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Kostas Entführung





Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Fr 5. Aug 2022, 19:27

"Liam ist nicht immer so scheu. Wir haben schonmal gemeinsam nen Ausbruchsversuch gestartet. Also nicht hier. Vor der Versteigerung", erzählte Nathaniel. Aber es war wohl besser, wenn Liam in seinem Zimmer blieb. Dann würde Kosta hier auch nicht wieder mit dem Krieger rumfummeln. Das musste Nate nich unbedingt mit ansehen. Irgendwie hatte er darauf keinen Bock.
"Was für Dummheiten denn?", fragte der Jugendliche. "Klar, kann ich mithalten." Er wusste zwar nicht bei was, aber er würde mithalten können. Es belebte schon richtig einfach nur draußen zu sein. Ob man nicht hier irgendwo über die Mauer konnte? Aber da liefen wohl auch Wachen rum.
Der Prinz fragte Kosta, ob er echt nach Raej ging und bekam prompt wieder diese Flasche in die Hand gedrückt. Mutig nahm Nathaniel noch einen Schluck. Langsam wurde es warm in seiner Brust. Währenddessen überlegte der andere Sklave laut, ob er wirklich nach Raej käme und ob die Königin ihn gehen lassen würde. Es wäre gefährlich in Raej.
"Hier ist es nur langweilig", fand Nate. Gefahr schreckte ihn nicht so ab. Das hatte er oft genug in einer Arena erlebt. Wieso sich Kosta wohl in Raej auskannte? "Kommst richtig rum, was? Kann man als Sklave so rumreisen?" Das war neu für Nathaniel. Er wurde dauernd überwacht. Schon vor seiner neuen Herrin.

Dann erzählte der ältere Krieger, manche von den Sklaven würden ein normales Leben haben und zählte dabei ein paar auf. Zweifelnd sah Nate ihn von der Seite aus an. "Nen Luxushotel leiten is normal? Ich weiß nich, ob ich das kann." Wie leitete man ein Hotel? Dann kam Kosta mit der Geschichte, er wäre ein Pirat geworden. Der junge Sklave lacht.
"Ja, klar, Pirat." Das glaubte er Kosta nicht. Der wollte ihn nur aufziehen. Als ob Sklaven Piraten waren und die Königin das auch noch gut fand. Also so dumm war Nathaniel auch nicht. "Glaub ich dir nicht. Die Königin lässt hier eh niemanden weg."
Der andere wollte ihm verklickern, dass diese Timaris sehr großzügig wäre, wenn man ihr treu war und dann hätte man schon bald ein eigenständiges Leben. "Hör doch auf, ich glaub dir deine Märchen nich. Und ich hab sicher keinen Bock deren Lustsklave zu sein. Die eine Nacht hat mir voll gereicht. Ich war Gladiator. Ich hatte ne echte Chance später freizukommen, wenn ich so lange schaff zu überleben. Die besten Kämpfer werden nämlich freigelassen, wenn sie älter sind. Als Belohnung", erklärte Nathaniel. "Ich wär sicher dabei gewesen. Aber dann wurd ich hierher verkauft und ich hab schon von den anderen gehört, dass hier keiner mehr weg kommt. Wenn man der Königin langweilig wird, foltert sie einen und bringt einen dann um."
Was dieser Kosta also erzählte, klang so total anders, dass Nate ihm das nicht abkaufte. Der Prinz hatte von den Bediensteten und auch anderen Sklaven aufgeschnappt wie sadistisch die Herrin war. Das konnte ihm also auch noch blühen.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Fr 5. Aug 2022, 19:31

"Weiss noch nicht", zuckte Kosta mit seinen Schultern auf die Frage nach den Dummheiten. "Mal sehen, welche uns so über den Weg läuft." Wobei es ja schon eine ziemlich grosse Dummheit war, Nathaniel mit in den Park zu nehmen und ihm dann auch noch die Hantel zu lassen. "Hier ist es nicht langweilig. Es gibt hier jede Menge Intrigen und Gefahren. Du bist nur einfach noch neu hier und wurdest deswegen verschont. Weiss nicht, ob andere Sklaven auch so rumreisen dürfen. Ich schon. Habe auch schon einiges von Terreille und sogar von Kaeleer gesehen."
Es war kein schlechtes Leben, auch wenn Eneas es immer als solches darstellte, weil er nicht frei war. Deswegen entmündigte er ihn immer auf gewisse Weise und tat seine Gefühle als unecht ab, da sie ja bestimmt von Timaris dirrigiert sein müssten. Aber das war nicht so und so versuchte Kosta Nathaniel aufzumuntern und ihm zu erklären, dass es nicht so schlimm war, Timaris' Sklave zu sein. Doch Nathaniel glaubte ihm kein Wort, lachte ihn aus und sprach schlecht über seine Herrin.
Sofort wallte der Zorn wieder hoch, der die ganze Zeit schon empfindlich dicht unter der Oberfläche gebrodelt hatte. Noch einmal nahm er einen tiefen Schluck aus der Rumflasche, bevor er sie wütend über den Rand eines Vogelbads schlug. Klirrend ging sie zu Bruch und der Rum goss sich in das Wasser. Doch es war sowieso kaum mehr Alkohol darin gewesen.

"Warum glaubt mir eigentlich niemand, dass ich Pirat bin?" wollte er aufgebracht wissen und ging mit dem scharfkantigen Flaschenhals in der Hand erhoben drohend auf Nathaniel zu. "Muss ich erst fies und gemein sein, damit man mir glaubt? Soll ich dir eine hässliche Narbe in dein Gesicht verpassen? Gleich neben deinem Auge? Dann wird Timaris dich sicher nicht mehr wollen. Wenn dir der Sex mit ihr nicht gefallen hat, liegt das wohl daran, dass du wirklich auf Männer stehst. Aber sprich nicht derart schlecht und respektlos von ihr. Sie ist eine der besten Herrinnen, die es gibt. Wenn sie dich foltert und tötet, dann hat das einen guten Grund."
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Fr 5. Aug 2022, 19:32

Dummheiten, denen sie über den Weg laufen konnte? Ob er damit Frauen meinte? Die einzige Frau über die sie sprachen, war dann die Königin. Der junge Gladiator konnte das Märchen, was ihm Kosta vom freien Sklavenleben auftischte, nicht glauben. So etwas hatte Nathaniel noch nie erlebt und Kosta war auch der erste, der behauptete diese Timaris würde ihm so viel erlauben und ein schönes Leben geben. Da hatte Nate ganz anderes gehört - und selbst erlebt.
Davon wollte der Krieger nichts hören. Nach einem langen Schluck aus der Flasche, schlug Kosta sie plötzlich gegen ein Vogelbecken, zerschellte sie in viele Scheiben. Ein Rest Rum floss in das Becken. Na, sollten die Vögel auch ihren Spaß haben. Nathaniel hatte die Hantel wieder höher gehoben, spannte sich kampfbereit an. Kosta rief wütend, warum ihm niemand glaubte, er wäre ein Pirat. Mit dem Anfang der kaputten Flasche kam der Krieger drohend näher, deutete mit der Scherbe auf ihn.
"Ey, du bist nen Sklave. Das wär so, als würd ich sagen, ich bin ne Prinzessin. Das glaubt einem keiner", entgegnete er und wich einen Schritt zurück. "Narbe? Ich hab genug Narben! Wenn du mich angreifst, kannste was erleben. Und is mir egal, ob die mich will oder nicht." Darauf hatte es Nate nie angelegt.

