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Ungewisse Rückreise





Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Yadriël » So 2. Okt 2022, 10:48

Leise sagte Kosta, dass es auch gute Zeiten in der Vergangenheit gegeben hätte. Meinte er dies allgemein oder sie beide? Zucker blickte ihn an, ein kaum wahrnehmbares Lächeln auf den Lippen.
"Hast recht", gab er zu. Ein paar schöne Momente gab es da. Trotzdem waren verdammt viele schöne Momente in seiner Vergangenheit getrübt von schlechten Erinnerungen, die unmittelbar damit zusammenhingen. Das eine schien ohne das andere nicht existieren zu können. Oder es war nur bei ihm so.
Er versuchte Kosta aufzumuntern und ihn doch noch zu überreden mit ihm etwas trinken zu gehen. Der Krieger war allerdings am liebsten im Palast, wie er ihm sagte. Zucker konnte sich nicht vorstellen wieso. Er hatte für sein Leben genug von dem reichen Protz und den Adeligen, die dort ohne Zweifel herumspazierten. Zumindest kannte Kosta auch ein paar Hafenkneipen.
"Wieso nicht?", fragte der Dhemlaner zurück, als Kosta überrascht war, dass er mit ihm etwas trinken gehen wollte. Der Krieger glaubte ihm nicht ganz, wollte wissen was los sei und offenbarte ziemlich direkt, dass er genau wusste was Zucker eigentlich vorhatte. Der Prinz leerte seinen Bierkrug. Er hatte nicht gedacht, dass Kosta schon fest damit rechnete, dass Zucker sofort nach Raej reisen wollte.
"Hmm", brummte er, "Hatte vor ein paar Tage zu bleiben. Muss mich ja erstmal wieder an Landgang gewöhnen und noch nen paar Sachen organisieren..." Als Gefangener hatte er nichtmal richtige Kleidung am Leib gehabt. Er würde einiges an Ausrüstung benötigen, wenn er nach Raej wollte. Zudem wollte Zucker nicht so offen zugeben, dass er gleich wieder abhauen wollte. Wenigstens schien Kosta nicht am Boden zerstört. "Außerdem will ich natürlich Tiger und seine Tochter sehen. So schnell hau ich nicht ab", versicherte Zucker. Da konnten sie auch etwas trinken gehen.

Kosta war allerdings bereits dabei ihm Ratschläge für die Reise zu geben. Wenn er in Raej landen wollte, müsste er von den Winden springen und dies wäre sehr gefährlich. Ob er das überhaupt könnte. Zucker stellte den Krug auf ein Fass neben ihm, setzte sich halb auf das Fass und verschränkte die Arme.
"Ich werd schon klarkommen", wehrte er ab. Es kam ihm so vor, als wollte Kosta ihm die Reise ausreden indem er ihm aufzählte wie gefährlich der Weg dorthin war und dass Zucker sich das längst nicht genau überlegt hatte. Ob er denn überhaupt mit seinen Juwelen umgehen könnte? Zucker blickte ihn zunächst ablehnend an.
"Ich kann mit meinen Juwelen umgehen, danke der Nachfrage, Mutti", antwortete er dann neckend und grinste leicht. "Du musst dir keine Sorgen darüber machen. So schnell reise ich nicht ab. Wie gesagt, muss noch das ein oder andere organisieren.." Er verriet Kosta bewusst nicht viel von seinen Plänen, denn Zucker befürchtete halb, dass der Krieger ihm gar nachlaufen würde. Teilweise hatte Kosta recht, dass Zucker nicht sonderlich gut mit seinen Juwelen umgehen konnte. Er hatte nie viel Gelegenheit dazu gehabt und über die Winde war er nur sehr kurze Strecken in Raej gereist. Er hatte eher vor bis nach Shalador zu reisen und von dort nach Raej zu reiten.
"Und ich bin nicht der einzige, der zurück nach Raej will. Wir schulden Rashar alle etwas", sagte Zucker. Er glaubte nicht, dass alle mitkamen, aber Einauge vielleicht. Wobei er sich von dem Gerede über eine Belohnung ebenfalls hatte anstecken lassen. Die meisten wollten Gold oder kleine Landstücke, so wie es ihnen der Haushofmeister versprochen hatte. Zucker glaubte nicht daran. Der aalglatte Prinz hatte ihnen viel versprochen, um sie dann in eine Falle locken zu können. Dahin hatte sie ihre Gier geführt. Es war zu gut gewesen, um wahr zu sein.
"Ich kenn diesen Blick. Du musst dir keine Sorgen um mich machen", bekräftigte Zucker, weil Kosta ihn wieder so ansah. "Wenn wir mit Sion fertig sind, häng ich das Soldatenleben an den Nagel. Vielleicht werd ich Bauer", sinnierte er und grinste, "Warte.. die müssen früh aufstehen oder? Hmm, Schmied. Nein, zu anstrengend", entschied er sich um. "Mir fällt schon was ein." Im Grunde hatte er keine Ahnung was danach käme. Er war vielleicht kein Sklave mehr, aber wohin er ging und was er machte, hatten bisher immer andere entschieden. Zucker wusste nicht was er mit seinem Leben anfangen würde. Vielleicht war es auch ganz gut keinen Plan zu haben.
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von Anzeige » So 2. Okt 2022, 10:48

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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Kosta » So 2. Okt 2022, 10:50

Zucker gab ihm recht, dass es in der Vergangenheit auch schöne Momente gegeben hätte. Scheu schaute Kosta auf und erschauderte sachte bei dem Anblick des schönen Prinzen, der besonders geheimnisvoll und anziehend aussah, wenn er so ganz leicht lächelte. Kaum zu sehen. Wie ein süsses Geheimnis. Ob eine dieser guten Zeiten eine Erinnerung an sie Beide war? Vielleicht damals im Stall? Das wäre schön. Wenn Zucker ihn nicht nur in schlechter Erinnerung hätte. Für einen Moment viel es dem Krieger leichter zu atmen. Zumindest nahm er die frische Seeluft war und hatte das Gefühl, sie würde tief in seine Lungen gelangen.

Als er Zucker jedoch darauf ansprach, dass dieser doch möglichst schnell wieder nach Raej wollte, wirkte dieser irgendwie ertappt. Seltsam. War das etwa ein Geheimnis gewesen. Zucker wiegelte ab, dass er sich doch erstmal wieder an den Landgang gewöhnen müsste und noch einige Sachen zu organisieren hätte. Ausserdem wollte er natürlich Tiger und seine Tochter sehen. Das konnte Kosta nachvollziehen und er nickte herzlich. Vielleicht würde Lady Tyrelli ihm ja sagen, wie es ihrer Tochter ging, denn er nahm nicht an, dass Tiger ihn je wieder in ihre Nähe lassen wollte. Auch das konnte er nur zu gut verstehen.

Da er wusste, dass er Zucker nur würde daran hindern können, zurück nach Raej zu gehen, indem er ihn erneut verriet, kam es Kosta ihm in den Sinn, dass er Zucker wenigstens so gut wie möglich vorbereiten konnte. Deswegen erzählte er ihm von seiner Erfahrung mit den Winden und den Landepunkten in Raej. Ausserdem vermutete er, dass Zucker womöglich nie wirklich darin ausgebildet worden war, seine Juwelen sinnvoll zu nutzen. Prompt wurde der Prinz verschlossen und ablehnend, nachdem Kosta gefragt hatte, wich aus und scherzte.
«Wenn schon Vati», verteidigte Kosta sein Geschlecht, schmunzelnd und auch entschuldigend schauend, weil er Zucker wohl wieder zu sehr nervte. Doch die Sorgen, wollten nicht so einfach verschwinden. Auch wenn der Prinz ihn zu beruhigen versuchte. So wurde sein Blick auch gleich wieder prüfend und skeptisch. Wenigstens konnte er es sich verkneifen, sich Zucker an den Hals zu werfen und ihm innig zu sagen, wie gerne er doch mit ihm nach Raej reisen würde. Seiner Meinung nach schuldete er dem Prinzen ebenfalls etwas.
Zucker ertappte ihn jedoch prompt bei seinen Gedanken. Anscheinend, weil er diesen Blick kennen täte. Kosta bräuchte sich wirklich keine Sorgen zu machen. Und dann begann er, zum grossen Erstaunen des jungen Kriegers, zu überlegen, was er tun würde, sobald Sion besiegt sei. Kosta spürte, wie sein Herz einen Satz machte. Das war das erste Mal, wo Zucker doch daran zu glauben schien, dass er ein Leben danach haben könnte. Hoffnung. Das war wundervoll. Kosta konnte nicht anders, als Zucker einfach nur herzlich anzustrahlen. Auch wenn dieser nur Unsinn plapperte, was er danach machen könnte.

«Du könntest Tanzlehrer werden», schlug Kosta spontan vor und kam etwas näher. Zucker hatte sich auf eines der Fässer gesetzt, nachdem er sein Bier ausgetrunken hatte. Nebenbei tauschte Kosta ihre Krüge aus. Ihm war ohnehin nicht nach trinken gewesen. Lieber überlegte er sich Vorschläge, was Zucker später machen könnte, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Etwas, wobei er nicht früh aufstehen musste und etwas, was nicht zu anstrengend war. Tanzlehrer kam ihm da in den Sinn. Aber wahrscheinlich brauchte man dafür zu viel Geduld für Zuckers Geschmack. Dabei konnte der Prinz bestimmt ausgezeichnet tanzen als ehemaliger Lustsklave. Wenn er das denn wirklich gewesen war und er ihm nicht einfach nur ein trauriges Geschichtchen aufgetischt hatte. Was Kosta wieder dazu brachte, was Zucker im Gegensatz dafür nicht konnte.
«Du wirst nicht verhindern können, dass ich mir ganz furchtbar grosse Sorgen um dich machen werde», widersprach er dem Prinzen und blickte ihn unter dichten Wimpern nah vor dem Fass stehend süss an. «Wenn du möchtest, dass es mich nicht ganz so quält, dann…» Kosta nagte nachdenklich an seiner Unterlippe. «Dann wirst du mir schon erlauben müssen, dir alles besorgen zu dürfen, was du für deine nächste Heldentat brauchst. Auch wenn du keine Geschenke von Timaris annehmen möchtest, von mir kannst du es doch tun, oder?» Flehentlich lächelte er zu ihm hoch. «Ausserdem wirst du mir beweisen müssen, dass du mit deinen Juwelen mindestens genauso gut umgehen kannst, wie du kämpfen kannst. Wenn nicht sogar noch besser. Sonst lass es mich dir beibringen. Bitte Zucker.» Sachte legte er ihm die Hände auf die Oberschenkel. «Ich weiss doch, dass Sklaven selten beigebracht bekommen, wie man die Kunst sicher und nicht kraftverschwenderisch einsetzt. Das ging mir doch auch so. Bitte zeig mir, dass du dich mit deinen Juwelen auch wirklich schützen kannst.» Kosta legte all sein Flehen, Locken und Überzeugungskraft in seine Stimme. Etwas anderes blieb ihm nicht übrig.
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Yadriël » So 2. Okt 2022, 10:51

