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Sklaven für Hayll





Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Kosta » Di 16. Aug 2022, 19:38

Fabiene nahm den Brief nicht an, starrte stattdessen nur mit grossen Augen darauf. Kosta konnte förmlich riechen, wie grosse Angst den Jüngling packte und es tat ihm von Herzen leid, dass er nicht besser auf ihn aufpassen konnte. Dass er ihm den heiss ersehnten Moment, von jemandem ersteigert zu werden geraubt hatte. Das Ziel, auf das er jahrelang hingearbeitet hatte. Natürlich wollte Kosta nicht, dass der junge Krieger irgend einem rücksichtslosen Besitzer gehörte, der ihn nur ausnutzte. Doch Fabiene kannte die andere Seite der Medaille nicht und so musste es sich sicherlich schrecklich für ihn anfühlen, dass nun alles so schief gelaufen war.

"Ich gebe dich nicht fort, Fabiene, du wirst noch immer mir gehören. Versprochen", sprach Kosta innig auf ihn ein und nahm das Gesicht des Jünglings sanft in seine Hände. Eindringlich blickte er ihm tief in die Augen, lächelte lieb, um den Krieger so gut es ging zu beruhigen. Nur hatte er leider keine Zeit dafür, dem jungen Lustsklaven alles ruhig zu erklären. Ayden konnte jeden Moment die Nase voll haben und ihn rauswerfen und wenn das geschah, fürchtete Kosta, dass dann ziemlich bald tot oder verkauft sein würde.
"Du bist mein Lustsklaven und wenn wir nicht mehr in Gefahr schweben, werde ich dich zu mir holen", aufmunternd lächelte Kosta ihn an. "Dann holen wir alles nach, was wir verpasst haben. Wir könnten sogar so tun, als hätte ich dich noch nicht geraubt und wäre stattdessen ein Kunde deines Händlers. Dann kannst du dich mir in deinen schönen Kleidern vorführen, wie du es gelernt hast. Na, was meinst du? Würde dir das nicht gefallen?" Am liebsten wollte Fabiene jedoch bei ihm bleiben. Verzweifelt bot er sich ihm an, rückte sogar noch etwas näher und legte ihm die Hand auf den Oberschenkel.

"Ich möchte dich auch in meiner Nähe haben Fabiene", gab er sanft zu, liess aber behutsam dessen Gesicht los. "Doch ich fürchte um deine Sicherheit, bliebest du bei mir." Sacht nahm er Fabienes Hand von seinem Oberschenkel und drehte sie so, dass die Handfläche nach oben schaute. "Doch ich muss an einen schlimmen Ort voller gemeiner Leute. Solche, die noch brutaler sind, als die, die dich in der Gasse verprügelt haben. Ich kann kämpfen und auf mich aufpassen, doch um dich habe ich Sorgen. Ich kann uns beide da nicht gleichzeitig beschützen. Deswegen ist es wichtig, dass du bei Lanto in Sicherheit bist. Wenn ich das weiss, muss ich mir keine Sorgen um dich machen und kann dadurch viel besser kämpfen. Verstehst du. Ich werde versuchen, dich zu Lanto zu begleiten, doch wenn ich das nicht schaffe, musst du alleine dahin. Von meinem Onkel kannst du keinen Schutz erwarten. Er ist sehr, sehr böse, dass ich dich mitgenommen habe und ich fürchte, er wird dir ein Leid antun, wenn du alleine mit ihm bist. Alss sei tapfer meine schöne Räuberbeute und nimm den Brief in dein Juwelengepäck. Dann kann ich dir nun eine kleine Tätowierung machen. Damit Goldauge dich auch erkennt und nicht den Falschen mitnimmt. Genau hier." Er hob Fabienes Hand an seinen Mund und gab ihm ein einzelnes, zärtliches Küsschen auf die weiche Haut der Handgelenkinnenseite. "Sobald du auf Goldauges Pirateninsel bist, darfst du dir es wieder wegmachen lassen. Esmeralda ist eine gute Heilerin und wird dir dabei bestimmt gerne helfen. Sie wird dir auch die Fäden ziehen, wenn es dann soweit ist."
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von Anzeige » Di 16. Aug 2022, 19:38

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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Fabiene » Di 16. Aug 2022, 19:41

Lord Elajah versprach ihm, dass Fabiene weiterhin ihm gehörte, hielt ihn fest und streichelte ihm über das Gesicht. Fabiene verstand trotzdem nicht wieso er nicht bei seinem Herrn bleiben konnte. Er wollte nicht alleine durch diese Stadt gehen. Sein Herr versprach weiter, dass er ihn holen würde sobald sie sich nicht mehr in Gefahr befinden würden.
"Draußen auf den Straßen ist es gefährlich", wandte Fabiene leise ein. Lord Elajah sagte, sie würden sich danach besser kennenlernen und Fabiene sollte sich ihm dann in schöner Kleidung präsentieren. Sie würden so tun, als wäre Fabiene noch beim Händler. Der Lustsklave nickte. Alles was sein Herr wollte. "Ja, das würde mir sehr gefallen", antwortete er, rückte wieder näher und versuchte den blonden Krieger dazu zu bringen ihn nicht wegzugeben. Leider ging das nicht. Lord Elajah erklärte, er müsste kämpfen gehen und es wäre da zu gefährlich für Fabiene. Er könnte Fabiene da nicht beschützen und deswegen sollte er zu diesem Wirtshaus zurück.
"Bitte begleitet mich, Herr", flehte er. "Ich kann nicht kämpfen. Ich habe Angst, ich werde wieder verprügelt. Ich weiß den Weg nicht mehr. Was, wenn ich das Gasthaus nicht finde und verloren gehe?"
Sein Herr redete ihm gut zu, er sollte tapfer sein. Lord Elajahs Onkel wäre böse auf ihn und würde ihm weh tun sobald Fabiene alleine mit ihm wäre. Der junge Dhemlaner verstand nicht warum ihn plötzlich alle hassten und nicht haben wollten. Er wünschte, seine Herrin hätte ihn nie nach Raej zum Verkaufen geschickt. Es war überhaupt nicht so wie er es sich ausgemalt hatte.
"Tätowierung?"
Der blonde Mann küsste ihn auf das Handgelenk. Fabiene schaute nur traurig. Am liebsten hätte er sich hier im Zimmer versteckt. "Pirateninsel?", fragte er dann zaghaft ehe er allmählich begriff was sein Herr da gesagt hatte. Erschrocken schaute Fabiene ihn an. "Goldauge ist ein Pirat?! Nein, Herr, nein, bitte nicht. Gebt mich nicht an einen Piraten. Bitte, es tut mir so leid, ich mache alles was ihr wollt! Kann ich nicht zu eurer Honigbirnenplantage?", bettelte er verzweifelt. "Bitte, Lord Elajah, nicht zu den Piraten."
Da klopfte es an der Türe und man hörte eine verärgerte Stimme. Der Dhemlaner zuckte zusammen. Die Stimme klang herrisch und befehlsgewohnt.
"Wir haben keine Zeit für Amüsitäten, Esran. Du sollst Lady Takona treffen. Und werd den Sklaven los, wir brauchen ihn nicht."
Ängstlich hielt sich Fabiene am Arm des Lords fest, starrte zur Türe und wagte nicht einmal zu atmen.
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Kosta » Di 16. Aug 2022, 19:45

Fabiene hatte zu sehr Angst, um sich beruhigen zu lassen. Auch die hübschen, sanften Fantasien halfen nicht, dass er etwas Mut fasste. Er nickte sie nur artig ab. Hauptsache er konnte bei seinem Herrn bleiben, der ihn beschützte. Doch Kosta war nicht in der Lage, Fabiene zu schützen. Nicht hier und nicht alleine. Es war besser, wenn Fabiene zu Eneas käme. Dort wäre er in Sicherheit und gut aufgehoben. Eneas würde ihm nicht wehtun. Zumindest nicht absichtlich. Er würde ihm höchstens sagen, dass alles was er konnte und woran er glaubte von Grund auf falsch war. Kosta blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass Fabiene dies verkraften konnte.

Dummerweise verplapperte Kosta sich dann aber auch noch. Beziehungsweise ging er davon aus, dass auch für Fabiene wie für viele andere Sklaven auch, Goldauges Pirateninsel ein Zufluchtsort war. Aber Fabiene hatte noch nie davon gehört und er wollte ja auch gar keine Freiheit, wusste nicht, was das war. Entsprechend bekam er noch eine viel grössere Angst vor den Piraten und flehte verzweifelt darum, dass er nicht dahin geschickt werden würde. Hilflos hielt Kosta den zitternden Jüngling fest und wollte ihn beruhigen. Doch da klopfte auch schon Ayden an die Türe und drängte ihn ungnädig zur Eile an. Nicht nur Fabiene zuckte da erschrocken zusammen.

"Ja, Onkel", fasste er sich jedoch rasch wieder und rief hastig schwarze Tinte und eine Tätowiernadel herbei, was jeder gute Pirat in seinem Juwelengepäck besass. "Ich bereite ihn gerade vor, damit er der Lady womöglich doch zu gefallen und uns nützlich sein kann", rief er durch die Türe und packte Fabienes Handgelenk fester an. "Ich bin gleich soweit."
"Keine Sorge", raunte er Fabiene zu. "Dir wird nichts passieren. Goldauge ist ein guter Mann. Ich will, dass du eine Weile bei ihm bist und du hast mir versprochen, ohne wenn und aber zu gehorchen. Wenn du also willst, dass ich dich wieder von dort abhole, musst du jetzt genau das tun, was ich dir gesagt habe." Ach, das war gemein. Doch Kosta wuste sich nicht anders zu helfen.
"Goldauge wird dich beschützen und gut zu dir sein", versprach er Fabiene, während er begann, dem Jüngling eine kleine Schleife in sein Handgelenk zu Tätowieren. "Gib ihm den Brief und niemanden sonst. Mach ihm keine Scherereien wie mir gerade und ich werde dich holen kommen. Versprochen. Oh, aber wage es nicht, Goldauge auch nur irgendwie anzufassen oder dich ihm anzubieten. Hast du das verstanden?" Plötzlich regte sich wilde Eifersucht in Kosta und er fasste Fabiene beinahe schon brutal an, blickte ihm finster in die Augen. "Egal wie gut er dir gefallen mag. Solltest du ihn auch nur falsch ansehen, werde ich dir jeden Knochen im Leib brechen, wenn ich wieder komme. Also lass bloss die Finger von ihm. Wage noch nicht einmal die kleinste Berührung zwischen euch beiden." Nur weil Eneas und er sich gerade stritten, hiess das nicht, dass Eneas jetzt frei für jedermann wäre.

Kosta schüttelte seinen Kopf. Dunkelheit, was dachte er da nur? Er musste sich auf das jetzt konzentrieren. Ohne weiter auf Fabienes Flehen zu achten, tätowierte er ihn zuende, herrschte ihn nur noch einmal an, den Brief in seinem Juwelengepäck verschwinden zu lassen, gab nicht vorher Ruhe, bis Fabiene dies schliesslich eingeschüchtert getan hatte. Sobald er die Schleife in der Haut verewigt hatte, desinfizierte Kosta diese und verband sie rasch, bevor er die Utensilien dazu hastig verschwinden liess.

