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Geschenk für Goldauge





Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon NSC » Do 18. Aug 2022, 09:37

Takona

Einen wütenden Aufschrei unterdrückend, presste sie zornig ihre Lippen aufeinander, als Taelos ihr vor allen Leuten klar und deutlich sagte, dass sie nicht Iasons Geschmack entspräche. Wie konnte er nur? Das hatte sie nicht verdient. Das würde sie ihn noch büssen lassen. Aber nicht heute. Sie würde sich nicht die Blösse geben, auf so einen billigen Spruch einzugehen. Sie würde ihn einmal alleine und unverhofft erwischen und anschliessend seine geschundene Leiche auf dem Marktplatz ausstellen lassen, damit jeder wusste, wem er Respekt zu zollen hatte und dass sie solch ein Verhalten nicht ungesühnt liess.

Wenigstens schien sie Eneas ebenfalls zu treffen, als sie ihm davon erzählte, wie hin und weg Iason von Viktor gewesen war. Sollte er ruhig auf dem rumhacken. Der hätte es wenigstens verdient. Sie hatte gar nichts gemacht. Schmollend schob sie ihre Unterlippe vor und versprach, die Finger von seinen Leuten zu lassen. Dafür bekam sie fast sowas wie eine Verneigung. Es war purer Hohn. Bastard. Dafür bekam er nun eine herablassende Handbewegung, wie als würde sie einen ihrer Lakaien entlassen.

Das war wohl zuviel der Provokation gewesen. Prompt hielt Taelos nach ein paar Schritten inne und drehte sich dann wieder zu ihr. Sein dunkles Lächeln jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Auch ihre Leibwächter traten einen Schritt näher zu ihr. Als es dann aber nur um den Nichtsnutz zu ihren Füssen ging, musste sie es sich verkneifen, nicht erleichtert auszuatmen.
"Du willst diesen Nichtsnutz da?" fragte sie etwas überrascht, zuckte dann aber mit den Schultern. "Von mir aus." Scheinbar locker löste sie die Kette von ihrem Thron und warf sie Taelos zu. "Was willst du mit ihm? Bist du dabei, einen eigenen Harem zu gründen mit den beiden Kleinen hier?" Diesmal erntete sie das Gelächter. "Oh, aber der da ist übrigens kein Sklave. Er hat nur die falsche bestehlen wollen."
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von Anzeige » Do 18. Aug 2022, 09:37

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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Eneas » Do 18. Aug 2022, 09:38

Vielleicht hatte Takona etwas anderes erwartet, denn sie gab den Jüngling zu ihren Füßen überraschend schnell auf. Vielleicht war sie froh, dass sie so glimpflich davon gekommen war. Die Königin löste die Kette, warf sie Eneas zu, der sie geschickt auffing und ein wenig daran zog, so dass der junge Mann sich aufrappelte und sich langsam vom Thron entfernte. Er hatte nicht viel an, ein Lendenschurz, der nicht verbarg, dass er erregt war. Eneas hoffte, er hätte nicht viel Safframatte intus. Was sollte er überhaupt mit noch einem von Fabienes Sorte? Dafür war er nicht hier und hatte keine Zeit.
Takona fragte scherzend, ob Taelos einen Harem gründen wollte mit den beiden Jünglingen. Die Banditen um sie herum lachten. Eneas ließ sie ihren kleinen Triumph haben. Erst als sie ihn aufklärte, dass der Junge kein Sklave wäre, sondern nur die falsche bestohlen hätte, erwiderte der Piratenkapitän etwas.
"Ich werde dafür sorgen, dass er sich beim nächsten Mal nicht erwischen lässt", entgegnete er mit verwegenem Grinsen. "Auf bald, Takona." Danach verließen sie das Kellergewölbe. Eneas ließ seine Deckung nicht fallen. Noch waren sie nicht außer Gefahr. Er achtete auch darauf, dass Fabiene nicht zurückfiel, doch da war seine Sorge unbegründet. Der zarte Dhemlaner presste sich regelrecht an ihn aus lauter Furcht. Der junge Dieb taumelte ihnen eher benebelt hinterher. Eneas behielt die Kette noch. Das war besser bis sie hier weg waren.

Erst als sie raus aus dem Viertel waren, wagte die Gruppe sich etwas zu entspannen.
"Puh, du hast ja schon einige Dinger gerissen, aber das... hah, Garois übernehmen", bemerkte Olintes. *Gut, dass sie den Bluff geglaubt hat*, fügte er auf Speerfaden hinzu. Oh ja. Eneas wandte rote Kunst an, ließ die Kette des Jünglings verschwinden. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Eneas griff ihn am Kinn an, brachte den Diebesjungen dazu ihn anzublicken.
"Wir bringen dich hier weg. Du bist in Sicherheit", versprach er ihm. "Wir werden dir nicht weh tun."
Amancio drängte, dass sie lieber schnell zurück zu Lanto sollten und Eneas stimmte ihm zu.
Es dauerte etwas bis sie dort ankamen. Da es so langsam ging, hob Olintes den drogenbenebelten Dieb ohne Umstände auf die Arme und trug ihn den Rest des Weges. "Hey, lass deine Grabbelfinger bei dir", beschwerte sich der Krieger. "Esmeralda, kannst du ihn in den Schlaf wiegen? Ist vielleicht besser für ihn."
Danach kamen sie etwas schneller voran und gelangten so zurück zum Wirtshaus, das sie durch den Hintereingang betraten, damit Lanto keine Probleme bekam. Oder einen Wutanfall kriegte, weil Eneas noch einen Jüngling angeschleppt hatte.
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Fabiene » Do 18. Aug 2022, 09:38

Es war so unheimlich in der doch irgendwie düsteren Halle mit der bösen Königin. Fabiene bekam nicht alles mit. Um genauer zu sein bekam er kaum etwas mit und weil ihm unaufhörlich die Tränen aus den Augen rannen, konnte er auch kaum etwas sehen. Der junge Lustsklave spürte nur, dass alle sehr gereizt und wütend waren. Es machte ihm eine furchtbare Angst und er befürchtete, dass bald alle wild aufeinander losprügeln würden, so wie auf dem Sklavenmarkt. Stattdessen schob Lord Taelos sich schützend vor ihn und stritt sich mit der Königin.

Und irgendwann, irgendwie waren sie plötzlich wieder draussen an der frischen Luft. Heil und unversehrt und mit einem weiteren jungen Lustsklaven, wie Fabiene annahm, der unter Drogen zu stehen schien. Safframatte. Aber viel zu viel. Soviel nahm man noch nicht. Eigentlich nahm man gar keines, wenn man gesund war und erst recht nicht, wenn man gut war. Vielleicht war der andere krank. Oder nicht gut. Sonst wäre er wohl kaum bei dieser furchtbaren Königin gelandet.
Dafür hatte er es jetzt gut, denn er wurde von dem starken Krieger getragen, weil er selber kaum gehen konnte. Es war sicher schön, auf den starken Armen. Fabiene wäre da auch gerne und liesse seine Finger genau wie der andere Lustsklave sanft wandern. Nur schien das dem älteren Krieger nicht zu gefallen, weswegen der Jüngling kurzerhand schlafen gelegt wurde. Mit Safframatte? Der Fremde würde sicherlich ganz aufregende Träume haben.

Fabiene war so erleichtert wie noch nie, endlich wieder in das schlichte Zimmer im blauen Hecht zu kommen. Gerade kam es ihm vor wie ein Palast. So sauber, sicher und heimelig. Besonders wo draussen nun auch die letzten Strahlen der Sonne untergingen. In einer ruhigen Minute wagte Fabiene sich zu Lord Taelos.
"Vielen Dank, Herr, dass Ihr mich beschützt habt", hauchte er ergeben. Mit bewundernd glänzenden Augen sah er zu dem Piraten auf. "Danke, dass ich nicht zu ihr musste." Ein scheues, aber ehrliches Lächeln zauberte sich auf seine Lippen. "Soll... soll ich mich um ihn kümmern, damit es ihm besser geht?" Er deutete auf den anderen Lustsklaven, der auf eines der Betten gelegt worden war. Dort wand er sich leise seufzend, seine Finger griffen fahrig ins Leere.
"Was machen wir denn jetzt?" fragte da der Krieger mit dem charmanten Lächen.
"Wir sollten die Beiden endlich in Sicherheit bringen", schlug die Heilerin vor. "Wir wissen zuwenig darüber, was Iason vorhat. Es ist zu gefährlich, jetzt einfach aufs geratewohl loszureisen. Besser wir fragen erstmal bei der Person nach, die ihn womöglich hier her geschickt hat. Vielleicht weiss sie mehr. Womöglich ist er auch längst wieder bei ihr mit all den Informationen und sucht nun weiter nach Tileos Eltern."
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Eneas » Do 18. Aug 2022, 09:39

