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Angeheuert





Re: Angeheuert

Beitragvon Eneas » So 3. Jul 2022, 13:41

Julia versprach, dass sie des Nachts ein wenig höflicher wäre, lächelte sogar kurz. Das hatte Eneas bei ihr bisher noch nie gesehen und es machte sie doch um einiges sympathischer... und hübscher. "Das freut mich. Ich wünschte, ich könnte das gleiche auch von meiner Freundin behaupten." Er grinste sie kurz verschmitzt an, wurde dann aber wieder ernster. "Tut mir leid, ich wollte euch nur aufmuntern. Ich weiß, dass die Zeit jetzt schwer sein muss. Nicht zu wissen wo sie ist oder wie es ihr geht..." Seine Gedanken drifteten kurz ab, jedoch zu einer ganz anderen Frau.
Der Hayllier wandte sich wieder den Seekarten zu, erklärte der Hexe wo die am häufigst benutzten Handelsrouten lagen und wo ihre Chancen am größten waren. Die Glacierin blieb verständlicherweise skeptisch und wußte auch nicht ob der Seeweg nach Raej der beste wäre. "Wir können es nur versuchen... aber wenn wir in Sions Territorium kommen...", Eneas' Stirn legte sich kurz in Sorgenfalten, "Dann wird es um einiges komplizierter. Ganz zu schweigen von den Gefahren..." Eigentlich vermied er das soweit es möglich war. Es war gefährlich zu tief in diese Gewässer zu fahren, denn die dhemlanische Armada wurde immer größer. Auch wenn die E es durchaus mit dhemlanischen Schiffen auf sich nehmen konnte und es auch erfolgreich tat. So erbeuteten sie Kriegsbeute von diesen Schiffen zurück und konnten nebenbei noch einige dhemlanische Soldaten töten oder gefangen nehmen.

Die Hexe erklärte, dass sie ihre Unterkünfte des Hotels schon bezahlt hätte und fragte nochmal nach, ob sie diese Nacht schon hier schlafen könnten. Eneas warf ihr einen längeren Blick zu, die Frau wirkte erschöpft und auch wenn sie die ruhigere war im Vergleich zum Prinzen, mußte es doch an ihr nagen. "Ja, natürlich. Iason wird euch entsprechende Kajüten vorbereiten. Es ist zwar selten, aber manchmal nehmen wir auch Passagiere mit." Es war immer seltener geworden, denn es behinderte das Geschäft doch enorm. Vor allem wenn sie nicht nur Waren transportierten sondern andere Schiffe enterten. Einmal hatten sie einen älteren Hayllier an Bord gehabt, der hier gewesen war um irgendwelche Wale zu beobachten und obgleich Eneas und seine Mannschaft auf der Fahrt zwei andere Schiffe überfallen hatten, hatte der verwirrte, schwerhörige Gelehrte nichts davon mitbekommen. Er war jedesmal zum falschen (oder richtigen Zeitpunkt) unter Deck gewesen.
"Könnt ihr mir mehr über Siandra erzählen?", fragte Eneas. "Wir haben noch Zeit bis zum Morgengrauen. Es wäre hilfreich wenn wir persönliche Gegenstände von ihr hätten. Sachen bei denen sich ihre Signatur lange bewahrt hat. Bilder würden auch helfen. Wir haben jemanden an Bord, der ganz gut zeichnen kann." Vielleicht war es doch notwendig nach Nuranessa zu fahren und Wort und Bilder im Umlauf zu bringen. Er hatte genügend... Bekannte dort, die ihm noch so einiges schuldig waren.
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von Anzeige » So 3. Jul 2022, 13:41

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Re: Angeheuert

Beitragvon Tania » So 3. Jul 2022, 14:33

"Wir würden Wochen brauchen um bis nach Dhemlan zu kommen... meint ihr wirklich das es notwendig wäre?" wollte Tania wissen und dachte an all die Tage und Stunden, die Siandra dann in der gewalt irgendwelcher Fremde verbringen müsste. Hoffentlich taten sie ihr nichts an... Leider konnte Tania wohl nichts dagegen tun, nur Vergeltung einfordern wenn alles vorbei war. Ach süße Dunkelheit... warum hatte sie sich entschieden Siandra nicht zu folgen als sie die Woge von Kaynes Zorn gespürt hatte. Warum hatte sie sich gedacht es sei besser nicht sofort zu Siandra zu stürmen. Sie hätte einfach bei ihr sein sollen ohne auf die verletzten Gefühle von Kayne zu achten. Gut vielleicht hätte Siandra sie auch gar nicht bei sich gewollt, schließlich war Tania der Grund für den großen Streit gewesen. Aber sie hätte sich trotzdem in ihrer Nähe aufhalten sollen um zu verhindern was passiert war. Rücksichtnahme war so bescheuert. Dumm, sinnlos und es brachte andere in Gefahr. Lieber sollte man anderen auf die Füße treten als sie durch Vorsicht in Gefahr zu bringen. Hätte Tania diese Einsicht schon gehabt als Siandra heute Morgen durch Beldon Mor gelaufen war wäre sie jetzt nicht weg...

All diese 'Hätte' und 'Wenns' brachten Tania kein Stück weiter. Die Selbstvorwürfe würden ihr auch nichts bringen. Sie machte ja auch Kayne keine Vorwürfe darüber, dass er Siandra allein gelassen hatte. Er war schließlich wütend gewesen, wohlbemerkt wegen Tania. Damit wäre sie ja wieder dabei sich Vorwürfe zu machen. Ach hör auf, hör einfach auf...
Sie versuchte sich wieder auf Taelos zu konzentrieren der auf ihre Frage hin ob sie hier schlafen könnten Verständnis zeigte und versprach, dass Iason ihnen Kajüten zuteilen würde. "Danke" meinte sie aufrichtig und rief sich eine Wasserflasche herbei um daraus einen großen Schluck zu trinken. Sie vermutete zwar, dass sie auf dem Schiff auch etwas zu trinken würde kriegen können, aber es hatte ihr niemand etwas angeboten und sie wollte auch grad einfach nicht nachfragen.

Taelos fragte schließlich nach ob sie ihm etwas mehr von Siandra erzählen könnte. Ein persönlicher Gegenstand wäre gut und auch noch ein Bild. Sie hätten jemanden an Bord, der gut zeichnen könnte. "Nein ich hab kein Bild von ihr und Kayne soweit ich weis auch nicht. Ich werde mich mit dem Zeichner zusammen setzen damit er eines anfertigen kann" meinte sie zunächst und blickte dann nachdenklich drein. "Ich hab viele Sache von ihr, die ihre Signatur mehr oder weniger tragen. Vielleicht geht das" sie ließ ein Armband erscheinen. Dieses hatte sie Siandra vor ein paar Tagen nach dem Jungesellinnenabschied abgenommen als sie die Pruulerin ins Bett gebracht hatte. Siandra hatte darauf bestanden, dass Tania es verschwinden lassen sollte. Vermutlich war der Hexe am nächsten Morgen nicht klar gewesen diese Anweisung gegeben zu haben und deshalb nicht nach dem Armband gefragt. Tania hatte schlicht und ergreifend vergessen es verstaut zu haben und es deshalb nicht zurück gegeben. "Wenn das nicht geht hat Kayne noch einen Stein... der trägt sehr stark ihre Signatur, ich weiß nur nicht ob er es schafft ihn abzugeben" Tania versuchte ihre Stimme möglichst wertfrei klingen zu lassen. Es war schwierig nicht ebenfalls auf ihn wütend zu werden wenn er sie behandelte wie Dreck.

Sie seufzte leise und wandte sich dann wieder Taelos zu. "Über Siandra etwas erzählen... sie ist eine Pruulerin. Ich glaub das sagt schon ganz schön viel über ihr Wesen aus. Sie ist leidenschaftlich, mutig, wild. All das und noch viel mehr. Für ihre knapp 17 Jahre hat sie schon einiges mitgemacht, was eine junge Frau nicht erleben sollte. Das hat ihr Ecken und Kanten verpasst, die manchmal schwer zu umgehen sind. Wer auch immer sie entführt hat wird es schwer mit ihr haben. Siandra hat einen großen Freiheitsdrang und ihren Willen versucht sie immer durchzusetzen. Ich kann nur hoffen, dass sie keinen Weg finden sie zu brechen..." Tania schluckte schwer. "Nun ja sie hat gelernt wie man mit und ohne Waffen kämpft. Sie ist sehr gut darin. Und auf Grund ihrer Größe und ihrer schlanken Gestallt wird sie meist unterschätzt. Leider hat ihr das wohl auch nichts gebracht. Das Schwein hat sie überrascht und gar nicht die Chance gelassen sich zu wehren. Khavian hat das in einer Vision gesehen konnte aber sein Gesicht nicht erkennen... Wenn ich ihn zu fassen kriege wird er nicht mal mehr mitkriegen wie die Delphine die Reste von ihm auffressen" die letzten Sätze hatte Tania irgendwie eher zu sich selbst gesprochen und nun entfuhr ihr ein bedrohliches Knurren. Den ganzen Tag war sie die vernüftige gewesen aber langsam wurde es immer schwerer diese Maske aufrecht zu halten.
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Re: Angeheuert