Kosta fand, dass Nathaniel ja auf Männer stehen müsste, wenn er den Sex mit ihr nicht toll gefunden hatte. "Das stimmt nich! Der Sex war... geil.. oder so", gab der Jugendliche zu. "Aber es war alles seltsam... und am Ende nich mehr so toll... außerdem hab ich nich gesagt, dass ich auf Männer steh, sondern die Königin." Die hatte ihm das alles so erklärt, nachdem er Liam weh getan hatte. Und die andere Erklärung wäre... dass Nate einfach ein Arschloch war. Und das wollte er nicht sein. Er hatte es nicht wirklich gewollt.
Der Krieger meinte, Timaris wäre die beste Herrin, dies gibt.
"Ah, da wird sogar das Foltern und Töten toll oder was? Wieso bist du dann nich öfter hier, wenn sie die beste Herrin ist?", fragte Nathaniel. "Also wenn ich die Chance hätt, ein Pirat zu sein... scheiß auf diesen Palast, ich wär sofort weg." Er grinste und blickte auf die Rumflasche. Kosta sollte nicht doch noch auf den Gedanken kommen ihn anzugreifen.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Fr 5. Aug 2022, 19:35

"Ja, ich bin total unglaubwürdig", bestätigte Kosta bitter. "Mein ganzes Leben ist unglaubwürdig. Ein Witz und nicht existent. Dann bin ich eben kein Pirat und ich könnte dir mit der Flasche keine Narben verpassen, obwohl du ein ausgebildeter Gladiator mit einer schweren Hantel in der Hand hast." Aufgebracht warf er den Flaschenhals beiseite. Blinzelte nur kurz verblüfft, als Nathaniel meinte, dass er schon eine Narbe hätte.
"Du hast eine Narbe?" fragte er verblüfft. Er konnte sich nicht erinnern, das je ein Sklave bei Timaris eine Narbe hatte haben dürfen. "Du solltest aber besser wollen, dass sie dich will. Schon vergessen? Sonst foltert und tötet sie dich noch?" Das war doch Blödsinn. Ja, Timaris konnte grausam und brutal sein, doch vorallem war das ein Ruf, den sie vorgab, damit man sich nicht getraute sie anzugreifen. Sie war doch schon so oft angegriffen worden.

"Die Königin hat ein sehr feines Gespür dafür, was einer ihrer Untergebener mag und braucht", verteidigte Kosta wieder einmal nur Timaris, anstatt auch sich selbst. "In der Regel noch bevor man es selber weiss." Aber wahrscheinlich wollte Nathaniel ihm auch das nicht glauben.

"Nein, ich sagte nicht, dass es toll ist gefoltert zu werden", schüttelte Kosta seinen Kopf und rief einen Whisky herbei. "Zumindest meistens nicht." Er öffnete die Flasche und trank. "Und getötet werden ist auch nicht toll. Ich sage nur, dass es einen guten Grund gibt, wenn sie es doch tut." Er trank noch einmal.
"Ich bin nicht öfters hier weil... weil man als Pirat eben nicht so oft an Land gehen kann", wehrte er trotzig ab. "Ausserdem hat sie mich an jemanden ausgeliehen." Er grinste kurz fies. "Liam hat sie ja auch an mich ausgehliehen. Ich habe ihr den Gefallen gern getan, denn sie ist nicht nur meine Herrin, sondern auch meine Königin. Deswegen will ich hier nicht weg. Jetzt schon gar nicht. Ich will sie beschützen und ihr dienen." Ganz im Gegensatz zu Nathaniel.

"Pfft, was willst du denn schon als Pirat machen?" spottete er, um ihm das gleich wieder aus dem Kopf zu schlagen. Entsprechend reichte er ihm den Whisky. "Wahllos Leute abstechen? Du würdest doch bei der ersten Welle von Bord gehen und einer Riesenkrake zum Opfer fallen. Wenn dich die anderen Piraten überhaupt aus der Kajüte liessen. Solch hübsche Gesichter und knackige Hintern sieht man nämlich manchmal wochenlang nicht." Kosta grinste dreckig. Nathaniel hatte für seinen Geschmack gefährlich viel Selbstbewusstsein.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Fr 5. Aug 2022, 19:36

Er hatte keine Ahnung wovon der Kerl redete und was er damit meinte, sein Leben wäre ein Witz und er wäre jetzt doch kein Pirat. Nathaniel kam da nicht mehr mit. Das war nun fast schon wieder so wie beim Treffen mit der Königin. Da hatte Nate auch nicht verstanden worum gestritten wurde.
"Ja, ich hab ne Narbe. Als Gladiator kriegt man die schnell", bestätigte der junge Prinz. Wieso war das so überraschend? Kosta riet ihm dann, er sollte sich anstrengen, dass die Königin ihn wollte, sonst würde sie ihn wirklich foltern und töten. Nathaniel spuckte in den Kies, zuckte mit den Schultern.
"Bis jetzt schien sie uns vergessen zu haben", gab er zurück, "Und ich hab kein Bock Lustsklave für die zu sein." Die eine Nacht mit schmerzendem Schwanz hatte ihm gereicht. "Außerdem hab ich mich immer gewehrt. Vielleicht klappts ja irgendwann. Du hättest sehen sollen was fürn Tritt ich dem Typ mit der Sonnenmaske verpasst habe." Nathaniel machte probeweise einen Sprungtritt in die Luft und auch einen angeberischen Stoß mit dem Ellbogen. "Hat ihm glatt die Maske weggerissen." Genutzt hatte es leider nichts.

Kosta war immer noch dabei von der Königin zu reden. Wie toll sie war und dass sie meist gut wusste was ihre Untergebenen brauchten und mochten. "Wie soll sie das wissen? Für die bin ich ja nur son Spielzeug." Er sah zu wie der ältere Hayllier eine weitere Flasche herbeirief. Woher hatte der all das Zeug? Nathaniel war schon beeindruckt von diesen Freiheiten. Kosta kam ihm gar nicht wie ein richtiger Sklave vor. Er redete auch schon wieder Unsinn. Seit wann war Folter toll?
"Nen guten Grund? Wie, wenn ich nich tu was sie macht? Wie kriegt man als Sklave so Freigang wie du das hast? Muss ich dafür mit ihr ins Bett? Ich hätt ja nix dagegen, wenn ich oben sein kann." Er grinste großspurig, aber hauptsächlich wirkte es jung. "Aber du bist kein Lustsklave, sondern Pirat? Solche Sklaven gibts?"
Der andere erklärte mürrisch, dass die Königin ihn ausgeliehen hätte. Und er hätte Liam von ihr bekommen. Er würde nun nicht mehr hier weg, weil Timaris seine Königin wäre. Er wollte sie beschützen und ihr dienen.
"Und wie dienst du ihr dann? Also ich hätt nix dagegen Wächter zu sein oder sowas.. ich denk, das is okay", was bessres konnte Nathaniel sich nicht vorstellen, "Wenn ich dann für länger aus dem dummen Zimmer rauskann."
Nathaniel nahm die Flasche an, trank. Er wollte da nicht kneifen. Der Prinz keuchte kurz. Puh, hartes Zeug. Manchmal hatten sie nach guten Kämpfen was Alkohol gekriegt, deswegen war es für den jungen Sklaven nicht völlig fremd.
"Was ich machen würd? Ich würd rumreisen und- nee, ich würd nich über Bord!", empörte er sich, "Und bestimmt nich in der Kajüte bleiben, um da rumzumachen." Es war weiterhin neu für Nathaniel, dass die Leute hier nicht mehr sein Kampfgeschick schätzten, sondern schlicht wie er aussah. Aber das war nichts auf was Nate stolz sein konnte. Er war eben so.
"Wenn ich hier raus käme, würde ich die Welt erkunden, herum reisen und eben das machen was ich will! Spaß haben halt. Von einem Ort zum nächsten, wo es mir gefällt. Ich muss nich unbedingt Leute abstechen. Bloß die, die mir dumm kommen." Er grinste und machte noch ein paar gezielte Schläge in die Luft. "Versteh nich warum du lieber hier bleiben willst jetzt. Immer hinter den Mauern. Da wird man verrückt bei."
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Fr 5. Aug 2022, 19:37

"Und sie hat sie dir noch nicht wegmachen lassen?" hakte Kosta verwundert nach. Anscheinend lag das daran, dass Nathaniel noch nicht lange hier war und sie keine Zeit für sie hatte. Kein Wunder, wo sie sich doch jetzt auf den Krieg und um ihre Vergiftung kümmern musste. Der junge Sklave schien das nicht so zu begreifen, maulte lieber rum, nur um gleich darauf zu prahlen, wie er sich gegen irgendwen mit so einer Sonnenmaske gewehrt hätte.
Kosta seufzte. Das Tragische war, dass Nathaniel wirklich gut kämpfen konnte. Da konnte man ihm schlecht den Kopf waschen und sagen, dass es nicht stimme. Man konnte ihm auch nicht so leicht für seine Prahlerei, den Hintern versohlen. Doch es war so nervig, wie er dauernd angab.

