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Nur kurz in Mineva





Re: Nur kurz in Mineva

Beitragvon Kosta » Sa 30. Nov 2019, 23:16

Eneas Eneas war es genug, dass Kosta Zucker sehr wichtig war. Allein deswegen wollte er ihm mit dem Prinzen helfen und ihn zu sich nach Hause holen. Kosta war überwältigt von dieser Hingabe. Überglücklich presste er sich an seinen Liebsten und musste trotzdem weinen. Einfach weil es gut tat. Weil er es so lange unterdrückt hatte, um Zucker zu weinen und weil nun alles wieder gut zu werden schien. Eneas wollte nur nicht, dass Zucker und er wieder zusammen im Bett landeten und Kosta sollte nicht mehr mit Zucker zusammen kommen wollen. Sofort schüttelte Kosta seinen Kopf. Nein, er wollte nicht mit Zucker zusammen kommen. Ganz bestimmt nicht, wo er jetzt mit Eneas zusammen kommen konnte. Nur, ob er nicht mehr mit Zucker in einem Bett landen würde, konnte er Eneas nicht versprechen. Darin traute er sich selber nicht. Erst recht, wenn er sich daran erinnerte, wie er im Kerker auf Ranard reagiert hatte.

Hastig schob Kosta den erschreckenden Gedanken beiseite. Rasch lenkte er sich damit ab, dass er scheu überlegte, dass er ja vielleicht Prinz Tolarim darum bitten könnte, ihm mit einer Wohnung zu helfen, in der sie sich um Zucker kümmern konnten. Es kam ihm schon etwas vermessen vor, um so etwas zu bitten. Aber es war ja nicht für sich, sondern für jemanden, der Timaris indirekt auch sehr geholfen hatte. Dann konnte er es vielleicht schon wagen. Abenteuerlustig wie Eneas war, hatte er diesbezüglich keine Hemmungen. Er riet ihm gleich nach einem ganzen Haus zu fragen. Kosta machte erschrocken grosse Augen, nickte dann aber nachdenklich, als Eneas hinzufügte, dass das Haus Rollstuhlgängig sein sollte. Und als Eneas dann auch noch meinte, dass das Haus einen Garten haben sollte, musste er leise lachen. Eneas konnte schon ganz schön frech sein. Aber unrecht hatte er nicht. Das wäre wohl alles sehr gut, damit Zucker schnell gesunden konnte.

Glücklich lächelnd genoss Kosta den sanften Kuss auf die Stirn und liess sich dazu überreden, zu Abend zu essen. Wobei er sich noch immer ganz betäubt und durcheinander fühlte. Doch Eneas hatte schon recht, es war gut sich für die Reise zu stärken. So ging Kosta später dann auch ganz bereitwillig früh mit Eneas ins Bett. Zu viel Schlaf kam er jedoch trotzdem nicht. Wieder plagten ihn Albträume. Dieses Mal von Zucker, was sonst eher selten war. Einige Male wand er sich unruhig hin und her und wachte erschreckt auf. Was gut war, denn dann konnte er sich rasch damit trösten, dass sie Zucker bald retten gehen würden. Glücklich kuschelte er sich dann wieder an seinen Freund und schlief erneut ein.

In den frühen Morgenstunden hielt er es allerdings nicht mehr aus. Er wäre am Liebsten gleich los gerannt. Doch er wollte Eneas auch nicht seinen Schlaf rauben. Also setzte er sich hin, um eine höfliche Anfrage an Prinz Tolarim zu schreiben und ihm zu schildern, dass sie jemanden gesund pflegen wollten, der eine wichtige Rolle dabei eingenommen hatte, Timaris zu retten. Er hoffte, dass Prinz Tolarim es unter diesen Umständen nicht zu unverschämt fand, dass er gleich um ein ganzes Haus samt Garten bat.
Trotz aller höflichen und vorsichtigen Formulierungen war der Brief ziemlich rasch geschrieben und Kosta machte sich daran, ihre Vorräte zu belegten Broten zu verarbeiten. Salate und kleine Obststücke vorzubereiten und natürlich durfte die Schokolade für Zucker auch nicht fehlen. Ausserdem wollte er die Wohnung noch aufräumen, um sie Abgabe bereit zu machen und noch einmal kontrollieren, ob Eneas schon alles eingepackt hatte.
"Ich war gerade so in Fahrt", entschuldigte er sich bei Eneas, der doch eigentlich das Frühstück hatte machen wollen. "Guten Morgen", grüsste er ihn mit einem scheuen Lächeln. "Ausserdem gab es kaum noch etwas zu machen. Du hast alles so gut vorbereitet. Nochmals vielen Dank dafür." Der Frage, ob er überhaupt geschlafen hatte, wich er mit einem verlegenen Schulterzucken aus. Er hatte etwas geschlafen. Aber nicht viel. Allerdings war er auch gar nicht müde. Im Gegentail er war voller Elan. Nach dem Frühstück dauerte es nicht mehr lange, bis Eneas und er in edlen Gewändern hoch zum Schloss gingen. Dort konnte er seinen Brief für Prinz Tolarim abgeben und sich dann von Eneas zu der Kutsche bringen lassen, die er vorbereitet hatte. Damien und Amanico waren schon dort. So angezogen, dass man ihnen deutlich ansah, dass sie dem Adel angehörte. Besonders Damien verkörperte das Sinnbild des missgelaunten Adligen, der einen ätzenden Auftrag von seiner Königin erhalten hatte.
"Vielen Dank, dass ihr uns begleitet", grüsste Kosta sie scheu. Es war ihm sehr unangenehm, um einen Gefallen für sich zu bitten. Das machte er gar nicht gerne. Doch für Zucker überwand er sich gerne.
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von Anzeige » Sa 30. Nov 2019, 23:16