Beitragvon Eneas » So 3. Jul 2022, 15:11

Eneas sagte lieber nichts konkretes dazu, ob es wirklich notwendig wäre nach Dhemlan zu kommen. "Das hängt davon ab wer sie entführt hat, aber lasst uns nicht gleich das schlimmste befürchten", erwiderte er mit leiser Stimme, sah kurz aus den getönten kleinen Achterfernstern hinaus. Eneas sprach nicht das aus was er wirklich dachte. Wie lange war die Entführung schon her? Einige Stunden? Wenn sie Glück hatten, wenn sie wirkliches Glück hatten war die Hexe womöglich im Auftrag von jemanden entführt worden, ein reicher Kerl, der sich die Frauen bringen ließ weswegen die Entführer selbst sich nicht an der Pruulerin vergriffen, oder man ließ sie einigermaßen unverbraucht für den Sklavenmarkt... genausogut konnte es sein, dass sie bereits schon mehrfach vergewaltigt worden war. Aber Eneas behielt diese Gedanken für sich, Julia und Kayne sollten ihre Hoffnung behalten und nicht verzweifeln. Sie konnten ja auch Glück haben...
Die Glacierin erklärte, dass sie sich mit dem Zeichner zusammensetzen würde um ein Bild von Siandra anzufertigen. Auch rief sie ein Armband herbei, was anscheinend ihrer Freundin gehört hätte. Eneas wollte es aber nicht berühren, hob abwehrend die Hand. "Nein, bewahrt es nur gut an. Es sollte wenn möglich niemand sonst anfassen damit die Signatur erhalten bleibt. Wir brauchen es vielleicht wenn wir auf Schiffe treffen." Oder als Vergleich...
Siandras Freund hätte auch noch Gegenstände. Einen Stein, aber Julia wüßte nicht ob Kayne es schaffen würde den fortzugeben. Anscheinend war es ein Erinnerungsstück. "Muss er nicht. Aber womöglich wird es noch wichtig."
Apropos Kayne. Man konnte regelrecht spüren wie es wieder kälter wurde als der Prinz zusammen mit Kosta zurückkam. *Hat alles geklappt?*, sandte er in ihrer Sprache, während Julia von ihrer Freundin erzählte.

Eneas sah sie erst verwundert an, als er hörte, dass die Hexe knapp 17 Jahre alt wäre. "Sie... ist so jung?" Er hatte nicht erwartet, dass sie sooo jung war. Selbst für kurzlebige Verhältnisse war das jung. "Aber sie ist keine... Jungfrau mehr oder? Ich weiß, die Frage ist heikel, doch es ist wichtig..." Eneas vermutete eher, dass diese Siandra es trotz ihres Alters nicht mehr war. Es hätte ihre Chancen jedoch erhöht, dass sie länger unversehrt blieb... Jungfrauen wollte man genießen.
Julia berichtete ihm, dass Siandra eine Kämpferin wäre, die Entführer würden es schwer mit ihr haben und sie nicht so leicht brechen können.
Es gab immer Wege, aber Eneas hielt seine Gedanken zurück. Sie sollten das beste hoffen. "Ihr müßt sie sehr gern haben so wie ihr über sie sprecht.." Er lächelte Julia sanft an. Eneas fragte sich was es hieß, dass Siandra schon zuvor viel mitgemacht hätte. Vielleicht würde er da später noch einmal nachhaken, es könnte noch wichtig werden.
"Delphine sind viel zu schade für solche Dreckskerle", stieß Eneas aus. "Und es wäre doch auch schade wenn er nicht mehr mitkriegen würde wenn seine Reste aufgefressen werden..." Der Kapitän der E lächelte dunkel. "Aber vielleicht überlasst ihr eurer Freundin die Wahl, wenn wir sie gefunden haben." Als er sah wie Julia aus einer Wasserflasche trank, erinnerte er sich wieder daran, dass Leto bei der Bar irgendwo den Alkohol vor ihm verschloß. Zwar wußte Eneas sehr genau wieviel er vertrug, aber seine Gefährtin war der Meinung, dass er es lieber gar nicht herausfordern sollte. Meistens hielt er sich auch daran. Meistens. "Wollt ihr etwas stärkeres?", fragte er. Früher oder später würde der Schock sich legen und die Erkenntnis kommen, dass die beste Freundin wahrhaftig fort war und entführt.
"Und kann ich euch noch eine heikle Frage stellen?" Eneas knackte das Schloss am Barschrank, holte den guten Whiskey raus und goss zwei kleine Gläser ein. Eines davon reichte er der Glacierin. "Euer Freund... Kayne... also ich kam nicht umhin zu sehen, dass..." Der Krieger wußte nicht wie er schonend auf das Thema kommen sollte, so rief er den Hayllischen Boten herbei wo neben einem Artikel über irgendeinen Ball ein Bild des Haushofmeister von Hayll zu sehen war. Eneas sah die Hexe fragend an. "Muss ich da etwas wissen? Wenn wir in Schwierigkeiten kommen, will ich wenigstens darauf vorbereitet sein." Vielleicht war es auch nur ein zufälliger Doppelgänger, so etwas kam vor. Es könnte ihnen womöglich auch zum Vorteil gereichen... einem Haushofmeister standen mehr Türen offen und wenn sie mal nicht weiter kamen, konnte so ein kleines Schauspiel Wunder bewirken.
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Re: Angeheuert

Beitragvon Tania » So 3. Jul 2022, 15:28

"Ich vermute Siandra wird sehr viel Spaß daranhaben ihn eigenhändig zu zerkleinern wenn wir sie erst gefunden haben" gab Tania kühl lächeln zurück und genoss für einen Augenblick den Gedanken wie die Innereien des Entführers sich auf die Planken eines Schiffes ergossen.
Fürs erste schob sie diesen erfreulichen Gedanken dann beiseite um auf eine Frage von Taelos zu antworten. Die mit der Jungfräulichkeit. "Nein sie ist keine Jungfrau mehr" gab Tania zu und ihr war ebenfalls klar, dass es ihre Chancen unversehrt iregndwo hinzukommen verringerte. Aber es erhöhte die Chance, dass ihr innerer Kelch am Ende noch intakt war und sie auch noch im Besitz ihrer Juwelen war.

Der Krieger bot ihr nebenher etwas stärkeres zu trinken als Wasser an. Tania nickte nur und beobachtete dann wieder der Kapitän auf seinem eigenen Schiff ein Schloss aufbrechen musste um an Alkohol zu kommen. "Ihr seid aber schon der echte Kapitän hier, oder?" fragte Tania irritiert nach.
Sie bekam ein Glas gereicht, ein kleines Glas mit nur wenig Alkohol daran. Auch wenn sie sich eh nicht betrinken wollte war das hier doch wirklich eine traurige Menge.

"Was denn für eine heikle Frage?" wollte die Hexe wissen und blickte zu Taelos, der nun ein wenig unsicher schien. Er versuchte zu erklären, dass es um Kayne gehen würde, doch dann kam er ins Stocken und rief stattdessen eine Zeitung herbei. Tania warf einen interessierten Blick auf die erste Seite und erkannte natürlich sofort Ayden. Wer war denn die hayllische Schlampe da in seinem Arm?
Tania war kurz davor die Zeitung an sich zu nehmen und zu lesen, doch dann ging ihr ja wieder auf, dass dieses Bild nur ein Wink mit dem Zaunspfahl gewesen war damit sie wusste worauf Taelos ansprechen wollte. Und natürlich fragte er auch prompt ob es da etwas zu wissen gäbe, er würde es wissen wollen wenn er in Schwierigkeiten kommen würde. "Was denn für Schwierigkeiten?" wollte Tania wissen und stellte sich erst einmal richtig dumm. Ihr Blick glitt wieder zu der Zeitung. "Ich frag mich grad wann Kayne auf einem Ball in Hayll war. Auch wenn sie ihn auf dem Bild irgendwie schlecht getroffen haben." sie beugte sich weiter um den Papierbogen und las nun scheinbar erst die Schlagzeilen. "Ach das ist gar nicht Kayne... Ayden Asar... muss man den kennen? Er sieht ja Kayne verblüffend ähnlich. Wirklich unglaublich" sie schien immer noch verwirrt und überrascht zu sein und ließ sich mit keiner Miene anmerken, dass sie wesentlich mehr wusste als sie gerade vorgab.
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Re: Angeheuert

Beitragvon Eneas » So 3. Jul 2022, 17:37

Als Eneas das Schloss aufbrach, fragte Julia nach ob er wirklich der echte Kapitän wäre. Eneas wandte sich wieder zu ihr um. "Das hoffe ich doch", erwiderte er mit leichtem Schmunzeln. "Nur manche Leute meinen es zu gut mit mir." Er meinte den Satz auch nicht böse, eigentlich mochte er es gerne umsorgt zu werden. Es bedeutete nicht, dass er deswegen weniger selbstständig war, es bedeutete nur, dass er Menschen im Leben hatte, die ihn gut kannten. So gut, dass sie wußten, dass er Alkohol nicht gut vertrug und dass er diese Tatsache nach zwei Gläsern vielleicht selbst vergaß.
So stellte Eneas sein Glas Whiskey auch erst einmal beiseite und versuchte Julia auf die Ähnlichkeit zwischen Kayne und Prinz Asar anzusprechen. Die Hexe blickte zunächst recht verwirrt zu der Zeitung, wußte offensichtlich nicht was Eneas sie zu fragen versuchte und wunderte sich dann laut was Kayne auf einem Ball in Hayll getan hätte.
"Das ist nicht Kayne...", setzte Eneas an, fragte sich ob die Glacierin wirklich noch nie vom Haushofmeister von Hayll gehört hatte. Aber nun ja, sie war Glacierin und noch jung und der Krieger wußte nicht inwieweit sie schon in der Welt herumgekommen war. "Prinz Asar ist der Haushofmeister von Hayll. Nein, man muss ihn nicht kennen. Ihr solltet ihm auch lieber fernbleiben, es gibt... ein paar üble Gerüchte um ihn." Und damit meinte Eneas nicht den Klatsch in der Zeitung ob der begehrte Junggeselle sich nun mit irgendeiner Malateste verlobte oder nicht. Das interessierte ihn eigentlich weniger. "Kayne gäbe jedenfalls einen guten Doppelgänger ab", spekulierte Eneas.
Derweil empfing er einen Speerfaden von Kosta, der ihm wieder in ihrer Sprache mitteilte, dass alles geklappt hätte mit dem Packen und Einkaufen. Dass Julia kein permanentes Zuhause hätte und viel herumwanderte, dass Kayne und sie sich anscheinend gestritten hatten und dass der Prinz sich wohl mit Siandra hatte verloben wollen. *Danke, Iason..*, sandte Eneas anerkennend und auch liebevoll zurück. Kosta hielt sich zwar immer noch gerne im Hintergrund auf, dafür bekam er sehr viel mit.

