehr entspannte und genoss, wenn sie zusammen an Land waren. Zumindest freute sich Kosta auch auf die Feier. Eneas lächelte zurück. "Ja, sehr gut. Dann hol du die beiden und ich werde weiterplündern. Ich wollte nachher auch mit Lady Winter sprechen. Ihr erklären warum ich..." Er sah hinüber zum dhemlanischen Schiff. "Ihren Gefährten getötet habe..." Ob sie ihn hassen und verfluchen würde? Wen hatte Eneas alles mit diesem Tod unglücklich gemacht? Von dem was er von Kosta gehört hatte, schien die Dhemlanerin jedoch ohnehin einen anderen zu lieben.
Kosta ging zurück unter Deck, von Eneas beobachtet, ob der andere Krieger auch ja nicht verdächtig schwankte. Als er sicher war, dass alles in Ordnung war, half Eneas die restlichen Wertsachen vom Schiff zu holen. Er ertappte sich dabei wie er an diesen Zucker dachte, der Kosta wohl süß gefunden hatte. Vielleicht hatte das auf Gegenseitigkeit beruht. Ob die was miteinander gehabt hatten? Er hatte nicht gewagt zu fragen, wollte nicht gleich wieder als Überwacher wirken.

Während Eneas noch Kisten schleppte, kam Kosta mit der Heilerin und Laree an Deck. Es war leicht befremdlich Laree in Kleidung seiner eigenen Freundin zu sehen. Lady Winter trug weiterhin ein weißes Uniformkleid. Sie wirkte blass und angeschlagen. Der Pirat wischte sich die Hände an der Hose ab und trat auf die Gruppe zu, als sie zu ihm auf das dhemlanische Schiff gekommen waren. In der Sonne wirkte Lorcanns Gesicht fast lebhafter als das der schönen, traurigen Heilerin.
"Lady Winter..", setzte Eneas leise an, "Es tut mir sehr leid.."
Sie hatte sich neben den Toten gekniet, strich ihm zärtlich über die Wange. Als sie leise schluchzte und zu weinen begann, kniete Laree sich neben sie und nahm sie in den Arm. Hilflos und sich schuldig fühlend stand Eneas daneben. Er konnte das nicht lange mit ansehen, wandte sich ab und suchte verzweifelt nach einer neuen Kiste, die Cleos aus dem Schiffsbauch nach oben schleppte, um sie rasch auf die 'E' zu tragen.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 11:27

"Nein, Prinz Malateste bleibt nicht auf Nuranessa", schüttelte Kosta rasch seinen Kopf. "Soweit ich weiss hat er einen Auftrag der Königin gehabt un soll ich nun so schnell wie möglich Bericht erstatten. Zudem wäre es wohl besser, wenn er auch nicht zu genau mitbekommt, wie man dahin gelangt." Ausserdem wollte er den Kriegerprinzen nicht auf der Insel haben. Sie war ein Zufluchtsort. Prinz Malateste war Politik. Er war zwar ziemlich freundlich und eindrucksvoll, doch er passte besser an den draeger Hof als auf Nuranessa. Ausserdem würde Laree sich niemals dort entspannen können, wenn er auch da war. Nein, Prinz Malateste sollte lieber wieder rasch zu Timaris zurück.

Unter Eneas strengem, wachsamen Auge ging Kosta dann später unter Deck, um die beiden Frauen zu holen. Dass sein Kapitän ihn so bewachte, machte ihm nichts aus. Kosta mochte dessen Dominanz und Fürsorge. Nur hatte er jedes Mal ein unheimlich schlechtes gewissen wegen Leto, die doch eigentlich Eneas ganze Aufmerksamkeit verdient hatte. Sorgen machte er sich auch, weil Eneas nun langsam erkannt hatte, was der Tod von Lorcann auch zu bedeuten hatte. Nämlich, dass jemand nun keinen Gefährten mehr hatte.

