Go to footer

Ein Neubeginn





Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 11:19

Gegenseitig entschuldigten sie sich innig, was sie alles falsch gemacht hatten und gegenseitig verziehen sie sich diese Dinge. Kosta bemerkte, dass Eneas nur das Beste für ihn gewollt hätte. Ja, das hatte er. Er hatte immer gewollt, dass Kosta glücklich war, auch wenn es ihn selbst oft geschmerzt hatte. Wieso hatte er nicht den Mut gefunden schon viel früher etwas zu sagen? Aber es spielte keine Rolle mehr solange sie sich jetzt endlich nach all den Jahren gefunden hatten. Eneas blinzelte ergriffen. Jetzt fing er auch schon gleich an zu weinen.
Trotz all der Schwierigkeiten, die er mit dem Vertrag und seiner neuen Rolle gehabt hatte, verstand er wieso es Kosta getan hatte. Außerdem hatte er ihm dadurch die Möglichkeit gegeben, selbst etwas zu erkennen. Wenn nicht seine eigene Liebe, dann die Kostas. Es war wunderschön.
Als er seinem Liebsten dies erklärte, begann der prompt wieder etwas zu weinen. Er hielt sich innnig an Eneas' Hemd fest und beteuerte eifrig, dass er gewollt hatte, Eneas würde dieses Brennen in sich drin spüren wo nichts anderes mehr zählte. Der Pirat wusste gleich wovon sein Freund sprach. Er hatte jedoch keine Ahnung gehabt, dass es Kosta ähnlich ging. Bisher hatte der Krieger stets anders gewirkt und auch nie laut ausgesprochen was genau in ihm vorging.
"Das fühl ich", bestätigte Eneas lächelnd. "Ich glaub dir, ganz bestimmt."
Kosta hatte das alles aus Liebe gemacht und keinen anderen Weg gefunden es ihm so unumstößlich zu zeigen, so dass Eneas keine Zweifel mehr hatte. "Das war garantiert die einzigartigste Liebeserklärung, die ich je bekommen hab", schmunzelte der Pirat. Kosta strahlte ihn an und sah dabei so hübsch aus. Eneas sah letzte Züge von Aufgewühltheit und Schmerz, doch das würde hoffentlich bald weichen. Diese Liebeserklärung hatte ihnen beiden auch weh getan.
Eneas fühlte es gleich nochmal, als Kosta ihm bestätigte, dass er seine Liebe bewiesen hatte. "Da bin ich froh..", stieß er erleichtert aus. Ob Kosta nun auch glaubte, dass Eneas' Liebe stark genug war? Aber wenigstens glaubte er ihm überhaupt, dass da einiges an Liebe vorhanden war. Eneas wollte seinen Freund damit überschütten. Er hatte so viel zu geben und er konnte kaum abwarten, es mit ihm zu teilen. Ganz ohne Einschränkungen. Endlich!
"Ich will es dir trotzdem immer wieder zeigen", beteuerte er sehnsüchtig. Es war schön, dass er Kosta neue Hoffnung hatte geben können. Dann hatte Eneas doch irgendetwas richtig gemacht. Die letzten Monde hatte er meist das Gefühl gehabt, er würde sich wie ein Trottel anstellen.

"Du warst ein viel zu braver Sklave." Kosta lachte leicht. Eneas blickte ihn gespielt empört an.
"Das kränkt mich jetzt aber in meiner Rebellenehre", erwiderte er. Dabei war er durchaus versucht gewesen stärker aufzubegehren und heute hatte er einfach rausgemusst. Aber Eneas hatte schließlich auch gewollt, dass es mit ihnen funktionierte und dass er herausfand was Kosta beschäftigte. Wie sich herausstellte, etwas gewaltiges.
Kosta lobte ihn dafür, dass er ihm zugehört hätte als es darauf angekommen war.
"Ich hatte so Angst, dass es nicht funktionieren würde. Dass ich uns beide für immer zerstöre", vertraute ihm sein Freund an. Eneas nickte.
"Ich auch...", sagte er. Vieles hatte er immer noch nicht verstanden und dieses Auf und Ab hatte ihm sehr zu schaffen gemacht. Es hatte nicht wenige Streits gegeben. Doch zu Beginn hatten sie beide den Vertrag aufgesetzt und ihn gemeinsam erarbeitet. Das hatte geholfen. Es war nicht nur etwas gewesen, was Kosta ihm aufgezwungen hatte. Wobei er Eneas auch nicht viel Wahl gelassen hatte.
Kosta meinte, dass er gehofft hatte, dass Eneas nachempfinden könnte was Kosta fühle und dass er am Ende ganz sicher sein könne. Nun wäre er ganz durcheinander. Zärtlich streichelte Eneas seinem Liebsten über den Rücken.
"Wenn du durcheinander bist, dann weißt du wie ich mich ständig als Sklave gefühlt habe", bemerkte er verschmitzt. Das war jetzt vorbei oder? Kosta hatte betont, dass Eneas ein braver Sklave gewesen war. Tatsächlich rief der andere Krieger den Vertrag herbei und gab ihm diesen. Er könne damit machen was er wolle. Eneas blickte den Vertrag an und ihrer beider Unterschrift.
"Bist du dir sicher?", fragte er nach. "Ich bin vielleicht auch mal nicht so brav."
Kosta war sich trotzdem sicher und Eneas hoffte fest, dass sie in Zukunft auf leichtere Weise kommunizieren könnten. Eneas strich noch einmal über den Vertrag ehe er ihn im Hexenfeuer verbrannte bis nichts mehr übrig war. Er wollte sicherlich nicht, dass dieses Schriftstück jemand anderem in die Hände fiel.
"Du hast mich auch ganz ohne Vertrag fest im Griff", bemerkte er zwinkernd, als ihm etwas einfiel. "Da wäre noch etwas.." Er zog seinen Hemdkragen etwas nach unten, um Kosta den Halsring zu zeigen. "Wobei ich gerne etwas von dir trage."
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


von Anzeige » Fr 14. Okt 2022, 11:19

Anzeige
 


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Fr 14. Okt 2022, 11:24

"Ich bin keines deiner Mädchen", nuschelte Kosta halb verlegen halb trotzig auf Eneas Erkenntnis, dass er noch nie so eine Liebeserklärung bekommen hatte. Er hatte es ihm damals im Hafen von Draega schon einmal gesagt. Eneas konnte ihn nicht mit Blumen und schönen Worten beeindrucken und um den Finger wickeln. Doch eigentlich schon, wenn er ehrlich zu sich war. Trotzdem war Kosta anders. Für ihn waren andere Sachen wichtiger. Jahrzehnte lang hatte er Eneas seine Liebe nicht gestehen dürfen. Er hatte nur für ihn da sein und sie ihm heimlich zeigen können. Liebesbeweise, die Eneas, der sie nicht hatte erkennen dürfen, irgendwann für selbstverständlich gehalten hatte. Deswegen hatte Kosta rabiater werden müssen, damit sie beide endlich glauben konnten.

Innig beteuerten sie sich gegenseitig ihre brennende Liebe, entschuldigten sich dafür, dass sie so vieles falsch gemacht hatten. Eneas wollte ihm weiterhin immer wieder zeigen, dass er ihn liebte. Das wollte Kosta auch bei Eneas machen. Er war so unendlich froh, dass es geklappt hatte. Sie beide hatten grosse Angst gehabt, es würde nicht funktionieren und sie schlussendlich für immer zerstören.
"Das weiss ich doch", lächelte Kosta innig und streichelte mit der flachen Hand über Eneas Wange. Er wusste doch, dass Eneas sich als Sklave ständig durcheinander gefühlt hatte. Manchmal kam es ihm so vor, als wäre er sein ganzes Leben lang schon verwirrt und durcheinander. Besonders seit er nach Mineva gekommen war. Doch glücklicherweise gab es ab und zu ein paar Lichtblicke. Klare Momente, wo er sich absolut sicher war und ganz genau wusste, was er tat. Wie zum Beispiel jetzt, wo er Eneas diesen fürchterlichen Vertrag gab, zu dem er ihn gezwungen hatte.

"Absolut!" Fest blickte er Eneas in die Augen. Er hatte keinerlei Zweifel daran, seinem Freund den Vertrag auszuhändigen. "Ich wollte dich niemals zu meinem Sklaven machen, Eneas. Niemals! Auch wenn wir keinen Vertrag gemacht hätten. Ich hätte dich nie ins Sklavenregister eintragen lassen. Da hätte ich dich angelogen. Denn du hast absolut Recht. Ich konnte nicht einfach beiseite schieben, dass wir Freunde sind." Es war vielleicht kein gutes Geständnis, dass er bereit gewesen war, Eneas anzulügen. Doch ihm war klar, dass es für Eneas noch viel schlimmer gewesen wäre, tatsächlich ins Sklavenregister eingetragen zu werden. Kosta hätte das niemals getan. Er hatte nur nach einem Weg gesucht, dass Eneas sich wirklich versklavt fühlte.
"Ich wollte doch nur, dass du erkennst, dass man auch als Sklaven elementare Entscheidungen treffen und nach denen handeln kann", erklärte er sich reuig. Er hatte gewollt, dass Eneas ihm zugestand Entscheidungen treffen zu können. Damit er ihm auch wirklich glauben konnte, dass er ihn liebte. Mit glücklich glänzenden Augen sah er zu, wie Eneas den üblen Vertrag in Hexenfeuer aufgehen liess, bis rein gar nichts mehr davon übrig war. Danach konnte er erleichtert aufatmen.

"Du mich doch auch", lächelte er herzlich auf Eneas' Zwinkern, dass Kosta ihn auch ganz ohne Vertrag fest im Griff hätte. "Hast mich meiner Besitzerin vor ihrer Nase direkt aus ihrem Bett gestohlen." Zucker hatte er das einmal erzählt. Der Prinz hatte es als Märchen abgetan. Doch gelogen war es nicht gewesen. Mit einem verliebten Lächeln blickte Kosta zu Eneas und bekam grosse Augen, als ihm dieser seinen Halsring zeigte.
"Oh, ja, natürlich", nickte er eifrig und richtete sich etwas auf, um seine Hände zu heben, damit er den Halsring von Eneas öffnen konnte. Als Eneas unvermittelt meinte, dass er gerne etwas von ihm tragen würde. Nachdenklich hielt Kosta inne, zog seine Hände zögerlich wieder ein Stück zurück.
"Er... hmmm, eigentlich... steht dir der Ring ganz gut", gab er schüchtern zu. "Ich... du kannst ihn ganz leicht mit Hilfe der Kunst abnehmen, Eneas." Kosta war ohnehin überrascht, dass Eneas das nie versucht hatte. Oder vielleicht hatte er es auch nur nicht mitbekommen. "Ich... hmm, also natürlich nehme ich ihn dir ab, wenn du das wünschst", beteuerte er rasch. Auf keinen Fall wollte er Eneas weiteres Ungemach verursachen. "Aber... wenn... wenn du mich dich noch ein Weilchen do... dominieren lässt, dann... dann würde ich dir gerne noch ein paar andere Sachen zeigen. Es... es ist nicht so wichtig. Es muss nicht sein, wenn du nicht magst. Aber es... es gehört auch zu mir." Und Eneas hatte ihm gesagt, er wolle ihn kennen lernen.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 11:24