"Du empfängst Damenbesuch in unserer Kajüte?", fragte Leto, als sie durch die Türe hereinkam. Sie warf ihre Tasche auf den Lehnstuhl hinter dem Schreibtisch. Eneas schob rasch das Glas mit Whiskey aus ihrem Sichtbereich, doch natürlich bekam es seine Gefährtin mit, sah auch das aufgebrochene Schloß und blickte ihn gespielt tadelnd an.
"Ich dachte, sie könnte etwas stärkeres als Wasser vertragen", erklärte er sich. Die Heilerin und Priesterin kam zu ihm, strich ihm kurz über den Arm, aber sonst war zwischen ihnen nicht zu sehen, dass sie Gefährten waren. Eneas tauschte vor anderen, gerade vor Fremden, nicht besonders gerne Zärtlichkeiten aus.
"Ganz ohne Hintergedanken natürlich?", zog ihn Leto auf.
"Natürlich", bestätigte Eneas mit einem feinen, kaum angedeuteten Lächeln, wurde aber rasch wieder ernst. "Wie weit sind wir mit den Vorräten?"
"Das meiste wird gerade verladen, etwas fehlt noch, aber wir sollten es heute noch alles bekommen", klärte sie ihn auf, wandte sich dann an Julia. "Und, hat Taelos mit euch schon über das Geld gesprochen?"
Nein, das hatte Eneas natürlich vergessen. Er hatte es wichtiger gefunden über den geplanten Seeweg zu sprechen. Dafür nahm ihm Leto nun dankenswerterweise die Verhandlung hab. "1.000 Goldmark pro Tag war nicht ernst gemeint", fing Leto an.
"Wir sind zwar Hayllier, aber keine Halsabschneider", wandte Eneas ein und hob sein Whiskeyglas. Bevor er es an die Lippen hatte ansetzen können, hatte es ihm seine Gefährtin in einer fast beiläufigen Geste abgenommen, trank es ohne die Miene zu verziehen in einem aus, stellte es neben sich ab und sprach gleich weiter.
"Wir wollten nur sehen wie wichtig es euch ist. Ob es der Wahrheit entspricht warum ihr auf dieses Schiff wollt", erklärte sie, "Was haltet ihr von 300 Goldmark pro Tag? Es ist billiger wenn wir jedes Schiff ausrauben können wo eure Freundin drauf versteckt sein könnte." Leto lächelte breit.
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Re: Angeheuert

Beitragvon Tania » So 3. Jul 2022, 17:55

Sie brauchte Taelos nicht zuzuhören um zu wissen was er ihr über Ayden zu berichten wusste. Stattdessen laß sie lieber diesen Artikel. Darin stand doch tatsächlich, dass vermutet wurde, dass sich Ayden mit einer Rhiarda Malateste verlobt haben könnte. Es gäbe sogar Gerüchte die von einer baldigen Heirat sprachen. Tania konnte zwar nicht ganz glauben, dass Ayden sich wirklich nur auf eine Frau festlegen würde aber scheinbar war er mit dieser Schlampe so oft gesehen wurden, dass die Leute anfingen Dinge zu glauben.
Wilde Eifersucht flammte in ihr hoch. Wieso musste er sich denn so oft mit dieser Hure sehen lassen? Und wieso stand in der Zeitung kein Dementi, dass er nicht vorhabe sie zu heiraten. Das er mit ihr schlafen würde war ja klar, aber eine Beziehung zur Schau tragen? Ich werde sie umbringen, am besten alle beide. Rational waren diese Überlegungen zwar nicht, aber es tat gut seiner Eifersucht zumindest innerlich etwas Raum zu verschaffen.

Taelos wollte aber noch weiter mit ihr sprechen und meinte nun so etwas wie Kayne würde sich als Doppelgänger eignen. "Ihr glaubt wirklich Kayne würde als Haushofmeister durchgehen? Er verhält sich ja nun wirklich nicht wie ein typischer Adliger." Es wäre vielleicht besser dem Krieger ganz schnell auszureden, dass er Kayne auf dieses Thema ansprach, doch noch wusste Tania nicht wie. Sie würde auf jeden Fall warnen müssen.
Kurz darauf betrat die hübsche Glacianerin die Kajüte. "Er hat mich nicht empfangen, ich bin einfach so reingeplatzt" ein leichtes Grinsen umspielte ihre Lippen und sie lauschte dem kurzen Geplänkel zwischen den beiden. Die schlafen miteinander schoss es ihr sofort durch den Kopf. Es lag weniger an dem was sie sagten als daran wie sie es sagten, wie sie einander gegenüberstanden. Das waren einfach so Details, die ihr auffielen. Da fiel ihr mit einmal ein, dass Dido ja vorhin als seine Gefährtin vorgestellt worden war. Gut dann war es natürlich kein Wunder, dass die beiden das Bett miteinander teilten.

Kurz unterhielten sich die beiden noch darüber wie weit sie mit den Vorbereitungen waren, doch dann wandte sich Dido schließlich an Tania und wollte mit ihr über das Geld sprechen. Jetzt kam wohl das große Handeln... Da spuckte die Glacianerin mit einmal aus, dass die 1.000 Goldstücke gar nicht ernst gemeint gewesen wären. Was kam jetzt? Sollte es teurer werden?
Taelos meinte sie seien Hayller aber keien Halsabschneider... gut das klang nicht wie eine Preiserhöhung. Er wollte sogar darauf trinken, aber sein Glas wurde ihm rasch abgenommen und dann von Dido geleert. Tania trank ihr eigenes Glas leer um das Grinsen zu verstecken.

Dido erklärte nun, dass sie nur hatten testen wollen wie ernst es ihnen sei. "Ihr hatten einen schwarzgrauen Prinzen in kalter Wut auf eurem Schiff und wenn ich nicht zufällig über finanzielle Mittel verfügen würde hätte er alles zu Kleinholz verarbeitet... ganz ehrlich? Das war ein schwachsinniger Test, der vielen das Leben hätte kosten können" meinte Tania trocken dazu. Aber das war doch wirklich dumm gewesen.
Ihre Aufmerksamkeit legte sich wieder auf das finanzielle als die Glacianerin nun meinte sie würden nur 300 Goldmark haben wollen. Es würde noch billiger werden wenn sie jedes Schiff ausrauben dürften wo Siandra sein könnte. "Solang ihr damit nicht zu viel Zeit verplempert, dürft ihr gern die Schiff plündern" meinte Tania lächelnd, sie nahm das gerade nicht wirklich ernst. "Aber 300 ist eine akzeptable Summe. Für wie viele Tage soll ich denn erst einmal bezahlen? 5 Vielleicht?"
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Re: Angeheuert