"Äußerst unwahrscheinlich, Jungspund", wehrte Zucker grinsend ab, als Kosta schmunzelnd meinte, dass er wenn, eher ein Vati wäre. Der Krieger war jedenfalls nervtötend fürsorglich. Zucker hatte nur eine andere Person in seinem Leben gekannt, die einem mit ihrer Fürsorge so sehr auf die Nerven fallen konnte, aber das war ebenfalls keine gute Erinnerung aus seiner Vergangenheit, weswegen er rasch aufhörte daran zu denken.
Lieber konzentrierte er sich darauf, Kosta davon abzuhalten ihm ein weiteres Mal nach Raej nachzujagen. Sonst würde das noch zur Gewohnheit für den. Kosta war zwar ganz niedlich, aber er brachte auch eine Menge Probleme mit sich und fürs erste hatte Zucker genug davon. In Raej musste er sich auf andere Dinge konzentrieren. Er versuchte dem Krieger seine Sorgen zu nehmen, indem er ihm sagte, dass er nach dem Krieg kein Soldat mehr sein würde. Er musste halt noch einmal Rashar aushelfen. Es war wichtig. Kosta strahlte ihn prompt an. Der Prinz hatte wohl das richtige gesagt. Wenigstens einmal. Sofort war der Krieger ebenfalls dabei, sich etwas zu überlegen, was Zucker nach seiner Soldatenkarriere tun könnte. Kosta kam näher, stellte seinen halbvollen Krug ebenfalls auf das Fass, nahm sich dafür den leeren.
"Tanzlehrer?", fragte Zucker skeptisch. Wie kam er denn darauf? "Da würde ich Leuten höchstens auf die Füße treten", lehnte er ab. Gut, er konnte etwas tanzen, aber das war erst sehr viel später gekommen und es hatte Zucker nie gefallen, die Adeligen zu bezirzen und zufriedenzustellen. Er hatte es eher zähneknirschend getan und späteren Besitzern waren Zuckers Tanzkünste auch alles andere als wichtig gewesen. "Ich hab genug davon, irgendwelche Adeligen oder Reiche zu unterhalten." Nein, das kam nicht in Frage. Und wieso dachte er jetzt über Alternativen nach? Er hatte nur über seine Zukunft Scherze gemacht, um Kosta seine Sorgen zu nehmen. Hatte fürs erste auch prächtig geklappt und nun war der Krieger eifrig dabei, sich ein Leben für Zucker zu überlegen.
"Vielleicht werd ich Angler. Da muss man nur rumsitzen oder?", fragte sich der Prinz, zwinkerte leicht. Er hatte im Grunde überhaupt keine Idee, was es für Möglichkeiten gab oder was die Leute in solch dubiosen Berufen überhaupt machten. "Jedenfalls arbeite ich nicht mehr in einer Mine oder arbeite in Schiffdocks. Das hab ich schon durch, war nicht so mein Ding." Nur hatte er da schlecht eine Wahl gehabt.

Kosta sagte, er würde sich trotzdem riesige Sorgen um ihn machen. Dabei kam er näher zum Fass und sah ihn mit besonders großen, flehenden Augen an. Dann saugte er auch noch verführerisch an seiner Unterlippe und legte sich richtig ins Zeug, während er ihn bekniete, dass Zucker sich gut auf die Reise vorbereiten sollte. Er sollte Kosta erlauben, ihm die Ausrüstung für seine nächste Heldentat zu besorgen.
"Ich bin kein Held. Und von dir nehm ich schon Geschenke an", sagte Zucker etwas zurückhaltend. Er trank von Kostas Bier, während er sich den süßen Jungen vor seinem Fass besah. "Ist vielleicht besser, als sich alles von eurem Schiff zusammenzuklauen. Wobei Amancio seine Wolldecke bisher nicht vermisst hat und Aerion ist anscheinend nicht aufgefallen, dass ich seinen halben Seesack geplündert habe. Wundert mich nicht, wo der sowieso nie in seiner Kajüte schläft. Sehr nachlässig", zählte Zucker locker auf. Wenn Kosta ihm Dinge geben wollte, hatte der Dhemlaner nichts dagegen.
Der Krieger war aber noch nicht fertig und wollte sehen wie gut Zucker mit seinen Juwelen umgehen könnte. Im sanften, flehenden Tonfall forderte Kosta, dass er es ansonsten Zucker beibringen wollte. Der Krieger streichelte ihm über die Oberschenkel und sagte, er wüsste, dass Sklaven selten lernten wie man ihre Juwelen einsetzen würden.
Wieder machte Kosta große Augen, sah ihn herzerweichend an.
"Ugh, du bist furchtbar. Hör auf mit deinen Welpenaugen", gab Zucker sich geschlagen, "Na schön, na schön. Wir haben ja noch ein paar Tage bis nach Hayll oder? Da kannst du mir was beibringen." Das würde ebenso bedeuten, dass Kosta sich nicht mehr in der Krankenstation verstecken konnte. "Rashar hat mir bereits einiges gezeigt und er ist sehr gut in der Juwelenkunst. Lausiger Kämpfer, aber sehr gut mit seinen Juwelen. Von wem weißt du denn, wie man die Juwelen richtig einsetzt? Wurden sie dir nie weggenommen?", fragte er.
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Kosta » So 2. Okt 2022, 10:52

Zucker wollte ziemlich offensichtlich nicht Tanzlehrer werden. Es erinnerte ihn wohl zu sehr an seine Zeit als Sklave. Lieber wollte er Angler werden, da man da doch nur rumsitzen würde. Kosta musste lachen. «Da musst du dir wenigstens auch keine Sorgen machen, dass du ein dickes Bäuchlein bekommst», nickte er scheinbar bestätigend. Als Angler würde Zucker sich seinen Lebensunterhalt nicht verdienen können. «Ja, dass kann ich nachvollziehen», stimmte er herzlich zu. «Das täte mir, glaube ich auch nicht so gefallen.» In einer Mine zu arbeiten oder in den Schiffdocks. Schon gar nicht als Zwangsarbeiter. «Aber ich seh schon, du wirst eher ein Schmuggler oder Heller, als etwas anständiges», scherzte er, liebevoll. Zucker gäbe bestimmt auch einen prima Piraten ab. Prompt gab der Prinz auch zu, dass er Amanico oder vielleicht auch Farell eine Wolldecke gestohlen und Damiens Seesack zur Hälfte geplündert hatte.
«Ts, wie unartig», tadelte er Zucker dafür, doch auch wenn er es ernst meinte, klang es eher wie ein Scherz. Genau wie der leichte Schlag auf Zuckers Oberschenkel. «Warum schläft Aerion denn nicht in seiner Kajüte? Bist du ihm so lange mit deinem Geplapper auf die Nerven gegangen, bis er vor dir geflüchtet ist?» fragte er neugierig. «Nicht nett. Gib ihm seine Sachen wieder zurück. Glaub mir, früher oder später wird er es merken, wenn er es nicht schon getan hat und dir einfach noch die Möglichkeit geben will, die Sachen von alleine zurück zu bringen.» Schliesslich waren die Soldaten nicht die ersten mittellosen Leute, die sie auf dem Schiff mitnahmen und die dachten, sie beklauen zu müssen.

Deswegen bot er Zucker an, ihn auszurüsten und bekniete ihn, sich auch ja gut für Raej vorzubereiten. Auch wenn er von sich behauptete, dass er kein Held war. In ein Kriegsgebiet zu gehen, um einem Freund beizustehen, war heldenhaft. Und unglaublich besorgniserregend, weswegen Kosta Zucker anbettelte, ihn in der Kunst unterrichten zu dürfen. Kosta gab alles, um den Prinzen zu überzeugen, schloss auch brav seine Augen, als dieser ihn als furchtbar beschimpfte und er mit seinen Welpenaugen aufhören sollte. Er konnte ihn auch mit geschlossenen Lidern anstarren und anbetteln. Erst als Zucker seine Zustimmung gab, öffnete Kosta ein Auge und grinste verschmitzt und einer ordentlichen Portion Selbstgefälligkeit.

«Was hat Rashar dir denn schon beigebracht?» wollte er zufrieden wissen und öffnete auch sein zweites Auge. «Was kannst du schon und von was weisst du, dass du es nicht kannst?» Kosta fiel etwas auf. «Rashar kann nicht gut kämpfen? Gehst du auch deswegen wieder nach Raej? Nicht nur um mit ihm zu kämpfen, sondern auch um ihn zu beschützen?» Das war ein grosser Unterschied, wie Kosta wusste. Es bräuchte eine andere Art von Unterricht, da Zuckers Gedanken und Prioritäten anders sein würden, als wenn er nur darum kämpfte, selber am Leben zu bleiben.
«Doch, manchmal wurden mir meine Juwelen schon weggenommen», gab Kosta freimütig zu. «Aber meistens nur für kurz. Der Meister in der Bibliothek wollte, dass ich sie nutzte, um Bücher aus den Regalen zu heben, die meinen Kinderarmen noch zu schwer waren. Oder, dass ich lernte, Bücher aufzuschlagen, ohne sie mit meinen patschigen Fingern zu beschmutzen oder zu beschädigen. Bewahrungszauber habe ich auch von ihm gelernt. Etwas sinnvolles wie ein Wärmezauber hat mir jedoch erst Taelos beigebracht. Er ist ein Meister im Umgang mit den Juwelen.» Und lange war er auch ein miserabler Kämpfer gewesen. «Und Timaris hat mich meine Juwelen eigentlich auch immer tragen lassen. Auch nach meinem Aufstieg. Sie hat keine Angst, starke, gefährliche und rebellische Sklaven zu haben. Im Gegenteil, sie ist eher stolz auf sie.» Kosta ging auf, dass es sich so anhörte, als würde er sich selber loben. Prompt wurde er verlegen und seine Wangen wurden hitzig.
«Äääh, also, nicht dass ich zu denen gehören würde», verbesserte er sich stammelnd. «Ich war nie rebellisch und bin auch nicht stark und gefährlich. Ich meine nur, ähm, also sie lässt ihren Sklaven in der Regel ihre Juwelen.» Oh, gütige Dunkelheit! Kaum hatte Zucker aufgehört dummes Zeug zu plappern, musste Kosta offensichtlich damit weitermachen. «Du, musstest oft auf deine Juwelen verzichten?» fragte er mitfühlend und lenkte von sich ab.
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Yadriël » So 2. Okt 2022, 10:54

Kosta Lachen zu hören, klang im ersten Moment fremd und ungewohnt, da er es schon sehr lange nicht mehr gehört hatte, aber dann musste er auch lachen über die Vorstellung ein Angler zu sein. Der Krieger glaubte aber nicht, dass Zucker dadurch ein dickes Bäuchlein bekommen würde. "Das denkst du, aber ich werd natürlich einen Eiseimer voll mit gekühltem Bier dabei haben", erwiderte der Prinz amüsiert. Die Vorstellung begann ihm tatsächlich zu gefallen. Jedenfalls besser als Tanzlehrer oder als Zwangsarbeiter. Kosta glaubte, dass Zucker wohl nichts anständiges werden würde.
Der Dhemlaner schnaubte empört. "Ich bin sehr anständig", erwehrte er sich ehe er wieder etwas ernster wurde. "Ich hab keinen Bock noch einmal in einem Gefängnis zu landen." Das Risiko wäre etwas Stehlen nicht wert oder? "Ich bleib lieber die ehrliche Haut, die ich bin." Er klopfte sich gegen die Brust. Trotzdem hatte er sich hie und da etwas von den Piraten geborgt. Die würden deswegen sicherlich keinen Aufstand machen. Kosta fragte, ob Aerion nicht mehr in der Kajüte schlafen würde, weil Zucker ihm mit Geplapper auf die Nerven gefallen wäre. Der Prinz grinste. Ihm gefielen diese gegenseitigen Neckereien.
"Ha-ha. Das ist mehr dein Bereich. Warum er da nicht schläft, weiß ich nicht. Vielleicht ist ja ein Bett anderswo gemütlicher...", bemerkte er zwinkernd. Zucker war nicht entgangen, dass der hayllische Prinz ein Auge auf Dido geworfen hatte. Manchmal kamen sie aus diversen Räumlichkeiten, sich hastig die Kleidung richtend. Das hatte Kosta natürlich nicht mitbekommen, wo er sich in der Krankenstation eingesperrt hatte. Damit war jetzt hoffentlich Schluss.
Kosta wollte, dass Zucker Aerion trotzdem seine Habseligkeiten zurückgeben sollte. "Pff, du versuchst immer so hochanständig zu sein", beschwerte sich der Prinz. "Ich hab mir das Zeug ja nur geborgt und so dringend kann er es nicht gebrauchen." Nicht, wenn dem Hayllier der Verlust seit Tagen nicht aufgefallen war. Das musste auch Kosta einsehen.

