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Der Verrat





Re: Der Verrat

Beitragvon Kosta » Sa 20. Aug 2022, 11:10

Es war mehr als nur offensichtlich, dass Prinz Asar überhaupt nichts von seinem Plan hielt oder sich nicht darauf einlassen wollte, weil er von Kosta kam. Er sagte zwar nichts dergleichen, doch die Art, wie er sich bewegte, wie er mit einem raubtierhaften Lächeln erklärte, dass es seine Sorge sei, Zorya zu locken, waren Aussagekräftig genug. Das kam ziemlich überheblich und dumm rüber. Aber vielleicht hatte der Haushofmeister ja tatsächlich den besseren Plan. Kosta würde nicht seine Energie verschwenden und mit ihm darüber streiten, sondern schlussendlich einfach so handeln, wie er es für richtig hielt.
Das hatte er schon immer getan. Er hatte sich schon immer selber entschieden, was er tun wollte, welchem Befehl er gehorchen wollte und welchem nicht. Eneas sah das jedoch nicht. Eneas warf ihm vor, nie etwas zu sagen und nicht für das einzustehen, was er wollte. Dabei tat er das doch. Warum sah Eneas das nicht? Sie hatten über zweihundert Jahre so dicht beieinander gelebt. Wie konnte sein ehemaliger Freund nicht erkannt haben, was Kosta wollte und was nicht? Wie konnte er nicht erkannt haben, dass er zufrieden bei ihm gewesen war?

Ein weiteres Schmunzeln huschte über Kostas hübsches Gesicht, als Ayden meinte, der Plan mit der Falle sei riskant. Und das was der Haushofmeister vor hatte, war weniger riskant? Das Lob ignorierte Kosta erst einmal. So lange der Prinz nicht genauer darauf einging, wertete Kosta es nur als eine herablassende Geste, um ihn gewogen zu stimmen. Lieber genoss er den schönen Anblick des halbnackten Prinzen im Kerzenlicht. Ein Anblick zum Dahinschmelzen.

"Ich habe nicht vor, Euren Plan zu ruinieren", versicherte Kosta ruhig, während er sich noch etwas Brot und einen Apfel schnitt. Ayden hatte ihm vorhin nicht mehr viel übrig gelassen. Doch Kosta befand es als vergebene Liebesmüh, sich deswegen zu beklagen. So kam er schneller zu weiterer Nahrung. "Allerdings ist dies relativ schwer, ohne genau zu wissen, was Euer Plan ist. Da könnte es zufällig geschehen, dass ich Euch in die Quere komme. Zur Zeit hört sich Euer Plan in etwa so an, dass Ihr auf einem Selbstmordkommando seid. Dass Ihr nach Loraka zu Lady Eacir wollt, um... Euch ihr auszuliefern", vermutete er halb im Scherz, von dem was er bisher von Ayden gehört hatte. Respektive leitete er von den Reaktionen und den Vorschlägen, auf die Prinz Asar nicht eingegangen war, her. Je genauer er darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher klang es wirklich danach.
"Jedoch nur ihr und nicht den Soldaten Sions", sponn er seine These weiter. Ayden wollte nahe an Loraka heran, so dass er die Schwarze Witwe zu sich locken konnte. "Ihr sprecht nie von einem Rückweg", begründete er seine Überlegung. "Weil Ihr keinen geplant habt? Rechnet Ihr damit bei Lady Eacir zu sterben? Inwiefern soll das unserer Lady nützen?" Ayden wollte Timaris helfen. Kosta doch auch. Wie war der Prinz zu überzeugen, dass er auf ihn zählen konnte?
"Es kommt darauf an, wieviel Zeit wir haben werden und wie die Dinge gerade stehen. Vielleicht fünfzig", schätzte Kosta ihre Verbündeten. "Wenn es gut kommt womöglich gar hundert oder mehr."
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Re: Der Verrat

Beitragvon Ayden » Sa 20. Aug 2022, 11:57

Ayden hatte eigentlich keine große Muße weiter den Vermutungen des Sklaven zuzuhören, der beteuerte, er wolle den Plan des Prinzen nicht ruinieren, könne jedoch nicht garantieren ihn aus Versehen zu zerstören, da er ja nicht viel darüber wüsste. So versuchte er Ayden zu überzeugen ihm mehr zu verraten, ging dabei recht geschickt vor, aber Ayden würde sich hüten dem Sklaven der Königin mehr von seinen wahren Absichten zu sagen. Der Hayllier wusste auch so viel zu viel und zog die richtigen Schlüsse.
Es klänge in seinen Ohren, als wollte der Prinz sich Lady Earcir ausliefern. Er würde auch nie von einem Rückweg reden. Ob er damit rechnen würde bei der Schwarzen Witwe zu sterben.
"Inwiefern soll das unserer Lady nützen?", fragte der Sklave ungerührt. Ayden knurrte wütend, setzte sich in einer geschmeidigen Bewegung auf. Seine Hand glitt zu der des Sklaven, wo er das Messer zum Schneiden des Apfels hielt. Statt es dem Wicht zu entreißen, presste Ayden seine eigene Hand grob um die Hand Kostas, drückte schmerzhaft zu.
"Was habe ich dir gesagt? Du sollst mich nicht in Frage stellen! Du weißt nur so viel wie du zu wissen brauchst und damit genug!", zischte er zornig.
Ayden löste den Griff. Wenn der Sklave sich in der Gegend nicht auskennen würde, hätte er ihn schon längst für sein Verhalten getötet. "Ihr hat es wohl gefallen dich zu einem Rebellen und Freigeist zu erziehen, aber ich muss sagen, es ist ein äußerst unschöner Wesenszug für eine niedere Kreatur wie dich", bemerkte der Prinz kalt. "Du kannst froh sein, dass du nicht unter mir dienst."
Völlig nebensächlich, dass auch er seine Püppchen als selbstständige, zähe Frauen mit einer Portion Wildheit und Rebellion bevorzugte. Das war etwas ganz anderes. Sie wussten zumindest wie sie sich ihm gegenüber zu benehmen hatten.

"Fünfzig bis hundert Männer", griff Ayden schließlich die anderen Worte des aufmüpfigen Sklaven auf. "Das sind mehr als gedacht. Wenn ihre Juwelen stark genug sind, mag es vielleicht reichen...", tat er nachdenklich. Bei der Erwähnung der abtrünnigen Soldaten reifte ein anderer Plan in ihm. Ja, eine Falle klang äußerst gut. Wenn es auch eine völlig andere sein würde als der Sklave glaubte.
"Wirst du die Soldaten überzeugen können uns zu helfen? Es muss schnell gehen wenn sie die Königin festsetzen wollen."
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Re: Der Verrat

Beitragvon Kosta » Sa 20. Aug 2022, 12:40

Geschmeidig wie ein Rauptier war Ayden auf einmal bei ihm und umschlang seine Hand, die das Messer hielt, drückte schmerzhaft zu. Zischend stiess Kosta die Luft aus und spannte sich an, bereit sich zur Seite zu Rollen, sollte der Prinz ihn mit dem Messer angreifen wollen. Dieser hielt sich jedoch zurück und verlegte sich wieder aufs Drohen und wollte ihm klar machen, wie viel Kosta unter seiner Würde war. Also das wurde jetzt aber langsam langweilig. Kosta schaffte es gerade noch, nicht die Augen zu verdrehen. Prinz Asar wäre viel beeindruckender, wenn er nicht dauernd erklären müsste, wieviel besser er als andere war. Sollte er es doch einfach sein. Aber dieses ewige Beteuern machte ihn klein.

"Es tut mir Leid, Prinz Asar", entschuldigte er sich erneut leise und demütig. "In ihrer Gegenwart bin ich normalerweise nicht so unverschämt." Es musste wohl an Ayden liegen. Tat es sogar ganz bestimmt und Kosta war mehr als nur heilfroh, dass er nicht in Aydens Diensten stand. Beziehungsweise würde er ihm niemals dienen. Kosta fand, dass der Mann seine Dienste nicht verdient hatte.

"Uns zu helfen?" fragte Kosta höflich nach und massierte sich die schmerzende Hand, die endlich wieder losgelassen worden war. "Wobei denn helfen?" Prinz Asar hatte noch immer nicht gesagt, was er vorhatte. Er schien jedoch bereit zu sein, über sehr viele Leichen zu gehen. "Wahrscheinlich nicht", gab Kosta zu bedenken. "Aber es wäre möglich, sie zu überzeugen, sich selbst zu helfen. Sie wissen, dass sie bei Sion nichts zu erwarten haben und sie den Krieg wohl kaum überleben. Wenn wir ihnen mehr bieten, könnten sie sich wohl entscheiden auf Haylls Seite zu kämpfen. Es ist jedoch noch einmal eine ganz andere Sache, sie davon zu überzeugen, Euch bei Eurem Plan zu helfen. Sie kennen Euch nicht, wissen nicht wer Ihr seid und haben auch keinerlei Motivation Ihr Leben für Euch aufs Spiel zu setzen. Wir bräuchten schon einen sehr guten, überzeugenden Plan. Etwas wobei sie viel zu gewinnen haben."
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Re: Der Verrat

Beitragvon Ayden » Sa 20. Aug 2022, 12:41

Was sollte er nun damit anfangen, dass der Sklave behauptete bei Timaris wäre er nicht so unverschämt? Dass Kosta wusste, dass er sich bei ihr zu benehmen hatte, aber bei allen anderen den Freibrief hatte über die Stränge zu schlagen? Fühlte er sich so sicher mit dem Namen auf seiner Leine?
Ayden wusste, dass er so eine Art hatte andere Männer zu reizen und ihre schlechten Seiten zum Vorschein zu kehren, aber gerade war ihm dies eher lästig. Er wollte sich dem Sklaven nicht erklären. Nicht nur, weil der Mann das nicht zu wissen brauchte, sondern auch, weil Ayden lieber nicht genauer seinen Plan umwälzte. Sonst würde er vielleicht erkennen wie aussichtslos es im Grunde war und umkehren - oder Timaris im Stich lassen? Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er etwas unternehmen musste und dass er seinen Einfluss bei Zorya benutzen musste. Er musste es versuchen, es war womöglich seine einzige Gelegenheit alles richtig zu stellen. Timaris' Gesundheit, Haylls Verteidigung, seine eigene Stellung.