Beitragvon Leto » So 3. Jul 2022, 17:57

"In kalter Wut, nicht im Blutrausch", warf Leto ein, als Julia meinte, es wäre ein schwachsinniger Test gewesen, der vielen das Leben hätte kosten können. "Ich glaube, er weiß ganz gut, dass er das Schiff und seine Mannschaft intakt braucht wenn er will, dass die Taelos sich vom Fleck bewegt." Eneas war einer Meinung mit ihr. Und so wußten sie immerhin, dass die Hexe über beträchtliche finanzielle Mittel verfügte und auch bereit war sie einzusetzen. Fragte sich nur woher eine junge Glacierin an so viel Geld kam. vielleicht gehörte sie einem glacianischen Adelsgeschlecht an...
"Nehmt es uns nicht übel. Wir müssen uns auch absichern", wandte Leto besänftigend ein. Eneas versuchte betont neutral dreinzuschauen als Julia unbeschwert zustimmte, dass sie ruhig Schiffe plündern könnten wenn es nicht so viel Zeit in Anspruch nahm. "Oh, sehr schön, dann ist das ja geklärt. Ja, für fünf Tage reicht. Ihr bekommt das Geld natürlich zurück wenn wir sie eher finden. Was ich hoffe", fügte Leto hinzu.
*Ich glaube, sie weiß nicht wirklich, dass wir tatsächlich die Schiffe überfallen*, sandte Eneas seiner Gefährtin in der Schiffsprache.
*Ich weiß, aber wenn sie länger auf dem Schiff bleiben, werden sie es früher oder später erfahren. Wir müssen den Namen der E wieder ändern wenn wir auf hoher See sind*, sandte Leto einen Speerfaden zurück.
Die Heilerin nahm dankend das Geld entgegen, reichte Eneas davon die Hälfte und ließ den Rest erstmal im Juwelengepäck verschwinden nachdem sie gezählt hatte. "Danke. Dann zeige ich euch jetzt mal die Kajüte. Wir haben noch andere Frauen an Bord. Macht es euch etwas aus mit einer eine Kajüte zu teilen?", fragte Leto und führte die Glacierin aus dem Kapitänsquartier. Nicht ohne Eneas nochmal zuzulächeln. Dann wollte sie gerade einen Speerfaden an Kosta senden welche Kajüte er denn für Julia vorgesehen hatte als ihr der Krieger ohnehin entgegenkam. Gefolgt von Vissarion, quasi ihrem Nesthäkchen mit 165 Jahren, der erst zwei Jahre auf dem Schiff war und immer noch reichlich grün hinter den Ohren. "Iason, wie soll ich das denn machen in nur einem Tag? Die Chailloterinnen sind so heiß und die tragen alle so kurze Sachen-", redete er gerade verzweifelt auf Kosta ein. Über die Jahre hinweg war Kosta irgendwie zu einem Anlaufpunkt für jeden auf dem Schiff geworden. Es gab genug Schwierigkeiten, nicht nur Probleme von außerhalb, manchmal auch innerhalb ihrer kleinen Familie und wenn dann sprachen sie mit Kosta. Leto tat es auch, hatte es besonders früher getan als sie noch nicht mit Eneas zusammen gewesen war und es so einige Sachen in seinem Verhalten gegeben hatte, die sie partout nicht verstanden hatte. Erst viel später hatte Leto herausgefunden, dass Kosta und er ein Verhältnis hatten und es war ein ziemlicher Schock gewesen, denn es hatte keinerlei Anzeichen dazu gegeben. Sie war sich reichlich blöd und ungeschickt vorgekommen, dass sie ausgerechnet vor Eneas' Liebhaber, der genauso für ihn empfand, ihr Herz ausgeschüttet hatte. Inzwischen hatte Leto sich damit arrangiert, sie kam schließlich aus einer Familie von Haylls Hundert, da lernte man sich über so etwas nicht mehr zu wundern. Wenn auch ein Rest Eifersucht blieb. Das würde es wohl immer und Eneas hatte ihr gesagt, er würde sich wundern, wenn es nicht so wäre.

So lächelte Leto den hayllischen Krieger an. "Welche Kajüten hast du für Julia und Kayne vorgesehen?", fragte sie. Vissarion war natürlich prompt verstummt als sie näher gekommen waren, Leto blickte ihn leicht mahnend an weil der junge Matrose schon wieder diesen starrenden Blick drauf hatte und damit Julia bedachte. Das sollte er sich gefälligst aus dem Kopf schlagen. Es war schlimm mit dem Kerl, er war nichtmal richtig erwachsen, seine Hormone spielten verrückt und scheinbar dachte er stets nur an das eine. Aber seitdem er bei ihnen angeheuert hatte, verzweifelt und bloß bemüht von seiner furchtbaren Familie wegzukommen, gehörte er irgendwie mit zur Familie.
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Re: Angeheuert

Beitragvon Kosta » So 3. Jul 2022, 18:01

Ihm war unwohl dabei gewesen, die Glacierin einfach im Notariat zurück zu lassen. Doch da sie um einiges vernünftiger schien und Kosta gesehen hatte, dass sie alles notwendige eingepackt hatte, eilte er lieber dem Prinzen nach. Dieser duldete auch seine Anwesenheit und fragte sogar ob sie noch etwas brächten. Kosta teilte ihm mit, dass er noch rasch bei einer Heilerin vorbei müsste und fragte Kayne anschliessend aus, was er so alles eingepackt hätte. Genügend Socken, feste Schuhe, warme Sachen für kalte Tage, kalte Sachen für heisse Tage. Bevor der Prinz wütend auf ihn wegen scheinbaren dummen Fragen werden konnte, erklärte er auch rasch, warum er fragte und dass er schon einiges chaotisches erlebt hätte. Er würde nur sichergehen wollen für eine möglichst reibungslose Reise.

Auf dem Markt traffen sie auf Leto, Amanico und Vissarion. Dem Jungen schienen bei den vielen, leicht bekleideten Frauen hier beinahe die Augen aus dem Kopf zu fallen. Dafür holte ihn ein schwerer Kartoffelsack wieder auf den Boden. Das im wahrsten Sinne des Wortes. Hätte Amanico ihm ihn nicht rasch abgenommen, wäre er wohl wirklich in die Knie gegangen. Nach einer kurzen Plauderei, wo Amanico sich mit seinem richtigen Namen vorstellte, dafür Tadel von Leto erntete, dem er aber damit entgegnete, dass er auf ihre geheimsprache antwortete, dass Amanico doch ein oft verwendeter, hayllischer Name sei, der ihm eben gefalle, trennten sich die beiden Grüppchen wieder, um mit ihren eigenen Sachen fertig zu werden.

Kurz bevor es wieder zurück auf die E ging, traffen sie sich jedoch zufällig wieder. Da schnappte Kosta sich Vissarion gleich, er solle ihm nacher helfen. Kayne liessen sie erst einmal an Deck stehen. Er war gerade dabei traurig und aufgewühlt den Horizont anzustarren. Auch gut, dann richtete er in seiner Ungeduld wenigstens keinen Schaden an. Mit Vissarion im Schlepptau ging er zu Maria und fragte sie, ob sie bereit wäre, für die Zeit ihre Kajüte mit Julia zu teilen. Sie und Kayne würden sich nicht sonderlich vertragen und das Schiff wäre schon eng genug für die Beiden. Da müsste man sie nicht auch noch in eine Kajüte sperren. Die Heilerin war einverstanden und wollte auch gleich das Bett für Julia selber beziehen. Kosta brauchte ihr nicht zu helfen.

So gingen die Krieger zurück in ihr eigenes Quartier, welches glücklicherweise ein Stück weit weg war von Marias Kajüte. Kosta und Vissarion teilten sich eine Viererkabine und deswegen würde Kayne bei ihnen unter kommen. Vissarion war natürlich gar nicht zufrieden, dass er als Seemann und gefürchteter Pirat ein Bett beziehen helfen musste. Doch Kosta liess solche Einwände nicht gelten und so kam der Krieger auch recht schnell vom Bett auf die hübschen Chailloterinnen zu sprechen. Amüsiert über Vissarions Eifer lächelte Kosta und riet ihm, sich zu beeilen, da sie bald wieder in See stechen würden.

Jammernd eilte Vissarion ihm nach, dass er das doch niemals in einem Tag schaffen würde. "Aber du hast inzwischen viel weniger als ein Tag, Juan", klärte Kosta ihn sanft auf. Kosta war einer der wenigen, der den lebhaften Krieger nicht Welpe sondern bei seinem richtigen Decknamen nanne. "An deiner Stelle würde ich mich auch nicht auf alle Chailloterinnen konzentrieren, sondern nur auf eine. Dido, Lady Julia." Höflich nickte er den beiden Frauen zu, die gerade aus der Kapitänskajüte kamen. Zu ihnen hatte Kosta gewollt. "Esmeralda war so freundlich, sich bereit zu erklären, Lady Julia bei sich aufzunehmen", erklärte Kosta und lächelte Julia zu. "Wenn ihr wollt, dann zeige ich Euch gleich Eure Kajüte. Prinz Kayne habe ich eine Koje in der Kajüte von Juan und mir vorbereitet."
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Re: Angeheuert

Beitragvon Tania » So 3. Jul 2022, 18:02

Dido versuchte sie zwar noch zu belehren, dass Kayne ja nicht im Blutrausch gewesen wäre. Aber Tania hatte im Augenblick nicht wirklich große Lust darauf mit ihr zu diskutieren. Deswegen sah sie davon ab darauf hinzuweisen, dass von dem einen zum anderen kein so großer Unterschied bestand. Worauf sie dann jedoch antwortete war die Aussage, dass Kayne sicherlich wissen würde, dass er eine intakte Mannschaft bräuchte um Taelos zu steuern. "Ich traue ihm im Augenblick nicht so viel Weltverständnis zu. Vielleicht hätte er es auch einfach mit Hilfe der Kunst versucht" sie zuckte leicht mit den Schultern, ihr war das Arragement mit der völlständigen Crew ja schon eigentlich lieber.
Auf ihre Frage ob eine Anzahlung für 5 Tage reichen würde stimmten ihr der Kapitän und seine Gefährtin zu. Tania rief eine schmucklose Börse herbei und suchte daraus flink die entsprechende Summe heraus. So schnell konnten 1500 Goldmark auch den Besitzer wechseln. Dido bedankte sich für das Geld und gab Taelos dann die Hälfte davon. Es irrtierte Tania ja schon irgendwie, dass der Kapitän nicht die gesammte Sumem bekam. Vielleicht war Dido auch noch so etwas wie ein Kapitän, das würde wenigstens ein paar Ungereimtheiten erklären. Die Heilerin wollte wissen ob es Tania stören würde ihre Kajüte mit jemand anderen zu teilen. "Nein kein Problem" meinte Tania lächelnd und verließ mit Dido die Kapitänskajüte.

