Go to footer

Tileo





Re: Tileo

Beitragvon Eneas » Mi 6. Jul 2022, 20:41

Kosta war sofort an seiner Seite, hatte ebenfalls seinen Säbel gezogen. Sie waren eingespielte Kämpfer und es gab nicht viele Menschen mit denen Eneas sich so sicher an seiner Seite fühlte. Im Laufe der Jahrzehnte hatten sie die ein oder andere Schlacht erfolgreich geschlagen. Nicht immer ohne Blessuren und ein paar Mal hatte es wirklich übel ausgesehen, aber die Dunkelheit hielt ihre schützende Hand über sie beide und schienen ihnen das zurückzugeben was sie woanders damals bitterlich bezahlt hatten. Jetzt aber dachte Eneas nur an das vor ihnen liegende Problem und wie sie am besten damit umgingen. Erst einmal reizten und witzelten sie über die zwei Angreifer. Wütende Angreifer machten oft Fehler und deren Unvorsichtigkeit konnten sie dann ausnutzen.
Sein Freund schlug auch sofort in die gleiche Kerbe, grinste und meinte, dass Zulcano wohl Herr der Teddybären wäre. Eneas lachte, vor allem weil ihre Gegenspieler nur noch wütender drein schauten, jetzt auch zwei Krummschwerter zogen. Nun, das war weniger zum Lachen, aber die zwei wußten nicht mit wem sie sich anlegten. Trotzdem wollte der Krieger vorsichtig bleiben, Überheblichkeit hatte schon viele gute Männer ins Grab gebracht.
Aus den Augenwinkeln wollte er noch beobachten, ob Tileo und Zelika weiter hinten standen und einigermaßen in Sicherheit waren als er plötzlich das Anschwellen von Kunst spürte und da hatte die Schwarze Witwe bereits mit einem Machtball auf die beiden Verbrecher losschleuderte. Damit hatte wohl niemand im ersten Moment gerechnet, die rothaarige Frau wurde mit einem Aufschrei mehrere Meter nach hinten geschleudert, schlidderte über den Boden. Und das obwohl ein Schutzschild scheinbar das gröbste des Machtballes geschluckt hatte.

"Ihr seid in der Unterzahl", erinnerte Eneas die zwei danach, schwang den Säbel locker durch die Luft. "Gebt auf und trollt euch." Er wollte die beiden nicht unbedingt töten. Eneas hatte selbst den Teddybären mit einem Schutzschild geschützt und abgesetzt, mehr jedoch, damit das Geschenk an Tileo nicht kaputt ging.
Zunächst zog sich der Ganove auch zurück zu seiner Freundin, half ihr auf, dabei das Krummschwert schützend von sich gestreckt. Sein Gebahren änderte sich jedoch plötzlich, er grinste selbstsicher und bevor noch zwei Männer mit breiten Tätowierungen auf den Oberarmen aus einer Seitengasse kamen, wußte Eneas bereits, dass deren Verstärkung schneller da gewesen war.
Der erste warf mit Messern auf sie, die jedoch vom Schutzschild abgefangen wurden, Eneas schlug einen der Dolche beiseite. So begann der Tanz, die vier von der Teddybärenbande, wie Eneas sie gerade geistig getauft hatte, stürmten auf sie zu. Bald schon trafen die Waffen zum ersten Mal klirrend aufeinander. Einer der Kerle ging auch auf Zelika los, die sich zunächst alleine mithilfe der Juwelenkraft wehren mußte bis Eneas ihr zur Hilfe kommen konnte. Denn ab und zu mußte er auch den Teddy retten oder die Angreifer gemeinsam mit Kosta von dort weglocken wo Tileo sich versteckte und manchmal allzu naseweiß alles beobachtete.
"Warum besorgt ihr euch nicht euren eigenen Teddy?", fragte Eneas keuchend, "Hier, fang." Er warf den Teddy über die rothaarige Frau hinweg hinüber zu Kosta, der ihn geschickt auffing und mit der anderen Hand einen der Männer durch einen gekonnten Säbelstreich am Oberarm verletzte.
"Und in Zukunft-", er sprang auf das Dach des Hühnerstalles, trat dabei einem der Kerle gegen die Brust, "-benutzt einen anderen Ort zum schmuggeln und Geld waschen als einen Spielzeugladen." Ab und zu schleuderte er auch Energiebälle los, meist um einen ausgehenden gleich zurückzusenden, doch er wollte seine Kraft für die Schutzschilde aufbewahren.
Eneas rief ein Lasso herbei. "Zeigen wir denen, was Goldauge mit gemeinen Teddykopfgeldjägern machen würde", scherzte er und schwang das Lasso um einen der Männer, verstärkte es mit Hilfe der Kunst. Natürlich hätten sie den Kampf schneller beenden können, aber dann hätten hier vier Menschen ihr Leben gelassen. Das wollte Eneas nicht und dafür gab es noch weit mehr Gründe als Mitgefühl oder den Jungen zu schützen. Tote riefen viel zu viele Fragen hervor.
"Hier geht es ja tatsächlich um einen Teddybären", hörte Eneas da eine sehr vertraute Stimme, Leto sprang katzengleich vom Dach, hatte ihren Säbel bereits gezogen.
"So etwas könnte ich mir gar nicht ausdenken", bemerkte Eneas. *Bitte nicht töten*, sandte er ihr rasch, denn seine Freundin kämpfte meist lieber effektiv und schnell als dass sie noch eine lustige Schau daraus gemacht hätte.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


von Anzeige » Mi 6. Jul 2022, 20:41

Anzeige
 


Re: Tileo

Beitragvon Kosta » Mi 6. Jul 2022, 20:42

Überraschenderweise kam der erste Angriff von ihrer Seite aus und das ziemlich heftig. Da war wohl jemand wütend geworden. Kosta erschauderte innerlich und war froh, dass Zelika auf ihrer Seite stand. Mit einer wütenden Frau war nicht zu spassen und wenn sie dann auch noch eine Schwarze Witwe war, solle man wirklich auf der Hut sein. Eneas nutzte den Moment nachdem heftigen Angriff geschickt, während der Mann der Rothaarigen aufhalf, um sie zu erinnern, dass sie in der Unterzahl seien. Sie sollten aufgeben und abziehen. Kosta sah das genau so. Denn er wollte nicht kämpfen, geschweige denn jemanden töten.

Leider bekamen die Teddybärenschmuggler ausgerechnet jetzt Verstärkung, was sie zu der irrigen Annahme verleitete, sie könnten doch gegen sie gewinnen. Selbstsicher grinsend griffen sie nun an. Nun ja, dann würden sie eben eines besseren belehrt werden müssen. Rufe wurden laut, als der eigentliche Kampf begann. Waffen klirrten, die Luft roch nach Metall und Kunst und die armen Hühner in ihrem Stall gackerten aufgeregt.

Kosta und Eneas liessen sich jedoch nicht davon beirren, lachten die Diebe weiter aus, weil sie hinter Spielzeuge für kleine Kinder her waren, belehrten sie, dass man darin nichts schmuggeln sollte und verpassten ihnen eher Fusstritte in den Hintern, als sie ernsthaft zu verletzen. Allerdings konnten sie nicht zu sehr Spassen. Das konnte ganz schön riskant werden, wenn man den Gegner nicht gut genug kannte. Ausserdem waren da ja noch Zelika und Tileo, die beschützt werden mussten. Der Junge schien irgendwo noch eine Portion Mut gefunden zu haben, denn er krabbelte immer mal wieder ein Stückchen aus seinem Versteck, wohin Zelika in so lieb gebracht hatte, um alles mit grossen Augen zu beobachten.

Und der Teddy musste natürlich auch beschützt werden. Das war schliesslich Ehrensache. Er sollte ja noch immer zu einem Geschenk für Tileo werden. Eneas hatte sogar einen fellengen Schild um ihn gelegt und sie warfen ihn sich gegenseitig über die Köpfe der Diebe hinweg zu. Was diese natürlich rasend und vorallem unvorsichtig machte. So gelang es Eneas und ihm immer mehr, sie mit leichten Schnitten und harten Tritten aus dem Takt zu bringen. Bald darauf erwischte Eneas auch schon einen mit dem Lasso, dass sich unnachgiebig um den Verbrecher schlang. Rasch trieb Kosta die Rothaarige mit dem Säbel ebenfalls zu Eneas, damit er sie mitfesseln konnte.

Dann endlich kam auch ihre Verstärkung. Leto stellte überrascht fest, dass es ja tatsächlich um einen Teddybären ginge. Na was hatte sie denn gedacht? Sowas konnte man sich wirklich nicht ausdenken. Eneas Freundin sprang anmutig mit dem Säbel in der Hand vom Dach. Dann konnte sie ja jetzt übernehmen und Kosta konnte nach Tileo sehen, ob es ihm auch wirklich gut ging. Das tat es. Fast etwas zu gut und seine Augen glänzten aufgeregt.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Tileo

Beitragvon NSC » Mi 6. Jul 2022, 20:46

Zelika

Als Zelika den Aufschrei der Frau hörte, zwang sie sich dazu die Augen zu öffnen. Die Rothaarige wurde zurückgeschleudert und schlidderte über den Boden. Talos nutze die Gunst und erinnerte die beiden daran das sie in der Unterzahl waren. Der Mann schien im ersten Moment erschrocken und half seiner Gefährtin auf. Die Schwarze Witwe atmete erleichtert auf, schien es doch so, das der Kampf hiermit beendet war und keiner einen Schaden davon getragen hatte.
Leider kamen in diesem Moment zwei tätowierte Männer aus einer Seitengasse. Soviel dazu das die Angreifer in der Unterzahl waren. Sofort begann ein hitziger Kampf, Waffen klirrten und Iason und Taelos schienen sich regelrecht daran zu erfreuen, versetzten den Angreifern hier und da kleine Tritte und Schläge ohne sie ernsthaft zu verletzten. Die beiden waren sogar so dreist den Teddybären hin und her zu werfen und sich weiter über die andere Gruppe lustig zu machen.

