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Ein längst fälliges Gespräch





Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Kosta » Mi 20. Jul 2022, 18:44

"Ja, die Liebe kann einem blind für alles machen", stimmte Kosta leise zu. Das war womöglich auch ein Grund, weswegen Julia mit Ayden geschlafen hatte, obwohl sie über Kaynes Vater bescheid wusste. Kosta kam die Hexe nicht so kaltherzig vor, wie sie sich gab. Vielmehr wirkte sie für ihn wie ein verängstigtes Mädchen, welches zu ängstlich war, sich ihren Gefühlen zu stellen. Sie könnten sie ja verletzen oder aus der Bahn werfen. "Die kalte Wut hingegen zählt nicht, um deinen Charakter zu bilden. Wichtig ist, was du tust, wenn du nicht mehr in der kalten Wut bist. Wenn du wieder klar denken kannst. Solltest du dich dann entscheiden, etwas grausames zu tun, hast du einen Charakterzug deines Vaters angenommen. Doch so schlimme Dinge du in echter, kalter Wut auch tust, sie zeigen nicht auf, was für ein Mensch du bist."

"Wenn er sie hat, tut er das wahrscheinlich wirklich", meinte Kosta unumwunden. "Natürlich würdest du sie nicht verstossen. Du weisst das. Sie weiss das. Eigentlich. Aber manchmal vergisst man sein Wissen, kann sich nicht mehr daran erinnern. Vielleicht wird sie es neu lernen müssen. Deswegen sage ich dir ja, dass du noch viel, viel Geduld haben musst." Kayne konnte das alles gar nicht glauben und wollte wissen, was aus seinem Freund gewesen war. Wenigstens da konnte Kosta etwas schöneres berichten.

"Ich weiss nicht so recht, wie er das gefunden hat", zuckte Kosta mit den Schultern. Kaynes Tränen nahm er zwar wahr, doch er reagierte nicht darauf, da dies dem Prinzen bestimmt unangenehm gewesen wäre. "Ich glaube, er weiss es selber nicht. Damals war er einfach nur froh, dass es vorbei war. Und dann war er frustriert und verzweifelt, weil es doch nicht so ganz vorbei war. Manchmal wollte er sich rächen, manchmal nicht. Manchmal fand er es zuviel, wie er gerächt worden war, manchmal zuwenig." So oft hatten sie nicht darüber gesprochen. Sie hatten anderes zu bewältigen gehabt. "Doch, er lebt noch. Er wurde mit etwas bestraft, das für ihn schlimmer als der Tod war." Timaris hatte ihm das gesagt und er glaubte ihr vorbehaltlos. Immerhin kannte sie Nevander am besten.
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von Anzeige » Mi 20. Jul 2022, 18:44

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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Kayne » Mi 20. Jul 2022, 18:48

Iason hatte noch eine andere Erklärung für die Taten in kalter Wut. Die würden nichts über seinen Charakter aussagen. Erst wenn er bei klarem Verstand etwas grausames tun würde, hätte er einen Wesenszug seines Vaters angenommen. Machte man es sich damit nicht zu leicht? "Ich bin trotzdem dafür verantwortlich... ich habe es getan." Egal ob er unter kalter Wut gewesen war oder nicht. Hatten es die verdient, die er getötet hatte? Kayne wollte nicht wie sein Vater werden. Er hatte so hart an sich gearbeitet, es nicht zu sein und nun sollte das alles dahin sein? Nein, das konnte er nicht glauben.
"Julia.. sie hat die Informationen über Fjirell von ihm. Ich bin mir fast sicher", bemerkte Kayne düster. "Wieso hat sie das getan? Daraus kann nichts gutes kommen."
Die schweren Tage schienen ihnen erst bevorzustehen. Iason mahnte ihn noch einmal, dass Kayne sehr viel Geduld mit seiner Freundin haben müßte. Eventuell würde sie die selbstverständlichsten Dinge wieder neu lernen müssen. So wie ihm zu vertrauen. "Es ist mir egal, ich werde das alles tun solange wir sie nur finden und retten können. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät und Zelika hat Recht." Kayne versuchte den Becher beiseite zu stellen. Wenn er noch mehr trank, würde er vielleicht etwas spüren.

Noch einmal sprachen sie über Iasons Freund, der nicht wüßte, ob er sich rächen wollte oder nicht. Es hätte oft geschwankt, oft wäre er frustriert gewesen. Der Peiniger würde allerdings noch leben. Es gäbe schlimmere Strafen als der Tod. Kayne legte sich zurück ins Bett, knöpfte sich das Hemd auf und warf es beiseite. Der Alkohol hatte ihn müde gemacht. "Wie kann er mit seinem Peiniger in der gleichen Welt leben? Ich glaube, Siandra würde ihre Entführer töten wollen." Ohje, vielleicht auch foltern... wenn er an den Sklaven dachte den sie sich gekauft hatte. Kayne würde das verhindern. Siandra wollte bestimmt nicht so schlimm wie ihre Peiniger werden. Sie war so lebensfroh und neugierig auf die Welt gewesen...
Der Prinz legte sich auf die Seite. "Schön, dass es dein Freund aber geschafft hat.. das macht Hoffnung, dass Siandra es auch schaffen kann." Er streckte sich, gähnte. Sie redeten noch ein bißchen darüber, doch irgendwann war Kayne eingeschlafen und bekam nicht mehr mit wie der Krieger sich nach dem Licht löschen in der gegenüberliegenden Koje auch schlafen legte.
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Kosta » Mi 20. Jul 2022, 18:49

"Ja, du bist für deine Taten verantwortlich", stimmte Kosta ihm unumwunden zu. "Doch du bereust sie und willst es nicht wirklich wieder tun. Darin liegt der Unterschied. Du machst es nicht tagtäglich weil es dir einfach Spass macht." Kayne war ganz bestimmt nicht wie sein Vater. Der Prinz musste nur erkennen, dass es keine Menschen gab, die keine negativen Seiten hatten. Jeder hatte was schlechtes in sich. Umgekehrt hatte auch jeder etwas gutes in sich. Und genau dieses gute schien Julia bei Ayden Asar entdeckt zu haben.