Kosta war ganz sicher nicht mit Eneas' Freundinnen zu vergleichen. Nicht nur weil er ein Mann war. Er war vollkommen anders und so viel faszinierender und einmaliger. Eneas konnte nicht genug davon bekommen, obwohl er wusste dass es auch manchmal sehr schmerzhaft war. Die letzten Monde hatte sie zu einigen ihrer Tiefpunkte geführt, wo er kaum noch gewusst hatte wie es weitergehen konnte. Es war wie als könnten sie nun endlich Licht am Ende des Tunnels erblicken.
Eneas war froh, dass die Zeit als mehr oder weniger unfreiwilliger Sklave vorbei war. Kosta streichelte ihm tröstend über die Wange und bekräftigte, dass er wüsste wie verwirrend das für ihn gewesen war. "Ich schätze man braucht Übung, um irgendwann als Sklave nicht mehr ständig verwirrt zu sein." Jetzt konnte er annähernd nachempfinden wie es Kosta dabei so ging. Im Gegensatz zu ihm wollte Eneas seinen eigenen Vertrag aber sehr gerne in Rauch aufgehen lassen. Kosta hatte nichts dagegen und beteuerte, er hätte ihn niemals zu seinem Sklaven machen wollen. Vertrag hin oder her. Auch hätte er ihn eher angelogen als ihn ins Sklavenregister einzutragen. Er hätte ihn angelogen?
"Der Vertrag war gut. Damit konnten wir es gemeinsam entscheiden und ausarbeiten", bekräftigte Eneas und überlegte kurz. "Ich glaube, ich wäre sehr viel rebellischer gewesen, hättest du mir gesagt ich wäre im Sklavenregister gelandet." Was für eine Schock. Eneas war froh, dass Kosta nicht zu solch einer List gegriffen hatte. Er hätte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt.
Kosta verteidigte sich, dass er unbedingt gewollt hatte, dass Eneas erkannte, dass man als Sklave ebenfalls wichtige Entscheidungen treffen und einschlagen könne. Der Hayllier nickte.
"Ja, das hast du mir gezeigt. Ich glaub, ich hab die ganze Zeit für mich entschieden", sagte er. Wobei er sich bei vielen gefügt hatte, um Kosta glücklich zu machen. "Aber du hast auch Glück, dass du eine Herrin hast, die dir den Freiraum gibt so zu handeln und nicht bestraft zu werden." Oder Eneas hatte von den Bestrafungen nichts mitbekommen. Timaris hätte Kosta nicht ziehen lassen müssen, nachdem sie sich von Eneas getrennt hatte.

Nachdem er seinen eigenen Vertrag verbrannt hatte, meinte Kosta, dass Eneas ihn auch fest im Griff hätte. Schließlich hätte er ihn direkt aus dem Bett seiner Besitzerin gestohlen. Eneas grinste verwegen. "Ich bin erstaunt, dass sie mir das so oft hat durchgehen lassen", bemerkte er. "Und ich stiehl dich gerne. Immer wieder." Verliebt gab er ihm ein Küsschen auf den Hals und drückte ihn feste an sich als Zeichen, dass er ihn so schnell nicht loslassen wollte. Eneas hatte völlig vergessen, dass sie auf dem Flur saßen. Er wollte sich bloß die ganze Zeit über mit seinem Schwarm austauschen und ihm zuhören. In seinem Bauch tanzten dutzende an Schmetterlingen. Endlich konnte er sich seinem Verliebt sein wieder voll hingeben.
Eneas erinnerte seinen Liebsten an den Halsring, den er immer noch trug. Kosta hob seine Hände an, wollte ihm den Reif bereits abnehmen ehe er inne hielt und sich wieder zurückzog. Sein Freund erklärte, dass Eneas der Ring gut stehen würde und er ihn auch selbst mithilfe der Kunst abnehmen könne. Der Krieger strich über das Metall. Er hatte es nichtmal versucht, nachdem er seine Juwelen zurückbekommen hatte...
Schöner Rebell war er.
Kosta versicherte, er würde ihm dabei helfen, doch wenn Eneas wolle, dann könne Kosta ihn noch etwas dominieren. Er wolle ihm gerne ein paar Sachen zeigen.
"Es... es ist nicht so wichtig. Es muss nicht sein, wenn du nicht magst. Aber es... es gehört auch zu mir", sagte er stockend. Eneas blickte ihn prüfend an.
"Bist du sicher, dass das nicht wichtig ist? Es klingt wichtig", bemerkte er. Kosta hatte öfter behauptet, Eneas würde nicht aushalten wie verdorben er sei und was er alles wolle. Tiefschwarze Zimmer. Eneas hatte es nicht vergessen.
"Was willst du mir denn zeigen?", fragte er nervös. Sie hatten bereits manchmal Rollenspiele gemacht, doch Kosta schien mehr von den Erlebnissen begeistert, die über die Bettkante hinausgingen. Eneas hoffte, er würde dabei nicht wieder wochenlang Sklave sein müssen. Aber er wollte offen sein und sich anhören, was sein Freund wollte.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Fr 14. Okt 2022, 11:28

Kosta lachte leise, als Eneas meinte, dass man wohl Übung brauchte, um als Sklave irgendwann nicht mehr ständig verwirrt zu sein. Wenn das tatsächlich möglich war, dann hatte Kosta definitiv nicht genügend Übung darin. Wobei das eigentlich gar nicht so sehr an seiner Herrin lag, sondern vielmehr an Eneas und die Versuchungen in die er ihn führte. Und er nahm an, dass es erstmal nicht besser werden würde. Nicht wo das mit dem Vertrag nun hinter ihnen lag und sie beide sich wie freie Menschen verhalten sollten, obwohl sie hoffnungslos unfrei in ihrer Liebe waren.

"Weil sie dich so sehr liebt", lächelte Kosta sanft. "Timaris hätte mich viel schlimmer dafür bestraft, dass ich ihr Nevander Tolarim verheimlicht oder mich mit Kyris eingelassen habe oder sonstwie ungehorsam war, wenn sie dich nicht so geliebt und du nicht so für mich gekämpft hättest. Ich denke, es war ihr Geschenk an dich, um dir zu zeigen, wie sehr sie dich liebt." Auch nach der Trennung noch. Natürlich hatte seine Herrin ihn inzwischen sehr gerne bekommen. Aber das hiess noch lange nicht, dass sie Ungehorsam duldete. Ohne ihre Liebe zu Eneas hätte Kosta wohl nie wieder zurück zu ihr gedurft. Nicht, ohne um sein Leben zu fürchten oder darum, dass er nicht wieder zu Eneas gehen durfte.

"Ich meinte nicht den Sex", nuschelte Kosta verlegen, als Eneas schon wieder in schönster Piratenmanier sich vornahm, ihn immer und immer wieder zu stehlen. Doch so hatte Kosta das nicht gemeint. "Den hat sie ja auch genossen." Weswegen sie es wohl überhaupt zugelassen hatte. "Das Andere, ich glaube, das hat sie erst auch gar nicht bemerkt." Wie sich Kosta schüchtern, still und heimlich in Eneas verliebt und schliesslich sein Herz an ihn verloren hatte. "Und als sie es dann tat, war es zu spät. Ich brauchte ja auch ein Weilchen, bis ich es begriffen hab." Er war damals so unerfahren gewesen.
Kosta hatte jedenfalls nichts dagegen, dass Eneas ihn immer wieder stehlen wollte. Also auf sexuelle Weise. Dazu fühlte es sich viel zu gut an, wie Eneas ihm ein Küsschen auf den Hals gab und ihn fest an sich drückte. Kosta keuchte leise vor Wonne und sein ganzer Körper schien zu prickeln. Das brachte sie allerdings auch auf das Thema, dass sie unterschiedliche Sehnsüchte beim Sex hatten. Vorsichtig schlug Kosta Eneas vor, dass er ihm noch etwas zeigen könnte. Etwas, wobei Eneas seinen Halsring noch ein Weilchen tragen sollte.

"Ich... ich glaub nicht", wandte sie Kosta leicht unwohl, ob es nun wichtig war, was Kosta Eneas nun zeigen wollte oder nicht. "Es muss nicht sein." Kosta konnte auch ohne diese Dominanz. Jetzt wo er sich Eneas restlos hingeben durfte, brauchte er das nicht mehr. Es war jedoch etwas, was er durchaus genoss. "Es ist nur... du... du wolltest mich ganz kennen lernen", erklärte er stockend. Eneas Nervosität machte ihn auch gleich ganz nervös. "Also gehört das irgendwie dazu. Denk ich. Vielleicht auch nicht. Oh, Eneas ich wünschte, ich hätte niemals mit Andiël geschlafen und hätte auf dich gewartet. Dann hätte ich das alles niemals kennengelernt", seufzte er niedergeschlagen und schuldbewusst. Wenn er nur nicht immer so sexhungrig gewesen wäre. Dann wäre er tatsächlich noch so unschuldig und unverbraucht, wie sein Körper aussah. Beschämt liess er seinen Kopf hängen.

"Wir müssen das nicht machen", beteuerte er noch einmal, als Eneas ihn fragte, was er ihm zeigen wolle. "Ich dachte... wir schauen einfach etwas zu. Also nicht beim Sex", korrigierte er sich hastig. Ihm war ganz heiss. Sein Kopf war bestimmt glühend rot geworden. "Mehr bei dem davor oder danach", erklärte er nervös genauer. "Ich würde dir gerne zeigen, dass es noch etwas länger Vorspiele und auch Nachspiele geben kann." So lang, dass sie sich ineinander verflochten und ein Nachspiel schon wieder zu einem Vorspiel wurde. Dass man seine Tage in einen vibrierenden Teppich der Lust einhüllen konnte.

"Wir könnten nach Beldon Mor gehen", schlug er leise vor. "Ich könnte dir den einen oder anderen Nachtclub zeigen, wo du dich einfach einmal etwas umsehen kannst. Du musst nichts machen. Ich werde auch auf dich aufpassen und klarstellen, dass dich niemand anmachen darf. D... deswegen der Halsring. Er wäre mein Zeichen. Damit allen klar ist, dass du zu mir gehörst und nicht auf der Suche nach jemandem bist." Oh, er konnte vor lauter Nervosität Eneas gar nicht in die Augen sehen. Bestimmt erschreckte er mit seinem Vorschlag seinen Freund nur unangenehm. Ah, aber wenn er so runter schaute, sah er etwas anderes.
"Deine Hose ist offen", rutschte es ihm unbedarft heraus.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 11:28

Sein Freund erklärte ihm, dass es ihnen Timaris nur hatte durchgehen lassen, weil sie Eneas so sehr liebt. Ansonsten hätte sie Kosta viel stärker für seine Ungehorsamkeiten bestraft. Es wäre ihr Geschenk an Eneas gewesen.
Eneas nickte nachdenklich. Er erinnerte sich sehr gut daran wie oft er für Kosta gekämpft hatte und dass sie oft über seine Möglichkeiten und Behandlung gestritten hatten. Vieles davon hatte Kosta nichtmal mitbekommen. Aber Timaris hatte sich auch dafür eingesetzt, dass Kosta Freiheiten bekam. Sie hatte die Ausbildungen über die Heilung und Chirurgie in die Wege geleitet. Eneas glaubte nicht recht, dass sein Freund ohne ihn weit schlimmer bestraft worden wäre.
"Ohne mich wärst du auch seltener in Situationen geraten, wo du hättest ungehorsam sein können", bemerkte er mit schuldbewusst reuigem Lächeln. Eneas hatte seinen Freund zu vielen Sachen erst angestiftet. Wo sie sich überall rumgetrieben hatten...
Kosta bemerkte, dass er nicht den Sex meinen würde, sondern die Gefühle, die keiner von ihnen zunächst bemerkt hätte. Als Timaris dann mitbekommen hatte, dass Kosta sich in ihn verliebt hatte, war es zu spät gewesen. "Ich glaube, wenn es jemand zuerst gewusst hat, dann sie", erwiderte Eneas. Kosta und er waren damals beide noch jung und unerfahren gewesen. Timaris hatte längst gewusst was mit ihnen los war, doch es nie genau zur Sprache gebracht. Eneas konnte sie gut verstehen. Wahrscheinlich hatte sie ihn damals nicht verlieren wollen. Ohnehin hatten sie genug darüber gestritten auch ohne dass Eneas genau gewusst hatte wieso er so abhängig von seinem Kammerdiener geworden war.
Aber jetzt war er froh, dass er es endlich wusste und auch ausleben konnte. Damals wäre nicht daran zu denken gewesen. Er hätte sich wahrscheinlich noch mehr gequält. Ahnungsloser Liebeskummer war aber auch nicht schön gewesen.