Erst einmal wollte Kosta ihm aber unbedingt helfen, sich für seine Heldentat zu rüsten. Dabei sah er ihn mit goldigen Augen an und bettelte in bester Manier bis Zucker sich geschlagen hab. Verschmitzt schloss Kosta beide seine Augen, damit Zucker nicht weiter in die Welpenaugen schauen musste. Natürlich war das bloß noch süßer.
"Ah, hör schon auf. Du weißt ganz genau wie herzallerliebst du bist", jammerte Zucker lachend, nahm einen letzten Schluck Bier ehe er den Krug wieder beiseite stellte. Kosta öffnete zunächst nur ein Auge, grinste ihn schelmisch an. Der Prinz durchwühlte ihm neckend sein feines Haar.
"Was ich kann? Hmm... ein Schild und Machtbälle werfen, Hexenlicht natürlich", überlegte Zucker. Kosta wollte wissen, ob Zucker nach Raej gehen würde, um Rashar zu beschützen. "Rashar kann gut auf sich selbst aufpassen. Aber ich schulde ihm eine Menge. Kann den Kerl nicht einfach im Stich lassen." Kosta sollte das verstehen.
Der Krieger konnte anscheinend weit besser mit seinen Juwelen umgehen. Er hatte ein ganz anderes Leben als Sklave erlebt als Zucker selbst. So hatte Kosta auch selten seine Juwelen abgenommen bekommn. Er hätte als Kind bei einem Bibliothekar gearbeitet und seine Juwelen genutzt, um schwere Bücher zu tragen und aufzuschlagen. Von dem Bibliothekar hätte er Bewahrungszauber gelernt.
"Klingt nett", sagte Zucker und meinte es auch so. Als Sklavenkind in einer Bibliothek zu arbeiten, klang harmlos. Zucker selbst dachte da nicht gern an seine Kindheit zurück, aber die war so lange her, dass es sowieso alles verschwamm und verblasste. Besser so.
Kosta sprach bereits weiter und davon, dass Taelos ihm das meiste beigebracht hätte. Zudem hätte Timaris ihm erlaubt seine Juwelen immer zu tragen.
"Sehr großzügig von deiner Herrin", steuerte Zucker bei. Kosta nannte als Grund, dass die Königin gerne starke, gefährliche und rebellische Sklaven hätte. "So, so, stark und gefährlich." Der Prinz grinste breit und Kosta wurde sofort rot und wiegelte ab, dass er zu denen gehören würde. "Doch doch. Stark, gefährlich, rebellisch. Ich hab schon erlebt, wie du alles drei warst, also streit es nicht ab." Er stupste Kosta.
Und er sollte nicht denken, dass Zucker nicht merkte wie er rasch das Thema zu wechseln versuchte. "Hmm, manchmal", sagte er. "Lass uns nicht darüber reden. Das liegt in der Vergangenheit." Doch als er daran dachte, fiel ihm noch ein, was er schon vor Rashar gekonnt hatte. "Zählen Phantomhände und -fesseln als Juwelenkunst? Darin bin ich gut", sagte er, doch es klang nicht stolz. "Ich könnte meine Feinde in sehr demütigenden Positionen fesseln ehe sie wissen was los ist." Zucker zögerte. "Ich würds vorziehen, wenn das nicht zu meinem Repertoire gehören würde."
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Kosta » So 2. Okt 2022, 10:55

Kosta wusste überhaupt nicht, wie herzallerliebst er sein sollte. Doch es gefiel ihm, mit Zucker zu scherzen und er genoss es, wie ihm dieser sein Haar zerwühlte. Für ein paar Herzschläge lang, tat ihm nichts weh. Er konnte einfach nur fröhlich sein, wenn auch ohne, dass er sich dessen bewusst gewesen wäre. Vielmehr machte er sich Sorgen, wie Zucker Raej überleben konnte und fragte ihn deswegen über seine Fähigkeiten als Kämpfer und Juwelennutzer aus.
"Das verstehe ich gut", nickte Kosta innig, nachdem der Prinz ihm noch einmal erklärt hatte, dass er Rashar eine Menge schulden würde und er ihn nicht einfach im Stich lassen könnte. "Ich will nur wissen, mit was für Gedanken du kämpfen wirst. Es gibt ganz andere Dinge zu lernen, wenn du vorrangig Rashar beschützen willst." Ioakim hatte ihm das sehr früh beigebracht. Kosta konnte sich noch ganz genau an den Stoffball erinnern, den er während des Trainings wie ein rohes Ei gehütet hatte, weil er sich damit hatte Eneas vorstellen müssen und wie entsetzt er gewesen war, wenn dem Ball etwas passiert war.

Sie kamen darauf zu sprechen, wie und wie oft sie ihre Juwelen hatten benutzen dürfen. Beziehungsweise Kosta sprach vorallem, nun da er nicht mehr ganz so viel verheimlichen musste. Zucker wollte immer noch nicht über seine Vergangenheit sprechen. Musste er auch nicht.
"Na ja, nett ist anders", zuckte Kosta mit seinen Schultern. "Aber solange es den Büchern gut ging, war der Meister wohl ganz in Ordnung. Ich hatte sicherlich viel mehr Glück als die meisten anderen Sklaven. Mir war damals auch nicht bewusst, dass man ein Kind nicht als ein wandelnder Staubwedel betrachten sollte. Ich war zufrieden in dieser kleinen Welt der Bücher." Im Nachhinein betrachtet, erfahrener, wusste Kosta auch, dass ein Kind eigentlich mehr brauchte, als etwas zu essen und ein Dach über dem Kopf, um sich zu entwickeln. So gesehen war es fast ein Wunder, dass Kosta überhaupt gelernt hatte zu sprechen, so wenig Kontakt mit Menschen wie er gehabt hatte. Vielleicht war der Bibliothekar noch gesprächiger gewesen, als Kosta noch ein Kleinkind gewesen war und der Krieger konnte sich nur nicht mehr daran erinnern.
"Ja, Timaris ist wahnsinnig grosszügig zu mir gewesen", strahlte Kosta. "Auch wenn ich dir davon nicht erzählen sollte. Sie will nicht für weichherzig gehalten werden. Schliesslich hat sie einen Ruf zu verliegen." Kosta grinste und erzählte Zucker was für Sklaven seine Herrin bevorzugte. Wobei er sich prompt verhaspelte. "Tatsächlich?" krächzte er verlegen, als Zucker ihn anstupste und meinte, dass er selber schon erlebt hätte, dass Kosta stark, gefährlich und rebellisch sei. Das konnte er sich gar nicht vorstellen. Sich windend kuschelte er sich schutzsuchend an Zucker. Er hatte ohnehin schon die ganze Zeit über dicht bei ihm gestanden. Nun konnte er ihn auch etwas halten, wenn er ihn schon so nervös machte.

"Natürlich zählt das auch", tröstete er Zucker, der gar nicht glücklich darüber zu sein schien, was er mit seinen Juwelen anstellen konnte. Lieb streichelte er ihm über den Arm. "Florien hat mir einmal gesagt, dass er jemanden allein mit Phantomfesseln und -händen zu einem Herzinfarkt bringen könnte. Auch wenn er oft aufgeschnitten hat, ich sage dir, so wie er das gesagt hat, hat er nicht gelogen. Wahrscheinlich hat er da sogar eher noch untertrieben." Kosta erschauderte, als er an den Moment zurück dachte. "Aber auch wenn dir die Fähigkeit, jemanden bis zum Herzstillstand streicheln zu können, im Kampf nicht viel nützen wird, da dies schlichtweg zu lange dauert, so stell dir doch nur mal vor, wie abgelenkt dein Gegner sein wird, wenn ihn auf einmal eine Hand hart und heftig bei den Eiern packt. Das gibt dir wunderbar die Gelegenheit, ihn zu erstechen. Oder Phantomfesseln zum Beispiel. Wenn du sie einmal um den Hals deines Gegners schlingst und abrupt und kraftvoll die Schlinge anziehst, kannst du ihn innerhalb eines Lidschlages köpfen. So wie mit einer Garotte. Auch wenn du den Grund deiner Fähigkeiten nicht magst. Verlass dich im Kampf auf deine Fähigkeiten und setze sie schlau ein. Denn darin bist du gut, hast Übung und dein Körper weiss wie er zu reagieren hat. Es kann dir die entscheidende Schnelligkeit verschaffen, um zu überleben."
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Yadriël » So 2. Okt 2022, 12:06

"Ich will Rashar helfen, aber wenns geht rett ich mich meine eigene Haut. Ich bin nicht so selbstlos wie du", stellte Zucker klar. Er wollte nicht in Raej draufgehen. Er wollte alte Schulden begleichen und sicherstellen, dass Sion bekam was er verdiente, aber sein Leben wollte er dafür nicht riskieren. Kosta hatte eine Menge Leute, die er anscheinend beschützen wollte, doch für den Prinzen sah die Sache anders aus.
Der Krieger erzählte ihm von seiner Kindheit als Sklave. Zuerst wiegelte er ab, dass es dort nett gewesen wäre ehe er einräumte, dass er bestimmt mehr Glück gehabt hätte als andere Sklaven. Zwar hätte er viel Staub wischen müssen, wäre im Großen und Ganzen aber zufrieden gewesen inmitten all der Bücher. "Es klingt als hättest du ein gutes Leben als Sklave gehabt. So gut wie man es als Sklave nur haben kann", sagte Zucker. Ihm war schon klar, dass es im Vergleich zu einem freien Mann immer noch gering und schwer sein konnte. "Ich glaube, ich durfte Adeligen frische Luft mit einem Palmwedel zufächeln. Oder etwas in der Art", erinnerte er sich, sagte aber nichts weiter darüber außer dieses kleine Detail.
Zucker war sehr froh diese Fesseln abgelegt zu haben. Kosta schien es nicht zu stören, dass er ein Sklave war, doch da ihn seine Besitzerin ausnehmend gut behandelte und allerlei Freiheiten ließ, wunderte das den Prinzen nicht mehr länger. Strahlend schwärmte der Krieger von Timaris' Großzügigkeit. Nach außen hin wäre dies zwar nicht bekannt, aber sie wäre sehr wohltätig mit ihren Sklaven. Die sie anscheinend stark und rebellisch haben wollte.
Zucker nutzte die Worte sofort, um Kosta damit aufzuziehen. Der Junge wurde verlegen ehe er sich überraschend an Zucker schmiegte. Überrumpelt ließ es der Dhemlaner geschehen, blickte kurz übers Deck, ob sie beobachtet wurden. Es war dunkler geworden, trotzdem waren ein paar der Piraten an Deck, um das Schiff zu steuern. Taelos war zum Glück nicht darunter. Leicht klopfte der Prinz auf Kostas Schulter.
"Ja, so gefährlich wie ein Schmusetiger", scherzte er leicht. Es wäre nicht gut, wenn sie nochmal was miteinander anstellten. Sie waren weiterhin mehrere Tage auf See und Zucker wollte nicht von einem tobenden Kapitän über Bord geworfen werden.