So floh sein Kapitän dann auch ziemlich rasch, als Lady Winter zu weinen angefangen hatte, nachdem Kosta sie und Laree nach oben gebeten hatte. Die arme Heilerin war leichenblass und machte sich sicherlich grosse Vorwürfe. Laree kniete sich zu ihr und nahm sie tröstend in den Arm. Auch Kosta kniete sich rasch zu ihr und fasste sanft ihre schlanke Hand.
"Es ist nicht Eure Schuld, Lady Winter", beteuerte er ihr noch einmal innig. "Er hätte uns auch verfolgt, wenn Ihr nicht mitgekommen wärt. Immerhin ist er ein Soldat Sions und wollte sich Rang machen. Es wäre wohl leider so oder so geschehen." Tröstend drückte er ihre Hand, bevor er sich wieder erhob. Diesmal langsam.
Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Laree gut auf die Dhemlanerin aufpasste, ging er dahin, wo Cleos Kisten zum mitnehmen an Deck stellte. Da passte er Eneas ab, als dieser erneut eine Schleppen wollte. In einem unbeobachteten Moment bugsierte er ihn in den Gang in eine Kammer, wo sie für den Moment ungestört waren. Da schloss er ihn innig in seine Arme. *Bitte mache dir keine Vorwürfe*, sandte er ihm tröstend. *Du hast es getan, um uns zu retten. Das ist gut. Lady Winter wird darüber hinweg kommen.* Er wollte nicht, dass Eneas sich mit Selbstvorwürfen quälte.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » So 31. Jul 2022, 11:28

Er beobachtete Lady Winter nur ab und zu, aber sie saß immer noch da, weinte und wurde von Laree und Kosta getröstet. Sie weinte leise, doch man hörte es trotzdem über den Meereswellen und dem Wind. Eneas wusste nicht was er ihr sagen sollte. Er hatte es nicht über sich gebracht ihr zu gestehen, dass er derjenige war, der für den Tod des Leutnants verantwortlich war. Vielleicht spielte es für sie doch keine so große Rolle. Eneas konzentrierte sich auf das Tragen der Kisten, als irgendwann Kosta auf ihn zutrat und sich ihm in den Weg stellte. Fragend blickte Eneas ihn an, wurde jedoch schon gepackt und unter Deck geführt. Was wurde das?
"Kosta, was...", setzte Eneas an, verfiel wieder in Schweigen, als sein Freund ihn in eine der Kabinen schob. Wollte Kosta etwa...? Nein, er wollte ihn trösten und das war genauso schön. Eneas fand sich in Kostas Armen wieder. Das war zu viel. Trostsuchend hielt er sich bei dem anderen fest, kämpfte kurz gegen die Tränen. Kosta sandte ihm, dass er sich keine Vorwürfe machen sollte. Er hätte Lorcann schließlich getötet, um die Crew zu retten. Lady Winter würde das verkraften. Da hob Eneas den Kopf, sah Kosta mit klaren, traurigen Augen an. Er schüttelte den Kopf.
*Nein, deswegen hab ichs nicht getan. Das war mir in dem Moment alles egal*, gestand er schuldbewußt. *Ich hab es getan, weil er dir weh getan hat*, sandte Eneas inbrünstig. Niemand durfte Kosta weh tun.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 11:33