Jetzt wollte Eneas seinen Liebsten nicht mehr loslassen. Verliebt gab er ihm Küsschen und hielt ihn bei sich. Sein Freund keuchte leise wonnig und irgendwie kamen sie dabei darauf zu sprechen, was Kosta ihm alles zeigen wolle. Er druckste sehr herum, schien nicht recht mit der Sprache rausrücken zu wollen. So zögerlich wie er dabei war, vermutete Eneas, dass es durchaus wichtiger war als Kosta zugab.
Wieder wehrte sein Freund ab, dass es nicht wichtig sei. Er hätte nur gedacht, Eneas wolle ihn kennenlernen.
"Natürlich. Immer noch", bekräftigte Eneas gleich. Aber was wollte Kosta ihm bloß zeigen? Dieser begann damit, dass er sich wünschte, er hätte nie mit Andiël geschlafen und auf Eneas gewartet. Dann hätte er die anderen Dinge nie kennengelernt. Was sollte das heißen? Der Sex mit Andiël schien ja sehr viel aufregender als mit ihm gewesen zu sein, dachte sich Eneas leicht eifersüchtig. Doch Kosta schaute so niedergeschlagen, dass er sich den Kommentar verkniff.
"Nein, nein, es ist gut, dass du nicht gewartet hast", beteuerte Eneas. Daran glaubte er trotz allem fest, obwohl es anfangs für ihn sehr schwer gewesen war. "Wie furchtbar wenn du all die Jahre enthaltsam gelebt hättest während ich mich vergnügt habe. Und wenn wir dann zusammen gekommen wären, hättest du dich womöglich stets gefragt ob du nicht etwas verpasst hast und was es da draußen sonst noch zu erkunden gäbe." Jetzt stellte sich die Frage hoffentlich nicht mehr. Anderseits wollte Kosta ihm nicht treu sein, weswegen es anscheinend doch noch Erlebnisse gab auf die er nicht verzichten wollte. Eneas wusste nichtmal, ob sie jetzt zusammen waren oder nicht. Es hatte keiner den anderen gefragt. Der Pirat wurde wieder nervös. Sollte er? Vielleicht wollte Kosta noch warten.
"Was willst du mir denn zeigen?", wiederholte er. Kosta wehrte nochmals ab, dass sie nichts machen müssten. Dann schob er hinterher, dass sie zuschauen könnten. Zuschauen bei was? Eneas blickte ihn mit großen Augen an. Etwa Sex? Nein, Kosta verbesserte sich, dass er das davor oder danach meinte. Vor und nach dem Sex? Von anderen?
Eneas wusste nicht genau was er meinte. Sein Liebster erklärte, er meine längere Vorspiele und Nachspiele.
"Ich kenne längere Vorspiele", beteuerte Eneas. Mit Frauen. Wobei er sich nun nicht sicher war, ob das wirklich lange gewesen war. Oder meinte Kosta, dass ihre eigenen Vor- und Nachspiele zu kurz waren? Eneas wurde unsicher. "Ich ähm.. schaus mir gerne an. Wirklich bei anderen?", fragte er. Eneas wusste nicht, ob er das wollte.
"Wir könnten nach Beldon Mor gehen", sagte Kosta. Eneas blickte ihn überrascht an. Er wollte nach Chaillot? Das kam etwas plötzlich. Anscheinend wollte Kosta ihm diverse Nachtclubs zeigen. Clubs in denen man auf Eneas aufpassen müsste, damit nichts passierte. Für Eneas klang das etwas dubios, doch er hatte eine vage Idee welche Clubs Kosta meinte. In denen hatte sich Kosta herumgetrieben als er mit diesem Typen in Chaillot zusammen gewesen war. Eneas hatte ihn in der Zeit kaum zu Sicht bekommen.
Sein Freund fuhr fort, dass Eneas deswegen den Halsreif weiter tragen solle. Dann würde man in den Clubs erkennen, dass Eneas zu ihm gehöre und niemanden suche. Je mehr Kosta darüber redete desto weniger wollte Eneas. Sein Freund sprach leise und hastig darüber, die Wangen süß gerötet. Dann blickte er nach unten und bemerkte etwas lauter, dass Eneas Hose offen sei.
Der Pirat wurde aus seinen besorgten Gedanken rausgerissen und musste grinsen. "Ja, weil du einfach da reingegriffen hast, um mich anzufassen", bemerkte er. Eneas machte trotzdem einen Versuch seine Hose wieder zu schließen, als er merkte, dass der Knopf fehlte. "Kaputt hast du sie auch noch gemacht. Ich schätze, dann muss sie offen bleiben..."
Er wurde wieder ernster.
"Du willst wirklich nach Beldon Mor?", fragte er nach. "In diese Clubs? Clubs nur mit Männern? Ich meine, nach allem was du in Dhemlan erlebt hast... bist du sicher, dass es dir nicht zu viel wird?" Eneas wusste ja nicht, was bei Kosta alles Albträume und Panikzustände auslösen könnten.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Fr 14. Okt 2022, 11:43

Kosta wurde natürlich erst recht feuerrot im Gesicht, als Eneas grinsend bemerkte, dass seine Hose offen wäre, weil er da einfach reingegriffen hätte, um ihn anzufassen. Das stimmte so doch gar nicht und gleichzeitig tat es das doch. Verlegen nagte er an seiner Unterlippe und spürte, wie ihm immer kribbeliger zumute wurde. Besonders als Eneas dann auch noch mit ihm schimpfte, dass die Hose sogar kaputt gemacht hatte, konnte er sich ein leises Wimmern nicht verkneifen.
"Ich werde sie dir wieder ganz machen", versprach er atemlos. Und bis dahin musste die Hose wohl wirklich offen bleiben und... oh, das waren alles ganz falsche gedanken. Sie waren jetzt doch in einem sehr wichtigen Gespräch. Wie es weiter gehen sollte. Oder eben nicht. Eneas schien den einen Teil von Kosta nicht so recht kennen lernen zu wollen und brachte einige Einwände an. Obwohl er vorhin noch gesagt hatte, dass er ihn wirklich kennen lernen wollte und dass es gut gewesen sei, dass Kosta Erfahrungen mit anderen Partnern gemacht hatte. Zweiteres glaubte Kosta noch immer nicht so recht. Es hätte ihm vollauf genügt, nur für Eneas da zu sein. Er war nicht so wie Eneas. Er fragte nicht, was es sonst noch im Leben gab und was er wohl verpassen könnte.

"Dhemlan war etwas ganz anderes", wehrte er leise ab. Mehr wollte er jedoch nicht dazu sagen. Er fürchtete sich davor, Eneas zu gestehen, dass ihm die Vergewaltigungen durch die Wärter nicht so viel ausgemacht hatten. Dass er sie teilweise sogar hatte geniessen können. Wenn vielleicht auch nur, um alles heil zu überstehen. Das war nicht das, was ihn an Dhemlan plagte. Beziehungsweise war es ganz sicher nicht das Schlimmste, was er da hatte erleben müssen.

"Ich würde sehr gerne mit dir nach Beldon Mor gehen", lächelte er stattdessen scheu. "Mit dir die Nacht zum Tag machen und die Sinnlichkeit dieser Stadt mit dir erleben. Und nein, ich meinte keine Clubs nur für Männer. Sondern Lokale, wo Menschen hingehen, die auf etwas dominanteren Sex stehen. Wo man etwas trinken und tanzen gehen und dabei gleichgesinnte Leute kennen lernen kann. Eigentlich so wie andere Clubs auch. Nur das Ambiente ist etwas verruchter. Nur, dass man da nicht verstecken muss, worauf man steht. Da lacht einem dafür niemand aus. Im Gegenteil, jeder kann es nachempfinden und dich so willkommen heissen, wie du bist. Ich... ich weiss ja, dass du nicht gerne an der Leine über den Marktplatz geführt wirst. Aber... aber wenn du mich nicht mehr verstecken willst, dann... dann könntest du ja am Abend im Club den Halsring tragen. Viele tragen da Halsringe. Es würde nicht auffallen."
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 11:46

Kosta schien keine Bedenken zu haben, dass es ihm in diesen Nachtclubs unangenehm werden könne. Dhemlan könnte man damit nicht vergleichen. Eneas nickte. Das hatte er auch nicht gemeint, doch er machte sich trotzdem Sorgen, dass Kosta sich vielleicht zu sehr bedrängt fühlen könnte oder wieder Sorgen um Eneas bekam. Aber vielleicht wäre er der einzige, dem es dort unangenehm und zu viel wurde. Er hatte weiterhin ein Problem mit einem bestimmten Typ Mann. Groß, älter, breitschultrig, sexuell dominant. So etwas trieb ihn sofort in die Flucht oder machte ihn aggressiv.
Insgeheim hoffte Eneas, dass Kosta wirklich nichts weiter wollte als dass sie zuschauten. Und nicht auch noch daran teilnahmen. Aber was, wenn er dort jemand attraktiven sah und mehr wollte? Er hatte gesagt, er wolle nicht treu sein. Eneas versuchte Kosta etwas von seinem Vorhaben abzubringen, doch dieser brachte wieder vor, dass Eneas ihn ja hatte kennenlernen wollen.
Er wollte mit ihm nach Beldon Mor, um die Sinnlichkeit der Stadt zu erleben und den Nacht zum Tag zu machen.
Eneas lächelte zurück. Eigentlich klang das sehr verlockend und nach einer guten Abwechslung. "Das klingt schön. Wir haben uns etwas Feiern und Spaß verdient", stimmte er zu. Kosta präzisierte auch, dass er keine speziellen Clubs für Männer meinte, sondern für beide Geschlechter. Menschen, die auf dominanten Sex stünden. Man könne trinken, tanzen und gleichgesinnte kennenlernen. Das Ambiente wäre nur etwas verruchter als normale Clubs.
Eneas war lieber in verruchten Schänken, doch er wollte sich gerne von seinem Schwarm in eine neue Welt entführen lassen. Viele Jahre hatten sie die Stationen angesteuert, die Eneas als Kapitän ausersonnen hatte, doch die letzten Monde hatte er sich ganz nach Kostas Plänen gerichtet und der hatte völlig andere Zielorte im Sinn wie dieses abgeschiedene Dorf hier. Eneas wollte seinem Liebsten die nächste Idee deswegen auch nicht abschlagen. Alles damit sein Freund glücklich lächelte.
"Ja, warum nicht. Beldon Mor klingt gut", steuerte Eneas bei. Kosta malte ihm aus, dass man sich dort nicht verstecken müsse was einem gefiel und niemanden einen dafür auslachen würde. In diesen Clubs würde man so willkommen geheißen wie man wäre. Und was war das? Er versuchte sich vorzustellen wie Kosta diese alleine aufsuchte oder mit einem seiner früheren Partnern, aber so recht wollte es ihm nicht gelingen.