Sobald sie zurück in dem Gästezimmer im Blauen Hecht waren, fand auch der junge Dhemlaner seine Sprache wieder und dankte ihm ergeben für den Schutz, den Eneas ihm gegeben hatte. Fabienes Augen leuchteten, er bedankte sich lächelnd dafür, dass er nicht bei Takona gelandet war.
"Das hätte ich nie getan, Fabiene", versicherte der Piratenkapitän sanft lächelnd. "Ich hätte dich auch gar nicht mitnehmen sollen, doch ich wollte dich nicht hier alleine lassen." Außerdem glaubte der Dhemlaner ihm jetzt vielleicht eher, dass Eneas ihm nichts böses wollte und ihn auch wirklich beschützen konnte. Bloß sollte der Jüngling ihn besser nicht so sehr bewundern. Eneas wollte wirklich keinen Verehrer.
Eifrig schlug Fabiene zu, dass er sich um den Dieb kümmern könnte, damit es ihm besser ginge. Eneas hustete leicht, sah zu dem eindeutig erregten Jüngling auf dem Bett. Für einen Moment fühlte er sich daran erinnert wie Kosta ihm bei Safframatte Einfluss geholfen hatte. Sehr heiß und immer wieder und wieder...
Hastig blickte Eneas weg. "Äh, nein, lass ihn lieber schlafen. Womöglich war es nicht so viel Safframatte", sagte er.
Amancio meldete sich zu Wort und wollte wissen, was sie nun unternehmen würden. Bevor Eneas etwas dazu sagen konnte, erwiderte Maria, dass sie die zwei jungen Männer fortbringen sollten. Es wäre zu riskant ohne genauere Informationen nach Kosta zu suchen. Besser wäre es Timaris zu befragen, ob sie mehr wüsste. Es konnte auch gut sein, dass Kosta wieder bei ihr war.
"Er ist bei diesem Zucker! Bestimmt", presste Eneas hervor und konnte die Eifersucht nicht verbergen. "Sollen wir da einfach die Füße still halten? Er bringt sich doch nur in Gefahr dort unten. Wir müssen ihm helfen."
"Du weißt nicht, ob er dort ist", beschwichtigte Olintes. "Esmeralda hat recht. Antworten finden wir eher in Draega. Denk an den Begleiter mit dem Iason hier war. Die sind sicher gemeinsam wieder zurück."

Eneas dachte angespannt darüber nach. Natürlich ergaben die Worte seiner Kameraden Sinn. Es wäre sicher das klügste nach Draega und noch einmal zu versuchen mit Timaris zu reden. Er wollte ohnehin erfahren, ob man schon weiter war mit einem Gegengift. Aber gleichzeitig sagte sein Herz etwas ganz anderes. Er wollte diesen Zucker aufspüren und Kosta aus seinen Armen reißen!
Olintes legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Denk auch an Tileo. Wir können hier in Raej momentan nichts ausrichten", appellierte er an Eneas. Der Krieger seufzte.
"Ihr habt ja alle Recht. Ich dachte nur..." Er hatte so gehofft, dass er Kosta hier finden würde. Aber vielleicht hätte sein Geliebter bloß wieder verletzende Worte für ihn gehabt und ihn nicht sehen wollen. Eneas wusste nicht wo alles so schief gegangen war. Es wäre besser gewesen, er hätte nie diese bescheuerte Liebeserklärung abgeliefert. Er war wie ein Trottel rübergekommen.
"Nach Draega", beschloss er. Es gab ein Landepunkt außerhalb Draegas in einem kleinen Vorort. Dort könnte er warten mit den zwei befreiten Jünglingen...

Sie warteten noch eine Zeitlang bis das Safframatte im Körper des jungen Diebes nachließ, bestellten sich etwas zu Essen und stärkten sich ehe sie aufbrachen. Esmeraldas Versuche Eneas zu überzeugen erst morgen abzureisen und sich zu schonen, verhallten ins Leere. Der Krieger wollte keine Zeit vergeuden. Es würde eine lange Reise nach Draega werden, doch er war geübt auf den Winden.
Sie mussten trotzdem eine Pause in Shalador einlegen ehe sie am anderen Morgen in der Nähe Draegas ankamen. Eneas war vollkommen erschöpft und müde, fiel beim Landenpunkt keuchend auf die Knie.
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Timaris » Do 18. Aug 2022, 18:01

An den Besuch bei Eneas auf dem Schiff folgte eine ziemlich turbulente Zeit, die sie auch so an den Rand ihrer Grenzen getrieben hätte. Selbst wenn sie gesund gewesen wäre. Jetzt war es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit und sie wusste nicht, wie sie es dennoch irgendwie bewältigte. Besonders da bald darauf auch Ayden ausfiel.
Vorwiegend schaffte sie es mit der Unterstützung ihrer Familie. Sorra verzichtete darauf, ihre unheimlichen Experimente zu machen und sich mit Nevander anzufeinden. Rhiana und Daipha arbeiteten sowieso hart, wie noch nie. Und Kaeros und Hyacinthos waren ihr ebenfalls eine grosse Hilfe. Die Streitigkeiten unter der Familie waren zur Zeit gerade vergessen und sie standen zusammen, konnten gemeinsam so auch relativ viel erreichen. Entweder in Draega oder in Mineva oder wo sie sonst gebraucht wurden.

Die grösste Hilfe aber überhaupt war Aaron. Er tat nichts heroisches, wie sich irgendwo in ein Scharmützel zu stürzen. Er tat etwas, was für Timaris noch viel wichtiger war. Er schaute, dass sie bequem sitzen konnte, dass sie immer etwas zu trinken hatte, ahnte voraus, wenn sie etwas zu essen brauchte und wann sie mehr Wärme durch ein Feuer brauchte. Er tat es meistens still und zurückhaltend, drückte tröstend ihre Hand und tat es vorallem so, dass sie sich nicht schwach und krank vorkam. Das half ihr sehr, mit den Schmerzen umzugehen.

Neben den normalen Kriegsvorbereitungen und ihrer Krankheit gab es noch eine Menge andere kleinere und grössere Probleme. Pandora zum Beispiel, die in Sicherheit gebracht werden musste. Es war erleichternd die Nachricht aus Mineva zu erhalten, dass es geklappt hatte. Der arme Ioakim hatte deswegen einen Ehestreit vortäuschen müssen. Das würde sie nie vergessen.
Eines der grösseren Probleme war Gualterio, der von seinem Schwarztraum runter musste. Sie alle wussten, dass es womöglich einen langsamen, harmloseren Weg gab und dass sie keine Zeit dafür hatten. Ihr heldenhafter Hauptmann der Wache liess sich alle Waffen abnehmen, übergab ihr seine Juwelen und liess sich in einen gut ausgepolsterten Kerker sperren, um seinen Entzug zu machen. Wann immer Timaris konnte, ging sie zu ihm, um ihm beizustehen. So oder so wurde es für sie alle nicht leicht.
Ein weiteres, beinahe verborgenes, aber für Timaris trauriges Problem hatte Nathaniels für sie auf Lager. Kosta zuliebe wollte sie noch einmal mit ihm sprechen, um herauszufinden, was er tun konnte, damit er nicht in seinem Zimmer durchdrehte. Dabei kamen sie auch auf Eneas und Kosta zu sprechen. Viel wusste der Jugendliche nicht zu berichten. Nur dass die zwei einen ganz furchtbaren Streit gehabt hätten, bei dem zum Schluss beide geweint hatten. Das war ja furchtbar. Warum hatten die zwei ihr nichts gesagt? Na weil sie sie nicht belasten wollten, natürlich. Nathaniel bekam jedenfalls sein Plätzchen in der Ménagerie, so dass wenigstens jemand halbwegs glücklich war.

Eine weitere gute Nachricht stellte sich etwa zwei Wochen später heraus, als die ersten Sklaven von Ayden und Kosta eintrafen. Das mit dieser Blutwäsche schien tatsächlich zu funktionieren. Die Schmerzen schwanden und die Krankheit schien sich kaum mehr weiter auszubreiten. Timaris fühlte sich, als würde sie fliegen. Nur leider kamen die Schmerzen dann um so heftiger zurück, wenn das frische Blut verbraucht war. Vielleicht lag es auch nur daran, dass sie nicht mehr ununterbrochen an sie gewöhnt war. Vielleicht war es aber auch eine Strafe dafür, dass sie nicht unentwegt ertrug.
Zudem brauchte es einen gewaltigen logistischen Aufwand, all die Sklaven gut unterzubringen und zu versorgen. Besonders so, dass es geheim blieb. Ayden hätte sicherlich ganz furchtbar mit ihr geschimpft, dass sie das Blut der Sklaven nicht bis zum letzten Tropf aussaugte und sie dann fortwarf. Doch sie brachte es nicht über sich, das Kosta anzutun, der ihretwegen schon genügend schreckliches hatte erleben müssen. So wurden die Sklaven so gut behandelt, wie es eben ging und wenn es vorbei war, würden sie ihre Freiheit erhalten und nach Scelt gebracht werden. Egal wie es ausging.

