Re: Sklaven für Hayll
von Kosta » So 14. Aug 2022, 17:35
"Bestimmt", schmunzelte Kosta lieb, als Fabiene sich gleich bei ihm entschuldigte, dass es ihm leid täte, dass seine Verführungskünste so hinterhältig wären. Wahrscheinlich wusste er noch nicht einmal, was Kosta damit meinte, doch er wollte nichts schlechtes machen. So beteuerte er dann auch noch einmal, dass er gerne immer für ihn bereit sei und ihm vollkommen gehorchen würde. "Na dann ist ja gut", bestätigte Kosta. Dabei wollte er gar keinen Lustsklaven haben und würde solche Dinge nie von einem fordern. Er wollte nur diesen unschuldigen Jungen beschützen und das ging schlichtweg am besten, wenn dieser einfach tat, was er ihm sagte. So würde er am wenigsten in Gefahr geraten. Dennoch blieb es unheimlich gefährlich für sie beide.
"Ich mache dir doch keine Narben", versuchte er den Jüngling zu beschwichtigen, als es um seine Verletzungen ging und der aufgeregt darum flehte, keine Narben zu bekommen. "Ich weiss nur nicht, ob ich dir gleich eine Heilerin organisieren kann. Die sind sehr teuer und zur Zeit ist die ganze Stadt in Aufruhr wegen dem Aufstand beim Sklavenmarkt. Ausserdem bist du doch etwas ganz besonderes. Ein Beutestück, nicht war? Ich habe dich doch geraubt, schon vergessen?" Verschmitzt zwinkerte er ihm zu. "Ich will dich also und bei so einem abenteuerlichen Leben gehören nun einmal ein paar Narben dazu. Vielleicht bleibt auch gar keine Narbe zurück. Doch du hast eine üble Wunde an deiner Stirn und deine Lippen bluten wieder. Da würden die Narben entstehen. Weisst du denn nicht, wie Narben entstehen? Die kann man in der Regel nicht einfach so hinmachen. Hier, nimm mein Taschentuch und halte es an deine Lippen." Kosta liess ein weiteres, weisses Tüchlein auf Fabienes Brust erscheinen.
Erst einmal wollte Kosta jedoch wissen, was Fabiene unter einem persönlicher Herrin verstand. Prompt wurde dessen Gesicht ganz weich und er lächelte so süss, dass Kosta auf einmal ganz weich wurde. Er fasste den jüngeren Sklaven fester, damit er ihm nicht aus den Armen rutschte, während er ihn durch die Gassen trug. So wie Fabiene das erzählte, schien eine persönliche Herrin zu bekommen fast so wie, wenn man sich verliebte und der Junge war so bereit dafür. Kosta konnte spüren, wie er nur darauf wartete, dass ihn jemand erwählte und er die Person mit Liebe und Hingabe überschütten konnte. Gütige Dunkelheit.
"Deine Lehrerin hat recht", brachte Kosta rau hervor und erinnerte sich schmerzerfüllt daran, wie erfüllend es gewesen war, sich Lady Tolarim und Eneas vollkommen hinzugeben. "Das ist eine ganz spezielle Bindung und kann etwas wunderschönes sein." Wenn man sich an eine gütige Person band, die auch stark genug war, einen zu tragen. Er musste Fabiene warnen. Doch wie, ohne ihm seine unschuldigen, liebenswerten Träume zu zerstören. Am liebsten hätte Kosta ihn gerade einfach nur schützend gehalten und wäre gerne weit, weit weg mit ihm geflohen. "Doch Fabine, da gibt es noch etwas, was deine Lehrerin dir nicht gesagt hat. Hmmm, es ist so eine Art geheimer Abschlusstest, von dem kein Lustsklave weiss. Ich... ich sollte dir es nicht verraten, doch ich mag dich und du konntest nicht so verkauft werden, wie es hätte geschehen sollen. Deswegen will ich dich warnen. Diese besondere Bindung, das einer Person ganz persönlich gehören, das geht nur, wenn der Sklave auch den richtigen Herr findet. Es ist schwierig und viele Lustsklaven scheitern an dieser letzten Prüfung. Aber ich werde dir helfen. Das beste wird sein, dass du dich an niemanden bindest, bevor ich dir sage, dass du so weit bist. Hast du verstanden? Behalte dieses letzte, kostbare Geschenk noch für dich und gib es nicht dem erst besten, der danach fordert. Warte bis ich dir die Erlaubnis dazu gebe."
