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Geständnis auf Nuranessa





Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 22:51

"Ja", nickte Kosta melancholisch auf die Frage, ob sie ihn gerettet hätten. "Sie beide", führte er leise aus, da es ganz so geklungen hatte, als meinte sie nur Janis. Aber sie hatten auch Loan und viele andere hier auf Nuranessa gerettet. Zum Glück konnten sie hier ihren Frieden finden, was er sich auch ganz fest für Laree wünschte. Gemeinsam verliessen sie dann auch die Wohnung, um zu Kassiendra zu gehen. Kosta gab natürlich nicht zu, dass er schon etwas übernächtigt war. Doch die vielen Freunde, die er sah, gaben ihm die Kraft und die Freude wach zu bleiben. Deswegen kamen sie nur langsam vorwärts, da er allen möglichen Leuten noch Hallo sagen musste. Zumindest musste es Laree so vorkommen, als wären es alle möglichen Leute.
"Nein, ich bin nur des Kapitäns Stewart", lachte Kosta, als Laree ihm das mit dem heimlichen Bürgermeister erneut unterstellte. "Nuranessa ist eben klein und da kennt jeder jeden. Ausserdem haben mit vielen hier gemeinsam einiges erlebt. Das verbindet. Die wenigsten sind hier auf der Insel geboren, Phönix." Beinahe sie alle waren auf die eine oder andere Weise Sklaven oder Flüchtlinge.

"Ich glaube, vor uns war noch nie eine Menschenseele auf Nuranessa", erklärte Kosta. "Zumindest haben wir keine Spuren gefunden, als wir die Insel entdeckt haben." Beziehungsweise durch einen Sturm hier gestrandet waren. Es hatte sie ganz schön viel Kraft und Geschick gekostet, wieder von hier fort zu kommen. Aber das war eine andere Geschichte.
"Die Leute hier haben die Stadt ganz alleine errichtet", erzählte er stolz und fuhr sich nachdenklich durchs Haar. "Ich glaube, angefangen hat alles damit, dass Timaris Eneas und die anderen zur nautischen Akademie geschickt und ihm dann ein Schiff geschenkt hat. Sie haben sich mal in Darlas Keller ziemlich betrunken und darüber philosophiert, wie schön es wäre, um die Welt zu segeln und Abenteuer zu erleben. Ein paar Jahre später waren wir dann tatsächlich alle auf See. Das hast du ja noch selbst mitbekommen. Da haben wir manchmal Piraten gespielt und hatten unseren Spass. Einmal sind Alessandro Carnero begegnet, der damals ja auch schon so eine Art Pirat war. Dank Timaris dunklen Juwelen konnten wir schlussendlich sogar ihn festsetzen. Es war wirklich alles nur ein Spiel. Aber dann, als sie sich von ihm getrennt hat, da hat irgendwie eines zum Anderen geführt, weil wir ja schlussendlich sogar regelrecht aus dem draeger Hafen vertrieben worden sind. Und plötzlich waren wir irgendwie Piraten, haben die Reichen bestohlen und es den Armen gegeben. Wir haben Nuranessa entdeckt und ein Sklavenschiff kreuzte unseren Kurs. Es ist eben irgendwie einfach passiert." Lächelnd zuckte er mit den Schultern. Es war ja nicht so wichtig. Inzwischen hatten sie die Stadt verlassen und erklommen einen sanften, grünen Hügel. Oben konnte man einen grossen, weissen Hof sehen, der sogar einen Turm mit Glocke hatte.
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von Anzeige » So 31. Jul 2022, 22:51

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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 22:56

Laree knuffte ihren alten Freund. "Du bist mehr als nur der Stewart", entgegnete sie. Kosta war immer so bescheiden. "Du scheinst zumindest die gute Seele von Nuranessa zu sein." Wahrscheinlich hatte er viel mehr mit dem blühenden Gedeihen der Stadt zu tun als er zugab. Für ihn hieß es nur, dass halt jeder jeden kennen würde. "Ich seh hier aber keine anderen, die so belagert werden." Sie zwinkerte Kosta zu. Teilweise war er immer noch ganz der Alte.
Die Hexe erfuhr ein wenig mehr über Nuranessa. Hier hätte früher nie jemand gewohnt, sie hätten die Insel entdeckt und später hätten die ersten befreiten Sklaven die Stadt ganz alleine errichtet. "Eine große Leistung. Und du bist dir sicher, dass du dabei keinerlei Fingerzeig gerührt hast? Gibs zu, hier ist irgendwo eine Gründerstatue von dir." Es täte sie nicht überraschen.
Als Laree danach fragte wie er, Eneas und seine Freunde zu Piraten geworden waren, holte Kosta länger aus. Timaris hätte sie dazu angestiftet. Anscheinend hatte ihr der Gedanke eines persönlichen Piraten in Form von Eneas und seiner Freunde so sehr gefallen, dass sie ihn auf ihrer Weltumseglung dazu getrieben hätte.

"Piraten gespielt?", fragte Laree skeptisch. "Mit Holzschwertern und Stoffkanonen?" Piraten überfielen andere Schiffe oder gar Häfen. Und nicht selten hatten die Menschen etwas dagegen. Also würde es Kämpfe gegeben haben. Das konnte auch nur eine mächtige Adelige wie Timaris als Spiel empfinden. "War es ihr denn egal, dass ihr euch wegen ihr in Gefahr begeben habt?" Typisch Timaris. Hauptsache, sie konnte ihre verqueren Vorstellungen ausleben.
"Alessandro? Ich habe ihm in Palast getroffen", sagte Laree. "Timaris hat Interesse an seiner Tochter, die eine Königin ist, weswegen sie mit ihm spielt." Es gab solche und solche Spiele. Wenn Timaris ihre Finger darin hatte, war der Gewinner eigentlich schon klar. Kosta fuhr fort, dass sie nach der Trennung ja aus dem Draeger Hafen vertrieben worden sein und dann wären sie ganz im Ernst Piraten geworden.
"Eneas wollte wohl ihren Wunsch erfüllen und für sie weiter der Pirat sein, hm?", spekulierte Laree kopfschüttelnd. Ihr dummer, naiver Bruder.
"Ihr bestehlt also die Reichen und gebt den Armen? Klingt poetisch." Laree hatte kein Problem damit, wenn die Reichen und Adeligen etwas erleichtert wurden. Dabei fiel ihr etwas ein. "Eneas Romane über die Seefahrt... all die tollkühnen Geschichten... wieviel davon beruht auf wirklichen Erfahrungen?", fragte sie Kosta überrumpelt.
Das sollte er ihr noch sagen bevor sie bei der Priesterin ankamen. Sie waren aus der Stadt heraus, an einem Olivenhain vorbei und waren zu einem weißen, großen Gebäude angelangt, das auch einen Turm mit Glocke besaß. Draußen spielten einige Kinder.
"Ihr befreit hauptsächlich Kinder oder? Es sind sehr viele hier...", bemerkte Laree. Inzwischen waren sie entdeckt worden und einige der Kinder stürmte jauchzend auf Kosta zu.
"Iason! Onkel Iason! Spielst du mit uns? Erzählst du uns eine Geschichte?"
Es waren nicht alle angelaufen gekommen. Einige schauten eher scheu zu ihnen, aber auch diese schien sich über den Besuch zu freuen.
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Kosta » So 31. Jul 2022, 23:02

