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Jagd nach Fjirell Uleste





Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Tania » Do 21. Jul 2022, 18:11

Tania nickte leicht als Iason sie darüber aufklärte, dass alle Zimmer durchsucht worden wären und dabei die Juwelen nicht aufgetaucht waren. Verfluchter Mist. Tania hatte keine Ahnung wo sie noch suchen sollten, vermutlich hatte dieses Schwein sie mitgenommen. Doch da meinte Eneas ihre Juwelen würden hier sein. Sie blickte zu ihm auf und sah wie er die Juwelen von dem kleinen Nachtschrank nahm und in ein kleines Säckchen verschwinden ließ. Tania war schockiert.
„Sie waren hier? In ihrer Reichweite?“, fragte sie und blickte zu Siandra, die entrückt wirkte und ein wenig überfordert mit der Situation zu sein schien. Mutter der Dunkelheit, sie waren hier gewesen und die Pruulanerin hatte ihre Möglichkeiten nicht ergriffen.
Iason fragte ob er näher treten dürfte und Tania nickte leicht, auch wenn sie vor allem nicht über seine Worte glücklich war. Seiner Meinung nach sollten sie Siandra nicht zu schnell aus diesem Raum heraus holen, da sie das überfordern würde. Dabei war ihnen ein möglicher Ort genannt worden, an den sie die Hexe bringen konnten. Tania wollte ihre Freundin so schnell wie möglich von hier wegholen, wer konnte denn wissen, was ihr hier alles schon angetan worden war.
Da betrat Dido das Zimmer und erklärte, dass sie noch andere Mädchen gefunden hatten und eine von ihnen hatte sogar die Fragen beantwortet. Alle anderen, die anschließend in Siandras Zimmer kommen wollten, wurden sofort weggeschickt. Was gut war, Tania konnte all ihre mitleidigen Blicke auf Siandra nicht ertragen. Verflucht warum hatten sie es aus der Sklaverei geschafft, wenn nun so etwas passieren durfte?

Dido wollte Siandra nun untersuchen und folgte dementsprechend Iason. Tania ließ sie beide zu ihrer Freundin durch, nur Kayne schien sich nicht dazu durchringen zu können die Hexe los zu lassen. Auch Siandra wollte nicht wirklich von ihm weg und drückte sich näher an ihn. Dadurch stellte der Prinz fest, dass sie Piercings hatte. Tania unterdrückte nur schwerlich einen Fluch und strich sich die blonden Haare aus dem Gesicht, Dabei fiel ihr zum ersten Mal das Blut an ihren Händen auf. Sie hatte dazu beigetragen das Haus in ein Schlachtfeld zu verwandeln und trotzdem schienen sie zu spät gekommen zu sein.Das war doch alles beschissen.
Bevor sie sich ihren Selbstmitleid vollständig hingeben konnte, konzentrierte sich die Glacierin wieder auf Siandra und beobachtete mit Argusaugen wie Dido sich um sie kümmerte.
„Ich weiß nicht wie oft ihr mit Vergewaltigungsopfern zu tun hattet... aber ich denke mal es wäre besser für Siandra wenn nicht drei Männer um sie herum stehen und sie anstarren“, meinte Tania neutral und blickte dabei zu Taelos und Iason. Das sie Kayne nicht wegschicken konnte war ihr klar, aber die anderen beiden brauchten nun wirklich nicht alles mitbekommen.
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von Anzeige » Do 21. Jul 2022, 18:11

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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Kosta » Do 21. Jul 2022, 18:15

Zum Entsetzten von Julia und Kayne lagen Siandras Juwelen offen auf dem Nachttisch. Die Hexe hätte jederzeit fliehen können. Doch sie hatte es nicht getan. Ihr hatte der Wille dazu gefehlt. Es war schrecklich. So gerne hätte Kosta es ihnen allen erspart. Dennoch, waren Eneas und er nicht sonderlich überrascht. Sie kannten solche Schicksale leider viel zu gut. Sie hatten versucht die zwei Glacier darauf vorzubereiten. Doch sie hatten nichts davon hören wollen. Es war auch kaum möglich jemanden, auf so etwas vorbereiten zu wollen.

Behutsam wollte er sich Siandra nähern, um herauszufinden, was mit ihr los war. Da drängte sich auch einmal Leto dazwischen und wollte die Hexe ebenfalls untersuchen. Respektvoll trat Kosta beiseite. Womöglich brauchte Siandra wirklich eine Heilerin. Dass sie sich in der Gegenwart von Frauen jedoch wohler fühlen sollte als in der von Männern bezweifelte er stark. Über dieses Stadion war sie längst hinaus. Natürlich schwieg er und senkte zustimmend nur seinen Kopf.

"Wir gehen gleich. Einen Moment noch bitte." Lieb lächelte er Siandra an und fasste sanft an ihrer Hand. "Siandra", sprach er die Hexe fest an. "Nein, nicht streicheln. Sieh mir in die Augen, Siandra. Ja, so ist es gut. Hör zu. Dido wird dich jetzt untersuchen, ob es dir gut geht. Nein, auch sie sollst du nicht streicheln. Nacher werden wir von hier fort gehen. Du gehörst von nun an nicht mehr Fijrell Uleste." Kosta war sich nicht sicher, wieviel die Hexe wirklich davon verstand. Denn sie sah ihn nur mit grossen, arglos an. Erst bei seinen letzten Worten huschte ihr Blick zu Kayne. Dunkelheit, der arme Prinz. Es würde ihn kaputt machen, wenn Siandra ihn nun als seinen neuen Herrn ansah. Prompt wollte sie ihn auch gleich wieder streicheln.
"Nicht", befahl ihr Kosta sanft. "Kein Streicheln und kein Sex mehr. Hast du verstanden? Du brauchst das nicht mehr zu tun." Erst als die Hexe nickte zögerlich nickte, erhob er sich wieder und legte Kayne eine Hand auf seine Schulter. "Julia hat recht. Wir sollten Siandra nicht zu sehr bedrängen." *Und du könntest auch eine kleine Atempause vertragen. Du musst jetzt stark für sie sein Kayne.* Der Prinz war total verwirrt. Vielleicht könnten sie ein paar Worte wechseln, damit er wusste, wie er sich Siandra gegenüber verhalten sollte.
"Magst du nicht auch mitkommen Julia?" fragte er die blonde Hexe. "Du könntest dich auch etwas waschen. Derweil kann Dido in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen."
*Ich glaube, keiner von den beiden sollte mitbekommen, wo Siandra überall Piercings hat*, sandte er seinem Freund bekümmert. Einen Teil hatte Kayne zu seinem Entsetzen schon gespürt und das war schlimm genug. Leider ging es noch schlimmer.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Kayne » Do 21. Jul 2022, 18:17

„Wir werden sie zurück holen, egal wie lang es dauert“, hatte Tania gesagt und ihn dabei angesehen. Kayne fühlte sich hilflos und verloren. Er hatte gedacht, er hätte Siandra gerettet, aber sie schien ihn nicht mehr zu erkennen. Was hatten die Schweine ihr angetan? Der Prinz fühlte die Wut in sich heiß kochen, doch es war niemand mehr da, den er töten musste. Keine Ausflüchte mehr warum er sein Schwert voller Wut wieder und wieder in einen Gegner versenkte, der vielleicht etwas über Siandras Verbleib wusste.
Die Piraten hatten recht. Die Rettung beginnt jetzt erst.
Nur hatte Kayne dies bisher nicht sehen wollen. Bis jetzt. Verdammt, er wollte die Männer gleich noch einmal töten für das was sie mit Siandra vielleicht gemacht hatten. Kayne fühlte sich, als hätte er versagt. Er war ihr Gefährte. Egal wieviel sie gestritten hatten, er hätte da sein müssen, um sie zu beschützen.
Während der Prinz hilflos seine Freundin hielt, die nicht zu verstehen schien was hier vor sich ging. Für sie bin ich gerade nur ein neuer Freier. Der Gedanke war zu viel. Kayne fühlte sich, als müsste er sich gleich übergeben.
Tania war es, die das Kommando übernahm und entschloss, dass sie hier verschwinden sollten. Mit einem Ausbruch ihrer Kunst befreite sie Siandra.
"Nun wird alles gut. Wir werden uns um die kümmern und dann wird wieder alles so sein wie früher“, versuchte die Glacierin ihre Freundin zu beruhigen. Kayne rang immer noch mit seinen Tränen, wollte Siandra nicht loslassen. Uleste wird dafür bezahlen. Der Tod ist noch viel zu gut für ihn.