"Vielleicht hat sie es getan, weil sie genau so verzweifelt ist wie du", überlegte Kosta und vermied es zu erwähnen, dass Julia Ayden wohl vertraute, weil er zu ihr bisher immer sehr gut gewesen war. Womöglich stimmte das so gar nicht. "Vielleicht wollte sie einfach nur einen Anhaltspunkt, den sie erforschen kann, auch wenn es riskant ist. Ich werde sie morgen fragen und gebe dir dann bescheid." Kosta wollte sich auch um die Hexe kümmern. Der Streit hatte ihr bestimmt auch zu schaffen gemacht. Nur ging nicht alles gleichzeitig. So war Kosta froh, dass das erstmal Dido übernommen hatte.

Sie redeten noch weiter bis tief in die Nacht hinein. Kosta gab Kayne noch viele Hinweise und Tipps, wie er Siandra helfen könnte und bot ihm zum Schluss sogar an, dass er ihm schreiben könne, wenn er Hilfe brauchte. Ob Kayne das allerdings noch mitbekommen hatte, wusste Kosta nicht. Denn der Prinz trank schön brav weiter, weinte zwischendurch etwas und fiel schliesslich in komatösen Alkoholschlaf. Kosta rief noch zwei Flaschen klares Wasser herbei, löschte dann das Licht und legte sich ebenfalls schlafen, liess Kayne wie versprochen nicht alleine.

Ziemlich verkatert schlichen sie sich am nächsten Morgen in die Messe, um etwas Frühstück und Tee zu bekommen. Die Mannschaft nahm nicht sonderlich viel Rücksicht auf ihren Zustand und so stöhnten sie nicht selten gequält auf. Das verband und so zwinkerte Kosta Kayne verschmitzt zu. Heute würden sie noch unter dem Kater leiden und morgen konnte der Prinz einen Neuanfang starten.
Kosta selber sah nach dem Frühstück erst einmal nach Zelika, die auf dem Wege der Besserung war und danach beschäftigte er sich mehrere Stunden mit Tileo, der ihn schon heftig vermisst hatte. Kosta ging es ganz ähnlich. Am Nachmittag klopfte er dann bei der Kajüte an, in der sich Tania verschanzt hatte, um sie auch etwas zu trösten.
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Tania » Mi 20. Jul 2022, 18:52

Am Vorabend hatte die Hexe Taelos darum gebeten, dass er ihr doch ein paar von diesen Seekarten geben sollte. Er hatte sich nach kurzem Zögern dazu bereit erklärt und ihr einige über die Gewässer von Challiot und Hayll gegeben. Sie sahen ein wenig anders aus als diejenigen, die er selbst benutzt hatte und nach ein bisschen überlegen kam sie auch darauf was daran anders war. Auf 'ihren' waren keine Routen eingetragen und es gab auch keine markierten Orte. Das hatte sie auf Taelos Karten nämlich gesehen. Aber eigentlich war es ihr auch lieber, dass sie Karten bekommen hatte auf denen noch nichts stand. So konnte sie wenigstens selbst Notizen hinzufügen.
In ihrer Kajüte hatte sich dann die Hexe an den Tisch gesetzt und zu den neuen Karten noch ihre Landkarten herbei gerufen, die sie erworben hatte als sie damals mit Siandra herum gereist war. Damals hatten sie die Karten nicht oft benutzt, doch auf manchen der Karten hatte sie Orte markiert und auch Wege, die bisher nicht als diese eingezeichnet waren. Es war für die Zukunft gewesen, wenn sie vor hatten einen Ort nochmals zu besuchen. Hoffentlich würden sie das tatsächlich eines Tages können.
Tania schob diesen Gedanken von sich. Sie durfte keine Zweifel an Siandra´s Rettung haben. Ansonsten würde sie sich von ihrer Angst übermannen lassen und sich nur selbst im Weg stehen. Und um dem vorzubeugen brauchte sie auch noch eine Beschäftigung. Eigentlich war sich die Glacierin darüber im Klaren, dass sich bestimmt schon jemand damit auseinander gesetzt hatte Fjirells mögliche Verstecke in die Karten einzutragen und daraus die bestmöglichen Orte zum Suchen abzulesen. Aber sie war in diesen Prozess nicht involviert gewesen und sie bekam immer mehr das Gefühl nur nutzlos zu sein, wenn sie sich nicht endlich auch was zur Rettung beitrug. Außer natürlich allen im Nacken zu sitzen und sie zur Eile anzutreiben.

Zunächst fiel es ihr schwer aus den Seekarten schlau zu werden. Es sah alles irgendwie ganz anders aus im Vergleich zu einer Landkarte, aber irgendwann hatte sie halbwegs begriffen was die Zeichen ungefähr bedeuten sollten und auch was sie über die kleinen verstreuten Inseln aussagten. Und sie vermutete bei ein paar der Markierungen, dass dort Flachwasserbereiche waren, durch welche man nicht fahren konnte. Und nachdem sie das alles verstanden hatte rief sie noch die Liste von Ayden mit den möglichen Verstecken herbei. Akribisch begann die Hexe die Verstecke erst auf ihren Landkarten einzutragen und benutzte dieses Wissen dann um es auch auf die kleinen Inseln und Küstenstädte der Seekarte zu übertragen. Am Abend musste sie dann aber Schluss machen, denn Maria kam herein und wollte schlafen gehen. Also räumte Tania ihren Kram auf die Seite und legte sich dann ebenfalls hin.