"Nein, nein, Kassiendra ist die gute Seele von Nuranessa, nicht ich", wehrte Kosta hastig ab. Mit ihren ganzen Unterstellungen machte sie ihn total verlegen. Seine Wangen färbten sich leicht rosa und er senkte seinen Blick. "Natürlich habe ich mitgeholfen, die Stadt aufzubauen. Wir alle haben das. Das ist nicht allein mein Verdienst." Er würde sich zu Tode schämen, wenn hier tatsächlich eine Gründerstatue von ihm stünde. Er würde sich hier nie wieder blicken lassen können.
Konnte er jetzt aber aus einem anderen Grund nicht mehr. Deswegen verabschiedete er sich heimlich von allen und blieb auch ja bei jedem stehen, der ihn ansprach. So kamen sie auch erst ausserhalb der Stadt besser vorwärts und er konne Laree ungehindert erzählen, wie sie Piraten geworden sind.

"So ähnlich", lachte Kosta als Laree nachfragte, wie dieses Pirat spielen denn funktioniert hatte, schüttelte dann aber seinen Kopf. "Sie hat uns behütet wie eine Glucke. Ich glaube, das hat sie deiner Mutter abgeschaut. Dabei hatten die meisten von uns doch eine militärische Ausbildung absolviert. Wir haben damals auch noch keine schwer gerüsteten Schlachtschiffe angegriffen. Das waren nur so kleine Schiffe irgendwelcher Adliger die eine Vergnügungsfahrt unternommen haben. Sie wurden gekidnappt und für ein Lösegeld wieder freigelassen. Niemand kam dabei ernsthaft zu schaden. Auch auf der anderen Seite nicht. So schlimm war es wirklich nicht." Doch Laree wollte einfach nichts gutes über Timaris hören und hasste sie von ganzem Herzen. So unterstellte sie ihrem Bruder auch gleich, dass er aus verblendeter Liebe heraus später Pirat geworden sei.
"Nein", schüttelte Kosta seinen Kopf. "So war es nicht. Oder vielleicht zu Anfang doch. Ich weiss es nicht. Wir sind nicht gleich Piraten geworden, sondern sind erst noch weiter in der Welt herum gesegelt und haben neue Häfen erkundet." Verzweifelt von einer Taverne ins nächste Bordell in der Hoffnung, dass der Schmerz irgendwann nachlassen würde. "Für deinen Bruder kam die Entscheidung Pirat zu werden dadurch, dass er endlich etwas in der Welt bewegen wollte. Dass er etwas ändern wollte und so begannen wir damit Sklavengaleeren zu überfallen." Und inzwischen waren sie nicht mehr die einzigen, die das taten.
"Oh, ich glaube, das willst du nicht wissen", wehrte Kosta lachend ab, als Laree nach der Grundlage von Eneas Seefahrerromanen fragte. Inzwischen konnte sie sich das wohl selbst denken, wieviel davon auf eigenen Erfahrungen beruhte.

"Wann immer es geht", nickte Kosta auf ihre Frage nach den Sklavenkindern. "Wobei, eigentlich machen wir keinen Unterschied. Nur haben Kinder es schwerer, nacher weiter zu machen, denn sie brauchen jemanden, der auf sie aufpasst. Sie brauchen eine Familie. Eine erwachsene Frau kann sich leichter eine Wohung, eine Arbeit und Freunde suchen. Deswegen sind so viele Kinder und Jugendliche hier. Ausserdem ist die Schule auch hier. Aber heute Nachmittag ist frei. Der Unterricht ist nur morgens. Ich bin so froh, dass Timaris Kindersklaven in Hayll verboten hat, als sie die Territoriumskönigin wurde. Leider gefällt das aber nicht allen und es wird fleissig im verborgenen weiter gehandelt. Es ist schwerer sie zu befreien. Aber wenigstens ändert sich das Bewusstsein der Menschen. Nur ganz langsam, aber es gibt immer mehr, die es abscheulich finden, Kinder zu versklaven oder sich Sklaven zu züchten."
Mit wehmütigem Glück strahlte er Laree an, bevor er vollkommen davon vereinahmt wurde, all die Kinder zu grüssen, sie zu drücken und sich von ihnen mitziehen zu lassen. Er winkte noch rasch Laree und dann Kassiendra zu, die ebenfalls auf den Hof gekommen war, bevor er dann nur noch für die jungen Wesen da war. Ein Mädchen, schon fast eine Frau, kam herbeigerannt, hängte sich ihm um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, strahlte ihn an und flüsterte ihm aufgeregt zu, dass sie jetzt einen Freund hätte. Nach und nach kamen auch die Jugendlichen und sogar einige Erwachsene dazu. Es gab ein grosses Hallo und Kosta stimmte zu ihnen eine Geschichte zu erzählen. Eine ganz neue. Die von Tileo und der Teddybärenbande. Bald schon sass der bunte Haufen im Hof unter den Bäumen im kühlen Schatten.