Er würde Zorya nicht ohne weiteres überzeugt bekommen. Er musste ihr zeigen, dass er auf ihrer Seite war und mit dem Gedanken spielte überzulaufen. Dafür eine Gruppe abtrünniger rebellischer Soldaten in den Tod zu schicken, erschien ihm ein kleines Opfer. Natürlich wäre diese Verbrecherkompanie nützlich für den Krieg, aber ohne Timaris auf dem Thron spielte all diese keine Rolle. Sie war weit wichtiger als ein paar Verbrecher, die plötzlich ein Gewissen bekommen haben sollten.
Der Sklave könnte die Gruppe womöglich überzeugen, dass sie Zorya hierher lockten, um sie gefangen zu nehmen. Gleichzeitig würde er selbst Zorya von der Falle informieren so dass sie die Abtrünnigen festsetzen konnte. Es würde eventuell ausreichen sie von seinen Absichten zu überzeugen. Was danach geschehen würde... Ayden war sich selbst noch nicht so sicher. Es hing vieles von Zorya ab.
Dem Sklaven wollte er nichts von seiner Unsicherheit spüren lassen, gab dementsprechend wenig preis. Sofort hakte Kosta nach und wollte wissen, wobei die Männer helfen konnten. Es wäre nur möglich sie zu überzeugen, wenn für die Kompanie auch etwas heraus sprang.
"Hayll wird sie sehr gut entlohnen. Wie lange wollen sie ihre Scharade aufrecht erhalten? Von dem was du berichtet hast, reibt der Rest der Armee sie allmählich auf. Eine Selbstmordmission nach der anderen. Ewig werden sie das nicht durchhalten und wenn ihr Kommandeur klug ist, weiß er das auch. Zorya festzusetzen ist eine ausgezeichnete Gelegenheit für Gold und Ruhm. Und nur ich werde sie so anlocken können, dass sie keinen Verdacht schöpft", führte Ayden aus. "Wir haben eine... Vergangenheit." Das sollte reichen, dass der Sklave sich dazu etwas zusammenreimen konnte.
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Re: Der Verrat

Beitragvon Kosta » Sa 20. Aug 2022, 12:52

Kostas Blick blieb skeptisch, als Ayden erklärte, die 6. Kompanie würde gut entlohnt werden von Hayll. Der Sklave zweifelte nicht daran, dass dies so sein würde. Was ihn vorallem skeptisch stimmte war, dass er nicht daran glaubte, dass das der Kompanie reichte. Was wollten sie mit viel Geld hier in ihrer Lage. Diese Verbrecher waren zu zäh und zu abgebrüht, als dass sie Versprechungen von zwei dahergelaufenen Händlern glauben würden.

"Wie nur so werdet Ihr sie anlocken können, ohne dass sie Verdacht schöpft?" fragte er verblüfft. Aydens Aussage hatte so geklungen, als hätte er eine Erklärung abgeliefert. Doch Kosta hatte keine gehört. Prinz Asar erwähnte zwar eine gemeinsame Vergangenheit, doch das erklärte nicht, wie er die Schwarze Witwe würde anlocken können. Es deutete nur an, dass der Prinz womöglich wirklich in der Lage war, sie allein mit Worten zu überzeugen.

"Noch ist die dhemlanische Seite näher und präsenter als die Hayllische", gab Kosta weiterhin zu bedenken. "Das Risiko wäre sehr gross, sich jetzt schon offen gegen Sion zu stellen. Wenn Haylls Truppen hier wären, in ein paar Wochen vielleicht, und sie auf deren Schutz zählen könnten, dann liessen sie sich sicher mit Geld ködern. Aber so? Und wir haben diese Zeit nicht, wie ihr vorhin verdeutlicht habt." Während sie so verschiedene Pläne durchgingen, reinigte Kosta sein Messer und die beiden Holzbretter, auf denen sie gegessen hatten.
"Ich weiss nicht, ob die Soldaten aus der Sechsten sich mit Ruhm und Gold überzeugen lassen werden", gab der Sklave zu. "Die raejer Rebellen sicherlich nicht. Sie wollen ihr Land verteidigen. Aber vielleicht haben sie Kontakt zu der raejer Armee und könnten so Hilfe holen, wenn sie sehen, dass sich gerade ein Angriff auf die Dhemlaner lohnt. Sie werden wohl einfach eine gute Gelegenheit beim Schopf packen, wenn sie sich ihnen bietet. Ich kann versuchen, die Sechste zu überzeugen. Doch sie kennen mich nur als entlaufenen Sklaven und abtrünnigen Rekruten. Es ist fraglich, ob sie mir glauben werden, wenn ich ihnen Haylls Gold verspreche. Und wenn Ihr mit zu ihnen kommt, muss ich Ihnen etwas sagen können, wer Ihr angeblich seid."
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Re: Der Verrat

Beitragvon Ayden » Sa 20. Aug 2022, 12:54

"Sie wird mich sprechen wollen", erklärte Ayden, als der Sklave natürlich noch weitere Fragen stellte und mehr wissen wollte. Ayden hatte schon lange genug davon, doch wenn der Wicht die Soldaten überzeugen sollte, musste er auch selbst überzeugt werden. "Sie wird zu neugierig sein, wenn sie erfährt, dass ich hier bin. So eine Chance kann sie nicht ignorieren." Daran zweifelte Ayden nicht. Die Schwarze Witwe hatte es gewurmt zu hören, dass er in die Dienste der hayllischen Königin getreten war. Wenn er Zorya glauben ließ, er wolle nun ihr dienen, würde sie dem nicht widerstehen können.
Der Sklave war immer noch nicht zufrieden und hörte nicht auf Aydens Plan zu zerpflücken und daran herum zu mäkeln. Für die 6. wäre es zu groß sich offen gegen Sion zu stellen, da sie keinen Schutz vor der Armee hätte. Jetzt würden sie sich gewiss nicht mit Geld ködern lassen.
"Das Risiko ist auch jetzt groß, wenn sie in der Armee bleiben. Sie werden früher oder später aufgedeckt oder zerschlagen werden. Jemand so großen wie Zorya gefangen zu setzen, ist ihre beste Chance etwas zu bewirken. Das gleiche gilt für die Raejer Rebellen. Sobald bekannt wird, dass wir Zorya haben, werden die Truppen in Kaeleer die Gelegenheit gewiss nutzen und im dunklen Dhemlan einen Angriff starten. Dann wird Sion keine Zeit mehr haben hier zu expandieren und die Raejer Rebellen werden einen besseren Stand haben. Ihre beste Möglichkeit Raej zu verteidigen ist Zorya in die Falle tappen zu lassen", erzählte der Prinz mit Nachdruck. Es klang alles so einleuchtend, er würde es glatt selbst in Erwägung ziehen, wenn er Zorya nicht besser kannte. Soweit Ayden die Schwarzen Witwen in Draega verstanden hatte, benötigten sie das Blut von Durathiel Mealu für ein Gegengift. Ayden bezweifelte, dass Zorya so dumm war ins Ausland zu reisen mit Gegengift oder Blut Durathiels im Gepäck. Oder dass sie es überhaupt unter Druck herausgeben würde.

"Ich habe immer noch meinen Ring des Haushofmeisters dabei. Wenn es nicht anders geht sie zu überzeugen, gebe ich meine wahre Identität preis. Aber es birgt Risiken. Wer sagt mir, dass sie mich nicht sofort verraten und gefangen setzen?"
Der Sklave sollte nicht glauben, dass seine lieben Freunde die einzigen wären, die ein Risiko begingen.
"Du musst ihnen das Gold nicht nur versprechen. Ich habe genug in meinem Juwelengepäck dabei, um ihnen zu zeigen, dass es kein leeres Versprechen ist. Und ich dachte, du hättest dich mit einigen aus der Armee angefreundet. Nutze das. Du musst nur ihren Anführer überzeugen. Er wird das übrige tun. Gold und die Möglichkeit sich nach Hayll abzusetzen oder sich in Kaeleer der Allianz Armee anzuschließen. Er wird keine bessere Gelegenheit bekommen als diese, um seine kleine Kompanie zu retten."
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Re: Der Verrat

Beitragvon Kosta » Sa 20. Aug 2022, 13:02

Entweder hatte Ayden Kostas Frage nicht richtig verstanden, oder er antwortete absichtlich nicht darauf. Kosta vermutete ja eher zweiteres. Doch er sagte nichts mehr dazu. Er provozierte den Haushofmeister schon genug. Dabei lag das gar nicht in seiner Absicht. Er wollte sich doch nur möglichst gut vorbereiten und für all die Einwände, die Rashar haben würde, eine gute Antwort haben.
Zudem ging ihm gerade auf, dass Ayden sich ganz ähnlich anhörte, wie Kosta, wenn er jemandem zu erklären versuchte, dass er der Königin von Hayll gehörte und er ihr nicht egal war. Dass sie sogar manchmal auf ihn hörte. Ob Ayden einmal Zorya's Spielzeug gewesen war? Ein Spielzeug das geflohen war? Ein heiss begehrtes Spielzeug? Ja, der Prinz wäre sicherlich sehr begehrt. Glaubte er deswegen, dass er Zorya zu sich würde locken können?