Als sie über den Unterricht in Juwelenkunst sprachen, gab Zucker zu, dass er sehr bewandert darin war Phantomgegenstände herzustellen.
"Florien?", fragte er, als Kosta jemand Fremden erwähnte, der anscheinend andere mit Phantomhänden zu einem Herzinfakt bringen konnte. Das klang gruselig und Zucker wollte lieber nichts genaues darüber wissen. Er hatte genug mit Phantomfesseln angerichtet.
"Ich glaub dir, aber ich denke nicht, dass das was für mich ist", wehrte er ab. Kosta argumentierte jedoch, dass Zucker jede Fähigkeit nutzen sollte in der er gut wäre. Er könnte damit Gegner ablenken oder Phantomfesseln nutzen, um andere zu erwürgen oder gar zu köpfen. Zucker sah ihn überrascht an. "Ich habe nicht vor jemanden zu köpfen..." Kosta sollte aufhören darüber zu reden, was er alles mit Phantomfesseln anstellen konnte.
Der Krieger erklärte eifrig, dass Zucker nunmal gut darin wäre und Übung hätte. Sein Körper wüsste wie er zu reagieren hatte. Der Prinz schob Kosta abrupt von sich. "Ich hab gesagt, Nein!", wiederholte er deutlicher. Zucker war von dem Fass gerutscht. "Ist mir egal, ob ich Übung darin habe, aber das mach ich nicht mehr. Ich habe genug Leuten damit geschadet." Er verstummte, schüttelte den Kopf. Das hätte er nicht sagen sollen.
"Ich mein nur... das ist aus meiner Sklavenzeit. Ich möchte damit rein gar nichts mehr zu tun haben", sagte er in etwas ruhigerem Tonfall. Er hatte Kosta nicht erschrecken wollen. "Meine war nicht so gut wie deine, ja? Du kannst mir lieber was von den Sachen beibringen, die du hast lernen können. Morgen dann?" Heute war es bei weitem zu spät dafür und er hatte zu viel getrunken, um sich jetzt noch konzentrieren zu können.
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Kosta » So 2. Okt 2022, 14:04

Zucker wollte Rashar helfen, ihn aber nicht beschützen, da er nicht so selbstlos sei, wie Kosta. Der Krieger blickte ihn daraufhin skeptisch an. So ganz ging die Aussage des Prinzen nicht auf. Denn wenn er seine eigene Haut retten wollte, sollte er gar nicht erst wieder runter nach Raej gehen. Zucker schien nicht wirklich zu wissen, dass er selber durchaus auch eine selbstlose Ader hatte, auch wenn sie noch etwas verborgen lag. Kosta hatte sie schon oft genug hervorblitzen sehen.
Kosta verstand jedoch, dass es schwierig für Zucker war, sich selbstlos zu zeigen, wo er sein ganzes Leben lang dazu gezwungen worden war, andere zu bedienen und zu verwöhnen. Zucker verriet ihm sogar ein kleines Detail. Dass er als Kind Adligen hätte frische Luft mit einem Palmwedel hätte zufächeln müssen. Kosta stellte sich vor, dass Zucker jedes Mal an seine schreckliche Vergangenheit erinnert wurde. Gerne wollte er Zucker weiter davon sprechen hören, damit er sich davon befreien konnte, doch er wusste, dass drängen nichts brachte. Lieber scherzte er mit ihm und war sein gefährlicher Schmusetiger. Kosta lachte leise. Ja, das klang ungemein gefährlich.

"Florien war ein Lustsklave, der kurz nach mir, zu Timaris kam", erklärte auf Zuckers Frage hin. "Er war ein Geschenk ihrer Mutter. Er war sehr schön. Sein Haar war so blond, dass es fast silbern wirkte, genau wie seine hellen, grauen Augen und seine Haut war ganz blass und doch makellos. Und er war so gemein. Am Anfang zumindest. Ich hatte so unglaubliche Angst vor ihm. Besonders wenn wir alleine in unserem Zimmer waren. Ausserdem war ich dafür verantwortlich, ihn langsam von seiner Opiumsucht zu entwöhnen. Das hat das ganze nicht leichter gemacht."
Zucker wollte jedoch nicht mit Phantomhänden- und fesseln kämpfen. Kosta versuchte ihn davon zu überzeugen, es trotzdem zu tun, wenn er in Notlage geriet. In einem Kampf zählte jede Sekunde und ganz bestimmt nicht Fairness. Das war kein elegantes Duell, wo am Schluss beide überlebten. Es war Krieg. Da war es egal, wie Zucker seine Gegner tötete. Aber erstaunlicherweise war diesmal der Prinz der blauäugige von ihnen beiden. Meinte er doch glatt, dass er niemanden köpfen wolle.
Kosta versuchte ihm zu erklären, dass er sich seiner Fähigkeiten nicht zu schämen brauchte. Er hatte das Recht, sie zu nutzen, um zu überleben. Er trieb es jedoch zuweit bis der Prinz ihn fast anschrie und ihn grob von sich schob, während er selber vom Fass gerutscht war. Erschrocken tat Kosta ungeschickten Schritt zurück und spürte einen stechenden Schmerz in seinem Bauch. Gequält verzog er das Gesicht. Uh, er hatte sich heute offensichtlich überanstrengt. So lange war er nicht mehr auf den Beinen gewesen, seit er von seienr Bauchwunde wieder genesen war. Geschweige denn, dass er sich so fleissig bewegt hatte. Das Adrenalin, die Aufregung hatte ihn so lange wach gehalten. Jetzt baute es sich ab und Kosta spürte abrupt, wie er müde wurde. Trotzdem wollte er sich natürlich erst noch um Zucker kümmern, den er mit seinem Geplapper nun gegen sich aufgebracht hatte.

"Das kann ich verstehen", antwortete Kosta innig, nachdem der Prinz sich ruhiger nochmals erklärt hatte. "Es tut mir leid, dass ich dich so bedrängt habe." Sanft nahm er Zuckers Hand in die seine, drückte sie sachte. "Ich wollte dir nur sagen, dass es nicht schlecht sein muss, was du gelernt hast. Dass du es abwandeln und für dich nutzen kannst. Gerade in einer Situation, wo es entweder du oder dein Gegner heisst. Ich möchte doch, dass du wieder zurück kommst, um Angler zu werden. Aber ich kann verstehen, dass du den Sachen von früher nie wieder begegnen möchtest. Ich werde dir so viel wie möglich über die Kunst beibringen. Versprochen." Er würde Zucker hart trainieren, damit dieser sich so gut wie möglich verteidigen konnte.
"Morgen ist eine gute Idee", lächelte er lieb. "Ich bin schon viel zu lange auf. Mein Körper ist sich das noch gar nicht wieder gewöhnt. Morgen werde ich bestimmt furchtbaren Muskelkater haben. Dafür werde ich dich dann leiden lassen." Verschmitzt zwinkerte er Zucker zu und nachdem sie wieder Frieden geschlossen hatten, verabschiedete Kosta sich für die Nacht. Drückte ihm dabei noch ein Küsschen auf die Wange. Dabei kam er Zucker wieder sehr nahe, was sich viel zu gut anfühlte.

Rasch ging er wieder unter Deck, bevor er eine weitere Dummheit beging. Dabei begann er die Piercings wieder überdeutlich zu spüren. Gleichzeitig übermannte ihn seine Müdigkeit zusehends. Kosta bekam heftige Sehnsucht danach, sich einfach nackt in ein Bett zu legen, träge die Beine zu spreizen und sich von Ranard in den Schlaf vögeln zu lassen. Das war heiss gewesen. Sein Atem war ganz flach geworden und er seufzte erleichtert, als er die Tür zur Krankenstation erreichte. Gleich konnte er ins Bett fallen. Kosta rüttelte dann aber vergebens an der Tür. Sie war verschlossen. Verwirrt versuchte er es noch einmal, bevor er sich geschafft an die Wand lehnte. Sein Atem ging schwer und er schloss für einen Moment die Augen, um sich zu fangen. Maria und Leto wollten ihn ganz offensichtlich nicht weiter in der Krankenstation haben. Nur, wo sollte er denn jetzt hin? Er war so müde und so scharf und sein Bauch tat wieder weh.
Als er die Augen wieder öffnete, kam gerade Eneas auf ihn zu, musterte ihn besorgt. Erschöpft erwiderte er den Blick ergeben. "Sie haben mich ausgesperrt", gestand er verletzlich. Ihm war anzuhören, dass ihn diese harmlose Situation gerade masslos überforderte.
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Eneas » So 2. Okt 2022, 14:08

Eneas wusste nicht, ob er das richtige getan hatte, Zucker Kosta hinterher zu schicken und er war sehr versucht heimlich nachzusehen, was die beiden taten. Er beherrschte sich im letzten Moment. Was für ein Heuchler wäre er da, wo er Kosta doch seinen Freiraum lassen wollte? Aber der Gedanke, dass die beiden sich wieder näherten und sich Kosta weiter in Zucker verliebte, machte ihn rasend.
Der Krieger wollte sich seinen Bierkrug auffüllen, als Ulysses die Hand darüber hielt.
"Meinst du, es ist eine gute Idee, dich heute zu betrinken?", fragte er. Eneas blickte ihn mürrisch an.
"Trinken, nicht betrinken", erklärte er. Ulysses nahm trotzdem nicht seine Hand fort.
"Dein Blick besagt letzteres", beharrte sein alter Freund. Eneas seufzte und stellte die Karaffe beiseite. Das war der Nachteil, wenn man sich schon so lange kannte. Ulysses schien sofort erraten zu haben, was Eneas vorhatte. "Heute ist ein guter Tag gewesen", sagte Ulysses und der Kapitän konnte ihm nur beipflichten. Es war ein guter Tag gewesen. Selbst Kosta war herausgekommen, um mit ihnen zu kämpfen. So wie in alten Tagen. Es sollte Eneas genügen. Er wollte viel zu viel und viel zu schnell. Er wünschte nur, er könnte Kosta wieder glücklich machen und ihm all seine Schmerzen nehmen. Aber so einfach ging das nicht mehr. Es war nicht mehr wie früher in Mineva. Die Welt war komplizierter geworden.
"Es wird wieder besser", sagte Ulysses, weil Eneas immer noch schwieg.
"Ich wünschte, er hätte all das schreckliche nicht erleben müssen. Wir haben uns gestritten.. und ich war nicht da, um an seiner Seite zu sein.. wenn wir nicht diese Aussprache gehabt hätten, vielleicht..", Eneas ließ den Satz fallen. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen.
Er sah Mario und Leto in die Messe kommen. Leto schwang einen Schlüsselbund um ihren Finger, bemerkte Eneas' fragenden Blick.
"Die Krankenstation ist für Verletzte", erklärte sie.
Eneas war erleichtert dies zu hören. Er hatte befürchtet, dass Kosta sich wieder dort einsperren würde, aber nun hatten die Heilerinnen dem einen Riegel vorgeschoben. "Er ist immer noch verletzt", konnte er aber nicht anders als Kosta trotzdem zu verteidigen.
"Wir werden ihn weiter untersuchen und die Wunden im Auge behalten, aber es ist Zeit, dass er in seiner eigenen Koje schläft", sagte Maria. Das war sicherlich eine gute Idee, wobei Eneas einfiel, dass die Koje, wo Kosta normalerweise schlief, mittlerweile auch von einem der Soldaten belegt war. Kosta würde einen Schlafplatz brauchen. Kosta würde einen Schlafplatz brauchen!
Eneas schob seinen Krug beiseite und erhob sich abrupt. "Es ist schon viel zu spät und ich hab morgen früh den ersten Dienst", sagte er und wünschte den anderen eine gute Nacht. Eneas forschte, wo Kosta war, aber der war immer noch an Deck. Was machte er denn da solange?