"Willkommen Venka", grüsste die Priesterin Laree derweil mit einem freundlichen Lächeln. "Ich bin Kassiendra. Es tut mir Leid, aber ich fürchte, du wirst Iason mindestens die nächste halbe Stunde entbehren müssen. Magst du dich derweil mit mir etwas in den Schatten setzen? Die Kinder haben heute Morgen frische Limonade gemacht, die ich dir anbieten könnte." Laree schien dem nicht abgeneigt und so wies die Priesterin auf eine Stuhlgruppe um einen kleinen Steintisch unter einem Orangenbaum, bevor sie zurück ins Haus kam, um gleich darauf Gläser und kühle Limonade aufzutischen. Sie schenkte ihnen beiden ein und setzte sich dann zu Laree. Lächelnd blickte sie zu Kosta, der umringt von den Kindern und Jugendlichen war, die alle eine tröstende Berührung von ihm haben zu wollen schienen.
"Das Herz von Nuranessa", bemerkte die Priesterin sanft und voller Hingabe. "Der wahre Schatz der Piraten hier."
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 23:03

Kosta wehrte immer noch ab, dass er wichtig in Nuranessa war. Es wirkte beinahe so als sei er verlegen deswegen. Anscheinend hatte er sich doch nicht so viel verändert... Laree musste daran denken, dass Kosta ihren Bruder liebte. Wie konnte sie da sagen, sie kannte Kosta? Zudem war er noch Pirat. Es gab Seiten an dem Krieger, die sie eindeutig nicht kannte.
Kosta beschwichtigte, dass das Piraten "Spielen" mit Timaris wirklich sehr harmlos gewesen wäre. Timaris hätte über sie gewacht und sie hätten nur Adelige entführt und für Lösegeld wieder freigegeben. Laree verdrehte die Augen. Wieso hatte die Königin sie bloß dazu überredet? Eneas war stets freundlich zu allen gewesen und niemand, der viel Gewalt ausübte. Und jetzt? Er hatte gegen die Dhemlaner gekämpft, ihr Bruder hatte Lorcann getötet. Laree wusste nicht wie sie darüber empfinden sollte.
Eneas' bester Freund gab unsicher zu, dass Eneas zu Beginn es vielleicht sehr wohl Timaris Recht machen und ihre Vorstellung erfüllen wollte, doch Eneas wäre zum Piraten geworden, um etwas in der Welt zu ändern. Deswegen würden sie Sklavengaleeren überfallen. "Auch die mit Timaris' Ware darauf?", fragte Laree leise. Die Frau war solch eine Heuchlerin. Gut, sie hatte Kindersklaverei verboten, doch gleichzeitig hielt sie sich irgendwelche armen Jugendliche als Lustsklaven und spielte mit ihnen.

Eneas und Kosta dagegen befreiten die Kinder und brachten sie hierher, da sie natürlich aufgrund ihres Alters Hilfe benötigten. Nicht so wie befreite Erwachsene, die wahrscheinlich nicht alle hier in Nuranessa landeten.
"Kindersklaven bis 16 beziehungsweise 160 Jahre...", wandte Laree ein, als Kosta davon sprach was Timaris so tolles geleistet hätte. "Dazwischen ist viel Spielraum, besonders bei Mischlingen. Es gibt genug Schlupflöcher, die ausgenutzt werden. Und genug 140 jährige Buben, die als älter verkauft werden als sie eigentlich sind..."
Kosta fand, dieses Verbot wäre trotzdem der richtige Schritt und das Bewußtsein der Menschen würde sich ändern. "Nur ihres nicht... bei ihr heißts doch, einmal Sklave immer Sklave, nicht?" Kosta war auch immer noch Sklave.
Sie hatten nicht länger Zeit darüber zu reden. Vielleicht war es besser so. Laree reagierte empfindlich auf Timaris. Kosta wurde inzwischen von all den Kindern begrüßt denen er nun eine Geschichte erzählen wollte. Von Tileo und der Teddybärenbande. Was?
Laree blickte ihm etwas verwirrt nach, als die Priesterin sie plötzlich begrüßte.
"Hallo, Iason hat mir schon viel von euch erzählt."
Die Frau namens Kassiendra führte sie zu einer Sitzgruppe unter einem der Orangenbäume. Während Kosta mit den Kindern spielte und dabei unglaublich glücklich wirkte, saßen die beiden Frauen zusammen. Kassiendra sagte dann auch, dass Kosta quasi das Herz von Nuranessa wäre.
"Das habe ich ihm vorhin schon gesagt. Die gute Seele von Nuranessa, doch er hat es abgestritten", erwiderte Laree und nippte an ihrer Limonade. "Er ist sehr wichtig hier oder? Er ist nicht zufällig der geheime Bürgermeister und niemand will mich einweihen?"
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon NSC » So 31. Jul 2022, 23:05

Kassiendra / Priesterin / Opal/Opal / 2453 - Ayrilin

Am liebsten wäre auch sie Iason gerne um den Hals gefallen und hätte ihn gerne an sich gedrückt, bis ihr die Arme abfielen. Doch sie wusste, dass sie an den Kindern nicht vorbei käme und sie gewaltsam wegschubsen kam ihr gar nicht in den Sinn. Ausserdem wusste sie, dass Iason nacher auch für sie Zeit finden würde. Das tat er immer. So konnte sie sich gedulden und sich derweil Taelos Schwester widmen, auf die sie auch schon ganz neugierig war.

"Und die ganze Stadt spricht schon von dir", gab die Priesterin das Kompliment zurück und lächelte erfreut, dass Iason von ihr erzählt hatte. Sie wusste, dass es nur gutes gewesen war. Herzlich bot sie Venka einen schattigen Platz zum Ausruhen und kühle Limonade zum Erfrischen an. Kassiendra setzte sich dann auch gleich zu der Hexe mit der aufgewühlten Signatur. Iason und die Kinder boten da ein viel friedlicheres Bild.

"Geheimer Bürgermeister?" lachte Kassiendra. "Nein, das ist er wirklich nicht. Ausserdem ist Iason viel zu bescheiden, um so etwas zuzugeben. Aber ja, du hast Recht. Er ist uns unheimlich wichtig. Er ist unser Herz." Wehmütig lächelnd blickte sie wieder hinüber zu Iason. "Die Mannschaft der 'E' befreit uns. Ein Blick, ein Lächeln deines Brudes reicht aus, um uns die Hoffnung zu geben, dass es so etwas wie eine Rettung tatsächlich gibt und dass alles wieder gut werden wird. Doch Iason... er ist anders. Er hilft uns weiter zu machen. Er versteht uns, zeigt uns, dass wir uns nicht zu schämen brauchen." Kassiendra hielt inne und lachte.

"Ich muss mich für dich wie ein verliebtes Schulmädchen anhören", schmunzelte sie und zwinkterte Venka verschmitzt zu. "Erzähl mir lieber etwas von dir. Ich habe gehört, dass ihr ein ganz schön gefährliches Abenteuer bestanden habt, um hier her zu kommen. Dafür wirkst du aber ganz schön frisch und ausgeruht. An deiner Stelle würde ich wohl noch immer schlotternd im Bett liegen."
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 23:05

"Von mir? An mir ist nichts besonderes", wehrte Laree ab und war viel neugieriger wieso alle hier Kosta kannten und jeder mit ihm Zeit verbringen wollte. Kosta konnte ihr noch so viel erzählen, er war hier eine kleine Berühmtheit. Zwar verneinte Kassiendra lachend, dass Kosta Bürgermeister wäre, doch er wäre sehr wichtig und das Herz der Gemeinschaft. Larees Bruder würde ihnen bei der Befreiung Hoffnung geben, doch Iason wäre die treibende Kraft im Alltag, da er sie verstand und ihnen half. Kassiendra entschuldigte sich, dass sie wie ein verliebtes Schulmädchen klänge.
Laree lächelte. "Nicht doch. Es ist schwer Iason nicht zu mögen. Er hat sicher viele Verehrerinnen, aber für mich ist er mehr wie ein Bruder. Zusammen mit Taelos geben sie einen tollen Befreiungstrupp ab", stellte sie fest. "Wie oft ist denn die 'E' hier vor Anker? Ich werde jetzt auch hier länger wohnen. Zusammen mit einer Freundin Maeve." Die Hexe wusste nicht wie sehr diese Kassiendra eingeweiht war, so behielt Laree sich lieber bedeckt.