Fabiene hart am Oberarm packend, ging er wieder zurück ins Wohnzimmer. Erneut versuchte er den Jüngling möglichst hinter sich zu halten, damit Ella ihn nicht zu genau sah. Prinz Asar hatte es sich eindeutig nicht noch einmal überlegt, mit ihm zu Lady Takona zu gehen. Er hatte sich nicht umgezogen oder gar zum Ausgehen zurecht gemacht. Ohne zu Zögern bugsierte Kosta den schlotternden Fabiene in den Gang hinaus, bevor er sich an den Haushofmeister wandte. Er wollte Ella wirklich nicht in seiner Obhut lassen. Selbst wenn er sie gut behandelte, war es nicht recht, das Mädchen als Geisel zu missbrauchen.
"Es tut mir Leid, Onkel, dass es so lange gedauert hat", entschuldigte er sich demütig mit einer Verbeugung. "Ich bin jetzt soweit, Ella wieder zu ihrer Mutter zu bringen. Sie wird sicherlich froh sein, ihr Mädchen unversehrt wieder zu sehen." Deutlicher konnte er nicht sagen, dass er Ayden nicht über den Weg traute.
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Fabiene » Di 16. Aug 2022, 19:46

Sein Herr redete mit seinem Onkel durch die Türe. Er würde Fabiene für die Lady vorbereiten. Was für eine Lady? Fabiene saß verängstigt auf dem Bett, blickte zu der Nadel. Lord Elajah wollte ihn tätowieren. Noch mehr lädierte Haut, dachte der Lustsklave. Seine Narben juckten ganz schrecklich, er fühlte sich entstellt und ziemlich durchgebeutelt. Heute war der allerschlimmste Tag. Noch schlimmer als das erste Mal ein Mann mit ihm geschlafen hatte. Das hatte weh getan, dabei war der Mann sehr nett gewesen. Fabiene war trotzdem aufgeregt gewesen, obwohl man ihm ein bißchen verdünntes Safframatte gegeben hatte, um sich entspannen zu können. Aber er war auf all das wochenlang vorbereitet worden. Hier dagegen... es war als wäre er in einer komplett fremden Welt gelandet. Fabiene wünschte sich verzweifelt zu dem noblen Palast zurück. Er wollte auf keine Pirateninsel und er hatte furchtbare Angst davor, was da mit ihm passieren würde.
Lord Elajah beteuerte, dass Goldauge gut zu ihm sein und ihn beschützen würde. Fabiene zuckte unter den Nadelstichen zusammen, wimmerte leise. Die Haut dort war sehr empfindlich und es schmerzte bei jedem Stich. Zu widersetzen wagte er sich aber auch nicht. Sein Herr hielt den Arm fest gepackt, schärfte ihm ein, auch ja gehorsam zu sein, sonst würde er ihn nicht wieder zu sich nehmen. Der junge Lustsklave versprach es ängstlich. Sein Herr wollte keine weiteren Scherereien, wurde ungeduldig und fuhr ihn streng an, er dürfte sich Goldauge niemals nähern und ihn nie anfassen.
Abrupt packte ihn Lord Elajah, drohte ihm wütend, dass er Fabiene schrecklich weh tun würde, wenn er Goldauge auch nur falsch ansehen würde. Dem jungen Dhemlaner rannen Tränen über die Wangen. "J-ja, Herr. Bitte, tut mir nicht weh. Ich geh-höre nur euch. Ich berühre ihn nicht", versicherte er furchtsam. "Bitte tut mir nicht weh."

Fabiene verstand nicht wieso er nicht zur Honigbirnenplantage konnte und er fürchtete, dass Lord Elajah ihn nie mehr abholen würde. Dafür stach er ihm weiter in den Arm. Fabiene weinte stumm, bekam den Brief aufgedrängt und er gehorchte eilig dem Befehl ihn im Juwelengepäck zu verstauen.
Eingeschüchtert ließ er sich mitzerren, nachdem die Tätworierung vorbei war. Fabiene hatte nicht hingesehen was es war. Dazu war er gerade viel zu schokiert darüber was los war. Der Mann wollte ihn ja doch nicht. Wieso hatte er ihn mitgenommen? Gerade war er überhaupt nicht mehr so nett wie zuvor als sie im anderen Gasthaus gewesen waren.
Der Lustsklave wurde auf den Gang hinaus gestoßen, wo er unsicher stehen blieb und hörte wie Lord Elajah mit seinem Onkel sprach. Er wollte eine Ella zu ihrer Mutter bringen. Fabiene sah nicht was im Zimmer vor sich ging, denn er wollte außer Sichtweite des grausamen Onkels bleiben.
Kurz nach den Worten seines Herrn, hörte Fabiene das harte Klatschen einer Ohrfeige.
"Du bist hier nicht in der Position etwas zu entscheiden.. Neffe!", herrschte der Onkel ihn an. "Und es würde dir gut geraten sein mich nicht anzuzweifeln." Stille. "Gut, nimm Ella mit, aber bring uns die restlichen Sklaven, die wir benötigen, Esran"
Ganz im Gegensatz zu diesen hart ausgestoßenen Worten, nahm die Stimme dann einen freundlichen Klang an. "Hier, Ella, das Geld was ich dir versprochen habe. Für noch mehr Eis, ja? Und deine Mutter bekommt auch ein Geschenk. Es steht draußen auf dem Gang."
Was? Etwa er? Fabiene wusste nun gar nicht mehr was los war. Er gehörte doch nicht diesem Onkel. Würde er ihn weggeben? An wen? Trotzdem dachte Fabiene nicht an weglaufen, blieb ängstlich stehen wo er war und harrte seines Schicksals.
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Kosta » Di 16. Aug 2022, 19:48

Die Ohrfeige kam nicht überraschend. Kosta wusste schon selbst, dass er ziemlich unverschämt zu Prinz Asar gewesen war. Doch nur weil Laree einmal nebenbei erwähnt hatte, dass Ayden kinderlieb wäre, hiess das noch lange nicht, dass er ihm traute. Kosta wusste, dass der Haushofmeister sehr brutal war und dass er Fabiene ohne mit der Wimper zu zucken die Kehle durchgeschnitten hätte. Dabei war der Lustsklave selber noch beinahe ein Junge. Wie also konnte er Ayden trauen, dass er Ella nichts tun würde.
Brutal hart war die Ohrfeige dennoch. Besonders weil er sich nicht dagegen wehren oder verteidigen hatte dürfen. Kostas Kopf flog zur Seite und er sank vor Schmerz auf die Knie. Für einen Moment lang drehte sich alles und er sah Aydens Schuhe nur verschwommen. Von weit weg nahm er war, wie der Prinz ihn massregelte. Kosta verstand nicht alles und so schwieg er. Es war wohl so oder so angemessener. Zumal er allen Grund hatte, Ayden anzuzweifeln. Mühsam kämpfte er sich wieder auf die Beine, blickte besorgt zu Ella hinüber, wie diese den Gewaltsausbruch wohl verkraftet hatte. Doch dem Mädchen schien es gut zu gehen. Wie als wäre sie so etwas gewohnt, achtete sie nicht gross auf Kosta, sondern interessierte sich mehr für das Geld, welches Ayden ihr zusteckte. Und anschliessend hüpfte sie neugierig auf den Gang hinaus, wo Fabiens leise weinend stand.

"Ich bitte um Verzeihung, für meine Unverschämtheit, Onkel", verneigte Kosta sich tief vor Ayden und wollte nun möglichst rasch zu Ella. Sie sollte Fabiene bloss nicht zu genau ansehen. "Ich werde versuchen im Morgengrauen wieder zurück zu sein. Mit den Sklaven." Wie auch immer er das schaffen sollte. Er hatte ja keine Ahnung, wie Takona ihm gewogen war.

"Was soll Mama denn mit dem da?" fragte Ella ihn frech, nachdem er auch in den Gang getreten war. "Mama mag hübsche Gesichter, doch der hier ist ganz verbeult und heulen tut er auch noch", befand die Hexe Naseweis und hüpfte die Treppe hinunter. Kosta streichelte Fabiene tröstend über die Schulter und zog ihn mit sich, widersprach Ella jedoch nicht. Sie sollte schliesslich auf die Idee kommen, dass Fabiene ein wertvolles Geschenk für ihre Mutter wäre.
"Es war eine gut gemeinte Geste meines Onkels", antwortete er entsprechend ausweichend. Wollte er Fabiene doch keinesfalls verschenken. "Meinst du, wir sollten ihr etwas anderes, hübsches schenken? Mag sie Schmuck?" Kosta rief ein Taschentuch herbei und reichte es Fabiene. Anschliessend schmuggelte er den Sklaven und das Mädchen zum Hinterausgang des Gasthauses raus. Nicht dass ihnen im Foyer von einem übereifrigen Pagen noch unangenehme Fragen gestellt wurden.

"Du könntest ihr was feuriges im blutigen Dolch spendieren", schlug Ella vor und war Fabiene nur einen naserümpfenden Blick zu. Schon wieder diese Spelunke. Das Mädchen schien ganz fasziniert davon zu sein. Wahrscheinlich weil sie selber da noch nicht reindurfte. Und tatsächlich plauderte sie den ganzen Weg durch die Strassen von Garois über die Kaschemme, wie toll es da doch wäre. Sie schien ihn wohl neugierig machen zu wollen, damit er sie dahin mitnähme. Allmählich fragte Kosta sich immer mehr, wieviel Ella mit ihnen spielte und was sie alles erfunden hatte, um von ihnen zu bekommen was sie wollte.

"Und was ist mit dem Eis?" fragte Kosta, als das Mädchen einmal Luft holte. "Mein Onkel hat dir doch versprochen, dass du noch ein weiteres Eis haben darfst. Ich weiss ein Gasthaus, wo es ganz leckeres gibt." Prompt zeigte sich Ella ganz begeistert und Kosta konnte sie und Fabienne so ohne Probleme zu Lanto führen. Der Pirat war froh, die Beiden auch erst einmal von den Strassen zu bekommen. Die Stimmung war noch immer sehr aufgewühlt und aggressiv. Manche waren wütend auf Sion und alle Dhemlaner, andere waren auf der Suche nach ihren Sklaven und wieder andere waren auf der Suche nach ihrem eigenen Profit. Es war gefährlich.

Im blauen Hecht hatten sich inzwischen einige Gäste eingefunden. Aufgeregt wurde über die Nachrichten aus Dhemlan diskutiert und was das für sie zu bedeuten hatte. So fiel es gar nicht so sehr auf, als Kosta mit Ella und Fabiene rasch zum Tresen ging. Schwungvoll hob er das Mädchen auf den hohen Stuhl und bestellte ihr einen Eisbecher mit heisser Schokosauce. Arme Ella, sie würde morgen sicherlich furchtbare Bauchschmerzen haben.
"Was treibt ihr denn schon wieder hier?" brummte Lanto, als er sie erspähte. "In was für ein Wespennest hast du da bloss gestochen Iason?" Kosta blinzelte.
"Was meinst du?"
"Die halbe Unterwelt ist auf den Beinen und das obwohl es noch Tag ist", meinte der Wirt etwas ungnädig. "Ich habe Bescheid gegeben, wie du mich gebeten hast. Die sind alle ganz aufgeregt. Es scheint sich mächtig was zu tun und das nicht nur, wegen dem Aufstand auf dem Sklavenmarkt." Kosta schielte zu Ella, die gerade aufgedreht der Schankmaid erklärte, wie genau sie ihr Eis haben mochte.
"Ich werde nacher weiter gehen und heraus finden, was los ist. Vielen Dank, für deine Hilfe Lanto." Leicht verkniffen lächelte er den Wirt an und blickte dann zu Fabiene, der unendlich verloren und eingeschüchtert neben ihm stand.
"Das ist wohl noch nicht alles, oder?" seufzte Lanto, dem der Blick nicht entgangen war und nun ebenfalls Fabiene musterte.
"Nein", gab Kosta zu. "Ich... ich kann ihn nicht mitnehmen und auch nicht da lassen, wo ich wohne. Kannst du ein paar Tage auf ihn aufpassen, Lanto. Hier ich habe hier auch eine Nachricht, die du gleich Goldauge zukommen lassen kannst. Er wird ihn abholen kommen."
"Was soll ich denn mit ihm?" fragte der Krieger unwillig. "Wo ist denn Goldauge eigentlich? Ihr seid doch sonst nie getrennt unterwegs. Was läuft hier eigentlich Iason?" Überrumpelt von den Fragen warf Kosta dem Wirt einen derart schmerzerfüllten Blick zu, dass dieser sich verlegen räusperte. "Ja, ist ja schon gut. Ich gebe den Brief auf und passe auf den Jungen auf. Schon gut, schon gut."
"Danke Lanto", antwortete Kosta herzlich und auch etwas überrascht, warum sich der Raejer nun doch so schnell hatte umstimmen lassen. "Du hast was gut bei mir. Kannst du kurz auf die Kleine hier aufpassen? Ich verabschiede mich nur noch rasch von Fabiene. Er kann dir sicherlich irgendwie nützlich sein. Ich denke mir, er kennt so einige exotische Drinks, die du anbieten kannst, oder er Hilft dir im Service."