Zelika verstärkte ihr Schutzschild und bemühte sich den Angriffen auszuweichen, immer wieder musste ihr Taelos helfen. Sie selbst hatte nie gekämpft und hatte auch keine Waffe um sich zu verteidigen daher war die Flucht momentan ihr liebstes Mittel. Immer wieder drehte sie sich von einem Schlag weg oder duckte sich, sprang zur Seite oder ließ sich fallen um genau so schnell wieder aufzustehen.
Je länger der Kampf dauerte desto größer wurde ihr Zorn auf diese Leute, der erste Schreck den sie nach ihrem Machtausbruch empfunden hatte war mittlerweile verflogen.

Aus dem Augenwinkel beobachtete sie wie Taelos einen der Männer mit einem Lasso einwickelte. Dann hörte sie die Stimme einer Frau und sie blickte hinauf auf das Dach. Dido sprang gerade mit gezücktem Säbel herunter um sich dem Kampf anzuschließen. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzte der Tätowierte Mann mit dem sie gerade kämpfte und traf sie mit seinem Säbel am Arm. Die Schwarze Witwe schrie vor Schreck kurz auf, merkte dann allerdings, dass sie nicht verletzt war. Ihr Angreifer war ob dessen sehr verwirrt. Zel fiel es wie Schuppen von den Augen, der Mann hatte seine Angriffe nicht mit Juwelenkraft verstärkt da er davon Ausging das Zel keine Juwelen trug. Er hatte ja nicht gesehen von wem der Erste Angriff mit Hilfe der Kunst ausging und ihr Netz, das sie im Laufe des Kampfes völlig vergessen hatte, wirkte noch immer. Sie musste lachen und blickte den noch immer verwirrten Mann aus verengten Augen an.

„Es ist nicht immer alles so wie es scheint“ Die Stimme der jungen Frau klang fast eisig. Noch während sie sprach sammelte sie Energie, schleuderte diese anschließend auf den Mann der es nicht mehr rechtzeitig schaffte sein eigenes Schild zu verstärken. Der tätowierte krachte gegen die gegenüberliegende Hauswand, noch bevor er sich aufrappeln konnte war Zel über ihm und rammte ihren Schlangenzahn in seinen Hals. Sie hatte nicht vor den Mann zu töten, daher pumpte sie nur soviel Gift in seinen Körper bis er zu zittern begann und anschließend gelähmt auf dem Boden liegen blieb.
Zelika leckte sich über die Lippen.
Es war ein wirklich befreiendes Gefühl die ganze aufgestaute Wut der letzten Wochen herauszulassen.
Sie wand sich von dem Mann ab ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen und schaute zu dem Versteck von Tileo. Sie hatte während des Kampfes gar keine Zeit gehabt sich um den Jungen zu kümmern da sie viel zu sehr mit ihren Angreifern beschäftigt war. Iason hatte anscheinend die gleiche Idee und schaute ebenfalls nach dem Jungen. Dieser Blickte Zelika erschrocken mit großen Augen an.
Der ängstliche Blick des Jungen versetzte ihr einen Stich ins Herz. Den Jungen verängstigen, das wollte sie sicher nicht und doch hatte sie es anscheinend getan. Die Schwarze Witwe konnte den Blick nicht länger ertragen und wand sich dem noch laufendem Kampf von Dido und Taelos zu. Iason konnte sich jetzt besser um den Jungen kümmern.
Benutzeravatar
NSC
 
Beiträge: 1045
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 12:03


Re: Tileo

Beitragvon Eneas » Mi 6. Jul 2022, 20:47

Ein überraschter Schrei ließ Eneas herumfahren. Zelika hielt sich den Arm, doch der Krieger sah kein Blut und der Angreifer mit dem Säbel schien genauso überrascht. Das Schild mußte den Schlag aufgefangen haben. War die Schwarze Witwe vorhin immer nur ausgewichen und hatte sich zurückgezogen bis Eneas ihr hatte zur Hilfe kommen können, sammelte sie nun wieder die Kunst, schleuderte einen Energieball hart gegen den tätowierten Kerl. Dessen Schild war zu schwach um sich vollständig zu schützen, er knallte gegen die nächste Häuserwand, sackte zusammen.
Was dann kam, damit hätte Eneas jedoch nicht gerechnet. Zelika rannte gleich zu dem Mann, der sich stöhnend aufzurichten versuchte. Ihr Schlangenzahn fuhr plötzlich hervor, erbarmungslos rammte die Rothaarige den Zahn in den Hals des Mannes, der sofort röchelte und zitterte. Nicht nur Tileo starrte entsetzt dorthin, doch keiner von ihnen hatte lange Zeit sich darauf zu konzentrieren. Das war überhaupt nicht gut. Eneas hätte nicht gedacht, dass Zelika so eiskalt handeln konnte, anderseits kannte er sie auch kaum. Hatten sie die falsche Sklavin befreit?
Der Krieger mußte sich dem später widmen, zunächst schlang er das Seil auch um die rothaarige Verbrecherin, die Kosta zu ihm getrieben hatte. So hatten sie rasch ein gut verschnürtes Paket vor sich. Der verbleibene Ganove erkannte bald, dass er alleine keine Chance mehr hatte, wollte Fersengeld geben. Leto eilte ihm geschwindt nach, wollte ihren Säbel nach ihm schmeißen, seufzte dann aber und streckte nur die Hand aus um die Kunst anzuwenden.

Der Gürtel des Kerles entwickelte daraufhin abrupt ein Eigenleben, wandt sich aus den Schlaufen. Die Hose glitt zu Boden was den rennenden Kerl über seine eigenen Beine stolpern ließ. Eneas lachte, steckte seinen Säbel wieder weg und eilte zu dem Verbrecher, um ihm kurzerhand die Beine mit dem Ledergürtel zu fesseln.
"Das werden ein paar feine Pakete fürs nächste Wachhaus. Ich wette auf die vier gibts nen schönes Kopfgeld", bemerkte er grinsend. Leto blieb ernster, wandte sich an Zelika und trat näher an sie heran.
"Weißt du was passiert, wenn in einer Stadt plötzlich vergiftete Menschen mit Schlangenzahn Malen auftauchen?", zischte sie kaum hörbar, "Dann werden Fragen gestellt, unangenehme Fragen. Hier sind die Leute schnell mit der Fackel und Verurteilungen bei der Hand. Du willst dich verbergen? Dann tu es gefälligst richtig."
Eneas trat zu seiner Freundin, legte ihr die Hand auf den Arm um sie zu beruhigen. Im Grunde hatte sie ja Recht, er wußte auch nicht mehr ob sie es riskieren konnten die vier am Leben zu lassen. Was wenn sie redeten und dann nach einer Schwarzen Witwe und ihren Begleitern gesucht wurde?
Am Ende kam er doch zu einem Schluß. "Wir liefern sie beim nächsten Wachhaus ab. Bis sie dort wieder aus den Zellen rauskommen, sind wir längst nicht mehr in Garois. Und reden können die viel." Er lächelte aufmunternd, hob dann den Teddy vom Dach des Hühnerstalls. "Du hättest gar nicht vorbei kommen brauchen, wir hatten ja tatkräftige Unterstützung." Eneas grinste, zwinkerte Tileo zu, der sich wieder an Kosta klammerte.
"Er lebt noch, er ist nur gelähmt", versicherte Leto als sie sich den Mann ansah, den Zelika vergiftet hatte. Eneas' blondhaarige Gefährtin zog den Kerl zu den anderen. Mithilfe der Kunst konnten sie die Ganoven auch tragen. Angesichts der Tatsache, dass sie selbst keine unangenehmen Fragen wollten, mußten sie eine Möglichkeit finden die vier beim Wachhaus abzuliefern ohne dass es zu auffällig wurde.
Eneas blick fiel auf einige alte Fässer in der Gasse in denen wohl mal Pökelfleisch gelagert worden war, denn sie stanken bestialisch. Er tauschte einen wissenden Blick mit Kosta aus. "Hm, ich denke, die eignen sich hervorragend um Gefahrengut zu transportieren."
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Tileo

Beitragvon Kosta » Do 7. Jul 2022, 05:51

Er war noch nicht ganz bei Tileo angelangt und wollte ihn schon tadelnd zurück in sein Versteck schicken. Er solle gar nicht so naseweiss und aufgedreht hervorspienzeln. Das alles sei kein Spass, sondern gefährlich. Da schrie Zelika auf einmal auf. Kosta wirbelte zu ihr herum, bereit ihr zu helfen. Doch die Schwarze Witwe wusste sich selber zu helfen. Kraftvoll schleuderte sie eine Energiekugel nach ihrem Gegner, setzte ihm gleich nach und jagte ihm ihr Gift durch ihren Schlangenzahn in seinen Hals.

Entsetzt starrte Kosta sie an. Aus dem Spass, nun, es war irgendwie doch ein Spass gewesen, auch wenn er Tileo etwas anderes hatte weissmachen wollen, war nun auf einmal blutiger Ernst geworden. Neben sich hörte er ein leises, ängstliches Keuchen und Wimmern. Tileo! Sofort wandte sich Kosta zu ihm um, war in einigen raschen Schritten bei ihm und hob ihn in seine Arme. Der Junge klammerte sich nun ängstlich an ihn und zitterte am ganzen Leib. Kosta streichelte ihm beruhigend über den Rücken und tröstete ihn mit sanften Worten.