Am anderen Morgen wurde die Hexe durch Maria geweckt, die sich für den Lärm entschuldigte und dann rasch aus der Kabine flüchtete. Tania hatte keine Ahnung was die andere Frau getrieben hatte, dass sie so einen Lärm machte. Aber im Endeffekt war es ihr auch egal. Dann war sie eben schon etwas früher wach und konnte sich ihren Karten widmen. Aber erst nachdem sie etwas zum Frühstück gehabt hatte. Also begab sie sich in die Kapelle und holte sich dort etwas zu essen und eine große Tasse Kaffee, die sie wie immer schwarz trank. Es herrschte ein reges Kommen und Gehen beim Essen, aber niemand schien besondere Notiz von der Blondine zu nehmen. Ihr war das eigentlich egal, sie war mit ihren Gedanken ohnehin woanders. Also machte sie sich auch alsbald wieder auf den Weg zurück in ihre Kabine um weiter mit den Seekarten herum zu experimentieren.
Wie lange sie so schon saß, konnte sie später nicht mehr einschätzen. Doch aus ihrer Konzentration wurde Tania gerissen als es an der Tür klopfte. Eilig schob sie die Karten unter einen Stapel mit alten Büchern, der ebenfalls auf dem Tisch lag.
„Herein.“ Sie hatte nicht geprüft wer auf der anderen Seite der Tür stand, aber sie würde nicht einmal eine Sekunde brauchen um einen Schild um sich her zu errichten, also brauchte sie keine Angst haben.
Und schon gar nicht vor Iason, der nun ihre Kajüte betrat.
„Oh Hallo... was kann ich für dich tun?“ fragte sie und erhob sich dabei. Vielleicht war er ja gekommen um die Sache von Gestern zu wiederholen. Dann würde sie ihn aber enttäuschen müssen. Für Sex hatte sie gerade keinen Nerv – was wirkliche eine Ausnahme war – jetzt wollte die Glacierin am liebsten weiter machen mit ihrer selbstgesuchten Arbeit.
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Kosta » Mi 20. Jul 2022, 19:16

"Das hatte ich eigentlich dich fragen wollen", antwortete er mit einem sanften Lächeln auf Julias Frage, was sie denn für ihn tun könne. Sie schien nicht mit ihm gerechnet zu haben, nachdem sie ihn herein gebeten hatte. Zudem wirkte die Hexe ziemlich ertappt. Kosta hatte das Gefühl zu stören. Trotzdem trat er ein und schloss leise die Türe hinter sich.

"Ich habe gehört, dass du dich seit dem schrecklichen Streit mit Kayne hier unten verschanzt", fuhr er freundlich fort. "Das musst du doch nicht. Frische Luft würde dir bestimmt nicht schaden." Die Luft hier drin war schon etwas stickig. "An Deck ist auch das bessere Licht zum Lesen." Neugierig sah er auf den Stapel alter Bücher. "Was liest du denn?" Ohne gefragt zu werden setzte er sich auf Julias Bett. Eigentlich war das nicht so seine Art, doch er wollte die Hexe ein klein wenig provozieren, damit sie sich etwas öffnete und sie miteinander reden konnten.
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Tania » Mi 20. Jul 2022, 19:20

Tania blickte Kosta interessiert an als dieser behauptete, er hatte eigentlich sie fragen wollen, ob sie etwas brauchte. Die Hexe wusste nicht ganz was sie dazu sagen sollte. Eigentlich könnte sie Hilfe bei den Karten brauchen, aber sie wollte sich nicht lächerlich machen. Ganz sicher hatte das schon jemand gemacht. Außerdem müsste sie dann zugeben, dass sie etwas nicht allein hinbekam und um Hilfe bitten... das war nicht ihre Art. Sie war schließlich eine Hexe mit Schwarzen Juwelen, da brauchte sie keine Hilfe.
Doch da meinte der Krieger, dass sie sich nach ihrem Streit mit Kayne hier unten verschanzt hätte. Das müsste sie nicht und frische Luft würde ihr nicht schaden, außerdem wäre das Licht draußen besser zum lesen. Unauffällig trat sie einen Schritt nach links und versperrte Kosta so die Sicht auf die Bücher. Und die darunterliegenden Karten.

Aber er hatte schon bemerkt was sie da versteckte und wollte nun neugierig wissen was sie da lesen würde. Zudem setzte er sich auch noch auf ihr Bett und blickte sie abwartend an. Tania fühlte sich in die Ecke gedrängt und bedachte ihn mit einem misstrauischen Blick.
„Nichts wichtiges... ein paar Seekarten und so...“, meinte sie ausweichend. Mist... er scheint sich wirklich mit mir unterhalten zu wollen. Entweder über Kayne oder über das was ich hier mache.
Und sie wollte über keines der beiden Themen gerade eine Diskussion führen. Aber sie entschied sich trotzdem für das kleinere Übel. Also schon die Glacierin die Bücher zur Seite und zog die Karten hervor.
„Ich hab gedacht ich trage mal in die Karten ein wo die Verstecke von Fjirell sind, dann kann man den Bereich wo wir zu erst suchen sollten besser einschränken... Ich vermute mal ganz stark, dass das schon irgendjemand von der Mannschaft gemacht hat. Aber ich wollte für mich auch ein paar Karten. Vielleicht finde ich dann auch irgendwann mal heraus wo wir uns eigentlich befinden“ Sie lächelte leicht und überspielte so ihr Unbehagen. Die Hexe konnte es nicht ausstehen wenn sie Unzulänglichkeiten zugeben musste. Vor allem da sie davon eine ganze Menge hatte. Aber Hölle noch eins, sie war so mächtig, wie konnte man da denn zugeben, dass man manche einfachen Sachen einfach nicht hinbekam?
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Kosta » Mi 20. Jul 2022, 19:30