"Ich... ich weiss ja, dass du nicht gerne an der Leine über den Marktplatz geführt wirst. Aber... aber wenn du mich nicht mehr verstecken willst, dann... dann könntest du ja am Abend im Club den Halsring tragen", versuchte Kosta ihn zu überzeugen. Eneas streichelte ihm über die Hand.
"Ich möchte dich nicht mehr verstecken und dass ich dich liebe", bekräftigte er. Das hatte er ernst gemeint. "Aber es ist neu für mich und manchmal brauche ich vielleicht, dass du mir dabei Händchen hältst. Wortwörtlich." Er lächelte verkniffen. Händchen haltend mit Kosta durch die Öffentlichkeit zu gehen wäre vollkommen neu. In Beldon Mor würde das gut gehen, es war für seine Toleranz bekannt. Vielleicht wäre es ein guter Startpunkt.
"Ich.. ehm, kann den Halsring im Club tragen", willigte er ein. Er hatte ihn ja auch hier getragen, nur eher versteckt. "Und.. wenn dort, naja...", druckste er, "Leute uns fragen würden, ob wir zusammen sind, was würdest du da sagen?" Fragend und leicht erwartungsvoll blickte er Kosta an.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Fr 14. Okt 2022, 11:57

Kosta wusste, dass Eneas sein Vorschlag sehr unheimlich war. Deswegen versuchte Kosta ihm innig zu erklären, dass er gar nichts so schlimmes vorhatte. Schliesslich wollte er Eneas nicht zu sehr erschrecken. Er wollte ihn langsam und behutsam an die Materie heranführen. Soweit wie es Eneas eben gefiel und weiter würden sie nicht gehen. Doch so konnte Eneas wenigstens einen Teil davon sehen, was Kosta mochte und würde sich nicht von dem Teil von ihm ausgeschlossen fühlen. Kosta brauchte nicht mehr. Jetzt wo er Eneas hatte und ihm hatte zeigen dürfen, wie sehr er ihn liebte, brauchte er nur noch Eneas selbst. Sie brauchten diese intensiven Spiele nicht.

Fast schon ein wenig schüchtern stimmte Eneas schliesslich zu, dass sie nach Beldon Mor gehen sollten. Er meinte auch, sie hätten es sich verdient zu feiern und es klänge nach Spass, in Beldon Mor die Nacht zum Tag zu machen. Kosta nickte innig. Ja, es würde Spass machen. Sie konnten einfach feiern und trotz der Menge an Leuten, oder gerade deswegen, ganz anonym bleiben. Eneas brauchte keine Angst zu haben, dass man ihn merkwürdig ansah oder ihm etwas aufdrängte, was er nicht wollte. Sein Freund streichelte ihm sanft über die Hand und beteuerte ihm dabei deutlich, dass er ihn nicht mehr verstecken möchte und auch nicht, dass er ihn liebte. Unwohl wandte er jedoch ein, dass es jedoch neu für ihn sei und er es vielleicht brauchte, dass Kosta ihm dabei Händchen hielt. Und zwar wortwörtlich.
"Oh, Eneas, natürlich halte ich mit dir Händchen", lachte Kosta liebevoll und nahm auch gleich Eneas Hände in seine und gab ihm auf jeden Handrücken einen langen innigen Kuss. "Du darfst auch Angst haben und nervös sein. Du brauchst es zwar nicht, denn es wird dir nichts geschehen, aber ich weiss wie das ist. Wenn alles so fremd und neu ist. Es wirkt so unheimlich und beängstigend und doch auch prickelnd und verführerisch. Man weiss gar nicht mehr, wo einem der Kopf steht. Doch keine Angst, Eneas, ich werde gut auf dich aufpassen. Darauf, dass dir niemand zu nahe kommt und auch darauf, dass du keine Dummheiten machst." Darauf, dass Eneas im Eifer des Gefechts und der Neugierde nicht zu weit ging und etwas tat, was er am nächsten Tag womöglich bereute, weil er noch nicht soweit war. "Du kannst einfach schauen und geniessen. Auch dass du aufgeregt und nervös bist." Kosta fand das zumindest auch immer sehr pricklend. Sanft nahm er Eneas in den Arm und drückte ihn nun seinerseits tröstend an sich, als dieser schliesslich nervös zusagte, den Halsring im Club zu tragen.

"Weisst du, ich kenne da eine Clubbesitzerin", erzählte er Eneas beruhigend. "Ich dachte mir, ich könnte sie nach einer Stelle als Barkeeper fragen. Dann können wir hinter dem Tresen stehen und in Ruhe beobachten. Wir wären mittendrin und doch schön separiert. Ich könnte an der Bar arbeiten und dich stelle ich neben den Spirituosen als Maskottchen auf. Ich wette mit dir, dadurch werde ich Drinks am Laufmeter verkaufen und jede Menge Trinkgeld kassieren, einfach nur weil die Leute eine Sekunde länger einen Blick auch meinen geheimnisvollen, wunderschönen Partner werfen können." Verschmitzt zwinkerte er Eneas zu. Es war als Scherz gemeint. Wobei Kosta schon gut Lust hatte, Eneas bei sich hinter der Bar anzuketten, damit er immer schön bei ihm blieb und sich von niemandem entführen liess. Das konnte bei Eneas nämlich unheimlich schnell geschehen. Besonders wenn ihn eine Frau in schwarzem Leder umgarnte. Eneas wollte daraufhin jedoch prompt etwas anderes wissen. Behutsam und auf Umwegen. Doch Kosta erkannte die eigentliche Frage sofort.

"Ich würde denken", präzisierte er. "Ich würde denken, dass wir schon seit Ewigkeiten zusammen und doch getrennt sind. Dass wir allmählich zusammen finden und uns kennen lernen. Dass wir lernen, miteinander umzugehen." Sachte drückte er Eneas in seinen Armen enger an sich. "Aber da das viel zu kompliziert ist, jedesmal zu erklären, wenn uns einer danach fragt, werde ich den Leuten sagen, dass wir zusammen sind", erlöste er Eneas grinsend. "Und ich werde ihnen sagen, dass wir einander erstmal nur ganz exklusiv geniessen und noch niemanden in unsere Runde lassen wollen."
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 12:05

Kosta bestätigte lachend, dass er mit ihm Händchen halten würde und küsste ihn dabei zärtlich auf die Handrücken. Eneas lächelte ihn verliebt an. Er freute sich schon darauf mit seinem Liebsten offen Händchen halten zu können. Egal ob er dabei nervös sein würde oder nicht. Kosta sagte ihm auch, dass er ruhig nervös sein könne. Er wisse wie das sei. Selbst wenn es unheimlich und beängstigend wirken mochte, so würde Kosta auf ihn aufpassen. Weder dass ihm jemand zu nahe kam noch dass Eneas selbst eine Dummheit beging.
Daran glaubte der Pirat weniger. Er würde sich im Griff haben und momentan wollte er bloß Kosta. Außerdem hatte ihn dieser quasi dazu einladen, dass er schauen dürfe. Schauen würde Eneas sicherlich genügen. Er hatte nicht vor in diesen Clubs mehr zu machen. Eher hoffte er, dass Kosta und er bald wieder mehr machen würden...
Nun wo Eneas nicht mehr Sklave war, hatte Kosta hoffentlich weniger Bedenken und fühlte sich eher zu diesem nächsten Schritt bereit. Eneas wollte es aber nicht forcieren.
Sein Freund umarmte ihn und drückte ihn an sich, während er ihm versicherte, dass man auch genießen könne nervös und aufgeregt zu sein. Eneas nickte.
"Ich hoffe, wir können Beldon Mor auch einfach so etwas genießen. Neben den Nachtclubs", schob er ein. Er wollte gerne mit Kosta bummeln gehen, tanzen und am Strand liegen. Nach der schweren Zeit hatten sie sich das beide verdient. Aber vielleicht wollte Kosta die Stadt hauptsächlich nachts unsicher machen.
Er erklärte, dass er eine Clubbesitzerin kenne und bei ihr eventuell als Barkeeper arbeiten könne. Eneas blickte ihn leicht überrascht an. Das klang nach einem längeren, ernsthafteren Aufenthalt auf Chaillot. Natürlich wäre es nicht schlecht ihren Unterhalt etwas aufzustocken. Aber es war ein großer Unterschied solch einen Club unverbindlich zu besuchen oder dort länger zu arbeiten.
Kosta beschrieb es dahingehend, dass sie hinter der Bar in Ruhe gelassen würden und Eneas könne sich als Maskottchen machen. Jeder würde ihn anschauen und sie könnten jede Menge Trinkgeld kassieren. Eneas gefiel diese Beschreibung immer weniger, obwohl Kosta es durch das Zwinkern hoffentlich als Scherz gemeint hatte. An der Bar war immer am meisten los und wenn Kosta dort arbeiten würde, wäre er ständig abgelenkt. So viel zum Aufpassen. Und was sollte Eneas solange machen?
"Ich weiß nicht... wenn du arbeitest, bist du doch beschäftigt. Mir wärs lieber einen Club gemeinsam nur zu besuchen. Erstmal", räumte er ein. Dann könnte man auch einfach gehen, wenn es einem zu viel wurde. Doch Kosta schien längere Clubaufenthalte geplant zu haben. Eneas fühlte sich leicht überrumpelt.

Dann hatte er noch eine andere Sache auf dem Herzen und was Kosta nun über sie beide dachte. Waren sie jetzt ein Paar? Gefährten? Sollte er fragen? Eneas hatte Angst vor einer weiteren Ablehnung, obwohl Kosta nun ziemlich deutlich gemacht hatte, dass er ihn sehr liebte. Aber er war stets auch skeptisch gewesen, ob das für eine Beziehung reichte, wo sie beide so unterschiedliches wollte. Nervös fragte Eneas danach. Kosta holte weit aus und erklärte, dass sie schon seit Ewigkeiten zusammen und doch getrennt wären. Das traf es so ziemlich.
Er schmiegte sich in die Umarmung, blickte dann hoffnungsvoll auf, als Kosta erwähnte dies wäre zu kompliziert anderen zu erklären. Er würde sagen, dass sie zusammen und exklusiv seien. Erstmal. Eneas versuchte die Einschränkung fürs erste auszublenden. Er war heilfroh, dass Kosta ihnen beiden erst einmal Zeit gab.
"Es wär schön, wenn wir nun... ja, zusammen wären..", murmelte er nervös und zugleich sehr glücklich. Seine goldenen Augen strahlten auch entsprechend. "Ich wäre gerne mit dir zusammen..." Er gab Kosta einen sachten Kuss auf die Wange. "Und du willst wirklich exclusiv sein? Du hast doch gesagt, du willst nicht treu sein... du.. du würdest mir doch sagen, wenn du es nicht bist oder?"
Wobei Eneas keinerlei Ahnung hatte was er dann machen würde. So wie früher tun als fände er das ganz toll, damit Kosta weiterhin glücklich war? Aber Eneas wollte deswegen doch nicht mehr lügen und ihm was vorspielen.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Fr 14. Okt 2022, 12:16

"Wir könnten gemeinsam arbeiten, sobald du gelernt hast, wie das hinter der Bar funktioniert", entgegnete Kosta auf Eneas Einwand, dass Kosta ja beschäftigt wäre, wenn er arbeitete. Vielleicht fürchtete Eneas, dass Kosta zu beschäftigt für ihn wäre und er sich dann langweilte. "Das lerntest du bestimmt Ruckzuck." So geschickt wie Eneas mit der Kunst war, konnte er die Drinks bestimmt ganz toll mixen. "Ein oder zwei Abende in der Woche wären ja nicht viel. Aber wir können auch erst einmal als Gäste dahin gehen, wenn du dir das zutraust." Alles, was Eneas wollte. Sie mussten noch nicht einmal wirklich dahin gehen, wenn es Eneas zu sehr Angst machte.