Aber Siandras Peiniger war nicht hier wie die Seemänner berichteten. Iason war vorsichtig in den Raum gekommen, redete auf ihn ein und dass es ein gutes Zeichen wäre, dass Siandra nicht zerbrochen wäre. Ihr Ich hätte sich gut versteckt, damit sie nichts mitbekam.
"Aber sie ist doch hier...", entgegnete Kayne. Er hielt sie doch in seinen Armen. Da schmiegte sich seine Freundin an ihn, fast schon aufreizend und nicht so als bräuchte sie Schutz. Ihr Gewandt war so dünn, dass er ihre Rundungen spürte und... Ringe? Piercings? Der Prinz war entsetzt, sah Siandra an und wusste nicht wie er ihr helfen sollte. Ihre Juwelen waren doch in greifbarer Nähe gewesen. Warum hatte sie nicht gekämpft? Es ist, als wäre dies nur die Hülle seiner Gefährtin - und selbst ihr Körper war verändert worden. Er rutschte fort, als Dido bei ihm war und Siandra untersuchen wollte. Sie bräuchte etwas Freiraum. Kayne fühlte sich schäbig, weil er jetzt wo er Siandra gefunden hatte, am liebsten wieder aus dem Raum gerannt wäre. Dadurch wird es auch nicht ungeschehen.
"Sie ist kein Vergewaltigungsopfer, sie ist Siandra!", fuhr er Tania an, als die die Männer rausschicken wollte. In Kaynes Schmerz hörten sich Tanias Worte kalt und distanziert an. Wie konnte sie nur so sein? Zornestränen glitzerten in seinen Augenwinkeln. "Sie ist deine Freundin!" Er hatte gute Lust auf sie loszugehen, aber es war Iason, der ihn unterbrach indem er ihm die Hand auf die Schulter legte und beruhigend auf ihn einredete, dass sie Siandra nicht bedrängen sollten. Kayne müsste jetzt stark für sie sein.
Ja, er hatte Recht. Kayne atmete tief durch, versuchte nicht mehr wütend zu sein. Noch einmal blickte er zu Siandra. Was konnte er sagen, dass sie wieder seine Siandra war? Sein Mund öffnete und schloss sich, Kayne fehlten die Worte. Alles fühlte sich unzulänglich an. Er wollte wegrennen und er wollte sie wieder umarmen und festhalten.
"Geht nur, sammelt euch. Ich kümmere mich um sie", versprach Dido. Kayne gab sich einen Ruck, folgte Iason und Taelos nach draußen. Auf dem Gang lehnte er sich gegen die Wand. Alles stank nach Blut, ein paar Zimmer weiter hörte er ein Mädchen weinen. Er wollte hier weg. Wo war Siandra nur gelandet?
"Was machen wir jetzt?", fragte er.
"Das, was Julia gesagt hat. Wir bringen sie hier weg. Und die anderen Mädchen auch", erklärte Taelos. "Dann steuern wir einen sicheren Hafen an, wo ihr euch erholen könnt. Die Zeit wird die Wunden heilen. Ihr werdet das eine lange Zeit nicht glauben, doch es wird heilen. Nur wann, das weiß niemand." Er lächelte traurig.
"Was passiert mit den Überlebenden? Und mit Uleste?", fragte Kayne.
"Dieses Gebiet fällt in die Provinz der Königin Hoia. Sie werden sich vor ihr verantworten müssen für ihre Verbrechen. Ich werde ihr raten hier ein paar Soldaten hin zu entsenden, falls Prinz Uleste zurückkehrt. Und um die Toten zu begraben", antwortete der Kapitän der E. Kayne beobachtete wie die beiden Amancias eine schwere Truhe aus einem Zimmer trugen. Der Anblick machte den Prinzen erneut wütend.
"Siandra ist... sie... und ihr denkt nur ans Plündern?!", fragte er. Der Hayllier zeigte nichtmal ein Anzeichen von Scham.
"Wir sind Piraten. Wir sind hergekommen, um eure Freundin zu befreien. Das haben wir getan und ich fühle mit ihr. Das tue ich wahrhaftig. Aber wir sind Piraten", erwiderte Taelos ernst, wandte sich kurz an Iason und sagte ihm was in ihrer kruden Sprache ehe er den Gang runterdeutete von wo das Weinen zu hören war.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Tania » Do 21. Jul 2022, 18:19

Tania zuckte innerlich zusammen als sie sah wie Iason mit Siandra umging und wie sie auf ihn reagierte. Sie schien ihn die ganze Zeit verführen zu wollen und er musste ihr mehrfach sagen, dass sie ihn nicht streicheln sollte. Es war grausam das anzusehen. Aber zumindest Iason schien im Augenblick mit der Hexe umgehen zu können und dann fragte er auch noch bei Tania nach ob sie nicht ebenfalls mit kommen wollte. Um sich zu waschen und damit Dido ihrer Arbeit nachgehen konnte. Die Hexe war einen langen Blick auf ihre beste Freundin und nickte dann schließlich ruckartig. Es war schrecklich, aber im Moment gab es wirklich nichts was sie für Siandra tun konnte.
Also folgte sie den Männern als sie den Männern als sie den Raum verließen und lehnte sich im Flur an die Wand. Kayne fragte was sie nun tun würden und Taelos erklärte es ihm. Tania fragte sich wie er den Nerv dafür aufbringen konnte sich für die anderen Leute hier zu interessieren. Eben hatte er sich noch dafür angefahren wie sie auf Siandra reagierte und nun so was. Aber Tania schwieg im Gegensatz zu Kayne und griff ihn dafür nicht an. Auch weil sie mit ihrem Geist gerade eigentlich immer noch in dem Zimmer war, wo Siandra und Dido waren. Auf den ersten Blick hatte die Pruulanerin zumindest körperlich unversehrt gewirkt, doch das brauchte nicht heißen. Es gab unzählige Weg... allein bei dem Gedanken daran wurde Tania schlecht.

Plötzlich wurde Kayne wieder laut und fuhr die Männer an, dass sie gerade das Haus plündern würden. Ziemlich ruhig erklärte Taelos ihm, dass sie Piraten seien und die Mission soweit erfüllt wäre und nun wären sie wieder Piraten. „Und gerade habt ihr Taktlosigkeit bewiesen“ meinte Tania trocken und stieß sich dabei von der Wand ab.
„Ich muss mich waschen, das viele Blut hat Siandra irritiert.“ Sie wandte sich ab und betrat das Zimmer aus dem gerade die beiden Piraten mit der Kiste spaziert waren. Sie entdeckte das Badezimmer und betrat es darauf hinter. Kaum stand sie in diesem begrenzten Raum legten sich verschiedene Schwarze Schilde darum und schirmten Tania für den Moment von allen Geräuschen ab.
Sie erzitterte und ein Schluchzen stieg ihrer Kehle empor, während sie die Wasserhähne des Waschbecken aufdrehte. Energisch begann sie sich von dem Blut reinzuwaschen und kämpfte dabei die Tränen nieder. Immer wieder erschien der leere Blick Siandras vor ihrem inneren Auge und versetzte ihr einen Stich. Vielleicht war ihr inneres Netz und der Kristallkelch tatsächlich nicht zerstört worden, doch es sah ganz so aus als wäre ihr Geist gebrochen worden.
„Oh bitte Mutter der Dunkelheit, lass das nicht wahr sein... sie muss noch irgendwo da sein...“ Oft betete Tania nicht, doch gerade hoffte sie auf jeglichen Beistand, der möglich war und vielleicht auch ein wenig Hilfe aus der Dunkelheit.

Tania verbrachte einige Minuten allein im Bad und säuberte sich, während sie versuchte ihre Zuversicht wieder zu finden und die Verzweiflung nieder kämpfte. Schließlich fühlte sie sich wieder dazu in der Lage zu den anderen zurück zu kehren, also ließ sie die Schilde sinken und verließ das Zimmer wieder. Sie fand sich auf dem Gang vor Siandras Zimmer ein und wartete darauf, dass sich die Tür wieder öffnen würde.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Kosta » Do 21. Jul 2022, 18:33

Julia und Kayne waren noch zu betäubt von dem Schicksal ihrer Freundin, als dass sie sich gross gegen seinen Vorschlag wehrten. Beide wollten sie zwar lieber bei der Hexe bleiben, doch sie erkannten, dass sie das Mädchen gerade nur verwirrten. Zudem waren sie selber zu verwirrt, zu orientierungslos, um richtig auf Siandra reagieren zu können. Es würde nicht leicht werden für die drei. Besonders Julia und Kayne würden auf eine Weise mit der Hexe umgehen müssen, die ihnen zutiefst widerstrebte. Leider brauchte das Mädchen jedoch zu Anfang klare Anweisungen, wenn sie nicht wollten, dass sie einfach nur mit leerem Blick ins Nichts starrte, oder sie zwei zu verführen versuchte.