Es war ziemlich offensichtlich, dass Julia ihn am liebsten gleich wieder aus ihrer Kabine geschmissen hätte. Doch irgend etwas hielt sie davon ab. Vielleicht hoffte sie ja, dass er von alleine wieder ging, wenn er spürte, dass er nicht willkommen war. Normalerweise handelte Kosta auch so. Doch in diesem Fall blieb er. Er wollte noch etwas mit der Hexe besprechen, herausfinden wie es um sie nach dem Streit mit Kayne stand. So ein brodelndes Pulverfass unter Deck zu haben, war schlichtweg zu riskant.

Julia wollte ihm nicht zeigen, was sie las und bedachte ihn mit einem misstrauischen Blick. Entweder musste sie etwas wirklich verräterisches lesen, wo sie befürchtete, dass die Mannschaft sie gleich Kielholen würde, wenn sie davon mitbekämen, oder sie las etwas, was viele Frauen schnell unter dem Kopfkissen verbargen, wenn ein Mann das Zimmer betrat. Ob Julia hier unten so ganz alleine in der Kajüte... Nein, falscher Gedanke.

Dass sie noch weniger über Kayne als ihre Lektüre sprechen wollte, zeigte sich, als er den Prinzen erwähnte. Da war die Lektüre auf einmal nicht mehr so geheim. Hauptsache sie sprachen nicht über ihn. Gut, dann schoben sie das eben noch etwas auf. Überrascht sah Kosta zu der Hexe hoch, als sie meinte, sie hätte nur ein paar Seekarten, nichts wichtiges. Ob sie wusste, wie teuer diese Dinger waren? Bestimmt, wenn sie sie selbst gekauft hatte und es schien sie nicht zu stören. Ausser sie hatte sie von Eneas bekommen. Dann wusste sie es natürlich nicht.

"Das ist eine gute Idee", lobte er die Hexe, als sie ihm erzählte, was sie mit den Seekarten machte. Sie packte sie auch gleich unter den Büchern hervor und Kosta sah neugierig darauf. "Das gibt tatsächlich einen guten Überblick." Natürlich hatten sie das längst auch schon gemacht, wie Julia ganz richtig erkannte. Trotzdem war es nicht schlecht, wenn die Hexe es auch für sich tat. Dann sah sie wenigstens, wie gross der Ozean war und dass man nicht so einfach darüber hüpfen konnte.
"Wir sind hier", erklärte er ihr und deutete auf einen Punkt auf der Karte. "Und hier werden wir demnächst ankern und an Land gehen um unsere Vorräte aufzustocken. Wir haben nicht mehr viel. Besonders das Wasser geht uns langsam aber sicher aus." Fragend blickte er die Hexe an. "Traust du deinem Informanten denn?" wollte er wissen und da war er nicht der einzige an Bord. "Sei mir bitte nicht böse wegen dieser Frage Julia. Aber vielleicht kannst du verstehen, dass es für uns riskant ist, einfach den Angaben eines Wildfremden zu vertrauen. Gut, inzwischen wissen wir von wem die Informationen stammen, doch das macht es nicht unbedingt leichter. Denn dieser Mann arbeitet für eine Regierung, die in uns Piraten sieht und bestimmt nichts nettes mit uns anstellt, wenn sie uns zu fassen kriegt. Zudem hat dieser Mann ein höchst zweifelhaften Ruf. Da fällt es uns schwer, einfach so zu vertrauen. Ich hoffe, das kannst du verstehen."
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Tania » Mi 20. Jul 2022, 19:31

Überraschenderweise lobte Iason sie für ihre Arbeit, weil das einen guten Überblick geben würde. Nun ja vermutlich wollte er nur nett sein, aber die Geste war wirklich ganz süß. Er erklärte ihr nun auch gleich wo sie sich im Augenblick befinden und wo sie dann ankern würden. Sie bräuchten Vorräte und vor allem Wasser. Tania nickte leicht dazu. Natürlich fand sie keinen einzigen Stopp gut, aber sie konnte nachvollziehen warum das notwendig war. Deswegen hatte Tania sich vorgenommen auch nicht dagegen aufzubegehren.
Aber dann benutzte Iason seine Worte für eine Überleitung um auf ihren Informanten zu sprechen zu kommen. Ob sie ihm trauen würde. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen während sie den Piraten betrachtete und abzuschätzen versuchte wie viel er genau wusste. Er versuchte sie auch gleich zu beschwichtigen, dass sie wegen der Frage nicht böse sein sollte, denn vielleicht könnte sie verstehen, dass es nicht einfach war dem Wort eines Wildfremden zu vertrauen. Tania entspannte sich ein klein wenig, was Iason dann aber gleich wieder kaputt machte als er zugab nun zu wissen von wem die Informationen stammten.