Sie war gerade beim Mittagessen mit Ebonie, als das nächste Problem auf sie zurollte. In einem privaten, übermässig geheitzten Salon gab es eine warme Suppe zu essen. Während Aaron und die schwarze Witwe wegen der Hitze beinahe nackt bei ihr sassen, fühlte Timaris sich in ihrem zugeknöpften Wollkleid gerade wohl. Die warme Suppe tat ihr übriges, dass sie aussnahmsweise einmal nicht fror. Während des Essens besprach sie mit Ebonie ihre Fortschritte und ein weiteres, mögliches vorgehen, als vor der Türe auf einmal ein ziemlicher Tumult entstand. Stimmen wurden laut, jemand wollte unbedingt jetzt zu ihr, wurde von der Wache nicht gelassen. Mit einem Wink schickte sie Aaron zu sehen, was da los war. Er kam mit Olintes und Amanico wieder rein. Das hatte sicherlich nichts gutes zu bedeuten. Erst recht nicht, dass die Beiden so aussahen, als hätten sie vergangene Nacht nicht geschlafen. Kritisch, um ihre Sorge zu verbergen musterte sie die beiden.
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Olintes » Do 18. Aug 2022, 18:30

Es war nicht weiter verwunderlich, dass Eneas sofort abreisen wollte und es nun keinesfalls noch eine Nacht in Garois aushielt, wollte unbedingt weiter seinen Hoffnungen herjagen. Olintes wusste nicht was passieren würde, wenn die Reise dann ein Ende hatte und die Hoffnungen wieder zerschlagen waren. Der Krieger befürchtete einen weiteren Zusammenbruch, aber was sollten sie schon machen? Es war wenigstens besser, wenn ihr Kapitän nach Draega reiste als sich in die Fronten in Raej zu schmeißen. Es war gut möglich, dass Kosta im Süden war, aber Olintes hatte nichts dazu gesagt. Er würde seinen Käpt'n und Freund beschützen und dazu gehörte auch manchmal die Klappe zu halten. Zum Beispiel, wenn Eneas eifersüchtig irgendwelche Unterweltköniginnen aufmischen wollte und plötzlich verlorene Jünglinge sammelte, die beide mit ihrer zarten Art ein wenig an den jungen Kosta erinnerten. Nein, dazu sagte man besser nichts.

Nach einer langen Reise landeten sie alle erschöpft in einem kleinem Dorf vor Draega. Eneas war am meisten ausgelaugt, hatte er sie doch auf den roten Winden alle mitgenommen. Hatte der Herr einmal Pause machen oder jemand anderen reisen lassen wollen? Was für eine Frage.
Olintes fragte sich immer wieder wie sein Freund gleichzeitig so dermaßen entschlossen und zielstrebig sein konnte, aber auf der anderen Seite so unsicher und scheu was Kosta betraf. Kein Tag verging, wo der sensible Schriftsteller nicht doch in Frage stellte, ob Kosta ihn je wollen würde, ob er ihm bei der nächsten Begegnung nicht doch wieder ablehhnen würde. Und trotzdem brach Eneas die Reise nicht ab.
Sie quartierten sich in einem Gasthaus ein, wo sie schon bekannt waren und die Betreiber, eine sechsköpfige Familie, gute Freunde von ihnen. Wenn sie allzu lange in Draega waren oder sie nicht ständig am Hafen vor Anker liegen konnte, blieb Eneas meist hier. Er hatte damals auch mit dem Gedanken an ein eigenes Haus gespielt, doch die anderen hatten ihn überzeugt beim Gasthaus zu bleiben. Gesellschaft wäre bei einem Exil sicher besser.
Trotz seiner Erschöpftheit drängte Eneas darauf, dass seine Freunde sofort loszogen, um mit Timaris zu reden. Sie konnten nicht warten. Keinen Augenblick lang. Olintes verkniff sich einen Kommentar, während der Kapitän dramatisch an sie appellierte.
"Keine Ruhe hat man hier", murrte Olintes und streckte sich. "Wenn sie Zeit für uns hat..."
"Wir müssen wissen wo er ist. Wenn er doch in Raej ist...", fing Eneas wieder an.
"Amancio und ich kämpfen uns zu ihr durch", versicherte Olintes schnell. Maria wollte hier bleiben und sich um die zwei jungen Männer kümmern - und dafür sorgen, dass Eneas sich erholte. Dabei wirkte auch die Heilerin so, als würde sie sich am liebsten sofort schlafen legen. Olintes ging es genauso. Doch die Piraten waren mitunder längere Nachtschichten gewöhnt. Die See ließ sie oft nicht schlafen.

So reisten Amancio und Olintes gleich weiter zu Draega. Es war noch vormittags, die Stadt aber schon recht lebhaft zu Gange. Olintes rieb sich die brennenden Augen, während sie die Straße zum Palast hochgingen. Wie schon einige Wochen zuvor begutachteten die Wachen die Siegel der zwei Piraten und waren äußerst skeptisch sie einzulassen. Dieses Mal hatten die Hayllier auch keine Gelegenheit gehabt sich in Schale zu werfen und Amancios Familienname wollten man zunächst nicht glauben.
Nach langwierigem Hin und Her waren sie endlich im Palast. Inzwischen war es mittags. Olintes Magen meldete sich knurrend zu Wort. Er hatte keine Lust zu warten wie ihnen ein Diener beizubringen versuchte. Trotz Siegel wäre die Königin sehr beschäftigt und es gäbe andere, die schon Monate auf eine Audienz warten müssten.
"Monate? Nun langts aber. Ich warte hier nicht länger, das hatten wir schon zwei Stunden vor dem Tor!", rief er den Diener zornig an.
"Die Königin diniert und wünscht nicht belästigt zu werden. Ich kann euch auch wieder vor das Tor bringen", entgegnete der uniformierte Lakei hochnäsig.
"Von uns wird die Königin gerne belästigt und wir haben wichtige Nachrichten!", versuchte es Olintes wieder. "Wenn wir doch stören, kann sie uns das selber sagen. Dazu braucht sie keinen Lackaffen wie dich!"
Der Diener wurde rot im braungebrannten Gesicht, rief nach den Wachen an der Türe und wollte die zwei Piraten wieder hinauswerfen lassen für ihre Frechheit.
Olintes stellte sich schon darauf ein sich den Weg freizuboxen, als die Türe aufging und der Gefährte der Königin wissen wollte was los war. Zum Glück erkannte der Prinz sie beide und brachte sie in das luxuriöse Esszimmer, wo ordentliche Temperaturen herrschten. Olintes hatte die Luft im Schmelztiegel Draegas bereits drückend gefunden, aber hier stieg ihm der Schweiß auf die Stirn.
Die Königin aß tatsächlich. Ihr Gesellschaft leistete nur Aaron und eine.. oh, Schwarze Witwe. Olintes fiel jedoch zuerst das unglaublich dünne, fließende Gewand der Frau auf, die ihre braun gelockten Haare hochgesteckt hatte. Die goldenen kunstvollen Fibeln in Form von Netzen schienen das Kleid nur recht locker zusammenzuhalten. Anscheinend wurde hier öfter in solcher Hitze gespeist. Olintes hätte definitiv nichts dagegen wenn es solche Ausblicke gäbe..

Olintes riss sich wieder zusammen. Er war müde, da wanderten die Gedanken schnell. Der Krieger verbeugte sich vor der Königin. "Da sind wir wieder, M'lady", sagte er, grinste leicht erschöpft wie als wären nur wenige Stunden statt Wochen vergangen. "Der Bedienstete draußen war überzeugt davon, dass wir euch stören. Ich weiß nicht, ob er Recht hat, aber wir bringen dringende Fragen von unserem Kapitän."
Er sah prüfend zu der Schwarzen Witwe, abwartend, ob Timaris sie oder am Ende doch die zwei Piraten hinausschicken würde. Aber keines der beiden Dinge geschah.
*Es geht um Iason*, sandte Olintes der Königin. Was an sich bei Eneas keine große Überraschung war. Olintes hätte sie lieber gefragt wie es ihr ging, aber er wusste nicht wer so alles mithörte und vermutlich sollte er wirklich besser zur Sache kommen.
Die Königin sandte mehr genervt zurück, ob es wieder um die Beziehung der beiden ginge. Dafür hätte sie wirklich keine Zeit. Olintes grinste schief.
*Nun ja... so halb...*, erwiderte er per Speerfaden. Eigentlich nicht nur halb, sondern ziemlich dicke, aber er konnte auch nicht ohne Antworten zurück. Ja, die Königin war beschäftigt mit dem Krieg und ihr ging es selbst schlecht genug, aber sie hatte mit ihrem Gespräch mit Eneas alles ins Rollen gebracht.
*Aber nicht nur*, sandte er schnell weiter. Timaris wollte sicher wissen, dass Kosta und ihr Haushofmeister in Raej aufgefallen waren. *Wir waren in Garois. Iason hatte uns benachrichtigt einen Sklaven abzuholen, den er irgendwie.. ist ja auch mal egal. Jedenfalls haben wir ihn dort nicht mehr getroffen, aber herausbekommen, dass er nicht allein dort war. Gemeinsam haben sie einigen Trubel dort veranstaltet. Ist er wieder hier? Der Kapitän befürchtet, Iason ist stattdessen zurück an die Front.*
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Timaris » Do 18. Aug 2022, 18:32

Andererseits, so müde konnten die beiden Piraten nun auch wieder nicht sein, wenn ihnen sofort auffiel, wie leicht Ebonie gekleidet war und dies auch gleich mit grossen Blicken würdigten. Die zwei sollten sich mal beherrschen, was sie auch zum Glück schafften, bevor Timaris ihnen einen mahnenden Blick zuwerfen musste.
"Nun, mein Diener hat durchaus recht", gestand sie dem Mann zu, dass er seine Arbeit gut gemacht hatte. "Doch er kennt euch nicht. Da es so dringend zu sein scheint, dürft ihr gerne mit mir zu Mittag essen. Setzt euch." Wenn die beiden die Nacht durch gemacht hatte, könnten sie eine Stärkung vertragen. Ein Blick zu Aaron reichte, dass sich dieser darum kümmerte, dass die beiden Piraten etwas in den Magen bekamen. Ihr Gefährte war sehr selbständig geworden. So brauchte sie ihm auch nicht jedes Mal zu sagen, dass er ihre Gespräche vor Lauschern abschirmen sollte. Er tat es immer gleich von selbst.