"Bei jeder anderen Herrin, wärt ihr vielleicht nur Spielzeuge", nickte Kosta. "Aber nicht bei Timaris. Sie weiss sehr genau, dass jeder Sklave trotzdem ein Mensch mit Persönlichkeit ist." Was es um so gefährlicher machte, wenn sie doch einmal mit einem spielen wollte. So konnte sie einem noch viel besser packen. "Für Ungehorsam tötet sie dich doch nicht", schüttelte Kosta augenverdrehend seinen Kopf. "Dafür gibt es höchstens ein paar Schläge. Nein, du musst sie schon verraten, dass sie dich tötet." Und dann konnte man die Strafe wirklich nachvollziehen. Viele Leute töteten die Person, die sie verraten hatte. Egal ob Sklave, Nachbar oder Verwandter.

"Dunkelheit, stellst du mir viele Fragen", stöhnte Kosta schliesslich. "Halt mal kurz den Rand, dass ich wenigstens Zeit habe, darauf zu antworten." Er drückte Nathaniel den Whisky in die Hand. Das würde den aufgedrehten Jugendlichen hoffentlich etwas beruhigen. Und ein Jugendlicher war er. Man merkte es an seinem grossspurigen Verhalten, wie er glaubte, er könne einfach alles und die Welt würde sich nur um ihn drehen. Eneas war auch so gewesen. Hastig wandte er den Kopf ab, wollte nicht genauer darüber nachdenken. Gemütlich spazierten sie weiter durch die Gärten, verliessen allmählich den geschniegelten Teil und kamen zu den grossen Rasenflächen.
"Wächter zu sein ist eine sehr ehrenvolle Aufgabe", nickte Kosta schliesslich, als er sich daran machte, die tausend Fragen zu beantworten. "Doch es wird sehr schwer für dich werden, dies zu erreichen. Nicht weil du nicht kämpfen könntest. Ich weiss, dass du das kannst. Als Wächter trägst du eine grosse Verantwortung und solange deine Gedanken nur darum kreisen, dass du fliehen willst, kann Timaris dir nicht vertrauen und so eine Aufgabe geben. Du müsstest... du müsstest dich ihr irgendwie beweisen können. Damit sie weiss, dass du bei ihr bleibst und sie nicht im Stich lässt, wenn es darauf ankommt." Nathaniel musste sich entscheiden, ob er fliehen oder Sklave werden wollte.
"Dazu musst du nicht ihr Bett teilen", schmunzelte er. "Aber so wies aussieht bräuchtest du hier noch ne ganze Menge Übung, bevor du oben sein darfst." Er musste grinsen. "Nein, ich bin kein Lustsklave, auch wenn ich nix dagegen hab, mit ihr ins Bett zu gehen. Auch wenn ich unten liegen soll. Das ist doch heiss. Und na ja, in der Regel gibt es schon keine Sklaven, die Piraten sind. Wie gesagt. Timaris ist die grosse Aussnahme und somit auch ihre Sklaven. Ürsprünglich habe ich eine Leibwächterausbildung erhalten. Was kann ich denn dafür, wenn derjenige, den ich beschützen sollte, alle Weltmeere bereist und andere Schiffe überfällt und deren Ware raubt." Da wurde man eben Pirat. Nicht, dass Kosta das nicht gefallen hätte. Es war eine tolle, aufregende Zeit gewesen und... Nein, nicht genauer darüber nachdenken. Zielstrebig steuerte er den Waldrand an.

"Oh Dunkelheit, musst du immer so grosskotzig sein?" platzte Kosta schliesslich der Kragen. Von seiner legendären Geduld schien heute nichts mehr übrig zu sein. Ungehalten holte er sich den Whisky zurück. Er war eindeutig noch nicht betrunken genut. "Du hast doch keine Ahnung, wie es auf einem Schiff ist oder wie Seeleute sind. Also tu nicht so, als kenntest du dich damit aus." Vorallem aber schmerzte es Kosta, dass Nathaniel herumreisen und die Welt entdecken wollte. Genau wie Eneas. "Du kämpfst gut. Ja. Aber es gibt immer einen, der besser ist. Immer. Ganz besonders wenn du dabei noch jemanden beschützen willst. Oder würdest du Liam denn einfach hier zurück lassen? Was, wenn er gar nicht von hier weg will, weil er Angst vor der grossen, weiten Welt hat? Würdest du ihn trotzdem einfach mitschleppen und ihn zwingen oder würdest du hier bleiben und ihn beschützen? Trotz der Mauern, die dich verrückt machen. Ich will jetzt hier bleiben, weil Timaris Hilfe braucht. Auch wenn sie es niemals zugeben würde. Manchmal gibt es wichtigeres als die eigene Freiheit. Ausserdem ist es meine freie Entscheidung, hier zu bleiben."
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Fr 5. Aug 2022, 19:39

Boah, war der Typ oberlehrerhaft. Dieses und jenes sollte man machen und die Herrin wollte dies und das. Der Kerl war ja voll begeistert von der Königin. Nathaniel konnte das nicht verstehen, vielleicht lag es auch an dem Alkohol, der bei dem Jugendlichen so langsam Wirkung zeigte und ihn noch übermütiger werden ließ.
"Weißt ja mächtig Bescheid, Mann", bemerkte der Prinz, "Außerdem schlägt die einen nich, das macht jetzt Aaron. Der verteilt die Strafen. Auch son Obermacker." Er hatte auch keine Ahnung wie er jetzt die Königin verraten sollte. Nate hatte nichtmal richtig mitbekommen was heute nachmittag in dem Büro da besprochen worden war. Es war ihm auch eher egal. Herrscherinnenkram eben. Das war ihm eine Nummer zu hoch.
Kosta beschwerte sich stöhnend wieviele Fragen Nathaniel stellte, herrschte ihn an still zu sein. Als Mittel dazu erhielt der Jugendliche wieder die Flasche mit.. hmm, was war das? Whiskey? Er nahm noch einen Schluck. "Yea, das haut rein!", rief er viel zu laut und schüttelte sich. "Klar bin ich gut, ich kann genauso gut kämpfen wie die. Hab die beim Training beobachtet. Ich würd die alle fertig machen! Bamm, Zack, Bamm!" Er schwenkte die Flasche bei einem seiner Probehiebe. Rasch balancierte er wieder die Flasche aus, leckte den herausströmenden Alkohol vom Flaschenhals.
Der Krieger war gerade dabei davon zu faseln, dass man als Wächter Verantwortung hätte und die Königin müsste einem vertrauen können. Nate würde sich beweisen müssen, dass er die Königin nich im Stich ließe. "Das is mir egal. Wenn ich fliehen könnt, würd ich!"