*Ich weiss*, meinte Kosta urteilslos und lächelte seinen Freund tröstend an. Er wusste, dass Eneas den Dhemlaner aus Rache getötet hatte. Doch Kosta hatte es seinem Freund leichter machen wollen und ihm deswegen einen alternativen Grund angeboten, weswegen er Lorcann getötet hätte. In Wahrheit war es ja sowieso Kostas Schuld. Hätte er sich zusammen gerissen, hätte er sich Eneas verweigern können und ihm seinen verschandelten Rücken nicht gezeigt. Dann wäre Eneas niemals so wütend geworden und hätte ihn nicht rächen wollen.
Dabei hatte Kosta das nie gewollt. Er brauchte keine Rache dafür. Nicht zu dem Preis, den Eneas nun zahlen musste. Er hatte Eneas ja sogar angefleht, es nicht zu tun. er hatte nicht gewollt, dass die Mannschaft deswegen in Gefahr geriet. Er hatte nicht gewollt, dass Eneas diese Schuld auf sich lud. Wusste er doch genau, wie sehr ihm so etwas zu schaffen machte. Besonders wo er nun Lady Winters Leid sah. Selber konnte er es ja auch kaum ertragen, dass die Heilerin wegen ihm einen geliebten Menschen verloren hatte.
*Danke*, war jedoch alles, was er dazu sagte, da es das einzige war, was Eneas trösten konnte. Das wissen, dass seine Tat nicht umsonst gewesen war. *Es tut gut zu wissen, dass er niemandem mehr weh tun können wird. Mir sowieso nicht mehr, denn jetzt bin ich ja bei dir in Sicherheit.* Lieb lächelte er seinen Freund an und hoffte, dass der traurige Ausdruck in seinen Augen bald verschwinden würde. *Früher oder später hätte er sicherlich auch Lady Winter und ganz sicher das Baby verletzt.* Zärtlich streichelte er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schalt sich gleich darauf dafür, dass er doch gerne mehr machen würde. Das war Letos Recht. Nicht seines.
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Re: Wiedersehen in Loraka

Beitragvon Eneas » So 31. Jul 2022, 11:34

Es schien Kosta nicht zu verwundern. Er hatte wohl von Anfang an gewusst, dass Eneas es aus Rache getan hatte. Es war aber nicht überlegt gewesen, mehr ein Instinkt und die Wut, die ihn sofort angetrieben hatte. Was sagte das über ihn aus? Vergaß er alles andere, wenn es um seinen Freund ging? Waren da seine Werte und Ansichten plötzlich nichts mehr wert? Anscheinend, denn sobald er in Kostas Augen sah, zählte das keine Rolle und sein schlechtes Gewissen schwand. Er wurde zu einem Dieb, einem Betrüger, Lügner und Mörder. Und er würde es jederzeit wieder tun, dachte Eneas, als er Kostas Dank hörte. Der Krieger lächelte, froh, dass er Kosta damit hatte helfen können.
*Ach... du hättest ihn sicher auch allein besiegen können... ich wollte nur...*, sandte er leicht abwehrend und unsicher, *Ich wollte dich beschützen.* Kosta war ein guter Kämpfer, besser als Eneas, der sein Defizit jedoch mit seinem Talent für die Juwelenkunst ausglich. Ob Kosta Lorcann selbst hatte töten wollen? Er hatte nichts dazu gesagt. Um ehrlich zu sein hatte Eneas dieses Mal auch nicht gefragt. *War es in Ordnung für dich, dass ich ihn getötet habe? Ich habe nicht nachgedacht...*, fragte er per Speerfaden. Die Gedankenfäden waren vertraut und innig, schienen sich immer mehr ineinander zu verstricken. Kosta blickte ihn an, streichelte ihm sachte eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Eneas legte seine Hand auf Kostas Steiß, zog ihn näher an sich. Er beugte sich vor, um seinen langjährigen Freund zu küssen. Sie sollten das nicht tun, doch in Kostas Gegenwart war seine Vernunft stets äußerst leise. Kostas Lippen fühlten sich zu süß, zu verlockend an, um ihn nicht zu küssen. Verlangen erwachte erneut in Eneas. Wieso hatte Kosta ihn gleich in eine Kammer entführt, wenn nicht...
Er streichelte an Kostas Seiten entlang, küsste ihn heftiger, jetzt den Hals, die zarte Haut, dann die Schulter. *Oh, Kosta...*, sandte er leidenschaftlich. Ein Speerfaden indem mitschwang wie sehr er den Krieger spüren wollte.
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