Eneas und Leto hatten inzwischen die Verbrecher eingefangen und gut verschnürt, so dass sie zu einem Wachposten gebracht werden konnten. Eneas freute sich schon auf das Kopfgeld, während Leto ernst blieb und erst einmal Zelika kräftig für ihr Verhalten massregelte. Bis Eneas zu ihr trat und sie etwas beruhigte. Sie hatten jetzt keine Zeit für Streit. Das sah auch Leto ein, die dann erst einmal zu Zelikas Opfer ging. Jetzt konnte sie ihnen auch mitteilen, dass es nicht tot sei, sondern nur gelähmt. Das beruhigte Tileo etwas und als Kosta ihm sagte, dass Zelika ein Gegengift brauen könne, war er schon nicht mehr so unglücklich. Dennoch wollte er erst einmal weiterhin von Kosta getragen werden und nicht zu nahe zu Zelika kommen.

Als sie sich dann aber daran machten, die Verbrecher in die Fässer zu stopfen, die Deckel locker zu zunageln und die Wässer dann zur Wachstation zu Rollen, konnte er wieder fröhlich kichern und zwischen durch einmal gegen eines der Fässer treten. Lachend schimpfte er, dass ihnen das ganz recht geschehe den Teddybärendiebe. Glücklicherweise waren sie noch in einer der Hintergassen, so dass niemand mitbekam, dass da wer in den Fässern war. Jedenfalls hatte sich der Junge gut von seinem Schrecken erholt und trug den Teddy nun fröhlich auf seinen Schultern, als ob er nun dessen Wächter wär, stolzierte vor ihnen her. Kosta kam es für den Moment gerade so vor, als hätten sie einen neuen Kapitän und dass nicht Eneas sondern Tileo die Verbrecher Dingfest gemacht hatte. Der Junge sah das wohl ganz ähnlich. Der Krieger lächelte, allerdings besorgte ihn die Abenteuerlust des Jungen schon etwas.

Im Hinterhof der Wachstation angekommen, stellten sie die Fässer ab und Kosta holte schnell Stift und Papier herbei. Vier Diebe der Teddybärenbande. Goldauge. Und etwas weiter unten und kleiner schrieb er in Klammern Das Gegengift kommt noch. Eine genaue Zeitangabe machte er lieber nicht. Und schrieb auch keinen bestimmten Ort. Nicht dass noch jemand auf die Idee dumme Idee kam, Goldauge eine Falle stellen zu wollen.
"Du kannst doch Gegengifte für dein Gift mischen oder?" fragte er Zelika, bevor er das Papier auf einem der Fässer festpinnte und seinen Stift wieder verschwinden liess.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Tileo

Beitragvon NSC » Do 7. Jul 2022, 05:52

Zelika

Der verbleibende Angreifer wollte stiften gehen, doch Dido hinderte ihn elegant mit Hilfe der Kunst an der Flucht. Während Taelos den Mann fesselte kam die blonde Frau zu Zelika herüber und belehrte sie energisch, dass sie, wenn sie etwas zu verbergen hatte, dies gefälligst richtig zu tun hatte. Glücklicherweise besänftigte ihr Partner die aufgebrachte Frau. Zelika schaute die beiden niedergeschlagen an. Sie hatte nicht einmal darüber nachgedacht was sie getan hatte, alles ging viel zu schnell. Sie hatte sich in die Enge gedrängt gefühlt und ihr aufgestauter Zorn hatte sein übriges für ihre Tat dazu getan. Abwehrend hob die Schwarze Witwe die Hände „Ich..“ Sie schüttelte den Kopf und brach ihren angefangen Satz ab. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, daher schwieg sie. Unbehagen kam in ihr auf. All die Jahre hatte sie ihr Geheimnis verborgen und nun konnte es durch eine unbedachte Tat die ganze Welt erfahren.

Dido stellte fest, dass der Mann noch lebte und nur Gelähmt war. Natürlich, dachte diese Frau etwa das Zel völlig bescheurt war? Der Rest der Gruppe schien ob dieser Tatsache ein wenig erleichtert.
Während die anderen die Ganoven in die Fässer stopften, lehnte sich die Schwarze Witwe an eine Hauswand und beobachtete die anderen dabei schweigend. Ihr kam der Gedanke einfach wegzulaufen, dieses ganze Spektakel hinter sich zu lassen und irgendwo komplett neu anzufangen. Taelos versicherte ihr zwar andauernd das sie keine Sklavin mehr war und machen konnte was sie wollte, doch war sie sich nicht sicher ob der Krieger sie unter diesen Umständen freiwillig ziehen ließ. Sie seufzte und folgte der Gruppe während sie die Fässer mit den Verbrechern in Richtung eines Wachhauses rollten. Sie hing ihren Gedanken nach und achtete nicht auf die Gespräche der anderen. Tileo wagte sie erst gar nicht anzusehen.

Im Hinterhof des Wachhauses angekommen stellten sie die Fässer ab und Iason schrieb irgendwas auf einen Zettel dann wand er sich an Zelika.
„Was?“ Sie brauchte einen Moment um zu verstehen was der Mann von ihr wollte. Ihre Gedanken waren wieder zu ihrer Unfähigkeit gewandert und Iason hatte sie unterbrochen.
„Ja.. Ja natürlich kann ich das“ Die Schwarze Witwe biss sich auf die Unterlippe. „Zumindest glaube ich das“ fügte sie ein wenig leiser und unsicherer hinzu. Sie hatte zwar das theoretische Wissen dazu, doch hatte sie dieses noch nie anwenden müssen. Es war schon einige Zeit vergangen seit dem sie sich überhaupt mit ihrem eigenen Gift beschäftigt hatte. Das Melken des Schlangenzahns ausgenommen.
„Ich.. es tut mir leid, ich habe nicht nachgedacht… Ich hatte Angst verdammt“ Sie blickte den Mann unsicher an ehe sie auf den Boden schaute und die aufkeimenden Tränen niederkämpfte. Ihr war übel.
Noch nie hatte sie einen Menschen derart verletzt. Ihr ganzes Leben lang hatte sie Menschen nur geheilt oder zumindest ihre Schmerzen gelindert. Immer hatte sie Leute die andere verletzten oder schädigen verabscheut und nun war sie selbst einer dieser Menschen geworden.
Benutzeravatar
NSC
 
Beiträge: 1045
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 12:03


Re: Tileo

Beitragvon Eneas » Do 7. Jul 2022, 08:25

Zelika hatte nichts mehr zur Verteidigung hervorgebracht, nachdem Leto sie so angefuhren hatten. Eneas kannte die Schwarze Witwe nicht gut genug um zu wissen was nun in ihr vorging, ob sie wütend oder niedergeschlagen war. Leider hatten sie erst einmal nicht die Zeit sich darum zu kümmern, sie sollten die vier Verbrecher beim nächsten Wachhaus abliefern. Während seine Gefährtin und er die drei Männer und die Frau noch besser fesselten, kümmerte Kosta sich um den Jungen und beruhigte ihn wieder. Nachdem der Krieger ihm erklärt hatte, dass Zelika ein Gegengift herstellen könnte um dem gelähmten Mann zu helfen, wirkte Tileo nicht mehr ganz so entsetzt, auch wenn er sich weiterhin an Kosta klammerte. Zum Glück hatte der die Stärke und Kondition um sogar noch weit mehr als einen Jungen festzuhalten.
"Weißt du was ich tun wollte bevor du mir gesandt hast?", fragte Leto, während sie einen der Männer ins Fass verfrachteten und ihn noch knebelten, damit er sich nicht mehr lautstark beschwerte. "Ich hatte den Trog mit heißem Wasser und Badesalz gefüllt, ein paar Kerzen angezündet und Musik angemacht. Ich wollte mich entspannen."
"Tust du doch grade", hielt Eneas vorwitzig grinsend dagegen, beugte sich über das Fass hinweg und gab ihr einen versöhnlichen Kuss.
Die blonde Heilerin und Priesterin nagelte mit geübten Hammerschwüngen die Fässerdeckel zu. "Wegen euch habe ich mehr Entspannung als ich je wollte", erwiderte sie nun auch grinsend, ihre blauen Augen blitzten auf. Es war ja nicht so als hätte sie ein ruhiges Leben gehabt bevor sie auf die 'E' gekommen war. "Und alles wegen einem Teddy..."
Die ganze Geschichte hatte Eneas ihr in Schiffssprache per Speerfaden mitgeteilt, damit Leto im Bilde war. Später hatten sie so eine lustige Geschichte, die sie nachher den anderen erzählen könnten. Tileo war auch wieder munter, kicherte fröhlich über die Teddybärenbande und trat gegen das Fass. Triumphierend trug der Junge das Kuscheltier stolz auf den Schultern.
"Nur vielleicht sollten wir Julia und Kayne die Geschichte nicht so ausführlich erzählen." Besonders der Prinz hätte wohl weniger Verständnis dafür. Eneas machte sich Sorgen um den Mann, er konnte nur hoffen, dass Kayne hier in Garois ruhig blieb und sich unauffällig nach Siandra erkundigte.