"Hey, ich war oben! Ich durft oben sein", verteidigte sich Nathaniel. Er dachte kurz daran zurück. Das war sehr aufregend gewesen. Er grinse kurz vor sich hin. Kosta fuhr fort, er wäre kein Lustsklave, würde aber gern mit der Königin ins Bett steigen. "Dir tut wenigstens nicht dein Ding abartig weh dabei..", murrte Nate.
"Wieso... eh.. musstest du denn aufn Piraten aufpassen? Wasn das für ne bescheuerte Aufgabe? Ich dacht, so ne Königin, die würd die eher töten. Also töten lassen." Achso, ja, Timaris war ja die Superkönigin und voll die Ausnahme.
Kosta fuhr ihn wütend an, wieso Nathaniel immer so großkotzig sein würde. "Bin ich nich!", verteidigte sich der junge Sklave mit belegter Zunge. Wieder fing der Typ an ihm zu erklären wies wirklich auf so einem Piratenschiff war. Nathaniel hätte ja keine Ahnung. Selbst wenn man gut kämpfte, gäbe es immer einen, der besser wäre.
Ob er Liam denn zurücklassen würde.
"Ne, den würd ich mitnehmen", sagte Nathaniel sofort. "Und ihn beschützen. Ich muss das wieder gutmachen...", nuschelte er. Der Krieger fragte, was wäre, wenn Liam nicht mehr weg wollte. Ob Nathaniel ihn dann zwingen würde oder hier bleiben würde.
"Weiß nich... vielleicht würden wir dann nur son bißchen rumreisen. Nich so viel und nich so gefährliches. Irgendwo Arbeit suchen und so Sachen...", überlegte der Jugendliche. "Ich muss nich die ganze Welt erkunden. Aber ich will nich für den Rest nur diese Palastmauern sehen und nix andres." Er musste sich bewegen, er musste raus und irgendwie unter freiem Himmel sein. Gegen diesen Trieb kam Nathaniel nicht an.
"Ich glaub, die Königin will aus Liam son.. Lustsklaven machen. Wie soll ich ihn da beschützen? Und wenn ihm das auch Spaß macht, dann braucht er doch keinen Beschützer..." Nathaniel zuckte mit den Schultern. "Bevor wir versteigert worden sind, da waren wir in so nem Haus und ich hab schon geschnallt, dass wir für Sex verkauft werden... aber da waren diese drei Sklavinnen und zu denen haben Liam und ich uns geschlichen. Weil.. er wollte sich auch aussuchen mit wem er rummacht und nich, dass das wer bestimmt." Er griff nochmal nach der Whiskeyflasche. "Wurden erwischt... un vielleicht isses ihm jetzt auch egal, ob er aussuchen kann oder nich..." Nathaniel trank tief.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Fr 5. Aug 2022, 19:45

"Und das ist dein Problem", erklärte Kosta ungeduldig. "Du kannst nicht erwarten, dass man dich was vernünftiges arbeiten und dich nach draussen lässt, wenn es so offensichtlich ist, dass du wegrennen wirst. Ist das denn so schwer zu verstehen. Du brauchst Vertrauen, damit du bekommst, was du brauchst." Aber Nathaniel schien sowieso nicht sonderlich der Hellste zu sein und nun wo er langsam betrunken wurde, schien es noch viel schlimmer zu werden. Irgendwie wirkte der Jugendliche wie jemand, der früh sterben würde.

"Dir tut dein Speer beim Sex weh?" Kosta fiel aus allen Wolken. Nathaniel erzählte ja Sachen. Dass Aaron sich um die Sklaven kümmerte, konnte er glauben. Timaris hatte jetzt schlicht keine Zeit. Dass Nathaniel beim Sex mit Timaris hatte oben sein dürfen, kam zwar überraschend, aber wie gesagt, die Königin wusste, wie man Fliegen fängt. Doch das mit dem abartig wehtun war nun schon merkwürdig. "Wieso? Hast du ein Piercing gekriegt?" Das würde erklären, warum es ihm so weh getan hatte.

"Doch du bist grosskotzig", beharrte Kosta. "Und betrunken noch dazu. Ich kann dir nur wünschen, dass du lange genug überlebst, um das abzulegen und wirklich gut zu werden." Da er sich wieder den Whisky zurückerobert hatte, trank er selber wieder grosszügig davon. "Was musst du wieder gut machen? Was hast du Liam angetan? Willst du nicht darüber reden? Vielleicht kann ich dir ja helfen. Du hast ja schon festgestellt, dass ich mächtig Bescheid weiss." Er hatte ja schon mitbekommen, dass da was schlimmes vorgefallen war. Genau so wusste er aber auch, dass Liam Nathaniel deswegen nicht mehr böse war.

"Natürlich braucht er noch deinen Schutz", munterte Kosta Nathaniel instinktiv auf. "Selbst wenn er Lustsklave werden will und Spass daran hat. Weisst du, nicht jeder Kunde hält sich an die Regeln, die Herrin Tolarim aufgestellt haben. Manche gehen in ihrer Gier zu weit. Und wieder andere denken sich, dass man sich an einem Lustsklaven vergehen darf. Ist ja nur ein Sklave der es schon nicht wagen wird, es weiter zu erzählen. Und selbst wenn, wer glaubt schon einem Sklaven. Oder dann sind da noch die Intriegen der Adligen oder Dienstboten oder gar von anderen Sklaven. Es gibt viel, wovor du Liam beschützen kannst. Und es scheint so, als müsstest du ihn auch vor dir schützen." Was Nathaniel so erzählte, klang es ganz danach, als hätte er Liam schon in grössere Schwierigkeiten gebracht.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Fr 5. Aug 2022, 19:50

Kosta hielt ihm vor, dass Nathaniel hier kein schönes Leben zu erwarten hätte, wenn er so offensichtlich wegrennen wollte. Er müsste Vertrauen aufbauen. Der Jugendliche zuckte mit den Schultern. "Wie denn? Bin doch hier eh jedem egal. Die Königin is beschäftigt mit dem Krieg und so und uns sperrt man bloß dauernd in diese langweiligen Zimmer ein." War da nicht klar, dass Nate weg wollte? Der Palast war bescheuert. Er wollte nicht in diesem elenden Zimmer verrecken. Wenn er wenigstens zu Liam gekonnt hätte..
Der andere Sklave fragte überrascht, als Nathaniel zugab, dass ihm sein Speer beim Sex weh tat. Der Prinz nickte. "Ja... voll übel. Wie als hätte die Zähne innen drin... aber es tut nur bei den Frauen weh... die Königin hat gesagt, das ist, weil ich eben auf Männer steh. Weil ich ja auch... mich nich beherrschen konnt... und ich das mit dem Lecken nich so toll fand.." Seine Stimme war was leiser geworden. Die Erklärungen der Königin hatten alle Sinn gemacht. Er wollte auch gern wieder mit Liam. Es änderte aber nix daran, dass Nathaniel weiterhin jeder Frau hinterher sah, die er hier so im Schloss erspähte. Er konnte sich einfach nicht helfen.