Kassiendra wollte dann auch über sie Bescheid wissen und was sie erlebt hätte. "Ich bin hart im Nehmen. Mein Bruder und die anderen haben mich aus Raej geholt, weil sie glaubten, hier wäre ich sicherer." Die Hexe trank von der erfrischenden Limonade. Ihr stand nicht unbedingt der Sinn danach der Fremden über sich zu erzählen. "Iason hat eine Wohnung für Maeve und mich organisiert. Jetzt fehlen nur noch ein paar Möbel. Woher bekommt ihr hier eure Sachen?" Es sah nicht so aus, als gäbe es hier ein Sägewerk und irgendeine große Holzproduktion.
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon NSC » So 31. Jul 2022, 23:09

Kassiendra

"Ein paar", nickte sie schmunzelnd zu der Vermutung, dass Iason bestimmt ganz viele Verehrerinnen hätte. "Und ein paar Verehrer noch dazu. Aber für die meisten ist er, wie für dich, eine Art Bruder. Oder vielleicht sogar mehr ein Teddybär. Jemand, dem man vertrauen kann. Dem man sein Herz ausschütten kann und der einem nicht verurteilt für das was man denkt, was man fühlt, was man getan hat. Iason ist wie die gute Fee in den Märchen." Es war schwer das jemandem zu erklären, der diese Erfahrung nicht gemacht hatte.

Und Venka war ganz offensichtlich noch nicht soweit, dass sie mit Iason gesprochen hatte. Das konnte Kassiendra ihr regelrecht ansehen. Die Hexe gab sich auch gleich stark und meinte, sie wäre hart ihm nehmen. "Ja, das sind wir alle", murmelte Kassiendra. "Viel härter, als wir selbst je erwartet hätten. Was noch lange nicht heisst, dass es uns gut tut einfach zu ertragen." Auch die Priesterin trank von der Limonade und lachelte Laree gleich darauf wieder an, als hätte sie nichts gesagt.

"Ach, das ist ganz unterschiedlich", plauderte sie gemütlich mit Venka. "Manchmal sind sie alle paar Monate hier und dann dauert es wieder Jahre, bis wir sie wieder sehen. Das kommt ganz darauf an, was das Leben eben so bietet. Was für Abenteuer sie zu bestehen haben." Wie zum Beispiel Venka retten.
"Hier bist du definitiv sicherer als in Raej", bestätigte die Priesterin. "Aber ob du auch glücklicher bist, liegt an dir. Wir helfen dir jedenfals gerne, wenn du magst. Die meisten Möbel zimmern wir uns irgendwie selber", fuhr sie übergangslos fort, so nicht ganz klar war, ob sie bei den Möbeln oder beim Glücklich sein helfen wollte. "Manchmal bestellen wir gewisse Sachen auch vom Festland. Und vieles stammt natürlich aus den gekapperten Schiffen. Deswegen ist hier auch alles so bunt zusammengewürfelt."
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 23:10

Teddybär? Kosta war doch kein Teddybär. Naja, für die Kinder hier vielleicht. Aber auch hier wusste man, dass man Kosta alles erzählen und ihm vertrauen konnte. Er wäre quasi die gute Fee. Laree schmunzelte. "Das sollte man ihm vielleicht nicht sagen."
Ihr war es allerdings lieber über Kosta zu reden als über sich selbst. Kassiendra meinte, dass alle hier viel ertrugen hätten und hart im Nehmen wäre, doch das bedeutete nicht, dass es einem gut tat. Was wollte ihr die Frau sagen? Sie kannte Kassiendra nicht und war sicher nicht in Stimmung über Raej zu reden. Hoffentlich hatte Kosta sie deswegen nicht hergebracht.
"Wie es scheint, habt ihr den Ausstieg geschafft aus dem Sklavenleben", bemerkte Laree und wollte das Thema wieder auf etwas anderes bringen. Kassiendra erzählte, dass die Mannschaft der 'E' höchstens alle paar Monate hier wären, manchmal auch jahrelang nicht. Laree wusste nicht, ob ihr das gefiel.
"Sind wir so lange von der Außenwelt abgeschnitten? Es gibt noch andere Schiffe, die hier wegfahren oder? Wie steht es mit Landennetze?" Sie würde sich sicherer fühlen, wenn sie Fluchtmöglichkeiten kannte. Aber wenn es Landenetze gäbe, dann bestünde auch die Gefahr, dass Aydens Häscher hierher kamen oder Timaris jemanden schickte. Den beiden war alles zuzutrauen.

Ob sie hier glücklich wäre, läge an ihr? Das konnte auch nur eine Priesterin sagen. Laree antwortete darauf nicht. Sie war noch dabei all die Entwicklungen zu verdauen. Vor ein paar Tagen war sie noch eine Soldatin Sions gewesen. Sie wusste nicht mehr wann sie zuletzt glücklich gewesen war.
"Ein Bett und ein Ofen reichen für den Anfang schon." Über den Alltag sprach es sich leichter. "Was wisst ihr über Yasar? Ich wollte ihn fragen, ob ich bei ihm arbeiten kann." Über ihn käme sie womöglich an weitere Möbel. Es war ein Plan. "Und ich habe gehört, es soll eine Schneiderin in Nuranessa geben. Maeve ist schwanger und sie hat noch keine Sachen für das Kleine."
Leicht ungeduldig sah sie hinüber zu Kosta. Wieso ließ er sie mit dieser Priesterin so lange alleine? Aber es war schwer ungeduldig zu werden, wenn er so glücklich wirkte. Wenigstens einer. Obwohl Laree ihm dies nicht ganz abkaufte. Mehrmals hatte er beteuert, er wäre glücklich. Ganz egal, ob Eneas seine Liebe erwiderte oder nicht.
"Geht es meinem Bruder und Iason gut hier?", fragte Laree in Gedanken versunken, während sie Kosta mit den Kindern beobachtete. "Ich hatte schon lange keinen Kontakt mehr zu ihnen."
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon NSC » So 31. Jul 2022, 23:14

Kassiendra

"Keine Sorge, du bist hier nicht gefangen, Venka", erklärte sie der Hexe beschwichtigend, was sie deren Hauptsorge wähnte. "Hier schaffen wir zwar den Ausstieg aus dem Sklavenleben, doch nicht alle finden hier ihre Ruhe und ihr Glück. Es legt immer mal wieder ein Schiff hier an und es gibt auch ein Landenetz. Doch auch für dieses brauchst du zumindest ein Boot und es ist schwer es zu benutzen." Verschmitzt zwinkerte sie Venka zu.