Liebevoll umarmte er seinen Freund, um ihm zu zeigen, dass er wirklich in Sicherheit war. Ausserdem beantwortete er Eneas wahre Frage, die sich in einer ähnlichen Frage versteckte. Sanft erklärte er ihm, wie er es sah, was sie füreinander waren und wie er das nach aussen hin mitteilen wollte. Eneas kuschelte sich dichter an ihn und strahlte ihn so glücklich an, dass es in Kostas Bauch ganz verrückt kribbelte. Wie könnte er auch anders, als das machen, was Eneas glücklich machte? Das zarte Küsschen auf seine Wange liess ihn schweben. Das leise Stimmchen, dass ihn warnte nicht zu schnell vorzupreschen und vorsichtig zu sein, wurde immer leiser.

"Wir sind dabei zusammen zu kommen", antwortete Kosta behutsam. "Denke ich." Er hoffte es. "Dennoch glaube ich, dass wir noch nicht ganz zusammen sind. Dazu braucht es noch etwas mehr... hmmm... Arbeit von uns. Weisst du, damit es auch wirklich hält und wir uns nicht wieder gegenseitig weh tun. Weil sich etwas einschleicht, was wir gar nicht wollen." Trotz des Hochgefühls blickte er Eneas ernst an. Das mussten sie richtig machen. Denn Kosta glaubte nicht, dass sie eine weitere Chance bekommen würden.
"Ja, ich werde es dir sagen, sollte ich tatsächlich planen, mit jemand anderem ins Bett zu gehen", versicherte er lächelnd. "Aber jetzt gerade, will ich ganz exklusiv nur mit dir zusammen sein. Wir sind noch nicht soweit, als dass wir jemanden in unser Bett einladen sollten und da wir in nächster Zeit ohnehin nicht nach Draega gehen werden, besteht von der Seite auch keine Gefahr. Ich will mich ganz auf dich konzentrieren, Eneas."
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 12:16

Eneas war immer noch nicht überzeugt von der Idee, dass Kosta als Barkeeper in einem dieser Nachtclubs arbeitete, während er alleine daneben rumstand. Sein Freund versuchte ihn zu überreden, dass er nach etwas Übung mitarbeiten könne. Er würde das sicher schnell lernen und sie könnten es nur zweimal in der Woche machen.
"Ich weiß nicht recht... ich wollt erstmal nicht so viel Aufmerksamkeit und direkt als Barkeeper...", wehrte er zögerlich ab. Eneas wollte Kosta es auch nicht verderben. "Können wir nicht für den Anfang als Gäste Clubs besuchen? Das würde mir schon reichen." Und es wäre wesentlich unverbindlicher. Später könnte er sich immer noch auf mehr einlassen, wobei Kosta anscheinend schon sehr konkrete Pläne für sie hatte. Für Eneas wurde das etwas zu viel, wo er gerade erst mit der Idee konfrontiert wurde sich Vorgänge in diesen Clubs anschauen, wo man auf sadistische und masochistische Spielchen stand. Wo man das nicht nur ab und zu mochte, sondern es zum eigenen Lebensstil dazugehörte. Lack und Leder, Peitsche und Halsband stets dabei. Das meinte Kosta doch oder?
"Lass uns zunächst einmal in Beldon Mor ankommen..." Eneas wollte nichts überstürzen. Dabei war es sonst stets Kosta, der sie beide mahnte es nicht zu schnell anzugehen.
Dabei wollte Eneas gerne in anderer Hinsicht vorpreschen. Er mochte mit seinem Liebsten zusammenkommen und ihn stolz seinen Gefährten nennen dürfen. So strahlte er entsprechend glücklich, als Kosta ihm eröffnete, dass sie anderen sagen könnten sie wären zusammen.
Kosta schränkte es nochmal ein, dass sie erst dabei wären zusammen zu finden. Sie wären es noch nicht richtig.
"Dazu braucht es noch etwas mehr... hmmm... Arbeit von uns. Weisst du, damit es auch wirklich hält und wir uns nicht wieder gegenseitig weh tun", mahnte Kosta ernst. Eneas nickte brav, konnte aber trotzdem nur kurz aufhören verliebt zu lächeln ehe es sofort wieder da war. Dass Kosta allein zuließ, dass sie nun zusammen kamen war bereits wunderschön und mehr als Eneas vor kurzem noch geglaubt hatte. Es war durch all die Streits in so weite Ferne gerückt, dass er manchmal kurz davor gewesen war die Hoffnung zu verlieren.
Er sah aber auch ein, dass sie noch gewisse Dinge zu klären hatten. Allen voran wie eine künftige Beziehung aussehen könnte, wenn sie unterschiedliche Dinge wollten. Besonders beim Sex.

Vorsichtig fragte Eneas nach, ob Kosta ihm treu sein wollte und ob er ihm sagen würde, wenn er es nicht war. Sein Freund versprach, er würde es ihm vorher sagen, doch jetzt wolle er exclusiv sein. Und wann nicht mehr, fragte sich Eneas trotzdem. Wie konnte er es anstellen, dass Kosta nicht noch andere wollte? Sollte er sich ganz in diese Szene stürzen und so werden wie einer von Kostas früheren Gefährten?
Sein Schwarm erkannte ganz recht, dass sie nicht soweit wären jemanden in ihr Bett einzuladen. Moment mal.. ihr Bett? Bevor Eneas das verarbeiten konnte, erwähnte Kosta Draega und dass es dort gefährlich werden konnte. Meinte er Timaris? Eneas würde noch einmal mit ihr reden, wenn sie wieder in Draega waren. Er konnte es zwar nicht verlangen, doch er konnte darum bitten, dass sie Kosta nicht mehr in ihr Bett holte.. Oder meinte Kosta einen anderen Mann? Dieser junge Typ mit dem er aufs Schiff gekommen war?
Kosta beteuerte, er wolle sich ganz auf Eneas konzentrieren.
"Das wäre schön...", bekräftigte Eneas und kuschelte sich an seinen Freund. "Unser Bett? Heißt das... ich muss nicht mehr auf der Pritsche schlafen oder willst du lieber allein im Schlafzimmer bleiben? Wie lange hattest du denn noch vor hier zu bleiben?"
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Fr 14. Okt 2022, 12:19

Obwohl Eneas sehr zögerte und widerstrebt war, das Nachtleben von Beldon Mor so kennen zu lernen, wie Kosta es kannte, hatte er es trotzdem sehr eilig, wieder zu Kosta ins Bett zu kommen. Der junge Krieger musste lachen ob dieses Eifers und auch wegen dieses Widerspruchs. Gerade in Beldon Mor könnten sie viele, prickelnde Abenteuer erleben. Es würde Eneas den Zugang zu ihm erleichtern. Denn noch war Kosta nicht bereit, sofort wieder mit Eneas zu schlafen. Nicht solange Eneas Kostas sexuelle Sehnsüchte besser kennen lernen wollte. Ausser Eneas sagte ihm, dass er das doch nicht mehr mochte. Dann würde Kosta den Gedanken vergessen uns sich Eneas hingeben.

"Du bist unmöglich", schmunzelte er auf Eneas sehnsüchtige Frage, ob er denn jetzt weiter auf der Pritsche würde schlafen müssen. Er konnte sich den grossen, glücklichen Augen und dem liebevollen Kuscheln doch kaum erwehren. Trotzdem zögerte er noch etwas nachdenklich. Kosta hatte grosse Angst, dass sie, wenn sie zu schnell vorwärts preschten, wieder in alte Verhaltensmuster fielen, bevor sie alle Zweifel zwischen sich ausgeräumt hatten.
"Nein, du musst nicht mehr auf der Pritsche schlafen", schüttelte er schliesslich seinen Kopf. Wenn dann würde es Kosta tun. Er hatte seinem Freund schon so viel zugemutet. "Und ich werde es auch nicht tun", fügte er sanft an. "Aber ich möchte noch keinen Sex haben. Und auch kein Fummeln und Spienzen. Ich behalte meine Schlafanzüge an und bekomme Freiraum von dir, mit alleine umzuziehen." Zu mehr war er einfach noch nicht bereit. Es schüchterte ihn zu sehr ein.

"Gehen können wir von mir aus eigentlich sofort", beantwortete Kosta locker Eneas Frage. Ihn hielt hier nichts. Von ihm aus konnten sie auch jetzt alles rasch in ihre Juwelengepäcke stopfen und gehen. Auch wenn das nicht sehr anständig den Dorfbewohnern gegenüber war. Und auch Eneas schien etwas überrumpelt von Kostas Bereitwilligkeit zur Eile. Er war wohl noch nicht so bereit, sich Beldon Mor und damit Kostas Sexleben zu stellen. Eneas bekam ganz grosse Augen.
"In ein paar Tagen vielleicht?" schlug Kosta deswegen rasch vor. "Ich habe ja noch jede Menge frischer Heilkräuter, die ich vorher verarbeiten sollte. Ausserdem möchte ich Timaris schreiben, dass wir nun weiter ziehen und in einem anderen Brief kann ich Tefan darum bitten, dass er jemanden findet, der sich um dein Haus kümmert. Und so wie ich die netten Leute hier kenne, werden sie sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, noch eine fröhliche Abschiedsfeier für uns zu planen.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 12:20

Kosta lachte, als Eneas danach fragte ob sie sich nun wieder ein Bett teilen würden. Sein Freund schmunzelte und befand ihn für unmöglich. Oh, hatte Eneas nach zu viel gefragt? Aber Kosta hatte damit begonnen über Sex zu reden und wen sie alles in ihr gemeinsames Bett ließen oder nicht. Also musste es doch zumindest mal ein gemeinsames Bett geben. Oder waren sie doch nicht so weit?
Schließlich entschied Kosta, dass Eneas nicht mehr auf der Pritsche schlafen müsse und Kosta würde es ebenfalls nicht tun. Hatte er etwa daran gedacht ihm das Schlafzimmer zu überlassen? So hatte Eneas es nicht gemeint. Zu seiner Erleichterung wollte Kosta dann doch ein Bett teilen.
Er wolle aber noch keinen Sex. Nichtmal Fummeln oder Anschauen. Er wollte weiterhin in Schlafanzügen schlafen und sich alleine umziehen. Eneas nickte. Sanft streichelte er Kosta über die Hand, drückte sie liebevoll.
"Wir müssen nichts überstürzen. Ich wollte mich mit dem Schlafzimmer nicht aufdrängen. Ich hatte nur gedacht.. wo du doch von unserem Bett gesprochen hat, dass es eines gäbe..", rechtfertigte Eneas sich kleinlaut. "Es wäre schön, einfach nur neben dir zu liegen. Vielleicht etwas kuscheln?", schlug Eneas vor. Er wollte vorsichtig sein, Kosta nicht zu sehr zu bedrängen. Sie hatten zwar schon oft Sex gehabt und leidenschaftlich miteinander rumgeknutscht und gefummelt, doch sein Freund schien Angst zu haben, dass dies dazu führen könne dass sie sich weh taten oder es nicht hielt.
Eneas hatte diese Sorgen teilweise auch, doch gerade war er so verliebt durch Kostas großes Geständins, dass er seinen Freund am liebsten mit Berührungen und Liebkosungen überschüttet hätte.
"Du hast sicher recht, dass wir die Beziehung in der richtigen Reihenfolge angehen sollten... erst in Clubs auszugehen und sich weiter kennenzulernen klingt gut."