Tania blieb äußerlich ruhig während sie die Möglichkeiten durch ging was sie jetzt mit dem Krieger machen sollte. Vielleicht am besten ihn gleich umbringen. Nur damit er mit seinem Wissen nicht hausieren gehen konnte. Denn das er zu viel wusste war klar. Aber nicht was er mit seinem Wissen zu tun gedachte. Sie erpressen? Möglich, er war schließlich auch nur ein Verbrecher, selbst wenn er angeblich nur solch ehrenhafte Verbrechen beging wie Sklaven befreien.
Aber was war wenn Iason das auch schon den anderen Mannschaftsmitgliedern gesagt hatte was er wusste? Nun ja sie könnte das ganze Schiff versenken und jeden töten der sich an Bord befindet. Eine Möglichkeit die Tania nicht gern in Betracht zog, aber es war gut im Hinterkopf zu wissen, dass dies noch eine Lösung wäre.
Der Krieger sprach währenddessen weiter und versuchte weiter zu rechtfertigen warum er die Frage nach dem Vertrauen gestellt hatte und erzählte ihr irgendetwas davon, dass Ayden ja ein Mann der Regierung wäre und zudem einen zweifelhaften Ruf hätte. Mhm und so was kommt von einem Pirat, dachte sie trocken und beäugte Iason weiter bis er endlich fertig war mit seinem Gelaber über Vertrauen.
„Ich traue meinem Informanten und wenn es dich beruhigt: Er weiß nichts von euch. Was sich ändern könnte wenn jemand mit meiner Verbindung zu ihm hausieren geht.“ Sie drohte dem Hayller nicht direkt, aber sie erinnerte ihn deutlich daran, dass Verrat auch in beide Richtungen funktionieren konnte.
Sie strich sich einmal durch die Haare.
„Was hat dir Kayne sonst noch alles erzählt?“ wollte sie dann wissen. Wenn sie ihm schon den Kopf abreißen würde wollte sie wenigstens wissen wofür alles. Wenn es nur die Sache mit Ayden war würde sie sich vermutlich sogar damit zufrieden geben ihn anzuschreien. Vielleicht. Im Augenblick war sie viel zu nah an einer Grenze wo sie jemanden wirklich einen Kopf kürzer machen könnte und das nicht nur im übertragenen Sinne.
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Kosta » Mi 20. Jul 2022, 19:32

"Keine Sorge, das Geheimnis deines Kontaktes ist bei mir sicher", lachte Kosta, als Julia ihm so halb drohte, er sollte ja niemandem von ihrer Verbindung zu Ayden erzählen. An und für sich war so eine Drohung ja gar nichts lustiges. Doch wenn man bedachte, wie viele Mannschaftsmitglieder ähnliche Verbindungen wie Julia hatten, wurde es schon amüsant, dass die Hexe sich deswegen so aufregte.

"Von mir aus darf er gerne von uns wissen", gab Kosta freimütig zu. Wahrscheinlich wusste der Haushofmeister von Hayll sowieso schon längst von ihnen. "Ich denke der Haushofmeister von Hayll hat besseres zu tun, als ein paar zerlumpten Piraten hinterher zu jagen. Mit meinem Wissen über dich werde ich trotzdem nicht hausieren gehen. So oder so." Freundlich lächelte er sie an. Er verstand ihr Misstrauen. Er wollte es auch gar nicht beschwichtigen und sie einlullen. Kosta wusste wie wichtig es war, nicht einfach jedem zu glauben. Aber er wollte ihr zeigen, dass er keine Gefahr für sie war.

"Kayne hat mir gar nichts gesagt", wehrt Kosta ab und lehnte sich in der Koje zurück an die Wand. "Euer Streit vorhin an Deck war laut genug, dass euch so ziemlich jeder gehört hat, der ebenfalls an Deck gewesen ist." Zum Glück war das bei Eneas nicht der Fall. Denn dann hätte er die Hexe wohl schon längst von Bord geschmissen. Aber das war nicht der richtige Weg. Julia war kein schlechter Mensch, nur weil sie sich in ein Monster verliebt hatte. Für so etwas konnte man nichts. Das packte einem, ob man wollte oder nicht.
"Wenn man dann noch zwischendurch den Hayllischen Boten liesst, sich die Bilder anschaut..." Eneas hatte Julia deswegen ja einmal angesprochen, doch sie hatte nichts dergleichen getan. "Dann ist einem ziemlich schnell klar, das Kayne und Prinz Ayden Asar keine Brüder sondern Vater und Sohn sind. Dass du mit besagtem Vater eine Affaire hast, kam in dem Streit überdeutlich zur Geltung." Es war keine Anklage in seiner Stimme zu hören oder in seinem Gesicht zu sehen. Im Gegenteil, als er Aydens Name aussprach war sogar etwas Respekt wahrzunehmen. Denn immerhin arbeitete er für seine geheime Liebe und das offensichtlich ziemlich gut.
"Kayne versteht dich einfach nicht", fuhr der Krieger sanft fort. "Er versteht nicht, wie du einem Menschen wie Ayden trauen kannst. Er hat Angst, was das für Auswirkungen auf Siandra haben könnte. Er kennt dich nicht gut genug, um zu wissen, dass dir nicht egal ist, was mit deiner Freundin passiert, so wie es für ihn so wirkt, als wäre es dir egal, was Ayden mit seiner Mutter getan hat." Hoffentlich verprügelte sie ihn nun nicht zu hart. Nicht, dass Kosta sich nicht wehren könnte. Doch er wollte sich nicht mit der Hexe prügeln.
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Tania » Mi 20. Jul 2022, 19:40

Nachdenklich betrachtete sie Iason als er meinte das Geheimnis ihres Kontaktes wäre bei ihm sicher. Dabei lachte er auf, was sie dazu brachte nicht ganz so sicher zu sein ob sie ihm nun trauen konnte oder nicht. Außerdem waren ja auch noch eine ganze Menge anderer Leute an Deck und ob die dicht halten würden? Sie wollte einfach nicht, dass die Leute wussten, dass sie etwas mit dem Haushofmeister von Hayll hatte. Das machte sowohl sie als auch ihn angreifbar und das konnten sie beide nicht gebrauchen.
Allerdings nahm der Krieger ihr nun auch noch den Wind aus den Segeln was die Drohung anging. Von ihm aus dürfte Ayden gern von der Mannschaft wissen. Verfluchter Mist. Der Haushofmeister hätte vermutlich eh besseres zu tun als ein paar Piraten hinterher zu jagen. Was sicherlich auch stimmte, sofern sie nicht seinen eigenen Plänen im Weg standen. Tania unterließ es dies auch Iason zu sagen, er konnte es sich hoffentlich denken.