"Oh, wir werden euch bestimmt mehr als ein Bett und einen Ofen organisieren können", beteuerte sie Venka mit einer wegwerfenden Handbewegung. "Und du brauchst mich auch nicht zu siezen. Das haben wir uns hier auf Nuranessa abgewöhnt. Yasar wird sicherlich froh sein, wenn du ihm deine Unterstützung anbietest. Er jammert dauernd, dass er gar nicht mehr weiss, wohin mit unseren vielen, aufwändigen Bestellungen fürs Festland." Sie kicherte und plauderte harmlos weiter. "Er meint es natürlich nicht ernst. Yasar ist ein herzensguter, treuer und aufrechter Mann. Ein Krieger, der seiner Königin gut gedient hätte, hätte sie ihn gelassen." Kassiendra nahm ein Schluck Limonade. Bei ihr vermischte sich fröhliches und trauriges oft in einem Atemzug. "Die Schneiderin macht euch sicher gerne Babysachen. Inzwischen haben wir auch einige Familien hier, deren Kinder aus den Säuglingssachen herausgewachsen sind und sie nun nicht mehr brauchen. Es wird sich sicherlich etwas finden." Venka machte sich viel zu viele Sorgen.

"Es ist hier zu gut, um wahr zu sein", erkannte sie. "Nicht wahr? Du fürchtest, dass es alles nur ein schöner Traum ist und du schon bald im Bett deines Peinigers aufwachst. Das ging uns allen so. Manchmal befürchte ich das sogar noch immer. Aber es legt sich mit der Zeit. Wir sind hier in Sicherheit."
"Und es geht uns ALLEN gut hier", fügte sie nach einer Weile hinzu, in der sie Venka nachdenklich gemustert hatte, nachdem diese gefragt hatte, ob es ihrem Bruder und Iason hier gut ginge. "Doch dein Bruder hat sein Zuhause noch nicht gefunden, solltest du das meinen" führte sie aus, nachdem sie beschlossen hatte, dem Mädchen zu trauen. "Und Iason. Wer weiss, wie lange es noch dauern wird, bis er an daran zerbricht. Aber vielleicht ist nun alles anderes. Seine Signatur hat sich verändert. Etwas ist oder wird geschehen."
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 23:18

Kassiendra war sehr freundlich und hilfsbereit, beruhigte Laree, dass sich schon genügend gebrauchte Möbel auftreiben ließen und es auch an Säuglingskleidung nicht mangeln sollte, da viele Kinder der Familien hier dem entwachsen wäre. Das klang schon einmal vielversprechend. "Wir wissen nicht wie lange wir hier bleiben. Mit allem was außerhalb Nuranessas passiert... aber sicherlich ein Jahr", vermutete Laree. Bis dahin wäre das Kind auf der Welt und Maeve wieder bei Kräften. Dann könnten sie weitersehen. Vielleicht gab es dann schon neue Entwicklungen. Oder der Krieg hätte tatsächlich begonnen... es war seltsam nicht mehr in der Armee zu sein, doch vielleicht zum besten so. Momentan hatte Laree Schwierigkeiten mit der Geschwindigkeit klar zu kommen in der sich ihr Leben gerade änderte.
"Es ist hier zu gut, um wahr zu sein, nicht wahr?", bemerkte Kassiendra. Laree blickte von ihrem Getränk auf. Ihr Blick verengte sich leicht, als die Priesterin fortfuhr. Die Worte gefielen der Hexe nicht. Womöglich, weil sie so nah an der Wahrheit lagen.
"He, du weißt nichts über mich. Ich habe keinen Peiniger oder sonstwas", verneinte Laree. Sie wollte nicht darüber reden. "Ich bin schon überzeugt davon, dass das hier ein toller Ort ist."

Kassiendra bekräftigte dies indem sie sagte, dass es ihnen allen hier gut ginge. Allerdings hätte Eneas sein Zuhause noch nicht gefunden. Was meinte sie damit? "Er ist immer unterwegs, ich weiß. Vielleicht ist sein Zuhause der Ozean", überlegte Laree laut. Dann kamen sie auf Iason zu sprechen. Laree horchte auf. Zerbrechen? Was wusste die Frau?
"An was sollte er zerbrechen? Wovon redest du?", fragte sie. Ob Kassiendra etwas von Iasons Gefühlen gegenüber Eneas wusste? Und was meinte sie damit, dass seine Signatur anders wäre?
"Seine Signatur? Was kannst du spüren?", fragte sie neugierig. Etwas war oder würde geschehen?
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon NSC » So 31. Jul 2022, 23:21

Kassiendra

"Nein, natürlich nicht", nickte die Priesterin vollkommen ernst und tat so, als würde sie Venka glauben, dass sie keinen Peiniger hätte. Dabei verriet nicht nur ihre Signatur sie gnadenlos. Es waren auch die Blicke, die Art wie sie sich gab, sich alles genau anschaute, die Fluchtwege ausmachte, was sie sagte, wie sie es sagte und was sie eben nicht sagte. Das alles verriet der erfahrenen Priesterin ziemlich viel üder die Hexe. Dass diese nicht darüber sprechen wollte, überraschte sie nicht. Sie war ja schliesslich erst einen Tag hier. Sie würde es schon noch tun, wenn sie ein Jahr hier bleiben würde. Kassiendra hatte viel Zeit.