Als er fragte wann Kosta vorhatte aufzubrechen, erklärte dieser, dass sie sofort gehen könnten. Eneas blickte ihn überrascht an. Jetzt auf einmal? Das kam alles so plötzlich. Wie lange hatte Kosta sich das schon überlegt? Anderseits wollte Eneas auch nicht ewig hier verbringen. Er hatte ohnehin einen starken Wanderdrang, weswegen er plötzliche Ortswechsel eigentlich mochte. Aber in Beldon Mor warteten neue ungewohnte und anstrengende Erlebnisse auf sie. Zudem sorgte er sich, dass es Kosta eventuell doch beeinflussen konnte. Er war schon einmal in Challiot ziemlich abgestürzt, hatte gar Drogen genommen und sich mit grässlichen Typen rumgetrieben. Eneas wusste nicht ob und wie er dies ansprechen sollte.
Als Kosta vorschlug erst in einigen Tagen aufzubrechen, nickte Eneas deswegen schnell. Ein paar restliche Tage Ruhe und Vorbereitung klangen verlockend. Kosta wollte noch all die Heilkräuter verarbeiten und Timaris schreiben, wohin sie nun ziehen würden. "Oh, schreibst du ihr denn, dass wir dabei sind zusammen zu kommen und... was? Mein Haus? Wieso mein Haus?", bekam Eneas verwirrt Kostas nächste Worte mit. Sein Freund hatte das Häuschen gemietet. Oder etwa nicht?
Dass die Dorfbewohner eine Abschiedsfeier werfen würden, glaubte Eneas allerdings auch. Wo alle so hilfsbereit gewesen waren, wäre es nur rechtens sich von ihnen zu verabschieden.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Fr 14. Okt 2022, 12:49

"Die Worte unser Bett waren metaphorisch gemeint", grinste Kosta. "Und keine Einladung, mir an die Wäsche zu gehen." Kosta wusste, dass Eneas das so nicht gemeint hatte. Er wollte ihn nur etwas necken, weil er so süss kleinlaut wurde ob seiner eigenen Worte. Um Eneas zu zeigen, dass er ihn nur etwas aufzog, drückte er ihn kurz fester an sich. "Aber dich in den Arm zu nehmen, bevor wir einschlafen, darauf freue ich mich", flüsterte er ihm liebevoll ins Ohr. Das tat er wirklich und während er die Worte noch aussprach, spürte er die Wahrheit darin besonders intensiv.
Eneas liess sich glücklicherweise auch dazu überreden, erstmal nicht miteinander zu schlafen. Er nannte es die Beziehung in der richtigen Reihenfolge angehen. Sie sollten erst ausgehen und einander kennen lernen. Für Kosta selbst war das eher ungewohnt. Selten lernte er jemanden einfach nur kennen und hatte dann erst Sex mit ihm. Wahrscheinlich konnte er diese Art von Partnerschaften an einer Hand abzählen.

Neugierig wollte Eneas wissen, wann sie weiter reisen würden. Wenn es nach Kosta ginge, konnten sie jederzeit abreisen. Aber wahrscheinlich war es vernünftiger erst noch einige Formalitäten zu erledigen. Im Vorraus und nicht im Nachhinein. Ausserdem wäre es anständiger den freundlichen Dorfbewohnern gegenüber, wenn sie sich ordentlich von ihnen verabschiedeten. Kosta wollte Eneas schon antworten, dass er Timaris eigentlich nur einen Adresswechsel hatte durchgeben wollen und sie nicht mit einem langen Brief aufhalten, als sein Freund ihn in Verlegenheitbrachte.
"Na, ja", nuschelte Kosta sich windend. "Ich wusste ja nicht, ob du das Haus abfackeln willst, wenn ich dich zu sehr plage", gab er mit roten Wangen zu. Eneas hatte manchmal eben die Tendenz gewisse Dinge niederzubrennen. "Ich dachte mir, dass es schade wäre, wenn wir so jemandem ein Haus wegnehmen, zu dem er womöglich eine emotionale Bindung hat. Wenn es dein eigenes Haus ist, tun wir damit niemandem weh. Deswegen habe ich es lieber gleich in deinem Namen gekauft. Aber du musst es nicht behalten, wenn es dir nicht gefällt", schob er rasch hinterher. Schliesslich hatte Eneas sicherlich schlechte Erinnerungen an hier, wo er ein Sklave hatte sein müssen. Eneas konnte das Haus verkaufen. Oder es doch noch abfackeln. Ganz wie er wollte.
"Und ähm, nein, ich hatte nicht vor, Timaris von uns zu schreiben", wechselte er rasch das Thema in der Hoffnung, dass Eneas ihm nicht zu böse wurde, weil er ihm unterstellte, ein Brandstifter zu sein. "Ich wollte ihr nur eine kleine Notiz zukommen lassen, dass wir nun woanders zu erreichen sind. Für Briefe oder so hat sie jetzt sicher keine Zeit."
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 14:04

Eneas grinste leicht zurück, als Kosta erklärte, dass seine Worte keine Einladung gewesen wäre ihm an die Wäsche zu gehen.
"Du bist derjenige, der hier wem an die Wäsche gegangen ist", neckte er zurück und deutete auf seine offene Hose. Sobald sein Freund aber flüsternd gestand, dass er sich darauf freuen würde ihn vor dem Einschlafen in den Arm zu nehmen, lächelte Eneas glücklich. "Ja, darauf freue ich mich auch...", gab er leise zurück. Sehr sogar. Es war wunderschön an Kostas Seite einschlafen zu dürfen. Leider hatten sie viel zu selten Gelegenheit dazu gehabt.
Diese Art von Nähe würde Eneas schon reichen. Er musste nicht sofort Sex haben und wollte Kosta auch nicht dazu drängen, wenn es sich für ihn noch nicht richtig anfühlte. Dabei hatte sich das eine Mal auf dem Sofa sehr richtig angefühlt...
Zunächst wollte Kosta ihm jedoch das spezielle Nachtleben in Beldon Mor zeigen. Eneas fragte sich, wie lange und ob sein Freund irgendetwas von ihm erwartete in der Hinsicht. Was würde das für eine zukünftige Beziehung bedeuten? Eneas wusste nicht, ob er bereit dazu war sich so zu geben wie zum Beispiel Alvaro, Kostas erster Gefährte. Der hatte ein Lack und Leder Geschäft gehabt und Kosta sicherlich auch damit vertraut gemacht. Nein, Eneas wollte es nicht weiter vorstellen.
Er war froh, dass sie noch ein paar Tage hier blieben. Kosta wollte Tränke vorbereiten, Timaris einen Brief schreiben und den Notar über Eneas' Haus informieren. Sein Haus? Eneas fragte verwirrt danach und der andere Krieger wurde leicht verlegen, bekam süß rote Wangen.
"Ich wusste ja nicht, ob du das Haus abfackeln willst, wenn ich dich zu sehr plage", erklärte er.
"He, ich brenne nicht alles nieder was mir nicht gefällt. Jedenfalls manches nicht", verteidigte der Pirat sich. Gut, er hatte einen Hang dazu Feuer für einen reinigenden Prozess zu nutzen. Es hatte bei Nevander geholfen und auch bei weiteren Geschehnissen. Oder vielleicht mochte er es einfach zu sehr Dinge in Flammen aufgehen zu sehen.

Kosta kannte ihn dazu viel zu gut und bemerkte, er hätte das Haus als Vorsichtsmaßnahme gleich für ihn gekauft. Eneas blickte ihn verblüfft an.
"Du... kaufst mir ein Haus?" Er blickte sich in dem Hausflur um, wo sie immer noch saßen, wie als sähe er es zum ersten Mal. "Du schenkst mir ein ganzes Haus?!" Nein, Kosta war definitiv nicht der Typ für Blumen. Aber gleich ein ganzes Haus?
"Natürlich behalte ich es. Ich werde es immer schätzen. Das ist das Haus wo du mir deine Liebe gestanden hast", erwiderte Eneas sofort innig. Liebevoll gab er Kosta einen kurzen Kuss. "Danke..." Er strich mit einer Hand über den Boden. "Wenn ich das gewusst hätte bevor ich hier so viel Unordnung verbreitet habe", bemerkte er schmunzelnd. Ob sie später nochmal hierher zurückkommen könnten? Für kleine Urlaube?
Kosta fuhr fort, dass er Timaris nur über ihren Adressenwechsel informieren wolle und nicht über sie beide. Sie hätte für Briefe sicherlich keine Zeit.
"Das mag sein, aber ich befürchte sie bekommt momentan viele besorgniserregende und schlechte Nachrichten. Wenn einmal eine gute Neuigkeit dabei wäre und wir so nur kurz ein Lächeln auf ihre Lippen zaubern können..." Er überlegte kurz. "Wobei ich nicht weiß, ob sie es als gut empfinden würde. Ich hoffe es." Schließlich würde er weiterhin ihren Sklaven aus ihrem Bett stehlen. Dieses Mal vielleicht für immer..
"Was meinst du, sollen wir das Gespräch vielleicht an einen gemütlicheren Ort verlegen? Nicht dass wir uns hier noch erkälten bevor der Reise", schlug Eneas vor. Es war bereits sehr spät, doch Eneas war so aufgedreht, er hätte die ganze Nacht mit Kosta verquatscht. Über ihre Pläne und Träume..
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Fr 14. Okt 2022, 14:09

Kosta verbarg sein amüsiertes Mundwinkelzucken nicht im Geringsten, als Eneas empört protestierte, dass er nicht alles niederbrennen würde, was ihm nicht gefalle. Es stimmte schon. Es war nicht alles. Aber vieles. Kosta hatte nichts dagegen und hatte sich deswegen auch entsprechend darauf vorbereitet. Dass Eneas ihn nun so verblüfft anschaute und mehrmals staunte, darauf war er weniger vorbereitet. So wurde er ganz verlegen. Besonders als Eneas ihm dann auch noch versicherte, dass er das Haus immer schätzen würde, weil Kosta ihm hier seine Liebe gestanden hätte und ihm einen wundervollen, süssen Kuss schenkte. Kosta konnte einfach nur mit glühenden Wangen und flatterndem Magen dasitzen. Zumindest so lange, bis Eneas meinte, dass er hier nicht so viel Unordnung verbreitet hätte, wenn er das frührer gewusst hätte. Da musste Kosta lachen.
"Dann hättest du hier erst recht Unordnung verbreitet", war er sich sicher. "Dein Haus, deine Regeln. Und zu allem Überfluss hättest du mir wohl auch noch verboten, aufzuräumen und sauber zu machen", kam ihm ein erschreckender Gedanke. Oh, nein! Wenn sie später gemeinsam als Paar wohin zogen, dann mussten sie unbedingt eine Abmachung treffen, dass Kosta den Haushalt so führen durfte, wie er wollte. Das würde er unbedingt durchsetzen. Die Küche, der Haushalt, das gehörte ihm. Eneas durfte gerne das Chaos und die Kreativität haben.

"Ich... ich glaube schon", überlegte Kosta leiser und trauriger bei dem Gedanken an Timaris, die gerade so viel zu tun hatte und wohl viele besorgniserregende und schlechte Nachrichten bekäme. Sie würde sich sicher für sie zwei freuen. Aber es würde sie sie vielleicht auch einsam fühlen lassen. Sie hatte jetzt zwar einen starken Gefährten, auf den sie sich verlassen konnte, doch er kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie sie trotzdem vermissen würde. Und dass sie es reute, dass sie es nicht miterleben konnte. Kosta würde sich genau überlegen, was er schrieb. Vielleicht konnte er ja zwei Briefe in den Umschlag tun. Einen mit der Adressänderung und einen damit, wie es sich zwischen Eneas und ihm entwickelt hatte. So konnte sie sich entscheiden, ob sie bereit war, den zu lesen oder nicht.