"Hmmm, das wäre durchaus möglich", nickte Kosta zu der Vermutung, dass Rashar Ayden gefangen setzen würde, sobald er wüsste, wer er war. "Es ist sogar sehr wahrscheinlich, selbst wenn sie sich auf Haylls Seite schlagen und eurem Plan zustimmen. Aus ihrer Sicht würden sie es wohl tun, nur um sicher zu gehen, dass ihr Eure Meinung nicht doch noch ändert und sie im letzten Moment im Stich lässt. Schliesslich kennen sie Euch nicht und Eure Treue zu Eurer Königin bedeutet ihnen nichts. Es wäre sicherlich besser, wenn wir verhindern könnten, dass sie erfahren, wer Ihr seid. Vielleicht wäre es sogar das Beste wenn ich erst einmal alleine mit der 6. Kompanie Kontakt aufnehme und Ihr an einem möglichst sicheren Ort zurück bleibt." Es war jedenfalls gut zu wissen, dass Ayden viel Gold bei sich hatte. Handfeste Beweise waren meistens viel überzeugender, als irgendwelche Versprechungen.

"Freundschaft ist wohl zuviel gesagt", lächelte Kosta traurig. Er war nur Ersatzkaffee für Zucker gewesen und dieser hatte gar versucht ihn zu töten, als er ihm nicht mehr hatte vertrauen können. Die leidenschaftliche Zuneigung zwischen ihnen beiden war sehr einseitig. Es war traurig, doch es hielt Kosta nicht davon ab, Zucker helfen zu wollen. "Die Bekanntschaft wird mir wohl helfen, dass ich nicht gleich für das Dessertieren in Loraka gelyncht werde und man mich erst zu Prinz Rashar bringt. Hoffen wir es. Sollte er mir glauben, könnte es auch gut sein, dass er mich als Pfand bei sich behalten will." Dann würde Ayden alleine weiter müssen. "Als Sicherheit, damit Hayll auch verspricht, was es hält. Womöglich werde ich mich etwas wichtiger machen müssen, als ich eigentlich bin. Ich werde sehen, wie es sich entwickelt." Er zuckte mit den Schultern.
"Möchtet Ihr die erste Wache übernehmen, oder soll ich?" fragte er höflich, als sie genügend über ihr Vorhaben diskutiert hatten. Eigentlich traute er Ayden nicht wirklich zu, dass er Wache halten konnte. Doch Kosta konnte nicht die ganze Nacht aufbleiben. Nicht, wenn er nächsten Tag weitergehen musste. Das sollte auch Ayden wissen. Wenn er also wenigstens versuchte, während seiner Schicht wach zu bleiben, war die Gefahr sicherlich geringer, als wenn er tief und fest schlief.
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Re: Der Verrat

Beitragvon Ayden » Sa 20. Aug 2022, 13:05

Der Krieger teilte seine Befürchtung, dass man ihn gefangen nehmen würde sobald Ayden seine wahre Identität preisgab. Die Kompanie würde es tun, um sich Aydens Absichten sicher zu sein. Sie würden ihn ja nicht kennen. Der Haushofmeister nickte nachdenklich. Wenn Zorya seine Nachricht erhielt, würde sie mit wesentlich mehr Soldaten anrücken als die 6. Kompanie vermutete. Aber würde es reichen ihn lebend herauszuhauen?
Kosta schlug vor, dass Ayden zurückbleiben sollte, während der Sklave Kontakt mit der Verbrecherkompanie aufnehmen würde. "In Ordnung", stimmte der Prinz zu, blickte sich kurz um. "Gibt es in der Nähe des Forts ein Dorf, wo ich bleiben kann?", fragte er. Der Hayllier sollte sich ja angeblich hier im Gelände auskennen. Wenn Ayden irgendwo warten sollte, dann gewiss nicht mehrere Tage mitten in der Wildnis. Gerade würde ihm ein kleines Provinzdorf schon reichen.
Wenn das seine Bekanntschaften im Draeger Palast hören könnten...
Der Sklave räumte derweil leise ein, dass er nicht wirklich gut mit der Kompanie befreundet wäre, aber seine Bekanntschaft würde ihm soweit helfen, dass er bis zu Rashar käme.
"Sollte er mir glauben, könnte es auch gut sein, dass er mich als Pfand bei sich behalten will", gab der Sklave zu bedenken.
"Ich warte vier Tage in der Nähe des Forts. Danach reise ich nach Loraka. Du bist auf dich allein gestellt." Der Krieger sollte sich keinerlei Hoffnung machen, dass Ayden sich für ihn einsetzte. Kosta war zwar ein Spielzeug von Timaris, aber wenn es hart auf hart kam war sich der Prinz immer noch selbst der nächste. Er würde seine Haut nicht für einen anderen Mann riskieren.

Viel konnten sie sonst nicht mehr planen. Es würde sich zeigen wie Kommandeur Rashar reagierte.
Ayden setzte sich noch einmal auf, als der Sklave tatsächlich fragte, ob er die erste Wache übernehmen wollte. Der Prinz blinzelte, bereit den Wurm für diese Frage zu erwürgen. Wie konnte er es wagen...
"Ich nehme die zweite Wache. Ich habe uns schließlich hierher gebracht", erklärte Ayden brüsk, legte sich wieder hin. Als Haushofmeister war er es gewohnt lange Arbeitsstunden zu haben, aber das hier war fremd. Er war stets umgeben von Wachen gewesen und trotz seiner eigenen Kampfeskünste war nie Notwendigkeit bestanden selbst zu wachen. Er wusste nicht einmal, ob der Sklave ihn nicht mitten während der ersten Wache im Stich ließ und davonlief.
Der Haushofmeister sah noch ein letztes Mal in den Sternenhimmel Raejs, schloss die Augen. Was tat er hier? Wenn er Zorya nicht überzeugen konnte, war sein jetziges Leben verwirkt.
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Re: Der Verrat

Beitragvon Kosta » Sa 20. Aug 2022, 13:13

"Es gibt ein Dorf unweit des Forts", nickte Kosta. "Es sind etwa ein, zwei Stunden Fussmarsch. Es wurde allerdings angegriffen und es lebt da niemand mehr. Ich weiss noch nicht einmal, wie sehr die 6. da aufgeräumt hat." Es konnte dort also entsprechend ungemütlich werden. Doch für den Haushofmeister war dies wohl immer noch besser als nichts. Und es wäre das nächste Dorf am Fort. Je weiter weg die anderen waren, desto schwieriger wäre es, in Kontakt zu bleiben.
Andererseits würde Ayden ihm sowieso nicht zu Hilfe kommen, wenn er in Schwierigkeiten steckte. Also konnte er gerade so gut etwas weiter weg in einem belebten Dorf bleiben. Oder bei den Rebellen, wenn sie sie fanden und die Raejer ihnen glaubten. Nun der morgige Tag, würde es zeigen. Erst einmal war Kosta an der Reihe, Wache zu halten. Prinz Asar war der Meinung, dass er als erster Schlaf verdient hätte, wo er sie hier her gebracht hatte. Kosta war es recht. Er blieb lieber noch ein Weilchen auf und schlief dann dafür bis ins Morgengrauen.

Die Wache verlief ereignislos, einmal von vielen störenden und quälenden Gedanken an Eneas. An seinen Freund, der ihm sagte, dass er ihn liebte, mit ihm zusammen sein wollte und ihm Rosen schenkte, ohne zu wissen, wer Kosta eigentlich war und was Kosta war. Kosta war nicht eines von Eneas Mädchen, welches sich mit romantischen Gesten um den Finger wickeln liess. Dazu kannte er ihn zu gut. Nicht, dass das etwas schlechtes war. Doch davon liess er sich nicht beeindrucken. Das wollte er nicht. Leider war der Sklave jedoch noch zu verwirrt und zu wütend, um sagen zu können, was er denn wollte. Er war gerade mal so weit, dass er erkannte, was er nicht wollte und daran zu denken machte ihn wütend.
Um sich davon abzulenken dachte er lieber an Zucker und wie es mit ihm sein würde. Laree hatte gesagt, er solle Eneas einfach mal eine Weile vergessen, dann würde es schon mit einer eigenen Beziehung klappen. So wirklich daran glauben tat Kosta nicht. Doch er wollte es wenigstens versuchen. Zucker hatte was gutes verdient nachdem er durch diese Hölle hatte gehen müssen.
Leise suchte er einige Stiefelpaare aus dem Wagen heraus, die Prinz Asar womöglich besser passten, als die des Kutschers. Und als seine Schicht zuende war, bereitete er dem Haushofmeister erst noch einen Kaffee zu, bevor er ihn weckte. Sicherheitshalber legte er dabei einen Schutschild um sich. Nicht dass der Prinz ihn aus reinem Reflex zu töten versuchte.
"Prinz?" Er hielt ihm die Kaffeetasse vor die Nase, da der Prinz sich dadurch womöglich sanfter wecken liess. "Prinz, bitte wacht auf. Ihr seid an der Reihe mit Wache halten. Ich habe Euch Kaffee gemacht. Leider nicht auf dem Feuer erwärmt, sondern nur mit der Kunst, doch es sollte reichen, um die Lebensgeister etwas zu wecken."