*Geht es wieder um ihr Beziehungsdrama?* sandte sie etwas ungläubig und ungehalten zurück. Es tat ihr sehr leid, dass Eneas und Kosta sich so sehr gestritten hatten. Doch darum konnte sie sich jetzt wirklich nicht kümmern. Es erstaunte sie, dass Eneas seine Leute trotzdem zu ihr schickte. *Dafür habe ich keine Zeit. Ihr müsst das alleine bewerkstelligen.* Sie konnte nicht alles machen.
Olintes schiefes Grinsen war eigentlich schon Antwort genug und so glaubte sie ihm auch nicht wirklich, dass es nur so halb um die Beziehung von Eneas und Kosta ging. Das beste wäre, sie wärfe die beiden gleich heraus. Doch sie hatte sie zum Essen eingeladen. Dann würde sie deren Fragen eben während dieser Viertelstunde beantworten. Bei Olintes Ausführungen bekam jedoch sie eine ganze Menge an Fragen, die sie nun ihrerseits beantwortet haben wollte.

"Kosta hat euch verraten, dass er in Garois ist?" fragte sie erstaunt und streng und gleichzeitig offen, um den Piraten zu zeigen, dass Ebonie darüber Bescheid wusste und um ihnen zeigen, welchen Namen sie von Kosta kannte. "Was für einen Sklaven solltet ihr da abholen und was für ein Tumult haben sie veranstaltet?" Kosta und Ayden sollten doch eigentlich wissen, wie wichtig Geheimhaltung und Zurückhaltung bei dieser Mission war. "Ich habe gehört, es gab einen Aufstand aufgrund der Verlautbarung von Sion. Waren sie darin involviert? Was ist mit seinem Begleiter. Blieb der bei Kosta oder ist ihm etwas zugestossen?" Ayden und Kosta waren nicht mehr in Garois. Aber sie waren auch nicht hier in Draega wo sie hingehörten. Timaris bekam ein ganz übles Gefühl.
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Olintes » Do 18. Aug 2022, 18:35

Es überraschte Olintes ein wenig, dass Timaris bald nicht mehr sandte, sondern offen vor der Schwarzen Witwe sprach. Offensichtlich war sie eingeweiht und wusste ebenfalls, dass Kosta in Raej sein sollte. Also hatte die Königin ihn doch dorthin geschickt. Vermutlich um dort etwas für sie zu erledigen. Sklaven kaufen? Es war seltsam, dass Timaris ausgerechnet diese Aufgabe Kosta aufbürdete, sie musste doch wissen, dass sie normalerweise Sklaven eher befreiten. Olintes zerbrach sich nicht weiter den Kopf darüber. Es hatte sicher alles einen versteckten Sinn. Ihm sagte man ohnehin nicht so viel. Hauptsache, die Königin hatte Kosta nach Raej geschickt. Dann war er bestimmt wieder hier und sie konnten Eneas beruhigen, so dass sie zurück nach Nuranessa reisen konnten.
Timaris hatte derweil ganz andere Sorgen, wirkte ungehalten darüber, dass Kosta seinen Aufenthaltsort verraten hatte.
"Er hatte dem Kapitän eine Nachricht geschickt", bestätigte Olintes. "Es stand nicht viel drin. Erst in Garois haben wir erfahren, dass wir uns um einen Sklaven kümmern sollten. Anscheinend hat Kosta ihm geholfen, als der Sklavenaufstand war. Er ist ein dhemlanischer Lustsklave", begann der Krieger die Fragen nach und nach zu beantworten.
Dass die Königin so viele Fragen hatte, wunderte ihn. Hatte Kosta ihr nicht berichtet? Oder hatte er gar einige Dinge weggelassen? Sähe Kosta gar nicht ähnlich.

"Tumult... naja... sie haben mit der Unterweltkönigin in Garois Geschäfte gemacht und wohl auch eines ihrer Straßenkinder entführt. Ähm.. hab ich gehört", schob Olintes hinterher. "Ich weiß nicht, was Kosta genau in Garois machen sollte, is ja auch nich mein Bier. Ich weiß nur, in der Stadt war ziemliches Chaos wegen den Sklaven. Die Verbrecher haben das ausgenutzt und viele.. na, geklaut oder gefunden und dann Kostas.. hmmm.. Begleiter verkauft. Unser Käpt'n war eher sauer wie die Unterweltkönigin Kosta behandelt hat. Hätte nicht viel gefehlt und wir hätten Garois übernehmen." Olintes verdrehte kurz die Augen.
"Wir erfuhren, dass Kosta und sein Begleiter Garois per Kutsche verlassen hätten. Zurück nach Shalador, hieß es. Eneas ist aber wild davon überzeugt, dass Kosta..." Er sah kurz skeptisch zu der Schwarzen Witwe. "Dass er eher in die andere Richtung ist. Deswegen sind wir hier, um das was aufzuklären. Kosta ist im Palast?"
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Timaris » Do 18. Aug 2022, 18:38

Hatte Kosta Eneas die Nachricht geschrieben, weil er wusste, dass Timaris nichts mit einem dhemlanischen Lustsklaven hätte anfangen können. Zumindest jetzt noch nicht. Dennoch ergab dieses Risiko keinen Sinn. Er hätte doch auch so auf den Sklaven aufpassen und ihn dann hier her mitnehmen können. Oder doch nicht? Laut Olintes Bericht musste in Garois ganz schön was los gewesen sein. Ayden und Kosta hatten sich gar mit der Unterwelt angelegt und dann die ganzen Sklaven stehlen lassen. Wie war das noch gleich mit der Unauffälligkeit gewesen?
Timaris atmete tief durch und mahnte sich, sich nicht aufzuregen. Die benötigten Sklaven waren hier und ihr Blut half zeitweilig. Sie musste sich nicht kümmern, wie Ayden und Kosta an die Sklaven gekommen waren. Oder dass Eneas aus Wut heraus Garois übernehmen wollte. Wenn er Kosta rächte, reichte das. Für sie war nun wichtig, herauszufinden, wo Kosta und ihr Haushofmeister abgeblieben waren.

"Mit einer Kutsche nach Schalador? Wann war das?" hakte sie nach. Das gehörte durchaus zum Plan. Doch von da aus hätten sie schleunigst nach Hayll zurück reisen sollen. "Habt ihr das überprüft? Habt ihr die Kutsche verfolgt? Wurden sie überfallen. Nein. Nein, weder Kosta noch sein Begleiter sind hier im Palast." Oder gar in Hayll. Dunkelheit, was machte Ayden da für Blödsinn.
"Ja, es könnte durchaus sein, dass Kosta weiter in den Süden gegangen ist", gab sie zu. "Er hat mich angefleht, ihm dies zu erlauben. Noch bevor... bevor ich zu euch frühstücken gekommen bin. Doch Damien hat es ihm strikt verboten. Und dann... Ich kann nicht glauben, dass er einfach weiter ist, ohne seinen Begleiter wieder sicher zurück nach Draega zu bringen. Er würde weder mich noch dadurch ihn derart im Stich lassen." So war Kosta nicht.
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Olintes » Do 18. Aug 2022, 18:38

Die Königin besaß noch mehr Fragen. So zum Beispiel wann Kosta denn mit einer Kutsche abgereist wäre und ob sie das überprüft hätten. Olintes schüttelte den Kopf. "So genau wissen wir das nicht", musste er zugeben. "Kosta war sicher vor uns schon fast eine Woche weg", fuhr der Pirat fort. Es hatte etwas gedauert bis der Brief über den Seeweg nach Nuranessa gekommen war. Egal wie unverzüglich Eneas auch aufgebrochen war.
"Wir nahmen an, dass Shalador nur eine Finte war und er wenn, schon hier wäre. Wir hatten auch keine Spur wo genau in Shalador wir hätten suchen sollen." Es war besser gewesen gleich hierher zu kommen mit der Hoffnung Timaris wusste mehr. Das tat sie auch, nur leider war es nicht die erhoffte Antwort. "Nicht hier? Er ist nie angekommen? Verdammmt", rutschte Olintes ein Fluch heraus und auch Amancio war überrascht - und enttäuscht. Es bedeutete, dass Kosta höchstwahrscheinlich zurück in der Armee war. Auch die Königin gab diese Möglichkeit zu. Kosta hätte unbedingt zurück zur 6. Kompanie gewollt.
"Damien ihm verboten? Kann ich kaum glauben", bemerkte Olintes. Innerhalb der Mannschaft konnte eigentlich niemand einem anderen etwas verbieten. Trotz ihrer Ränge, die eigentlich nur gewisse Aufgabengebiete absteckten.
Timaris war überrascht, dass Kosta diese Auflagen und auch seinen Begleiter einfach so in den Wind geschossen hätte. Das wäre ja gleichbedeutend damit, dass er sie selbst im Stich gelassen hätte. "Von dem was ich gehört habe, kann sein Begleiter gut auf sich selbst aufpassen. M'lady." Olintes kannte die Gerüchte über die Fechtkünste des Haushofmeisters sowie seine Juwelenstärke, doch es war schon seltsam, dass Prinz Asar nicht hier aufgetaucht war.
"Wenn ich etwas dazu sagen kann..", meldete sich plötzlich die Schwarze Witwe zu Wort. "Ich habe kurz mit Lord Erenos geredet über seine Zeit in Raej. Es stellte sich heraus, dass der Vater meiner Tochter in der dhemlanischen Armee dient. In eben jener 6. Kompanie. Ich bat Lord Erenos meinem früheren Gefährten eine Nachricht über meine Tochter Lhal zukommen zu lassen. Lord Erenos hat jedoch nicht erkennen lassen, dass er persönlich diese Nachricht überbringen würde..." Die Schwarze Witwe schwieg kurz. "Ich kann Prinz Asar und Lord Erenos versuchen zu orten."
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Timaris » Do 18. Aug 2022, 18:51