Draußen auf dem Gang begegneten sie auch gleich Iason, der Kayne scheinbar irgendwo zurück gelassen hatte. Stattdessen war er nun mit einem jungen Mann unterwegs, der gerade irgendetwas über die ziemlich knappe Kleidung der Challioterinnen verlauten ließ. Dann fiel sein Blick auf Dido und Tania, zweitere zählte wohl zu den knapp bekleideten Frauen. Die Hose war eng und reichte gerade einmal bis zur Mitte ihres Oberschenkels und die Bluse, die sie vorn nur mit einem Knoten zusammen hielt hüllte ihren Körper ja nun auch nicht gerade züchtig ein. Sie war nun mal heute Morgen mit Lucius am Strand gewesen und nicht darauf vorbereitet gewesen eine Schiffsreise anzutreten.
Der junge Mann wurde aber einvernehmlich einfach ignoriert von den beiden Frauen und stattdessen wurde Iason darauf angesprochen welche Kajüten er denn vorbereitet hätte. Dieser erklärte nach einer freundlichen Begrüßung, dass Tania bei Esmeralda unterkommen sollte. Hoffentlich war sie nicht so alt wie ihr Name vermuten ließ... Vielleicht lag es an der alten Frau, die damals in ihrer Straße gewohnt hatte als Tania noch klein war. Die hatte auch Esmeralde gehießen und seitdem verband sie mit dem Namen immer alte Frauen. Vermutlich - oder doch hoffentlich - tat sie dieser Esmeralda hier damit unrecht.

"Vielen Dank" meinte Tania trotz ihrer Überlegungen freundlich zu Iason. Kayne würde bei ihm und Juan unterkommen. Vermutlich war das eine ziemlich gute Wahl. Iason schien der Typ Mensch zu sein, der instinktiv wusste wie man einen anderen in jeder Gefühlslage zu nehmen hatte. "Aber bevor ich mich für die Kajüte interessieren kann muss ich nochmal mit Kayne sprechen" meinte sie und blickte den Krieger entschuldigend an. "Er ist auf Deck, oder?" sie ließ sich sagen wo sie den Prinzen genau finden würde und wie sie am schnellsten dorthin kam. Dann verabschiedete sie sich erst einmal und ging zu Kayne.

Ihr Schlug Kälte entgegen als sie sich ihm näherte. "Keine Sorge ich geh gleich wieder" fing sie an und stellte sich neben ihn an die Reeling. "Taelos hat mich darauf angesprochen ob es zwischen dir und Ayden eien Verbindung gibt. Ich habe ihnen gesagt ich wüsste von nichts und sie spielen mit dem Gedanken dich Notfalls als ihn auszugeben." Sie sprach einfach weiter ohne ihn überhaupt zu Wort kommen zu lassen. "Wenn du mich als Lügnerin vor ihnen abstempeln willst kannst du ihnen natürlich alles über deine Verbindung zu ihm erzählen, aber ich dachte es wäre auch in deinem Interesse nicht allen zu erzählen wer dein Vater ist."
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Re: Angeheuert

Beitragvon Kayne » So 3. Jul 2022, 18:05

Sie waren wieder zurück auf dem Schiff wo bereits Vorräte verladen wurden. Da die Mannschaft ein so eingespieltes Team schien, fragte Kayne erst gar nicht nach ob sie Hilfe bräuchten. Iason hatte ihm noch gesagt was er alles für die Fahrt benötigte, aber er hatte alles dabei und momentan kam es ihm so vor als sei Siandra das einzige was er brauchte. Er wollte seine Gefährtin wieder haben, er wollte sie halten und sich für alles entschuldigen. Es tat so weh, dass sie fort war.
Der Prinz sah über die Reling hinweg hinaus aufs Meer. Irgendwo dort draußen war sie und wurde von... Monstern festgehalten. Monster, keine Menschen. Kein vernünftiger Mensch tat so etwas.
Kayne fühlte wieder die Wut in sich aufsteigen, krallte seine Hand um das Holz vor sich, das unter seiner Handfläche gefror. Er würde sie töten, er würde sie alle töten. Es war ihm egal ob er anderen weh tat, er hatte keine Gewissensbisse mehr. Sein Blick verhärtete sich.

Auch ohne sich umzudrehen, spürte er irgendwann Tania. Kayne hatte inzwischen sein Schwert aus der Scheide gezogen und begann es mit einem Schleifstein monoton zu schärfen. Die geschwärzte Klinge glänzte nur ganz außen am scharfen Rand. Der Prinz blickte nichtmal auf als die Hexe zu ihm kam und sich neben ihm an die Reeling stellte.
Seine Miene verzog sich gleich als der Name 'Ayden' fiel. Wie kam sie dazu mit ihm darüber zu reden? Begriff sie nicht, dass er das nicht wollte. Dass was er da hörte, war jedoch besorgniserregend und schürte auch gleichzeitig seine Wut. Niemals würde er sich als Ayden Asar auszugeben. Allein der Gedanke erfüllte ihn mit Abscheu. Er war nicht wie sein Vater!
Tania schärfte ihm ein, dass es in seinem Interesse wäre niemanden zu erzählen wer sein Vater sei. Langsam wandte Kayne sich zu ihr um, trat näher so dass sich ihre Gesichter sehr nah gegenüberstanden. Aber Kayne dachte ganz sicher nicht daran sie zu küssen, er dachte eher ans Gegenteil und bekam gute Lust sie zu schlagen. Nicht genug, dass er ihre Nähe ertragen mußte, sie mußte ihm auch wieder und wieder unter die Nase reiben, dass sie und Ayden etwas miteinander hatten.
"Ich habe keinen Vater", brachte er leise schneidend hervor, "Es gibt da nur einen Mann, der mich gegen den Willen meiner Mutter gezeugt hat... und wenn ich du wäre, würde ich seinen Namen in meiner Gegenwart nie mehr in den Mund nehmen. Ist dir eigentlich klar, dass wir so ein Monster wie ihn gerade verfolgen? Wie kannst du dich überhaupt noch selbst im Spiegel ansehen?" Er wandte sich wieder angeekelt von ihr ab und beachtete sie nicht mehr weiter.
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Re: Angeheuert

Beitragvon Tania » So 3. Jul 2022, 18:07

Viel zu ruhig. Der Gedanke schoss ihr spontan durch den kopf als Kayne sich zu ihr umwandte und ihr dann immer näher kam. Sie wollte zurück zucken, flüchten oder ihn schlagen nur damit er wieder seinen Kopf zurück zog. Er war ihr viel zu nah und auch wenn Kayne es vielleicht nicht wahr haben wollte im Augenblick war er seinem Vater ähnlicher denn je. Doch in einer Situation mit Ayden wäre ein angenehmes Prikeln ihre Wirbelsäule entlang gelaufen und nicht wie jetzt schon fast Angst.
Trotzdem zwang sie sich nicht zurück zu zucken und seinen Blick fest zu erwidern. Seine Stimme war eisig als er sie darüber informierte, dass er keinen Vater habe. Es gäbe da nur einen Mann, der ihn gegen den Willen seiner Mutter gezeugt habe. Tania verbiss sich im Augenblick darauf eine Erwiderung...

Da meinte der Prinz noch, sie solle Aydens Namen nie wieder in Kaynes Gegenwart in den Mund nehmen. Und er fragte sie nch ob ihr klar wäre, dass Ayden genauso ein Monster sei wie der Kerl, der Siandra entführt hätte. Das stimmte eventuell, doch wenn Tania ehrlich zu sich war konnte sie Ayden nichts unterstellen was sie nicht definitiv wusste. Sie hatte gehört er würde Frauen gegen ihren Willen missbrauchen; sie selbst hatte davon noch nie etwas mitbekommen. Sie hatte gehört, dass er sadistische Neigungen hatte und die ohne Rücksicht auf Verluste auslebte; Tania selbst hatte er nie etwas angetan, nur so weit wie sie es selber gewollt hatte. Die einzigen Frauen, die ihr im Zusammenhang mit Ayden bekannt waren hießen Timaris Tolarim, Ayana Asar und dann noch diese Laree und die hatte war ja wohl ziemlich bereitwillig sein Spielzeug, Skalvin, Angstellte, wie auch immer man das nun nennen wollte. Timaris und seine Schwester behandelte er ja scheinbar auch nicht gerade schlecht, jedenfalls so weit ihr das bekannt war.

Kayne wollte Schluss endlich wissen wie sie sich denn überhaupt noch selbst im Spiegel ansehen könnte. Jetzt reichte es aber. "Du hast keine Ahnung wovon du sprichst" gab sie kühl zurück. Er sollte aufhören mit dieser Nummer, bei der Ayden und sie die schlimmsten Menschen auf der Erde waren. "Was weißt du schon von Ayden? Gerüchte, die du irgendwo anfgeschnappt hast" ihre Stimme wurde lauter und instinktiv legte sie einen schwarzen Hörschild um sie beide. Das hier ging wirklich niemanden etwas an. "Mir hat er nie auch nur das geringste getan. Natürlich kann er wütend werden wie jeder andere auch, aber er kann auch liebevoll und einfühlig sein. Hast du von dem Gerücht gehört, dass er Kinder gern hat? Schau nicht so, nicht in der Art. Er hat einen wunderbaren Draht zu ihnen. In seinem Besitz befindet sich zumindest auch ein Waisenhaus... das er mir mittlerweile überschrieben hat, aber das tut nichts zur Sache. Es geht darum, dass er nicht nur ein Schwein ist wie alle behaupten. Das sind Gerüchte und Vermutungen, die über ihm im Umlauf sind und natürlich werden nur die negativen immer weiter aufgeblasen."
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Beitragvon Kayne » So 3. Jul 2022, 18:08