Prinz Asar war nicht gerade gnädig, als er ihn aufweckte. Um so mehr schien es der Adlige dann am nächsten Morgen zu geniessen, ihn relativ ruppig zu wecken und nach weiterem Kaffee und einem Frühstück zu verlangen. Unselbständiger Hornochse. Dennoch wünschte Kosta ihm lächelnd einen guten Morgen, rieb sich den Schlaf aus den Augen und versorgte sie beide mit Kaffe und Nahrung. Es war wieder ein ziemlich karges, wenn auch hübsches Mahl. Es ging ja auch nicht darum, gemütlich zu dinieren, sondern schlicht um sich zu stärken für das was vor ihnen liegen mochte. Anschliessend versorgte er ihr Pferd, räumte die aussortierten Schuhe wieder zurück und spannte ihr Tier vor den Karren, damit es weiter gehen konnte.

Die Reise verlief zügig und ziemlich schweigsam. Es war ihnen Beiden wohl lieber so. Erst nach dem Mittag verwickelte Kosta Ayden in unverfängliche und für den Prinzen wohl auch ziemlich nervtötende Gespräche. Es sprach vorallem der gut gelaunte Leif, während der griesgrämige Evan nur zwischendurch einmal einen missmutigen Kommentar brummte und sich wohl beherrschen musste, Kosta nicht den Hals umzudrehen. Dabei tat der Sklave dies ja nicht, um den Prinzen zu ärgern. Zumindest nicht hauptgründig. Ihre Tarnung sollte nur möglichst gut sein, sollte sich jemand anschleichen und sie belauschen.
Und tatsächlich. Als er wieder einmal unauffällig seine Sinne schweifen liess, spürte er merkwürdige Lücken in seiner Umgebung. Als wäre da rein gar nichts. Noch nicht einmal ein Busch oder ein Stein. Jemand verbarg seine Signatur. *Wir bekommen Besuch*, sandte er Ayden warnend auf einem verborgenen Speerfaden und hielt sich bereit, seinen Säbel herbeizurufen sollte es nötig sein.

Dennoch rief er ihn nicht herbei, als vermummte Gestalten hinter Felsen und Büschen hervor traten und sie umringten. Nun, wenigstens schienen das keine Soldaten Sions zu sein. Nun galt es herauszufinden, ob es schlicht Räuber oder gar Rebellen waren. Oder beides zusammen. Kosta hoffte auf liebe, brave Rebellen, die ihr Land verteidigen wollten. Zwischendurch durfte doch auch einmal etwas gut und einfach verlaufen.
"Sieh einmal an, was wir hier haben", trat wohl der Anführer etwas neugieriger näher. "Nun, wie diese verbrecherischen Soldaten aus dem Fort seht ihr tatsächlich nicht aus. Da hatte Enda wohl recht."
"Aber wie Raejer sehen die auch nicht aus. Zumindest der eine da nicht", meldete sich ein anderer zu Wort.
"Und selbst wenn, was führt euch hier her Fremde?" wollte der Anführer wissen. "Diese Strasse hier führt euch direkt in die Hölle. Da wollt ihr nicht hin. Was habt ihr hier zu suchen?"
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Re: Der Verrat

Beitragvon Ayden » Sa 20. Aug 2022, 13:15

Es war ein kurzer Schlaf wie es Ayden vorkam, als er geweckt wurde. Nicht von einer leicht bekleideten Schönheit, die er noch in sein riesiges Bett ziehen konnte, sondern von dem lästigen Sklaven, der ihm Kaffee unter die Nase hielt und von ihm wollte, dass er Wache hielt. Der Prinz rang noch kurz mit sich, ob er dem Kerl die Kaffeetasse ins Gesicht schleudern oder sie lieber austrinken sollte, entschied sich dann für letzteres.
Dann saß der Haushofmeister Haylls durchnächtigt inmitten der Felsengruppe und wartete auf den Sonnenaufgang. Zirpende Grillen, leichtes Gräserrauschen und das Flirren der Luft waren die einzigen Geräusche, die seine stille Wacht begleiteten. Das und der unruhige Schlaf des Sklaven neben ihm. Ayden ignorierte ihn, nutzte die Zeit, um sich auf die Begegnung mit Zorya vorzubereiten. Er hatte nur diese eine Gelegenheit. Wenn sie Misstrauen schöpfte, wenn sie seine wahren Absichten erkannte, würde er nie mehr von ihr loskommen. Überhaupt war der Teil des Planes was seine Flucht betraf, recht.. schwammig. Ayden rechnete damit, dass Zorya ihn nach Dhemlan brachte in ihren Palast, um dort ungestört mit ihm zu spielen. Dank der Flucht von Hope und ihrem dümmlichen Kriegerprinzen Freund wusste Ayden auch sehr genau über den Aufbau des Palastes Bescheid und die möglichen Fluchtwege. Aber es war schwer zu sagen, ob Zorya diese nicht mittlerweile gefunden hatte. Der beste Weg war noch immer durch das Palasttor hinaus. Er brauchte nur den richtigen Vorwand...
Eventuell ergab sich auch die Gelegenheit sie zu töten..

So verging die Nacht und sobald der Himmel am Horizont den ersten Silberschein aufwies, weckte er den Sklaven. Es war kühl geworden. Sie aßen kurz zu Frühstück, Ayden wechselte die Schuhe, dann brachen sie auf. Der Prinz sehnte sich nach einem Bad und seinen maßgeschneiderten Anzügen. Er vermisste seine Schwester und seine vielen Gespielinnen noch dazu. Es waren nun schon einige Tage vergangen seitdem er in Shalador Sex gehabt hatte. So viele Tage ohne machte ihn unruhig. Ob er diesen Trieb auch Zorya zu verdanken hatte wie Lady Tyrelli vermutete?
Sie folgten weiter dem Weg, während der Sklave es für eine tolle Idee hielt ihr Rollenspiel weiter zu üben. Ayden antwortete nur knapp und verärgert über diese Ablenkung. Die Tage und Nächte, wo er eng mit Timaris' Spielzeug verbringen musste, zerrte an seinen Nerven. Noch weniger passte es dem Prinzen, dass er auf den Krieger angewiesen war.
Nach einer kurzen Mittagspause merkte auch Ayden, dass sie nicht mehr alleine waren. In der Nähe verbargen sich mehrere Blutleute mit Juwelen, obgleich der Prinz nichts stärkeres als Rot spürte. So war er nicht sonderlich besorgt, als diese erbärmlichen Gestalten aus ihren Verstecken hervorgekrochen kamen und sie belästigten.
Die Männer begannen mit ein paar Sprüchen und wollte wissen, was sie hier machten.
Ayden blieb stehen, sah mit gespielter Unsicherheit zu ihnen und hob abwehrend die Hände. "Bitte tut uns nichts. Wir sind reisende Händler auf dem Weg nach Loraka", erklärte er mit zitternder Stimme und kam sich dabei besonders albern vor. Unsicherheit vorzutäuschen war nicht gerade seine Stärke. Im Rat Haylls war oftmals das Gegenteil gefragt. Aber Ayden war geübt darin mit seinen Geschäftspartnern zu spielen und sie glauben zu lassen, sie wären der Gewinner der Verhandlungen gewesen.
"Wir... wir haben Schuhe, Töpfe, Zigaretten, Alkohol..", zählte er auf und deutete auf den Karren. "Führt dieser Weg nicht in den Süden?", fragte er verwirrt, da einer der Männer von der Hölle gesprochen hatte. Ayden hatte keine große Lust noch mehr Waren ohne Gewinn loszuwerden und er überlegte, welche Methode sicherer für sie wäre. Sich ausrauben zu lassen oder die Männer umzubringen.
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Re: Der Verrat

Beitragvon Kosta » Sa 20. Aug 2022, 13:24

Ayden spielte seine Rolle wirklich gut. Er gab den verängstigten, verwirrten Händler, hob seine Hände, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war. Was in der Welt der Blutmenschen zwar nicht viel zu bedeuten hatte, da man die Waffe rasch aus seinem Juwelengepäck hervorzaubern konnte. Andererseits reichte manchmalt dieser halbe Herzschlag lang, um einen Feind vorher besiegen zu können. Bei Ayden aber wahrscheinlich nicht. So wie Kosta ihn kennengelernt hatte, überlegte der Prinz sich sicherlich bereits, in welcher Reihenfolge er die Räuber töten sollte. Wenn dies aber Rebellen waren, wäre es besser ihre möglichen Verbündeten nicht umzubringen.

Leider kam Aydens Wortwahl bei ihren Gegenüber nicht sonderlich gut an. Zornige Rufe wurden laut und die Waffen gehoben.
"Ihr wollt den Feind beliefern?"
"Verräter."
"Geldgieriges Pack. Stecht sie ab."
Oh, also keine Räuber, sondern loyale Raejer. Gut. Jetzt mussten sie sie nur noch irgendwie besänftigen. Schnell. Bevor das alles in einem schrecklichen Blutbad endete.