Sie rollten die Fässer rumpelnd in den Hof des Wachhauses und mußten sich nun beeilen. Kosta schrieb noch eine Nachricht an die Wache. Eneas vermutete stark, dass die vier Schmuggler gesucht wurden. Sein Freund fragte Zelika nach dem Gegengift. Die Schwarze Witwe schien wie aus tiefen Gedanken gerissen, stammelte, dass sie das könnte ehe sie hinzufügte, sie wäre sich nicht sicher. Ihre Stimme war leise und unsicher und da wußte Eneas, dass es ihr eher leid tat was sie getan hatte.
Zelika entschuldigte sich, dass sie Angst gehabt und nicht nachgedacht hätte, starrte zu Boden.
"Das ist keine Schande. Das mit dem Gegengift bekommst du schon hin, aber jetzt müssen wir hier erstmal weg. Kommt." Sie konnten hier keine große Aussprache mitten im Wachhaushof halten. So zog sich die Gruppe eiligst hinter die nächste Mauer zurück. "Jetzt kommt das beste... wartet" Der Krieger warf ein Kieselsteinchen gegen die Hinterhoftüre. Eneas konnte nicht widerstehen und danach auch weiterhin um die Ecke linsen. Tileo erst recht nicht, der genauso naseweis den Kopf rausstreckte.
Die Türe ging auf, einer der Wächter trat heraus und besah sich kopfkratzend die Fässer, ging einmal drum herum und entdeckte den Zettel. Noch war er nicht schlauer als zuvor bis er das Bollern in einem der Fässer hörte und den Deckel aufstemmte. Verdutzt starrte er hinein, lachte dann dröhnend.
"Seht euch das an! Borgol? Komm her, das müßt ihr euch ansehen!", rief er ins Haus hinein.
Ihre Arbeit war getan, Eneas zog sich zufrieden zurück. Jetzt konnten sie endlich in ein Hotel.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Tileo

Beitragvon Kosta » Do 7. Jul 2022, 18:41

Kosta nickte, als Zelika ihm versicherte, dass sie ein Gegengift herstellen könne und machte die Nachricht fest. Doch da wurde sie auf einmal unsicher und bezweifelte, ob sie es wirklich konnte. Ihr Blick war ebenfalls unsicher und sie gestand, dass sie Angst gehabt hätte. Es täte ihr ja leid. Sie hätte nicht nachgedacht. Auf einmal tat sie Kosta leid. Er hatte sich immer nur um Tileo gekümmert, weil er ein Kind war. Zelika war zwar eine Erwachsene, doch als Sklavin hatte sie bestimmt viel durchgemacht und nun wo sie zwar frei gelassen worden war, war ihr Leben nicht einfacher geworden.

"Na komm, das wird schon wieder", lächelte er ihr zu und reichte ihr die andere Hand, nachdem auch Eneas ihr tröstende Worte zugesprochen hatte. "Angst zu haben ist nur natürlich und eine sinnvolle Warnung an dich selber. Taleos hat recht. Lass uns erst einmal von hier verschwinden und wenn wir dann an einem ruhigen Plätzchen sind, wird dir das bestimmt auch mit dem Gegengift gelingen." Die Schwarze Witwe an der einen und Tileo an der anderen Hand zog er sich aus dem Hinterhof der Wachstation hinter die nächste Mauer zurück.

Eneas und Leto kamen ebenfalls zu ihnen. Sein Freund grinste frech wie ein Junge, freute sich auf das bevorstehende und warf einige Kieselsteinchen gegen die Türe. Ein wirklich frecher, unartiger Junge mit einem sehr knackigen Hintern. Gerade hatte Kosta was besseres im Ausblick, als dass er neugierig genug gewesen wäre, ebenfalls um die Ecke zu linsen. Rasch rief seine Gedanken zurecht. Das war nun wirklich nicht der rechte Moment. Besonders da Tileo ebenfalls neugierig um die Ecke schielte. Sicherheitshalber hielt er ihn mit gestreckten Arm am Kragen fest, damit er nicht zu weit um die Ecke schaute.

Nachdem die Wachen begriffen hatten, was für ein Geschenk sie bekommen hatten, war Eneas zufrieden, grinste wie ein Honigkuchenpferd und sie zogen weiter. Von dem Hotel Seestern im Hafenviertel wussten sie, dass es sauber, aber nicht zu teuer war. Dort mieteten sie zwei Zimmer, damit ihre beiden Schützlinge in ruhe baden, sich erholen und Gegengifte brauen konnten.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Tileo

Beitragvon NSC » Do 7. Jul 2022, 18:42

Zelika

Taelos und Iason gaben der Schwarzen Witwe zurspruch, das sie das mit dem Gegengift sicher schaffen würde und brachten Verständnis für ihre Situation auf. Es war alles nicht so schlimm. Zel beruhigte das etwas, so das sie die beiden kurz warm anlächelte. Iason nahm sie bei der Hand und zog sie mit den anderen hinter eine Mauer.
Der andere Krieger nahm Kieselsteine zur Hand und warf sie gegen die Tür bis ein Wächter in den Hof trat. Taelos und Tileo spähten neugierig um die Ecke. Iason hielt sich allerdings zurück und war darauf bedacht das der kleine Junge nicht zu neugierig wurde. Zelika nutzte den Moment der Ruhe um ihre Gedanken weiter zu ordnen und sich wieder zu beruhigen. Dröhnendes Gelächter erschallte als der Wächter verstand was für ein Geschenk ihm gemacht wurde.

Zufrieden machte sich die Gruppe in ein Hotel im Hafen auf und mietete zwei Zimmer.
Nachdem sie ihr Zimmer erreicht hatte ließ sie sich als erstes ein Bad ein. Dampf stieg in der Wann auf und das Badeöl roch einladend. Die Schwarze Witwe entkleidete sich und ließ sich seufzend in der Wanne nieder. Einen Moment schloss sie die Augen. Lange hatte sie sich nicht mehr so entspannt gefühlt.
Um die beiden Männer nicht warten zu lassen beeilte sie sich mit dem Waschen und zog sich danach auch sogleich wieder an. Sie wählte die Lederhose die sie vorhin mit Taelos gekauft hatte und eine erdfarbene Bluse, dazu zog sie die neu gekauften Lederstiefel an. Ihre Haare Band sie schnell zu einem lockerem Zopf. Sie hatte sich nicht einmal die Zeit gelassen sie vernünftig zu trocknen. Die Klamotten die sie vorher getragen hatte packte sie in ihre Tasche zurück, die sie anschließend in den Seesack stopfte. Zufrieden ließ sie den Sack mit Hilfe der Kunst verschwinden und machte sich auf den Weg zum Zimmer der Männer. Währenddessen machte sie sich bereits Gedanken wie sie das Gegengift brauen sollte und was sie alles benötigte.

Vor dem Zimmer blieb sie einen Moment lang stehen und atmete noch einmal tief durch ehe sie klopfte. „Ich bins, Zel“.
Sie wollte nicht einfach in den Raum stürmen, falls die Männer ebenfalls am Baden waren. Dido würde das sicherlich auch nicht gefallen wenn Zel ihren Gefährten in einer peinlichen Situation erwischen würde. Hatte die Frau sich eigentlich noch ein eigenes Zimmer genommen oder war sie mit bei den Männern? Die Schwarze Witwe wischte die Gedanken beiseite, sie würde es doch in den nächsten Augenblicken erfahren.
Benutzeravatar
NSC
 
Beiträge: 1045
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 12:03


Re: Tileo

Beitragvon Eneas » Do 7. Jul 2022, 19:06

Nachdem sie die Verbrecher abgeliefert hatten, konnten sie nun auch zurück zum Hafenviertel und zum Hotel Seestern, wo sie zwei Zimmer mieteten. Für Zelika ein eigenes, damit sie sich in Ruhe umziehen und baden konnten. Sie konnte man ja alleine lassen, doch Tileo würde vielleicht beim baden das halbe Zimmer unter Wasser setzen oder sonstwas. Noch wußten sie einfach zu wenig über die Beiden um zum Beispiel zu wissen wie selbstständig der Junge war.
"Wenn du fertig bist, kannst du dann zu uns rüberkommen und wir können dir beim Gegengift vielleicht zur Hand gehen", bot Eneas an.
"Ich habe noch ein paar Utensilien von meinen Sachen, die ich als Heilerin brauche. Damit kannst du hoffentlich etwas anfangen", erklärte Leto und wirkte schon etwas freundlicher als noch in der Gasse. So trennten sie sich auf dem Gang und Eneas ging zusammen mit seiner Gefährtin, Kosta und Tileo in das andere Zimmer. "Sollten wir sie wirklich alleine lassen?", fragte Leto. "Was ist wenn sie wegläuft? Dann bekommt ihr den Ärger. Noch ist sie nicht frei."
"Weit würde sie nicht kommen", spekulierte Eneas, lächelte, "Außerdem kann sie so zeigen, ob sie unser Vertrauen schon verdient hat oder nicht." Er zog sich den Mantel aus, ließ sich aufs Bett zurücksinken und verschränkte die Arme hinter den Kopf. Wissend blickte er Leto an, die vor der Bettkante stand und die wohl nun liebend gerne zu ihm gekommen wäre, doch da Tileo noch bei ihnen war, setzte sie sich dann nur neben ihn, streichelte über seine Hand.