"Genau", meinte Timaris finster auf Olintes Fluch. Natürlich konnten sowohl Kosta, als auch Ayden ausgezeichnet auf sich selber aufpassen. Wenn sie es wollten. Um so erschreckender war es, dass die Beiden nicht hier waren. Was war so schlimmes passiert, was die Beiden aufgehalten hatte. Kosta wollte womöglich wirklich wieder zur 6. Kompanie. Aber für diesen Wunsch würde er doch nicht Ayden irgendwo zurück lassen, ohne sicher zu sein, dass er gefahrlos nach Draega zurück konnte. Egal wie gut Ayden sich verteidigen konnte.

"Nein, er hat nur unmissverständlich klar gemacht, für was für eine bescheuerte Idee er das hält", winkte sie ab, dass Damien es Kosta nicht wirklich verboten hatte, wieder zu Zucker zu gehen. Doch sie wussten doch selbst wie Kosta war und Damien war nicht nur ein Adliger, er war immerhin auch der Erste Maat der 'E'. Es wäre nicht verwunderlich, wenn es für Kosta wie ein Verbot war. Da meldete sich auf einmal Ebonie zu Wort und erzählte erstaunliches.
"Tiger ist der Vater von Lhal und Kosta wusste davon?" Timaris stöhnte leise und liess sich in dem Sessel zurück sinken. "Natürlich will er diese Nachricht selber überbringen." Wenn es um Kinder ging, war Kosta hoffnungslos verloren. "Lass mich raten. Tiger weiss nichts von Lahl." So jung wie das Mädchen war und so lange wie der Kriegerprinz nun schon Sions Gefangener war. "Natürlich will er ihm von Lhal erzählen und von Maeve, die nun in Sicherheit ist. Kosta ist hoffnungslos romantisch. Nur erklärt das alles nicht, wo Ayden abgeblieben ist."

Ebonie bot an, dass sie versuchen könnte, die beiden zu Orten. "Wenn es weder sie noch Euch in Gefahr bringt", erlaubte es Timaris. "Braucht Ihr Sorras Hilfe dazu?" Sie hatte die dunkleren Juwelen und konnte Ebonie noch zusätzlich abschirmen, sollte dies nötig sein. "Ich will wissen, was gerade alle Beide davon abgehalten hat, zurück zu kehren. Ist in Raej noch irgend etwas passiert, von dem ihr mir noch nichts erzählt habt?" wandte sie sich mit scharfem Blick wieder an die beiden Piraten. "Etwas was ihr für euer Liebesdrama womöglich nicht so wichtig gehalten habt? Denkt genau nach. Jedes Detail kann helfen." Erst einmal wurden sie jedoch unterbrochen, da zwei Dienstboten gebratenes Hühnchen, Kartoffeln und Gemüse für ihre beiden Gäste hereinbrachte. Dazu gab es Wasser und sogar ein Bier. Timaris musste leicht schmunzeln. Aaron mochte auch lieber mal ein Bier zwischendurch, als immer nur Wein.
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Olintes » Do 18. Aug 2022, 18:52

Nachdem die Schwarze Witwe beigesteuert hatte, das der Vater ihres Kindes in dieser 6. Kompanie war, stöhnte die Königin aus und erkannte, dass Kosta sicherlich die Nachricht über Lhal persönlich zustellen wollte.
"Nein, er ist unwissend", bestätigte die Schwarze Witwe die Nachfrage, ob der Vater vom Kind wüsste. "Es ist wichtig für ihn, ich weiß das. Wir hatten es schon einmal versucht und... es war nicht erfolgreich. Ich habe mit Lord Erenos Informationen ausgetauscht, aber er ließ nicht erkennen, ob er zurück nach Raej wollte."
"Natürlich will er ihm von Lhal erzählen und von Maeve, die nun in Sicherheit ist. Kosta ist hoffnungslos romantisch", lamentierte Timaris. So viel war auch Olintes klar, wobei er auch glaubte, dass diese Nachricht ein excellenter Vorwand für den Piraten war, um diesen Soldaten wiederzusehen über den Eneas so viel fluchte. Zucker. Seltsamer Name.
Also war es nun leider doch wahrscheinlich, dass Kosta wirklich zurück an der Front war. Oh, das würde Eneas gar nicht gut gefallen. Wie schafften sie das dem Käpt'n so beizubringen, dass er nicht sofort zurückreisen wollte? Sollten sie es überhaupt verhindern? Wäre es nicht sogar gut, wenn sie versuchten Kosta dort rauszuhauen? Wobei Olintes befürchtete, dass Kosta nicht gerettet werden wollte. Und dass sich die beiden inmitten eines Pfeilregens stritten und verletzten, war keine schöne Vorstellung.

Die Schwarze Witwe wollte zunächst feststellen, wo die beiden Männer überhaupt abgeblieben waren. "Hilfe von Lady Tolarim wäre sehr willkommen", sagte die leicht bekleidete Frau. Danach wandte sich die Königin gleich wieder an die Piraten. Sie wollte genau wissen was in Raej vorgefallen war und ob sie ihnen alles erzählt hätten.
"Etwas was ihr für euer Liebesdrama womöglich nicht so wichtig gehalten habt? Denkt genau nach. Jedes Detail kann helfen", forderte sie.
"Das ist nicht unser.. Liebesdrama, M'Lady", verteidigte sich Olintes. Er hätte nichts gegen weniger Drama. Das war weit gefährlicher als ihr Piratenleben. Bevor er überlegen konnte ob sie noch etwas wussten, lenkte ihn das Essen ab, was jetzt gebracht wurde. Endlich. Sein Magen hatte bereits öfter protestierend geknurrt. Der Krieger machte sich sofort hungrig über ein Hühnchen her, während Amancio noch etwas zurückhaltender war.
"Als wir Kostas Spuren in Garois verfolgt haben, haben wir erfahren, dass er sich über die Vorgänge im Süden Raejs informiert hat", erklärte Amancio neben ihm.
"Ach.. ja... die.. hmmm.. wichtige Person...", warf Olintes zwischen einigen Bissen ein ehe er sie mit einem Schluck Bier herunterspülte.
"Es gab ein Gerücht, dass Zorya Earcir in Loraka sein soll", half Amancio aus.
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Timaris » Do 18. Aug 2022, 19:02

Timaris nickte einmal, um ihr Einverständnis zu zeigen, dass Ebonie mit Sorra zusammen arbeiten sollte, um herauszufinden, wo Kosta und Ayden waren. Sie sollten nur gut aufpassen und sich nicht in Gefahr bringen. Bevor sie ihre Urgrossmutter diesbezüglich informierte, fragte sie jedoch noch einmal bei Olintes und Amanico nach, ob es noch etwas wissenswertes zu erzählen gäbe. Etwas, was sie selbst vielleicht gar nicht so gewichteten. Die beiden Krieger überlegten ernsthaft, liessen sich jedoch nicht davon abhalten, dankbar das Essen entgegen zu nehmen und zu kosten. Bevor Amanico die Bombe platzen liess.

"Zorya Eacir ist in Loraka?" Timaris setzte sich kerzengerade auf und wurde bleich. Ihr Blick suchte den von Ebonie, der wohl auch sofort klar geworden sein musste, was Ayden davon abgehalten hatte, nach Draega zu kommen. Kosta war mit ihm, weils sowieso am Weg lag? "Gütige Dunkelheit. Sie werden sich umbringen. Solch eine Dummheit", schimpfte sie und stand derart abrupt auf, das ihr Sessel geräuschvoll zurück geschoben wurde. Gerade tobte sehr viel zornige Energie durch sie hindurch, dass sie nicht sitzen bleiben wollte.