Der Kapitän ging in sein eigenes Quartier, betrachtete es sich kritisch. Seit Leto ausgezogen war, war hier alles etwas verkommen. Überall lag alte Wäsche, Stapel an Notizen und Büchern, zerknülltes Papier und alles was sich halt so ansammelte, wenn man den Kopf ganz woanders hatte. Eneas stopfte mehrere Bücher und Papiere in die tiefen Schubladen an seinem Schreibtisch, schloss sie hastig und übersah, dass hie und da noch einige Papierspitzen herauslugten. Er packte die gesamte Wäsche in einen alten Seesack, den er schon längst hatte zum Waschtrog bringen wollen. Er war nur nie dazu gekommen. Eneas zog auch das Bett ab, tat neue Bettwäsche drauf, trat einige zerknüllte Papierbälle mit alten Gedichten aus dem Weg.
Er roch kurz kritisch an seinem eigenen Hemd, zog es hektisch aus und begann sich über einer Waschschüssel zu waschen und fürs Bett vorzubereiten. Als er merkte, dass Kosta überhaupt nicht mehr an Deck war, verließ Eneas rasch das Kapitänsquartier, sich noch halb im neuen Hemd verheddernd. Es war ja nicht so, dass er seinen Freund überwachte. Er machte sich nur Sorgen um ihn. Der Pirat rückte sein Hemd zurecht, hatte vorne ein paar Knöpfe übersehen.
Es war wichtiger, schnell zu seinem Schwarm zu eilen. Den fand er vor der Krankenstation. Er lehnte an der Wand, die Augen geschlossen. Vorsichtig kam Eneas näher.
"Ist alles in Ordnung? Geht es dir nicht gut?", fragte Eneas besorgt. Kosta blickte ihn erschöpft an und erklärte, dass man ihn ausgesperrt hatte. Er klang dabei sehr verwirrt und überfordert.
"Ja, das habe ich gehört", sagte Eneas, "Sie dachten, dir geht es gut genug. Aber wenn du Schmerzen hast, ich kann sie sofort rufen. Sie sollen dich nochmal untersuchen", sorgte er sich. "Du hast heute viel geleistet. Da wäre jeder müde. Ich glaube nur, in deiner Koje schläft einer der Soldaten. Wenn..." Eneas zögerte. Im Grunde war es eigentlich eine sehr dumme Idee. Sie hatten nicht mehr über sich geredet, oder über ihren Streit, über all die verletzenden Worte, die gefallen war. Eneas wusste nicht, wo sie standen, aber ihm war auch klar, dass sie das auf dieser Reise nicht mehr klären würden und er vermisste Kosta so sehr.
"Das Bett im Kapitänsquartier ist groß genug", bot er schließlich an, "Und ich muss früh aufstehen.." Nervös sah er Kosta an. "Ich meine, du kannst es natürlich auch ganz für dich haben", schob er hastig hinterher, "Niemand wird dich stören. Ich kann Aerion von seiner Nachtwache ablösen und du kannst dich ganz wie zuhause fühlen." Es hatte Zeiten gegeben, da hatte Kosta sehr oft im Kapitänsquartier geschlafen. Zum Beispiel, wenn sie unterschiedliche Schichten gehabt hatten. Eneas hatte es geliebt, nach langem Segeln zurück zu Kosta zu kommen, den verschlafenen Krieger leidenschaftlich zu wecken und nach einem erfüllenden Höhepunkt in ein Bett zu fallen, das noch wunderbar nach seinem Geliebten roch, während dieser aufstand und an Deck ging.
Sie hatten geglaubt, sie wären sehr diskret dabei vorgegangen, aber das war wohl ein Irrglaube gewesen.
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Kosta » So 2. Okt 2022, 14:14

Eneas war schon bekannt, dass die Krankenstation geschlossen war. Verwirrt blickte er den älteren Krieger an. Da war etwas, was er verstehen sollte, doch sein Geist war zu müde, um zu denken und sein Kopf fühlte sich so schwer an. Vielleicht konnte er sich auch einfach hier hinlegen und schlafen. Leto und Maria hatten gedacht, es ginge ihm nun gut genug, damit er nicht mehr in der Krankenstation schlafen musste. Damit hatten sie ja eigentlich recht. Es kam nur so plötzlich.
«Nein, nein, schon gut», wehrte er matt ab, als Eneas die Heilerinnen rufen wollte. Er hatte zwar Schmerzen, doch er fühlte sich dem gerade nicht gewachsen, sich von ihnen untersuchen zu lassen. Er wollte sich nur hinlegen und die Augen schliessen können. Die Zeit an Eneas und Zuckers Seite forderte nun unbarmherzig ihren Tribut. Kosta gähnte hinter hervorgehaltener Hand und überlegte, ob er schauen sollte, ob sein altes Bett noch frei war. Sein Körper brauchte ein Bett. Er war noch nicht gesund genug, um an Deck zu schlafen. Da informierte Eneas ihn unverblümt, dass seine Koje bereits wieder vergeben war.
«Verstehe», krächzte er erschöpft, nachdem er leicht zusammen gezuckt war. Müde liess er seinen Kopf hängen. Natürlich war seine Koje nicht mehr frei. Schliesslich hatte er Eneas ziemlich deutlich, dass er erstmal nicht mehr zurück kommen würde. Auch wenn er es nur Leto und Eneas zuliebe getan hatte, hatte er seinen Freund zutiefst verletzt. Da war es nicht verwunderlich, dass seine Koje vergeben worden war. Schliesslich war Platz eine Mangelware an Bord. Er würde also doch an Deck schlafen.

Er wollte sich schon schwer von der Wand abstossen, als Eneas ihm unvermittelt anbot, in seinem Bett zu schlafen. Es sei gross genug und er müsse früh aufstehen. Überrascht blickte Kosta ihn an. Er sollte im Kapitänsbett schlafen? Auch ganz alleine. Dann würde Eneas Damien jetzt schon von der Wache ablösen. Kostas Verwirrung stieg und er musterte Eneas, nachdenklich. Das war lieb. Und eine ganz dumme Idee. Damien schien seine Koje ja auch nicht zu brauchen. Aber das war auch eine dumme Idee. Verzweifelt versuchte Kosta herauszufinden, welche Idee nun weniger dumm war. Weniger Schaden anrichten würde.
"Ich will dich nicht beim Schlafen stören", wandte er leise ein, doch man konnte ihm anhören, dass er sich schon fast verzweifelt nach einem Bett sehnte. Wenn sein Kopf nur nicht so in Watte gepackt wäre und sich das Stehen nicht so anstrengend anfühlen täte. Ihm fielen jetzt schon beinahe die Augen zu, so dass er sich auch nicht weiter wehren konnte, als Eneas ihm beteuerte, dass er wirklich nicht stören würde.
"Danke", flüsterte er ergeben und versuchte erneut, sich von der Wand zu lösen. Es wollte nicht so recht gelingen. "Darf ich… darf ich dich um deine Hilfe bitten?" fragte er leise und scheu. Es kam ihm so falsch vor, Eneas um etwas zu bitten, geschweige denn, etwas von ihm zu fordern. "Ich bin so müde", gestand er geschafft. "Ganz plötzlich. Ich habe meinen Körper heute vollkommen überfordert. Jetzt will er sich nicht mehr bewegen."
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Eneas » So 2. Okt 2022, 14:14

Kosta wollte keine Heilerin sehen. Eneas musterte ihn besorgt. Der andere Krieger lehnte sehr ungelenk an der Wand. Es sah trotzdem so aus, als hätte er Schmerzen. Gleich machte sich Eneas insgeheim Vorwürfe. Kosta erholte sich immer noch von einer Bauchwunde. Man hätte ihm nicht sofort hektische, anstrengende Arbeit an Deck zumuten dürfen. Natürlich war er da jetzt erschöpft.
Und nun war nicht einmal seine Koje frei. Das schien Kosta schwer zu treffen. Eneas hätte nicht so eigennützig sein sollen, hörten die inneren Vorwürfe nicht auf.
"Es tut mir leid. Ich hätte heute dafür sorgen sollen, dass sie für dich frei ist", entschuldigte er sich. Kosta sah so müde aus. Eneas wollte ihn in die Kapitänsquartiere einladen, befürchtete aber, dass sein Freund es ablehnen würde. "Du bist müde. Es ist nur ein gemütliches, weiches Bett", versuchte Eneas ihn zu überzeugen.
Kosta wollte ihn aber nicht stören, sagte es eher halbherzig. Seine Augenlider wirken sehr schwer, fielen ihm immer wieder zu. "Du störst mich keineswegs. Komm, du brauchst etwas Schlaf. Du schläfst doch hier fast im Stehen ein", argumentierte er mit sanftem Druck. "Ich werde dich nicht belästigen", fügte er leise hinzu, falls dies Kostas Sorge war. Der andere Krieger bedankte sich und taumelte ungelenk nach vorne, kippte wieder zurück gegen die Wand.
Kosta hätte ihn da gar nicht fragen brauchen, Eneas war auch so schnell bei seinem Freund, um behutsam einen Arm um ihn zu legen und ihn zu stützen.
"Natürlich bist du müde. Dich gleich in eine Seeschlacht zu stürzen, obwohl dein Körper noch Heilung bedarf", bemerkte Eneas lächelnd. "Es ist schön, dass es dir wieder besser geht." Vorsichtig und in kleinen Schritten half er Kosta durch den Gang. Sein eigenes Herz klopfte aufgeregt in seiner Brust. Das ließ sich nicht bändigen, nun wo er Kosta so nah sein durfte.
"Du kannst dich so lange ausschlafen wie du willst", bot er an. Eneas würde dafür sorgen, dass Kosta seine Ruhe hatte. Während er ihn stützte, fragte er ihn immer wieder besorgt, ob er noch weiter könnte, bis sie es irgendwann zu Eneas' Unterkunft geschafft hatten.