"Ey, is ja nich dein Problem", wehrte der Jugendliche sich, weil Kosta meinte, er hoffe, Nate würde lang genug überleben und aufhören so großkotzig zu sein, um wirklich gut zu werden. "Vielleicht will ich ja nich gut werden. Vielleicht.. eh.. will ich so werden wie ich das will und nich wie wer anders."
Dann textete ihn Kosta nun mit vielen Fragen zu. Was er mit Liam gemacht hätte, was er wieder gut machen müsse und ob er nicht darüber reden wollte. "Wenn du mit noch mehr so Fragen kommst, will ich wirklich nich drüber reden", brummte der Jugendliche und strich sich durch das rostbraune Haar. Er ging schweigend weiter, doch dann fing er trotzdem an zu reden. Lag sicher an dem Whiskey.
"Das war auch in der Nacht nach der Auktion. Die Königin und so eine Schwarze Witwe waren da, haben mit uns rumgemacht und dann Sex mit denen. Das war noch heiß... aber dann waren die weg und dann.. hab ich Liam weh getan. Sehr schlimm. Ich weiß nichmal wieso. Da war so ein Drang. Ich hab versucht nich... aber ging nich, ich musst einfach... mit ihm... es tat mir auch weh."
Nate schaute in die Ferne zu einigen Bäumen. Scheiße, er sollte nicht darüber reden.
"Die Königin hat gesagt, das is eben passiert, weil ich das so lang unterdrückt hab... mit den Männern. Machte Sinn, aber ich wollt das trotzdem nich... deswegen trag ich jetzt den Ring. Damit das nich nochmal passiert. Das schützt ihn vor mir. Aber was du sagst, das klingt voll scheiße Lustsklave zu sein. Da kann ihm noch mehr sowas passieren, das soll nich sein! Wenn ich ihn schützen will, sollt ich ihn eher hier weg holen!", fand Nathaniel.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Fr 5. Aug 2022, 19:57

"Mir bist du nicht egal", wehrte Kosta schmollend ab. "Sonst hätte ich nicht bei der Königin für dich fürgesprochen, obwohl es der denkbar ungünstigste Zeitpunkt war. Du solltest dich gedulden, bis der Krieg vorbei ist. Vorher wirst du wohl kaum Gelegenheit bekommen, dich ihr zu beweisen und eine Beschäftigung bekommen, die dir gefällt." Dem Sklaven war aber auch schwer zu helfen, wenn er sich so querstellte. Freiheitswille war ja gut und recht. Aber wenn man nicht seine Freiheit bekam, dann musste man einfach darauf aufpassen, dass man nicht noch weiter eingeschränkt wurde.

"Wie Zähne? Oh, das klingt ja furchtbar", keuchte Kosta mitfühlend. Das klang wirklich schauerlich, was Nathaniel hatte mitmachen müssen. "Und wenn du mit einem Mann schläfst, dann tut es nicht weh? Dann ist es doch gut. Und das andere... Nimms nicht so schwer. Junge Männer können sich zu Anfang meist nicht beherrschen. Konnte ich auch nicht. Das kommt dan mit der Zeit. Und das mit dem Lecken ist halt nicht jedermans Sache. Jeder hat so seine Vorlieben und Abneigungen. Das ist nicht schlimm." Nathaniel konnte einem wirklich leid tun. Das war ein fieses Spiel, was Timaris da mit ihm trieb. Oder vielleicht war es auch das der Schwarzen Witwe. Und Kosta war genau so schlimm, denn er sagte kein Wort, dass sich das merkwürdig anhörte. Auch die Geschichte, dass er so einen Drang gehabt hätte, der ihn Liam hatte sehr wehtun lassen, obwohl er es gar nicht gewollt hätte. Das klang vielmehr nach einer Droge.

"Heisst das, du hast ihn vergewaltigt?" fragte er schliesslich sanft nach einer Weile nach. Er wollte Nathaniel nicht bedrängen, wie dieser ihm vorhin vorgeworfen hatte. Er wollte ihm nur irgendwie die Möglichkeit geben, darüber zu reden und ihm vielleicht helfen. So gut er halt konnte.
"Hast du gegen seinen Willen mit ihm Sex gehabt?" fragte er konkreter nach, da er sich nicht sicher war, ob Nathaniel das andere Wort kannte. Der ehemalige Gladiator sprach eine eher einfacher Sprache. "Was hat dir denn weh getan?" So wie Nathaniel das sagte, klang es fast so, als hätte er noch mit niemandem darüber sprechen können und würde eigentlich auch gerne deswegen getröstet werden.

"Ich war nie ein Lustsklave", meinte Kosta einfühlsam und gab nach einem weiteren Schluck die Flasche wieder an Nathaniel zurück. "Alle meine Bettdienste für meine Herrin oder ihrer ausgewählten Günstlinge waren freiwillig und haben mir ziemlichen Spass gemacht." Blut schoss leicht in seine Wangen, als er sich daran erinnerte, wie er sich da gefühlt und hingegeben hatte. "Ich war... ich bin wohl ziemlich versaut. Aber ich kenne einige Lustsklaven, die es furchtbar finden. Es kommt wohl darauf an, an wen und für was man ausgeliehen wird. Andererseits hat man als Lustsklave viel mehr Freiheiten, darf grösseren Luxus geniessen und man kann ziemlichen Einfluss gewinnen." Sie hatten den Waldrand erreicht. Kosta lehnte sich an den dicken Stamm einer mächtigen Eiche und blickte zurück zu dem Schloss. So in der Dunkelheit sah es ziemlich geheimnisvoll aus.
"Ein sicherer Ort ist das hier jedenfalls nicht für so einen lieben Schnuckel wie Liam, da hast du absolut recht", stimmte er Nathaniel zu. "Du kannst Lady Tolarim ja mal fragen, ob du ihn nach Mineva bringen darfst. Da ist es etwas sicherer. Nicht gänzlich, aber definitiv viel besser als hier. Doch ich werde dir nicht dabei helfen, die Königin zu bestehlen." Er winkte Nathaniel zu sich. "Gib mir noch etwas von dem Whisky. Ich könnte noch etwas Wärme vertragen. Und du? Hast du nicht kalt?"
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Fr 5. Aug 2022, 19:59

Der andere Sklave riet ihm bis nach dem Krieg zu warten ehe er sich beweisen könnte. Bis dahin war Nathaniel hier durchgedreht. Es war so eintönig und einengend. Es waren nun schon Wochen vergangen, wo Nathaniel das letzte Mal so draußen gewesen war, umgeben von Grün. Es ließ ihn sich besser fühlen und irgendwie fühlte er sich da besser Kostas Fragen zu beantworten.
Der Krieger keuchte, fand das mit den Zähnen auch nicht schön. Aber es wäre ja dann gut, wenn es mit Männern besser wäre. Er sollte es nich so schwer nehmen. Junge Männer könnten sich halt nicht beherrschen. Außerdem wäre es auch nicht schlimm, wenn Nathaniel das Lecken nicht gefiel. Jeder hätte seine Vorlieben.
"Du meinst, das is nich, weil ich keine Frauen mag? Weil ich schau die schon gern an... die sehen heiß aus, so mit denen...", er deutete mit den Händen Brüste an, "Aber ich will nich wieder diese Schmerzen.. das war abartig." Da war Nate schnell die Lust an der Sache vergangen. Leise erzählte er, dass er Liam stattdessen sehr weh getan hatte. Der Krieger fragte nach. Ob Liam den Sex nicht gewollt hätte. Nathaniel schüttelte den Kopf.
"Ne, wollte er nicht." Es war das erste Mal, das er wirklich darüber sprach. Zwar hatte die Königin ihn auch deswegen befragt, aber nicht viel und es war schnell darum gegangen, dass er Liam besser kennen lernte und es bei ihm wieder gut machte. "Aber ich wollte auch nicht. Und gleichzeitig schon.. war ich so geil... und es hat nich aufgehört... es war so ein Zwang, ich musste einfach... immer wieder. Nix hat geholfen...", beschrieb er was los gewesen war. "Erst danach... da war ich dann irgendwie wieder bei mich... ich wollt ihm nich weh tun. Das hat mir selbst weh getan..." Er atmete tief durch. "Dann musst ichs bei Liam wieder gut machen. Später."