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Re: Nur kurz in Mineva

Beitragvon Eneas » So 23. Okt 2022, 19:28

Eneas zupfte an seiner feinen Kleidung, die ihm jedes Mal wieder etwas unbekannt und fremd vorkam. Unwillkürlich erinnerte sie ihn an früher, wo er als Gefährte von Timaris ständig solches Gewand getragen hatte. Er fand, dass es Kosta viel besser stand, der sich darin auch weit natürlicher und graziler bewegte. Schnellen Schrittes machten sie sich zum Anwesen auf und Eneas brachte seinen Freund hinter das Schloss wo die Kutsche stand. Nicht, dass sich die Tolarims zu fragen begannen, ob adelige Gäste eingetroffen waren. Damien und Amancio warteten bereits auf sie, wobei Damien alles andere als begeistert wirkte. Seine Familie war zwar adelig, doch ähnlich wie Leto konnte er dem Lebensstil nichts abgewinnen. Kosta bedankte sich verlegen für die Hilfe der beiden Piraten.
„Natürlich“, erwiderte Amancio. „Wir sollten ihn retten wenn wir können.“ Damien brummte etwas zustimmendes.
„Prinz diTorgio wird einen anderen Adeligen in Not ja nie im Stich lassen“, fuhr Amancio fort und Eneas musste leicht grinsen. Der Prinz verzog noch mehr das Gesicht.
„Wenn ihr die ganze Reise über Witzchen macht..“
„Ich würde nie Witze über einen Mann machen, der eine rosa Samtweste mit so viel Elan und Lebensfreude trägt“, bemerkte Amancio, wobei er allmählich Schwierigkeiten damit hatte ernst zu bleiben.
„Ich sitze vorne“, entschied Damien. „Solange es Zucker hilft, trag ich jeden Fetzen.“ Damit kletterte er vorne auf den Kutschbock. Eneas hatte nicht gewusst, dass die beiden sich etwas angefreundet hatten. Vielleicht lag es daran, dass er selbst Zuckers Nähe gemieden hatte. Nun, damit wäre bald Schluss.

Kosta und er kontrollierten nochmal das Gepäck und den vorbereiteten Innenraum in der Kutsche. Während sie noch dabei waren, kam Eneas‘ Vater nach draußen. Seine Eltern waren wenig begeistert davon, dass sie wieder aufbrechen wollten. Eneas hatte ihnen dieses Mal nicht richtig verheimlichen können, was sie vorhatten.
„Seid vorsichtig. Die Lage ist immer noch nicht ruhig“, mahnte er.
„Wir sind nur kurz dort. Es wird nicht gefährlich“, beteuerte Eneas, aber er konnte es nicht mit Sicherheit versprechen und das wusste auch sein Vater.
„Passt auf euch auf.“ Sie verabschiedeten sich voneinander. Wenn es gut lief, würden sie sich in nur wenigen Tagen wiedersehen.
Die Piraten stiegen in die Kutsche, wo Amancio Kosta bereits das erste belegte Brot vom Proviant abgeschwatzt hatte. Eneas machte es sich gemütlich und schloss die Augen, während sie abfuhren. Mit einer gesamten Kutsche auf die Winde zu springen, war nie ein leichtes Unterfangen und Eneas wollte üben, es besonders ruhig und ohne Erschütterungen hinzubekommen. Für die Rückreise.
Beim Knotenpunkt glückte es dann einigermaßen gut und wenig später befanden sie sich auf den Juwelenwinden. Bis nach Raej wurde es eine lange Reise, wo Eneas nicht wirklich an den Gesprächen teilnehmen konnte, da er sich auf den Weg konzentrieren musste. Sie steuerten einen Landepunkt in Raej an, den er noch nie benutzt hatte. Etwas weiter westlich von Garois und hoffentlich nicht weit von dem Militärlager entfernt. Zur Sicherheit hatten sie mehrere Landkarten dabei.
Sie hatten es alle für sicherer gefunden ohne Zwischenlandung durchzureisen, doch entsprechend erschöpft war Eneas, nachdem sich in den späten Nachmittagsstunden ihrem Ziel näherten. Während des Mittags hatte er sich ausgeruht und Damien steuern lassen, doch dafür waren sie auf helleren Winden unterwegs gewesen.
„Uhh, nächster Halt Raej.“ Eneas streckte sich, konzentrierte sich noch einmal, um sie ohne Blessuren aus den Winden zu holen. Kräuselnd brach der Himmel auf, die Gerüche veränderten sich und die Farben wurden lebendiger. Es ging ein leichter Wind, über ihnen zog ein Schwarm bunter Vögel vorbei.
Amancio steuerte die Kutsche an den Wegesrand und sie konnten zum ersten Mal richtig aussteigen und sich die Beine vertreten. Eneas blickte die schlecht befestigte Straße entlang. Vom Süden brachte der Wind warme, leicht schwüle Luft. Sie waren also wieder in Raej. Hier, wo sie mitten in den Krieg hinein gezogen worden waren. Es fühlte sich seltsam an zurück zu sein.
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