Vor der Türe kam Eneas der irrsinnige Gedanke, dass er vielleicht zu sehr aufgeräumt hatte. Wäre das nicht auch verdächtig? Kosta würde denken, dass er ihn extra hierher gelockt hatte.
Er schob die Türe auf und half dem anderen Krieger hinein. "Ähh, ich war gerade dabei etwas aufzuräumen..." Seine Sorge war wohl unbegründet, Kosta schien sowieso nur das Bett zu sehen. Eneas brachte ihn dort hinüber, so dass der Krieger sich setzen konnte. Oh, verdammt, er hatte sein altes Hemd mitten auf der frischen Bettwäsche liegen lassen. Das musste er gleich noch beiseite räumen.
"Ich helf dir mit den Schuhen", bot Eneas zunächst eifrig an und bückte sich, um dem Krieger die Stiefel auszuziehen. "Brauchst du noch etwas? Ein extra Kissen? Etwas zu trinken? Warte, ich mach gleich etwas mehr Licht an."
Kosta hatte es gerne hell in kleineren Räumen.
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Kosta » So 2. Okt 2022, 14:20

Egal wie er sich entschied, er sorgte so oder so für Aufregung bei Eneas. Wenn er ablehnte machte Eneas sich Sorgen, dass er an Deck gekommen und mitgeholfen hatte in der angehenden Seeschlacht. Dabei müsste er schon tot oder zumindest ohnmächtig sein, um in so einer Situation nicht an Eneas Seite zu stehen. Andererseits, wenn er zusagte, machte Eneas sich womöglich Hoffnungen, die nur enttäuscht werden würden. Kosta konnte es nicht richtig machen und so entschied schlussendlich sein erschöpfter Körper, auch wenn eine hartnäckige Stimme in seinem Hinterkopf schimpfte, dass dies eine ganz furchtbar schlechte Entscheidung wäre.

Doch kaum hatte er um Hilfe gebeten, stand er auch schon in Eneas Arm, dicht an ihn geschmiegt, umhüllt von seiner wundervollen, warmen Signatur, die ihn zum Beben brachte. Ab da konnte er die Stimme im Hinterkopf nicht mehr hören. Auch wenn er sich plötzlich wieder hellwach fühlte. Hart schlug ihm das Herz in der Brust. Eneas war ihm so nah. Sein Duft berauschte ihn. Kosta hatte ihn so sehr vermisst. Überdeutlich war er sich der schlanken und doch kraftvollen Gestallt neben sich bewusst. Eneas hatte ein frisches Hemd angezogen und vergessen, die obersten Knöpfe zu schliessen. Er konnte manchmal so schusselig sein. Darunter kam die glatte, muskulöse Brust zum Vorschein, die sanfte, gebräunte Haut. So nah und doch so unendlich weit weg. Kosta wollte sie küssen, sich daran schmiegen. Seine Piercings schienen zu glühen und er spürte, wie er, alleine von Eneas Nähe zu ihm, stahlhart wurde. Das machte das müde Gehen nur noch schwieriger, fachte noch mehr Hitze in ihm an. Eneas hingegen bekam von seinem Feuer nichts mit und sorgte sich nur, ob er noch gehen konnte. Bald nicht mehr. Kostas Atem ging ungewollt schwer.

In der Kajüte traf ihn die Signatur von Leto, was ihn wieder etwas ernüchterte und ihm ein schlechtes Gewissen machte. Aber nicht viel. Zu sehr war er mit seiner Erregung, seiner Verwirrung und seiner Erschöpfung beschäftigte. Eneas hatte etwas davon gesagt, dass er aufgeräumt hatte. Da nur Mondlicht zum Fenster hinein schien, konnte Kosta das nicht beurteilen. Es war auch nicht wichtig. Erst einmal musste er es schaffen, sich ungelenk auf die Bettkante zu setzen und danach musste er es verkraften, dass Eneas sich diensteifrig ausgerechnet vor ihn kniete. Kosta entfloh ein leises Keuchen.
"Kein Licht", bat er rasch. Eneas musste nicht sehen, wie es um ihn bestellt war. Wobei, andererseits würde er noch mehr Hilfe brauchen. "Ich meine, ist nicht nötig, danke Taelos", verbesserte er sich nervös. "Etwas Wasser neben dem Bett wäre lieb, vielen Dank." Bebend hielt er sich an der Bettkante fest, während Eneas ihm die Stiefel auszog. Noch immer heftig erregt blieb er da sitzen, während Eneas etwas vom Bett zog und Wasser organisierte. Es war eine ganz dumme Idee gewesen. Doch er kam hier nicht mehr weg. Fahrig versuchte er sich an den Knöpfen seines Hemdes. Waren die schon immer so klein und lebendig gewesen? So ein Mist. "Taelos…", begann er verlegen. "Könntest…. könntest du mir bitte noch weiter helfen? Kannst du mich ausziehen? Bitte? Ich kann es nicht."
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Eneas » So 2. Okt 2022, 14:21

Der Weg bis zum Quartier hatte Kosta leider schon überanstrengt wie man an seinem Keuchen hörte. So wollte Eneas sich beeilen, die Ösen an den Stiefeln zu öffnen, damit er seinem Freund helfen konnte. Es war seltsam, dass sie sich jetzt plötzlich wieder so nahe waren und als er Kosta behutsam die Stiefel abzog, musste Eneas daran denken wie solch ein Stiefeljungendienst oft zu mehr zwischen ihnen geführt hatte. Er wagte nicht aufzublicken. Das waren ganz falsche Gedanken. Kosta war müde und wollte nicht unter Druck gesetzt werden. Es war ohnehin schon eine grenzwertige Entscheidung gewesen, Kosta hierher einzuladen. Nur die Versuchung war so groß gewesen...
Eine Nacht bloß neben ihm zu liegen und seinen Atemzügen zu lauschen, kam Eneas wunderbar vor. Er überschüttete den Krieger mit mehreren fürsorglichen Fragen, aus Sorge etwas falsch zu machen. Kosta wehrte sofort ab, dass er Licht wollte. Nur etwas Wasser. Eneas nickte, sprang auf, um die Stiefel beiseite zu stellen und hastig auf dem Nachttisch ein Glas Wasser sowie eine kleine Waschschüssel mit einem Tuch bereit stellte. Schnell schnappte er sich noch das verschwitzte Hemd und stopfte es ebenfalls in den bereits aus den Nähten platzenden Seesack.
Kosta hatte inzwischen versucht sich sein Hemd auszuziehen, aber er war nicht weit gekommen und bat ihn dann, ihm beim Ausziehen zu helfen. Er könnte es gerade nicht. Eneas stockte, kam langsam näher. Sein Herz schlug noch schneller. Kosta ausziehen... natürlich würde er da helfen. Er konnte es kaum erwarten mit den Fingerspitzen Kostas nackte Haut zu erkunden...
Nein, nein, das konnte er nicht tun. Sie hatten sich überhaupt nicht ausgesprochen. Aber Kosta brauchte Hilfe. Er würde es ganz sittlich tun und nicht daran denken wie gut sein Freund in seiner verwegenen Piratenkluft aussah.

"Ja, natürlich", beeilte er sich zu sagen, räusperte sich und kam näher. Nur das Mondlicht fiel hinein, tauchte alles in verschwiegenes Zwielicht. Eneas stand vor Kosta, beugte sich etwas vor, um die Knöpfe an dessen Hemd zu öffnen. Erst als Eneas das Metall aufblitzen sah, wurde er etwas unsicher. Vielleicht war es Kosta unangenehm, wenn Eneas viel davon sah. Die Piercings in den Knospen und in der Zunge waren da noch das harmloseste. Wieder fragte er sich wieso Kosta das mit sich hatte machen lassen und ob er es nicht ablegen wollte? Das musste mit diesem Kerkermeister zu tun haben, doch Kosta schien nicht mit ihm darüber reden zu wollen.
Eneas' bemühte sich seine Finger nicht zittern zu lassen. Es war berauschend Kosta so nahe sein zu können. Am liebsten hätte er ihn gepackt und lange geküsst. Nur kurz trafen sich ihre Blicke und dann erschreckten sie meist beide und sahen wieder zur Seite. Eneas hatte es geschafft, Kosta das Hemd auszuziehen. Nur manchmal hatten seine Fingerspitzen sachte nackte Haut gestreift, aber es war stets nicht absichtlich geschehen. Sein Freund hatte währenddessen seinen Gürtel geöffnet, um den Säbel abzulegen. Eneas nahm die Waffe entgegen, um sie an einer Halterung an der Wand aufzuhängen.
"Deine Frisur.. die gefällt mir übrigens.. ich mein, die blonden Spitzen", sagte er leise. Außerdem war es ein klein bißchen länger. Er kam wieder näher, bemüht nicht auf Kostas nackte Brust zu starren. "Die Hose.. auch?" Seine Hände gingen zu den Knöpfen, um diese zu öffnen, aber dabei bemerkte er, dass sich Kostas Speer hart gegen seinen rauen Hosenstoff drückte. Eneas stockte, überwältigt von dem Anblick. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sein Freund erregt war. Dann.. wollte er ihn? War die Bitte beim Ausziehen zu helfen bloß ein Vorwand gewesen? Eneas wusste nicht wie er reagieren sollte. Er hatte nicht mehr daran geglaubt, dass Kosta ihn begehren würde. Hin- und hergerissen blickte er den anderen an.
"Ist das.. wegen mir?", vergewisserte er sich leise. Wollte Kosta wirklich ihn?
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Kosta » So 2. Okt 2022, 14:40

Eneas beeilte sich ihm zu versichern, dass er ihm natürlich helfen wolle. Beeilte er sich zu sehr? Dachte Eneas, dass Kosta etwas anderes von ihm wollte? Das war nicht gut. Das wollte Kosta nicht. Also eigentlich schon. Er begehrte ihn heftig. Nur wollte er nicht mit ihm schlafen. Oder wieder eigentlich schon. Wenn Eneas ihn fordern würde, würde er vor Hitze vergehen. Nur war danach nicht alles so, wie Eneas es sich wünschte. Das würde nicht funktionieren. Egal wie Kosta es drehte oder wendete, er würde Eneas seine Wünsche nicht erfüllen können.

Nervös sass er auf dem Sessel, während Eneas ihm behutsam das Hemd aufknöpfte. Wieder kam er ihm dabei so nah. Kostas Atem ging ganz flach und er hatte das Gefühl, jedes Mal aufkeuchen zu müssen, wenn Eneas ihn sachte mit den Fingerspitzen berührte. Es jagte kleine Blitze durch seinen Körper und war unerträglich. Gleichzeitig wünschte er sich sehnsüchtig mehr davon. Fahrig machte er sich den Waffengürtel auf, um sich wenigstens halbwegs abzulenken. Und vorallem, um nicht wieder zufällig in Eneas wunderschönen, sanften, goldenen Augen zu sehen. Das ertrug er nicht.