So standen sie bald zu viert draussen im Gang, wo reger Betrieb herrschte. Die Amanicos schleppten eine Truhe und weiter hinten konnte man weitere Piraten hören, wie sie das Haus plünderten. Oder Mädchen, die weinten. Allerdings nicht wegen ihnen. So sehr Kayne und Julia sich über sie auch aufregten, sie wussten nicht, dass die Piraten das Geld brauchten, um weitere Sklaven frei zu kaufen und um gebrochenen Sklaven eine gute Betreuung zukommen zu lassen. Das verschlang alles viel Geld. Zumal war es besser, wenn dieser Uleste so viel Reichtum wie möglich verlor. Dann war es schwerer für ihn, weiterhin Mädchen zu entführen.

Kosta nickte Eneas zu, der ihm gesagt hatte, dass er nach den anderen Entführungsopfern sehen wolle. Selber blieb er bei Kayne und Julia. Die Hexe zog sich ziemlich pikiert in ein Zimmer zurück, um sich da unter die Dusche zu stellen. Das war sicher keine schlechte Idee. Fragend blickte er den Prinzen an. "Möchtest du dich ebenfalls waschen gehen? Siandra wird sich bestimmt sicherer bei dir fühlen, wenn du nicht nach Blut riechst. Danach können wir uns darüber unterhalten, was nun das Beste für deine Freundin ist."

Kayne schien genau so Führung zu brauchen wie Siandra. Er schien sich noch etwas zu überlegen, nickte dann aber und verschwand in einem anderen Zimmer. Kosta fragte derweil auf mentalem Weg bei Dido nach, wie es der Hexe ging und überlegte sich, was er Julia und Kayne sagen sollte, wenn sie zurück kamen. Es dauerte auch nur ein paar Minuten, bis dies geschah. Ermutigend lächelte er sie an. Mit etwas Wasser im Gesicht, ging es den Beiden bestimmt etwas besser.
"Ihr habt vorhin sicherlich bemerkt, dass Siandra nicht unser erstes Entführungsopfer ist, dem wir begegnet sind", begann er gleich direkt. "Auch als wir die letzten Wochen die Sklavenschiffe überfallen haben, dürfte euch das aufgefallen sein. Ich weiss nicht, wie das bei euch beiden aussieht. Doch es ist jedenfalls immer noch einmal etwas anderes, wenn es jemand anderen betrifft, oder wenn es jemanden betrifft, den man kennt und liebt. Zumal Siandra euch zur Zeit nicht erkennt. Wie es aussieht, sieht sie euch als ihre neue Herrschaft an. Das ist furchtbar für euch, ich weiss. Dennoch, streitet mit ihr nicht darüber. Menschen die denken sie seien Sklaven, können überraschend stur sein. Meist einfach weil sie Angst haben, bestraft zu werden. Deshalb ist es für euch alle leichter, wenn ihr Siandra klare Anweisungen gebt, was sie tun und was sie nicht tun soll. Überfordert sie nicht. Helft ihr stattdessen Schritt für Schritt wieder selbständig zu denken und zu handeln. Das braucht Gedulg. Ihr müsst nun streng zu ihr und zu euch selbst sein."
Kosta lächelte entschuldigend. "Es tut mir Leid, dass ich euch das so alles an den Kopf werfe. Ich will euch sicherlich nicht belehren, sondern Siandra auch nur helfen."
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Kayne » Do 21. Jul 2022, 18:34

Nein, er wollte sich nicht waschen. Er wollte bei Siandra sein und ihr beistehen. Kayne fühlte sich nutzlos. Allerdings überzeugte ihn das Argument Iasons, dass Siandra das Blut irritieren könnte. Der Prinz wollte seine eigene Freundin sicher nicht verängstigen. Wenn sie noch deine Freundin ist. Im Moment erkannte Siandra ihn ja nicht einmal wieder. Was hatte sie nur durchmachen müssen? Er hatte total versagt.
Kayne nickte wortlos, suchte ein Bad. Auf seiner Suche nach Siandra hatte er irgendwo eines gesehen. Er hatte nicht vor hier gemütlich zu duschen, doch er zog sich seine blutige Kleidung rasch aus, wusch sich gründlich ab und zog eine neue Hose und ein Shirt an. Einfache Kleidung, die Siandra auch schon oft an ihm gesehen hatte. Würde sie sich erinnern? Und wann? Kayne ließ sein Schwert in seinem Juwelengepäck verschwinden, kam zurück in den Gang, wo er auf Tania traf, die schon mit Iason sprach. Die Türe zu dem Raum mit Siandra hatte sich bisher nicht geöffnet. Kayne wollte zu ihr.
"Ihr habt vorhin sicherlich bemerkt, dass Siandra nicht unser erstes Entführungsopfer ist, dem wir begegnet sind", fing der Hayllier an. Sie würden öfter Sklavenschiffe überfallen. Es wäre aber etwas anderes, wenn man das Opfer kennen würde.
"Ach, ihr kennt ihr das auch?", fragte Kayne gepresst, denn ihm gefiel die Lockerheit des Piraten gerade nicht. Der Prinz wollte keine guten Ratschläge, er wollte Siandra zurück. Wann war das alles so kompliziert geworden? Er hatte gedacht, es würde enden, wenn sie Siandra gerettet hatten. Nun hatten sie ein wahres Massaker hinter sich, Siandra war hier - und gleichzeitig so weit weg.

Zu allem Überfluss meinte Iason, dass Siandra sie als neue Herren sah. Es wäre furchtbar, aber sie dürften das Siandra nicht nehmen. Sklaven seien überraschend stur. "Sie ist keine Sklavin mehr!", rief Kayne wütend. "Ich bin nicht ihr Herr. Ich bin ihr Freund. Ich werd sie doch nicht bestrafen." Das war absurd. Fassungslos strich er sich mit den Fingern durch die hellblonden Haare, zerraufte sie leicht. Es war zu viel für ihn.
"Wir waren nicht schnell genug. Sie war zu lange hier", erkannte er. "Meinst du das? Weil wir so lange gebraucht haben, ist jetzt dieses.. Sklavendenken in ihr drin? Ich erkenne sie nicht mehr wieder! Sie war so stark und frei, sie hat sich von niemandem was sagen lassen!" Das konnte alles nicht wahr sein.
Da hatte der Pirat auch noch den Nerv zu lächeln und zu erklären, er wollte Siandra helfen. "Indem wir ihr Befehle erteilen?! Weil ihr zu langsam wart, sind wir zu spät gekommen! Wären wir früher da gewesen! Wir hätten nie bei Shalador halten sollen!" Er fühlte solche Wut in sich, machte einen Schritt auf Iason zu. Die Gedanken in ihm waren heißglühend wie eine feurige Nadel, die in ihm bohrte und ihn nicht in Ruhe ließ.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Tania » Do 21. Jul 2022, 18:35

Tania blickte Iason an, als dieser das Wort ergriff und erklärte, dass Siandra nicht das erste Entführungsopfer sei, mit dem sie zu tun hatten. Die Hexe vermutete, dass sie jetzt gar nicht hören wollte was der Pirat zu sagen hatte und trotzdem unterbrach sie ihn nicht. Er erinnerte noch einmal an die Geschichte auf dem Sklavenschiff. Nun nickte die Glacianerin leicht. Er setzte dann sie darauf hinzuweisen, dass Siandra sie zum einen nicht erkannte und zum anderen wohl als ihre neue Herrschaft ansah. Sie sollten mit ihr nicht darüber streiten. Sondern ihr lieber klare Anweisungen geben und sie nicht überfordern. Und sie müssten Geduld haben, während sie streng zu sich selbst und zu Siandra waren. Irgendwie klang das alles nach guten Argumenten, doch deshalb gefiel der Gedanke Tania noch lang nicht. Sie und ihre beste Freundin hatten es doch schon einmal vom Sklavenmarkt geschafft und nun musste ausgerechnet ihr so etwas zustoßen. Das war einfach nicht gerecht.