Nun versicherte ihr der Pirat noch, dass er mit seinem Wissen nicht würde hausieren gehen und lächelte sie dabei freundlich an.
„Wäre auch dumm, da du einer der ersten wärst an den ich mich wenden würde“ gab sie zurück und setzte dabei ebenfalls ein Lächeln auf. Wobei der zweite. Der erste würde Kayne sein, der einfach zu viel redete. Egal ob Iason nun abwehrte, dass der Prinz nichts verraten hätte. Alle hätten den Streit an Deck mitbekommen. „Wobei nicht das Detail gefallen ist, dass es bei dieser Unterhaltung um seinen Vater gehen würde“ merkte sie an, während der Krieger noch weiter erzählte wie er auf die ganze Sache gekommen war. Er klang überraschend Wertungsfrei als er ihr das alles erzählte. Unglaublich. Und mal was ganz anderes nicht sofort angefeindet zu werden. Und dann ging er sogar noch einen Schritt weiter und meinte tatsächlich Kayne würde sie nicht verstehen. Überrascht blickte sie den Piraten an, der diese Aussage nun auch noch erklärte. Kayne würde nicht verstehen können, wie sie Ayden trauen konnte. Und weil er sie nicht gut genug kannte, glaubte er auch es wäre ihr egal was mit Siandra passieren würde. Ebenso wie es ihr egal war was mit Kayne´s Mutter passiert war.
„Mir ist nichts davon egal“ gab Tania stockend zur Antwort und ballte die Hände zu Fäusten, bevor sie schließlich abwehrend den Kopf schüttelte. „Wie ich schon zu ihm meinte. Wenn mir das alles egal wäre hätte ich mich schon längst aus dem Staub gemacht und würde mich auch nicht mit ihm auseinandersetzten. Aber gut lassen wir das, bringt eh nichts darüber zu reden. Kayne sieht alles nur in Schwarz und Weiß und in welcher Kategorie er mich einordnet ist ja wohl offensichtlich“ sie winkte ab und machte sich daran die Karten ordentlich zusammen zu legen. Sie wollte nicht mehr über das ganze Thema sprechen. Es nahm sie zu sehr mit und sie kannte Iason nicht mal annähernd gut genug um ihm freiwillig irgendetwas über ihre Gefühlswelt zu erzählen. Dunkelheit, gerade vermisste sie Ayden, bei ihm brauchte sie nicht reden, er verstand sie auch einfach so und bei ihm war sie glücklich. Alle Probleme könnte sie dann einfach über Bord werfen. Auch die großen Probleme...
Von wegen ihr war alles egal. Wenn es so wäre könnte sie sich auch was besseres vorstellen als vor Sorge um Siandra kaum schlafen zu können und sich jeden Tag aufs neue zu fragen ob es ihrer Freundin gut ging oder ob sie schon tot war.
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Kosta » Mi 20. Jul 2022, 19:45

Zu seiner Überraschung wurde er doch nicht verprügelt. Auch wenn sich Julias Hände zu Fäusten ballten. Sie meinte nur gepresst, dass ihr nichts davon egal sei. Kosta nickte. Er sah doch, wie sie litt. Jetzt gerade konnte er es sehr deutlich sehen. Auch wenn sie es sonst sehr gut verbarg. Ausserdem wäre sie ja nicht hier und liesse sich von Kayne andauernd beschimpfen und schlecht behandeln, wenn ihr Siandra egal gewesen wäre.

"Ja, es ist offensichtlich, dass du auf der weissen Seite stehst", meinte Kosta ohne zu zögern und vollkommen ernst. "Kayne ist nur zu verbittert, um zu erkennen, dass er das eigentlich schon selbst weiss. Es ist gemein, wie er dich behandelt. Er kann dich nicht verstehen und er hasst seinen Vater dafür, was er seiner Mutter angetan hat. Das ist leicht zu verstehen." Es war nicht sonderlich schwer, sich das alles zusammen zu reimen. Nicht mehr, nachdem er über den Streit informiert worden war, sich inzwischen schon mehrfach mit Kayne unterhalten und auch so seine eigenen, ähnlichen Erfahrungen gemacht hatte.

"Schwieriger hingegen ist es, zu verstehen, warum du Ayden Asar vertraust", fuhr er mit einem freundlichen Lächeln fort. "Das können nur sehr wenige Menschen. Es mag nicht fair sein, doch diese Anfeindungen sind der Preis, den du für dein Vertrauen zu dem Prinzen zahlen musst. Es ist deine Entscheidung, ob es dir wert ist oder nicht."
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Tania » Mi 20. Jul 2022, 19:46

Überrascht blickte Tania den Krieger an als er plötzlich meinte es sei offensichtlich, dass sie auf der weißen Seite stand. Ein innerer Instinkt meldete sich bei ihr ihm nun deutlich zu zeigen, dass Kayne mit seiner Einschätzung ganz richtig lag. Sie ging immerhin über Leichen wenn ihr jemand im Weg stand und sie nahm wann immer es ihr möglich war Leute aus, die mehr Geld hatten als sie selbst. Eigentlich sollte sie das alles Iason sagen, damit er bloß nicht mehr so eine positive Meinung von ihr hatte. Aber ein kleiner Teil von ihr genoss es einfach nicht die böse Hexe zu sein. Vor allem nach der Zeit mit Kayne, der sie nur mies behandelte.
Iason sprach nun noch weiter und stellte dann sogar fest, dass der Prinz gemein zu ihr wäre, auch wenn er schon verstehen konnte warum Kayne das machte. Es wäre sogar ziemlich leicht zu verstehen. Schwer dagegen sei zu verstehen warum sie Ayden trauen würde. Und weil das schwer zu verstehen würde müsste sie eben mit den Anfeindungen der anderen Leben, es sei denn das wäre es ihr nicht wert.