"Ich habe sie mir für den Besuch in Garois blond gefärbt, um als Neffe von Prinz Asar's Rolle durchzugehen", erklärte Kosta, warum er blonde Haarspitzen hatte. "Eine Heilerin hat mir dafür sogar die Iris meiner Augen grün gefärbt. In Dhemlan war das dann nicht mehr nötig." Das Grün war mit der Zeit immer heller und gelber geworden, bis die Augen dann wieder ihren natürlichen Goldton angenommen hatten. Das Blond war ausgewachsen und das hier war das Ergebnis davon. Wenn Eneas es wollte, könnte er das für ihn lassen. Nein, schlechter Gedanke.

"Bitte", flüsterte er nervös und jeglicher Gedanke an seine Frisur oder seine zukünftiger Frisur löste sich in Luft auf, nachdem Eneas ihn nach der Hose gefragt hatte. "Mein Bauch tut ein wenig weh", gab er zu und hoffte, dass Eneas ihm die Untertreibung nicht anmerkte. "Es wäre besser, wenn ihn nichts einengte." Was eigentlich bedeuten würde, dass er vollkommen nackt schlafen sollte. Nur wollte er Eneas das nicht zumuten. Ihn schienen schon Kostas Brustpiercings schon vollkommen aus dem Konzept zu bringen. Der Rest würde ihn wohl wieder entgültig die Fassung verlieren lassen.
Vorsichtig lehnte er sich zurück, damit Eneas ihm wenigstens die Hose öffnen konnte. Den Rest würde Kosta schon irgendwie alleine schaffen. Als der Krieger auf einmal innehielt und ihn anstarrte. Verlegen senkte Kosta den Blick, als auch schon die Frage nach der Ursache seines Zustandes kam. Kosta verschlug es erstmal die Sprache. Aber natürlich war das wegen Eneas. Was dachte er denn? Wie konnte er das überhaupt nur fragen?
"Ja", gab er leise zu, dass er wegen Eneas so schmerzhaft hart war. "Aber es ist nicht so, wie du denkst", beeilte er sich, hinterher zu schieben, wobei er selbst nicht wusste, was er damit meinte. Denn eigentlich war es doch wohl genau so. Eneas Nähe war berauschend und zu sagen, dass er keinen Sex mit ihm haben wollte, wäre gelogen. Er sehnte sich heftig danach. "Ich... die Piercings... sie stimmulieren mich bei jeder Bewegung", versuchte er sich heraus zu reden. "Denk dir nichts dabei", wollte er Eneas beruhigen. "Du kannst auch ruhig schauen, wenn du magst." Womit er die Piercings meinte. Beim Hemd abstreifen, hatte Eneas oft den Blick abgewandt und dann doch immer wieder hatte schauen müssen."Es macht mir nichts aus. Es tut mir nur Leid, dass du sie überhaupt sehen konntest. Ich wollte dich damit nicht belasten."
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Eneas » So 2. Okt 2022, 14:45

Kosta erzählte ihm wieso er überhaupt seine Haare blond gefärbt hätte. Er hätte sogar grüne Augen gehabt, um Prinz Asar so ähnlich wie möglich zu sehen. Eneas erschauderte innerlich. Kosta hatte zum Glück rein gar nichts mit dem kalten Haushofmeister gemein, aber der Kapitän verstand, dass es für ihre Tarnung in Raej erforderlich gewesen war. Trotzdem war es furchtbar was dieser Asar alles von Kosta gefordert hatte. Etwas hatte Eneas ja davon schon bei seinem eigenen Besuch in Garois mitbekommen.
Die Gedanken daran verschwanden sofort, als es darum ging Kosta bei seiner Hose zu helfen. Sein Freund wollte diese auch ausgezogen bekommen, denn sein Bauch täte etwas weh. Eneas nickte verständig. Das war all die Anstrengung gewesen.
"Morgen solltest du dich schonen", sagte er. Der Schriftsteller schluckte, als er sah wie Kosta sich etwas zurücklehnte. Eneas wollte sich schon daran begeben die Hosenknöpfe zu öffnen, als er selbst im Zwielicht die Beule in Kostas Hose sah und perplex realisierte, dass sein Freund erregt war. Kosta sah zunächst beiseite, beinahe ertappt, und schwieg. Selbst diese kurze Pause kam Eneas wie eine Ewigkeit vor. Plötzlich wurde er aufgeregt, musste daran denken wie lange ihr letzter Sex her war, wie gut es sich angefühlt hatte. Vor Monaten in Nuranessa...
Als Kosta leise gestand, dass er wegen ihm erregt war, war Eneas bereits versucht sich über ihn zu beugen, um ihn zu küssen. Er neigte sich etwas nach vorne, als Kosta hinzufügte, dass es an den Piercings läge. Er sollte sich nichts dabei denken. Wie geschlagen hielt Eneas inne. Also waren es nur die Piercings? Er wusste noch weniger was er denken sollte. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Es kam ihm wie eine Zurückweisung vor, aber so war es sicher nicht gemeint gewesen. Er hätte überhaupt nicht fragen sollen. Ernüchterung stellte sich ein.

Der Krieger straffte sich wieder etwas, öffnete vorsichtig den ersten Hosenknopf. "Du belastest mich nicht mit den Piercings und ich schaue deinen Körper immer gerne an", sagte Eneas leise. Kosta belastete ihn mit vielen anderen Dingen, aber nicht damit. "Es ist dein Körper und du kannst damit machen was du willst." Er öffnete langsam noch einen Knopf, hielt den Kopf gesenkt. Aber dadurch huschte sein Blick immer mal wieder zu der Härte in Kostas Hose. Er sollte lieber nicht dorthin schauen.
"Ich sorge mich viel mehr über die Umstände unter denen du die Piercings bekommen hast...", fuhr Eneas fort. Und es waren weit mehr Piercings, größere und brutalere, als Kosta je getragen hatte. Manche davon sahen aus, als würden sie ihm sogar weh tun.
"Wenn du deswegen Hilfe möchtest, helfe ich dir", bot er an. Kosta konnte damit auch zu ihm kommen und nicht nur zu Zucker. Wobei der sicher den viel aufregenderen Weg bot, die Piercings abgenommen zu bekommen. Eneas vertrieb die Bilder davon. Er wollte nicht wütend werden wie er die beiden gefunden hatte. Dieser Dhemlaner sollte froh sein, wie glimpflich er davon gekommen war.
Eneas hatte die Hose geöffnet und half Kosta diese behutsam hinunter zu ziehen bis er nur noch seine Pants trug. Unter dem engen Stoff sah man bereits jetzt deutlich einige der Piercings. Kosta halbnackt auf seinem Bett ließ auch Eneas' Atem beschleunigen. Oh, es war eine so dumme Idee gewesen, seinen Geliebten hierher einzuladen.
"Möchtest du ganz nackt sein?", fragte Eneas unsicher. Es war nicht so, dass ihn der Anblick abstieß. Er erkannte Kostas Körper nur nicht mehr recht wieder. Außerdem wäre es vielleicht nicht gut, wenn er durch den Anblick seines nackten Freundes in Versuchung geführt wurde. Wie sollte er dann die nächsten Tage noch klar denken können? Es kostete ihn so viel, ihren letzten Streit und die schmerzhaften Worte beiseite zu schieben, damit er sich ganz auf das tägliche Leben konzentrieren konnte.
"E-engt es dich zu sehr ein, mein ich..", sagte er und versuchte nicht nervös zu klingen.
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Kosta » So 2. Okt 2022, 14:58

Eneas fragte nicht weiter nach Kostas Erregung. Darüber sollte er eigentlich erleichtert sein. Er war es. Gleichzeitig sehnte der jüngere Krieger sich danach, dass Eneas ihn bedrängte, ihm zeigte, wie sehr es ihm gefiel, dass er nur seinetwegen hart war. Es schmerzte, dass Eneas es nicht tat. Dabei wusste Kosta, dass das nicht Eneas Art war. Dass er ihn niemals derart rücksichtslos für sich beanspruchen würde. Egal wie sehr Kosta sich danach sehnte. Zu seiner Überraschung entgegnete Eneas ihm jedoch, dass er ihn nicht mit seinen Piercings belasten würde. Er würde seinen Körper immer gerne anschauen würde. Verwundert blickte Kosta ihn an. Wirklich? Das war schön. Kosta lächelte scheu.
"Ja", bestätigte er leise. "Ich war wirklich etwas überrumpelt, als sie mir gestochen wurden", gab er erschaudernd zu. Ranard hatte seine Schwäche nach dem Höhepunkt gnadenlos ausgenutzt, ihn einfach gefesselt und ihn mit Metall durchbohrt. Im ersten Moment hatte er es kaum verkraftet. "Hilfe deswegen?" Was meinte Eneas damit? Oh, wollte er ihm wie Zucker die Piercings auch ausreden. Aber sie waren doch so heiss. Und Ranard wäre so enttäuscht, wenn er seine Geschenke einfach wegwerfen würde. Nein, seine Fesseln. Trotzdem.

Langsam zog Eneas ihm die Hose herunter. Der feste Stoff rieb an seiner Männlichkeit. Kosta stöhnte erregt und glitt dabei immer weiter zurück, bis er irgendwie mit dem Rücken auf der Matratze zu liegen kam. Wieder zuckten heisse Blitze durch seinen Körper. Und dann war da noch Eneas' hörbarer Atem, der auch deutlich schneller ging. Kosta musste seine Lippen aufeinannder pressen, um nicht lustvoll aufzustöhnen. Schwer keuchend blieb er halb auf dem Rücken liegen und brauchte entsprechend einen Moment, bis er Eneas nächste Frage begriff.
"Nackt?" fragte er mit belegter Stimme. "Ich... ähm... ja... es wäre besser, für meinen Bauch, wenn ich nichts anhätte. Wenn... wenn du nichts dagegen hast." Zittrig versuchte er sich aufzurichten, kam jedoch nicht weit. "Wenn du mir aufhelfen tätest, dann kann ich das schon alleine machen." Hoffentlich. Er fühlte sich gar zu erledigt, um sich selber aufzusetzen. Seine Glieder waren so schwer und genossen die Weichheit des Bettes. "Du musst nicht..."
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Eneas » So 2. Okt 2022, 14:58

Überrumpelt? Was sollte das heißen? Überrumpelt war man, wenn man vorher nicht gefragt wurde. Bei schönen Überraschungen war das in Ordnung, aber doch nicht, wenn so etwas eingreifendes wie Piercings gestochen wurden, die den Körper veränderten. Zudem klang es bei Kosta so, als wären mehrere auf einmal gestochen worden. Alarmglocken schrillten bei Eneas auf. Es klang, als hätte man Kosta dazu gedrängt und wenn Kosta nicht hatte enttarnt werden wollen, hatte er sich vielleicht stillschweigend gefügt. Hatte dieser Kerkermeister das angerichtet?
"Ja, falls du einige davon abnehmen möchtest", bot Eneas an. "Es ist nicht gut, dass man sie dir ungefragt gestochen hat. Dazu hatte diese Person kein Recht..." Und es schmerzte Eneas, dass seinem Freund dies widerfahren war. Kosta sollte sich der Piercings aber auch nicht schämen. Es war eine schwierige Situation.
Und das nicht nur wegen der Piercings. Als er mit heimlicher Aufregung die Hose des anderen Kriegers nach unten zog, stöhnte Kosta ungeniert auf. Eneas zuckte zusammen, fühlte es in seiner Lendengegend ziehen. Er kannte Kostas Laute, sehnte sich danach, mehr davon zu hören, aber das durfte nicht passieren. Was wurde das hier? Er hätte zu gerne gefragt. Er musste endlich wissen, wo sie standen. Gleichzeitig befürchtete Eneas, dass jegliche Frage danach, Kosta sofort vertreiben würde. So war es auch gewesen, als Eneas ihn und Zucker erwischt hatte. Danach hatte er sich tagelang in der Krankenstation eingesperrt, damit Eneas ihn in Ruhe ließ. Also durfte er jetzt nichts falsches sagen. Er wollte unbedingt, dass Kosta blieb. Der Anblick des halbnackten Körpers war viel zu verlockend.