"Das ist eine gute Idee", lächelte Kosta und dachte viel lieber daran, es sich mit Eneas gemütlich zu machen. Ungelenk erhob er sich. Seine Gelenke protestierten. Sie mussten schon eine ganze Ewigkeit hier auf dem Boden sitzen. Und gegessen hatten sie heute Abend auch noch nichts. So konnten sie sich wirklich leicht erkälten.
"Wie wäre es, wenn du uns ein Feuer im Kamin machst, Eneas?" fragte er sanft und hielt seinem Freund einladend die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen. "Ich koche uns derweil einen Tee und mache was kleines zum knabbern." Eneas hatte frische Sachen eingekauft. Da konnte er ihnen belegte Brote machen. Eneas schien nichts dagegen zu haben. Dennoch blieben sie erstmal dicht beieinander stehen, da sich keiner so recht vom anderen trennen wollte und sei es nur ein paar Meter. Bis Kosta es vor Nervosität nicht mehr aushielt und sich rasch, nach Eneas Jacke bückte, um sie aufzuhängen. Dann konnte er auch endlich seine eigene Jacke ausziehen. Und auch die Stiefel, die er noch immer anhatte.

"Eneas!" hielt er seinen Freund sanft, aber bestimmt auf, als er mitbekam, wie dieser das Holz im Kamin stapelte. "Mach Feuer im oberen Kamin." In Kostas Schlafzimmer. Da wo Eneas bisher nicht reingedurft hatte. Nur am ersten Tag einmal. Danach hatte er sich stets unerlaubt Eintritt verschafft. Jetzt lud Kosta ihn ein und Eneas freute sich sehr darüber. Nicht weil er so näher an Kostas Wäsche kam, sondern weil Kosta nun Nähe zwischen ihnen beiden zuliess.
Ganz aufgekratzt zog Kosta hastig seine Stiefel aus und stellte sie zusammen mit denen von Eneas ordentlich neben der Tür auf. Die Erdkrümel fegte er diesmal sogar rasch mit Hilfe der Kunst nach draussen. Danach eilte er in die Küche, um ihnen Tee und belegte Brote zu machen. Dabei unterliess er es sogar, die Lebensmittel zu verräumen, die nicht in den Kühlschrank mussten. Hübsch arrangierte er alles auf einem Tablett, bevor er kurz ins Bad hastete. Da zog er sich auch rasch um und schlüpfte in einen seiner leicht zu grossen Schlafanzüge. Erst dann trug er das Tablett mit klopfendem Herzen nach oben in ihr Schlafzimmer.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 15:10

Kosta befürchtete, dass Eneas noch mehr Unordnung verbreitet hätte, wenn er gewusst hätte es wäre dein Haus. Außerdem hätte er Kosta gewiss verboten aufzuräumen. Eneas musste lachen.
"Und riskieren, dass du ganz angespannt und aufgekratzt im Haus rumgeisterst?", entgegnete er. Er kannte seinen Liebsten gut genug dafür. Kosta hielt Unordnung nicht lange aus. Für Eneas brauchte es schlicht mehr bis er aufräumte beziehungsweise das Chaos auf ein wieder erträgliches Maß eingrenzte. Solange Kosta jedoch an seiner Seite war, würde es garantiert nicht überhand nehmen.
Dann würden sie beide kurz wieder ernster, als ihre Gedanken zu Timaris wanderten. Eneas hätte ihr gerne von ihnen beiden geschrieben, doch Kosta war etwas zurückhaltender. Vielleicht hatte er recht und es war eher etwas, was sie später einmal persönlich erzählen sollten. Er würde Kosta die Entscheidung überlassen.
Darüber fiel Eneas aber auf, dass sie schon viel zu lange im leicht zugigen Flur saßen und mal wieder die Zeit ganz über eines ihrer Gespräche vergessen hatte. Zum Glück war es dieses Mal ein gutes Gespräch gewesen. Eines, das sie beschwingt und hoffnungsvoll zurückließ anstatt wie in letzter Zeit oft erschöpft und emotional wund. Beide Krieger lösten sich trotz des unbequemen Bodes nur zögerlich aus ihrer innigen Umarmung. Kostas Vorschlag eines Kaminfeuers klang allerdings reichlich verlockend. Eneas ließ sich aufhelfen, aber weg kamen sie dadurch immer noch nicht voneinander. Er lächelte seinen Schwarm verliebt an.
"Eine Kleinigkeit wäre nicht verkehrt..", bekräftigte Eneas. Er scharrte mit dem Stiefel über den Boden. "Also starte ich mal das Feuer.." Wobei er auch nichts dagegen hätte, Kosta in die Küche zu folgen. Vielleicht hatten sie beide Angst, dass der magische Moment vorbei war sobald sie sich voneinander lösten. Schließlich bückte sich Kosta nach Eneas' Jacke, hängte sie auf. Eneas besann sich, dass er endlich seine Stiefel ausziehen sollte. Er wollte jetzt auf keinen Fall hinaus, sondern so nah bei seinem Liebsten bleiben wie möglich.
Aber erst ein Feuer im Kamin. Vielleicht konnten sie es sich auf dem Sofa gemütlich machen...
Eneas begann bereits Holzscheite in den Kamin zu tun, als Kosta ihm sagte, er solle Feuer im oberen Kamin machen. Das Schlafzimmer? Eneas war etwas überrascht, freute sich aber darüber. Das hieß, Kosta wirklich das Schlafzimmer mit ihm teilen.
"Wirklich? Ja, mach ich gleich. Danke", sprudelte er hervor und beeilte sich das Holz nach oben zu tragen. Dabei wäre er auf der Treppe beinahe über seine offene Hose gestolpert, die langsam hinunter rutschte. "Nichts passiert!", rief er. Eneas strampelte die Hose auf der obersten Treppenstufe von sich, kickte das Kleidungsstück etwas aus dem Weg und stolperte ins Schlafzimmer.

Er beeilte sich damit ein Feuer im Kamin zu entzünden. Als der Zunder endlich Feuer gefangen hatte und der erste Reisig von den Flammen verzehrt wurde, hatte er Zeit sich zu überlegen was er nun mit sich selbst mache. In Unterwäsche bleiben? Nein, das könnte Kosta womöglich falsch verstehen. Wieder eine neue Hose anziehen? Eneas rief eine herbei, als er nach draußen sah. Stockdunkel. Es wäre Zeit fürs Bett. Normalerweise reichte ihm dabei Unterwäsche oder er schlief gar nackt, doch wenn Kosta einen Schlafanzug trug sollte Eneas es ihm vielleicht gleich tun. Für die kalten Nächte hatte der Krieger auch Schlafhosen. Eine dunkelblaue davon zog er nun an. Dann entledigte er sich seines Pullovers und Hemdes. Und jetzt? Nackte Brust oder nicht? Der Pirat strampelte sich schnell in ein langärmeliges Schlafoberteil. Aber das war vielleicht zu hochgeschlossen. Er hätte kein Problem damit Haut zu zeigen.
Rasch zog er es wieder aus. Mittlerweile lagen so einige Kleidungsstücke im Schlafzimmer verteilt, während Eneas noch damit beschäftigt war das richtige zu finden. Okay, vielleicht ein ärmelloses Unterhemd. Grau und eng anliegend. Eneas zupfte daran. Oder war das zu sexy? Da bemerkte er ein kleines ausgefranstes Loch im Hemd. Nein, das war überhaupt nicht sexy. Kosta würde eher mit ihm schimpfen wie er wieder mit seiner Kleidung umging. Auch das Unterhemd landete auf dem Boden, als Eneas hastig ein neues anzog.
In dem Moment wurde die Tür aufgeschoben und Kosta kam mit einem Tablett mit belegten Essen und köstlich dampfenden Tee hinein.
Eneas erkannte gleich an Kostas erschrockenen Blick, das etwas nicht stimmte. Der Pirat blickte zu Boden, wo die Kleidung herumlag. Verdammt.
"Äh..." Er strich sich ertappt über den Hinterkopf. "Ich wusste nicht was ich anziehen soll", erklärte er sich. Eneas beeilte sich alles aufzuheben und in sein Juwelengepäck zu verstauen. Nicht, dass Kosta ihn sofort wieder aus dem Schlafzimmer warf.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Fr 14. Okt 2022, 15:25

Bevor er das Schlafzimmer betrat, blieb Kosta noch einmal kurz vor der angelehnten Tür stehen. Warmer, goldener Schein drängte durch den Spalt. Sein Herz klopfte gerade wie verrückt in seiner Brust. Er war so nervös, dass er noch nicht einmal die in der halbdunklen Bibliothek am Boden liegen sah. Seine Gedanken kreisten nur darum, dass sich die Liebe seines Lebens in seinem Schlafzimmer befand. Seinetwegen. Nicht um leidenschaftlichen Sex zu haben oder seine Freundschaft oder seine Gegenwart zu geniessen. Sondern um ihn zu umwerben. Das war so unendlich prickelnd. Auch wenn es ja eigentlich Eneas' Schlafzimmer war, da das ganze Haus dem Krieger gehörte. So rein theoretisch. Für Kosta fühlte es sich anders an. Für ihn war Eneas in seinem Schlafzimmer. Seinetwegen.

Nachdem er noch einmal tief durchgeatmet hatte, nahm er seinen Mut zusammen und drückte seinen Fuss sachte gegen die Tür, um diese aufzubekommen. Geschickt schloss er diese auf ähnliche Weise, nachdem er eingetreten war. Lächelnd wollte er aufblicken, als er des Chaos' bewusst wurde, welches Eneas in dem Schlafzimmer angerichtet hatte. Erschrocken blickte er sich um und fragte sich leicht verzweifelt, wie sein Freund das innerhalb so kurzer Zeit geschafft hatte. Das war doch kaum zu glauben.
Eneas schien ihm seine Frage vom Gesicht abzulesen, denn er erklärte ihm, dass er nicht gewusst hätte, was er anziehen sollte. Kosta fand, dass dies jedoch nicht so recht das Chaos erklärte. Eneas schien das ähnlich zu sehen, denn er wirkte reichlich ertappt und begann gleich hastig seine Kleidungsstücke vom Boden aufzusammeln und sie achtlos in sein Juwelengepäck zu stopfen. Kosta erschauderte, straffte sich dann aber und trat vor den Kamin, um da das Essenstablett auf den Boden zu stellen. Selber liess er sich anmutig auf einem der Schaffelle dort nieder.
"Aha!" meinte er eher skeptisch und liess sich nicht ansehen, dass er Eneas sehr süss fand in seiner Hast, alles so chaotisch aufzuräumen. "Und mit dem was du an hast bist du nun zufrieden?" Kosta stellte die Frage so betont neutral, dass man die Vermutung bekommen konnte, dass etwas an Eneas Kleidung nicht gut genug war. Vielleicht, so hoffte Kosta, bewogen seine Worte Eneas dazu, dass er sich etwas anderes anzog. Egal was. Hauptsache Kosta konnte ihm dabei zuschauen.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 15:25