Kosta ging ins Bad, gefolgt von Tileo, und ließ dem Jungen anscheinend ein Bad ein. Eneas nutzte die Gelegenheit und nahm den Teddy an sich. "Ich glaube, wir müssen dem Kerl mal seine wertvolle Fracht abnehmen", entschied er und hielt ihn Leto hin. "Würdest du?" Sie sah noch zur Badezimmertüre, denn Tileo sollte sicher nicht sehen wie sein geliebtes Kuscheltier aufgeschnitten wurde.
Vorsichtig trennte die Heilerin die Naht, während Eneas sich hinter sie setzte und Küsse auf ihren Hals hauchte. "Schwarze Perlen...", entfuhr ihr als gleich mehrere davon aus dem Bauch des Teddys quollen.
"Sieh mal einer an... Meister Petz steckt voller Geheimnisse." Eneas grinste, hob eine der Perlen hoch und betrachtete sie. Es war gute Qualität, mit Schmuckstücken kannte er sich auch. Gerade kam Kosta wieder und Eneas hielt ihm die Perle hin. "Tileo ist gerade sehr reich geworden." Aus dem Bad hörte man das Kind fröhlich plantschen.
"Ihr könnt dem Jungen doch nicht die Perlen geben", bemerkte Leto, schüttete den Rest Perlen auf ein Tuch und griff sich dann ein Kissen aus einem Sessel, um das zu öffnen, damit sie ein bißchen der Füllung in den Teddy geben konnte.
"Aber es ist sein Teddy", wandte Eneas ein. "Mit ziemlich heißer Ware. In Garois werden wir die garantiert nicht los." Sie kannten genug Häfen wo sie die Perlen jedoch für einen guten Preis verhökern konnten.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Tileo

Beitragvon Kosta » Do 7. Jul 2022, 20:07

Bewusst schaute er nicht zu Eneas, wie dieser seinen Mantel abzog und sich aufs Bett legte. Auch wenn sein Freund seiner Gefährtin zulächelte und sie gerne mit ins Bett gezogen hätte, wusste Kosta, dass er ebenfalls schauen durfte. Doch das hätte ihn nur zu sehr abgelenkt. So entledigte er sich ebenfalls seines Mantels, legte ihn über die Lehne eines Sessels und zog sich rasch seine Schuhe aus. Tileo tat es ihm gleich, so dass sie nacher gemeinsam ins Bad gehen konnten.

Kosta wusste ja nicht, wie selbständig Tileo schon war und gerade sah sich der Junge nur neugierig um. Vielleicht war er ja auch noch nie in einem Hotel gewesen. So liess Kosta dem Kind ein angenehm warmes Schaumbad ein, legte ihm Handtücher und frische Kleidung bereit. Nachdem er sich vergewisserte, dass es Tileo an nichts mangelte und ihm gesagt hatte, dass er nach ihm rufen sollte, wenn etwas wäre, verliess er das Bad.

Zurück ihm Schlafzimmer hielt ihm Eneas eine schwarze Perle entgegen. Vorsichtig nahm Kosta sie ihm ab, betrachtete sie eingehen, bevor er sie Leto reichte, damit sie sie mit den anderen einpacken konnte. "Kein Wunder wollten sie den Teddy unbedingt zurück haben", stellte er mit einem sanften Lächeln fest. "Du hast recht Dido, wir können Tileo keine Perlen geben. Zumindest nicht jetzt. Aber wir können den Erlös für die Perlen für ihn aufbewahren, bis er alt genug dafür ist, selber mit Geld umzugehen. Ein paar Perlen können wir ihm ja auch zur Erinnerung aufbewahren. Wenn er seinem Schatz später einmal schönen Schmuck schenken will, oder so. Denn es ist sein Teddy. Ich hab ihn für ihn gekauft."

Damit rief er seine Geldbörse herbei und drückte sie Eneas in die Hand. "Nimm dir, was ich dir für die ganzen Spielsachen schulde, Bitte. Es tut mir leid, dass wir wegen diesem Stofftier so einen Ärger hatte." Reumütig blickte er Eneas und Leto an. "Aber wer denkt auch schon an sowas, wenn er so einen süssen, knuffigen Teddy sieht?" Er hatte sich auf das andere Bett gesetzt und hielt den Teddy auf seinem Schoss. Er sah ja schon Mitleid erregend aus. So aufgeschlitzt wie er war. Deswegen rief er rasch Nadel und Faden herbei um ihn zu reparieren.

Allerdings kam er nicht sonderlich weit, denn aus dem Bad war ein lauteres Platschen als die bisherigen zu hören. Erschrocken schaute er auf, legte dann sicherheitshalber rasch den Teddy weg, um aufzustehen und an die Badezimmertüre zu klopfen, ob alles in Ordnung sei. Das 'Ja, Ja' beruhigte ihn nicht sonderlich und so betrat er das Bad. Tileo hatte den Schwamm und die Bürste zweckentfremdet und spielte gerade begeistert eine Seeschlacht.

"Wenn ich gross bin, will ich auch ein Pirat werden", teilte er ihm begeistert mit. Innerlich stöhnte Kosta auf. Das war nicht so ganz der Sinn des heutigen Nachmittages gewesen. "Na dann, Herr Lehrlingspirat", stieg er aber spielerisch darauf ein, da er keinen Sinn darin sah, Tileo das ausgerechnet jetzt auszurden. "Dann schauen wir doch, dass wir Euch sauber kriegen. Den Badezimmerboden habt ihr ja schon ordentlich gereinigt."

Kostas Socken waren sofort nass geworden, denn überall am Boden befanden sich kleine, seifige Pfützen. Schliesslich aber hatten sie es dann geschaft. Tileo war sauber, trocken, hatte frische Kleidung an und Kosta war dafür klatschnass und zerzaust. So betraten sie das Schlafzimmer, wo Eneas und Leto sich rasch voneinander lösten. Die Heilerin hatte inzwischen aber wenigstens den Teddy geheilt, den Kosta nun Tileo in die Hände drückte. Gähnend drückte er ihn an sich. In dem Moment klopfte Zelika an die Türe und Eneas liess sie ein.
"Erzählst du mir von Goldauge, Iason?" fragte Tileo müde, während Kosta ihn aufs Bett hob, nachdem sie der Schwarzen Witwe zugenickt hatten. "Kennst du ihn? Hast du ihn schon einmal getroffen." Er musste schmunzelnd.
"Ja, ich kenne ihn", nickte er lächelnd, drängte Tileo sanft dazu, sich hinlegen. "Und ich kann dir auch einmal von ihm erzählen. Aber erst solltest du dich etwas ausruhen. Du willst doch wach sein und alles mitbekommen, wenn ich dir davon erzähle oder?"
Tileo nickte und kuschelte sich halb auf Kostas Schoss und dem Bett hin. Da dauerte es auch nicht mehr lange, bis ihm die Augen zu fielen. *Er will Pirat werden*, sandte er Eneas amüsiert. Leto sagte er lieber nichts. Ihr würde das noch viel weniger gefallen und nur mit ihnen schimpfen.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Tileo

Beitragvon NSC » Do 7. Jul 2022, 20:08

Zelika

Taelos öffnete ihr die Tür und die Schwarze Witwe trat ein. Tileo und Iason nickten ihr kurz zu, bevor der Krieger den Jungen auf das Bett verfrachtete der kurz darauf auch ein einschlief. Zelika lächelte die Gruppe zögerlich an und setzte sich dann auf einen Stuhl der an einem Tisch stand. Sie schwankte dazwischen ihre Neugier zu befiedigen und das Gegengift für den Mann herzustellen. Sie warf einen Blick zu Tileo und entschied sich für ersteres. Die Herstellung des Giftes würde genügend Lärm verursachen um den Jungen wieder aus dem Schlaf zu reißen und das wollte sie nicht. Der kleine Krieger hatte sich eine Pause verdient.

Zelika betrachtete Iason auf dessen Schoß der Junge schlief, anschließend Taelos und Dido die auf dem anderen Bett saßen. Ihr war klar das diese Leute nicht das waren was sie vorgaben, das hatte Zel mittlerweile auch bemerkt. Und diese Leuten wussten nun definitiv auch wer und was sie selbst war. Vielleicht war es nun an der Zeit reinen Tisch zu machen und solange der Junge schlief war dies ein guter Zeitpunkt. Er musste sicherlich nicht alles mitbekommen was die Erwachsenen besprachen.
Die junge Frau kratzte sich am Kopf, das Schweigen im Raum war ihr langsam ein wenig unangenehm geworden, einzig die gleichmäßigen Atemzüge Tileos durchbrachen die Stille.

Zel räusperte sich und schaute dann unsicher zwischen Taelos und Dido hin und her.
„Ähm.. Ich glaube wir sollten solange Tileo schläft ein paar Dinge klären.“ Sie machte eine kurze Pause um über ihre nächsten Worte nachzudenken, doch fielen ihr nicht die richtigen ein.
„Das jeder von uns nicht das ist, was er vorgibt dürfte jetzt ja jeden klar sein… und.. ich würde gerne, gerade weil ich mit euch reisen möchte, mit Offenen Karten spielen.“
Zel fühlte sich unbehaglich, hatte sie eine Tür geöffnet die sie lieber geschlossen halten sollte? Vielleicht waren es schon genügend Enthüllungen für einen Tag. Ohne es zu merken biss sie sich auf die Unterlippe.
Benutzeravatar
NSC
 
Beiträge: 1045
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 12:03


Re: Tileo

Beitragvon Eneas » Do 7. Jul 2022, 20:10

Kosta stimmte zu, dass sie Tileo nicht die Perlen geben könnten, jedoch würden sie das Geld davon für ihn aufbewahren, um es ihm zu geben wenn er alt genug wäre damit umzugehen. Eneas bedachte seinen Freund mit einem nachdenklichen Blick. Das könnte noch einige Jahre dauern bis Tileo alt genug wäre und ein Piratenschiff war kein geeigneter Ort für ein Kind. Der Krieger fürchtete, dass mußte er irgendwann nicht nur Tileo sondern auch Kosta beibringen.
"Seinem Schatz?" Eneas lachte. "Also das dauert hoffentlich noch lange genug."
"Gut, sehen wir erst einmal wieviel wir für die Perlen bekommen und ich werde genug für eine Perlenkette zurücklegen", entschied Leto und packte die Perlen ein. Kosta gab Eneas derweil seine Geldbörse, reichte sie ihm vertrauensvoll und dass er sich genug für die Spielsachen herausholen sollte.
"Ärger? Nicht mehr als sonst", erwiderte Eneas lächelnd, "Und es ist ja alles gut ausgegangen." Er nahm sich das Geld aus der Tasche, bemerkte dabei einen gewissen, kleinen Glücksbringer in der Geldbörse, aber hatte so etwas ja auch von Kosta. Eneas reichte ihm die kleine Ledermappe wieder zurück bevor der andere Krieger sich aufs Bett setzte und sich daran machte den Teddy zuzunähen.
"Habt ihr sonst noch etwas angestellt von dem ich wissen sollte?", fragte Leto. Eneas schaute sie unschuldig an und mehr wie ein Junge, den man gerade mit der Hand in der Keksdose erwischt hatte.
"Noch nicht", antwortete er grinsend, gab ihr zur Versöhnung einen langen Kuss.