Lanto winkte mit einer wedelnden Handbewegung ab und widmete sich dafür Ella. Das war der Moment, wo Kosta Fabiene sanft an der Hand fasste und den Lustsklaven in den Gang zog, der zum Hinterhof, dem Keller und dem Vorratsraum führte. Dort nahm er ihn zärtlich in den Arm und drückte ihn behutsam an sich.
"Es tut mir so schrecklich Leid, dass ich dir so einen fürchterlichen Kummer bereitet habe", raunte er ihm zu und küsste ihn sanft auf den Scheitel. "Ich will dir nicht weh tun. Ich will dass du in Sicherheit bist. Deswegen tu ich dir das alles an. Wenn du es nicht verstehen kannst, dann versuche mir zu vertrauen. Goldauge wird gut zu dir sein. Vergiss nur nicht, dass du mir gehörst. Binde dich an niemanden, bevor ich dir die Erlaubnis dazu gebe. Dann wird alles gut. Versprochen." Sacht küsste er eine letzte Träne weg. "Bitte sei nicht mehr traurig. Was ist? Könntest du mir vielleicht noch einmal eines deiner süssen Lächeln schenken? Nur für mich? Etwas für unterwegs, damit ich mich um so sehr freuen kann, wieder zu dir zurück zu kommen?"
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Fabiene » Di 16. Aug 2022, 19:50

Ein kleines Mädchen war aus dem Zimmer gekommen, hatte ihn betrachtet und gleich gemeint, dass ihre Mutter ihn so verbeult und verheult nicht haben wollte. Rasch wischte sich Fabiene über die Wangen, aber wirklich aufhören konnte er auch nicht. Wohin sollte er denn jetzt? Wer war das Mädchen? Normalerweise hätte er sich nie so viele Gedanken gemacht. Seine Tage waren immer sehr ruhig und ereignislos gewesen. Er hatte stets genau gewusst was passieren würde. Jetzt wusste er gar nichts mehr.
Er sagte nichts und dann kam auch schon sein Herr aus dem Zimmer, zog Fabiene mit sich. Sein Handgelenk brannte noch arg, doch der junge Lustsklave versuchte tapfer zu sein. Wenn er nur nicht solche Angst vor seiner Zukunft gehabt hätte. Er wollte nicht zu einem Piraten, er hatte furchtbare Dinge über sie gehört. Oder würde er jetzt zu der Mutter von diesem Mädchen kommen? Er weinte leise, während er seinem Herr hinterher humpelte. Der drückte ihm ein Taschentuch in die Hand. Fabiene wischte sich wieder die Tränen weg ehe sie das Gasthaus verließen.
Dem Gespräch zwischen dem Mädchen und Lord Elajah hörte er kaum zu. Fabiene hielt den Blick gesenkt, konzentrierte sich darauf seinen Fuß nicht zu sehr zu belasten. Er blieb dicht bei seinem Herrn, hatte Angst zurückgelassen zu werden oder plötzlich auf sich alleine gestellt zu sein.

Das Wirtshaus erkannte Fabiene erst wieder als sie schon davor standen. Jetzt waren auch Gäste darin. Fabiene drückte sich stärker an Lord Elajah, schluckte schwer. Die Leute trugen keine feine Kleidung und sie redeten laut durcheinander. Zumindest kam es dem sensiblen Lustsklaven, der nur Geplauder zu sanften Harfenklängen kannte, so vor. Ganz viele fremde Gerüche stürzten auf ihn ein.
Der Wirt, dieser Lanto, sah eher mißmutig zu ihnen ehe er mit Lord Elajah sprach und sie über etwas sprachen was Fabiene nicht verstand. Dann fiel der Blick auf den Jüngling. Schüchtern schaute er zurück. Sein Herr erklärte dem Wirt die Lage. Er sollte ein paar Tage auf Fabiene aufpassen bis Goldauge ihn abholte. Der Wirt war skeptisch, wusste nicht was er mit Fabiene dann machen sollte.
Der junge Sklave kam sich sehr ungewollt vor. Währenddessen einigten sich Lord Elajah und Lanto. Fabiene wurde von seinem Herrn danach durch einen Gang gezogen ehe ihn der Mann umarmte. Fabiene schmiegte sich instinktiv an ihn, sah ihn aus traurigen Augen an. Der blonde Lord erklärte, er wollte bloß, dass Fabiene in Sicherheit wäre, deswegen würde er ihm weh tun. Nein, Fabiene verstand nicht.
"Könnt ihr mich nicht an jemand anderen verkaufen? Nicht an einen Piraten?", flehte Fabiene verzweifelt. "Kann ich nicht auf eurer Plantage auf euch warten? Bitte, Herr, lasst mich hier nicht zurück." Er weinte wieder. Man hatte Fabiene beigebracht die Tränen zu unterdrücken, doch jetzt ließ er sie heraus in der Hoffnung sein Herr würde sein Elend sehen und sich doch noch erbarmen.
Aber Lord Elajah stellte klar, dass Fabiene ihm gehöre und er dürfte sich niemandem hingeben. "Ja, Herr", antwortete der Sklave eingeschüchtert. Er lächelte auch, als sein Herr danach verlangte, aber es steckte nicht viel Überzeugung darin.
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Kosta » Mi 17. Aug 2022, 17:03

"Hmmm, also das mit dem Lächeln musst du noch etwas üben, bis ich dich wieder zu mir hole", befand Kosta skeptisch und streichelte dem vollkommen verzweifelten Fabiene noch einige Male über den Kopf. "Hier, ich habe ein kleines Geschenk für dich, damit du mich nicht vergisst und nicht glaubst, ich würde dich vergessen." Damit beugte er sich vor und gab Fabiene einen hauchzarten Kuss auf seine verletzten Lippen. Sie berührten sich kaum und dennoch war es unglaublich elektrisierend. Gleichzeitig fühlte Kosta sich so schuldig, dass es ihm beinahe die Brust zerschnitt und er wusste, dass es für immer so bleiben würde. Wie sollte er das nur schaffen? Nein, erst hatte er noch einen Auftrag zu erledigen, bevor er genauer darüber nachdenken konnte.

"Hör bloss auf zu weinen, sonst fange ich auch noch damit an", brachte er krächzend hervor, nachdem er sich abrupt von Fabiene gelöst hatte. "Lass uns wieder zu Lanto gehen. Der hat bestimmt schon genug davon, auf Ella aufzupassen. Und du brauchst keine Angst zu haben. Es wird alles wieder gut. Du wirst sehen. Bei Goldauge wirst du es gut haben." Damit brachte er Fabiene wieder zurück zu Lanto und wartete mehr oder weniger geduldig darauf, bis Ella ihr Eis zuende genossen hatte. Als es dann soweit war, hatte Lanto den jungen Lustsklaven längst in ein Zimmer gebracht, wo er sich ausruhen konnte und Ella dachte nicht mehr an ihn. Vielmehr freute sie sich nun auf den blutigen Dolch.

Soweit kamen sie jedoch gar nicht. Noch einige hundert Meter vor der Kneipe wurde Kosta von einem jungen Taschendieb aufgehalten, der erst scheinbar nur an ihnen vorbeirennen hatte wollen. "Iason? Iason? Bist das wirklich du? Ich habe gehört, dass du in der Stadt sein sollst. Wie siehst du denn aus?"
"Sano, ähm, ja, ich bins. Ich wollte mal was neues ausprobieren. Gefällts dir?" frech zwinkerte er ihm zu, was den anderen etwas unsicher werden liess.
"Öh, ja, klar. Etwas merkwürdig, aber sonst ganz ok."
"Ganz, ok? Na hörmal, ich seh umwerfend aus. Und behalte deine Finger bei dir, Sano. Bei mir wirst du nichts holen können. Wohin warst du denn so eilig unterwegs?"
"Ins Touristenviertel. Da scheint sich was zu tun." Das Touristenviertel war jenes, wo vorwiegend die Kunden des Sklavenmarktes wohnten. "Und was hat dich hier her verschlagen? Gerade ist hier nämlich absolute tote Hose. Oh und du hast ja Ella bei dir. Ich dachte sie wäre verschwunden?"
"Verschwunden? Nein, sie wollte nur das eine oder andere Eis abstauben. Und jetzt will sie mit mir in den blutigen Dolch. Sie sagt Takona würde da auf uns warten."
"Die Königin? Nein, die ist im Touristenviertel und sie soll furchtbar wütend sein."
"Beim Feuer der Hölle." Kosta fiel es wie Schuppen von den Augen, was im Touristenviertel wohl gerade los sein mochte. Ayden. "Ella, was...?" Kosta sah gerade noch, wie der braune Lockenschopf kichernd zwischen zwei dicht stehenden Häusern verschwand. Nicht schon wieder.
"Sano!" Er packte den jungen Mann an beiden Oberarmen. "Sano, du musst was für mich tun."
"He, Mann, reg dich ab. Ich will sehen, was da los ist."
"Kannst du gleich. Aber vorher musst du ins Mausviertel. Beeile dich. Trommle alle zusammen und bringe sie ins Touristenviertel. Du weisst, dass du mir was schuldest."
"Alle? Ins Touristenviertel? Mann, willst du einen Krieg starten?"
"Nein, einen verhindern. Los, mach schon. Sie sollen sich nur bereit halten. Für den Notfall. Einfach damit sie weiss, dass ich nicht alleine bin. Los, jetzt."
"Ist ja gut. Bin schon weg." Kosta wartete noch einen halben Herzschlag lang, bis er sich sicher war, dass Sano den Auftrag erfüllen würde, bevor er selber lossprintete. Zurück zu Ayden in der Hoffnung, dass weder er noch Takona ein Gemetzel gestartet hatte.
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Ayden » Mi 17. Aug 2022, 17:26

Ayden war froh, als der Sklave endlich mit seinem Anhang verschwunden war den er so in kürzester Zeit in Garois hatte aufscheuchen können. Sowohl die Anwesenheit des Lustsklaven als auch das Mädchen war Kosta zu verdanken. So viel dazu, dass Timaris' Sklave ihm in Raej behilflich sein könnte. Bisher hatte es der Sklave bloß geschafft alles zu verkomplizieren, was Ayden immer mehr anspannte. Dazu benahm sich der Sklave keinen Deut und schien der Meinung zu sein, er könnte eigene Entscheidungen treffen. Timaris hätte den Sklaven schon viel eher zurück an den Hof holen sollen. Ayden hätte ihn am liebsten sofort wieder dorthin zurückgeschickt. Er würde auf eigem Wege Sklaven in Garois besorgen. Er hatte auch so seine Kontakte hier und es gäbe den ein oder anderen Adeligen oder Kaufmann, der ihm diskret würde aushelfen können. Ayden würde dann eben nur weibliche Sklavinnen bestellen und vermutlich mehr Geld zahlen, da es keine Arbeitersklaven sein würden, doch das wäre es wert, wenn sie schnell wieder hier weg konnten.
Er musste mehr über die Geschehnisse in Dhemlan in Erfahrung bringen. Timaris' Sklave hielt ihn gerade nur aus und die Aufmerksamkeit einer sogenannten Unterweltkönigin konnte Ayden absolut nicht gebrauchen.
Nachdem Kosta gegangen war, konnte sich der Prinz endlich waschen und neue Kleidung anziehen. Er versuchte sich auf den vor ihnen liegenden Auftrag zu konzentrieren und nicht daran zu denken, dass in Dhemlan seine Geschäfte und Ländereien ihm vermutlich gerade entrissen wurden ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Es machte ihn zornig, er fühlte sich von Sions Erlass fast persönlich angegriffen. Ayden hatte hart gearbeitet für seinen Reichtum und seinen Status. Die Maskerade, dass er ein glacianischer Adeliger war hatte sich in Hayll nicht lange aufrecht halten können und die Öffentlichkeit wusste um sein dhemlanisches Erbe. Der Zorn in Raej auf die Dhemlaner war groß, nicht zuletzt dank des Bürgerkrieges, aber was würde als nächstes passieren?
Sicherlich würde es die Mittelschicht und die Armen ansprechen, dass es in Dhemlan weder Sklaven noch Adelige gab. Freiheit. Die schöne, große Lüge.