Auch als er sich schon abgewandt hatte, konnte Tania es nicht lassen Widerworte zu geben. Bezeichnenderweise fing sie damit an, dass er gar keine Ahnung hätte wovon er sprechen würde. Was er denn schon von Ayden wüßte? Es wären doch bloß alles Gerüchte, die er aufgeschnappt hätte. Schon bei diesen Worten war es eindeutig vorbei mit dem Vorhaben sie zu ignorieren. Kayne sah sie wieder finster an, in ihm brodelte es heftig vor kaum zurückgehaltener Wut. Das tat die miese Hexe nicht wirklich, sie konnte nicht ernsthaft Ayden verteidigen und so tun als wäre er unschuldig und nur Opfer übler Verleumdung. Der Prinz mußte ihr gründlich den Verstand vernebelt haben. Der Verrat tat weh und noch schmerzhafter war es zu erkennen, dass Tania nie eine Freundin von ihm gewesen war. Von Anfang an hatte sie auf Aydens Seite gestanden.
Kayne spürte das Aufwallen von Kunst, knurrte dunkel. Inzwischen schaute auch die Besatzung zu ihnen, aber jeder hielt sich fern und Kayne achtete auch nicht weiter darauf, seine Aufmerksamkeit galt ganz Tania. Oh, sie hätte nie von Ayden anfangen sollen.... mußte sie unbedingt in offenen Wunden bohren? Die Hexe sprach weiter, dass Ayden ihr nie auch nur das geringste getan hätte, er könnte auch liebevoll und einfühlig sein. Er hätte sogar Kinder gern.
Bei den Worten blickte der Prinz sie nur noch wütender an, aber Tania verbesserte gleich, dass sie es nicht so gemeint hätte und dabei keine Hintergedanken wären. Ayden könnte nunmal wunderbar mit Kindern umgehen und besäße auch ein Waisenhaus. Eindringlich schien sie ihm sagen zu wollen, dass der Prinz kein Schwein wäre, das wären nur Gerüchte.

"Hörst du dich eigentlich selbst reden?", knurrte Kayne. "Selbst wenn er hundertmal Kinder aus brennenden Häusern rettet und alten Damen über die Straße hilft, es ändert nichts daran, dass er meine Mutter vergewaltigt hat. Und das ist kein Gerücht und nichts kann das wiedergutmachen!", schob er gleich hinterher, damit die Hexe nicht auf dumme Gedanken kam, das nicht zu glauben oder zu dementieren. Sie sollte es ja nicht wagen seine Worte anzuzweifeln. Aber offensichtlich war sie ihrem Freund schon so sehr verfallen, das sie nur das glaubte was der ihr sagte. "Mach die Augen auf, so jemand ändert sich nicht! Es könnte genauso gut er sein, den wir hier verfolgen und der Siandra in seiner Gewalt hat und ich glaube, das weißt du ganz genau. Du willst es nur nicht wahrhaben!" Kayne schüttelte den Kopf, wandte sich wieder ab. Sein Vater und Waisenhäuser, jaja. Als nächstes kam sie noch damit an, dass er ja sooo eine schreckliche Kindheit gehabt hätte und er kann nichts dafür könnte, dass er so ein Arschloch war. Kayne wollte das nicht hören.
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Beitragvon Tania » So 3. Jul 2022, 18:13

Kayne wollte ihr eindeutig nicht zu hören. Er wollte Ayden als ein Schwein sehen, was einfach keine gute Seite hatte. Er bezog sich um das zu untermauern auch auf die Vergewaltigung seiner Mutter. Tania sagte gar nichts dazu, sie kannte nur die Version, die Kayne ihre erzählt hatte und die hatte er ja auch nur von seinem Großvater. Vielleicht waren in dieser Nacht noch ganz andere Dinge passiert, von denen heute keiner mehr sprach. Sie würde Ayden nicht für diese Geschichte verurteilen, denn sie kannte seine Version nicht. Und Tania hatte schon oft erlebt, dass er sie überrascht hatte.

"Er ist es aber nicht, den wir hier verfolgen" knurrte sie zurück als Kayne mit einmal die Entführung Siandras Ayden in die Schuhe schieben wollte. Er konnte es einfach nicht sein, schon allein weil es ihr Herz zerstören würde. Es konnte einfach nicht der Ayden sein, der sie in Glacia nachts in seine Arme gezogen hatte um sie einfach nur zu spüren. Es konnte nicht Ayden sein, weil er mit ihr im schlimmsten Schneesturm nach draußen gegangen war um ein Kind zu retten. Es konnte auch gar nicht Ayden sein, weil er nicht nach Challiot gekommen wäre ohne ihr Bescheid zu sagen.
Ja Ayden hatte ihr selbst gesagt, dass er nicht immer nur nett zu den Frauen war mit denen er schlief aber einfach hingehen und irgendeine Vergewaltigen? Er hatte das verflucht noch mal gar nicht nötig! Die meisten Frauen würden sofort zu ihm ins Bett springen und die anderen würden höchsten 5 Minuten zögern. Und das seine Spiele im Bett etwas rauer waren als vielleicht angenommen... Dunkelheit also Tania selbst konnte damit leben.

Kayne hatte sich mittlerweile wieder abgewandt und zeigte ihr die kalte Schulter. Es machte sie rasend, dass er sie so von oben herab behandelte, doch sie zwang sich den letzten Rest Selbstbeherrschung zu waren. "Glaub doch was du willst. Ich kenn ihn wesentlich besser als du und weiß, dass nicht alles stimmt was so über ihn erzählt wird" damit wandte sie sich von Kayne um. Der Hörschild verschwand mit ihr. Sie sollte Ayden sagen, dass er her kommen sollte. Dann könnten sich Vater und Sohn von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen. Oh Ayden wäre geschockt und bestimmt auch nicht erfreut darüber, dass Tania ihn die ganze Zeit belogen hatte. Aber er würde ihr verzeihen. Das war ganz sicher.
Und vielleicht würde Ayden endlich Licht ins dunkel bringen was die Sache mit Kaynes Mutter anging. Tania wollte die wahre Geschichte haben von jemanden der dabei gewesen ist und nicht das Gewäsch von Kaynes Großvater. Der hatte ja sogar schon gelogen was Aydens Rasse anging, vielleicht gab es da noch mehr Ungereimtheiten. Aber sie würde Ayden natürlich nicht hierher bestellen... und warum? Weil sie auf Kayne Rücksicht nehmen wollte! Das war doch Schwachsinnig, sie sollte ihn einfach genauso behandeln wie er es mit ihr tat und nicht versuchen die lose Freundschaft irgendwie noch zu kitten.

Tania ging an Iason vorbei, der sich auch der Meute Schaulustiger angeschlossen hatte. "Ich bin im Morgengrauen zurück, heute Nacht brauch ich die Kajüte noch nicht" teilte sie ihm mit und ging dann einfach von Bord. Ihr Weg führte sie zum Strand und dann weiter zu den Klippen. Morgen früh würde hier ein weiterer Sandstrand entstanden sein und Tania hatte sich vielleicht so weit verausgabt, dass sie nicht mehr denken brauchte. Zumindest für ein paar Stunden.
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Re: Angeheuert

Beitragvon Kosta » So 3. Jul 2022, 18:18

Kosta nickte höflich und trat beseite, als Julia meinte, sie wolle erst noch mit Kayne reden und ob er oben an Deck sei, bevor sie sich die Kajüte zeigen liess. Es wäre wirklich gut, wenn die Beiden sich aussprechen würden, bevor sie ausliefen. Diese unterschwellige, aggressive Stimmung war gar nicht gut. Und die Kälte auch nicht. Sie würden nicht sonderlich weit kommen, wenn das Schiff in einem Eisblock fest sässe und wenn die Mannschaft sich andauernd mit Wärmeschilden schützen musste, würde sie sehr bald erschöpft sein und nicht mehr viel bei der Suche nutzen.

Sanft aber bestimmt packte er Vissarion an der Schulter und zog ihn ebenfalls aus dem Weg, damit Julia an ihnen vorbei konnte. Der Krieger war viel zu sehr mit starren beschäftigt gewesen, als dass er selber auf die Idee zu kommen, beiseite zu treten. "Vergiss sie am besten ganz schnell wieder", meinte Kosta eindringlich zu dem Jungen in der Schiffssprache. "Sie ist hier um ihre Freundin zu retten und nicht wegen einer Vergnügungsfahrt. Es würde sie bestimmt wütend machen, wenn du dich ihr anbietest, weil das in so einer Sitution einfach nur respektlos ist. Und du willst eine Hexe mit so dunklen Juwelen nicht wütend, oder noch wütender, machen Juan. Das willst du nicht."

Vissarion schien ihm für den Moment zu glauben, doch Kosta nahm sich dennoch vor, ihn im Auge zu behalten. In dem Alter konnte man, wenn man hungrig war, sehr schnell vergessen, dass sein Handeln auch Konsequenzen nach sich zog. Nach einem letzten mahnenden Blick wandte er sich an Leto. "Unsere Passagiere verheimlichen uns noch einiges. Ich weiss aber nicht, ob es für uns relevant ist. Und trotz der gemeinsamen Freundin scheinen sie sehr wütend aufeinander zu sein", warnte er die Priesterin. "Das könnte uns noch einigen Ärger bereiten. Auch wenn ich denke, dass sie es nicht böswillig uns gegenüber meinen."

Wie zur Bestätigung seiner warnenden Worte, wurde es auf einmal wieder eine Spur kühler. Kosta machte ein besorgtes Gesicht und eilte an Deck, Leto und Vissarion im Schlepptau. Julia und Kayne stritten sich nun heftig und offen über irgend etwas. Sie hatten einen Höhrschutz um sich gelegt und so sah man nur, dass der Streit sehr nahe daran war zu eskalieren. Besorgt versammelte sich ein grossteil der Mannschaft um die beiden herum, ihre Juwelen bereit, damit sie im Notfall ihr Schiff schützen konnten, auch wenn Julia und Kayne sehr viel stärker waren.