„Warum will das jeder verstehen? Ich traue ihm nun einmal. Er weiß einiges über mich, wodurch er mich ganz schön in die Scheiße reiten könnte. Und das weiß er schon eine ganze Weile und er hat mich nicht verraten. Warum sollte ich ihm also nicht vertrauen? Ich vertraue ihm schließlich nicht blind“ sie fuhr sich durch die Haare und atmete tief durch. „Und wegen den Anfeindungen: Ich lass sie nur aus einem Grund von Kayne über mich ergehen und das ist Siandra. Sie wäre tot unglücklich wenn ich mich mit ihm nicht verstehen würde. Also tu ich mir das an, ihr zu liebe. Von anderen würde ich mir das aber nicht gefallen lassen... obwohl eigentlich weiß davon niemand, da es mir einfach sicherer erschien das für mich zu behalten.“
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Kosta » Mi 20. Jul 2022, 19:52

"Weil sie dich nicht einfach als schlechte Person abstempeln wollen", lächelte Kosta warmherzig auf Julias schon beinahe verzweifelte Nachfrage, warum alle ihr Handeln verstehen wollten. "Das ist doch etwas gutes. Es gibt genügend tumbe Leute, die einfach alles unverständliche als schlecht abschieben und keinen einzigen Gedanken daran verschwenden, die das Wieso nicht wissen wollen." Hoffentlich konnte das wenigstens ein kleiner Trost für die Hexe sein.

"Eine Beziehung mit einem Mann wie Ayden Asar wird gemeinhin nicht von guten Menschen erwartet", versuchte Kosta zu erklären. "So etwas nimmt man nur von schlechten Menschen an. Deswegen wollen sie verstehen, warum du ihm traust. Das wenige, was wir mitbekommen haben, wirkt es auf uns ganz so, als sei es blind." Kosta zuckte mit den Schultern.
"Du steckst da in einer wirklich verzwickten Situation und du solltest dir überlegen, wie du da wieder haraus kommst", meinte er zusammenfassend. "Denn ewig wirst du das nicht durchhalten können, dich ihr zuliebe von Kayne fertig machen zu lassen. Auch wenn es sehr nobel von dir ist. Ausserdem wird sie als deine Freundin spüren, wenn du leidest. Überlege dir lieber jetzt, wie ihr das später handhaben wollt, wenn wir sie gefunden haben. Denn dafür habt ihr dann keine Zeit mehr."
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Tania » Mi 20. Jul 2022, 19:53

„Das Problem ist aber auch, dass sie mit meinen Erklärungen nicht zufrieden sind“ gab sie lächelnd zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Tania war ehrlich gespannt in welche Richtung das hier sich noch entwickeln sollte. Sie hatte nicht vor mit Iason über ihre Gefühle zu sprechen. Was keinen der beiden Männer anging, die in ihrem Leben scheinbar eine immer größere Rolle einnahmen. Aber sie konnte es auch nicht riskieren, dass er sie einfach abschrieb, schließlich wollte sie nicht unbedingt vom dem Schiff fliegen. Im Augenblick brauchte die Hexe es noch.
Jetzt drehte sich das Gespräch erst einmal weiter um Ayden und das einem Beziehung mit ihm nicht von guten Menschen erwartet wurde.
„Moment mal, wer hat hier was von einer Beziehung gesagt?“ fragte sie schockiert. Also wirklich, dieses Wort würde sie sicher nicht benutzen um ihre Verbindung zu Ayden zu beschreiben. Selbst eine Affäre wäre noch zu viel als Umschreibung, immerhin sahen sie sich so gut wie nie.

Isaon sprach weiter und meinte es würde auf andere so wirken als wäre ihr Vertrauen blind. „Ist es aber nicht, ich habe meine Gründe ihm zu trauen“ beharrte sie weiter, wollte aber nicht angeben was das genau für Gründe waren. Schließlich vertraute sie Iason nicht so sehr, dass sie ihm ihre Vergangenheit oder sonst irgendetwas anvertrauen würde.
Sie kamen nun zu einer Art Zusammenfassung, nämlich, dass sich Tania überlegen sollte, wie sie da wieder heraus käme. Weil sie es nicht ewig durchhalten würde sich fertig machen zu lassen und Siandra würde es merken, wenn sie litt.
„Ich mache mir ja deswegen Gedanken. Und ich habe auch versucht mit Kayne zu sprechen, aber er will nicht mit reden. Also kann ich diese Geschichte momentan nicht regeln“ sie seufzte. „Ich weiß nicht was ich tun soll. Er will ja nicht einmal mit mir reden.“
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Kosta » Mi 20. Jul 2022, 19:55

"Was denkst du denn, warum sie mit deinen Erklärungen nicht zufrieden sind?" fragte Kosta sanft. Selbst hatte er noch nicht wirklich mitbekommen, dass die Hexe sich irgendwem erklärt hatte. Ihm ein bisschen vielleicht, nachdem er sie beinahe zu diesem Gespräch gezwungen hatte. Julia war extrem verschlossen und wich allem aus, was nur ansatzweise etwas mit Gefühlen zu tun haben schien.
Kosta liess sich davon jedoch nicht abschrecken. Er hatte schon oft mit solchen Menschen gesprochen und hatte ihnen nicht selten tatsächlich helfen können, war hinter ihre Schutzmauer gelangt, hinter der sie sich eingesperrt hatten. Sein Instinkt sagte ihm, dass die Glacierin eigentlich eine sehr leidenschaftliche Frau war. Sie schien nur so gar nicht mit Gefühlen umgehen zu können. Dass sie ob dem Wort Beziehung derart schockiert war, war ein erneuter Beweis dafür.