Der Haushofmeister ließ sich ein Essen aufs Zimmer bringen. Würden die Sklaven hier in Garois weiter rebellieren? Sions Handlung wirkte auf den ersten Blick vollkommen gegensätzlich zu dem dämonischen Herrscher, doch es war im Grunde ein kluger Schachzug. Es würde ihm viel Sympathie bringen und es würde Unruhen in anderen Ländern hervorbringen, wenn sich dort die Bevölkerung plötzlich nach gleichen Rechten sehnte wie nun in Dhemlan. Diese Revolution könnte um sich greifen und viele Bereiche ins Chaos stürzen. Chaos, das Sion bisher stets gut genutzt hatte. Wenn Königin Benksaba die Unruhen nicht schnell in den Griff bekam, könnte sie diesen Bürgerkrieg verlieren, sinnierte Ayden darüber nach, während er in Ruhe aß.
Zu gerne hätte er hier am Hof mit ihr darüber geredet, aber es wäre zu auffällig gewesen. Stattdessen schickte er nach einem seiner Diener und instruierte ihn eine mündliche Botschaft weiterzuleiten. Er musste mit seinem Püppchen aus Raej reden. Sie würde mehr Informationen für ihn haben.
Ayden sprach auch kurz mit dem Offizier seiner Wächter. Er sollte die Sklaven gut beschützen und mehrere sollten vor dem Gasthaus Wache halten. Angeblich, weil er beunruhigt war von den Aufständen, doch Ayden wollte eher ein Auge darauf haben, ob diese Lady Takona sie schon gefunden hatte.
Danach aß der Prinz in Ruhe weiter, schenkte sich ein Gläschen Wein ein und begann die erste der drei Zeitungen zu lesen, die ihm ein Diener gebracht hatte. Nicht daran denken, dass er kein Adeliger mehr war. Er war immer noch ein Prinz des Blutes, trug rote Juwelen und war der Haushofmeister einer Territoriumskönigin. Das verschaffte ihm einen sehr hohen Status, völlig unabhängig von seiner Familie.
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Kosta » Mi 17. Aug 2022, 17:45

Waren die Gassen von Garois schon immer so vollgedrängt gewesen? Ja, wahrscheinlich schon. Nur kamen sie Kosta jetzt gerade besonders gedrängt vor, weil er es so eilig hatte, wieder zum Hotel zurück zu kommen. Vielleicht waren aber auch tatsächlich mehr Menschen unterwegs. Sklaven, die zu fliehen versuchten, gierige Menschen, die sie einfachen wollten, schaulustige Neugierige, aufgebrachte Bürger, die zu ihrem Stammtreff wollten, um die Geschehnisse zu besprechen, wachen, die für Ordnung sorgen wollten. Und natürlich beinahe die gesamte garoiser Unterweld, wie es Kosta scheinen wollte.

Ihm kam es jedenfalls so vor, als musste er dauernd jemandem ausweichen. Bis er irgendwann den Nerv dafür verlor und an einem Gerüst eines Hauses, welches gerade renoviert wurde, hochkletterte und seinen Weg über die Dächer von Garois fortsetzte. So kam er bedeutend schneller vorwärts. Auch wenn es bedeutend gefährlicher war. Nur ein falscher Tritt würde ausreichen, um in den Tod zu stürzen. Es brauchte nur ein loser Ziegel, um ihn ins Schliddern zu bringen. Dennoch zauberte Kosta dieser Sprint ein Lächeln auf die Lippen. Es machte Spass. Er genoss das prickelnde Gefühl, wenn er von Häuserdach zu Häuserdach sprang und er manchmal gar mit der Kunst etwas nachhelfen musste, um auf das nächste Dach zu gelangen. Er fühlte sich so richtig lebendig.

Schliesslich erreichte er das Gasthaus in dem er mit Ayden abgestiegen war. Über die Dächer der Stallungen erreichte er einen der Balkone. Von hier aus war es ein leichtes, von Balkon zu Balkon zu springen und schliesslich auf dem zu landen, der zu ihrem Wohnzimmer gehörte. Er sah sich auf dem kleinen Platz vor dem Gasthaus um. Takona schien eindeutig noch nicht hier zu sein. Doch Kosta erspähte einige... Individuen, bei denen er gewettet hätte, dass sie zu ihr gehörten. Dazu erblickte er noch einige von Aydens Wachen. Na hoffentlich hatten die Nerven wie Drahtseile. Nachdem er sich einen Überblick verschafft hatte, klopfte er grinsend an die Balkontüre und winkte gut gelaunt. Ihm tat die Wange zwar noch immer weh von der letzten Ohrfeige her. Doch das Abenteuer belebte ihn zu sehr, als dass er jetzt Trübsal blasen wollte.
*Wir werden bald Besuch bekommen, Onkel*, sandte er Ayden scheinbar unbesorgt. Er musste nur genügend Zeit schinden, bis Sano und ihre Leute aus dem Mausviertel hier waren. Dann würden die Chancen ausgeglichen sein. *Ella hat uns angeschwindelt. Im blutigen Dolch war niemand, der auf mich wartete. Sie wollte nur ihr Eis und das Geld abstauben.* Dieser Frechdachs. Doch es wäre zu riskant gewesen, dem nicht nachzugehen. *Takona ist auf dem Weg hier her. Wenn es Recht ist, werde ich sie zu einer geschäftlichen Besprechung einladen.* Wenn er sie überrumpelte und sich nicht in eine defensive Position drängen liess, konnte das ganze womöglich doch noch glimpflich verlaufen.

Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, wie Bewegung in die Leute auf dem Platz kam. Respektive wurde er ziemlich zügig verlassen, wie er feststellte, nachdem er sich umgedreht hatte. Selbst der Portier ihres Hotels hatte plötzlich im Inneren etwas zu tun. Es blieben nur Aydens Wachen zurück und Takonas Leute, die sich nun gegenseitig misstrauisch beäugten.
*Es scheint loszugehen*, sandte er Ayden, der vielleicht die Balkontüre etwas öffnen wollte, um zuzuhören. Ansonsten konnte er das sicherlich auch mit der Kunst. *Sie ist hier.* Kosta schwang sich vom Balkon und hangelte sich an den baulichen Verzierungen des Hotels hinunter. Auf der anderen Seite des kleinen Platzes tauchte eine etwas mollige, gutbürgerlich gekleidete Frau und ihre starken Begleiter auf. Eine Freundin schien sie ebenfalls zu begleiten, die eifrig auf sie einschwatzte, was jedoch eher einen nervenden Effekt zu haben schien. Denn als Kosta der Gruppe unerschrocken entgegen trat, winkte sie mit der Hand ab, als wolle sie eine surrende Fliege verscheuchen. Die schlankere Frau schwieg daraufhin beleidigt und starrte Kosta wütend an.

"Willkommen in unserer bescheidenen Bleibe, Lady", grüsste Kosta die Unterweltkönigin mit einer formvollendeten Verneigung und lächelte charmant. "Ich war soeben auf dem Weg zu Euch, um Euch untertänigst eine Einladung zu überbringen." Takona blieb stehen und musterte ihn interessiert. Ihre Begleiterhin hingegen spuckte sogleich Gift und Galle.
"Gar nichts wolltest du", ereiferte sie sich. "Du wolltest nur wieder Unruhe stiften und alles durcheinander bringen. Aber diesmal bist du zu weit gegangen. Du hättest Ella nicht entführen sollen. Jetzt wirst du endlich deine längst fällige Strafe erhalten."
"Entführt? Lady Ihr kränkt mich", gab sich Kosta verwegen unschuldig. "Ella ist schliesslich eine Dame und ich behandle Damen nur mit ausgesuchter Höflichkeit. Egal wie jung sie auch sein mögen. Zumal ich anmerken möchte, dass die junge Lady sich selbst auf zwei Eis und einen Besuch beim blutigen Dolch eingeladen hat. Sie meinte, Ihr würdet mich dort erwarten. Ein Ruf, dem ich natürlich sofort nachgeeilt bin, nur um dann von Ella sitzen gelassen zu werden, als sie merkte, dass ihr Lügengespinnst aufgeflogen ist."
"Pah, von wegen jede Dame nur mit ausgesuchter Höflichkeit behandelt", schnaubte die Dürre, während Takona nun doch lachen musste, stolz auf ihre freche Tochter. "Zu mir warst du noch nie höflich", beschwerte sich die Nörglerin.
"Das liegt wohl daran, dass du keine Dame bist", antwortete Kosta eisig und mit abschätzigem Blick. Gerade konnte er sich nicht an die Frau erinnern und welcher Bande sie zugehörte, doch sie war ihm überaus unsympathisch. Was wohl auf Gegenseitigkeit beruhte, denn nach seinem abschätzigen Kommentar, flippte sie vollkommen aus. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte sie sich plötzlich mit einem Dolch in der Hand auf ihn zu. Kosta reagierte instinktiv. Solche Attacken hatte er schon zuhauf abgewehrt und die Dürre war weder sonderlich stark noch besonders begabt. So gab es eigentlich nur eine schwungvolle Bewegung, eine Drehung und die Frau lag in seinen Armen, ihren eigenen Dolch an ihrer Kehle. Erschrocken keuchte und quitschte sie, hielt aber still und zappelte nicht weiter, nachdem sie die Klinge an ihrem Hals gespürt hatte. Dafür wurde die ganze Situation nun ziemlich angespannt. Takonas Männer hatten ebenfalls ihre Dolche gezogen, bereit ihn auf das kleinste Zeichen hin anzugreifen.

"Mach keine Dummheiten, Iason", warnte Takona ihn nun mit bedrohlicher Stimme. Vorhin war sie noch amüsiert über sein charmantes Getue gewesen. Aber jetzt war sie ebenfalls auf der Hut. "Wir sind viel mehr als ihr und deine Wachen sind so schlecht, dass sie noch nicht einmal ihre Waffen gezogen haben." Takona machte eine Handbewegung die den ganzen Platz umfasste. In jeder Gasse die zu ihm führte, waren einige Leute von Takona zu sehen. Doch Aydens Wachen hatten nicht deshalb ihre Waffen noch nicht gezogen, weil sie schlecht waren, sondern weil sie nur Ayden und die Sklaven zu verteidigen hatten und nicht ihn. Doch Kosta hütete sich, dies Takona unter die Nase zu reiben.