"Nein, bitte nicht töten", flehte Kosta und trat ängstlich einen Schritt vorwärts. Ebenfalls beide Hände erhoben und so, dass er sich so halb vor Ayden schob. Nur für den Fall, um den Haushofmeister schützen zu können. "Bitte nicht. Wir erhielten Nachricht von Leandra und Iason, dass dies in Loraka dringend benötigt wird. Es ist nicht für den Feind." Die Rebellen zögerten, schienen ihm aber nicht so recht zu glauben. Also ging er ein Wagnis ein. "Jason Bonderus schickt uns. Bitte, nicht töten."
"Halt!" rief der Anführer seine Leute zurück, damit die auch ja nicht zu übereifrig wurden. Anschliessend beratschlagte er eifrig mit zwei Leuten neben sich, bevor er sich wieder zu ihnen umwandte. "Händler also? Da habt ihr aber eine weite Reise hinter euch. Besonders wo ihr die Netze nicht nutzt. Ich denke ihr solltet eine Pause einlegen. Ihr kommt zu uns auf eine Tasse Tee." Er lachte. Kosta schmunzelte leicht, vorallem froh, dass sie nicht gleich umgebracht werden sollten. "Erzählt mir mehr von dieser Leandra und diesem Jason. Sollten wir die kennen?"
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Re: Der Verrat

Beitragvon Ayden » Sa 20. Aug 2022, 13:25

Er sprach anscheinend mit stolzen Raejern, denn sie wurden gleich wütend, als Ayden erklärte, wohin sie mit den Waren unterwegs waren. Sofort glaubten die Männer, Ayden würde den Feind beliefern, sie wären goldgierige Verräter. Ayden war bereit seinen Degen herbei zu rufen, als der Sklave tatsächlich vor ihn trat und bettelte, dass sie sie nicht töteten. Sie hätten eine Nachricht von Leandra und Iason. Die Waren wären nicht für den Feind. Ayden wusste nicht wer mit Leandra und Iason gemeint war. Etwa Malatestes Deckname Iason Bonderus?
Tatsächlich. Der Sklave berief sich auf ihn und schien zu glauben, dass dieses Räuberpack hier darauf ansprang. Der Anführer der Gruppe zögerte und stürzte sich nun doch nicht gleich auf ihn. Er redete leise mit seinen Leuten. Ayden verstärkte automatisch seine Sinne, um zuzuhören. Allein die Tatsache, dass die Räuber direkt vor ihnen sich unterhielten, ließ vermuten, dass sie sich in der Anwendung der Kunst nicht allzu wohl fühlten.
Aber der Anführer kehrte diesen Rückschluss gleich auf sie um, warf ihnen vor, wieso sie die Netze nicht nutzen würden. Das war in der Tat eine berechtigte Frage.
"Wir haben auf dem Weg neue Waren eingekauft und hofften wir könnten auf der Reise noch mehr Sachen ein- und verkaufen", erklärte Ayden. "Für die guten Leute dieses Landes besonders günstig. Wir wissen doch alle, dass die rotschwarzen Soldaten guten Sold kriegen. Dann sollen sie für unser Zeug auch gut blechen", versuchte er noch umzukehren wieso sie ihr Gut an die Feinde verkauften. Händler waren nunmal Händler, sie verkauften an die, die am besten zahlten und gaben horrende Preise aus.
Der Redeführer wollte, dass sie mit ihnen kamen, fragte dann genauer nach Leandra und Iason. Ayden überließ da wieder dem Sklaven das Reden. Es schmeckte ihm überhaupt nicht mit diesen Rebellen - oder Räubern - mitzugehen. Das hielt sie nur auf.
*Wie weit sind wir vom Fort weg? Die halten uns nur auf*, sandte er Kosta auf einem geschützten Speerfaden.
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Re: Der Verrat

Beitragvon Kosta » Sa 20. Aug 2022, 15:49

Der Haushofmeister stieg sofort auf die entsprechende Gesinnung der Rebellen oder Räuber ein und erklärte, dass sie die dhemlanischen Soldaten um ihren Sold bringen wollten. Gute Reajer würden ihre Ware jedoch günstig erhalten. Er mimte ganz den geschäftigen Händler und kam glaubwürdig rüber.
Nur konnte es ein Problem werden, wenn die Rebellen sie als Fähnchen im Wind ansehen würden oder wenn sie einen derartigen Hass auf die Dhemlaner hatten, dass sie ihnen noch nicht einmal Schuhe und Zigaretten gönnten. Etwas, was durchaus verständlich wäre, bei den Gräueltaten, die die dhemlanische Armee schon angerichtet hatte. Fabiene hatten die Raejer ja schon alleine aufgrund seiner Herkunft töten wollen. Solchen Leuten war egal, dass Händler eben an den meist bietenden verkauften. Denen war Ehre und Integrität wichtiger und wer sich nicht daran hielt, wurde geköpft. Sie mussten also aufpassen.
Und wenn sie tatsächlich einen derartigen Hass gegen die Dhemlaner empfanden, waren es womöglich tatsächlich die Widerstandskämpfer, die sich überall im Süden versteckt hielten. Dann müssten sie mit ihnen Kontakt aufnehmen, damit sie aufhörten die 6. zu bekämpfen, wenn es soweit war und ihnen bei ihrer Falle helfen. Also versuchte Kosta mit einem Schuss ins Blaue herauszufinden wer die Leute waren und ob sie ihnen helfen konnten. Dadurch musste er allerdings auch etwas von sich selber preisgeben und etwas von ihrer Händlertarnung wegkommen.

Es schien zu funktionieren und der Anführer, ein Prinz, stockte und besprach sich mit seinen Assistenten. Sie überlegten, wie solch verlauste Händler an die Namen gekommen wären und ob sie es einfach nur als Passwort hielten oder wirklich in Leandras und Jasons Namen geschickt worden waren. Schlussendlich entschieden sie sich dafür, sie jemandem zu zeigen, der dies bestätigen könnte. Bis dahin wollte der Anführer jedoch noch mehr über Leandra und Jason erfahren.

*Etwa einen halben Tagesmarsch*, sandte Kosta knapp zurück. *Mit dem Pferd weniger. Sie mögen uns aufhalten, aber womöglich gewinnen wir etwas durch sie. Wenn sie zu den Rebellen gehören, müssen wir ihre Unterstützung gewinnen. Ausserdem, wo wollt ihr lieber übernachten? In einem baufälligen Dorf voller Leichen oder hier bei möglichen Verbündeten.* Drei Stunden würden nun wirklich keinen Unterschied machen. Wenn es wirklich nur halsabschneiderische Verbrecher waren, die sie töten wollten, konnte Ayden sie noch immer alle niederstecken. Zumindest hatte der Speerfaden so geklungen, als hätte er gut Lust drauf.

"Leandra aus dem Haus der Schmetterlinge", antwortete Kosta dem Anführer mit einem Lächeln und einem Augenzwinkern. So hatte das Bordell geheissen, in dem er sich mit der Hexe getroffen hatte. "Sie kennt Jason auch. Gross, blond, super hässlich..." Kosta war sich nicht sicher, doch er vermeinte den Anführer unter dem Tuch, welches er sich vor Mund und Nase gebunden hatte, breit grinsen zu sehen. Bevor er dann wieder ernst wurde.
"Ich habe von einem Bonderus gehört", meinte er. "Soll in der Bucht von Loraka gestorben sein. Verbrannt. Zusammen mit einem Haufen irren, die glaubten, sie könnten mit einem Schiff den ganzen Stützpunkt angreifen."
"Ich habe was anderes gehört", entgegnete Kosta. "Dass die Irren mindestens fünf dhemlanische Kriegschiffe versenkt haben und anschliessend fröhlich in den Sonnenuntergang gesegelt sind." Geraune war zu hören, woher der fremde das wüsste.

Sie gelangten an den Rand eines Waldes. Es gab da auch ein Tobel mit einem kleinen Bach in der Mitte. Dort hiess es, dass sie warten sollten. Ein Ruf wurde ausgesandt. Es dauerte eine ganze Weile, aber schliesslich traten weitere Vermumte aus dem Wald. Eine schlanke Gestalt, wohl eine Hexe, schien sich besonders für sie zu interessieren. Offen liess Kosta sich mustern, blieb auf der Hut. Bis die Frau auf einmal erfreut aufquitschte.
"Bist das du Iason?" fragte sie ungläubig, während sie neugierig näher kam. Kosta lächelte schief und fuhr sich durchs Haar, bevor er Goldauges Münze hervorrief und sie ihr zuschnippte. Er hatte Leandras Stimme erkannt. Die Hexe fing die Münze geschickt auf, betrachtete sie kurz und schnippte sie Kosta zurück, der sie noch im Flug verschwinden liess. "Wahnsinn, ihr Irren habt es tatsächlich geschafft. Ich dachte du nimmst mich auf den Arm. Beim Feuer der Hölle. Das ist ja sowas von krass." Sie riss ihr Kopftuch herunter und fiel Kosta um den Hals, der sie strahlend auffing.
"Ohne euer Ablenkungsmanöver hätten wir es niemals geschafft", lachte er und wirbelte die Hexe einmal herum, bevor er sie sanft wieder absetzte. "Ihr habt und den Arsch geretten."
"Und jetzt bist du wieder da."
"Und jetzt bin ich wieder da. Hab doch gesagt, dass ich euch nicht vergessen werde."
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Re: Der Verrat