"Ich habe eigentlich eine allgemeine Beziehung gemeint, die von selbst entsteht, wenn man jemanden kennen lernt", lachte Kosta freundlich, war etwas verblüfft darüber, dass Julia sich so deutlich verraten hatte. "Wir zum Beispiel haben auch eine Beziehung. Eine Geschäftsbeziehung. Wir bringen euch zu Siandra und ihr bezahlt uns dafür. Deiner erschrockenen Reaktion nach zu urteilen, ist deine Beziehung zu Ayden speziellerer Natur. Nicht nur einfach einmal eine heisse Nummer und dass er dich nicht verrät. Da muss ganz offensichtlich mehr sein." Was Julia aber gar nicht so sah. Sie schob die Schuld beim nächten Thema auch gleich von sich und meinte, sie könne es nicht regeln, da Kayn ja nicht mit ihr sprechen wollte.

"Vielleicht solltest du erst einmal mit dir selber sprechen und ehrlich zu dir selbst sein, bevor du es erneut versuchts, mit Kayne zu sprechen", schlug Kosta freundlich vor. "Du bist eine sehr starke Frau Julia, aber du scheinst dich davor zu fürchten, deine Gefühle zu kennen. Stell dich ihnen. Wenn du mit dir selbst im Reinen bist, werden die anderen nicht mehr das Gefühl haben, dass du ihnen etwas verheimlichst, wenn du mit ihnen sprichst. So etwas spürt man unbewusst nämlich immer. Du musst niemandem etwas über deine Gefühle verraten, aber wenn du sie selbst kennst, wird dir das Stabilität verleihen und vielleicht findest du dann einen Weg, wie du das mit Kayne klären kannst."
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Tania » Mi 20. Jul 2022, 19:56

Tania starrte Iason an als er lachte und ihr dann erklärte welche Art von Beziehung er gemeint hatte und das nach ihrer Reaktion zu urteilen sei, dass da mehr zwischen ihr und Ayden sei.
„Aber natürlich, wir haben vor demnächst zu heiraten“ meinte sie sarkastisch. Iason glaubte also alles durchschaut und verstanden zu haben? Aber sicherlich... und das konnte er schließen aus einer Bemerkung, die sie gemacht hatte. Zwischen ihr und Ayden war nicht mehr als ab und an mal eine heiße Nummer. Mutter der Dunkelheit sie sahen sich ja nun wirklich nicht oft genug als das da mehr sein könnte. Das letzte Mal war schon Wochen her.
Außerdem wollte die Hexe nicht darüber reden, das war nämlich ihre Sache und ging niemanden etwas an, auch keinen überneugierigen kleinen Piraten, der auch noch eine ganze Palette gute Ratschläge für sie parat hatte. Sie sollte sich mit ihren Gefühlen auseinander setzten und wenn sie mit sich selbst im Reinen war würde es auch anderen leichter fallen ihr zu vertrauen.

„Ich fürchte mich nicht vor meinen Gefühlen, aber wo nix ist kann man sich nichts stellen. Also deine Vorschläge sind ja ganz nett gemeint, aber was bringen würde nichts. Also werde ich wohl weiter nach einer anderen Möglichkeit suchen müssen mit Kayne klar zu kommen“ sie zuckte mit den Schultern. Tania wollte nicht weiter über das Thema sprechen und hatte es nun auch für sich abgeschlossen. Sie hoffte ehrlich, dass Iason es nun auch ruhen lassen würde.
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Re: Ein längst fälliges Gespräch

Beitragvon Kosta » Mi 20. Jul 2022, 19:57

"Na dann gratuliere ich euch beiden", lächelte Kosta liebenswürdig und tat so, als würde er ihr glauben, dass sie vorhatten demnächst zu heiraten. Julia musste nicht glauben, sie könnte sich so vor ihm verstecken und ihn abweisen. Sie war nicht die erste verschlossene Person, die er traf. "Ich hoffe doch, du lädst mich zu der Feier ein. Oh und natürlich vorallem zu deinem Jungesellinnenabschied. Ich werde mich auch besonders fein für dich anziehen." Neckisch zwinkerte sie ihm zu.

Ernsthaft konnte man mit der Hexe nun wohl sowieso nicht mehr reden. Für einen Moment hatte sie sich geöffnet, aber jetzt verschloss sie sich mehr denn je. Kosta schmunzelte nur, als sie meinte, sie hätte keine Gefühle für Ayden Asar und Kostas Vorschläge würden nichts bringen. Sie müsse eben eine andere Möglichkeit suchen, mit Kayne klar zu kommen.

"Wie du meinst", zuckte er mit den Schultern und streckte sich. "Können wir das ganze Gelaber dann sein lassen und endlich zum Sex kommen?" fragte er mit einem frechen Grinsen, machte sich auch gleich daran, sich ihr zu nähern, lachte, als er ihren Gesichtsausdruck sah. "Was denn?" fragte er unschuldig. "Hast du etwa gedacht, ein Pirat kommt zum Reden in die Kajüte einer Frau?" Gut, Kosta eigentlich schon und Julia würde wissen, dass er das jetzt nur sagte, um die Stimmung etwas aufzulockern. "Und nun wo wir geklärt haben, dass du nicht vergeben bist..." Wenn mehr geschah, hätte er auch nichts dagegen.
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