"Ts, ts, ts", meinte er stattdessen mit einem selbstbewussten Tadel. "Lady, Ihr solltet doch wissen, dass ich niemals alleine unterwegs bin. Denkt Ihr wirklich, ich wäre so wagemutig, alleine auf Euch zuzukommen, wenn ich nur die paar Wachen auf meiner Seite hätte? Ich weiss, wie mächtig ihr seid."
"Du kannst aufhören Süssholz zu raspeln. Hier ist niemand zu sehen, der dich beschützen könnte."
"Genau", grinste Kosta selbstbewusst. "Niemand ist zu sehen." Nun geriet Takona doch etwas ins Stocken und musterte ihn skeptisch.
"Du spielst nur", warf sie ihm nur halb überzeugt zu. Kostas Grinsen wurde breiter und er stiess eine Pfeifmelodie aus, die im Mausviertel ein Erkennungszeichen war. Innerlich flehte er jedoch die Dunkelheit an, dass sie Sano schnell genug hatte sein lassen. Das warten auf eine Antwort dehnte sich auf einen nervenzermürbenden Herzschlag aus, einen zweiten, einen dritten und schliesslich war die erlösende Antwort ganz in ihrer Nähe über ihnen zu hören. Ein zweiter Erkennungspfiff folgte und immer mehr, bis schliesslich unverkennbar zu hören war, dass der ganze Platz umkreist war. Womöglich waren Takonas Leute noch immer in der Überzahl, doch das war schwer abzuschätzen. Entsprechend unsicher schauten sie sich auch nach den unsichtbaren Pfeiffern um. Nur die Königin fixierte ihn mit einem durchdringenden Blick.

Charmant lächelnd gab Kosta seine Geisel frei, behielt jedoch ihren Dolch und verneigte sich galant vor der Unterweltchefin. "Lady Takona, darf ich Euch jetzt zu einer geschäftlichen Besprechung einladen?" fragte er freundlich. "Mein Onkel hätte ein überaus lukratives Angebot für Euch." Einladend bot er ihr seinen Arm an.
"Onkel?" fragte sie mit einem skeptischen Grinsen, nahm aber die Einladung an und hakte sich bei ihm unter. "Du stehst wirklich auf abartige Sachen, Iason." Mit einem jungenhaften Grinsen zuckte er etwas hilflos mit seinen Schultern. Er konnte nichts dafür. Ayden würde ganz sicher sein Onkel bleiben und nicht als Haushofmeister auftreten. Das war zu gefährlich. Kosta war nur froh, dass der Mann so ein guter Schauspieler war. So sehr er ihm auch sonst misstraute, war er sich sicher, dass er bereits mit Kaffee und Kuchen oder ähnlichem als Gastgeber auf Takona warte, um ihr ein geschäftliches Angebot zu unterbreiten.
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Ayden » Mi 17. Aug 2022, 17:53

Er wollte gerade eine dhemlanische Zeitung aufschlagen, als es an der Balkontüre klopfte. Draußen stand der Sklave, grinste und winkte ihm zu wie als hätte er gerade ein großes Kunststück vollbracht. Ayden sollte ihm von dem Balkon werfen. Wieso war der Sklave auf dem Balkon? War er etwa über die Dächer geklettert? Zudem war er viel zu schnell wieder zurück.
Gleichzeitig sandten ihm die Wachen, dass verdächtige Subjekte vor dem Hotel wären. Ayden wies sie an, Ruhe zu bewahren und zunächst nur zu beobachten. Zur Sicherheit positionierte er zwei von ihnen am Zimmereingang. Diese Verbrecher würden doch wohl nicht so dumm sein ein Nobelhotel zu stürmen. Er sollte der nächsten Wachstation senden und die Diebe alle verhaften lassen, doch für den Moment wollte Ayden wissen, was Lady Takona nun vorhatte und von ihnen wollte. Offensichtlich war die Einladung zu der Schenke nur eine Finte gewesen. Es schien so, als könnte Ayden dem Treffen nicht entgehen.
Ayden legte einen Schutzschild um sich, sah von der Balkontüre aus zu was sich unten vor dem Gasthaus zutrug. Zwei Frauen traten auf und unterhielten sich mit dem Sklaven. Er war ausgezeichnet darin sich zu verstellen, das wurde wieder einmal klar. Die schlankere der beiden Frauen ging Kosta daraufhin besonders an und als er sie kühl beleidigte, stürzte sie sich gleich wütend auf ihn. Ayden beobachtete dies noch alles ruhig. Er sah keinen Grund jetzt einzugreifen, wenn Kosta augenscheinlich eine Beziehung mit den zwei Frauen besaß. Allerdings kein so gutes wie er vorgegeben hatte.
Geschickt packte der Hayllier die Frau, hielt ihr einen Dolch an die Kehle. Schnell gab die Frau jede Wiederwehr auf. Das war nicht das erste Mal, dass der Sklave dieses Manöver angewandt hatte, dachte der Prinz bei sich. Timaris musste ihn zu einem Spion ausgebildet haben. Dessen war Ayden sich nun ziemlich sicher.

Der Krieger erklärte, dass er Verstärkung hätte und meinte damit offensichtlich mehr als die Wachen. Woher hatte er zusätzliche Männer aufgetrieben? Weitere Beziehungen, die er nicht erwähnt hatte? Ayden hätte sich wesentlich wohler in dem Netz der Intrigen am Hof der Königin gefühlt. Dort waren die Gegner, die er für wichtig genug erachtete und selten ereiferten sich diese Personen in Messerspielen wie hier. Hier unten in den Straßen kamen die Entscheidungen schneller und die Ergebnisse waren endgültiger. Kein Raum zum Manövrieren. Wäre er nicht als Asar aufgewachsen, wäre er einer dieser Unterweltbosse geworden? Nein, er hätte sich niemals mit so niedrigem Profit zufrieden gegeben. Es gab nur einen Weg und der war noch oben.
Der sklave pfiff derweil und eine Reihe anderer Pfiffe antworteten bald, signalisierten Takona, dass er nicht alleine war. Kosta schien sich nun sicher genug zu fühlen die Frau loszulassen. Natürlich, er konnte Leute als Geiseln nehmen, doch wehe wenn Ayden das tat. Der Sklave war seltsam. Ella sah Ayden nirgendwo, was wohl auch besser so war.
Der Sklave lud Lady Takona zu Gesprächen ein und so wartete Ayden bis die beiden ins Hotel gekommen waren. Im Zimmer standen noch Speisen und Getränke parat, die der Prinz bestellt hatte. Er hatte sich Takona anders vorgestellt, nichts destrotrotz verneigte er sich charmant vor der kleinen, etwas molligen Frau.
"Schön euch endlich kennenzulernen. Iason hat schon viel von euch erzählt", sagte er. Vorhin hatten sie den Sklaven unten 'Iason' genannt und Ayden passte sich automatisch an. "Wie geht es Ella? Sie ist ein sehr aufgewecktes Mädchen."
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Kosta » Mi 17. Aug 2022, 18:22

Prinz Asar war wirklich ein Meister darin, anderen ein anderes ich von sich vorzugaukeln und er stieg gekonnt in die Situation ein. So liessen die Wachen sie auch eintreten. Beziehungsweise ihn, Takona, die Dürre, bei der ihm einfach nicht mehr in den Sinn kam, ob er sie kannte oder nicht und einen der bulligen Leibwächter der Königin. Zum Glück war es nicht nötig, die anderen Leibwächter aufzuhalten, denn Takona bedeutete ihnen von selbst, dass sie draussen bei Aydens Wachen warten sollten. Dann wurde die Türe hinter ihnen geschlossen.

"Lady Takona, darf ich dir meinen Onkel, Prinz Elajah vorstellen?", führte er die Königin galant in den Raum und verneigte sich noch einmal. "Onkel, dies ist Lady Takona."
"Onkel, hmmmm?" schmunzelte die Königin, genoss jedoch sichtlich, dass man ihr soviel Ehrerbietung entgegen brachte. Ayden hatte sich nämlich ebenfalls formvollendet vor ihr verneigt und Kosta mit seinem anderen Decknamen angesprochen. Der Pirat war richtig stolz auf den Haushofmeister. Das war natürlich bescheuert. Dennoch machte es ihm irgendwie Spass, obwohl die Situation so brenzlig war. Vielleicht auch gerade deswegen. "Da Iason noch gar nichts von Euch erzählt hat, nehme ich an, dass ihr lediglich ein Bekannter seid und nicht wirklich zu seiner Gruppe gehört. Ella..." Weiter kam sie nicht, da die dünne Lady, deren Kopf vor Wut immer röter geworden war, es nicht mehr aushielt und zornig zu geifern anfing.

"Lass dich bloss nicht von denen einlullen Takona", schimpfte sie. "Das ist nicht sein Onkel und auch kein Bekannter." Kosta, der sich inzwischen an Aydens Seite, respektvoll etwas hinter ihm, gestellt hatte, spannte sich an, bereit den Dolch, den er der Frau abgenommen hatte, in deren Kehle zu schleudern, wenn es sein musste. "Der gehört sehr wohl zu Iason und seinen miesen Verräter." Kosta seufzte innerlich auf, dass Ayden nicht als Haushofmeister von Hayll erkannt worden war. Gleich darauf fragte er sich, was die wütende Hexe denn meinte. Wie sie auf die Idee kam, dass Ayden zu der Mannschaft der 'E' gehören würde.
"Du traust dich ja was, Iason, hier einfach so wieder mit dem hier durch Garois spazieren zu gehen. Du stiehlst unseren Schmuck und bringst die Hälfte unserer Leute hinter Gitter und der hier murkst sie einfach ab. Du hast Piru getötet, du blonder Mistkerl! Meinen Gefährten! Doch jetzt ist Schluss damit. Ihr werdet dafür büssen. Takona wird..."
"Halt den Rand, Muriel", fuhr die Königin der Hexe barsch an und verpasste ihr eine Ohrfeige. "Du wirst mir nicht sagen, was ich tue und du wirst mich noch nicht einmal mitten im Satz unterbrechen, du unverschämtes Luder."

Kosta fiel es wie Schuppen von den Augen. Die Rothaarige. Wenn jetzt auch die Braunhaarige. Sie musste die Haare gefärbt haben, damit sie nicht ebenfalls von der Stadtwache gesucht wurde. Und Ayden... er schien mit seinem Sohn verwechselt zu werden. Leto hatte erzählt, wie Kayne mit blutigem Schwert zum Schiff zurück gekommen war. Und wenn Piru derjenige war, zu dem Kosta nun die Schlüsse zog, war der Krieger Besitzer eines zwielichtigen Bordells gewesen. Einer von denen man annahm, dass er mit jungen Mädchen handelte. Sehr jungen Mädchen. Kein Wunder hatte Kayne ihn aufgespürt und getötet.
"Ihr seid selber schuld, wenn ihr so blöd seid, eure heisse Ware in harmlosem Kinderspielzeug zu verstecken", konterte Kosta herablassend. Er konnte diese Muriel nicht ausstehen. Und andererseits wollte er Ayden informieren, was vorgefallen war. "In Kinderspielzeug, das dann auch noch jeder kaufen kann. Und wenn Piru genau so unverschämt zu meinem Onkel war, wie du jetzt zu mir, wundert es mich nicht, dass er mit einem Schwert aufgeschlitzt wurde. Prinz Elaja duldet nämlich keine Respektlosigkeit", brüstete er sich mit seinem starken, dominanten Onkel. Selbst wenn er dafür womöglich erneut hart von ihm gemassregelt wurde, so wie Takona Muriel in ihre Schranken gewiesen hatte. Was vielleicht gar nicht so schlecht wäre. Dann wären Ayden und Takona auf der gleichen Höhe und konnten als Erwachsene reden und miteinander handeln. Muriel müsste dann schweigen und Kosta konnte sich als guter Kammerdiener hervortun und Wein kredenzen. "Wenigstens kann Piru so nicht mehr mit kleinen Mädchen handeln."
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Ayden » Mi 17. Aug 2022, 18:24

Der Sklave hatte Takona und ihre Begleiterin ins Zimmer geführt, aber die anderen waren inzwischen draußen geblieben, was Ayden begrüßte. Die schlanke Begleiterin trug recht helle Juwelen und auch die von Takona reichten nicht an Aydens eigene rote Juwelen heran. Er vertraute nicht darauf, dass diese Verbrecher es beim Reden belassen würden, doch wenn, so wäre er vorbereitet.
Charmant hatte er die beiden begrüßt. "Es ist mir eine Ehre, Lady Takona."
*Sei bereit mir alle mir unbekannten Begriffe und Namen sofort und ohne meiner Nachfrage zu erklären*, sandte er dem Sklaven pfeilschnell auf einem geschützten Speerfaden. Wenn sie den letzten Teil ihrer Maskerade noch aufrecht erhalten wollten, brauchte Ayden Informationen und er brauchte sie schnell.
Denn Lady Takona begann sofort von einer Gruppe zu sprechen, der Kosta, beziehungsweise Iason, angehörte. Was für eine Gruppe? Ayden legte sich noch seine Worte zurecht, als die Begleiterin abrupt wütend ausfallend wurde und sich gleich mit ihrem Zorn an den Prinzen wandte. Hatte sie ihn erkannt? Ayden spannte sich an. Er hatte vorhin ihre Reflexe gesehen beim kurzen Gerangel mit Kosta. Er würde schneller als sie sein....
Er spürte bereits die Konturen seines Degens in der Hand, kurz davor herbei gerufen zu werden.