Mit einmal schrie Kayne auf, dass Siandra keine Sklavin mehr wäre und er auch nicht ihr Herr sei, sondern ihr Freund. Und er würde sie auch nicht bestrafen wollen. Tania blickte ihn mit großen Augen an.
„Wir werden sie nicht bestrafen“, entfuhr es ihr. Es war eine Sache dafür zu sorgen, dass Siandra eine klare Linie bekam aber sie bestrafen wenn sie aus dem Rhythmus ausbrach und wieder etwas von ihrem alten Wesen zeigte? Das kam überhaupt nicht in Frage.
Und dann rastete Kayne plötzlich noch weiter aus. Er fuhr Iason immer weiter an und machte ihm dafür Vorwürfe, dass sie in Shalador gehalten hatten. Wären sie nun früher da gewesen, dann wäre Siandra nun wohl nicht in dieser Situation. Aggressionen schwirrten durch die Luft, wie Blätter in einem Wirbelsturm und langsam wurde es Tania einfach zu viel. Sie tat sich seit Wochen Kaynes Launen an und seine Schuldzuweisungen. War es nicht irgendwann damit mal genug?
Ohne groß weiter nachzudenken fasste die Hexe ihn an der Schulter an und wartete bis er ihr seine Aufmerksamkeit schenkte.
„Es reicht Kayne... wirklich. Egal wem du die Schuld gibst es ändert nichts an der Situation. Siandra haben wir zwar wieder gefunden, aber sie ist innerlich weit weg. Nun müssen wir versuchen mit der Situation fertig zu werden. Iason hat uns einen Rat gegeben, wie wir das bewerkstelligen können. Vielleicht hat er Recht, vielleicht aber auch nicht... das finden wir nur heraus wenn wir es versuchen. Aber ich bin mir sicher, dass wir irgendwie einen Weg finden sie wahrhaftig zu uns zurück zu holen, auch wenn es seine Zeit dauern wird.“ Sie blickte ihm fest in die Augen und wartete auf eine Reaktion.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Kosta » Do 21. Jul 2022, 18:43

Kayne wollte noch immer nicht hören, was Kosta zu sagen hatte. Allmählich machte das dem Piraten wirklich Sorgen. Bis jetzt war es nicht so schlimm gewesen. Das Schiff und die Mannschaft hatten etwas darunter gelitten, doch sie waren stark genug gewesen und hatten das ausgehalten. Doch wenn Kayne sich jetzt nicht endlich zusammen riss, dann würde Siandra darunter entgültig zerbrechen.

Glücklicherweise sah Julia das ähnlich. Denn anstatt wie Kayne die Piraten zu beschuldigen, dass sie zu langsam gewesen wären, wollte sie nach vorne schreiten und das Problem lösen, anstatt darauf herum zu reiten. Es war wirklich ungewiss, ob sie Siandra heil wieder gefunden hätten, hätten sie in Shalador nicht gehalten. Dann wären sie wohl vielmehr gar nicht erst so weit gekommen. Doch Kayne wollte davon gar nichts hören. Er wollte nur, dass alles wieder gut war und zwar sofort.

"Kayne, es wird dir deine Freundin nicht zurück bringen, wenn du wütend auf uns bist", entgegnete er ruhig und warf Julia einen dankbaren Blick zu, dass sie noch immer so stark war und vernünftig dachte. "Du weisst genau, dass wir alles getan haben, um so schnell wie möglich hier zu sein. Ich habe dich gewarnt, wie es sein kann, wenn wir Siandra finden. Du wolltest nichts davon hören und auch jetzt ist es dir lieber, dich deinem Zorn hinzugeben, anstatt endlich für sie da zu sein. Ich weiss, dass es schwer ist und es wird noch schwerer werden, wenn sie wieder sie selbst ist, weil sie dann damit fertig werden muss, womit ihr jetzt fertig werden müsst. Es wird dir nicht helfen, wenn du mich jetzt verprügelst. Da drin ist Siandra." Er deutete auf die Türe, hinter der sich Siandra und Leto befanden. "Ihr wird es nichts nutzen. Im Gegenteil. Dann werde ich auf dem Schiff nicht da sein, um es ihr so bequem wie möglich zu machen."
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Kayne » Do 21. Jul 2022, 18:44

Plötzlich griff ihn Tania an die Schulter, blickte ihn energisch an und redete auf ihn ein, dass es genug wäre. Es würde nichts bringen anderem die Schuld zu geben. Sie müssten gemeinsam versuchen mit der Situation fertig zu werden. Iasons Rat könnte ihnen helfen oder auch nicht, sie müssten es einfach versuchen. Sie würden einen Weg finden Siandra zurückzuholen. Entschlossen blickte die Glacierin ihn an, obwohl der Prinz kurz davor war sie zurückzustoßen. Kayne wusste nicht woher sie ihre Zuversicht nahm. Er war noch ziemlich überwältigt von der Art wie sie Siandra gefunden hatten. So hatte er sich das nicht vorgestellt und es tat so weh, sie so zu sehen.
"Kayne, es wird dir deine Freundin nicht zurück bringen, wenn du wütend auf uns bist", schaltete sich nun auch Iason ein, begann ihn zu erinnern wie oft er ihn gewarnt hätte, was passieren könnte, wenn sie Siandra erstmal gefunden hätte.
"Willst du mir das wirklich vorwerfen?", entgegnete der Prinz bissig ehe er seufzte und ruhiger wurde. "Ich kann es alles noch nicht richtig fassen... es... diese Schweine... und wo ist Uleste? Wo ist der Bastard?" Er blickte sich um wie als hätten sie den hayllischen Adeligen einfach übersehen.
Iason wiederholte, dass es Siandra nicht half, wenn Kayne jetzt jemanden angriff. Der Pirat hatte ja mit allem recht, doch das machte es nicht weniger schwer.

"Wann können wir sie hier wegbringen?", fragte Kayne. Hoffentlich konnte Dido Siandra heilen. Obwohl sie nicht schwer verletzt ausgesehen hatte. Aber sie hatte sich so verhalten wie als stünde sie unter Drogen. Es konnte ihr unmöglich gefallen Sklavin dieses Schweins zu sein. Wie hatte Iason gesagt? Siandras Ich hatte sich tief in ihrem Unterbewußtsein versteckt.
Einer der Amancios kam den Gang hinunter.
"Wir haben den Schreibtisch des Kerls durchsucht", sagte er, "Hier ist ein Brief, der ihn zu einer Veranstaltung in Draega einlädt. Es klingt so, als wäre es dringend. Kein Absender, nur ein Emblem. Zwei kniende Frauen, die sich ansehen. Der Butler hier hat bestätigt, dass er in Draega ist." Amancio zeigte den Brief her.
"Ich habe zwei der Wachen gehört, dass Uleste in Draega ist. Sie wollten Siandra nachschicken.. es hieß, er hätte einen Käufer gehabt." Kayne atmete tief durch. "Einen Tag später und wir hätten ihre Spur verloren."
Amancio lächelte. "Dann waren wir gerade rechtzeitig."
Kayne konnte seine Freude nicht teilen. Sie waren nicht rechtzeitig gewesen. "Vielleicht...", meinte er düster.
Ein paar Türen weiter sah er wie Taelos eine bewußtlose Hexe auf den Armen trug. "Aerion hat das Schiff beim Steg angelegt. Wir können die Frauen jetzt an Bord bringen", sagte er. Dido kam aus dem Zimmer, wirkte leicht angespannt.
"Es geht ihr soweit gut, aber sie ist verwirrt und weiß nicht was mit ihr passieren wird", erklärte die blonde Heilerin, neigte sich zu Iason und sagte ihm etwas in ihrer seltsamen Geheimsprache.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Tania » Do 21. Jul 2022, 18:45

Tania ignorierte Iasons Blick und konzentrierte sich weiter auf Kayne, dem nun von dem Piraten die Leviten gelesen wurden. Er sagte einige ziemlich wichtige und richtige Sachen, die sich auch Tania durch den Kopf gehen ließ. Dabei achtete sie allerdings Kayne nicht aus den Augen zu lassen, den sein Blick als sie auf ihn eingeredet hatte war alles andere als vernünftig gewesen.
Doch er fuhr zunächst nur Iason an bevor er einlenkte und nochmal nach Uleste fragte. Der Dunkelheit sei Dank hatte er sich für den Moment beruhigt und es schien nicht mehr so als würde der Prinz jeden Augenblick eine Schlägerei beginnen. Stattdessen fragte er wann sie Siandra wegbringen konnten. Just in diesem Moment kam einer der anderen Piraten den Gang herunter und informierte ihre kleine Versammlung darüber, dass der Herr das Hauses in Draega weilen würde und er erzählte auch von einem Brief mit einem merkwürdigen, aber irgendwie auch eindeutigen Emblem. Tania kam der Verdacht, dass Ayden etwas mit dieser Einladung zu tun haben könnte, doch das ließ sie unerwähnt. Wenn der Prinz wirklich in der Lage wäre, den verhassten Feind einfach so zu sich zu beordern, würde sie ihn vielleicht mal darauf ansprechen müssen ihn zu einem Ort zu locken an dem dann statt dem erwarteten, jemand anderer weilen würde.