Beitragvon Ayden » Sa 20. Aug 2022, 18:03

Ayden bekam zurückgesandt, dass das Fort nicht mehr weit entfernt war. Vermutlich würden sie es heute abend erreichen, doch der Sklave wollte trotzdem hier bleiben. Wenn diese Gruppe zu den Rebellen gehörte, müssten sie ihre Unterstützung gewinnen. Zudem schien der hayllische Krieger diese verlauste Truppe als Aydens neuen Unterschlupfort auserkoren zu haben. Der Prinz war davon alles andere als begeistert. Sie wussten nicht einmal, ob dies hier Verbündete waren. Die Kenntnis der Namen hin oder her.
Der Anführer stellte ihnen Fragen, während die Männer sie abseits der Wege zu führen begann. Ayden verstand der Versuchung ein Schild um sich herum zu errichten. Wachsam versuchte er die Rebellen im Blick zu halten, so dass sie ihm nicht in den Rücken fallen konnten. Kosta begann den Fragesteller für sich zu gewinnen, beantwortete die Fragen. Offensichtlich zufriedenstellend, denn es passierte ihnen nichts und je mehr der Sklave preisgab was er wusste, desto lockerer schienen die Männer zu werden.
Sie überquerten eine hügelige Wiese, vorbei an hoch gewachsenen Palmen ehe sie zu einem dichtgrünen Wald gelangten. Bei einem plätschernden Bach hielten sie an. Es waren einige Trampelpfade zu erkennen von denen bald neue Rebellen kamen, die Gesichter vermummt durch verdreckte Halstücher, die sie über Mund und Nase gezogen hatten.
Es waren auch Frauen dabei und eine von ihnen kam neugierig auf den Sklaven zu ehe sie ihn plötzlich erkannte und in pure Freude ausbrach. Ayden stöhnte innerlich auf. Kannte der Krieger etwa überall in Raej Leute? Natürlich war es sehr hilfreich, jaja, aber der Haushofmeister war es nicht gewohnt einmal nicht im Mittelpunkt zu stehen. Er teilte das Licht der Aufmerksamkeit nicht gerne. Schweigend beobachtete er wie der Sklave mit der Hexe scherzte, sie feste umarmte und herumwirbelte als wären sie in einem kitschigen Liebesroman.
Ayden trat nach einem Moment des Abwartens daneben. "Iason, sind das die Freunde von denen du erzählt hast?", stellte er sich unwissend. Der Sklave könnte ihn aber auch ruhig per Speerfaden informieren auf was er sich hier einstellen sollte. "Ich bin Evan. Iason hier war so freundlich mich auf meinen Reisen zu begleiten." Ayden verneigte sich charmant vor der fröhlichen Hexe.
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Re: Der Verrat

Beitragvon Kosta » Sa 20. Aug 2022, 19:12

"Man erkennt dich kaum wieder mit deinen blonden Haaren", staunte Leandra. "Oh und deine Augen sind ja auf einmal auch grün."
"Ja, ich dachte, es wäre an der Zeit, mal was neues auszuprobieren. Das vorhin wurde mir zu... bekannt", lachte Kosta locker. "Was ist mit dir? Warum bist du hier und nicht in Loraka?" Das Gesicht der Hexe verdüsterte sich.
"In Loraka wurde es zu heiss, nachdem der halbe Hafen gesprengt wurde", meinte sie finster. "Ich dachte mir, dass ich lieber hier her komm und dafür sorgen, dass die dich hier erkennen, wenn du tatsächlich kommst." Was wohl eigentlich hiess, dass sie hier her hatte flüchten müssen. Leandra hatte ihm nie wirklich geglaubt, dass er wieder kommen würde und womöglich gar noch Hilfe aus Hayll mitbrächte.
"Was ist in Loraka passiert, Leandra?"

Bevor die Hexe ihm jedoch antworten konnte, trat Ayden zu ihnen und verneigte sich galant vor der Hexe. Mit einem charmanten Lächeln stellte er sich vor. Natürlich, wenn es um eine Frau ging, schien er das Wort grimmig gar nicht mehr zu kennen. Allerdings wollte er auch Informationen haben, die Kosta ihm noch nicht hatte senden können.
"Ja, Leandra ist die mutige Hexe aus Loraka, von der ich dir erzählt habe", nickte Kosta. "Sie hat sehr dabei geholfen, dass Prinz Bonderus und ich mit den richtigen Leuten in Kontakt treten konnten. Und natürlich dass wir schliesslich von da haben fliehen können."
"Freut mich dich kennen zu lernen, Evan", nickte Leandra ihm freundlich zu. "Was führen dich deine Reisen denn bis hier her. Hier ist es ziemlich gefährlich."
*Darf ich Euch als Boten aus Hayll vorstellen?* fragte Kosta rasch per abgeschirmten Speerfaden, als ihm eine Idee kam. *Dann könntet ihr selber mit ihnen verhandeln.* Als Bote hätte sein Wort gewicht. Dennoch müsste er nicht seine wahre Identität preisgeben.

"Leandra, könnt ihr eure freudige Wiedersehensfeier auf später verschieben?" mischte sich da der Redeführer wieder ein und trat zu ihnen. "Wir sind hier nicht sicher. Die Dhemlaner schicken immer wieder Patroullien aus. Manchmal kommen sie bis hier hoch." Die Lorakerin nickte. Ja, es war besser hier von diesem Waldrand zu verschwinden, wo man sie leicht entdecken konnte.
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Re: Der Verrat

Beitragvon Ayden » Sa 20. Aug 2022, 19:15

Nachdem der Sklave mit der Hexe die neusten Informationen ausgetauscht hatte (worunter auch seine neue Haarfabe fiel...), hielt es Ayden für angebracht sich vorzustellen und den Hayllier daran zu erinnern, dass er auch noch hier war. Charmant begrüßte er die Hexe und Kosta ließ ihn während des Gesprächs wissen, dass es sich dabei um eben jene Leandra handelte, die ihm bei der Flucht aus Loraka geholfen hatte. Ayden hatte darüber den Bericht gelesen, war nun ungefähr im Bilde, auch wenn der Bericht nicht alle Einzelheiten und Nuancen enthalten hatte.
"Das war wirklich sehr mutig, Leandra", bekräftigte Ayden anerkennend. "Danke, dass ihr Iason beigestanden habt."
Die Hexe fragte ihn wieso Evan hier unterwegs wäre, da es sehr gefährlich in den Landstrichen geworden war. Ayden nickte betrübt. "Ja, das ist bedauerlich, deswegen war ich sehr dankbar über Iason als Reisebegleiter. Er kennt sich hier wirklich sehr gut aus."
Der Sklave sandte ihm fragend, ob er ihn als Boten aus Hayll vorstellen wollte, damit Ayden selbst mit den Rebellen verhandeln könnte. Der Prinz sandte knapp seine Zustimmung. Bevor es so weit kam, dass sie darüber reden konnte, meldete sich einer der Männer und drängte sie dazu weiterzugehen. Es wäre nicht sicher und sie sollten tiefer in den Wald.

So begab sich die Gruppe in den Wald. Der kleine Wagen hatte seine Mühe auf den kleinen Wegen und manches Mal mussten die Männer schieben helfen oder das Pferd antreiben. Es war schwül und warm unter dem Blätterdach. Ayden tastete aus Gewohnheit nach einem Seidentuch in seiner Anzugsjacke, aber er hatte weder das eine noch das andere. Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß aus der Stirn.
Sie gelangten nach einer Weile zu ein paar gut getarnten Hütten im Wald. Mehrere Raejer kamen ihnen entgegen, einige hatten Pfeil und Bogen gespannt und auf sie gerichtet.
"Rajan ist wieder", rief einer. "Und er hat Gäste dabei!"
Rajan war wohl der Anführer der kleinen Gruppe, er sagte den anderen gleich, sie sollten die Waffen runternehmen und stecken lassen. Leandra stellte ihnen Iason vor, von denen die meisten wohl schon genug Geschichten gehört hatten.
Dann stellte der Sklave Ayden endlich als Boten Haylls vor, womit er nun doch zum ersten Mal die Aufmerksamkeit der Rebellen hatte.
"Das ist korrekt. Ich hielt es nur für einfacher als Händler durch Raejs zu reisen", erklärte Ayden. "Sion ist eine Bedrohung für uns alle und sollte es ihm gelingen Raej zu erobern, sind wir als nächstes dran", beschwor er dramatisch. "Deswegen möchte Hayll Raej unterstützen. Iasons Kontakte zu euch erschienen mehr da sehr vorteilhaft."
Daraufhin brachte sie Rajan in seine Hütte, um ungestört zu reden. Ayden zeigte ihm ein Schreiben mit dem Siegel der Königin, um seine Echtheit zu beweisen.
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Re: Der Verrat

Beitragvon Kosta » Sa 20. Aug 2022, 19:16

Inzwischen hatte Ayden nichts mehr dagegen, mit den Rebellen mitzugehen. Vielleicht sah er selber ein, dass ein paar Stunden sie nicht gross aufhalten würden. Vielleicht bekamen sie hier sogar eine warme Mahlzeit. Nicht dass ihnen in der schwülen Hitze von Raej kalt geworden wäre. Doch etwas Abwechslung zu Brot und Käse wäre schon schön. Besonders für den Haushofmeister, der sich das alles rein gar nicht gewöhnt war, aber erstaunlich tapfer durchhielt.
Ein Versteck bei den Rebellen war jedenfalls alleweil sicherer und gemütlicher, als ein zugiges, zerstörtes Dorf. Besonders jetzt, wo sich herausgestellt hatte, dass Leandra auch hier war und sie für sie bürgen konnte. Da durfte Kosta Ayden gar als hayllischen Botschafter vorstellen. Was auch viel sinnvoller war. Ayden konnte viel besser in Timaris Namen sprechen. Ausserdem konnte der Haushofmeister die Rebellen selbst von seinem Plan überzeugen, Zorya in eine Falle zu locken. Insbesondere, wo er so genaue Vorstellungen hatte, wie es geschehen sollte, dies aber nicht Kosta mitteilen wollte. Für den Sklaven wäre es also entsprechend schwierig, das richtige zu fordern.

Erst einmal wollte der Anführer jedoch weg hier von dem ausgestellten Waldrand. Das klang nur logisch, also zogen sie sich in den Wald zurück. Ihr Wagen stellte sich dabei etwas als ein Hindernis heraus, doch zum Glück hatten sie genügend Männer dabei, die halfen zu schieben oder zu heben, wenn es nötig sein sollte. Bis auf Ayden packten alle einmal mit an. Kosta rollte innerlich mit den Augen. Prinz Asar war zwar ein guter Schauspieler, wenn es bestimmte Situationen erforderten. Doch wenn es darum ging die Rolle ununterbrochen zu leben, drückten da manchmal schon seine adligen Attitüden durch.