Sein Freund besah sich nur kurz wie Eneas die Kleidung wieder übereilt in sein Juwelengepäck stopfte ehe er das Essenstablett vor dem Kamin abstellte und sich in seiner natürlichen Anmut auf einem weichen Schaffell niederließ. Eneas kam vorsichtig näher. Kosta hatte nichts weiter zu dem Chaos gesagt als ein kurzes 'Aha'. Nun wollte er wissen, ob Eneas denn mit seiner Kleiderwahl zufrieden sei. Der Hayllier blickte an sich herab. Er hatte gedacht, das hier wäre halbwegs der Situation angemessen und er sähe ganz passabel aus, doch Kosta ließ es so klingen als wäre es nicht gut genug.
"Ähm... ich dachte..", sagte Eneas nachdenklich. Er hatte noch das Unterhemd mit dem Loch in der Hand, ließ es rasch verschwinden. "Soll ich etwas anderes tragen?", fragte er. Kurz wanderten seine Gedanken zu der knappen Jeanshose, die er für eine Weile hatte tragen müssen. Wollte sich Kosta wieder an so etwas erfreuen? Eneas kaufte ihm immer noch nicht ganz ab, dass die Jeanshose und die Nacktheit nur dazu dagewesen waren ihm seine Abhängigkeit zu seinem Herrn vor Augen zu führen.
"Du musst dich nicht umziehen. Es steht dir gut, was du anhast...", erwiderte Kosta. Eneas lächelte geschmeichelt und setzte sich zu seinem Liebsten aufs Fell. Im Feuerschein glänzte der Halsreif, der durch das Unterhemd nicht verborgen wurde. Die Flammen beschienen auch die Tätowierungen, die sich über die sehnigen Armmuskeln spannten.
"Ich ziehe gerne an was dir gefällt", gab Eneas innig zurück. "Natürlich könnte das auch gefährlich werden, wenn wir uns eigentlich in Zurückhaltung üben wollen..." Seine Finger wanderten kurz über das weiche Fell hinüber zu Kosta. Er strich ihm kurz liebevoll über den Arm ehe er sich wieder zurückzog, um einen Bissen vom Brot zu nehmen.
"Hast du dir schon länger Gedanken darüber gemacht nach Beldon Mor zu gehen?", fragte Eneas.
Kosta erklärte vage, dass er darüber nachgedacht hätte. Er hätte gewusst, dass sie nach diesem Abschnitt hier noch nicht fertig wären an sich zu arbeiten und dass er noch mehr von sich zu zeigen hatte. Damit Eneas wüsste, ob er wirklich mit ihm zusammen sein wollte.
Der Krieger glaubte, dass er dies schon jetzt sehr sicher beantworten könnte, doch er verstand, dass Kosta andere Vorstellungen von ihrem Zusammenleben hatte und es da gewiss Dinge gäbe, die sie noch klären mussten. Eneas hoffte, dass es keine unüberbrückbaren Differenzen waren. Dabei hatte er schmerzlichst mitbekommen, dass Kosta etwas grundlegend anderes wollte. Keine Treue, keine Kinder. Eneas versuchte sich zu sagen, dass es ihm egal war solange er nur mit seinem Schatz zusammen sein konnte.

"Mir war nicht bewusst, dass du dazu schon so viel ausgearbeitet hast", gab er zu. "Es wäre schön, wenn wir in Zukunft auch gemeinsam planen können." Immerhin betraf es sie beide, doch Kosta hatte sich ein Programm überlegt und das schien er so befolgen zu wollen. Eneas wollte ihm nicht weiter reinreden, da er befürchtete dass Kosta sich sonst wieder vor ihm verschloss.
"Es ist aber wundervoll, dass du dir Gedanken über unsere Zukunft machst", schob er lächelnd hinterher. Das war ein weiter Fortschritt seit Kostas Wünschen nicht mehr leben zu wollen. Der Pirat nahm sich den Tee, den Kosta ihnen eingeschenkt hatte, und pustete über die dampfende Tasse.
"Ich sorge mich nur, dass du ausgerechnet nach Beldon Mor willst. Zurück in die Szene, die dir mal nicht gut getan hat..." Das war eine vorsichtige Umschreibung. Kosta hatte Drogen genommen und sich von einem widerlichen Kerl ausnutzen lassen. Eneas wusste nicht wie hoch die Chance waren, dass sie auf alte Bekanntschaften trafen oder Kosta erneut der Versuchung erlag, wenn ihm mal wieder Albträume oder anderes zu viel wurden. Eneas wusste selbst am besten wie schnell man abdriften konnte.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Fr 14. Okt 2022, 15:44

Verblüfft liess Eneas seinen Blick über seine Erscheinung schweifen. Kosta tat es ihm genüsslich nach. Sein Freund sah sehr gut aus in diesen weichen Schlafhosen, die oben nur von einem lockeren Band zusammen gehalten wurden. Es wäre ein leichtes, sie ihm hinunter zu ziehen. Was es natürlich besonders verlockend machte, es auch zu tun. Sein Unterhemd lag eng an und betonte seine gute Figur. Die Tärowierungen schlangen sich mit dem Feuerschein geheimnisvoll um seine Arme und der goldene Halsring, den Eneas sich noch immer nicht ausgezogen hatte, verlieh dem ganzen etwas gefährliches verruchtes.
"Du musst dich nicht umziehen", erlöste er Eneas schliesslich sachte. "Es steht dir gut, was du anhast..." Aber Eneas könnte sich umziehen. Damit Kosta ihn dabei beobachten und geniessen konnte. Leider verstand Eneas den versteckten Hinweis in seiner Stimmlage und dem offenen Satz nicht. Er freute sich schlicht darüber, dass er Kosta gefiel und setzte sich rasch zu ihm aufs Fell. Eifrig beteuerte er ihm, dass er gerne anziehen würde, was ihm gefalle, bevor er bemerkte, dass das gefährlich werden könne. Und um das auch noch auszureizen liess er seine Finger über das Fell wandern, damit er ihm kurz über den Arm streicheln konnte.
In Kostas Augen blitzte es begierig auf, während er sich gleichzeitig amüsiert dachte, dass das überhaupt nicht ungefährlicher war, was Eneas da tat. Die Versuchung war gross, den anderen Krieger hart am Handgelenk zu packen und ihn auf den Rücken aufs Fell zu drücken. Sein Traumtänzer von einem Freund schien davon jedoch nichts mitzubekommen. Unbekümmert nahm er sich eines der belegten Brote vom Tablet und begann gemütlich zu essen. Kosta tat es ihm nur zögerlich gleich. Seine Gedanken kreisten um was ganz anderes, als ums Essen. Zumindest bis Eneas ihn abrupt daraus heraus riss und von ihm wissen wollte, ob er sich schon länger Gedanken dazu gemacht hätte, nach Beldon Mor zu gehen.

"Ja, schon", gab Kosta zögerlich zu und blickte Eneas etwas unsicher und fragend an. "Weil... weil es noch mehr braucht, als so weit, wie wir jetzt gekommen sind. Ich hoffte, wir schaffen es so weit. Aber es reicht noch nicht. Wir müssen noch etwas mehr an uns arbeiten. Ich muss dir noch mehr zeigen, damit du dir sicher sein kannst, Eneas. Damit du weisst, ob du wirklich mit mir zusammen sein willst." Eneas glaubte das zwar jetzt. Doch er kannte noch lange nicht alle Abgründe von ihm. Und dabei dachte Kosta nur an die, die schon vor Dhemlahn in ihm gewesen waren. Dalamadans Kerker, das war noch einmal eine andere Geschichte. Um vor seinen Gedanken zu fliehen, machte Kosta sich rasch daran, ihnen beiden behutsam Tee einzuschenken. Er wollte jetzt nicht an Dhemlan denken.
"Keine Sorge", beeilte er sich Eneas zu versichern. "Nach Beldon Mor habe ich nichts weiteres geplant. Dann gehöre ich wieder ganz dir." Und Eneas konnte wieder bestimmen, wohin sie gingen und was sie taten. Wobei Kosta ihn sogar bei Beldon Mor nur darum gebeten hatte, mit ihm dahin zu gehen. Er liess es ihm vollkommen frei auch abzulehnen. Eneas schien das jedoch schon fast zuviel zu sein. Zuviel über ihn bestimmt. Er meinte zwar, dass er es schön fände, dass Kosta sich Gedanken über ihre Zukunft machte, vorallem aber wollte er sie gemeinsam planen. Wobei Eneas genaue Vorstellungen davon hatte, was gemeinsam planen bedeutete, wie Kosta sehr genau wusste. Gemeinsam planen bedeutete für ihn, dass er das bekam, was er wollte und mit dem er zufrieden war. Und Kosta folgte Eneas gern. Auch jetzt. Nur war es um ihrer beider Willen nicht klug, wenn Kosta Eneas diesmal nachgab.

"Wir waren doch schon öfters wieder in Beldon Mor", wehrte Kosta Eneas Bedenken ab. Trotzdem nahm er sich seine Teetasse in die Hände, um sich daran festzuhalten. Nicht weil er Angst hatte, dass er in Beldon Mor zu sehr an Larden erinnert werden würde. Sie hatten schon öfters tagelang in Beldon Mor angelegt gehabt und Kosta hatte da trotzdem Freunde gefunden. Sogar wieder einen Partner. Allerdings einen, den er vor Eneas verheimlicht hatte. Wenn er wegen der Stadt in Gefahr gewesen wäre, wäre er damals schon davon eingeholt worden und nicht erst jetzt. Kosta hatte andere Sorgen. Nämlich, dass wenn er einmal wieder Sex gehabt hatte, dass er nicht wieder würde aufhören können. So wie im Kerker von Dalmadans Feste. Dass sein Leben sich nur noch um Sex drehen würde. Kosta sehnte sich danach, sich dem hinzugeben. Es war so befreiend gewesen. Doch es war nichts, was er Eneas antunt wollte. Deswegen wollte er sich sicher sein, dass ihre Beziehung gefestigt und stark genug war, bevor er es wagte, wieder Sex mit Eneas zu haben. In der Hoffnung, dass Eneas ihn dann zur Vernunft bringen konnte, wenn Kosta selbst es wieder einmal nicht schaffte. Denn er hatte es noch nie gekonnt, sich zurück zu halten, wenn es um Sex ging.

"Ausserdem hat das, was Larden mit mir gemacht hat, nicht das geringste mit der Szene zu tun, die ich dir zeigen will, Eneas", erklärte er seinem Freund, der sich sonstwelche Vorstellungen zu machen schien, was ihn in Beldon Mor erwarten würde. "Das sind zwei vollkommen verschiedene Welten. Ich weiss, dass dir das nicht gefällt, ernsthaft und nicht nur im Spiel zu etwas gezwungen zu werden." Das war bei den meisten so. Nur Kosta schien da etwas anders zu sein, als alle anderen.
"Was ich dir zeigen möchte, basiert auf Freiwilligkeit", fuhr er eindringlich fort. "Ich... hmmm, ich möchte dir nicht zeigen, was ich mit Larden hatte, Eneas. Ich möchte dir zeigen, was ich mit Alvaro hatte." Kosta lächelte scheu. Es war ein Wagnis, seinen aller ersten echten Gefährten zu erwähnen. Eneas war nie gut auf Kostas Partner oder Gefährten zu sprechen. Deswegen unterliess es Kosta in der Regel, auch nur auf sie anzudeuten. Doch diesmal hatte Eneas Larden zuerst erwähnt und Kosta musste einiges klarstellen. Ausserdem passte es sehr, dass er ihre Situation damit verglich, was er mit Alvaro gehabt hatte. Damals war alles unglaublich neu, unheimlich und prickelnd für ihn gewesen. Jetzt war es das für Eneas.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50

VorherigeNächste

TAGS

Zurück zu Foren-Übersicht

Zurück zu Die Piraten

Wer ist online?

0 Mitglieder




Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Erde, Essen, NES, USA, Reise

Impressum | Datenschutz