Sie waren ganz schön lange gegangen. Bis hin zu den Bäumen und dem Wald. Nathaniel legte seine Hand an die Eiche. Er war nun längst nicht mehr so angeberisch und übermütig aufgelegt wie vorher. Aber das lag wohl auch an dem Thema. Kosta erzählte, dass er gerne "Bettdienste" für Timaris erledigt hätte. Es hätte ihm Spaß gemacht. Schön für ihn. Der Jugendliche nahm einen Schluck Whiskey, puh, das fühlte sich gut an. Irgendwie locker und ein bißchen befreiter. Warum konnte er nicht immer hier sein? Hier am Waldrand. Von da wirkte das Schloss auch mit all den Lichtern viel schöner und nicht so bedrückend.
Nate lachte leicht, als Kosta sagte, er wäre sehr versaut. "Hab ich gesehn, hast dich ja gleich an Liam rangemacht", erinnerte er ihn. Kosta gab zu, dass der Palast kein sicherer Ort für jemand lieben wie Liam wäre. Er könnte die Königin fragen, ob er Liam nach Mineva bringen könnte. Da wäre es besser. Besser als hier jedenfalls. Doch Kosta würd ihm nicht helfen.
"Wieso bestehlen? Die hat doch ihren Gefährten und hunderte von Männern hier", meinte Nathaniel und gab die Flasche zurück. "Liam vermisst die bestimmt nicht. Wo isn Mineva? Hab ich schonmal gehört. Ne, is nich kalt. Finds super hier." Seine Augen leuchteten silber im Mondschein.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Fr 5. Aug 2022, 20:06

"Ich weiss nicht, woran das mit den Schmerzen lag", gab Kosta offen zu und wahr froh, dass er diesbezüglich nicht lügen musste. "Dass du eine Frau nicht gerne zwischen dein Beinen leckst muss aber nicht heissen, dass du nicht auf Frauen stehst, sondern bedeutet nur, dass einfach das nicht magst." Er lachte leise. "Ja, Brüste sind was hübsches. Und so weich und sanft. Vielleicht stehst du ja auch auf Männer und Frauen. Das gibt es auch. Du bist ja noch jung und hast Zeit, das herauszufinden. Vielleicht lag das mit den Schmerzen auch nur daran, dass dein Stab überreizt war oder vielleicht hat die Schwarze Witwe etwas mit dir gemacht."

Unbeholfen erzählte Nathaniel ihm, was mit Liam passiert war und gab offen zu, dass er seinen Freund vergewaltigt hätte. Ein anderer Zuhörer ausser Kosta hätte ihn dafür wohl gleich verprügelt und verurteilt. Doch der Krieger glaubte Nathaniel, dass Nathaniel das gar nicht gewollt hatte. Einerseits war der Jugendliche viel zu offen und zu ehrlich und andererseits klang das verdächtig nach Safframatte. Mitfühlend wollte Kosta ihn trösten. Doch der einzige Trost, den er ihm geben konnte, war ihm zuzuhören. Etwas was Nathaniel auch dringend zu brauchen schien.

"Das klingt ja furchtbar", meinte er leise. "Ich glaube dir, dass du das nicht wolltest. Du scheinst ein anständiger Mann zu sein, Nathaniel. Denen tut es immer weh, wenn sie jemand anderen wehgetan haben. Das mit dem Zwang... Das war... Das warst sicher nicht du selbst. Das ist nicht deine Schuld. So etwas kann... kann es geben." Er war nahe daran Nathaniel von Safframatte zu erzählen. Brachte es dann aber doch nicht über sich, Timaris zu verraten.

"Du musstest es wieder bei Liam gut machen?" bohrte er noch etwas weiter. "Was bedeutet das denn?" Sie waren inzwischen am Waldrand angekommen und suchten beide Kontakt zu einer grossen, schützenden Eiche. Nathaniel war längst nicht mehr so aufgedreht wie zuvor. Er war viel ruhiger. Kein Wunder, nachdem Kosta ihn gedrängt hatte, über so schlimme Erfahrungen zu sprechen.
"Gar nicht wahr. Liam hat mich verführt", verteidigte Kosta sich schmollend, lachte aber gleich darauf, um Nathaniel zu zeigen, dass er es nicht ernst gemeint hatte. Und um ihn etwas aufzumuntern. "Wenn ich dich und Liam aus dem Palast raubte und euch in mein Zuhause verschleppte, würde ich Timaris damit bestehlen, denn ihr gehört der Königin", erklärte Kosta. "Aber euch nach Mineva zu bringen gehörte ja nicht dazu, wenn sie einverstanden ist. Mineva ist ein hübsches, kleines Städchen direkt am Meer. Es ist die Hauptstadt der Provinz Mineva und liegt im Norden von Hayll." Mineva war wunderschön. Zumindest in seiner Erinnerung. Da war die Welt für einen Moment lang noch heil gewesen.
"Hmmm, hab ich mir schon gedacht, dass du dich hier unter den Bäumen wohler fühlst", nickte Kosta, nahm den Whisky entgegen und trank. "Vielleicht könntest du ja eine Art Wildhüter hier im Park für Timaris sein. Dann könntest du viel hier im Wald sein. Wenn sie dich so weit weg lässt. Sie hat zwar ihren Gefährten und hunderte von Männer, doch ich kenne ihren Geschmack. Liam und du, ihr seid etwas ganz besonders. Es würde ihr sicherlich sofort auffallen, wenn ihr nicht mehr hier wärt."
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Fr 5. Aug 2022, 20:08

Kosta schlug vor, dass Nathaniel womöglich auf Männer und Frauen stand, das gäbe es auch. Der Prinz würde es schon noch rausfinden. "Ich weiß nur, dass ich durchnander bin", nuschelte der Jugendliche. Er wusste nicht was mit ihm los war. Aber es leuchtet ein, dass man verschiedene Vorlieben bei den verschiedenen Sexsachen haben konnte.
Ermunternd von den sanften Nachfragen - und dem vielen Whiskey - hatte der Sklave dann doch erzählt, was er mit Liam gemacht hatte und wie es ihm dabei gegangen war. Überraschenderweise glaubte Kosta ihm das und fand, dass er im Grunde anständig wäre. Er glaubte ihm, dass er Liam nicht hatte weh tun wollen. In dem Moment wäre Nathaniel einfach nicht er selbst gewesen und es wäre nicht seine Schuld gewesen.
"Aber woher weiß ich, ob es nicht wieder passiert und mich so heftig überkommt? Das war völlig ohne Vorwarnung.. Liam hatte nichmal was gemacht", fragte der Jugendliche. Kosta fragte stattdessen, was danach passiert wäre.
"Na, mehr Sex. Die Königin meinte ich müsse es bei Liam wieder gut machen und dass er keine Angst vor mir hat. Also hat er dann gemacht, was ich vorher bei ihm gemacht hab... nur nich so heftig. Es hat sich gut angefühlt, richtig gut. Bloß seltsam alles." Nathaniel war sehr froh gewesen, als die Nacht endlich vorbei gewesen war.
"Später ham wirs dann nochmal alleine versucht..." Der Jugendliche grinste verschwörerisch. "Aber wir wurden erwischt bevor.. na... und deswegen das Zimmertrennen. Ich versteh das nich. Die Königin hat ja gesagt, wir sollen uns besser kennenlernen und dass Liam keine Angst mehr hat. Was andres hab ich nich versucht. Ich war auch langsam, nich so stürmisch."