Ehe die Frau weitersprach und Ayden anscheinend für einen Komplizen des Sklaven hielt. Lächerlich. Aber wenigstens war seine Tarnung noch nicht aufgeflogen. Und wen sollten sie verraten haben? Offensichtlich hatte Timaris' Spielzeug bei seinem letzten Besuch in Garois einen ziemlichen Wirbel veranstaltet. Für einen Spion agierte er sehr auffällig. Ungewöhnlich.
Ayden gab in seiner Miene nichts preis, als die Frau ihn mit Vorwürfen zudeckte, dass er ihren Schmuck gestohlen und ihren Gefährten getötet hatte. Der Haushofmeister überlegte inzwischen, ob es klug war sich in die Rolle dieses fremden, blonden Mannes zu geben. Es würde davon abhängen wie Lady Takona reagierte.
Ziemlich eindeutig und mit einer heftigen Ohrfeige. Ayden wurde die Frau gleich sympathisch. Sie schien es ebenso wenig zu dulden, wenn sich die Untergebenen in den Vordergrund drängen wollten.
Der Sklave bedeckte nun seinerseits die dünne Frau namens Muriel mit Beleidigungen und Vorwürfen. Ayden zog schnell entsprechende Schlüsse. Es ging um Schmugglerwaren, die in Kinderspielzeug transportiert worden waren. Und dieser Piru hatte einen Mädchenhändlerring betrieben.
"Und wenn Piru genau so unverschämt zu meinem Onkel war, wie du jetzt zu mir, wundert es mich nicht, dass er mit einem Schwert aufgeschlitzt wurde. Prinz Elaja duldet nämlich keine Respektlosigkeit", gab Kosta vor, womit er nicht falsch lag, wie er vorhin selbst am eigenen Leib hatte erleben können.
Ayden lächelte herablassend. "Piru stand mir im Weg. Außerdem hat er die falschen Mädchen entführt." Die Lügen kamen ihm glatt über die Lippen. "Er wurde gewarnt, dass das Geschäft mit Kindern gefährlich ist..." Er wandte sich wieder an Takona, obgleich es ihn reizte mit dieser Muriel zu spielen.
"Ihr habt die heutigen Aufstände mitbekommen. Dhemlanische Sklaven lehnen sich auf und mit ihnen viele andere. Es ist eine einmalige Gelegenheit daran zu verdienen. Wenn wir schnell handeln", lockte Ayden und führte die Gruppe zum Esstisch mit den Getränken und kleinen Speisen. "Ihr habt das Netzwerk und eure Augen und Ohren. Ich habe die Käufer. Viele entflohene Sklaven werden sich in der Stadt versteckt halten, Sklavenhändler werden versuchen ihre Ware noch schnell abzustoßen aus Angst vor weiteren Umstürzen auch hier in Raej und unzählige Gelegenheitsdiebe werden ihre eigenen Sklaven gefangen haben und verkaufen wollen. Ich weiß, mit euren zahlreichen Ressourcen könntet ihr einen Großteil von diesen Sklaven... wiederfinden. Ich kann sie außer Landes bringen, wieder aufpäppeln und zu hohen Preisen weiterverkaufen. Wir würden beide daran verdienen", schlug er vor.
Es war vollkommen übertrieben und sprengte den Rahmen von maximal zwei Dutzend Scelter um Längen, doch es würde sie auch tarnen. Es war immer gut seine wahren Absichten mit einem glaubwürdigen Nebeninteresse zu verbinden. In diesem Falle Geld zu verdienen. Die Sklaven, die sie nicht brauchten, könnte Ayden über Mittelsmänner in Hayll tatsächlich verkaufen und Takona hier am Gewinn beteiligen.
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Kosta » Mi 17. Aug 2022, 18:27

Überraschenderweise wurde er diesmal nicht für seine vorlauten Worte geohrfeigt. Vielleicht wollte er das auch nur nicht vor der Unterweltkönigin tun, um Einigkeit auszustrahlen. Oder aber er wollte ihn schlichtweg bei klarem Verstand haben, damit Kosta auch pfeilschnell wie gefordert alle Begriffe und Namen über einen Speerfaden zu erklären, sollte dies nötig sein. Etwas, was am einfachsten durch Bilder und Gefühle ging. Gleichzeitig war das auch etwas, was sehr viel Vertrauen und Hingabe benötigte. Vertrauen tat er Ayden überhaupt nicht. Dafür besass er mehr als genug Hingabe für seine Königin und sandte Ayden deshalb auch ohne zu zögern sein Einverständnis. Nicht in Worten, sondern lediglich ein intensives Gefühl des Gehorsams.

Während Ayden und Takona allmählich ins Gespräch kamen, der Prinz der Königin ein doch recht unwiderstehliches Angebot unterbreitete und Muriel in der Ecke schmollte, machte sich Kosta nun tatsächlich als Kammerdiener nützlich. Anmutig schenkte er Wein ein, schnitt etwas Käse und ordnete ihn gemeinsam mit Weintrauben einladend auf einen Teller. Beides servierte er auf dem hübschen Beistelltischchen, welches sich zwischen den Sesseln von Ayden und Takona befand. Das Gespräch wurde rasch sehr angeregt und die Königin schien nicht abgeneigt.

"Das klingt tatsächlich nach einem lukrativen Geschäft, Prinz Elajah", meinte Takona schliesslich und lehnte sich zufrieden, aber noch immer auf der Lauer in ihrem Sessel zurück. "Doch ich habe zwei Bedingungen. Ich will das Geld für jeden Sklaven, den wir liefern können im Vorhinein sehen, bevor wir ihn Euch zeigen. Und zweitens möchte ich, dass Euer... Neffe während unserer Geschäftsbeziehung bei mir bleibt. Er ist mir etwas zu umtriebig. Ich hätte ihn derweil gerne gut im Griff, damit er nicht zu... hmmm nun ja, umtriebig ist."
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Ayden » Mi 17. Aug 2022, 18:29

Während sie Wein und Käse teilten, verlief das Gespräch weiter und Ayden versuchte der Unterweltkönigin den Handel schmackhaft zu machen ehe Lady Takona endlich zustimmte. Sie wollte jedoch das Geld vorher sein.
"Das wird kein Problem sein. Ich kann euch schon eine Anzahlung geben. Als Zeichen meines Vertrauens auf unsere zukünftige Zusammenarbeit." Ayden rief einen Umschlag herbei, schob ihn über den Tisch. Es sollte genug sein, dass Takona ihn nicht nur für einen Betrüger hielt.
Auch ihre zweite Bedindung war leicht zu erfüllen. Sie wollte Kosta für die Dauer der Abwicklung haben, sie hätte ihn gerne gut im Griff. Ayden zuckte mit keiner Wimper. Er hatte keinerlei Probleme den Sklaven ihr auszuliefern. Im Gegenteil, er hatte ja nach einem Weg gesucht ihn loszuwerden. "Natürlich, Lady Takona. Er wäre außerdem ein ausgezeichneter Mittelsmann", stimmte Ayden zu und gab dem Sklaven einen Wink, dass er Takonas Glas auffüllte. Der Prinz nahm selbst einen Schluck, dachte kurz nach ehe sein Blick wieder zu Muriel wanderte.
"Es würde mich freuen, wenn ich im Austausch mit eurer Begleiterin sprechen könnte. So ist gewährleistet, dass wir auch ganz sicher in Kontakt bleiben..." Ayden lächelte Muriel seiden an. Vielleicht erhielt er doch noch seine Gelegenheit mit ihr zu spielen. Takona schien Muriel nicht sehr bedeutsam, denn sie stimmte ebenfalls zu und danach konnten sie sich weiter über die Details unterhalten ehe sie einen Handel abgeschlossen hatten. Der Prinz hoffte, es würde sich bezahlt machen und sie würden rasch an Scelter Sklaven geraten. Er würde die bereits gekauften voraus schicken, damit Timaris nicht länger warten musste.

Die Damen gingen nach einer Weile wieder und Ayden hatte noch Gelegenheit genauer mit dem Sklaven zu sprechen. Er sollte Takona bei Laune halten und dafür sorgen, dass die richtigen Sklaven nach Hayll kamen. Ayden hätte gerne noch ausgeforscht woher Kosta so viele Verbindungen hatte, doch es blieb nicht viel Zeit bis die Unterweltkönigin den Sklaven mitnahm und dafür Muriel bei Ayden ließ. Er würde ihr schon noch Benimm beibringen...
Tage verstrichen in denen Ayden weiter den Sklavenhandel oranisierte, Muriel ihre unverschämte Art büßen ließ und weitere Informationen aus Dhemlan zu bekommen versuchte. In einer Zeitung las er im Detail über die Parade und erfuhr so welche Königinnen Sion als Gefangene präsentiert hatte. Unter anderem Durathiel Mealu. Genau die deren Blut sie brauchten. Das wäre ihre Chance gewesen. Wenn sie nur jemanden bei der Parade gehabt hätten... eine weitere verstrichene Gelegenheit.
Die Straßen in Garois waren weiterhin unruhig. Man wartete auf eine Reaktion im Süden Raejs und ob sich dort etwas ändern würde, wo der Süden Raejs schließlich von Sion unterstützt wurde. Es war in einer dieser Informationen, dass Ayden erfuhr, dass Zorya nach Loraka kommen würde. Sie würde nach Raej kommen! Ayden starrte auf den ins Hotel geschmuggelten Bericht.
Es war eine einmalige Chance. Er würde mit Zorya reden können. Er würde dafür sorgen, dass sie das Gegenmittel für Timaris herausrückte, er musste!
Ayden eilte zurück in sein Schlafzimmer, stieß Muriel aus dem Bett. "Zieh dich an, Hure. Du kannst zurück zu deiner Herrin", sagte er ihr barsch. Sie hatten bereits viele Sklaven nach Hayll verschifft und das Geschäft war nahezu abgeschlossen. Ayden rief eine Geschenkschatulle mit einem kostbaren Armband herbei. "Gib ihr das", befahl er. "Danke ihr für einen wunderbaren Tausch." Er lächelte auf Muriel herab.
Nachdem er die Hexe hinausgeworfen hatte, bereitete Ayden sich eilig für eine weitere Reise vor. Er wusste noch nicht genau wie er nach Loraka kommen würde oder wie er sich verbergen würde, doch er durfte diese Chance nicht entwischen lassen. Es war vielleicht Timaris beste Chance auf ein Gegengift! Ayden kümmerte sich nicht um das Risiko. Es war in seinem eigenen Interesse, dass Timaris überlebte, sagte er sich.
Der Prinz packte eine kleine Tasche. Er wollte sein Püppchen beauftragen ihm einen Führer durch den Süden Raejs zu beschaffen. Außerdem würde er sein Aussehen stärker maskieren müssen. Vielleicht gar seine Haare schwarz färben. Gerade, als er nach unten gehen wollte, kam ihm auf der Treppe Kosta entgegen. Ayden versperrte mit dem lässigen Abstützen seines Armes an der Wand den Weg der Treppe.
"Du lebst ja noch. Ich bin überrascht", sagte er. Es kam gerade zu einer äußerst ungünstigen Gelegenheit. "Ich habe beschlossen dich zurück nach Shalador zu schicken, Neffe. Wir haben hier alles was wir brauchen."
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Kosta » Mi 17. Aug 2022, 18:33

Ayden überschlug sich förmlich, den Bedingungen Takonas zuzustimmen. Besonders dem Teil, wo Kosta ausgeliefert werden sollte. Überraschend kam es nicht, doch Kosta fand schon, dass er etwas sehr schnell zustimmte. Stören tat es ihn jedoch nicht und ein Teil von ihm genoss es sogar ganz verstohlen, so in Takonas Bett verkauft zu werden. Vorallem aber konnte er so einerseits dem Handel und Timaris dienen und andererseits gäbe ihm das eine gute Gelegenheit schlussendlich heimlich zu verschwinden, damit er zu Zucker konnte.
Prinz Asar war jedoch schlau genug, ebenfalls eine Geisel zu fordern. Muriel sollte bei ihm blieben. Sehr gut. Zumindest, wenn er mit ihr so umging, wie ihm sein Ruf vorauseilte. Muriel hätte dies tausend Mal verdient. Kinderspielzeug für Helerware zu missbrauchen und junge Frauen zu verschachern, war einfach nicht zu akzeptieren.