Doch die beiden Streithähne wandten sich nur wütend voneinander ab und Julia kam auf ihn zu. Sie sei im Morgengrauen wieder zurück. Die Nacht bräuchte sie keine Kabine. Kosta nickte und sah ihr nach, wie sie von Bord ging. Vielleicht war das für den Moment das Beste so. Nun da die Gefahr erstmal vorüber schien, zersträute sich die Mannschaft wieder und ging ihrer Arbeit nach. Kosta näherte sich nun dem aufgebrachten Prinzen dezent und blieb in höflichem Abstand zu ihm stehen.

"Damit wir Eure Gefährtin besser finden könnten, wäre es gut, wenn wir etwas von ihr hätten, was mit ihrer Signatur durchdrungen ist", begann er schliesslich leise und freundlich. Eneas hatte ihm gesandt, dass er von Julia wusste, dass Kayne einen Stein von Siandra besass. "Oder ein Bild von ihr wäre auch sehr hilfreich." Als Gefährte besass er so etwas bestimmt.
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Re: Angeheuert

Beitragvon Kayne » So 3. Jul 2022, 18:21

Der Prinz konnte nicht glauben wie blind Tania war, dabei war sie normalerweise doch keine, die so leichtgläubig war. War sie wirklich verliebt so wie Siandra es gesagt hatte? Kayne wollte sich das nichtmal vorstellen. Wie konnte sie diesen Mann lieben? Die Hexe fuhr fort, dass sie Ayden viel besser kenne und deswegen wüßte, dass nicht alles stimmen würde was man über ihn erzähle. Weiterhin hielt der Prinz seinen Blick stur aufs Meer gerichtet. Es brachte nichts mit ihr darüber zu streiten. Sie würde schon noch sehen was sie davon hatte sich diesem Monster an den Hals zu werfen. Er würde ihr nicht helfen. Kayne atmete tief durch, der Streit hatte seine Wut aufs neue angefacht. Er würde es mit dieser Glacierin nur so lange aushalten bis sie Siandra gefunden hatten. Danach wollte er nichts mehr mit Tania zu tun haben. Als ob ein Waisenhaus alles wieder gut machen würde... als ob dann die Vergewaltigung weniger schlimm gewesen wäre... das war einfach widerlich und fast bekam Kayne den Eindruck als ob Tania die Geschichte sogar anzweifelte. Würde sie eher Ayden glauben? Der Gedanke tat mehr als weh.

So in seinen Gedanken versunken, merkte Kayne erst nach einer Weile, dass Iason neben ihm bei der Reling stand und ihn dann leise fragte, ob er etwas hätte was von der Signatur Siandras durchdrungen wäre. Das und ein Bild würde die Suche erleichtern. Kayne blickte auf, vergaß erst einmal die Gedanken an Tania, die zum Glück das Schiff verlassen hatte.
"Ja... ich habe.. einen Stein", erklärte er und rief ihn herbei. "Sie muss ihn verloren haben als man sie mitgenommen hat." Kurz wurde der Ausdruck in seinen Augen wieder kälter. "Aber ich würde den Stein ungern hergeben, er sieht zwar nach nicht viel aus, doch er bedeutet uns beiden viel..." Kayne erinnerte sich gerne an den Marktag zurück, dort war noch so viel ungewiss gewesen und er furchtbar unsicher ob sie ihn überhaupt mochte..
"Ja, Bilder habe ich auch." Kayne rief eine alte Ledermappe herbei wo er seine Zeichnungen aufbewahrte. "Ich hab Kleider für sie geschneidert, hier." Er zeigte Iason eines der Bilder, wo man Siandra in einem schönen Rock mit Fransen sah, die sich spiralartig nach oben zogen, und dazu eine schulterfreie Bluse deren Träger eher auf den Oberarmen ruhte. Kayne mußte doch wehmütig lächeln als er das Bild sah, strich darüber. "Ein Bild kann sie nicht gut genug wiedergeben..." Er wollte nach eines suchen wo ihr Gesicht größer zu sehen war, als sie zu den Skizzen kam wo er Siandra in Dessous und knapper Wäsche gezeichnet hatte. "Ähm... die vielleicht nicht." Der Prinz senkte den Kopf, seine Wangen röteten sich und hastig blätterte er weiter.
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Re: Angeheuert

Beitragvon Kosta » So 3. Jul 2022, 18:23

"Ich will Euch den Stein nicht abnehmen", beruhigte Kosta den Prinzen und lächelte ihn freundlich an. Er glaubte Kayne sofort, dass ihm der stein viel bedeutete. Manchmal waren es die einfachsten Dinge. "Behaltet ihn ruhig. Nur wäre es sehr hilfreich, wenn ihr ihn in der Nähe aufbewahrtet und ihn uns jederzeit zeigen könntet, wenn wir ihn brauchen. Damit wir wissen, nach welcher Signatur wir suchen müssen. Oder nach welcher Frau. Wenn ihr es mit den Bildern also ebenso halten könntet." Selber prägte er sich die Signatur, die von dem Stein ausging gut ein. Es schmeckte nach einer lebenslustigen, feurigen, stolzen Hexe.

Kayne hatte gleich eine alte Ledermappe herbei, um ihm einige Bilder zu zeigen. Das erste war ein Bild einer wirklich jungen Hexe mit welligem Haar, das ihr voll über die Schultern fiel. Sie trug eine Bluse deren Träger auf ihren Schultern ruhte und einen interessanten Rock mit Fransen, die sich spiralartig nach oben zogen. Besorgt runzelte Kosta die Stirn. Wenn Siandra wirklich so aussah wie auf dem Bild, würde sie schreckliches durchmachen müssen. Sie sah viel zu schön, zu jung und zu stolz aus. Manche würden in ihr ein interessantes Spielzeug sehen.

"Nein, die Bilder besser nicht", schmunzelte Kosta, wandte aber höflich den Blick ab, bis Kayne geeignetere Bilder gefunden hatte. Es war seltsam, Mal jemand anderen erröten zu sehen. Normalerweise war das doch sonst immer er. "Ihr könnt gut zeichnen. Was haltet ihr davon, wenn ihr von einem Bild einige Kopien macht. Dann können wir die Bilder an die Mannschaft verteilen, damit sie sich ihr Gesicht einprägen können. Der Kapitän würde nacher bestimmt auch gerne noch sehen, wie sie aussieht. Wenn Ihr damit einverstanden seid, können wir noch bei ihm vorbei gehen, bevor ich Eure Kabine zeige. Ich hoffe, es macht Euch nichts aus, sie mit Juan und mir zu teilen."
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Re: Angeheuert

Beitragvon Kayne » So 3. Jul 2022, 18:25

Der Hayllier neben ihm schmunzelte, wandte dann aber zum Glück den Blick ab was Kayne doch beruhigte. Niemand sollte Siandra anstarren, nicht mal wenn es nur eine Zeichnung von ihr war. Der Prinz war froh, dass er die Bilder behalten konnte, obwohl er sie zum Zwecke der Suche gern hergegeben hätte. Er würde alles tun sofern es ihm seine Gefährtin wiederbrachte. "Danke, ich hab es gelernt als ich Schneider wurde...", erklärte Kayne leise. Seine Arbeit hatte er nichtmal gekündigt, fiel ihm dabei ein. So sandte er einen knappen Speerfaden an den Schneider und dass es einen Notfall gäbe weswegen er fort mußte. Auf alles weitere antwortete er nicht mehr, man konnte auch dem Gedankenfaden die Kälte der Wut anmerken.
Iason fragte ihn danach ob er von einem Bild Kopien machen könnte, die könnte man dann verteilen damit alle wußten wie Siandra aussieht. "Gut, das kann ich tun", antwortete der Prinz, strich sich durch seine strubbligen blonden Haare. Dann würde er sich hoffentlich nicht mehr so nutzlos fühlen bis das Schiff endlich ablegte. Der Krieger sagte noch etwas davon, dass Kayne sich eine Kajüte mit Juan und ihm teilen müßte, aber es interessierte Kayne kaum. Wie sollte er überhaupt schlafen wenn Siandra irgendwo eingesperrt war?
"Ich will ohnehin nicht schlafen", knurrte Kayne leise, ging von der Reling fort und folgte Iason unter Deck.