Der ältere Krieger hatte dann den Vorschlag Liam nach Mineva zu bringen, wo es sicherer wäre. Aber wenn Kosta sie beide verschleppte, wäre das Bestehlen der Königin. "Dein Zuhause? Wo isn das? In Mineva?", fragte der junge Sklave. Hoffentlich hatte die Königin nix dagegen. Mineva klang nett.
Nathaniel lehnte sich gegen die Eiche, ließ seine Finger gedankenverloren über die Rinde gleiten. Kosta hatte dann wieder eine neue Idee. Er könnte Wildhüter hier sein, dann würde er oft im Wald sein. Er fühlte sich hier anscheinend wohl. "Ja, hier isses nett. Die Eiche is okay. Gibts keinen Wald in Mineva? Wir sollten da hin! Wie weit ist das von hier bis dort? Meinste echt, der Königin fäll.. fällt das auf, hm? Vielleicht ja nich. Muss man ausprobieren."
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Fr 5. Aug 2022, 20:28

"Da sind wir schon zwei", erwiderte Kosta und klang gerae genau wie Nathaniel ziemlich hilflos. Deswegen war er ja mit dem Sklaven hier draussen. Um ihm etwas gutes zu tun, dass er mal an die frische Luft kam. Vorallem aber um sich selber abzulenken, damit er es durchhielt die ganze Nacht über darauf zu warten, dass er am nächsten Morgen nach einer Audienz bei der Königin fragen konnte.

"Das kannst du nicht wissen, Nathaniel", antwortete Kosta traurig. "Es geschieht eigentlich sehr selten. Doch man kann jederzeit wieder in so eine Situation geraten." Das kam eben darauf an, ob ihm wieder wer Safframatte in die Nahrung mischte. "Es gibt auch keine Vorwarnung oder eine Schuld. Man kann nur versuchen, es durchzustehen. Viel Bewegung und Sport hilft, dass man sich nicht an wem anderen vergeht. Sollte dir wieder einmal so etwas passieren, dann versuche zu rennen. Am Besten wohin wo es keine Menschen gibt. Renn bis du umfällst und dann noch weiter." Einen besseren Rat konnte er Nathaniel nicht geben. Als ein Sklave der seine Juwelen nicht trug, hatte er sowieso keine Chance zu erkennen, ob Safframatte in seinem Getränk war oder nicht. Es würde ihn nur paranoid machen, wüsste er davon.

"Noch mehr Sex? Ich bin anscheinend nicht der einzige, der ziemlich verdorben ist", grinste Kosta zurück und zwinkerte, um seinen Scherz zu untermauern. "Es freut mich für dich, dass es für dich auf diese Weise besser war und du etwas gefunden hast, was dir beim Sex gefällt. Vielleicht weiss Timaris noch nicht, dass Liam keine Angst mehr vor dir hat und hat euch nur zu eurem Schutz getrennt. Oder vielleicht will sie beim nächsten Mal auch einfach erst einmal nochmals dabei sein, um sicher zu gehen, dass nichts schief geht. In deinem Alter mag man es nämlich nicht langsam sondern gern leidenschaftlich und stürmisch. Das ging mir damals auch so. Eigentlich noch immer." Oh ja, er mochte harten, hemmungslosen Sex und es hatte sehr lange gedauert, sich selbst einzugestehen, wie hart er es tatsächlich mochte. Noch schwieriger war es gewesen, es anderen zu zeigen. Bei Eneas hatte er es sich nie getraut, weil er wusste, dass er das als abartig empfand. nur bei solchen, von denen er wusste, dass er sie nie wieder sehen würde und die nie in Kontakt mit der Mannschaft geraten würde.

"Mein Zuhause ist mein Geheimnis", lächelte Kosta versonnen, bevor sich sein Gesichtsausdruck wieder verschloss und er sich in den Alkohol flüchtete. "Hinter Mineva liegt ein grosser Wald. Je nach Wind ist es etwa eine Tagesreise von hier entfernt. Aber Timaris fällt das definitiv auf. Also vergiss es, ohne Erlaubnis dahin zu wollen. Hier wird nichts ausprobiert. Oder soll ich dich etwa fesseln und wieder zurück in dein einsames Zimmer schleifen?"
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Fr 5. Aug 2022, 20:32

Der andere Sklave riet ihm, dass wenn es Nathaniel noch einmal so überkommen würde, er wegrennen und sich bewegen sollte. Er sollte irgendwohin rennen wo niemand sonst wäre. Rennen bis zum Umfallen. Das klang nach einem sehr seltsamen Ratschlag, aber vielleicht würde es ihm irgendwann mal helfen, wer weiß.
"Ja, es war viel Sex", stimmte Nate zu. "Aber ich hab nich damit angefangen." Das waren die Frauen gewesen. "Hab noch nieee so viel auf einmal... oder mit anderen zusammen..." Anstand mit der Hand es sich selber zu machen. Kosta hatte weitere Erklärungen dafür, warum die Königin Nathaniel und Liam getrennt hätte. Vielleicht wollte sie beim nächsten Mal dabei sein und auch dafür sorgen, dass nix schief ging.
"Wirds nich! Er hat ja auch nen Kontrollring. Wenn ich zu weit geh, kann er den benutzen. Und.. un er kann oben sein", fand Nathaniel energisch. Aber zu einem weiteren Mal wars ja leider nich gekommen. Wenn Liam ihn mit Salbe eincremen würde, vielleicht dann... Nate begann darüber nachzudenken, blickte zum Schloss, wo irgendwo Liam in einem Bett lag und hoffentlich friedlich schlief.
Wieder wusste Kosta gut Bescheid. Nämlich, dass man in Nathaniels Alter es stürmisch und leidenschaftlich mochte. Kosta würde es genauso gehen.
"Is das was schlimmes?", fragte der junge Sklave. "Wieso is dein Zuhause nen Geheimnis? Ist das jetzt der Palast? Ich mein, ich hab jetzt auch kein richtiges. Halt da grad wo ich bin. Aber ich will nich hier sein, also... keine Ahnung." Irgendwie war ihm wirr im Kopf. Der Krieger erzählte von einem Wald bei Mineva. Es wäre nur eine Tagesreise auf den Winden entfernt.
"Ich hab meine Juwelen nich... keiner der Sklaven hat die... fast keiner... Aaron jetzt. Un... du oder?", fragte er Kosta. "Wieso wird nix ausprobiert? Du kannst ja frei entscheiden, wieso ich nich? Ne, ich will nich zurück zu dem dummen Zimmer. Es ist sooo langweilig da!", beschwerte er sich. "Wir können doch Liam holen und dann nach Mineva! Du hast Juwelen, du könntest uns mitnehmen", schlug Nathaniel übermütig vor. Gleichzeitig rutschte er am Baumstamm langsam nach unten. Es war einfacher zu sitzen und am Fuße der Eiche wars so gemütlich.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Fr 5. Aug 2022, 20:45

"Du hast offensichtlich noch keine Orgie erlebt", schmunzelte Kosta, als Nathaniel ihm mit grossen Augen erzählte, dass er in der Nacht sehr viel Sex und mit vielen Leuten gehabt hatte. Dabei konnte so ein vierer recht anregend sein. Zumindest wenn man nicht unter grossem Safframatteeinfluss stand und keine Schmerzen mehr hatte.
"Liam hat nun einen Kontrollring für deinen Ring des Gehorsams?" staunte Kosta. "Du bist wirklich ein guter Freund, dass du ihm das nicht übel nimmst." Er grinste. "Das mit dem oben sein, scheint dir ziemlich wichtig zu sein, was?" Das hatte er nun schon öfters erwähnt.

"Ah, schon wieder solch viele Fragen auf einmal", stöhnte Kosta. Der Alkohol schien das nicht unbedingt zu bessern. Dennoch gab er Nathaniel immer mal wieder was zu trinken. "Nein, das ist nichts schlimmes. Es ist etwas vollkommen natürliches. Man muss nur aufpassen, dass es einem in wichtigen Momenten nicht in die Quere kommt." Sonst konnte das nach hinten losgehen.
"Mein Zuhause ist mein Geheimnis, damit es mir niemand wegnehmen kann", verriet er. "Mach dir nicht so einen Kopf. Du bist gerade erst hier her gekommen. Das braucht einen Moment, um sich einzugewöhnen. Dann wirst du schon noch herausfinden, wo dein Zuhause ist. Lass dir Zeit." Er setzte sich zu Nathaniel an den Fuss der Eiche, wo es gemütlicher war, als wenn sie standen, reichte ihm mal wieder die Alkoholflasche.