Tiefer im Wald stiessen sie auf gut verborgene Hütten, die scharf bewacht wurden. Raejer ziehlten mit Pfeilen auf sie, damit sie ja keine Dummheiten machten. Hatten sie nicht vor und sobald bekannt wurde, dass Rajan, wohl der Anführer, zurück sei und Leandra ihn vorgestellt hatte, entspannten sich die Wachen. Wobei Kosta sich unwillkürlich fragte, an welchen Iason die Raejer wohl dachten. Das gab bestimmt verwirrungen, wenn einer von einem zierlichen, freundlichen Krieger sprach und der andere von einem draufgängerischen, hünenhaften Kriegerprinzen. Dass es zwei Iasons gab, dürfte wohl unterwegs verloren gehen. Es war ein lustiges Gedankenspiel, dem Kosta jedoch nicht all zu lange nachhängen konnte.

"Dies ist mein Begleiter Evan", stellte Kosta nun endlich Prinz Asar vor. "Zwar verkleidet, doch nur zum Schutz, denn er ist ein offizieller Bote Haylls und darf im Namen der Königin sprechen." Das Staunen war gross. Leandra knuffte ihn in die Seite.
"Hätte nicht gedacht, dass du das wirklich fertig kriegst. Ist der auch wirklich echt?" Auf einmal sah sie Ayden mit ganz anderen Augen an.
"Natürlich", beteuerte Kosta. Echter gings gar nicht. Immerhin war er der Haushofmeister höchst persönlich. Dennoch folgten sie Rajan erst einmal in eine Hütte, die wohl als Besprechungsraum diente, wo Ayden sein Siegel zeigen konnte. Da stahl sich Hoffnung auf die Gesichter der Raejer.

Von nun an übernahm Ayden die Leitung der Gespräche und war schon bald ganz in seinem Element. Kosta musste zugeben, dass es faszinierend war, ihm dabei zuzusehen. Wie er Informationen über die Lage der Rebellen einsammelte, wissen wollte, wie es um die 6. stand und Pläne erläuterte, wie man weiter vorgehen könnte. Irgendwann fiel sein Blick dabei auf Leandra, die wohl ganz ähnlich geschaut hatte wie er selbst. Sie bemerkte seinen Blick ebenfalls und sie grinsten einander an. Es war schön, den anderen am Leben zu wissen, selbst wenn sie einander nicht gut kannten. Es war einfach schön, dass jemand weniger gestorben war.

Es wurde später Nachmittag und schliesslich früher Abend. Ein kräftiger Eintopf wurde gereicht. Reiss mit Gemüse und gar etwas Fleisch darin. Es schmeckte wirklich nicht schlecht. Dann aber war es Zeit für Kosta zu verkünden, dass er noch weiter wollte. Er wollte auch noch mit der 6. Kompanie Kontakt aufnehmen und sie dazu bewegen, sich ihnen anzuschliessen. Den Rebellen wollte es nicht so recht gefallen, da bei der Eroberung von Fort Maloun viele Raejer gestorben waren. Sie wollten die Verbrecher lieber büssen lassen, anstatt sie auf ihrer Seite zu wissen. Doch auch sie sahen ein, das zweiteres viel vernünftiger war.

So brach Kosta mit dem Einsetzen der Dämmerung ein. Er hatte wieder seine dhemlanische Rekrutenuniform angezogen. Nicht um die Soldaten aus der 6. zu täuschen. Sie würden inzwischen wohl wissen, was in Loraka geschehen war. Es ging vielmehr darum, Zugehörigkeit zu vermitteln und vorallem sah man schwarz in der Dunkelheit sehr schlecht. Kosta wusste noch nicht, wie er sich dem Fort nähern wollte. Erst einmal hielt er seine Signatur jedenfalls verdeckt. Vielleicht würde er auch bis zum Morgengrauen warten. So oder so bezweifelte er, dass er nah genug heran kommen würde, um am Tor anzuklopfen. Er musste den richtigen Moment abpassen, wo Leute wache standen, die ihn nicht gleich mit Pfeilen durchlöchern wollten.
Ach, dabei wäre Kosta ihnen doch am liebsten entgegen geflogen. Erst Zucker um den Hals, um ihm einen dicken Schmatzer aufzudrücken und dann Tiger um den Hals, um ihm von seiner Tochter zu erzählen. Es waren so frohe Botschaften, dass es Kosta vor Freude im Bauch richtig kribbelte und er ganz nervös wurde. Fast wie einem Schulmädchen auf seinem ersten Ball. Dabei war das doch bescheuert und ziemlich Lebensgefährlich. Dennoch hielt er es jeweils nicht lange aus und musste schon bald wieder wie ein Honigkuchenpferd strahlen.
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Re: Der Verrat

Beitragvon Yadriël » Sa 20. Aug 2022, 19:17

"Befehl ist Befehl", seufzte Einauge.
"Befehle kann man ändern", entgegnete Zucker grinsend, während Rashar hinter dem Schreibtisch stand und auf die Papiere starrte. Er war schon seit einer Weile in tiefes Grübeln versunken. Der Bote war gestern gekommen. Nachricht aus Loraka. Dhemlan wollte weiter vorrücken. Die 3. Kompanie war bereits vorgerückt Richtung Zamora, um dort einen zweiten Stützpunkt aufzubauen, doch sie selbst sollten von Fort Maloun aus weiter Richtung Nordwesten, um auszukundschaften wie weit die Truppen Benksabas vorgerückt waren. An sich kein Problem, wenn sie nicht alle wüssten, dass im Nordwesten riesige Dschungel auf sie warteten, die voll mit Rebellen waren. Für die Dummköpfe in Loraka waren Rebellen und Benksaba Soldaten alle die gleichen, doch Zucker wusste, dass es dort kleine aber feine Unterschiede gab. Und selbst die Rebellen hatten einzelne Splittergruppen. Irgendwelche Bauern, die sich zusammengeschlossen hatten, um Soldaten auszurauben, waren genauso dabei wie Pélages Truppe. Und Pélage würde nicht sehr erbaut sein, wenn plötzlich eine ganze Kompanie begann ihren Wald zu durchkämmen.
"Es werden mehr Einheiten vom Süden kommen. Das lässt sich nicht ändern", ergriff Rashar plötzlich das Wort. "Es liegt an uns zu regulieren wieviele kommen werden. Und wie unvorsichtig sie sein werden..."
"Dann sagen wir ihnen nicht, was in den Wäldern auf sie wartet?", fragte Zucker. Der Kommandeur schüttelte den Kopf.
"Ausrücken müssen wir trotzdem." Er rieb sich die Stirn. "Pélage wird sich freuen..."
Rashar warf ihm einen Blick zu. "Halte du dich nur an deine Aufgabe."
Zucker grinste, ging die Treppe hinunter und zurück nach draußen. Sein durchgeschwitztes Uniformunterhemd klebte an seinem Rücken. Die Jacke dazu hatte er längst aufgegeben. Draußen hielt er Ausschau nach seiner Aufgabe... der Soldat blickte sich um, stromerte durch das Fort ehe er die Hexe entdeckte. Sie hatte langes blondes Haar, das sie zu einem Zopf gebunden und hochgesteckt hatte. Sie war die einzige im Fort, die noch ihre Uniform korrekt trug. Die Botin aus Loraka.

Zucker kam langsam näher, umarmte sie von hinten und drückte ihr einen Kuss auf den Nacken.
"Hey, blonde Schönheit..", raunte er ihr zu. Die Botin, ihr Name war Anzalya, lachte.
"Nicht hier. Die anderen starren alle", erwiderte sie und drehte sich um. Das taten sie in der Tat. Eine Gruppe Soldaten blickte zu ihnen rüber. Größtenteils Männer mit gierigen Blicken im Gesicht. Rittersporn hielt sich die gespreizten Finger vor den Mund, schob seine Zunge provozierend zwischendurch, die anderen neben ihm spöttisch lachten. Dabei waren sie bloß neidisch. Abgesehen von diesen Trotteln war seine Aufgabe sehr angenehm und Anzalya war hübsch genug, dass es leicht fiel sie zu beschäftigen und hier zu halten.
"Dann lass uns wohin gehen, wo man uns nicht anstarrt", schlug Zucker der Botin vor. "Raus aus diesem Dreckslos."
Anzalya strich über seine Brust. "Du bist so gefährlich..."
Zucker zog sie bestimmend mit sich. Es war bereits dunkel und die Hitze war ein wenig geschwunden. Perfekt für ein Stelldichein. Gemeinsam verließen sie das Tor. Die zwei gelangweilten Wachen warfen ihnen anzügliche Sprüche zu.
Die Botin verdrehte die Augen. "Du solltest mit nach Dhemlan kommen. Meine Mutter ist Leiterin der Heilerinstation in Legourge. Sie würden dein Gesicht sicher wieder heil machen."
"Mal sehen. Erst einmal haben wir diesen Außeneinsatz hier." Er zwickte sie in die Seite, raubte ihr einen Kuss ehe sie einen Trampelpfad um das Fort nahmen, der weiter einen Hang runter ging und zwischen einigen großen grünen Farnen durch. Zucker nutzte schon den Weg, um Anzalya ordentlich anzuheizen. Als sie eine Stelle zwischen den Farnen gefunden hatten, die angenehm genug war, blieb er stehen, küsste leidenschaftlich ihren Hals, öffnete mit einer Hand ihre Bluse.
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Re: Der Verrat

Beitragvon Kosta » Sa 20. Aug 2022, 19:22

Vorsichtig wagte er sich an den Waldrand. Sein Pferd hatte tiefer in dem Dschungel angebunden, da er fürchtete, dass es ihn womöglich verriet. Er war dem Fort nun ziemlich nahe gekommen. So nahe, dass er die vielen Signaturen der Soldaten gut spüren konnte. Seine eigene hielt er deswegen besonders gut verborgen, während er hinter einem Busch hervorspienzte und die dunklen Umrisse des Forts beobachtete. Jetzt musste er da nur noch irgendwie reinkommen und zu Prinz Rashar gelangen. Kosta hatte keine Ahnung, wie er das bewerkstellingen sollte.
Er konnte ja schlecht gemütlich bis zum Tor schlendern und einfach dort anklopfen. Schon gar nicht Nachts. Er würde erschossen, bevor er es erreichte und Rashar würde nicht einmal erfahren, dass er je hier gewesen war. Er müsste sich also bei Tageslicht an das Fort heran wagen. Was wiederum Prinz Rashar womöglich in Schwierigkeiten bringen konnte, wenn er ihn einfach am Leben liess. Er würde ihn zumindest einsperren müssen, was aber wiederum hiess, dass Kosta nicht bei Besprechungen dabei würde sein können.