Nervös fragte er nach, ob er auch die Unterhose ausziehen sollte. Kosta hatte sich inzwischen ganz zurückgelehnt, nur die Beine baumelten noch halb über die Bettkante. Es sah so verdammt einladend aus, war aber sicherlich keine Einladung. Trotzdem wollte Kosta ganz ausgezogen werden. Es wäre sonst zu einschnürend für seinen Bauch. Das leuchtete Eneas ein und er nickte langsam, während er auf Kostas knappe Pants starrte. Die sahen wirklich sehr eng aus.
Als der Krieger anbot, dass er versuchen könnte sie alleine auszuziehen, war Eneas hastig wieder bei ihm. "Nein, ich helfe dir. Du solltest dich nicht mehr anstrengen", sagte er. Seine Finger hakten sich in den Bund der Pants, begannen sie vorsichtig hinunter zu ziehen, während Kosta ihm sein Becken entgegen schob. Eneas biss sich auf die Lippen, um nicht zu keuchen. Er hätte lieber die Kunst einsetzen sollen, um Kostas Kleidung einfach verschwinden zu lassen, aber die Versuchung war zu groß. Außerdem wollte er Kosta zeigen, dass ihn die Piercings nicht verstörten.
Langsam befreite er Kostas harte Männlichkeit, sah dabei Stück für Stück mehr von dem Metall. Es war so viel.. Kostas Speer war nahezu davon umgeben und durchstochen, kam ihm vor. Eneas konnte nicht anders als zu starren, sein Atem ging schwer. Nein, er sollte davon nicht erregt werden. Und vielleicht war er auch ein klein bißchen verstört. Er wollte nicht, dass Kostas Männlichkeit so gequält wurde. Quasi so, als ob ihn dieser Kerkermeister immer noch im Griff hatte und Eneas wollte keinen anderen Mann zwischen ihnen haben.
Er zog die Pants die schlanken, leicht muskulösen Beine hinunter und dann ganz fort, setzte sich aufgeregt neben Kosta. "Fühlst du dich jetzt besser?", fragte Eneas und konnte es kaum fassen, dass er seinen Geliebten wieder nackt in seinem Bett hatte. Die Sehnsucht - und damit auch das Verlangen - wurde größer und größer. Eneas musste sehr an sich halten, sich nicht an Kosta zu pressen.
"Ich will nicht starren..", sagte er leise, konnte aber nicht anders. "Tut dir etwas davon weh?", fragte er. Denn dann würde er Kosta natürlich helfen, sich davon zu befreien.
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Kosta » So 2. Okt 2022, 15:08

Es war vielleicht nicht Ranards Recht gewesen, doch er hatte es sich einfach genommen, weil er Kosta unbedingt für sich hatte haben wollen. Der Sklave fand das erregend. Er mochte dieses gnadenlose gewollt werden. Doch das konnte er Eneas nicht sagen. Das würde der Kapitän nicht verstehen. Es würde ihn nur verletzen. Deswegen schüttelte er nur müde seinen Kopf. Nein, er wollte die Piercings nicht loswerden. Noch nicht. Sie liessen ihn so schön heiss fühlen. Es war verzwickt und verwirrend.

Danach kam Kosta jedoch eine ganze Weile nicht mehr dazu, über irgend etwas nachzudenken. Eneas Hände waren ganz nah an seiner Lendengegend. Es liess ihn fliegen. Bald konnte er nur noch bebend daliegen, lustvoll die Augen verdrehen und mühsam heftigeres Stöhnen unterdrücken. Es gelang ihm nicht immer. Besonders als Eneas ihm dann auch noch die Pants auszog, konnte er nicht verhindern, dass seine Männlichkeit immer mal wieder erregt aufzuckte.

"Ja.... besser", keuchte er mit belegter Stimme, wobei er schon lange keinen Gedanken mehr an seine Kleidung verschwendete. Eneas war alles, was seinen Geist beherrschte. Seine Nähe, die warme Stimme, seine sanften Finger. "Ich konnte auch lange nicht hinschauen. Aber jetzt ist es gut. Du darfst starren wie du willst. Eneas." Er stiess den Namen mit einem sinnlichen Keuchen aus, während er sich mit einem gemütlichen Räckeln versuchte ganz aufs Bett zu schieben. Die hängenden Beine über der Bettkante waren irgendwie unbequem. "Es tut nicht weh. Jetzt nicht.... Jetzt ist es erregend." Mit erregt glänzenden Augen blickte er zu dem anderen Krieger hoch.
"Wenn du willst, darfst du sie auch anfassen", bot er samten an. Träge streichelte er sich mit den Fingerspitzen sinnlich über den Bauch hoch zur Brust, wo er mit dem einen Piercing spielte. Sofort ging sein Atem noch eine Spur schneller und heller. Sein schlanker Körper erbebte. "Ich vermisse die Eisenringe und die Ketten", sinnierte er verträumt.
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Eneas » So 2. Okt 2022, 15:08

Kosta stöhnte ab und zu leise erregt, als er da so auf dem Bett lag, nackt und sehr hart. Seine Männlichkeit zuckte immer mal wieder. Eneas starrte auf die metallene Krone. dann weiter zu dem kleineren Knopf knapp hinter der Speerspitze und dann zum Metallring, der den harten Schaft umschloss ehe ein weiterer die Peniswurzel gefangen hielt. Es war so viel...
Aber Kosta schien es nicht zu stören und erlaubte ihm auch, dass er so lange starren könnte wie er wollte. Dabei keuchte er Eneas' Namen unglaublich verführerisch. Es ließ Eneas erschaudern und er spürte wie er hart wurde. Nein, er sollte nicht auch noch erregt werden. Es war falsch diese Situation auszunutzen. Aber wie nicht, wo sein Geliebter sich so sinnlich auf dem Bett räkelte und davon sprach wie erregt ihn die Piercings machten. Es störte Eneas trotzdem etwas. War Kosta nun erregt wegen ihm oder wegen dem Metall, das ihm ein anderer Mann verpasst hatte?
Sein Freund sah ihn aus lusterfüllten Augen an und streichelte sich über seinen nackten Körper, lud ihn offen ein, ihn ebenfalls anzufassen. Eneas keuchte und rückte sehnsüchtig näher, während Kosta sich über seine gepiercten Knospen strich und daran herumspielte. Es schien ihn richtig anzumachen.
Eneas streckte seine Hand aus, strich zittrig über Kostas Oberschenkel. Nein, er sollte nicht, sagte er sich wieder. Aber er begehrte Kosta so sehr und er kam gegen dieses Verlangen nicht an, es war schier übermächtig. Wer sollte denn bei so einer verführerischen Einladung ruhig bleiben?
"Du machst mich ganz verrückt", keuchte Eneas. Seine Finger glitten höher, aber Kosta redete wieder von den Piercings. Er würde die Ketten und Eisenringe vermissen. Und vermisste er auch den Kerkermeister? Wie konnte er seinen furchtbaren Peiniger vermissen? Dachte er jedesmal an diesen Ranard, wenn er an den Piercings herumspielte?

"Du brauchst das nicht zu vermissen... ich konnte dich immer zum Beben bringen", sagte er verlangend und kämpfte die Eifersucht nieder. Er strich an der Innenseite der Oberschenkel entlang ehe er wagte Kostas Speer zu berühren. Dort am Schaft, wo kein Metall war. Er hatte weiterhin Hemmungen die Piercings zu berühren und er wusste noch nicht recht wieso.
Eneas keuchte wieder, beugte sich über Kosta. "Ich hab dich so vermisst", stieß er sehnsüchtig hervor und strich ihm durch das feine schwarzblonde Haar. Seine Finger streichelten sinnlich den Schaft. Eneas' Lippen fanden Kostas Halsbeuge, um ihn dort leidenschaftlich zu küssen und an der feinen Haut zu saugen. Er vergaß seine Bedenken und Zurückhaltung. Wie könnte er Kosta jemals zurückweisen?
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Re: Ungewisse Rückreise

Beitragvon Kosta » So 2. Okt 2022, 15:12

Und dann, endlich berührte Eneas ihn wirklich, streichelte ihm mit der Hand über seinen Oberschenkel. Gelöst stöhnte Kosta auf. Es tat so gut. Vor Erfüllung wäre er beinahe gekommen. Er hatte Eneas so vermisst. Es tat so unglaublich gut, wieder so dicht bei ihm zu liegen. Ergeben nagte er an seiner Unterlippe. "Du mich auch", hauchte er innig. Eneas hatte es schon immer verstanden, ihn um den Verstand zu bringen. Spielend leicht.

"Ja, das konntest du immer", hauchte Kosta erbebend, als Eneas ihm sagte, dass er die Ketten und Eisenringe nicht zu vermissen brauchte, weil er ihn noch immer zum Beben hätte bringen können. Alles was er brauchte war Eneas. Mehr nicht. Nur Eneas, der ihn für sich beanspruchte. Kosta würde für immer in Eneas Bett liegen bleiben, wenn dieser es nur wollte. Vor Lust wimmernd spannte er seine Beine an, als Eneas ihm über seinen pochenden, harten Speer streichelte, streckte sie zitternd so weit es ging. Das war so heiss. Genau das, was er brauchte. Alles was er brauchte. Fahrig strich er mit seinen Händen über den Bauch, seine eigenen Oberschenkel, über die Matratze. Versuchte irgendwo Halt zu finden und wollte doch keinen Halt haben, da es einfach nur schön war, von Eneas weggespült zu werden.

"Eneas", stöhnte er ergeben und drehte den Kopf beiseite, damit der andere Krieger besser an seinen Hals kam, um ihn elektrisierend zu küssen. Kosta bebte unter den den sinnlichen Zustellungen. Eneas sollte bloss nie wieder damit aufhören. Er gehörte doch ihm. Endlich. Schon immer. Hitzig schob er sein Becken Eneas Hand entgegen. Er brauchte mehr. Dieses sinnliche Streicheln trieb ihn in den Wahnsinn, jedoch nicht in den Höhepunkt. Bitte! Er brauchte mehr. Wimmernd legte er den Kopf in den Nacken, beugte seinen Rücken durch, zupfte fahrig an seinem Brustpiercing. Dabei hatte er Eneas doch eigentlich nur einen Teil von seinen Erlebnissen in Dalmadans Feste zeigen wollen. Die Piercings, die tief in sein Innerstes vordrangen. Doch wenn Eneas das nicht wollte, war es auch gut. Besonders, wenn er ihn dafür einfach nehmen wollte. Er konnte ihn haben. Immer.
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