Der Amancio erwählte nun auch noch davon, dass Siandra am nächsten Tag hatte verkauft werden sollen und sie wohl ihre Spur am nächsten Tag verloren hätten. Tania glaubte das nicht so ganz. Wenn sie in Draega verkauft worden wäre hätte Ayden davon erfahren und ihnen eine neue Spur liefern können. Ohne wäre diese ganze Rettungsaktion ohnehin im Sande verlaufen, wie hätten sie denn so schnell darüber Informationen erhalten können was es mit dem hayllischen Schiff auf sich hattte? Aber gut, das behielt sie wohl auch besser für sich. Kayne verhielt sich gerade recht ruhig und das sollte auch so bleiben.
Taelos kam mit einer bewusstlosen Frau auf den Gang und berichtete, dass das Schiff am Steg angelegt hätte und sie nun also die Frauen an Bord bringen konnten. Wie auf Kommando trat Dido aus Siandras Zimmer und erklärte kurz in welchem Zustand sich die Hexe befand. Allerdings wandte sie sich dann an Iason und sprach mit ihm in ihrer komischen Schiffssprache. Tania schaute sich das nur einen kurzen Augenblick an.
„Wenn es um Siandra geht, haben wir genauso das Recht zu erfahren was mit ihr ist. Also sprich es direkt aus und hör auf in dieser merkwürdigen Sprache zu reden.“ Sie klang unterschwellig wütend, aber nicht so als wäre sie kurz davor zu explodieren.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Kosta » Do 21. Jul 2022, 19:31

"Nein, ich möchte dir nichts vorwerfen", wehrte Kosta ab. "Ich möchte nur, dass du dich auf deine Freundin konzentrierst. Ihr beide." Eindringlich sah er die beiden an. "Vergesst eure Differenzen." Julia machte das ihrer Freundin zuliebe schon recht gut. Kosta nahm an, dass sie schon einige harte Situationen in ihrem Leben gehabt hatte. Kayne hingegen hatte bisher wohl ein eher behütetes Leben geführt, weswegen er sich so gar nicht im Griff hatte.
"Vergesst Uleste und vergesst was er Siandra angetan hat", fuhr er streng fort. "Ich weiss, das ist sehr hart. Aber denkt daran, was sie durchmachen musste, ist unzählige Male schlimmer. Wenn ihr sie wieder zurück bringen wollt, dann müsst ihr euch daran halten und eure eigenen Gefühle vergessen." Es war ungewohnt, so lehrmeisterlich mit zwei Menschen zu sprechen, die er nicht gleich im Bett dominieren würde. Aber das war die letzte Gelegenheit, zu den Beiden durchzudringen. Kosta wusste ja nicht, wie lange er noch auf Siandra aufpassen konnte. Wie lange sie die drei noch noch begleiteten.

Prompt kam Amanico an und erzählte, wo Uleste sich befand. Hoffentlich kam Kayne jetzt nicht auf die Idee, selbst nach Dreaga zu reisen. Er musste jetzt für seine Freundin da sein. Julia war zwar stark, doch es ging besser, wenn man sich zu zweit um jemanden kümmern konnte. Zum Glück kam dann auch Eneas gleich wieder, hielt eines der Mädchen auf den Armen und informierte sie, dass Damien das Schiff hatte anlegen lassen. Dann konnten sie ja von hier weg. Und auch Leto hatte Siandra fertig untersucht und erstatte nun Bericht.

"Ich danke dir Dido", bedankte Kosta sich höflich bei ihr und schob sich dann schützend vor die Heilerin, als Julia fordernd wissen wollte, was die Priesterin gesagt hatte. "Ihr seid nicht sonderlich gnädig mit jemandem, der euch schlechte Nachrichten bringt und Dido ist durch die Heilung erschöpft", schützte er seine Schiffskameradin. "Deswegen hat sie es mir erst gesagt. Es geht um Siandras Piercings. Dido hat ihr die Ketten entfernt, die sie verbunden haben, doch das hat eure Freundin schon so verwirrt, dass sie ihr all die Piercings noch nicht hat entfernen wollen. Um sie nicht unter Schock zu setzen. Ihr solltet sie ihr vielleicht auch nicht zu rasch abnehmen. Ansonsten könnt ihr sie nun hier wegbringen. Doch denkt daran. Gebt ihr eine klare Linie wo sie Halt finden kann und verwirrt sie nicht, indem ihr euch vor ihr uneins seid."
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Eneas » Do 21. Jul 2022, 19:36

Eneas überlegte, welchen Hafen sie als nächstes ansteuern sollten. Sie konnten die Frauen nicht auf dem Schiff behandeln, jedenfalls nicht auf lange Sicht. Und er musste der Provinzkönigin bescheid geben, so dass sie sich mit Prinz Uleste und seinen Dienern auseinandersetzte. Es würde heikel werden, denn soweit Eneas wusste war der adelige Prinz reich und relativ angesehen. Vermutlich gehörte ihm sogar die Insel. Sklaven zu besitzen war nicht verboten. Eine freie Frau zu entführen und zu versklaven allerdings schon. Nur konnten sie auch beweisen, dass Siandra frei gewesen war? Er musste Julia nach den Papieren fragen. Was den anderen Frauen betraf, die sie gefunden hatte, wusste Eneas es nicht. Er würde den Fall vor die Provinzkönigin müssen, um Uleste in die Schranken zu verweisen. Allerdings wurde auch Eneas als Pirat gesucht und hatte schon öfter die Gewässer um Chaillot herum unsicher gemacht. Die Königin würde ihm also nicht unbedingt mit Freundlichkeit begegnen, ihn vielleicht sogar festsetzen wollen. Womöglich konnte Timaris helfen...
Der Kapitän der 'E' überlegte noch, während er nachsah wie es seiner Mannschaft ging. Inzwischen hatte Kosta sicher Damien gesendet, dass er sich um die Wachen am großen Steg kümmern sollte, damit sie anlegen konnten. Ein Teil seiner Leute plünderten bereits die Villa, die anderen sahen nach den Frauen oder bewachten die überlebenden Diener. Sie würden sie als Gefangene mitnehmen und der Königin übergeben.