Ach, was machte er sich so komplexe Gedanken, wenn er noch nicht einmal eine Idee hatte, wie er sich dem Fort nähern wollte, um da so etwas ähnliches zu tun, wie anzuklopfen? Oder ob er doch lieber versuchen sollte, einfach über die Mauer zu klettern? Das war wahnsinnig und würde niemals funktionieren.
Egal was er schlussendlich tun wollte, jetzt war nicht die richtige Zeit dafür. Noch waren zuviele Soldaten wach, als dass er sich über die Mauern hätte schleichen können. Gleichzeitig war es zu dunkel, um höflich anzuklopfen. Besser er wartete also noch ab und versuchte sich einen halbwegs funktionstüchtigen Plan zurecht zu legen.

Kosta wollte sich gerade wieder tiefen in den Dschungel zu seinem Pferd zurück ziehen, als er eine Bewegung unterhalb des Forts sah. Das Farn, welches den Hügel bedeckte, wackelte und zwei dunkle Schatten waren darin zu sehen. Kosta duckte sich und spannte sich an. Sie hatten ihn doch nicht etwa schon entdeckt. Während er angespannt lauschte, war Kichern zu hören. Dann hörten die Schritte auf und kurz darauf war ein wohliges Seufzen zu hören. Kosta musste grinsen. Das klang ja sehr... gemütlich. Sicherlich nicht sonderlich bedrohlich.

Ganz vorsichtig schickte er seine Sinne aus, um herauszufinden, aus wem dieses Liebespaar bestand. Vielleicht war es ja jemand, dem er sich offenbaren konnte. Die Frau erkannte er nicht. Merkwürdig. So viele Frauen gab es in der 6. nähmlich nicht. Andererseits hatte er auch nicht jede Person der Kompanie persönlich kennen gelernt. Dafür erkannte er den Mann. Kosta strahlte glücklich in die Dunkelheit hinein. Der Prinz lebte also noch und hatte es zurück zu seinen Freunden geschafft. Das war wunderbar.
*Schön zu sehen, dass du tatsächlich gut auf dich aufpasst*, sandte er ihm anrüchig auf einem gut abgeschirmten Speerfaden. *Dann lass mal sehen, was du so drauf hast.* In übermütiger Laune sandte er Zucker ein Bild von sich, wie er in seiner schwarzen Uniform mit vor der Brust verschränkten Armen an einen Baum lehnte und zu ihnen hinunter sah, als würden es Zucker und seine Begleitung gleich zu seinen Füssen treiben.
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Re: Der Verrat

Beitragvon Yadriël » Sa 20. Aug 2022, 19:22

"Uhhh, deine Brust fühlt sich so gut an", schwärmte Anzalya, während ihre Finger unter sein Hemd glitten. "Aber du könntest mal wieder ein Bad vertragen", fügte sie kichernd hinzu.
"Hat dich noch nie gestört", entgegnete Zucker selbstbewusst, hatte vorne ihre Bluse geöffnet und knetete nun ihre Brüste. Die Dhemlanerin stöhnte erregt, zog auch ihm sein Hemd aus. Sie küssten sich heftig, als Zucker aus heiterem Himmel einen vollkommen unerwarteten Speerfaden erhielt. Es erwischte ihn so kalt, dass er Anzalya ein bißchen zu heftig in die Lippe bis.
Iason! Ausgerechnet der. Das durfte doch nicht wahr sein. Konnte das sein? Vielleicht hatte Zucker sich auch eingebildet, dass... er erhielt ein mentales Bild von dem Hayllier wie er in schwarzer Uniform an einem Baum stand, die Arme abwartend verschränkt. Zucker fluchte innerlich. Das gabs ja echt nicht. Was machte der hier? Wie dumm musste man sein nochmal hierher zu kommen? Hatte ihm sein erster Aufenthalt nicht gereicht? Und dennoch freute sich der Soldat. Iason hatte also überlebt.
"Süßer?", fragte die Botin verwirrt, weil Zucker nicht mehr reagiert hatte.
"Es ist nichts. Ich dachte, ich hätte etwas gehört", erklärte er, blickte kurz zwischen den Farnen durch, ob er etwas erkennen konnte, aber es war zu dunkel. "Komm her..", raunte er und zog Anzalya dichter, küsste sie mit neuer Leidenschaft. Isaon, das konnte doch nicht sein, dieser Idiot... hatte er einen neuen Spionpiratensklavenauftrag oder was?
Zuckers Gedanken rasten. Er öffnete der blonden Hexe die Hose, zog sie halb herunter, drückte Anzalya dann auf den Boden, wo er ihr die Hose gänzlich herunterzog. "Kein Höschen... wie frech", stellte er fest, leckte sich über die Lippen. Die Hexe grinste ihn an.
"Für dich." Sie spreizte schon automatisch ihre Beine. Zucker kniete sich dazwischen, beugte sich vor und küsste ihre Brüste verlangend ehe er sich seinen Weg hinunter arbeitete zu ihrer Blume.
Die anderen Soldaten mochten ruhig neidisch auf ihn sein, aber das hier war harte Arbeit. Anzalya war nämlich ziemlich unersättlich und unter zwei Höhepunkten lief bei ihr gar nichts. Es war Zuckers eigene Schuld. Er hatte sie viel zu sehr verwöhnt. Der Prinz küsste ihre feuchte Spalte, tauchte seine Zunge in sie, begann sie gekonnt zu lecken bis Anzalya die Beine in der Luft hatte und nur noch manisch stöhnte.

Während er da so lag und seine Aufgabe bestens erfüllte, dachte Zucker unentwegt an Iason. Ob er sie wirklich beobachtete? Und was machte der Idiot hier? Das durfte nicht wahr sein. Wenn die falschen Leute Iason entdeckten, würden sie ihn töten. Was sollte die Uniform? Er konnte nicht zurück in die Armee.
Unter ihm entschwebte Anzalya in einen traumhaften Höhepunkt. Zucker öffnete seine Hose mit einer Hand, lutschte derweil sinnlich an Anzalyas Lustpunkt, was der Hexe schnell den Rest gab.
"Jetzt bin ich dran. Das weißt du doch", sagte er ihr danach rau, packte sie und drehte sie herum. Die Botin zitterte noch, aber Zucker wartete nicht lange und schob sich hart von hinten in sie, während sie unter ihm lag. Anzalya schrie lustvoll auf. Man konnte sagen was man wollte, aber sie war immer sehr enthusiastisch dabei und sie fühlte sich gut an so kurz nach ihrem ersten Höhepunkt.
Er bearbeitete sie mit langen, sinnlichen Stößen. Die Hexe war sowieso schon hin und weg. Zucker ertappte sich dabei wie er an Iason dachte und den Sex mit ihm. Es war nur zweimal gewesen, aber trotzdem war ihm das in Erinnerung geblieben. Genauso wie ihr Messerkampf. Oder der kurze raue Abschiedskuss.
Der Kerl hätte echt nicht wiederzukommen brauchen. Zucker vögelte die Hexe unter sich schneller, die Hände an ihrem breiten knackigen Hintern. Nicht lange danach und er ergoss sich in ihr, stöhnte dunkel. Anzalya war ohnehin schon fertig. Als er sich aus ihr zurückzog, rollte sie sich zur Seite und sah ihn schmollend an.
"Du sollst doch nicht in mir kommen, ich mag das nicht", erinnerte sie ihn und rief ein Tuch herbei.
Zucker gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. "Bei dir vergess ich mich so schnell... du bist schuld", warf er ihr zärtlich vor, nahm ihr das Tuch ab und reinigte sie behutsam zwischen den Beinen bis Anzalya zufrieden war. Der Soldat erhob sich, trat zwischen die Farne.
"Wo gehst du hin?", fragte die Hexe mit gerötetem Gesicht.
"Mich erleichtern. Gleich wieder da." Zucker ging den Hang etwas rauf. Er musste sich einfach vergewissern. Der Soldat zog seine Hose was hoch, hielt sie mit einer Hand fest.
*Hey, Hübscher*, sandte er, als er dann Iason gegenüber trat. Es war doch keine Einbildung gewesen. *Hast wohl mitbekommen, dass ich jetzt voll auf blond stehe.* Der Krieger hatte sich die Haare blond gefärbt wie Zucker trotz der Dunkelheit erkannte. *Was machst du hier?*, fragte er dann, *Du hast kurz Zeit dich zu erklären, dann muss ich wieder zurück.* Er trat zwischen die Büsche und begann zu pinkeln.
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