"Sie wird zufrieden sein", versprach Kosta artig, als Ayden und er noch einmal kurz alleine waren. "Es tut mir sehr leid, Onkel, dass ich Euch so viele Scherereien bereitet haben. Es war mir eine grosse Ehre, Euch dienen zu dürfen. Ihr seid ein sehr beeindruckender Mann." Kosta verneigte sich ehrerbietig und meinte es vollkommen ernst. Ayden war sehr intelligent und es war faszinierend zu beobachten gewesen, wie der Prinz rasch auf die jeweiligen Situationen eingestellt hatte. Timaris hatte sich wirklich einen guten Haushofmeister erwählt. Hinzu kam noch, dass Ayden absolut umwerfend aussah und so schön herrlich dominant war. Schade, dass er sich so absolut gar nicht für Männer interessierte.

Zum Glück unterbrach Takona ihn bald in seinen törichten Abschiedsgedanken und forderte ihn auf, mit ihr zu kommen. Nach einer letzten Verneigung vor Prinz Asar, folgte er der Königin anmutig aus dem Gasthaus. Draussen forderte sie ihn auf, seine Leute zurück zu zu rufen. Kosta spürte Sano ganz in der Nähe und sandte ihm einen entsprechenden Speerfaden, dass alles in Ordnung sei. Er würde die nächsten paar Tage bei Takona bleiben und alles wäre friedlich gelöst worden.

Kaum waren sie jedoch in Takonas Unterschlupf, wurde er an den Haaren in ihr luxuriöses Schlafgemach gezerrt, wo sie ihn für die Aufruhr, die er verursacht hatte, hart und brutal bestrafte. Winselnd flehte er um Gnade, die sie ihm gerne gewährte, sofern er sich ausgiebig bei ihr entschuldigte, was Kosta dann natürlich hingebungsvoll tat.
Dieses Spiel wiederholte sich in den nächsten Tagen öfters. Takona fand allerlei unwichtige Gründe, warum sie ihn bestrafen konnte und warum er sich dann innig bei ihr entschuldigen sollte. Nur dass er seine Tätowierung nicht mehr hatte und auch nicht durch abwaschen von Schminke wieder zum Vorschein kam, verärgerte sie wirklich. Das überraschte Kosta etwas. Er hätte nicht gedacht, dass ihr das wichtig wäre. Aber anscheinend hatte es ihr gefallen, wie der Drachen seine Männlichkeit gefangen und gefesselt hielt. Etwas dem Takona nun mit dünnen Seidenschnüren Abhilfe schaffte.

Die nächsten Tage sah Kosta jedenfalls kein Tageslicht mehr. Es war auch sehr schwierig gewesen abzuschätzen, wieviel Zeit vergangen war, da er auch keinen regelmässigen Tagesablauf hatte. Takona wollte ihm nicht erzählen, wieviele Tage vergangen waren. Dafür erzählte sie ihm von ihren Geschäften mit Ayden und dass alles hervorragend laufen würde. Das war gut.
So war er auch entsprechend überrascht, als er von Takona auf einmal auf die Strasse gesetzt wurde. Eigentlich hatte er gedacht, dass sie ihn wieder in ihrem Bett haben wollte, weswegen er wieder etwas Safframatte zu sich genommen hatte. Denn Takona war nicht nur äusserst fordernd, sondern entsprach nicht so ganz seinem Geschmack. Etwas orientierungslos blinzelte er ins Sonnenlicht und wusste für den Moment nicht, was er tun sollte. Eigentlich hätte er jetzt verschwinden sollen. Doch es hat geheissen, sein Onkel warte auf ihn. Warum denn? Kosta hatte damit gerechnet, dass ihn ganz gerne hier zurück lassen würde. Das hatte er nutzen wollen. Doch in seinem momentanen Zustand, gekleidet in ein verführerisches Seidenhemd und enger Hose, war es wohl das beste, wenn er erst irgendwie seinen Rauschausschlief und das Safframatte in seinem Körper loswurde.

Leider versperrte ihm prompt Prinz Asar den Weg, als er sich in sein Zimmer schleppen wollte. Er tat es auf lässig arrogante Weise, die Kosta unwillkürlich einen Lustschauer über den Rücken jagte. Bemüht seinen Atem zu kontrollieren, blickte er zu dem Adligen auf. Er sah besser aus denn je.
"Onkel", kam es etwas zu ergeben über seine Lippen. Er senkte seinen Kopf, damit Ayden ihm nicht in den Augen ansehen konnte, dass er unter Drogen stand. Ausserdem ging verneigen gerade auch nicht hier auf der Treppe, weil es schlicht zu eng war. Zumindest kam es Kosta so vor.
"Das war doch der Sinn der Sache. Dass die Mittelsleute nach Beendigung des Handels wieder zurück kehren. Oder?" fragte er unsicher. Hatte Ayden Muriel etwa getötet? Kosta hoffte es? Oh, er musste ins Bett. Die Nähe des Prinzen machte ihn ganz kribbelig. Dazu brauchte es normal noch nicht einmal ein Körnchen Safframatte. Entsprechend war es jetzt um so schlimmer. Auch wenn Kosta wirklich nicht viel genommen hatte.
"Ihr schickt mich zurück, Onkel?" fragte er dann aber hellwach, fast schon aufgedreht, als ihm eine Ahnung kam, was Aydens Worte bedeuten mochten. "Alleine? Was ist mit Euch? Kommt Ihr nicht mit?" Dabei war es doch nun alleroberste Priorität, dass Ayden so schnell wie möglich wieder an Timaris Seite kam, um ihr in diesem Krieg beizustehen und ihr zu helfen, das Territorium zu regieren." Dass Ayden womöglich fliehen wollte, kam ihm nicht in den Sinn. Schliesslich gehörte er dem Blutdreieck an.
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Ayden » Mi 17. Aug 2022, 18:34

Der Sklave senkte den Kopf. Er trug andere Sachen. Kleidung, die einem Lustsklaven mehr zugute stehen würden. Ayden konnte sich ausmalen wofür Takona ihn benutzt hatte und es war dem Prinzen recht einerlei. Vielleicht wurde der Sklave dadurch wieder ein wenig gehorsamer. Ayden wollte nicht mit ihm lange diskutieren, was ohnehin beleidigend für den Haushofmeister war. Timaris und ihre Sonderregeln für ihre geliebten Sklaven waren ihm schon lange ein Dorn im Auge.
"Ja, natürlich", antwortete Ayden geflissentlich auf die Frage, dass die Mittelsleute ja selbstverständlich nach Ende des Geschäftes zurückkehren würden. Genaugenommen war sich Ayden darin nicht so sicher gewesen. Er hatte Muriel nur deshalb nicht getötet, weil er das Risiko nicht hatte eingehen können diesen Handel zu gefährden. Womöglich hatte Takona ähnlich gedacht, er wusste es nicht.
Er informierte den Sklaven rasch, dass er so schnell wie möglich aufbrechen würde, was diesen prompt zu weiteren nervigen Fragen veranlasste. Fragen, die Ayden sicher nicht hier im Treppenflur beantworten sollte.
So packte er den Krieger und zog ihn mit sich nach oben ehe er die Zimmertüre wieder öffnete und Kosta hinein stieß.
"Ich habe hier in Raej noch etwas zu erledigen wozu ich dich nicht benötige", erklärte er. "Du reist alleine zurück mit den letzten Sklaven und sorgst dafür das alles gut verläuft. Hast du verstanden?", schärfte Ayden ihm ein. "Ich komme nach sobald ich kann." Der Prinz legte ein Hörschild um sie herum.
"Reise so zurück wie wir auch gekommen sind. Ich nehme an, bei Lady Takona ist alles gut verlaufen."
Ayden wollte dem Sklaven bestimmt nicht sagen was er vorhatte, obwohl er realisierte, dass Kosta sich im Süden Raejs auskannte und eigentlich der richtige Ansprechpartner war. Doch er war auch Timaris' Lakai und so würde der Prinz sich hüten dem Sklaven etwas zu verraten, da dieser zielsicher alles Timaris weitererzählen würde. Es war erfrischend genug gewesen den Spion die letzten Tage nicht um sich gehabt zu haben.
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Kosta » Mi 17. Aug 2022, 18:36

Muriel lebte noch? Ach, wie schade. Kosta konnte nur hoffen, dass sie daraus ihre Lehre gezogen hatte. Entweder das oder sie würde auf Rache sinnen. Er musste also aufpassen, sollte er je wieder einmal nach Garois kommen. Erst einmal hatte er ja etwas anderes vor. Und Prinz Asar hatte auch einen Plan für ihn. Einen Plan für ihn und einen ganz anderen für sich, den Kosta sofort hellhörig werden liess. Wenn er die Wachen und ihn mit den Sklaven zurück schickte, wer passte dann auf ihn auf? Und was noch viel wichtiger war, warum wollte Ayden nicht an Timaris' Seite zurück?

Fragen die allerdings nicht hier auf dem Gang beantwortet werden sollten, wie auch Prinz Asar fand. Dieser packte ihn hart am Oberarm und zerrte ihn mit sich. Sofort loderte feurige Lust in Kosta auf und er musste sich beherrschen, nicht aufzustöhnen. Dennoch entwich ein leises Keuchen seinen Lippen. Überaus willig liess er sich von dem Prinzen weiter durch den Gang zerren und in seiner Hose zog und spannte es inzwischen mehr als nur ein bischen. Sein Atem ging schwer, als er von Ayden geschubst in ihr Zimmer und er leckte sich fahrig über seine Lippen. Gütige Dunkelheit, er brauchte dringend einen Moment für sich. Aydens Anwesenheit und vorallem seine Berührungen, so abschätzig sie auch sein mochten, halfen ihm gerade nicht weiter.

Dabei war er sich durchaus bewusst, dass Ayden keinerlei Interesse an ihm hegte. Er würde ihn wohl viel eher totprügeln, wenn er ihm zu nahe käme. Also versuchte er sich zu beherrschen, schlang die Arme um sich, wie als wolle er sich festhalten. Dabei war ihm so kribbelig zumute. Mit leicht geweiteten, glänzenden Augen und etwas geöffnetem Mund hörte er Ayden willig zu, wobei er etwas Mühe hatte, gedanklich beim Thema zu bleiben. Energien tobten in seinem Körper und er wollte sich gerne ausgiebig bewegen.