So leicht der Lustsklave auch war, allmählich wurde er doch schwer in seinen Armen. Dennoch wollte Kosta ihn noch nicht bitten, alleine zu gehen, denn das würde ihm sicherlich weitere Schmerzen bereiten. Wenigstens war das Gasthaus, welches er im Sinn hatte, nicht mehr weit. Er sah schon das kunstvoll verzierte Schild auf dem stand: 'Zum blauen Hecht'. Eneas und er waren sehr oft hier gewesen, wenn sie in Garois etwas Abstand zu den anderen hatten haben wollen. Mit dem Wirt verband sie eine Freundschaft, da sie ihm einmal aus Schwierigkeiten geholfen hatte. Im Gegenzug half er nun ihnen immer wieder aus Schwierigkeiten, die sie allerdings so wenig wie möglich hier her schleppen wollte. Heute ging es nicht anders.
Mit Hilfe der Kunst öffnete Kosta die Eingangstüre. Der Schankraum war bis auf den Wirt leer. Es waren wohl alle beim Sklavenmarkt oder schauten, dass ihr eigener Haushalt unter Kontrolle war. So steuerte Kosta kurzerhand auf einen der freien Tische zu, Fabiene noch immer in seinen Armen und setzte ihn dann behutsam darauf ab.
"Wir sind ein anständiges Gasthaus und kein billiges Stundenhotel", wetterte der stämmige Wirt und kam hinter dem Tresen hervor. Geht in den Ha..." Der Krieger stockte, als er bei ihnen war und sah, dass Fabiene verletzt war. Und dann zögerte er noch einmal, als er Kosta ins Gesicht sah. Prüfend blickte er misstrauisch genauer hin. Der Pirat grinste kurz entschuldigend.
"Werter Wirt, wir brauchen Eure Hilfe", sprach er ihn dann gleich förmlich an, damit Lanto ihn nicht verriet. "Ich bin Lord Elajah. Mein Sklave ist bei den Unruhen auf dem Markt angegriffen worden. Nun brauchen wir ein ruhiges Plätzchen, damit ich ihn versorgen und er ein Bad nehmen kann. Ihr wisst nicht zufällig eine Heilerin, die uns Ihre Dienste anbieten würde. Wir zahlen auch gut." Kosta holte etwas Geld aus seiner Börse und liess auch ganz kurz Goldauges Taler aufblitzen, damit Lanto wusste, dass er nicht falsch gesehen hatte und dass Kosta wirklich seine Hilfe brauchte.
"Was zu Essen werdet Ihr auch brauchen", befand der Wirt und Kosta nickte nur brav. Da schaute Lanto schon nicht mehr so grimmig. "Ihr könnt das grosse Bad haben. Im ersten Stock ganz am Ende des Ganges. Die Treppe ist gleich im Gang hinter der Türe da. Ruft, wenn Ihr was braucht. Ich bereite derweil das Essen zu und schaue, ob ich eine Heilerin auftreiben kann. Und vielleicht noch Kleidung für den Kleinen hier?" Kosta nickte. Lanto hatte ganz recht erkannt, dass Fabiene nicht wirklich sein Sklave war und Kosta entsprechend auch keine Kleidung für ihn vorrätig hatte.
"Das wäre sehr gütig von Euch, guter Mann", bedankte er sich bei Lanto. Vorallem aber dafür, dass er ihn nicht verriet. Freundlich lächelnd wandte er sich wieder an Fabiene. "Was meinst du, kannst du alleine nach oben gehen, oder soll ich dich wieder tragen? Dann kann ich dich im Bad genauer untersuchen und dich verarzten." Hilfsbereit streckte er ihm die offene Hand entgegen.