Eneas trat zu Olintes, der gerade versuchte eine der Frauen zu beruhigen, die hysterisch zu fliehen versuchte, schrie und weinte. Als Olintes sie berührte, fiel sie prompt in Ohnmacht. "Ich kümmere mich darum. Geh vor zum Anlegesteg und sorg dafür, dass der Weg frei ist", trug Eneas ihm auf, hob die Hexe behutsam in seine Arme. Wie war sie hier gelandet? Suchte sie jemand?
Vorsichtig drückte er sie an sich, trug sie aus dem Zimmer. Er erhielt einen Speerfaden von Damien, dass die Lage an der Küste sicher wäre. Sie hätten einen der Wächter gefesselt, die anderen wären tot.
Der Krieger teilte dies Kayne und Julia mit, die sich energisch mit Kosta unterhielten, der alles versuchte, um besonders den Prinzen zu beruhigen. Eneas konnte ihm seine Emotionen nachfühlen, aber es gab nichts was sie tun konnten außer einen Schritt vor den anderen zu setzen.
In seinen Armen murmelte die Hexe etwas erschöpft. Eneas betrachtete sie besorgt. "Es ist jetzt vorbei", sagte er ihr, wissend wie hohl und unwahr diese Worte sein mochten. Leto kam aus dem Raum, wo Siandra war, erklärte was los war ehe sie Kosta sagte, dass sie die Piercings nicht hatte entfernen wollen. Piercings? Was hatte Uleste mit Siandra gemacht? Sie war doch noch fast ein Kind.
Dass Leto es in ihrer eigenen Sprache sagte, schien wiederum Julia aufzuregen. Die Nerven lagen überall blank. Eneas kam langsam näher, doch Kosta war bereits schon fast schützend vor Leto getreten und vermittelte.
"Piercings?", fragte Kayne nun auch entsetzt. "Dieses Schwein hat sie gepierct? Wo?"
"An intimen Stellen", sagte Leto dieses Mal offen. "Sie tun ihr nicht weh, aber ich möchte ihren Körper im Moment nicht belasten indem ich sie entferne."
Der Prinz schien nicht zu wissen was er sagen sollte, schüttelte ein weiteres Mal fassungslos den Kopf. "Danke", brachte er knapp heraus, betrat das Zimmer. "War viel zu heilen?", fragte Eneas leise. Seine Freundin schüttelte den Kopf, wollte sich gleich um das Mädchen auf seinem Arm kümmern.
"Auf dem Schiff. Für den Moment bin ich ganz froh, dass sie nicht mehr panisch ist", erklärte Eneas traurig lächelnd. Leto strich ihm über die Schulter, nickte.
"Wieviele andere habt ihr gefunden?", fragte sie.
"Noch zwei weitere", antwortete Eneas, wartete noch bis Kayne und Julia mit Siandra wiederkamen. "Iason, hilfst du Lucero mit den anderen beiden Frauen?" Olintes rettete sehr gerne Frauen in Not, doch Kosta war sehr gut darin jemanden zu beruhigen. Währenddessen trug Eneas die Hexe auf seinem Arm vorsichtig die Treppen hinunter. Ein Blick in einem Raum zeigte ihm Cleos, der gerade eine Schmuckkassette aufzubrechen versuchte. Der ehemalige Sklave hob den Kopf, wie als hätte er Eneas' Blicke gespürt, nickte ihm zu. Er war nun schon über fünfzig Jahre dabei, nachdem sie ihn befreit hatten. Auch er hatte eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Manchmal hatte Eneas das Gefühl, sie wären alle hier an der 'E' gestrandet. Schiffbrüchige vom wirklichen Leben. Eneas konnte sich nicht beklagen. Er liebte sein Leben so wie es jetzt war. Es ist gut so wie alles gekommen ist.

Als sie das Haus verließen und eine kühlere Brise über seine Haut strich, schlug die Hexe auf seinen Armen wieder die Augen auf. Sie war dünn, mit dunkelbrauner Haut. Bloß ein rotes Leibchen bedeckte ihren Körper. Eneas sah tiefe Striemen an den Schenkeln. Ihre Augen schienen riesig, dunkle Seen, die ihn jetzt anstarrten.
"Es ist gut... schhh... ganz ruhig... ich bringe dich hier weg... ich werde dir nichts tun", erklärte er ihr in sanfter Stimme. Es spielte keine Rolle was er sagte solange der Klang seiner Stimme friedlich war. Eneas sah nach den anderen. Leto hatte wieder ihr Schwert gezogen, beobachtete die Umgebung, als sie durch den Wald gingen. Die schwüle Luft drückte auf ihn nieder, sein Hemd klebte bald an seinem Körper.
Unbeschadet kamen sie zum Schiff, wo noch die Spuren eines raschen Kampfes auf dem Steg zu sehen war. Das Holz war hie und da blutig gefärbt, zwei Tote lagen an der Seite. Noyan saß Beine baumelnd auf einem der Pole wo das Schiff angetäut war. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck blickte er über den Steg. Damien sah Eneas dagegen an der Ladeluke stehen.
"Ist niemand auf das Schiff gekommen?", fragte er, an die anderen auf der 'E' denkend.
"Sie haben es versucht." Noyan grinste. "Nicht besonders lange."
"Nimm leere Truhen und bring sie zum Anwesen. Es gibt einiges zum Mitnehmen", wies Eneas den Freibeuter an, wissend, dass ihm die Aufgabe besser gefallen würde als sich um die Opfer zu kümmern. Noyan nickte, sprang lax vom Pol und eilte die Planke hinauf in den Schiffsbauch. Maria war auch näher gekommen.
"Sind zwei Kojen vorbereitet?", fragte Eneas die Heilerin, als er Noyan die Planke hoch folgte. Maria sah hinter ihn zu Siandra.
"Oh, ihr habt sie gefunden! Das ist sie oder? Siandra", freute sie sich. "Ja, es ist alles vorbereitet." Eneas folgte ihr und trug die Hexe zu einer der Kojen, wo er sie vorsichtig auf ein Bett legte. Sofort wurde das Mädchen unruhig, ihre Arme klammerten sich plötzlich um seinen Hals.
"Es passiert dir nichts, du bist in Sicherheit", beruhigte Eneas sie. "Du bist keine Sklavin mehr. Keine Sklavin. Frei."
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Tania » Do 21. Jul 2022, 19:37

Tanias Wut richtete sich aus Iason, als dieser sich vor Dido stellte. Doch sie wich Entsetzen als er ihnen mitteilte, dass die Heilerin nur die Ketten an den Piercings entfernt hatte, weil das Siandra schon viel zu sehr verwirrt hatte. Die Glacierin senkte den Kopf und kämpfte mit ihren Gefühlen, schluckte die Tränen herunten und sucht ihre Kraft. Kayne sprach unterdessen mit den anderen über Siandra. Auch Taelos kam nun hinzu und trug eine Bewusstose mit sich herum.
Als der Gefühlssturm abgebbt war blcikte sie wieder auf.
"Lass sie uns holen, Kayne", meinte sie und klang erschöpft. Doch sie würde sich zusammenreißen um für ihre Freundin mit stark zu sein.

Sie betraten das Zimmerr und sahen Siandra auf dem Boden knien. Sie wirkte verwirrt, aber sonst sah alles ganz gut aus.
"Hallo Liebes... wir sind hier um dich mitzunehmen", meinte Tania möglichst sanft. Siandra nickte leicht, es schien als würde es für sie ganz normal sein, dass irgendwelche Leute sie einfach mitnehmen wollten. Tania brach das Herz und sie schluckte heftig.
"K-kannst du auf stehen?", fragte sie mit leicht brüchiger Stimme und räusperte sich dann.
Sie hielten sich nicht sehr lang in dem Zimmer auf und verließen schließlich mit ihrer Freundin das Zimmer. Sie machten sich daran Taelos zu folgen und betraten hinter ihm das Schiff.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Siandra » Do 21. Jul 2022, 20:02

Auf einmal geschah unheimlich vieles auf einmal. Aber nichts, was sie kannte. Es war kein Fest, wo sie vorbereitet wurde und dann ihrem Herrn und seinen Gästen zur Verfügung stand. Da waren auch viele Leute. Doch da blieben sie wo sie waren. Jetzt kamen und gingen sie. Erst war da der glacianische Prinz mit dem blutigen Schwert. Er schien sehr gefährlich zu sein und er schien sie zu beanspruchen. So wie sie es verstanden hatte, war er ihr neuer Herr. Gleich darauf war die Glacierin gekommen, die ebenfalls blutig war und auch etwas von ihr wollte. Wahrscheinlich war sie die Gefährtin des Prinzen. Sie kam Siandra irgendwie bekannt vor. Doch das konnte nicht sein. Danach kamen noch zwei hayllische Krieger herein, die weniger an ihr interessiert zu sein schienen. Der eine schaute sich nur etwas im Raum um, während der andere so freundlich war, ihr klar zu sagen, was sie von ihr wollten und was nicht. Wenn man das nicht tat, dann konnte sie doch nicht richtig dienen.

Und dann war da noch die Heilerin. Das kam Siandra bekannt vor. Es war oft eine Heilerin bei ihr, um sie wieder gesund zu machen oder sie für einen Besuch zu überprüfen und vorzubereiten, ob sie auch wirklich gesund war. Ruhig liess Siandra sich von ihr untersuchen. Die anderen waren inzwischen wieder gegangen. Erst als die Heilerin sich an ihrem Schmuck zu schaffen machte, wurde Siandra unsicher. Sie durfte den nicht aussziehen. Ihr Herr war sehr streng in dieser Hinsicht. Allerdings wagte sie auch nicht, der Heilerin etwas zu sagen. So wurde nur ihr Atem ängstlich flach und ihr Blick flackerte. Da beruhigte sie die Heilerin, dass es schon in Ordnung wäre. Ihr neuer Herr wolle die Ketten nicht an ihr haben.