"Ich habe verstanden", nickte er artig, was aber natürlich überhaupt nicht hiess, dass er sich auch daran halten würde. Wenigstens verpasste ihm die Erwähnung von Takona, und ob alles gut verlaufen, sei einen Dämpfer und er fühlte sich für den Moment nicht mehr ganz so hitzig. Angeekelt verzog er kurz seinen Blick, bevor er schliesslich erneut nickte.
"Ich denke schon. Wieviel Zeit ist denn vergangen?" Fahrig strich er sich durch sein blondes Haar. "Ich konnte leider keine Neuigkeiten erfahren. Sie hat mich nie aus ihrem Zimmer rausgelassen und war auch nicht sonderlich gesprächig." Sondern anderweitig fordernd. "Nur etwas hat ihr nicht so gefallen", musste er grinsen. "Dass ich meinen Drachen nicht mehr habe. Ich habe ihr gesagt, dass ich den extra für Euch habe wegmachen lassen, solltet Ihr mit Eurem Zeichen versehen wollen." Verschmitzt klimpert er mit den Wimpern.

Dunkelheit, nein, das sollte er nicht tun. Rasch trat er einige Schritte zurück, senkte wieder seinen Kopf und schloss seine Finger zu Fäusten. Nicht an den besitzergreifenden, gutaussehenden, charismatischen Ayden denken. Nein, nein, nein. Denk an Takona. Das lässt dich ruhiger werden. Denk daran, wie hässlich sie nackt ist. Dabei war sie eigentlich gar nicht so hässlich. Kosta stand eben nur nicht auf dralle Frauen. Timaris, sie war wunderschön. Nein, schon wieder falscher Gedanke.
"Nur was ich nicht verstehe", versuchte Kosta sich zu beherrschen und hob den Blick wieder. "Was ist derart wichtig, dass Ihr ausgerechnet in dieser Zeit, nicht an ihrer Seite sein wollt?" Ayden war der Haushofmeister, gehörte zum Blutdreieck. Alles in ihm müsste doch eigentlich danach schreien, bei Timaris sein zu können, um sie zu unterstützen. Kosta konnte sich nicht vorstellen was und er begann sich zu fragen, ob Ayden die Situation verkannte. Das konnte er kaum glauben. "Was ist es, das Ihr nicht anderen zu erledigen überlassen könnt?" Nein, Kosta würde Ayden sicherlich nicht alleine hier lassen und wenn er ihn zur Not gegen seinen Willen zurück nach Draega schleifen musste. Etwas, was eigentlich unmöglich war. Und ausserdem hatte er ja auch nicht vorgehabt, nach Draega zurück zu kehren. Ah, er brauchte Sex. Dann würde er hoffentlich wieder klar denken können.
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Ayden » Mi 17. Aug 2022, 18:37

Es war nicht mehr weiter überraschend, dass der Sklave es nicht sein lassen konnte seine Meinung zu allem abzugeben und Aydens Befehle sofort zu hinterfragen. Zwar blickte Kosta den Prinzen mit großen Augen an und nickte zuerst gehorsam, doch damit war es nicht genug. Wenigstens beantwortete er Aydens Fragen nach Lady Takona, wobei der Sklave leicht abwesend wirkte. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm, aber der Haushofmeister war schon in Gedanken bei Zorya und wie er sie hereinlegen könnte, als dass er dem Sklaven viel Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Es war nicht weiter überraschend, dass dieser nichts neues wusste. Grinsend meinte er, dass er die ganze Zeit im Bett verbracht hätte und Takona hätte es nicht gefallen, dass er die Tätowierung nicht mehr gehabt hatte. So dass er frei wäre für Ayden ein neues Zeichen anzunehmen. Er blickte ihn verschmitzt an. Ayden sah kurz irritiert zurück ehe ihm das Verhalten des Kriegers bewusst wurde. Die glänzenden Augen, die offene Haltung und Gesten...
Bevor er länger darüber nachdenken konnte, hatte der Sklave den Blick gesenkt. Dann begann er mit seinen nur zu erwartenden Einwänden. Eine lästige Unart, die Timaris ihm ruhig hätte abtrainieren können, aber verständlich, dass er sie als Spion besaß. Aber Ayden konnte nicht riskieren dem Sklaven auch nur irgendwelche Hinweise zu geben. Kosta fragte nach, was so wichtig wäre, dass er nicht an Timaris' Seite sein wollte.

"Du hinterfragst mich?", fragte Ayden leise drohend. "Du tust was ich dir sage und das ist alles. Mehr musst du nicht wissen. Vergiss deinen Platz nicht." Er trat näher, um den Sklaven zurecht zu weisen. "Und du wirfst mir nicht vor, dass ich sie vernachlässige." Die Worte des Sklaven hatten ihn sehr an Timaris erinnert. So hatte sie auch immer angefangen, wenn er gedrängt hatte mehr wegen ihrer Vergiftung zu tun. Dass er bloß seine Aufgaben als Haushofmeister tun und an ihrer Seite sein sollte. Als ob seine Aufgaben nicht auch beinhalteten sie zu retten. Wenn sie starb, war er kein Haushofmeister mehr. Darüber machte Ayden sich keine Illusionen. Wenn sie starb, würde Sion nach Hayll drängen. Timaris wollte dem Herrscher jedoch kein Stück entgegen kommen oder mit ihm in Kontakt treten. Eher würde sie aus Stolz sterben. Nun... Ayden hatte anderes im Sinn als das zuzulassen.
Da brauchte er auch keinen unterwürfigen Sklaven, der ihm die Ohren über das richtige Verhalten zudröhnte.
"Dass ich hier bleibe, könnte ihr helfen. Ich brauche dich aber nicht dafür, also kehre baldigst zurück und.."
Aydens Blick war für einen Moment nach unten gewandert und hatte die Erregung des Sklaven festgestellt.
"Takonas Safframatte oder gefalle ich dir?", fragte er mit einem verwegenen Grinsen. Er griff nach einer losen Haarsträhne des Haylliers, strich sie ihm langsam wieder zurück. "Sei ein braver Neffe und gehorche meinen Anweisungen. Umso schneller kann ich zurückkehren. Meinst du nicht auch?", fuhr er mit dunklem Timbre fort. Er ließ die Strähne wieder los, sah dem Krieger in die Augen. Ayden hatte keinerlei Probleme den Zustand des Sklaven sofort auszunutzen.
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Kosta » Mi 17. Aug 2022, 18:39

"Nein, Prinz", schüttelte er seinen Kopf und wurde ganz angespannt, bei dem drohenden Tonfall des Haushofmeisters. Kosta spürte, dass er es wieder zu weit trieb und den Mann zu sehr reizte. Bald würde er ihn wieder schlagen, wenn ihm sogar noch mehr antun. Es war bisher nur Prinz Asars Zurückhaltung zu verdanken, dass er Kosta nicht noch mehr bestraft hatte. Wenn es hart auf hart kam, wusste der Sklave nicht, ob er lange genug überleben konnte, um zu fliehen. Doch seine Treue zu Timaris liess ihn weiter bei Prinz Asar bleiben. Trotz der Gefahr. Und Aydens Treue zu seiner Königin, hielt ihn zurück, Kosta für seine Unverschämtheiten büssen zu lassen. Stattdessen verwies er ihn auf seinen Platz. Innerlich stöhnte Kosta lustvoll auf. Sein Platz wäre auf den Knien zu Aydens Füssen. Ob...? Nein, er musste sich beherrschen.

"Weder hinterfrage ich Euch noch werfe ich Euch vor, dass ihr sie vernachlässigt", brachte er gepresst hervor. "Es tut mir Leid, sollte es so gewirkt haben. Ich frage Euch ganz ehrlich, was so wichtig ist, dass ihr nicht an ihre Seite eilen könnt? Es hat mit ihr zu tun, nicht wahr?" dämmerte ihm. "Ihr wollt etwas für sie tun, was sie nicht genehmigt. Deswegen soll ich nichts darüber wissen. Nicht weil ich ein Sklave bin." Kosta schien der Wahrheit sehr nahe gekommen zu sein, denn Prinz Asar kam weiter auf ihn zu und lenkte ihn ziemlich erfolgreich ab.

"Mein Safframatte", hauchte erschaudernd. Ayden sollte wissen, dass er nur sauberes Zeug geschluckt hatte und bald wieder einsatzfähig war und nicht an Nachwirkungen leiden würde. "Aber vorallem seid Ihr schlichtweg atemberaubend." Seine Augen weiteten sich angstvoll, als Ayden so zärtlich durch sein Haar strich. Der Prinz stand nicht auf andere Männer. Wenn er also so zärtlich wurde, konnte es nur gefährlich werden. Kosta sollte zurück weichen, auf Abstand gehen. Stattdessen konnte er sich nur gerade mal beherrschen, sich nicht in Aydens Hand zu schmiegen.
"Ja, Onkel", hauchte er benebelt. Das Blut rauschte heiss durch seine Adern, pochte hart in seiner Männlichkeit. Er atmete tief durch. Aydens Duft war berrauschend. "Nein", brachte er gleich darauf verzeifelt hervor. Er durfte sich nicht davon ablenken lassen. "Nicht alleine. Ohne Wachen. Prinz... bitte..." Bitte verfahrt mit mir, wie Euch beliebt. "Nach ihr seid Ihr die wichtigste Person... für das Land. Bitte lasst mich wenigstens mitkommen, um Euer Leibwächter zu sein, wenn ich schon den Auftrag nicht für Euch übernehmen darf. Ihr solltet zurück. In Sicherheit. Sie braucht Euch."
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Re: Sklaven für Hayll

Beitragvon Ayden » Mi 17. Aug 2022, 18:49

Der Sklave begriff immer noch nicht und hörte nicht auf zu reden. Er erklärte, er hätte ihn nicht hinterfragen wollen. Wieso klang es dann genau danach? Weiterhin wollte er wissen wieso Ayden nicht sofort an Timaris' Seite eilte. Allein schon diese Ausdrucksweise... Ayden bekam wieder stärker den Drang den Hayllier zu schlagen.
"Es hat mit ihr zu tun", bestätigte er, "Aber es geht dich nichts an. Sie ist nicht das Zentrum der Welt für mich. Das betrifft nur ihre kleinen Spielzeuge wie dich." Er lächelte fies auf den Sklaven hinab, den dies jedoch nur weiter zu erregen schien. Trotz des Safframattes hatte er noch genug Intelligenz um zu erkennen, dass Ayden nicht mit Kosta über seine Pläne sprach, da die Königin sie sowieso nicht gut heißen würde.
"Erraten. Ich habe kein Interesse, dass du sofort zu ihr rennst um ihr alles zu verraten. Und du, als gut erzogenes Spielzeug, würdest dies ohne Zweifel tun." Er tätschelte die Wange des Sklaven. Kosta keuchte auf, sagte ihm mit bebender Stimme, dass er atemberaubend wäre. Der blonde Haushofmeister lächelte zufrieden. "Ich weiß..."
Er versuchte den Zustand des Sklaven zu nutzen, um ihn zu überzeugen nach Hayll zurückzukehren. Zunächst stimmte der Krieger auch zu ehe er noch einen Rest Verstand fand und widersprach. Ayden konnte nicht alleine gehen. Er wäre nach Timaris die wichtigste Person des Landes.
"Ihr solltet zurück. In Sicherheit. Sie braucht Euch."

Mit einem wütenden Knurren packte er Kosta am Nacken, zwang ihn unnachgiebig auf die Knie, wo er ihn losließ bloß um ihm einen Tritt gegen die Brust zu verpassen. "Was habe ich dir gesagt, hm?! Du sollst mir nicht widersprechen!", rief Ayden jähzornig, trat noch einmal zu so dass Kosta auf dem Rücken landete. Bestimmend drückte der Prinz seinen Schuh gegen Kostas Lendengegend, blickte drohend auf ihm hinab.
"Du gehst zurück zu ihr und du wirst ihr sagen, dass mich wichtige Geschäfte zum Wohle des Landes abhalten sofort bei ihr zu sein. Und ich will keinen weiteren Einwand von dir hören... Neffe." Ayden schaffte es das Wort so abschätzig auszusprechen als wäre Kosta die geringste Kreatur auf Erden.
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