Da sprang Kosta auf, nicht jedoch deswegen, sondern weil es so klang als würde Tileo das Badezimmer unter Wasser stellen. Bald war der Krieger im Bad verschwunden, was Leto und Eneas gleich zum Anlass nahmen sich noch inniger zu küssen. "Mmhh... warte, ich kümmer mich noch um den Teddy", wehrte die Heilerin keuchend ab, schob Eneas von sich.
"Kümmer dich lieber um mich", beharrte Eneas und küsste ihren Nacken, während Leto den Teddy heranschweben ließ um ihn zuzunähen. Liebevoll streichelte Eneas ihr über die Seiten, schaute ihr zu und knabberte an ihrem Ohr. Als er es gar ein wenig zu doll trieb, hatte seine Gefährtin ihn rasch nach hinten auf den Rücken gedrückt, schob sich sinnlich über ihn. Sie verfielen in einen ausdauernden Kuss, lösten sich aber sofort voneinander als die Türe aufging.
"Ich habe mich um den Teddy gekümmert", erklärte Leto, reichte ihn Kosta. Eneas strich sich räuspernd durch die Haare, betrachtete dann lieber grinsend seinen Freund.
"Du siehst aus als hättest du deine eigene Seeschlacht hinter dir", zog er ihn auf.
Kosta kümmerte sich ja gern um den Jungen, der nun nach all der Aufregung reichlich müde schien und sich gleich an den Teddy kuschelte. Eneas warf einen Blick auf Leto, die Tileo lächelnd beobachtete. Kopfschüttelnd erhob sich der Krieger, öffnete lieber Zelika die Türe. Inzwischen fragte Tileo nach Goldauge und Kosta sandte Eneas auch, dass der Kleine Pirat werden wollte.
*Liebe Dunkelheit... wir müssen ihm mal erzählen wieviel Arbeit, Mühe und Erfahrung es gedauert hat, es so einfach aussehen zu lassen*, sandte er in Schiffssprache zurück.
"Du hättest dir mit dem Bad ruhig Zeit lassen können", sagte Eneas zu Zelika, die sich umgezogen hatte und nun sich auf einen Stuhl beim Tisch setzte. Tileo war längst eingeschlafen und so meinte, die Schwarze Witwe nach einer Weile, dass sie die Zeit nutzen sollten um etwas zu klären. Niemand von ihnen wäre was sie vorgäben zu sein. Sie sollten mit offenen Karten spielen, wenn sie mit ihnen reisen wollte.
Die drei tauschten einen kurzen Blick aus, doch es war dann Eneas, der antwortete. "Ja, du hast Recht, aber noch kennen wir dich nicht richtig, wir... können dir nicht alles sagen und dich in alles einweihen", erklärte er. Zu viele hatten versucht sie hereinzulegen. "Ich hoffe, das verstehst du. Aber wenn wir uns in den nächsten Wochen besser kennenlernen..." Er räusperte sich. "Eines können wir dir jetzt schon sagen. Ja, wir sind Piraten. Wir kommen mit ähm einer gewissen Regelmäßigkeit mit dem Gesetz in Konflikt und wir führen ein aufregendes, unstetes Leben..." Eneas sah sie offenherzig an. "Aber wir sind gute Leute. Dass wir dich und Tileo befreit haben, war wirklich nur weil wir etwas Gutes tun wollten. Eigentlich waren wir auf dem Sklavenmarkt um nach einer entführten Frau Ausschau zu halten."
Er nickte Kosta zu, dass er Zelika erklärte worum es ging und dass ihr Leben durchaus nicht ungefährlich war.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Tileo

Beitragvon Kosta » Do 7. Jul 2022, 20:25

*Ich könnte ihm ja erzählen, dass der berühmte Pirat Kapitän Goldauge kein junger, attraktiver, liebevoller Mann ist, der für das gute in der Welt kämpft*, schlug Kosta mit einem mentalen Grinsen und einem leicht sinnlichen Hauch vor. *Sondern ein griesgrämiger, alter Fettsack, der zum Frühstück kleine Jungs verspeist. Vielleicht will er dann nicht mehr seiner Mannschaft angehören.* Natürlich meinte Kosta das nicht ernst. Er wollte Tileo ja keine Angst einjagen und ihm eine Albtraumgestalt erschaffen. Von denen hatte er sicher schon genug. So war es schön, dass er jetzt ruhig einschlafen konnte. Die Dunkelheit wusste, wann er das letzte mal hatte schlafen dürfen und die Verfolgungsjagd hatte ihn bestimmt auch erschöpft. Selbst wenn er den grössten Teil davon auf Kostas Rücken verbracht hatte.

"Ihre Freundin und ihr Gefährte sind an uns heran getreten, in der Hoffnung, dass wir sie finden können", erklärte Kosta nahtlos weiter, als Zelika mit offenen Karten spielen wollte, wie sie es so schön sagen. "Seither sind wir auf der Suche. Wenn du uns mit deinen Fähigkeiten unterstützen willst, sind wir dir sehr dankbar dafür, doch du musst wissen worauf du dich einlässt. Wenn du lieber nicht mit uns kommen möchtest, dann verstehen wir das. Wir können dich auch wo absetzen oder jemanden kontaktieren, der dir mit deinen Plänen hilft. Wenn du jedoch mit uns kommst, musst du wissen, dass das gefährlich wird. Da ist nicht nur der Entführer der Hexe, sondern auch andere Piraten, Sklavenjäger, Sklavenhändler und die Marine verschiedenster Länder. Denn es gibt so den einen oder anderen Steckbrief über uns." Eindringlich aber nicht unfreundlich sah er die Schwarze Witwe an. Wollte sich vergewissern, dass sie auch verstand, was er meinte.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Tileo

Beitragvon NSC » Do 7. Jul 2022, 20:26

Zelika

Die drei anderen tauschten kurze Blicke aus. Zel vermutete das sie sich kurz absprachen was und ob sie überhaupt etwas von sich preisgeben. Schließlich erhob Taelos das Wort, stellte aber sofort klar, das sie Zel nicht in alles einweihen konnten. Die Schwarze Witwe verstand den Standpunkt des Kriegers. Da sie ja wirklich etwas zu verbergen hatten, konnten sie schließlich nicht jedem all ihre Geheimnisse auf die Nase binden.
Als der Mann allerdings erzählte, dass sie Piraten wären, machte Zelika große Augen. Die weiteren Ausführungen, dass sie allerdings auf der guten Seite standen und Tileo und Zel aus Gutherzigkeit befreit hatten beruhigte sie ein wenig. Nachdem Taelos erklärt hatte das sie eigentlich auf dem Sklavenmarkt waren um eine Freundin zu suchen gab er das Wort an Iason weiter.

Dieser erklärte weiter das die Freunde ihrer Bekannten an sie heran getreten waren und sie um Hilfe gebeten hatten und das es sie freuen würde wenn Zel sie bei der Suche mit ihren Fähigkeiten unterstützen würde. Sie vermutete das er auf ihre Fähigkeiten als Schwarze Witwe abzielte.
Was Zel verwunderte war, das die drei noch immer gewillt waren sie einfach so gehen zu lassen. Iason bot ihr sogar Hilfe an falls sie ihre eigenen Pläne verfolgen wollte und wies auf die Konsequenzen hin falls sie bei den Piraten blieb.

Es dauerte einen Moment bis die Schwarze Witwe all die Informationen geschluckt und verarbeitet hatte. Sie war nun tatsächlich in die Hände von Piraten geraten. Allerdings von guten Piraten. Gab es überhaupt so etwas wie gute Piraten? Egal, die drei hatten sie aus der Sklaverei befreit, schienen allgemein die Sklaverei zu bekämpfen, machten andere Verbrecher dingfest wie sie heute hautnah erleben durfte und kümmerten sich sogar um entführte Leute. Alles in allem schienen die drei wirklich nicht schlecht zu sein. Und welche Alternative blieb ihr? Wo sollte sie hin wenn sie den dreien nicht folgte? Sie hatte kein Zuhause, keinen Anlaufpunkt. Ihre ganze Vergangenheit war in dem Moment unwichtig geworden an dem sie das erste Mal versklavt wurde. Was sollte sie jetzt in dieser Welt noch tun was Sinn ergab?
Zelika schaute die drei nachdenklich an, fasste sich dann ein Herz und lächelte leicht.