Iason jedoch nicht. Besorgt beobachte sie ihren Freund, der Kindern lebhaft eine Geschichte erzählte und... sich verabschiedete. Die Priesterin presste ihre Lippen zusammen. Was geschah da nur? Iason benutzte keine Worte dafür. Doch die Art wie er sich gab, wie er seine Schützlinge ansah, ihre Hände drückte, sprach Bände für sie. Oh, süsse Dunkelheit, was hatte er nur vor?
"Warum sollte ich dir so etwas sagen?", fragte sie Venka freundlich aber eindeutig verschlossen. Sie war gerade zu abgelenkt von ihrer Angst, als dass sie auf sie hätte eingehen können. "Du bist keine von uns. Du würdest es nicht verstehen. Warum also soll ich dir etwas über meinen Freund verraten?"
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 23:25

Sie hatte das Gefühl, dass die Priesterin sie ziemlich gut durchschaute, doch das war Laree gerade egal. Sie hatte kein Bedürfnis der Fremden ihr Herz auszuschütten. Gualterio war der einzige dem sie sich in letzter Zeit ein wenig geöffnet hatte und der Kriegerprinz hatte dafür sein Leben riskiert. Laree vertraute nicht mehr leichtfertig. Diese Zeiten waren lange vorbei.
Als sie jedoch nach Kosta fragte und was Kassiendras dubiose Worte meinten, stellte sich heraus, dass auch die Priesterin ein wenig misstrauisch war und nicht sofort mit der Sprache herausrücken wollte. Wieso hatte sie es dann überhaupt erwähnt? Kassiendra fragte verschlossen, warum sie mehr sagen sollte? Laree wäre keine von ihnen und würde es nicht verstehen. Die Hayllierin stellte ihr Glas beiseite, lehnte sich etwas vor.
"Iason und ich sind alte Freunde!", stellte sie klar, "Wir sind miteinander aufgewachsen und kennen uns schon ewig. Gut, ich war noch nie hier und ich habe ihn länger nicht mehr gesehen, aber er ist mein Jugendfreund und daran wird sich nie was ändern. Ich kenne ihn. Wie gut kennst du ihn? Und wenn es ihm nicht gut geht und er in Gefahr ist, will ich das wissen!" Sie merkte, dass sie etwas zu laut und leidenschaftlich gesprochen hatte, weswegen sie rasch ihre Stimme dämpfte.
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon NSC » So 31. Jul 2022, 23:26

Kassiendra

Unschuldig beobachtete sie Venka über den Rand ihres Glases hinweg, wie diese ihr eigenes auf den Tisch beiseite stellte und leidenschaftlich klar machte, dass sie und Iason alte Freunde wären. Sie wären miteinander aufgewachsen und kennten sich schon ewig. Selbst wenn sie sich schon lange nicht mehr gesehen hätte, würde sich nichts an ihrer Freundschaft ändern. Sie redete sich dabei schon fast in Rage und wurde laut. Zum Glück waren die Kinder von Iasons Geschichte abgelenkt.

"Wenn ihr so gute Freunde seid, warum hat er dich dann nie erwähnt?" Gut, das war jetzt unfair gewesen. Kaum jemand von ihnen sprach von dem Leben davor. Bevor man geraubt worden war. Die Erinnerungen an Zeiten, in denen es gut gewesen war, hütete man eifersüchtig wie einen Schatz.
"Wenn du ihn so gut kennst, warum musst du dann mich fragen, was los ist?" fragte sie weiter und zwang Laree sich der Realität zu stellen. Der Realität, wer Iason wirklich war. Er war nicht einfach nur ein lieber Junge, den man einfach gern haben musste. "Warum siehst du dann nicht, was ist? Ich kenne ihn sehr gut. Ich sehe ihn. Ich verstehe ihn. Ich weiss, warum er uns verstehen kann. Ich akzeptiere ihn und liebe ihn, so wie er ist." Sie stellte ihr Glas beiseite und blickte die Hexe eindringlich an.
"Kannst du das auch?" Ihre Frage war leise und schon fast hoffnungsvoll gestellt. Dabei sollte sie sie nicht Venka stellen, sondern Taelos. Konnte er ihn auch akzeptieren und lieben wie er war und nicht so wie er ihn sich wünschte? Dann würde er so unglaublich viel mehr von Iason bekommen können, als wenn der sanfte Krieger sich nach ihm richtete.
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 23:31

Kassiendra konterte damit, dass Iason sie all die Jahre nie erwähnt hätte und das kaum von guten Freunden sprach. "Wieviel weißt du denn über sein Leben bevor er Pirat war? Weißt du wo er gelebt hat, was er gearbeitet hat oder seinen richtigen Namen? Ich will nicht mehr sagen." Laree war sehr vorsichtig damit was sie der Priesterin verriet. Sie wusste nicht wieviel Kosta auf der Insel von sich preisgegeben hatte und es wäre äußerst dumm, wenn ausgerechnet Laree aus dem Nähkästchen plauderte.
Aber Kassiendra hakte gleich nach, wieso Laree überhaupt von ihr wissen wollte wie es Iason ging, da sie ihn ohnehin so gut kannte. Die Hexe zog einen kurzen Schmollmund. "Ich habe ihn die letzten Jahrzehnte selten sehen können", erklärte sie. Wieso sollte sie sich vor der Frau überhaupt rechtfertigen?
"Ich kenne ihn von früher. Ich habe so meine Vermutungen und er hat mir vieles erzählt gestern... aber vielleicht weißt du noch mehr."

Aber so einfach gab Kassiendra ihr Wissen nicht preis. Im Gegenteil, sie fing mit Belehrungen an. Sie verstünde und akzeptiere Iason. Sie würde ihn so lieben wie er sei. Zum Schluss fragte die Priesterin, ob Laree ihn auch in der Art lieben könne. Ihr Blick war fest. Die Hayllierin kam sich leicht bedroht vor, was in ihr den Trotz regte.
"Was sollen diese Fragen? Er ist wie ein Bruder für mich, ich will nix von ihm, wenn du das meinst." Laree schüttelte genervt den Kopf. Sie verstand nicht worauf Kassiendra hinaus wollte. "Ja, ich lieb ihn wie einen guten Freund und er ist einer der besten, die ich habe. Er ist toll so wie er ist. Wieso sollte ich ihn ändern? Wer denkst du bin ich?"
Irgendetwas lief hier falsch.
"Also sagst du mir, was mit ihm ist? Ich will ihm helfen. Ich will ihm bestimmt nichts schlechtes." Womöglich sorgte sich Kassiendra darum und misstraute ihr noch immer.
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon NSC » So 31. Jul 2022, 23:32

Kassiendra

"Ich weiss das von ihm, was wirklich wichtig ist", erwiderte Kassiendra ruhig, ihr Blick war jedoch enttäuscht. "Aber du..." Sie seufzte. Die Hexe reagierte trotzig und schmollend auf ihre Fragen. Sie waren wohl zu drängend gewesen. Dabei war sie sonst eigentlich nicht so.
"Du bist noch nicht soweit", erklärte sie ihr sanft und mitfühlend. "Du bist bist noch nicht soweit. Du bist noch nicht stark genug dafür. Das ist schon in Ordnung so. Das ist normal. Ich hoffe nur, dass wir es nicht bereuen werden, uns den Luxus erlaubt zu haben, nicht bereit zu sein."

