Re: Angeheuert
von Eneas » So 3. Jul 2022, 19:32
Kosta setzte sich zu ihnen und bekam gleich von Ulysses einen Becher mit Traubensaft zugeschoben, falls er etwas wollte. Nun hörten alle aufmerksam zu während Kosta erzählte und wie er den Prinzen einschätzte. Er wollte ihn später noch darauf aufmerksam machen was er für einen Schaden mit der kalten Wut anrichtete. Es war sogar wahrscheinlich, dass jener Kayne selbst gar nicht mitbekommen hatte was für eine Kälte er ausstrahlte.
"Sei vorsichtig", konnte Eneas es nicht lassen ihn zu erinnern, "Er hat vielleicht Kummer, aber er hat auch immer noch sehr dunkle Juwelen." Wer wußte schon bei was dann Kayne weiter durchdrehen würde. Dafür wußten sie einfach noch zu wenig über ihn. Eneas vertraute jedoch darauf, dass Kosta sich langsam vortasten würde um mehr in Erfahrung zu bringen. Er hatte ein Talent dafür.
Nun kam Kosta auf Siandra zu sprechen und dass sie viel zu hübsch wäre. "Gerade deswegen müssen wir uns beeilen. Je länger wir brauchen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie stirbt oder zerbricht." Wobei Eneas für das Mädchen hoffte, dass sie ersteres schnell und schmerzlos erlebte. Dabei war sie noch so jung.
"Sie ist erst 16, ich will von niemanden einen anzüglichen Witz hören", schärfte auch Leto ein und blickte in die Runde, nachdem auch Kosta nochmal anmerkte, dass Kayne wohl nicht weiter aufbrausen würde wenn man ihn nicht mit Blicken und Kommentaren zu seiner Freundin reizte.
"Moment mal. Wir helfen nem Kerl, der mit ner Minderjährigen zusammen ist?", fiel Maria ein. "Wollen wir sie ihm wirklich zurückbringen?"
Aber Kosta meinte, dass der Mann unschuldig, naiv, freundlich und ehrlich wäre und die Dunkelheit ihn nur zufällig mit dunklen Juwelen bedacht hätte. "So etwas passiert nicht zufällig", meinte Damien düster. "Der Prinz ist ein Pulverfass, das jeden Moment hochgehen kann. Das wißt ihr alle."
Und auch der Streit zwischen Julia und ihm war bedenklich. "Wenn die beiden sich hier auf dem Schiff bekämpfen, bleibt nichts mehr von der E übrig", wandte Ulysses ein. Eneas seufzte, lehnte sich zurück.
"Ich habs gemocht als wir noch Tee transportiert haben", bemerkte er.
"Ich kann mit der Hexe reden, wenn sie sich etwas abgekühlt hat", schlug Leto vor, strich sich durch die blonden Haare. Eneas lächelte sie an, berührte kurz liebevoll ihre Hand.
"Gut, versuchen wirs mit diesen zwei. Ich möchte das Mädchen auch finden. Wer weiß, vielleicht haben wir sogar die Gelegenheit ein paar Sklavenhändler zu überfallen, das wäre doch etwas. Farell, leg eine Route für die nächste Woche fest. Und wenn alles nichts hilft müssen wir nach Nuranessa."
Daraufhin wurden natürlich gleich Stimmen laut und dass sie keinen Ungeweihten dorthin mitnehmen könnten. Eneas hob die Hand. "Darüber reden wir wenns soweit ist. Wir haben noch viel zu tun. Verstauen wir die Vorräte ordentlich und sehen wir zu, dass alle Schmugglerverstecke auch so gut versteckt sind, dass sie von der neugierigen Hexe nicht gefunden werden. Und verlasst euch nicht auf Schilde und Speerfäden. Ich glaube, die kümmert das nicht groß. Also seid vorsichtig. Und wer noch etwas in Beldon Mor zu erledigen hat, sollte es schnell tun, denn beim ersten Morgenlicht brechen wir auf. Das wars." Eneas griff nach seinem Becher, nahm einen tiefen Schluck. Die Mannschaft verstreute sich ein wenig, vor allem um ihren Arbeiten nachzugehen.
Leto erhob sich geschmeidig. "Ich bin trainieren", erklärte sie. Eigentlich sollte Eneas wohl auch, doch er blieb noch was sitzen und rief eine dhemlanische Zeitung herbei.
"Hier, lies mal..., erkennst du den Stil?", fragte er Kosta und zeigte ihm einen längeren Artikel über die Erfolge von Sions Armee und dass Dhemlan nur helfe die chaotischen Länder zur Ordnung zur bringen. Befreiung hieß es. Eneas wartete bis Kosta es gelesen hatte. "Täusch ich mich oder ist das sein Stil?" Und Kosta kannte Andiëls Geschichten fast noch besser, kam seine Figur doch oft genug vor.