„Nun, in diesem Fall… werde ich natürlich mit euch kommen und euch helfen so gut ich kann. Unter der Voraussetzung das ihr mir versprecht das ich niemals einem Unschuldigen etwas zu leide tun muss.“ Ihr Blick wurde ein wenig ernster, doch lächelte sie noch immer leicht. So wie Zel die sogenannten Piraten einschätzte dürfte ihre Bedingung nicht allzu schwer zu erfüllen sein. Sollten sie die Wahrheit gesprochen haben. Sie ermahnte sich selbst, die drei konnten genauso gut lügen.
„Dann ist es jetzt wohl an der Zeit das ich ein wenig über mich erzähle“ Die Schwarze Witwe legte den Kopf leicht schief und lächelte schüchtern. „Dass ich eine Schwarze Witwe bin, wisst ihr ja bereits. Und das ich Saphier trage habt ihr ja auch gemerkt.“ Erneut machte sie eine kurze Pause. „Eine Freundin meiner Mutter, die Dunkelheit behüte sie, hatte bereits früh bemerkt das ich eine Schwarze Witwe bin, da sie selbst eine war. Kurz darauf hatte sie eine Vision das es für mein Überleben wichtig wäre das niemand erfuhr das ich fähig bin Juwelen zu tragen. Ganz genau konnte sie diese Vision allerdings nie entschlüsseln.“ Zel zuckte kurz mit den Schultern „Sie spann ein Netz das meine Signatur unterdrückte und verschleierte das ich eine Schwarze Witwe bin. Später nahm sie mich in die Lehre und brachte mir bei dieses Netz selbst zu spinnen. Wie ihr ja aus meiner Akte wisst wurde ich später von meinem Vater verkauft. Dieser elende Hurenbock hat meine Mutter umgebracht und mich verkauft damit er sich in den Häusern des Roten Mondes vergnügen konnte“ Als sie von ihrem Vater erzählte klang die Schwarze Witwe etwas gereizt
„Letztendlich hatte mich Thalia Artemis, die Königin von Chaillot gekauft. Damals war noch eine andere Königin dabei“ Zel musste kurz überlegen“ Ich glaube ihr Name war Timaris. Na, wie dem auch sei, es dauerte nicht lange bis ich der Königin von Chaillot überdrüssig wurde. Glücklicherweise hat weder sie noch die andere Königin erkannt welches Potenzial in mir steckt. Seltsamerweise wussten sie allerdings das ich eine Schwarze Witwe bin. Letztendlich habt ihr mich dann ja gekauft“

Zelika lächelte jetzt wieder. So wie sich die Dinge entwickelt hatten, war sie wirklich froh hier gelandet zu sein. Vielleicht hätte ihr gar nichts besseres passieren können. Eigentlich hatte die junge Frau gar nicht so weit ausholen wollen, doch tat es ihr einfach gut nach so langer Zeit das erlebte einmal auszusprechen.
Benutzeravatar
NSC
 
Beiträge: 1045
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 12:03


Re: Tileo

Beitragvon Eneas » Do 7. Jul 2022, 20:26

Kosta fuhr fort zu erzählen was es mit der verschwundenen Frau auf sich hatte, die Details würde Zelika ja spätestens dann erfahren falls sie sich entschied mit ihnen zu kommen. Etwas was sie nicht mußte wie Kosta gleich versicherte und ihr auch noch andere Optionen aufzeigte. Er warnte sie vor der Gefährlichkeit des Lebens was sie hier führten und wieviele hinter ihnen her waren.
"Ich hoffe immer noch, wir haben mehr Freunde als Feinde", bemerkte Eneas, "Selbst wenn du dich später erst entscheidest, dass du woanders hin möchtest, etwas anderes machen möchtest, ist das kein Problem. Du bist zu nichts verpflichtet." Nur hoffte er, dass sie auf der Seite der Freunde und nicht der Feinde stand. "Ein Tag ist verflucht wenig Zeit um sich kennenzulernen und solch wichtige Entscheidungen zu treffen, ich weiß. Aber hier in Raej... es ist vermutlich noch gefährlicher hier für dich."
Abwartend blickten sie alle drei Zelika an, die auch noch mit sich zu ringen schien ehe sie erklärte, dass sie mit ihnen kommen und ihnen helfen wollte. Eneas lächelte erleichtert, auch über ihre Forderung, dass sie nie einem Unschuldigen etwas zu leide tun müßte.
"Das machen wir auch nicht", versicherte Leto, "Wir haben den idealistischsten, gutherzigsten Kapitän aller Weltmeere." Sie lächelte Eneas an, gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Naja... so ein bißchen rauben und plündern... meistens überfallen wir aber Schiffe von reichen, fetten Adeligen. Oder Sklaventransporter. Es macht uns nicht unbedingt reich, doch wir kommen über die Runden", fügte Eneas hinzu. "Und manchmal... da transportieren wir einfach ganz langweilig Ware von einem Hafen zum anderen."
"Sofern das nie wieder eine Kuhherde ist", meinte Leto und verschränkte die Arme.
"Es waren schlechte Zeiten", verteidigte Eneas sich, "Sehr schlechte Zeiten. Und dass wir dann Ärger mit diesen Rinderdieben hatten... und der Wasserfall... also das war einfach schlechtes Omen." Er lächelte vorwitzig und schaute sie in der Art an, dass man ihm nicht lange böse sein konnte. "Na schön... es ist selten langweilig", gab er vor Zelika zu.

Die Rothaarige begann nun schüchtern über sich selbst zu erzählen, sagte nun offen wer sie war und was für Juwele sie trug. Anschließend erfuhren die drei aber auch wie es dazu gekommen war, dass sie sich mit einem Netz verbarg und dass es wichtig für ihr Überleben wäre, dass niemand davon erfuhr. Eine Freundin ihrer Mutter hätte ihr alles beigebracht. Dann war sie eine ausgebildete Schwarze Witwe? Dazu war später immer noch Zeit nachzufragen, Zelika fuhr fort, dass ihr Vater ihre Mutter umgebracht hätte und jener hätte sie verkauft, um das Geld in Hurenhäusern zu verprassen.
Bevor Zelika alles erzählt hatte, hatte Eneas noch geistesgegenwärtig einen Hörschutz um den Jungen errichtet. Das sollte er wirklich nicht hören, es erschütterte ihn ja selbst. Wie konnte der eigene Vater das tun? Früher hätte Eneas sich das nicht mal vorstellen können, doch leider hatte er in seinem Leben einige Dinge gehört, gesehen und auch erlebt. Menschen waren zu schrecklichen Dingen fähig. Hoffentlich hatte der Vater seine Lust wirklich nur in Hurenhäusern ausgelebt.
"Bei uns ist dein Geheimnis sicher", sagte ihr Leto anteilnehmend, "Es wird niemand erfahren und falls du einmal in Ruhe über alles reden möchtest..." Die blonde Heilerin lächelte sie an.
Zelika fuhr jedoch erst einmal vor, dass sie von Thalia Artemis gekauft worden wäre. Etwas was Eneas nun doch überraschte, natürlich wußte er, dass das die Königin von Chaillot war. Das war keine Kleinigkeit. Welcher Name allerdings dann fiel, ließ ihn kurz innerlich erstarren. Timaris... welch perfides Spiel das Schicksal manchmal trieb.
Neben ihm mußte seine Freundin seine Aufgewühltheit spüren, legte ihm beruhigend einen Arm auf die Schulter. Eneas wußte, dass Timaris auch öfters auf den bekannten Sklavenmärkten war oder Bedienstete hinschickte. Es war eigentlich seltsam, dass sie sich da noch nie über den Weg gelaufen waren. Er, um Sklaven zu befreien. Sie, um...
"Zu diesen zwei Frauen mußt du auf jeden Fall nie mehr zurück", bekräftigte er, "Die werden dir nichts mehr antun." Die Gerüchte, die er über die Königin von Chaillot gehört hatte, hatten ihm gereicht. "Wie Dido schon sagte... du kannst dir gerne einmal alles von der Seele reden, doch... solche Geschichten sind nichts für Räume, wo ein Kind gerade vor sich hinträumt."
Womöglich war das nur Aberglaube, doch man konnte nie wissen.
"Iason und ich werden noch heute zu einem Notar gehen um die Freilassung in die Wege zu leiten. Dann bist du morgen oder übermorgen schon eine freie Frau." Aufmunternd lächelte Eneas sie an.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Tileo

Beitragvon Kosta » Do 7. Jul 2022, 20:31

Leto und Eneas erzählten noch weiter von ihrem Leben und wie Kosta da so zuhörte war es für ihn nicht verwunderlich, dass Tileo am liebsten schon gestern als morgen Goldauges Mannschaft beitreten würde. Sie versicherte Zelika, dass sie niemand unschuldigem würde wehtun müssen. Sie musste auch niemand schuldigem wehtun, wenn sie das nicht wollte. Doch es war schön zu hören, dass die Schwarze Witwe sie begleiten und ihnen helfen wollte.

Leise und schüchtern begann diese nun auch zu erzählen, wie ihr bisheriges Leben verlaufen war. Nicht sonderlich schön. Ihr Vater war wirklich Abschaum aller niedrigster Klasse. Kosta versuchte ruhig zu bleiben. Denn Tileo würde es bestimmt in seinen Träumen spüren, wenn er wütend wurde. Glücklicherweise legte Eneas gleich einen Hörschutz um ihn, damit das Kind noch nicht einmal im Schlaf von den Grausamkeiten etwas mitbekam. Dankbar lächelte er seinen Freund an.

Auch wollte er Zelika seine Anteilnahme aussprechen und das Angebot machen, dass er ihr gerne zuhören würde, wenn sie jemanden zum Aussprechen brauchte. Doch dann fiel ein Name, der ihn erstmal alles andere vergessen und süss lächeln liess. Timaris. Er vermisste sie so. Sie hatten sich schon so lange nicht mehr gesehen. Ob sie sich überhaupt je wieder sehen würden? Rasch vertrieb er die sehnsüchtigen Gedanken und konzentrierte sich auf das hier und jetzt.