"Ganz ohne Nachricht und auf eigene Faust. Was haben die Beiden nur gedacht. Sie hätten doch verstärkkung anfordern können. Lady Tyrelli ihr dürft Euch zurück ziehen, um sofort mit Sorra nach den Beiden zu suchen", warf sie die Schwarze Witwe im wahrsten Sinne des Wortes raus. "Ich will so schnell wie möglich eure Ergebnisse hören. Dunkelheit, was hat er sich nur dabei gedacht? Denkt er, nur weil sie sich kennen, wird sie ihm nicht sofort sein Gehirn auseinander nehmen. Wenn der mir wieder unter die Finger kommt, werde ich ihm jeden Quadratzentimeter seiner Haut einzeln abziehen. Oh, das wird er büssen. Und ihr, setzt euch gefälligst wieder hin und esst zuende", schnauzte sie Amanico und Olintes an, die höflicherweise ebenfalls aufgestanden waren, nachdem Timaris sich erhoben hatte.

Was wollte Ayden nur damit bezwecken, wenn er sich mit Zorya traf? Er wollte sie doch nicht etwa aus Loraka entführen? Das war unmöglich. Genau so unwahrscheinlich war es, dass sie sich überreden liess, das Gegengift rauzurücken. Oder wollte er sie nach den Bedingungen fragen, nachdem Timaris sich geweigert hatte, die Boten zu empfangen.
"Die Boten!" Timaris stockte und bemerkte erst jetzt, dass ihr gesamtes Blutdreieck nicht mehr auf sie zu sprechen gekommen war, seit dem Drama in ihrem Arbeitszimmer. Das war überaus verdächtig. Langsam drehte sie sich zu Aaron um und musterte ihn eindringlich. "Sag einmal Aaron", begann sie gedehnt und glitt langsam wie eine Raubkatze auf ihn zu. "Warum ist mein Blutdreieck auf einmal derart gehorsam und belästigt mich nicht mehr wegen der dhemlanischen Boten?" Den Blick, den er aufsetzte, war definitiv zu unschuldig.
"Beim Feuer der Hölle, wie könnt ihr es wagen?" zischte sie zornig. Ayden war trotz ihres Verbotes bei den Kindern gewesen und wollte nun Zorya geben, was Sion haben wollte. Etwas in der Richtung musste es sein. "Kaeros soll mit drei weiteren aus der Leibwache an die Grenze und die Kinder befragen gehen. Ich will wissen, was Sion von mir will und vorallem will ich wissen, was Ayden erfahren hat, als er dort war." Da wo Aaron sie so hatte schlafen lassen und sie anschliessend bei Eneas gewesen war. Die anwesenden Männer ernteten für den Betrug einen bitterbösen Blick. Wobei Olintes und Farell ja nicht wirklich etwas dafür konnten.
"Kaeros soll noch eine Schwarze Witwe mitnehmen, die sie und möglicherweise auch die Kinder schützen kann", ordnete sie weiter an. "Und du richtest Gualterio aus, dass ich ihn und die Kommadanten heute Nachmittag sprechen möchte. Wie es aussieht, sollten wir uns aktiver darum kümmern, dass die richtige Königin in Raej regiert und die Grenze in den Süden gefestigter sind. Und schicke Hyacinthos mit Lhal Ebonie hinterher. Ich will sofort Bescheid wissen, wenn sich etwas ergibt. Die weiteren Termine für heute Nachmittag werden gestrichen und..." es gab noch eine ganze Reihe mehr zu organisieren. Dass Eneas noch Fragen an sie hatte, war erst einmal vergessen, nach dieser Botschaft, die nur das schlimmste vermuten liess.
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Olintes » Do 18. Aug 2022, 19:04

Die lange Reise hatte an ihren Kräften gezerrt und Olintes war ziemlich ausgehungert, so langte er ordentlich zu. Amancio aß etwas manierlicher, er kam schließlich mal aus einer adeligen Familie, auch wenn man ihm das nicht mehr so wirklich ansah. Als Olintes beiläufig fallen ließ welches Gerücht sie aufgeschnappt hatten, setzte sich die Königin auf und erbleichte gar. Der Pirat hob den Kopf, hörte auf zu essen.
Plötzlich begann Timaris zu schimpfen, stand zornig auf. Olintes ließ die Gabel fallen, erhob sich auch. Er war zwar Pirat, aber Lady Tolarim hatte er viel zu verdanken und er respektierte sie. Es wurde bald klar wen sie da so wütend verwünschte. Kosta und den Haushofmeister, aber Olintes war schleierhaft wieso die zu der Spinnenkönigin wollten. Gut, Kosta hatte seine eigenen Gründe zurück nach Loraka zu reisen und die hatten nichts mit Zorya Earcir zu tun, aber was wollte Prinz Asar dort? War er etwa übergelaufen? Timaris tobte immer noch, schickte dann die Schwarze Witwe an der Esstafel prompt hinaus, sie sollte sofort nach den beiden suchen und sie wollte die Ergebnisse sofort haben.
Die leicht bekleidete Frau erhob sich. "Natürlich, Lady Tolarim." Kurz wirkte es so als wollte sie noch etwas sagen, oder vielleicht schickte sie auch Speerfäden, doch dann zog sie sich zurück. So blieb nur noch der Gefährte der Königin und die zwei Piraten, die sich die wütenden Schimpftiraden anhören mussten.
"Oh, das wird er büssen. Und ihr, setzt euch gefälligst wieder hin und esst zuende", fuhr sie die Männer an. Sie nahmen wieder Platz, aber an das Essen war gerade nicht wirklich zu denken. Er wusste auch nicht was er sagen sollte, er wollte den Zorn der feurigen Königin sicher nicht auf sich ziehen.

Timaris schien ohnehin in Gedanken. Auf einmal begann sie ihren Gefährten zu befragen wegen irgendwelchen dhemlanischen Boten. Der Prinz war eindeutig nicht gut darin sich zu verstellen, denn selbst Olintes erkannte, dass der was ausgefressen hatte. Etwas, was Timaris nun dazu brachte, ihrem Zorn weiter Luft zu machen ehe sie befehlsgewohnt weitere Anweisungen erteilte. Es ging irgendwie darum, dass der Haushofmeister etwas von diesen Boten erfahren hatte, was ihn vielleicht nun zu der gegnerischen Königin geführt hatte. Olintes kam da nicht mehr mit. Sie waren nur hierher gekommen wegen Kosta und nicht wegen politischen Verwicklungen. Von welchen Kindern war denn jetzt schon wieder die Rede?
Jedenfalls bekam der Prinz eine ganze Latte an Anweisungen. Es klang ganz danach als wollte Timaris Kosta und ihren Haushofmeister mit Militärkraft aus Raej boxen.
"Können wir helfen?", fragte Amancio schließlich nach einer Weile, während Aaron sich bereits entschuldigte und ging. Wobei es so wirkte, dass er trotz des Zorns Timaris' lieber bei ihr bleiben wollte. Natürlich, er wollte sie beschützen wegen dem Gift. Das hatte ihnen Eneas erzählt. Vielleicht war das auch der Grund wieso der Haushofmeister zu Zorya Earcir unterwegs war. Wer sonst mischte die Gifte für Sion zusammen? Aber wie genau Prinz Asar dies anstellen wollte, wusste Olintes nicht. Er machte sich Sorgen um Kosta. Loraka wäre ein viel zu heißes Pflaster für ihn und wenn ihn der Haushofmeister bis zu der Spinnenkönigin mitnahm... es hieß, sie war sehr mächtig. Wenn Eneas das erfuhr, würde er durchdrehen. Olintes hatte keine Ahnung wie sie das dem Käpt'n beibringen sollten. Er kratzte sich überwältigt an der Stirn.
"Kosta, du Dummkopf", murmelte er.
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Timaris » Do 18. Aug 2022, 19:12

Aaron wollte nicht wirklich gehorchen und ihre Befehle ausführen. Viel lieber wollte er bei ihr bleiben und sich bei ihr entschuldigen. Oder wohl eher, ihr erklären, warum er so gehandelt hatte und dass es eigentlich richtig gewesen wäre und und und. Doch Timaris wollte das nicht hören. Das hatten sie schon zu genüge miteinander durchgekaut. Er sollte jetzt gefälligst ihre Befehle ausführen. Sie hatte nicht die Kraft, sie zu wiederholen. Glücklicherweise sah das ihr besorgter Gefährte auch und er verliess den Salon, um zu gehorchen.

"Aufessen, habe ich gesagt!" fuhr sie Amanico donnernd an, als dieser wagte etwas dazwischen zu sagen. Der sollte jetzt bloss nicht stören und auch noch sagen, dass sie die Boten hätte befragen sollen. Einen schmerzlichen Atemzug später realisierte sie, dass Amanico nur seine Hilfe angeboten hatte. Mehr nicht. Timaris atmete noch einmal durch, um sich zu sammeln und ruhig zu werden. Gleich darauf wünschte sie sich, sie hätte es nicht getan. Mit der Ruhe kehrte der Schmerz um so heftiger wieder zurück. Leise aufkeuchend, krallte sie sich mit den Fingern in die Lehne ihres Sessels, um nicht umzukippen. Dunkelheit, sie durfte nicht so schnelle, ruckartige Bewegungen machen. Auch nicht wenn sie wütend war.
"Esst", forderte sie die Piraten noch einmal auf. Diesmal freundlicher. Langsam setzte sie sich wieder in ihren Sessel. "Ihr seht aus, als hättet ihr Stärkung und Schlaf dringend nötig." Schwach brachte sie ein sanftes Lächeln zusammen. Danach schloss sie aber erst einmal für einen Moment die Augen. Nur eine kleine Pause.