Ohne Venka noch einmal anzusehen erhob sie sich und ging auf Iason zu. Er hatte die Geschichte beendet und alle aufgeregten Fragen beantwortet. Die Kinder verteilten sich allmählich wieder, um weiterzuspielen. So stand auch Iason auf und nahm sie gleich fest in seine Arme, drückte sie, bis ihr beinahe die Luft wegblieb. Kassiendra genoss es, drückte den liebenswerten Piraten ebenfalls ganz fest an sich.
"Mach, dass wir uns wieder sehen", flüsterte sie ihm heiser ins Ohr. Danach löste sie sich von ihm und ging eilig ins Haus. Bekam nicht mit, wie Iason ihr irritiert hinterher sah, dann aber zu Venka ging und sich bei ihr dafür entschuldigte, dass es so lange gedauert hätte. Kassiendra rannte in ihr Zimmer und rollte sich auf ihrem Bett zusammen. Heisse Tränen rannen ihr die Wangen hinunter. Tränen, von denen sie nicht wusste, woher die kamen.
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Laree » So 31. Jul 2022, 23:33

"Aber was?", fragte Laree genervt von den orakelhaften Sprüchen. Die Frau kannte sie nicht und urteilte trotzdem über sie. Kassiendra sagte, sie wäre noch nicht soweit und noch nicht stark genug.
"Wieso glaubst du das? Du kennst mich erst wenige Augenblicke. Ich bin stärker als du denkst", beharrte die Hexe. "Was ist mit Iason? Wieso sagst du es mir nicht?"
Die Priesterin lamentierte weiter herum, dass sie hoffte, sie würden es nicht alle einmal bereuen, dass sie nicht bereit gewesen wären. Laree schnaubte und funkelte die andere Frau leicht zornig an. "Das ist deine Entscheidung. Für was auch immer, ich bin bereit. Iason ist mein Freund, was ist mit ihm?", verlangte sie zu wissen.

Statt zu antworten stand Kassiendra auf und ging hinüber zu Kosta, der mittlerweile seine Geschichte zuende erzählt hatte. Kassiendra umarmte ihn fest. Laree kam langsam näher. Nachdem die Priesterin sich knapp verabschiedet hatte, floh sie beinahe ins Haus hinein. Kosta entschuldigte sich dafür, dass es so lange gedauert hätte.
"Macht nichts, es sah aus, als hättest du Spaß gehabt." Sie lächelte ihn an. "Aber diese Kassiendra ist ne komische Schreckschraube. Sie hat irgendwas angedeutet, aber als ich nachgefragt habe, hat sie es mir nicht gesagt. Anscheinend bin ich nicht stark genug." Laree schüttelte abschätzig den Kopf.
"Wollen wir weitergehen oder willst du dich noch weiter um die Kinder kümmern?", fragte sie. Laree wollte lieber hier weg, aber sie wollte Kosta nicht drängen, denn es schien ihm hier gut zu gehen. Dumme Priesterin, nun grübelte Laree ungewollt über ihre obskuren Worte nach.
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Kosta » Mo 1. Aug 2022, 08:45

Verwirrt blickte er Kassiendra nach, die sich so schnell wieder von ihnen verabschiedet hatte. Normalerweise nahmen sie sich, nachdem er die Kinder begrüsst hatte, viel Zeit. Dieses Mal war ihnen das jedoch nicht vergönnt. Vielleicht hatte sie ja einen Speerfaden erhalten, wo sie um Hilfe gerufen wurde. Das passierte hier öfters und Kosta wollte da nicht stören. Er würde schauen, dass er am Abend noch einmal vorbeisehen konnte. Doch jetzt fungierte er als Larees Begleiter und er wollte diese Aufgabe nicht noch weiter vernachlässigen.

"Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat", entschuldigte er sich reumütig bei ihr. Er hatte einfach nicht anders gekonnt, als sich von ihnen mitziehen lassen. Zum Glück schien Laree ihm deswegen nicht böse zu sein. Dankbar lächelte er sie an, nur um gleich darauf dreinzublicken, als hätte sie ihn geohrfeigt. Ihr abschätziger Tonfall schnitt ihm ins Herz. Warum sprach sie so über Kassiendra? Einer Frau, die so viel von sich aufgab, um anderen zu helfen. Kosta konnte sich nicht vorstellen, was in der kurzen Zeit geschehen war, dass die beiden Frauen, von denen er gehofft hatte, sie könnten Freundinnen werden, sich so wütend aufeinander machten.

"Nein, wir können gehen", meinte er erstickt. Lieb drückte er noch einen Jungen, der zu ihm gekommen war. Danach begleitete er Laree nachdenklich und überfahren wieder hinunter in die Stadt.
"Hasst du mich?" fragte er sie schliesslich leise, nachdem er sich von dem überfahren sein etwas erholt hatte. Dabei konnte er ihr nicht in die Augen sehen. Demütig hielt er den Kopf gesenkt, konzentrierte sich auf den Feldweg, den sie entlanggingen. "Hasst du mich, weil ich Timaris noch immer liebe, obwohl sie so grausam zu dir war?" Er würde es ihr nicht verdenken können. Doch er hatte Laree doch auch so lieb.
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Laree » Mo 1. Aug 2022, 09:39

Argh, und jetzt war Kosta wieder betrübt. Sie hätte - wie so oft - ihre Klappe halten sollen und nichts über ihr Gespräch mit Kassiendra erzählen sollen. Der Krieger sah sie an wie ein begossener Pudel und wollte dann auch nicht mehr länger bleiben.
"Sie war einfach seltsam. Ich glaube, sie hat sich Sorgen um dich gemacht, wollte mir aber nicht sagen weswegen", versuchte Laree zu erklären. Das war nicht nur seltsam, sondern ziemlich daneben gewesen. Wie sollte Laree helfen, wenn die Frau ihr dann nichts sagte? "Sie wollte mir nicht glauben, dass ich dich schon länger kenne. Wie lange kennst du sie? Weiß sie über deine Vergangenheit oder versteckt ihr das hier alle? Ich wollt dich nicht verraten."