"Wenn wir nacher noch zu einem Notar gehen, sollte ich mich wohl besser noch etwas frisch machen", stellte er schmunzelnd fest. "So zerzaust und nass kann ich da nicht auftauchen." Behutsam schob er Tileo von seinem Schoss und bettete ihn sorgsam auf das Kissen und legte die Decke über ihn, damit er aufstehen konnte. "Ist es in Ordnung, Lady Zelika, wenn ich dein Bad benutze?" wollte er höflich von der Schwarzen Witwe wissen. "Und was ist mit dir? Möchtest du auch noch etwas schlafen und dich ausruhen? Die Seereise, die uns bevorsteht wird anstrengend und du wirst lange nicht mehr so ein bequemes Bett haben."
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Tileo

Beitragvon NSC » Do 7. Jul 2022, 20:32

Zelika

Dido versicherte ihr das sie niemals einem Unschuldigen weh tun musste und erklärte auch gleich das sie selbst so etwas nicht tun würden. Über die kurze Erzählung eines ihrer Abenteuer musste die Schwarze Witwe lächeln.
Die eigenen Erzählungen über ihre Vergangenheit schienen selbst die Piraten etwas zu bedrücken so dass sie ihre Anteilnahme ausdrückten und ihr anboten später in Ruhe darüber zu sprechen, was Zel dankbar mit einem Nicken annahm. Vielleicht würde sie später wirklich noch einmal alles besprechen wollen, doch vorerst sollte diese Ausführung reichen. Taelos meinte daraufhin das sie sogar heute noch zum Notar gehen wollten, damit sie so schnell wie möglich wieder Frei war.
„Ich weiß gar nicht wie ich euch danken soll… Ich war drauf und dran den Glauben an das Gute im Menschen zu verlieren.“

Iason erwähnte das er sich dann vielleicht noch ein wenig Frisch machen sollte. Zel lächelte. Der Krieger sah aus wie ein nasser Hund und sollte sich auf jeden Fall noch einmal Frisch machen. Behutsam bettete er den Jungen auf das Bett und deckte ihn zu, fragte ob sie etwas dagegen hätte wenn er ihr Bad benutzte und ob sie selbst nicht noch ein wenig schlafen wollte, da die Schiffsreise sehr anstrengend werden sollte.
Jetzt wo der Krieger es erwähnte, bemerkte sie auch die Müdigkeit die sie überkam. Die Rothaarige wusste gar nicht mehr wann sie wirklich in einem vernünftigen Bett lag und auch ausschlafen konnte.
„Nein, ich habe nichts dagegen wenn ihr mein Badezimmer benutzt Lord“ Sie klang ein wenig amüsiert, da sie es gar nicht mehr gewohnt war mit Lady angesprochen zu werden.
„Und Schlafen ist wirklich eine gute Idee“ Sie hielt sich die Hand vor den Mund und gähnte leicht.
Gut gelaunt stand sie auf, nickte Taelos und Dido noch einmal zu und ging dann mit Iason in ihr eigenes Zimmer.

„Das Badezimmer ist da drüben“ Sie zeigte auf eine Tür und ging ohne weiter auf den Mann zu achten herüber zum Bett. Erschöpft setzte sie sich auf das Bett und schaute dem Mann der gerade im Bad verschwand hinterher. Seufzend bückte sich die Schwarze Witwe nach vorne und versuchte sich die Lederstiefel auszuziehen. Sie hatten sich fest um die Füße der Frau geschmiegt und Zel bekam sie einfach nicht herunter. Sie war zu erschöpft um die nötige Kraft aufzubringen.
Ihr Blick wanderte zur Bettdecke, sollte sie sich einfach mit den Stiefeln hinlegen? Wahrscheinlich würden die Stiefel dann mit der Zeit drücken. Erneut schaute sie zum Badezimmer dessen Tür mittlerweile geschlossen war.
"Iason?" Zels stimme war ein wenig lauter als sonst, damit der Krieger sie auch durch die geschlossene Tür hören konnte.
Benutzeravatar
NSC
 
Beiträge: 1045
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 12:03


Re: Tileo

Beitragvon Kosta » Do 7. Jul 2022, 20:33

"Es gibt mehr gute Menschen, als du es denken magst", erwiderte Kosta warm und lächelte ihr ermutigend zu. Die Schwarze Witwe war bestimmt nicht nur körperlich, sondern auch mental erschöpft. Eigentlich sollte sie nicht mit ihnen reisen, sondern sich an einem einsamen, tropischen in Ruhe erholen. Es war egoistisch von ihnen, sie zu bitten, dass sie sie begleitete. Auch wenn sie ihre Hilfe dringend nötig haben würden. Aber selbst Kayne musste einsehen, dass sie das nicht von ihr verlangen konnten, wenn sie nicht wollte. Kosta schauderte leicht. Dann würde der Prinz bestimmt endgültig ausrasten.

"Du musst mich wirklich nicht siezen. Nenn mich doch bitte einfach Iason", wiess er die Hexe etwas verlegen darauf hin. Nachdem er Tileo sanft versorgt hatte, erhob er sich und reichte zelika galant seinen Arm, da sie ebenfalls in ihr Zimmer gehen und etwas schlafen wollte. So hatten Kosta und Leto auch etwas Zeit für sich. Selbst wenn sie dabei auf Tileo aufpassen und noch das Kissen zunähen mussten.

In ihrem Zimmer deutete die Schwarze Witwe auf ihre Badezimmertür und meinte, dass da das Badezimmer sei. Kosta deutete schmunzelnd eine Verneigung an, da er ja quasi dahin geschickt wurde. Die Hotelzimmer waren relativ gleich aufgebaut und so war ihm schon klar, dass dort das Bad war. Vielleicht fühlte sich Zelika auch etwas unwohl, mit ihm alleine im Zimmer. Hatte Angst, dass er etwas versuchen würde, was sie nicht wollte. Dass doch nur alles gelogen war.

So ging er lieber rasch ins Bad, um sie nicht noch weiter zu beunruhigen. Rasch öffnete er die vielen Knöpfe seiner Weste, streifte sie ab und liess sie verschwinden. Genau wie seine nassen, klammen Socken. Er war gerade dabei, sein Hemd zu öffnen, als er Zelika nach ihm rufen hörte. Einem antrainierten Reflex folgend, überprüfte er die Umgebung rasch auf mentalem Weg, konnte aber nichts finden. Gleichzeitig ging er zur Türe zum Schlafzimmer und öffnete diese.
"Lady? Kann ich dir irgendwie behilflich sein?" wollte er sanft wissen. Das Hemd halb offen entblöste seine glatte Brust. Nun konnte man auch den obersten Teil seiner Tättowierung sehen. Den grüngrauen Drachenkopf mit opalenen Augen, der ihm in den Hals biss. Selbst die scharfen Zähne und die Wunden waren tätowiert worden, samt einzelnen, rubinroten Blutstropfen, die seinen Hals hinunter perlten.
Etwas hilflos deutete Zelika auf ihre Stiefel und Kosta verstand sofort. Mit einem freundlich lächelnden Nicken war er mit ein paar geschmeidigen Schritten bei ihr und liess sich anmutig auf seine Knie sinken, um ihr mit ihren Stiefeln zu helfen, die sie gerade nicht abbrachte. Sie war inzwischen wohl schon zu müde dazu.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Tileo

Beitragvon NSC » Do 7. Jul 2022, 20:36

Zelika

Es dauerte nicht lange bis der Krieger die Tür öffnete. Der Mann war bereits dabei gewesen sich ausziehen und hatte sein Hemd bereits halb geöffnet, was seine Brust und einen Teil einer Tätowierung entblößte. Sofort fragte er ob sie Hilfe brauchte und sie deutete auf ihre Stiefel. Der Mann verstand sofort, und ließ sich vor ihr Elegant auf die Knie fallen um ihr beim ausziehen der Stiefel zu helfen. Interessiert betrachtete sie den Drachenkopf und fragte sich wie groß die Tätowierung eigentlich war. Die Schwarze Witwe nahm sich jetzt auch zum ersten Mal überhaupt Zeit sich Iason genauer anzusehen. Das Gesicht war feingeschnitten und seine goldenen Augen hatten etwas Liebliches an sich fand Zel. Sie vermutete, dass er Hayll stammte, war sich allerdings nicht ganz sicher. Der Schnitt seiner Haare gaben ihm etwas verspieltes, sodass sie dem Drang wiederstehen musste ihm durch die Haare zu wuscheln wie sie es vorhin bei Tileo schon getan hatte. Vermutlich würde der Krieger ähnlich empört gucken wie der Junge. Ein Grinsen legte sich bei dieser Vorstellung auf die Züge der Schwarzen Witwe. Alles in allem war Iason sogar ganz ansehnlich. Wieder weckte das Tattoo ihr Interesse. Hatte es eine Bedeutung? Oder war es einfach nur Körperschmuck für den Mann?

Sie legte den Kopf leicht schief und schaute Iason an als dieser ihr aus beiden Stiefeln geholfen hatte.
Ein dankbares Lächeln lag auf ihren Lippen und sie blickte ihn amüsiert an.
„Vielen Dank mein Held“ sie kicherte kurz und beugte sich dann ein wenig nach vorne und deutete auf den Drachenkopf.
„Das ist wirklich ein sehr schönes Bild“ Kurz überlegte sie ob sie Iason wirklich fragen konnte ob er ihr die ganze Tätowierung zeigte, doch was konnte er schlimmeres als Nein sagen?
„Darf ich es ganz sehen?“

Erst jetzt fiel ihr auf wie Plump diese Frage klingen mochte, sodass sie ein wenig errötete. Manchmal war sie doch wirklich noch wie ein Kind. Innerlich schüttelte sie den Kopf.
Während sie mit ihm sprach zog sie die Beine an um die Socken auszuziehen und warf sie dann zu den Stiefeln, die der Krieger neben das Bett gestellt hatte. Eigentlich hatte sie schlafen wollen, doch irgendwie hatte Iason nun ihr Interesse geweckt, so dass sie von der Müdigkeit fast nichts mehr spürte.
Benutzeravatar
NSC
 
Beiträge: 1045
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 12:03

VorherigeNächste

TAGS

Zurück zu Foren-Übersicht

Zurück zu Die Piraten

Wer ist online?

0 Mitglieder




Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Erde, Essen, NES, USA, Reise

Impressum | Datenschutz