"Was haben sie sich nur dabei gedacht?" fragte sie mehr sich selber, nachdem auch Olintes mehr zu sich selber gemurmelt hatte, dass Kosta ein Dummkopf wäre. Sie wusste ja selber, was Ayden und Kosta gedacht hatten. "Sie wird ihre Geister zerpflücken und nichts als Scherben hinterlassen." Selbst wenn Ayden und Zorya sich einmal gut gekannt hatten, oder etwas in der Richtung, bot das heute ihrem Haushofmeister wohl kaum noch Schutz. Sicherlich nicht genug, damit er das Gegenmittel bekam. Und Kosta hätte ohnehin keinerlei Schutz. Dabei hatte er schon so genügend Angst vor Schwarzen Witwen. Eneas würde durchdrehen, wenn er davon erfuhr. Eneas!

"Ihr müsst dafür sorgen, dass euer Kapitän keine Dummheiten macht", stellte sie eindringlich klar. "Das Beste wäre, ihr sagt ihm nicht, wo Kosta ist. Oder ihr betäubt ihn und verschleppt ihn auf eure Insel. Ich will ihn nicht auch noch da unten haben. Es gibt niemand weiteren, den ich zur Rettung schicken könnte. Als nächstes kommt nur noch die Armee und der Tod. Denkt also nicht daran, ebenfalls nach Loraka zu gehen. Ihr habt doch ohnehin noch einige Schützlinge, um die ihr euch kümmern müsst. Ich kann euch auch gleich noch ein paar weitere Sklaven geben, die ihr mitnehmen könnt." Sklaven, die Ayden aus Raej geschickt hatte und deren Blut Timaris nicht helfen konnte.
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Olintes » Do 18. Aug 2022, 19:14

Timaris schien so richtig in Fahrt zu sein, dass sie kaum hörte was Amancio eigentlich angeboten hatte. Die beiden Männer saßen nun eher still vor ihren Tellern, griffen wieder nach dem Besteck. Klar, Olintes hatte sowieso einen Bärenhunger, aber das Gespräch war weit wichtiger gewesen.
Die Königin riss sich wieder etwas zusammen, lächelte sogar kurz, nachdem sie sich gesetzt hatte. "Wir sind ohne Pause auf den Winden hierher gereist. Wir waren nicht lange in Garois", sagte Olintes, beobachtete besorgt die Tolarim, die kurz die Augen geschlossen hatte. Ob ihr das Gift zusetzte? Äußerlich wirkte sie noch gesund, auch wenn es ganz schön warm in diesem Raum war und die Königin trotzdem sehr viel Kleidung anhatte. Ob das zusammenhing? Es kam ihm unmöglich vor, dass diese starke Königin sterben konnte. Gewiss würde man doch ein Gegengift finden oder? Wie war sie überhaupt vergiftet worden? Eneas hatte nicht viel davon gesagt.
Der Krieger aß weiter, während Timaris erneut über Kosta und ihren Haushofmeister schimpfte, dieses Mal in einer etwas ruhigeren Tonlage. Zu recht machte sie sich Sorgen was passierte, wenn die zwei in die Hände von Zorya Earcir gerieten.
"Sie wollen euch damit helfen oder?", fragte Olintes vorsichtig. Oder wollte der Haushofmeister überlaufen? Olintes wusste nicht viel über ihn, es hieß, Prinz Asar wäre sehr skrupellos und gerissen - und er kam aus Dhemlan.

Lady Tolarim hatte dagegen noch andere Sorgen, verlangte von ihnen, dass sie Eneas davon abhielten "Dummheiten zu machen". Sie sollten ihm entweder nicht verraten wo Kosta war oder Eneas gleich betäuben und zurück nach Nuranessa bringen. Amancio und Olintes tauschten einen kurzen Blick aus, Olintes rutschte auf dem gepolsterten Stuhl unbehaglich hin und her. Er sagte ungern Nein zu der Königin von ganz Hayll.
"Ja, das wäre bestimmt das Beste", erwiderte er erstmal nur zurückhaltend. Aber sie waren Piraten und sie würden ihren Käpt'n nicht anlügen. Genausowenig wie sie ihn auf Nuranessa festhalten würden - geschweige denn konnten. Und was wäre so schlimm daran, wenn Eneas Kosta erneut aus Loraka rausboxte? Sie wollten doch alle nicht, dass Kosta in Lebensgefahr geriet. Streit hin oder her, er war einer von ihnen und die ließ man nicht im Stich.
Timaris hatte andere Pläne, wollte die Armee nach Raej schicken und die Piraten sollten sich gefälligst heraushalten. Sie hätte dafür ein paar Sklaven, die sie mitnehmen sollten.
"Der Käpitän wird nicht lockerlassen, Lady Tolarim", wagte Amancio zu sagen. "Und wenn Kosta mitten in der Hölle wäre, Eneas würde selbst dort hinunter und ihn finden. Es ist ein Wunder, dass wir es überhaupt geschafft haben ihn davon zu überzeugen erst einmal hierher zu kommen." Olintes nickte zustimmend, nahm ein Schluck Bier.
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Timaris » Do 18. Aug 2022, 19:24

"Natürlich wollen sie mir damit nur helfen", seufzte Timaris und langte nach ihrem Tee, hielt dann jedoch mitten in der Bewegung inne. "Das meintest du eben nicht als Trost, nicht wahr, Lucero?" fragte sie Olintes sicherheitshalber mit seinem Decknamen. "Das war als echte Frage gemeint", stellte sie fest. "Aber das ist keine Frage. Niemals. Das steht absolut ausser Frage. Womöglich schaffen sie es sogar. Es wäre ihnen zuzutrauen. Die einzige Frage ist, was der Preis dafür ist. Ihr Verstand. Ihr Leben. Und Hayll? Was muss Hayll dafür zahlen?" Das war es nicht Wert. Deswegen hatte sie gar nicht erst wissen wollen, was die Boten aus Dhemlan für eine Nachricht für sie hatten. Sie wollte Sion absolut nichts geben. Das wäre der Anfang vom Ende.

Besorgt und wütend zugleich griff sie nun nach ihrem Tee, forderte die beiden Piraten auf, dass sie verhindern sollten, dass auch Eneas sich noch in den Tod stürzte. Dabei tat sie so, als würde sie die getauschten Blicke nicht sehen. Als Olintes jedoch zögerlich zustimmte, dass dies sicherlich das Beste wäre, Eneas zurück nach Nuranessa zu bringen, musste sie dann doch sachte lächeln. Und tatsächlich. Es dauerte nicht lange, da wagte Amanico doch einzuwenden, dass Eneas nicht locker lassen würde. Es sei schon ein Wunder, dass er erst noch hier her gekommen sei. Das war es in der Tat.
"Und ihr habt auch gar nicht vor, ihn davon abzuhalten, Kosta hinterher zu stürzen", stellte sie offen fest. "Ihr wollt am Liebsten ebenfalls gleich nach Raej rennen, um ihn da heraus zu holen." Nur ob Kosta sich auch zurück holen lassen würde, wenn er sein Ziel noch nicht erreicht hatte? Der Krieger konnte erstaunlich stur sein, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Andererseits, wenn Eneas ihn um etwas bat, würde Kosta alles noch innerhalb eines Herzschlages alles stehen und liegen lassen und an seine Seite eilen.
"Nun, dann liegt es wohl wieder einmal an mir. Ich habe nämlich keinerlei Probleme damit, euch alle festzusetzen." Ruhig trank sie von ihrem Tee und dachte ernsthaft darüber nach. Wobei ihr eigentlich klar war, dass sie dies nicht tun konnte. Es würde Eneas zerbrechen, seinem Liebsten nicht helfen zu können. Nun erst recht, wo er endlich auch bewusst wusste, dass er Kosta liebte. So verlöre sie den Krieger mit den einzigartigen, goldenen Augen definitiv. Sie musste Eneas gehen lassen und dummerweise waren seine Überlebenschancen am besten, wenn sie seine kampferprobten Freunde mit ihm ziehen liess. Oh, wie sie das hasste, Männer in den Tod ziehen zu lassen. Am Liebsten täte sie tatsächlich die Armee mit ihnen schicken. So dass ganz viele aufeinander aufpassen konnte. Vielleicht war es ja möglich, Eneas wenigstens noch so lange aufzuhalten, bis die Armee ausrückte. Aber selbst da müsste sie ihn wohl anketten lassen. Sonst würde er nur vorraus rennen und aller Schutz wäre dahin.
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Olintes » Do 18. Aug 2022, 19:32