Kaum war die Heilerin gegangen, kam ihre neue Herrschaft wieder. Sie erklärten ihr, dass sie hier wären, um sie mitzunehmen. Siandra nickte leicht dazu, lächelte artig und erhob sich dann auch, als sie gefragt wurde, ob sie aufstehen konnte. Anmutig folgte sie den Glaciern in gebührendem Abstand. Das schien ihnen aber nicht so zu gefallen und sie stellten sich an ihre Seite, fasten sie an der Hand, um sie zu führen. Siandra wehrte sich nicht dagegen, sah sich nur mit grossen Augen um, als sie den ihr bekannten Bereich verliessen.
Schliesslich kamen sie sogar nach draussen. In diese fremde Welt, die sie sonst nur duch das Fenster beobachtet hatte. Es war angenehm warm, sah aber auch sehr wild und durcheinander. Nicht so schön geordnet, wie es im Haus war. Und die komischen, kleinen Steinchen am Boden pieksten schmerzhaft ihre weiche, nackte Haut an den Füssen. Tapfer versuchte sie weiter zu gehen, humpelte aber schon bei den ersten Schritten.
Das schien ihr neuer Herr jedoch nicht zu wollen. Kurzerhand hob er sie auf seine starken Arme und trug sie weiter, wohin es auch immer gehen sollte. Vertrauensvoll legte Siandra ihm ihren Kopf an seine Schultern. Hmm, er roch sehr gut. Viel besser als ihr vorheriger Herr. Es war schön in seinen Armen. Auch wenn sie sich Sorgen machte, dass sie viel zu schwer für ihn war und ihn belastete, anstatt ihn zu bedienen. Vielleicht sollte sie sich dafür bedanken. So liess sie zärtlich ihre Fingerspitzen über seine muskulöse Brust gleiten und hauchte ihm sanfte Küsse auf die weiche Haut seines Halses.
Bis sie auf einmal zu einem Schiff kamen und es auch noch betraten. Plötzliche, unerklärliche Angst packte Siandra. Das Schiff machte ihr Angst. Sie wollte es nicht betreten. Sie wollte wieder zurück in ihr sicheres Zimmer. Mit einem erschreckten Wimmern klammerte sie sich ganz fest an den Prinzen, barg ihr Gesicht an seinem Hals. Ihr Atem ging rasch und hektisch. Bitte. Sie wollte hier weg.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Kayne » Do 21. Jul 2022, 20:07

Kayne wusste nicht was er tun sollte. Iason hatte wieder auf ihn eingeredet, bemüht ihn zu beruhigen und ihm zu erklären wie er Siandra am besten helfen konnte. Dabei kannte der Pirat Siandra nichtmal. Die Siandra, die Kayne kannte, hätte niemals auf Befehle reagiert und sie hätte sich gewehrt wie eine Löwin. All das schien nicht mehr zu gelten. Ihre Welt war zusammengebrochen. Allein wenn Kayne daran dachte, was dieses Schwein Uleste mit ihr gemacht hatte... dass er Siandra all das angetan hatte und Kayne hatte ihr nicht beistehen und sie beschützen können. Was nützten ihm schwarzgraue Juwelen oder seine Kampfesfertigkeiten, wenn er so machtlos war?
Tania schien es ähnlich zu gehen, aber für den Moment war Kayne der Streit mit ihr egal. Siandra brauchte auch ihre Freundin. Gemeinsam gingen sie zu ihr, nachdem Dido mit ihr fertig war. Siandra sah sie immer noch an, als wären sie zwei Fremde. Lächelnd, arglos und gehorsam. Es brach Kayne das Herz. Er hätte früher hier sein müssen!
Der Prinz schluckte seine Wut hinunter. "Wir bringen dich hier weg", bekräftigte er, "Du bist nicht mehr gefangen." Siandra stellte keine Fragen, folgte ihnen einfach. Kayne hatte Sorge, dass sie wieder verschwand oder dass sie stürzte. Er hatte eine körperlich verletzte Siandra erwartet, nicht diese... Hülle. Er konnte nicht anders als sie an der Hand zu fassen, musste sich vergewissern, dass sie real war.

Als sie nach draußen kamen und Siandra zu humpeln begann, hielt es Kayne nicht länger aus und nahm die Hexe kurzentschlossen in seine Arme. Sie war doch seine Freundin. Kurz befürchtete er trotzdem, dass Siandra sich wehrte. Stattdessen schmiegte sie sich sogar an ihn. Ob sie ihn wiedererkannte?
"Ich bin es. Kayne", sagte er wieder, "Erinnerst du dich nicht?"
Sie sagte nichts und begann seinen Hals zu küssen, sanft und zärtlich. Zuerst glaubte der Prinz schon erfreut, dass sie wüsste wer er war, aber ihr Blick schien immer noch leer. "Du musst das nicht machen", wehrte er hilflos ab.
Sie gingen in Begleitung einiger der Piraten durch den Wald und zur Anlegestelle. Das Schiff hatte die Insel halb umfahren und hier angelegt. Auch an der Anlegestelle waren Spuren eines Kampfes. Der Kapitän trug eine weitere Gefangene über den Steg aufs Schiff und Kayne folgte ihm. Sie waren schon im Bauch des Schiffes angelangt, als Siandra unruhig auf seinen Armen wurde, sie wimmerte ängstlich, klammerte sich fest an Kayne.
"Was ist denn los? Du musst keine Angst haben", versuchte Kayne sie zu beruhigen, "Das hier ist das Schiff eines Verbündeten. Hier wird dir niemand etwas tun. Wir bringen dich von der Insel weg. Du musst Uleste nicht mehr... nicht mehr zu willen sein", brachte er hervor. "Siandra, beruhig dich doch." Kayne streichelte ihr sanft über den Rücken, hielt sie an sich gedrückt. Er sah zu Tania, ob die eine Lösung wusste.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Tania » Do 21. Jul 2022, 20:08

Tania blickt zu Siandra, die in Kaynes Armen lag und zu wimmern begann als sie den Bauch des Piratenschiffes betreten hatten. Er versuchte sie zu beruhigen und benutzte dafür auch viele nette Worte, aber wirklich schienen sie bei ihr nicht anzukommen. Schließlich warf er sogar Tania einen hilfesuchenden Blick zu und da wurde ihr klar, dass er mit der Situation überfordert war. Ihr ging es nicht viel anders, doch sie konnten nur versuchen mit der Situation umzugehen. Tania begab sich an die Seite der Beiden und brachte Siandra dann dazu sie anzublicken.
„Hör mir zu, Siandra“, bat sie eindringlich. „Die Fahrt wird nicht lang dauern und dann gehen wir wieder an Land. Und ich verspreche dir, dass dir hier kein Leid geschehen wird.“ Sie hielt inne und überlegte was sie der Hexe noch sagen konnte um ihr die Angst zu nehmen. Vielleicht half es wenn sie selbst entscheiden konnte wo sie am liebsten sein würde. Unter Deck oder draußen an der frischen Luft.
„Möchtest du deine Kabine sehen... oder lieber an Deck mitkommen?“, fragte sie sanft. Siandra schien schon mit dieser einfachen freien Entscheidung überfordert zu sein. Tania schluckte schwer und dachte an ihrer Zeit auf den Sklavenmarkt zurück und welche Regeln es dort gegeben hatte. Man durfte erst sprechen, wenn man dazu aufgefordert wurde... und jede Wahl hatte immer Konsequenzen. Sie seufzte.
„Sprich... sag wohin wir nun gehen sollen“, forderte sie nun und versuchte streng zu klingen. Dabei blickte sie nur Siandra an, in diesem Augenblick sich irgendjemand anderen zu stellen war einfach nicht möglich. Vor allem nicht Kayne, in seinem Blick würde sicherlich nur Vorwurf lesen können.

Siandra entschied sich am Ende für die Kabine und so führten sie die junge Pruulanerin in die Kabine, die ihr für den Rest der Reise zur Verfügung stehen sollte. Sie zeigten ihr ihre Koje.
„Hier wirst du schlafen“, meinte Tania und überlegte was Siandra nun brauchen oder wollen könnte. Die Hexe schien ja fest entschlossen ihnen nichts davon zu verraten. In ihrer verqueren Logik musste sie wohl alle ihre Bedürfnisse hinten an stellen. Die glacianische Hexe runzelte die Stirn und rief einen Krug mit Wasser herbei, dann wandte sie sich an Kayne.
„Hast du noch etwas zu essen in deinem Juwelengepäck? Sonst geh ich was holen. Vielleicht hat Siandra ja Hunger.“ Sie blickte dabei zu ihrer Freundin und hoffte eine Gefühlsregung zu sehen, die ihr verriet was die andere dachte.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Siandra » Do 21. Jul 2022, 20:25

Sie wusste doch auch nicht weshalb sie Angst hatte, weswegen sie sich bei den Fragen ihres neuen Herrn nur noch nervöser wurde. Sie konnte sie ihm nicht beantworten. Das würde ihn bestimmt gleich sehr wütend und ungnädig machen. Das wollte sie doch nicht. Und wer war dieser Uleste. Siandra drohte schon in Panik auszubrechen, als sie wenigstens etwas hörte, woran sie sich halten konnte. Sie sollte sich beruhigen. Augenblicklich versuchte sie sich nur darauf zu konzentrieren und wurde kurz darauf wirklich unheimlich ruhig.