Während Laree redete, war Kosta sehr schweigsam und schien immer noch geknickt. Nur weil sie mit der Frau nicht klar gekommen war? Plötzlich fragte er aus heiterem Himmel, ob sie ihn hassen würde. Laree riss die Augen auf.
"Was?! Nein, bestimmt nicht! Hat sie dir das gesagt? Du bist einer meiner besten Freunde! Wieso denkt die, ich hab dich nicht gern genug?!" Was war denn hier los?
Kosta erklärte sich, dass er es vielmehr deshalb glaubte, weil er immer noch Timaris liebte. Damit hatte Laree nicht gerechnet und sie wusste nicht sofort was sie sagen sollte. "Ich hasse sie, aber nicht dich. Dich liebe ich." Laree drückte ihn und versuchte ihm in die Augen zu schauen. "Ist dein Bier wie du zu ihr stehst. Außerdem weißt du ja kaum was. In Mineva hab ich sie auch geliebt." Kosta und Eneas sollten sie ruhig lieben. Es schadete ihnen mehr als Timaris, wenn Laree ihnen sagte, was Timaris alles grausame getan hatte.
"Glaubst wenigstens du mir? Ich hab dich lieb. Dass du das überhaupt fragen musst." Sie zerwuschelte ihm ein wenig das Haar. Wieso war er so ernst? "Wirst du sie sehen, wenn ihr in Draega anlegt?", fragte Laree.
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Kosta » Mo 1. Aug 2022, 09:59

"Die Vergangenheit ist ein anderes Leben", erklärte Kosta unsicher, da er nicht so recht wusste, was er sagen sollte, damit Laree nicht mehr so wütend war. "Manche verheimlichen sie, manche reden darüber. Kassiendra kenn ich nun schon seit gut hundert Jahren und sie weiss ziemlich viel über mich. Auch wenn ich mit ihr nie gross über Mineva oder sonst meine Vergangenheit spreche. Es ist nicht wichtig. Sie weiss es trotzdem." Und hatte ihn dennoch lieb. Aber Laree... sie war so unglaublich verbittert. Vielleicht konnte sie ihn deswegen nicht mehr mögen.

"Nein, Kassiendra hat nichts dergleichen gesagt", verteidigte er seine andere Freundin und versuchte zu erklären, was er in Wahrheit gemeint hatte. Das liess Laree stutzen und zögern. Also doch? Kosta bebte innerlich. Scheu konnte er ihr kaum in die Augen sehen, als sie ihm beteuerte, dass sie ihn trotzdem lieben würd.
"Ich glaube dir Laree", lächelte er innig, griff scheu nach ihrer Hand und genoss es, dass sie ihn fest drückte. "Das habe ich immer getan und ich liebe dich auch. Aber ich könnte es gut verstehen, wenn du mich hasst. Oder dass du mich verabscheust. Denn ich weiss genug." Stumm nickte er dazu, dass er die Königin sehen würde, wenn sie in Draega anlegten.
"Ich wollte sie fragen, ob sie vielleicht Hilfe braucht", gestand er leise. Er konnte ihr nicht die Unterstützung des ganzen Schiffes anbieten, da er Eneas in Sicherheit haben wollte. Gerade deswegen wollte er Laree nicht sagen, dass er Timaris nur seine Unterstützung anbieten wollte. "Und ich weiss genug", fuhr er fort. "Die 160 jährigen Jünglinge, die eigentlich auch noch Kinder sind. Hast du vergessen, dass ich zu ihnen gehörte?" Er war im Grunde genommen auch noch ein Kind gewesen, als er zu der Königin gekommen war. "Ich habe Timaris auch schon vor und nach Mineva gekannt, Laree. Ich habe gesehen, als sie Florien in einem Wutanfall beinahe zu Tode gepeitscht hat. Ich habe gespürt, wie sie mir den Rücken blutig geschlagen hat, als sie wütend auf Armandos gewesen ist. Und all die anderen Strafen. Ich weiss, wie sehr sie mit mir spielt und da ich ihr doch ein bisschen wichtig bin, nehme ich an, dass es für alle anderen, die ihr nicht so wichtig sind, noch viel schlimmer ist. Du musst mich nicht schonen Laree. Bitte glaube du mir das. Ich kann für dich da sein, wenn du es zulässt. Du musst das nicht alleine tragen." Um ehrlich zu sein, war er aber sehr froh, dass sie es Eneas verheimlichte.
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Re: Geständnis auf Nuranessa

Beitragvon Laree » Mo 1. Aug 2022, 10:01

Kosta erklärte, es wäre nicht so wichtig was man hier über die Vergangenheit des anderen wüsste. "Ich kenne sie nicht, ich wollte ihr nicht zu viel sagen", verteidigte Laree sich. "Vielleicht kennt sie dich mittlerweile besser als ich dich... wo wir uns so lang nicht mehr sahen...", überlegte die Hexe leise. Das war schade, doch als sie in Draega gearbeitet hatte, hatte sie kaum nach Hause gedurft oder sonstwie freie Tage gehabt. Dies war eher ein Fremdwort für Bedienstete. Manchmal war Laree es auch recht gewesen, denn sie hatte nie gewusst was sie auf die Fragen ihrer Familie antworten sollte. Die hatten alle so ein falsches Bild von Timaris.
Kosta auch. Selbst wenn er behauptete, er wüsste genug. Und er liebte sie trotzdem. Laree kam das bekannt vor, sie liebte Ayden auch. In dieser seltsamen verqueren Art. Aber es war keine gesunde Liebe, insgeheim wusste sie das. Sie war eher da um eine Leere in ihr zu füllen.

Kosta fuhr fort, er wolle Timaris unterstützen. Trotz alledem. Auch wenn er selbst einer der Jünglinge gewesen war, die von ihr gekauft worden waren. Laree nickte. "Ja, aber du warst immer was besonderes. Sie hat dir ganz viele Möglichkeiten gegeben damals.." Laree lächelte kurz.
Aber Kosta wollte nichts beschönigen und zählte auf, was er gesehen hatte. Sie hätte ihn auch blutig geschlagen, ebenso Florien und es hätte noch viele andere Strafen gegeben. Immer noch harmloser als die Behandlung, die die anderen Sklaven, die ihr nicht so am Herzen lagen, bekämen. Das alles wüsste er und wieder bot er ihr an für sie da zu sein. Sie müsse ihn nicht schonen.
"Ich war mit ihr im Bett", sagte die Hexe nach einem kurzen Moment, während sie wieder langsam den Hang hinunter gingen. "Sag Eneas nichts davon." Egal, ob freiwillig oder unfreiwillig, es würde ihm beides sicher das Herz brechen. Laree war sicher aber auch nicht so sicher, ob Kosta ihr Erlebnis wirklich so gut verkraften konnte wie er ihr weißmachen wollte. Es ging immerhin um Timaris. Und um Laree und was ihr die Königin angetan hatte. Gerade die, die ihr nach der Vergewaltigung durch Armandos so sehr geholfen hatte. Welch Ironie.
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