Etwas überrascht blickte er auf, als Zelika sich kichernd bei ihm bedankte und ihn ihren Held nannte. Doch dann grinste er sie an und stellte die Stiefel fein säuberlich neben das Bett. "Immer wieder gerne, werte Lady", erwiderte er amüsiert und blickte noch einen Moment lang zu ihr hoch. Ihre Stiefel hatten aber auch wirklich eng gesessen. Wahrscheinlich würde sie anfangs noch öfters Hilfe brauchen oder viel Kraft. Doch sobald sie etwas eingelaufen waren, würden sie geschmeidiger werden und die Schwarze Witwe würde das Problem nicht mehr haben.
"Vielen Dank", lächelte er erfreut, als sie auf seine Tätowierung zu sprechen kam und meinte, es sei ein sehr schönes Bild. "Ich habe es auch sehr sorgsam ausgesucht." Anmutig erhob er sich und wollte schon ins Bad gehen, als ihn Zelika zurück hielt und ihn fragte, ob sie es ganz sehen dürfe. Etwas verdutzt blickte er sie an. Bisher hatte sie sehr verschlossen und abweisend gewirkt. Doch allmählich taute sie auf und schien ihnen zu vertrauen. Damit kam wohl auch ihr wahres Wesen zum Vorschein. Ihre Neugierde, aber auch Verlegenheit, die sie doch tatsächlich erröten liess. Das kam etwas unvermutet für Kosta. Bisher hatte sie immer so selbstsicher und stark auf ihn gewirkt.
"Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du überhaupt das ganze Bild sehen möchtest, Zelika", erwiderte er leise und drehte ihr seinen Rücken zu. Jedoch nicht, um ihr ihre Bitte abzuschlagen. Im Gegenteil. Geschickt öffnete er auch die restlichen Knöpfe seines Hemdes und liess es mit einer lockeren Bewegung von den Schultern gleiten, bis es an den Handgelenken, die neben seinen Hüften ruhten, aufgehalten wurde. Leicht gebräunte Haut kam zum Vorschein. Kostas Haut war für einen Hayllier relativ hell. Aber nicht nur seine Haut, sondern auch seine Tätowierung kam nun zum Vorschein.
Der Körper des schlangenartigen Drachen wand sich grüngrau schillernd seiner Wirbelsäule entlang hinunter bis er unter der edlen, dunkelgrauen Stoffhose verschwand. Die krallenbewehrten Pranken gruben sich auf Schulterhöhe und knapp oberhalb seines Gesässes in sein Fleisch. So als würde das Tier tatsächlich existieren und sich an ihm festhalten. Auf der rechten Seite kam der Schwanz der Bestie wieder zum Vorschein, schmiegte sich eng dem Hüftknochen entlang nach vorne, wo er wieder unter die Hose verschwand und es ein Geheimnis blieb, wo die Schwanzspitze schlussendlich ruhte.
Langsam drehte er sich wieder zu Zelika um, bedachte sie mit einem ruhigen, lächelnden Blick, der zu besagen schien, dass es an ihr lag, wie es nun weitergehen würde. "Verstehst du, was ich meine?" fragte er in sanftem Tonfall. "Ich stehe schon fast nackt vor dir und noch immer kannst du nicht das ganze Bild sehen." Und gerade weil er halb nackt vor ihr stand, achtete er darauf, dem Bett nicht zu nahe zu sein, damit Zelika sich nicht durch ihn bedroht fühlte.