Die beiden Piraten blickten leicht ertappt drein, als die Königin erkannte, dass sie nicht vorhatten Eneas anzuschwindeln oder ihn zu entführen. Sie wollten ja selbst auch sofort nach Raej, um Kosta zu retten.
"Er ist einer von uns", sagte Olintes, "Und wir lassen niemanden von uns irgendwo zurück." Na gut, Kosta war wohl freiwillig im Raejer Bürgerkrieg, aber das hieß ja nicht, dass sie ihn nicht unterstützen konnten. Irgendjemand musste doch Kosta den Rücken freihalten. Sie mussten jedenfalls etwas unternehmen. Raej war ein Hexenkessel, der nur darauf wartete zu explodieren.
Timaris war jetzt wieder ruhiger, nahm einen Schluck Tee ehe sie offen erklärte, dass es dann an ihr läge, sie alle aufzuhalten. Olintes und Amancio aßen rasch weiter. Was hatte die Königin vor und sollten sie dagegen Widerspruch einlegen? Sie würde sie ja nicht verhaften lassen oder?
"Wir würden nicht sofort nach Raej, denke ich", versuchte es Olintes. "Es heißt, dass Sions Truppen die ganzen Knotenpunkte der Winde kontrollieren. Wir könnten nur schwer über die Winde in den Süden Raejs... ich glaube, es wäre klüger, das Schiff zu nehmen und hoffentlich können wir Eneas auch davon überzeugen. Wir müssen sowieso zwei Jungelchen aus Raej zur Insel bringen. Also... wir könnten dadurch sicher eine Woche oder mehr rausschlagen..." Falls sie den Kapitän überzeugen konnten. So wie er Eneas kannte wollte der am liebsten sofort zu Kosta reisen, hin oder her.
"Wenn wir ihn auch noch an Tileo erinnern, der auf der Insel auf ihn wartet..", fiel Amancio ein. "Hat Kosta, bevor er abgereist ist, irgendetwas für uns hier gelassen? Eine Botschaft? Der Käptn' hat ihm Briefe geschrieben und der Junge auch... außerdem hatte Kosta gesagt, er wollte die Familie von Tileo finden. Ähm.. ein Junge, den wir in Raej vom Sklavenmarkt befreit hatten."
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Timaris » Do 18. Aug 2022, 19:44

Urplötzlich sassen die beiden Piraten wie brave Schuljungs vor ihr und assen eifrig ihr Essen, als gäbe es nichts wichtigeres auf der Welt. Die Androhung sie verhaften zu lassen, hatte ihre Gemüter gekühlt. Erst nach einer Weile versuchte Olintes zu erklären, dass Kosta doch jemand von ihnen sei und sie niemanden von ihnen zurück lassen würden. Das war ja ganz ehrenhaft, aber auch wahnsinnig. Timaris sagte jedoch erst einmal nichts dazu, trank ihren Tee und überlegte selbst fieberhaft, wie sie Ayden, Kosta und auch Eneas und seine Piraten sicher wieder zurück bekommen konnte. Olintes wurde derweil etwas mutiger und begann zu überlegen, wie sie Kosta retten könnten und schien sie vertrösten zu wollen, dass sie erst in einer Woche oder vielleicht sogar zwei losreisen würden. Nun musste Timaris doch etwas Lachen. Wenn auch nur kurz, da es viel zu sehr schmerzte.
"Fünf Jungelchen", korrigierte sie schmunzelnd. "Ich habe noch drei für euch. Und denkst du tatsächlich, in einer Woche ist der Krieg vorbei und ihr könnt in Frieden hinunter in den Süden schippern? Vergesst das Schiff. Wenn Kosta zur Sechsten wollte, ist er nun mitten im Landesinnere, das ihr nicht mit dem Schiff erreichen könnt. Und wenn er tatsächlich bis nach Loraka gelangte, ist er inzwischen schon tot." Ayden würde man als ihr Haushofmeister sicher gefangen nehmen, als Geisel halten oder versuchen ihm Haylls Geheimnisse zu entlocken. Doch ein Pirat und Sklave, der einiges an Unruhe in Loraka verursacht hatte, würde man höchstens noch zur Strafe foltern, bevor man ihn tötete. Timaris' Herz schmerzte besonders heftig. Doch sie weigerte sich, Trauer zu empfinden, bevor sie tatsächlich von Kostas Tod mit Sicherheit wusste. Bis dahin würde sie wütend auf seine Dummheit sein.
"Einmal davon abgesehen, dass es in Lorakas Hafen nun sicher von Sions Schiffen wimmeln wird, nach eurem letzten Besuch dort", wehrte sie die waghalsigen Pläne der Piraten ab. "Das sicherste wäre es, wenn ihr mit der hayllischen Arme nach Raej reist. Denn die 6. Kompanie wird genau zwischen die Fronten geraten. Wir können nur hoffen, dass wir sie vor Sion erreichen und das Kosta bei ihnen ist. Dann könnt ihr ihn wieder mitnehmen." Wenn er dann noch lebte. Ach, ihr dummer, treuer Sklave und ihr noch viel dummerer, treuerer Haushofmeister. Wie konnte er nur glauben, dass er gegen Zorya bestehen würde? Nur weil sie sich früher einmal so etwas ähnliches wie gekannt hatten.

"Ja, ich weiss, wer Tileo ist", antwortete sie Amanico. "Kosta liebt ihn innig. Soweit ich weiss, hat einer seiner Kontakte die Eltern tatsächlich gefunden. Ich wüsste jedoch nicht, dass er Briefe dagelassen hat. Er schickte nur welche ab. Ich werde nacher nach dem Diener rufen lassen, der für Kostas Zimmer verantwortlich ist. Er wird mehr wissen." Nachdenklich trank Timaris noch etwas von ihrem Tee.
"Es ist komisch, dass er nicht selbst zu den Eltern gereist ist, um sie zu Tileo zu bringen", meinte sie leise. "Das würde viel mehr zu ihm passen... Ach nein, er hat ja auch in Raej eine Familie, die er zusammen führen will, dieser Romantiker. Schade nur, dass Eneas nicht endlich in die Gänge gekommen ist. Dann wäre Kosta gar nicht erst von seiner Seite wegzubekommen gewesen. Oh.... gütige Dunkelheit", entfuhr es ihr entsetzt, als ihr etwas in den Sinn kam. "Eneas hat sich doch nicht etwa für Leto entschieden?"
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Re: Geschenk für Goldauge

Beitragvon Olintes » Do 18. Aug 2022, 19:50

"Drei Sklaven?", fragte Amancio, als die Königin bemerkte, sie hätte noch drei weitere Jungelchen für sie, die sie mitnehmen sollten. Olintes hatte nichts dagegen, auf drei mehr kams wohl auch nicht mehr drauf an, aber er ahnte worauf Amancio hinaus wollte. Wenn sie die Jungen mitnahmen, würden sie diese auch befreien. Andere Sorgen waren aber wichtiger. Wie die Gefahren, die auf sie in Raej lauerten. Lady Tolarim beschwor sie, dass der Seeweg ebenfalls gefährlich war. Kosta würde sich im Landesinneren aufhalten, das könnten sie nicht so einfach per Schiff erreichen.
"Einmal davon abgesehen, dass es in Lorakas Hafen nun sicher von Sions Schiffen wimmeln wird, nach eurem letzten Besuch dort", warnte sie und empfahl ihnen, dass sie mit der hayllischen Armee reisen sollten.
"Ihr wollt einen Krieg beginnen für die beiden?", fragte Olintes erstaunt und blickte auf. Das war das erste Mal, dass die Königin dies so deutlich sagte. Vermutlich war es nicht mehr unvermeidlich, dass Hayll seine Truppen losschickte und Kosta und der Haushofmeister bloß der Auslöser.
"Die Armee wird nicht mit offenen Armen nach Raej ziehen können, geschweige so schnell in den Süden. Es wird zu Kämpfen kommen. Wir reisen besser alleine und abseits aller Aufmerksamkeit. Wir würden nicht mehr nach Loraka, das glaube ich nicht. Der Trick war nur gut für eine Vorstellung", stimmte Olintes zu. "Womöglich ankern wir irgendwo weiter im Norden, setzen mit Beiboot über und schlagen uns in die Büsche." Er leerte seinen Teller. "Die letzte Entscheidung hat der Käptn'" Da Olintes seinen Freund aber schon lange kannte, wusste er so ungefähr was Eneas vorhaben könnte. Wie auch immer es enden mochte, sie würden auf jeden Fall nicht Däumchen drehen."

Die zwei Piraten blickten erfreut drein, als sie die erste gute Nachricht seit langem hörten. Dass Kosta tatsächlich Tileos Eltern gefunden hatte. "Das ist wundervoll. Tileo wird sich so freuen." Vielleicht fand sich ein Hinweis in Kostas Zimmer hier im Palast. Ansonsten hatten sie noch einen weiteren triftigen Grund Kosta zu finden.
Timaris überlegte leise wieso Kosta nicht die Eltern Tileos selbst aufgesucht hätte, wohl weil er auch noch in Raej eine Familie zusammenführen wollte. Ach ja, dieser Tigerlaner, erinnerte sich Olintes.
"Er wollte nicht zurück zur Insel..", sagte Amancio. "Er hat wohl gedacht in Raej wartet mehr auf ihn..."
Plötzlich fragte die Königin, ob Eneas sich etwa für Leto entschieden hätte. Olintes schüttelte den Kopf. "Fünf Minuten nachdem ihr auf dem Schiff wart, hat er sich von ihr getrennt", sagte er leise. "Sie ist in Draega geblieben. Es ist nur schade, dass es ihnen beiden nichts weiter als Kummer gebracht hat."
"Sie waren gut zusammen", stimmte Amancio zu. "Aber..."
"Sie ist nicht Kosta", endete Olintes den Satz. "Und deswegen wird der Käpt'n auch nicht hier bleiben."
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Olintes
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