Der Hayllier brachte ihn zum Kapitänsquartier, wo Taelos gerade mit einem anderen Mann um den Tisch herum stand und eine Seekarte studierte. Sie unterhielten sich wieder in dieser seltsamen fremden Sprache, die Kayne nichtmal zuordnen konnte.
"Ah, da seid ihr ja. Habt ihr alles in der Stadt erledigt?", erkundigte sich Taelos.
"Ihr müßt nicht so höflich sein. Ihr könnt mich ruhig dutzen", wandte Kayne ein. Es war ihm angenehmer. Seine Freundin war entführt worden, da brauchte der Prinz sicher auch nicht eine höfliche Anrede wie auf einer Geschäftsfahrt. Das war es nunmal nicht, selbst wenn sie für das Schiff bezahlten, es war eine Rettungsaktion. Zum Glück lächelte der Kapitän erfreut, seine goldenen Augen schimmerten sanft.
"Gerne, Kayne. Du kannst mich auch dutzen. Dies hier ist übrigens unser erster Steuermann."
"Und Navigator. Amancio", stellte sich der schlanke Krieger vor, strich sich eine dunkelbraune Haarlocke zurück. Kayne sah ihn kurz irritert an. Hatte nicht schon ein anderer Amancio geheißen? Ach, Hayllier hießen alle gleich.
"Hat... Julia bereits bezahlt?", fragte Kayne. Der Kapitän nickte.
"300 Goldmark pro Tag. Sie hat für eine Woche bezahlt. Wir fahren wohin ihr möchtet. Aber Amancio hier hat schon einen Kurs überlegt, eine beliebte Handelsroute an der Küste Shaladors entlang bis hinunter nach Raej", erklärte Eneas.
Der Glacier hatte nichts einzuwenden. Ob Tania nun gefeilscht hatte oder nicht, die Seemänner waren kräftig mit dem Preis runtergegangen.
"Danke noch einmal. Und hier ist...", er zog eines der Bilder aus der Mappe, wo nur Siandras Oberkörper mit einer schicken Bluse mit verspielten Wasserfallausschnitt, zu sehen war, "Ein Bild von meiner Freundin Siandra."
Die beiden Krieger betrachteten es eingehend. "Sie ist sehr hübsch", sagte Taelos. Amancio schien auch etwas sagen zu wollen, hielt sich dann aber doch zurück, nickte bloß.
"Ich kann das Bild abzeichnen", schlug Amancio vor, doch Kayne schüttelte rasch den Kopf, bestand darauf, dass er das machte. Er wollte etwas zu tun haben.
"Gut, hat Iason dir schon das Schiff gezeigt? Und ich hoffe, anders als deine Begleiterin, respektierst du manche Schutzschilde innerhalb des Schiffes, die den Zugang verwehren", fügte Taelos hinzu, sah ihn ernst an. "Ich möchte nicht, dass uns das Schwarzpulver um die Ohren fliegt."
Amancio grinste. "Das war ein Spaß damals, was, Käpt'n?"
"Ich möchte nur Siandra finden." Alles andere interessierte Kayne nicht.
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Re: Angeheuert

Beitragvon Kosta » So 3. Jul 2022, 18:26

"Oh, aber Ihr solltet es wollen", wagte Kosta Kayne zu belehren. Doch er tat es freundlich und sanft. Blickte den Prinzen dabei um Verständnis heischend an. "Dass Ihr es wohl kaum tun werden könnt ist verständlich. Aber ihr wollt doch wach und ausgeruht sein, wenn wir auf die Entführer Eurer Gefährtin treffen. Von dem her solltet ihr doch eigentlich schlafen wollen. Oder? Jetzt lasst uns erst einmal zum Kapitän gehen." Damit stiess er sich von der Reeling ab und führte Kayne zu Eneas.

Eneas sollte den Prinzen noch etwas genauer kennenlernen. Nun wo er nicht mehr ganz so wütend war. Allerdings wäre es besser, wenn er sich noch etwas mehr beruhigte oder wenigstens nicht mehr eine derartige Kälte ausstrahlte. Kosta wollte versuchen, nacher noch etwas mit ihm zu Plaudern. Hoffentlich bewirkte das etwas. Erst einmal hielt er sich in der Kapitänskajüte im Hintergrund, während Kayne, Eneas und Farell miteinander redete. Wobei er das gar nicht so unwichtige Detail erfuhr, dass Julia die Privatsphäre anderer nicht achtete und ihre dunkle Juwelenmacht missbrauchte. Noch ein Punkt mehr, der Ärger geben könnte.

Nachdem das Gespräch geendet hatte, bot sich Kosta erneut an, Kayne zu ihrer gemeinsamen Kajüte zu bringen, wobei er Vissarion warnte, dass er nicht einfach hereinplatzen sollte. Doch der Junge war gerade sowieso mit etwas ganz anderem beschäftigt. Leicht bekleideten Chailloterinnen. Langsam wurde es Abend und die Arbeiten am Schiff waren grösstenteils erledigt. So zog es den Jugendlichen unwillkürlich zu den schönen Frauen. Er sollte bloss nicht zu spät zurück kommen oder sich auf die falsche Frau einlassen. Gerade konnten sie das gar nicht gebrauchen.

"Du bist also Schneider?" fragte Kosta interessiert, wobei ihm unwillkürlich so seine eigenen Erfahrungen mit Schneidern oder Schneiderinnen in den Sinn kamen. Sie kamen einem nun mal körperlich sehr nahe und besonders in Hayll passierte da noch schnell einmal etwas. Kosta wusste noch genau, wie unendlich peinlich ihm das gewesen war, als Timaris Schneiderin ihn vermessen hatte und wie sein Körper darauf reagiert hatte. Ein verträumtes Lächeln lag auf seinen Lippen. "Hast du so auch deine Gefährtin kennen gelernt?" Kayne hatte ihnen ja angeboten, ihn zu duzen.
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Re: Angeheuert

Beitragvon Kayne » So 3. Jul 2022, 18:27

Sie verließen das Kapitänsquartier wieder und nun zeigte Iason ihm die Kajüte, wo es zwei schmale Hochbetten gab. So legte Kayne seine Sachen auf eine der oberen noch freien Kojen, das meiste behielt er ohnehin im Juwelengepäck. Man sah auch ziemlich deutlich die Kajüte dieses Juans, denn an der Wand hing dort eine Zeichnung von einer halbnackten Frau und auch unter dem Kopfkissen lugte eine zerknitterte Zeichnung hervor. Kayne wandte den Blick ab, setzte sich stattdessen auf einen schmalen Hocker. Als er in Juans Alter gewesen war, war er schon mehrere Jahre mit Khavian zusammen gewesen...
Iason riss ihn aus den Gedanken, fragte nach ob Kayne wirklich Schneider wäre. Der Prinz nickte. "Unter anderem. Ich mag das Handwerk, ich erschaffe gerne irgendetwas..." Im Moment hatte er dagegen nur den unbändigen Wunsch das Schiff zu zerstören und all Entführer dem Erdboden gleich zu machen. Für den ansonsten friedliebenden Prinzen war das ein Gefühl was er kaum kannte und trotzdem... sein Blut brodelte wild und er war zu allem entschlossen.

Iason fragte neugierig, ob Kayne so auch Siandra kennengelernt hatte, lächelte verträumt. Nun mußte auch Kayne leicht lächeln, die Kälte wurde etwas weniger. Er rief sein Klemmbrett herbei um das Bild abzuzeichnen. "Ja... in Klein-Terreille. Ich hab dort in einer kleinen Schneiderei in Goth gearbeitet. Es war eigentlich noch nicht geöffnet und mein Meister noch im Bett, aber Siandra und ihre Freundin... Julia, sie sind trotzdem reingeplatzt. Ich war gerade im Bad und hab mich gewaschen, da haben sie dort gestanden und mich beobachtet. Siandra...", Kaynes Augen wurden ein wenig verträumter, "sie hatte dieses freche, lebenslustige Grinsen und gleichzeitig war sie respektvoll und freundlich und da konnte ich ihr einfach nicht böse sein. Sie wollten zwei heiße Kleider für sich, aber als ich dann ihre Maße genommen hab, war sie nervös. Tja, und als ich sie dann dazu gebracht hatte sich wieder zu entspannen, war ich längst nervös." Kayne seufzte. "Ich weiß, ich hätte mich nicht in eine Kurzlebige verlieben sollen, aber naja... man kann nicht viel dagegen machen in wen man sich verliebt..."
Der Prinz hob den Kopf. In dem Moment realisierte Kayne halb, dass Tania es sich womöglich auch nicht ausgesucht hatte...
"Hast du auch eine Gefährtin?", fragte Kayne zurück.
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Re: Angeheuert

Beitragvon Kosta » So 3. Jul 2022, 18:31

"Das ist sehr ehrenwert", befand Kosta anerkennend, auf Kaynes Worte, dass er gerne etwas erschaffe. Solche Leute gab es viel zu wenige. Abwartend setzte sich Kosta auf sein Bett. Vissarion schlief eine Koje über ihm. Kayne bekam die Koje gegenüber und legte seine Tasche auf das Bett über ihm. Anschliessend machte er sich gleich an die Arbeit und zeichnete das Bild seiner Freundin ab. Dabei erzählte er, wie er sie kennen gelernt hatte. Zufrieden stellte Kosta fest, wie die Kälte um den Prinzen herum etwas abnahm.

"Wer wird schon nicht nervös, wenn er von einem attraktiven Schneider vermessen wird", grinste Kosta. Er konnte sich die Szene lebhaft gut vorstellen. "Siandra klingt aber nach einer wirklich interessanten Person. Aber ich verstehe auch deine Seite. Ich wäre sowohl an ihrer, als auch an deiner Stelle nervös geworden. Und wie ging es dann weiter?" Nachdenklich musterte er Kayne. "Du bist langlebig? Da bist du aber wirklich viel bereit für sie zu tun." Denn das hiess, er würde sie sterben sehen und das war hart.

Da fragte Kayne auf einmal ihn, ob er eine Gefährtin hätte. Sofort schüttelte er den Kopf. "Ich habe keine Gefährtin", verneinte er mit einem leicht wehmütigen Lächeln. "Es ist nicht einfach, wenn man auf See lebt. Entweder müsste sie hier auf dem Schiff sein, oder sehr geduldig und mich mit der See teilen. Das ist für die wenigsten etwas." Dann aber grinste er wieder. "Ausserdem hat man als Seemann sowieso in jedem Hafen eine andere Frau, da braucht man doch keine Gefährtin." Er zwinkerte Kayne zu. Das meinte er natürlich nicht ernst.
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