Da sprach ihre neue Herrin eindringlich auf sie ein. Sie wollte wissen, wo sie lieber sein wollte. Sofort flackerte ihr Blick wieder, weil sie nicht wusste, was ihre Herrschaft lieber haben wollte. Hastig versuchte sie sich zu entscheiden, versuchte zu erahnen, was der Hexe die liebste Antwort wäre. Da bekam sie auch schon den unmissverständlichen Befehl zu antworten und zu entscheiden, wohin sie gehen sollten. Sie solle sprechen.
"In die Kabine, Herrin", beeilte sie sich hastig, zu antworten. Dahin hatte ihr Herr sie vorhin doch zu tragen versucht. "Wenn es recht ist", schob sie scheu hinterher. Es war offensichtlich recht, denn sie wurde gleich darauf in die Kabine geführt, wo man ihr erklärte, wo sie schlafen würde. Siandra interpretierte es so, dass sie das gleich jetzt tun sollte und legte sich deswegen schön artig auf das Bett, blickte erwartungsvoll zu ihrem Herrn hoch, da sie annahm, er würde sich zu ihr legen. Allerdings ging es dann erst um etwas zu essen. Hatte sie Hunger? Nicht wirklich. Oder doch? Lust etwas zu essen hatte sie nicht. Aber sie würde es natürlich tun, wenn man es ihr befahl.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Kayne » Do 21. Jul 2022, 20:27

Während Kayne noch Siandra behutsam an sich drückte, trat Tania näher und versuchte nun ebenfalls ihre Freundin zu beruhigen. Zunächst schien nichts zu funktionieren. Dann wählte die Glacierin einen etwas fordernden Tonfall und wollte von Siandra, dass sie sich entschied zwischen Kabine und Deck. Kayne war sehr versucht Tania anzufahren, dass sie nicht so mit Siandra reden sollte, aber erstaunlicherweise schien es zu funktionieren. Siandra beruhigte sich und antwortete leise, dass sie in die Kabine wollte, wenn es recht wäre.
"Ja, da kannst du dich ausruhen. Wir legen hier bald ab und lassen den schlimmen Ort hinter uns", versprach er ihr. "In der Kabine bist du sicher. Da wird dich niemand anfassen." Er schluckte, versuchte Fassung zu wahren. Erstmal mussten sie hier weg. Dann würde es sich beruhigen und bessern...

Kayne trug seine Gefährtin in die Kabine, legte sie vorsichtig in eines der schmalen Hochbetten. Siandra widersprach nicht, sah ihn mit großen Augen an. Aber wo war das Feuer? Kayne erkannte sie kaum wieder. Siandra rutschte gar ein wenig zur Wand wie als warte sie, dass er sich dazu lege. Kayne wollte ja. Er wollte sie trösten und halten. Aber vermutlich hätte sie das eher überfordert.
Tania bot ihr etwas zu essen.
"Nur ein belegtes Brot von heute", antwortete er und rief das eingepackte Brot herbei. Es war bloß mit Butter bestrichen. Vielleicht hatte Siandra doch Hunger. Sie sah nicht mager aus, aber wer wusste schon wie man sie versorgt hatte. "Möchtest du etwas bestimmtes essen?", fragte er, während Tania ihr einen Becher Wasser eingoss. "Oder dich lieber ausruhen? Es wird dir hier nichts passieren. Wir passen gut auf auf dich. Wir sind deine Freunde. Erinnerst du dich nicht mehr?
Vom Gang draußen hörte er die Seemänner und auch eine der anderen Frauen weinen. Kayne wollte hier bloß noch weg. Er konnte noch nicht so recht fassen, was er auf der Insel gemacht hatte, wie viele gestorben waren... er konnte nicht daran denken, er musste für Siandra da sein.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Tania » Do 21. Jul 2022, 20:28

Tania beobachtete wie sich Siandra auf das Bett legte und dann Platz für noch eine weitere Person machte, ganz als ob sie nun erwarten würde, dass sich einer von ihnen zu ihr legte. Verfluchter Mist, wie sollten sie Siandra nur klar machen, dass sie niemanden zu dienen hatte?
„Ich denk mal das sollte fürs erste reichen“, meinte Tania zu dem Brot. Zumal sie ja nicht wussten was Siandra bisher zu essen bekommen hatte. Eine üppige Mahlzeit würde sie vielleicht überfordern oder besser gesagt ihren Magen.
„Hier Siandra“, meinte die blonde Hexe und reichte ihrer Freundin das Glas mit Wasser. In großen Zügen trank sie dieses, ohne den Inhalt vorher zu überprüfen, direkt aus und gab Tania dann eilig das Glas zurück. „Aber...“ entfuhr es Tania bevor sie sich auf die Zunge biss. Sie hatte nicht gedacht, dass ihre Freundin das als einen Befehl hätte ansehen können, dass Glas auf einem Zug zu leeren. Sie seufzte innerlich. Sie mussten einen Weg finden Siandra wieder zur Selbstbestimmung zu bringen und nicht, dass sie jedem Befehl gehorchte. Also gut.

„Siandra.“ Sie atmete tief durch und gab sich dann Mühe ihre Stimme fest klingen zu lassen. „Ich stelle den Krug und das Glas auf den Tisch hier. Wenn du Durst hast möchte ich, dass du dir etwas zu trinken nimmst. Du bekommst keine Anweisung es zu tun und ich will nicht das du darum bettelst. Du sollst dich bedienen, wenn du Durst bekommst“ Sie versuchte es so klingen zu lassen wie einen Befehl, damit Siandra das Gefühl bekam sie damit zufrieden zu stimmen, wenn sie selbst etwas entschied.
„Und mach dir keine Sorgen, wenn es so aussieht als wäre der Krug bald leer, werde ich... wird er aufgefüllt werden.“ Hoffentlich hatte sie das jetzt richtig formuliert, aber wer konnte schon wissen was bei Siandra genau angekommen war, sie wirkte unglaublich abwesend, so als hätte sie sich sehr tief in sich selbst vergraben.
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Re: Jagd nach Fjirell Uleste

Beitragvon Siandra » Do 21. Jul 2022, 20:52

Sie verstand nicht so recht, was ihr neuer Herr ihr sagte. Welcher schlimme Ort er meinte und wovor sie sicher sein sollte. Aber natürlich glaubte sie ihm. Es schien ihm auch sehr wichtig zu sein. Genau wie dass sie niemand anfasste. Ob sie sich dafür bedanken sollte? Doch vielleicht würde ihn das nur wütend machen, weil sie damit etwas falsches andeutete. Sie wollte den Prinzen nicht wütend machen. Er wirkte sehr nett. Bis auf das blutige Schwert.

"Ich esse, was ihr wünscht, Herr", antwortete sie artig, blieb brav auf dem Rücken liegen. "Oder ich Ruhe mich aus. Ganz wie Ihr wünscht. Vielen Dank, Herr, dass Ihr auf mich aufpasst und mir Sicherheit gewährt", bedankte sie sich nun doch noch, lächelte lieb dabei. "Es tut mir Leid, dass ich mich nicht an Euch erinnere." Sie sollte es schnell tun, denn das schien dem Prinzen ebenfalls wichtig zu sein. "Kann ich das irgendwie wieder gut machen?" Ihr neuer Herr war sehr verwirrend.

Mit der hübschen Herrin war es leichter. Sie gab ihr klare Anweisungen. Gehorsam setzte Siandra sich auf, griff nach dem Glas und trank es aus. Das schien allerdings auch nicht so ganz richtig gewesen zu sein, denn kurz darauf bekam sie eine Reihe von Anweisungen, an die sie sich halten sollte.
"Ja, Herrin", meinte sie demütig. "Es tut mir Leid, dass ich Euch so viele Umstände bereite."
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