"Ich musste meine Juwelen nie abgeben", erzählte Kosta. "Das mit der Flucht wird nicht ausprobiert. Anderes können wir schon ausprobieren. du kannst doch auch frei entscheiden. Nur musst du wissen, dass jede deiner Entscheidungen eine Folge hat. Das ist bei Freien und bei Sklaven genau gleich." Nur bei Sklaven waren die Konsequenzen meist schlimmer.

"Wir können Timaris ja fragen, ob ihr zwei nach Mineva dürft", schlug Kosta vor. "Vielleicht begleite ich euch dahin." Dann konnte er Tileo wieder treffen. Wenn auch nur für kurz. "Ich wollte morgen früh sowieso noch einmal bei ihr vorsprechen."
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Fr 5. Aug 2022, 20:46

Wieso war dessen Zuhause ein Geheimnis? Nate verstand das alles nicht und der Krieger beruhigte ihn, er sollte über all das nicht so viel nachdenken. Er wäre noch nicht lange am Palast und man bräuchte was um sich einzugewöhnen.
"An das Zimmer und das Nixtun gewöhn ich mich nich", beharrte der Jugendliche. "Ich weiß jetzt schon, dass dieser Protzkasten nich mein Zuhause ist." Sowas spürte man. Da brauchte man kein Eingewöhnen oder sowas. Kosta hatte sich zu ihm gesetzt, gab ihm nochmal die Flasche mit dem Whiskey. Einiges war schon weggesoffen. Nathaniel nahm noch einen großzügigen Schluck, sein Kopf fühlte sich irgendwie warm an. Er befühlte seine leicht spitzen Ohren.
"Ech? Nie abgeben? Boah... voll.. voll selten", fand der junge Prinz. "Un hör auf mir Zeug zu verbieten. Du bis nich Aaron." Es reichte, wenn der einem alles verbot, was Spaß machte. Jetzt wollte sich auch noch Kosta einmischen. Aber immerhin war der mit ihm heute hierhin, das war schon nicht schlecht. Kosta schlug vor, sie könnten beide die Königin fragen wegen Mineva. Morgen früh wollte er wieder mit ihr reden.
"Ich dacht, die Königin hasch.. hat nie Zeit. Hey, könn wir nich Liam holen? Dem würd das bestimmt auch gefallen hier so im Park. Aber wir brauchn was zu essen. Provi.. Proviant. Und dann reisen wir nach Mineva. Ja?", fragte Nathaniel tatkräftig und eindeutig nicht mehr ganz Herr seiner Sinne. "Du kannst doch komm und gehen wie du wills oder? Dann könntest du uns ähhhh ausleihen und mit dahin nehmen. In diese Stadt mit dem Wald. Dann wär das ja keine Flucht, mehr son... Ausflug." Nate grinste verschmitzt. Sie mussten ja nicht unbedingt wiederkommen.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Fr 5. Aug 2022, 20:47

"Ich verbiete dir doch gar nichts", wehrte Kosta leicht schmollend ab. "Ich sag nur, dass ich dir bei deiner Flucht nicht helfen werde." Er lachte leise. "Dieser Aaron muss ja ein ganz schlimmer Spielverderber sein. So hat er gar nicht auf mich gewirkt." Eher wie einer, mit dem man um die Häuser ziehen und ein Fass Bier leeren konnte. Aber wahrscheinlich gehörte das Sachen verbieten zu seiner Arbeit als Gefährte. Dass er da Timaris nicht enttäuschen wollte, war verständlich.

"Sie muss morgen Zeit haben", presste er zwischen den Lippen hervor. "Wenn ich könnte, würde ich sie jetzt schon stören." Doch Timaris brauchte ihren Schlaf. Kosta hoffte nur, dass er sie gleich nach dem Frühstück würde sprechen dürfen. Noch bevo Eneas es nach Draega zurück und die Mannschaft hoch in den Palast geschafft hatte. Sie durften ihn nicht noch einmal entführen. Ganz sicher nicht bevor Kosta sich bei Timaris wegen der Vergiftung hatte erkundigen können.

Nathaniel war jedoch schon wieder weiter und plante betrunken einen sogenannten Ausflug. Sie sollten jetzt Liam holen und dann nach Mineva weiter gehen. Kosta könnte sie ja ausleihen. Das wäre keine Flucht, sondern ein Ausflug.
"Ich soll euch ausleihen?" lachte Kosta und nahm Nathaniel erst einmal wieder den Alkohol weg. "Ah, aber wenn ich mir etwas ausleihe, dann will ich es auch ausgiebig erkunden und benutzen", raunte er samten und streichelte Nathaniel verführerisch über seinen Oberschenkel. "Hmm, das könnte mir wirklich gefallen. Na? Magst du mir ein Vorgeschmack geben, damit ich weiss, was ich verpasse, wenn ich euch nicht ausleihe? Betrunkene Jünglinge vernaschen mag ich nämlich genau so gerne."
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Fr 5. Aug 2022, 20:48

Der ältere Sklave verteidigte sich, dass er Nathaniel nichts verbat, er würde ihm aber auch nicht helfen. Dann lachte er über Aaron, glaubte nicht ganz, dass der ein Spielverderber wäre. "Doch, isser. Also.. er war schon in Ordnung.. meistens... bis er mir verboten hat in den Garten zu gehen. Wegen Liam. Weil ich ja was mit dem machen könnt. Aber dabei wollt ich einfach nur so raus." Das nahm der Jugendliche dem Prinzen wirklich übel. "Ich glaub, der will gar nich Aufpasser sein und so wenig wie möglich mit uuuns zu tun ham. Deswegn sperrt er mich lieber ein. Is einfacher", beschwerte sich Nathaniel. Dann sprachen sie wieder über die Königin. Kosta wollte unbedingt morgen mit ihr reden. Es wirkte dringend. Sogar so dringend, dass der Krieger sie am liebsten jetzt schon gestört hätte.
"Was.. was isn so wichtig?", fragte Nathaniel. "Son Bettdienst oder was? Is das weswegen du wiedergekommen bis und nich mehr Leibwächter für.. diesen äh Pirat bist?" Leicht lallend hangelte sich der angetrunkene Jugendliche durch die Sätze. Wenn die Königin so beschäftigt war, konnten sie da nicht einen Ausflug machen? Kosta könnte sie ausleihen so wie er vorhin den Wachen angeschwindelt hatte. Der Krieger lachte darüber nur ehe er sagte, dass er ihn dann aber auch ausgiebig benutzen wollte.
Nathaniel begriff erstmal überhaupt nichts. Bis Kostas Hand auf seinem Bein landete und der Typ fragte, ob Nate das auch gefallen würde. Ob er ihm einen Vorgeschmack geben wollte.
"Was?", fragte Nate begriffsstutzig. Kosta fügte hinzu, dass er betrunkene Jünglinge sehr gerne vernaschte. "Ey, ich bin nich.. nich betrunken. Also nich viel." Er setzte sich etwas auf, blickte den Krieger an. "Was willsn du machen? Rummachen so wie mit Liam?" Nathaniel wusste nicht, ob er das wollte. Gerade war er mal neugierig und der Whiskey im Körper ließ ihn sich schön locker fühlen. Entspannt. Wenn Liam mit dem rumfummeln konnte, konnte Nate das auch. Er stand ja auf Männer.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Sa 6. Aug 2022, 07:58

Kosta erfuhr viel von Nathaniel über das Verhältnis von Timaris und ihren Sklaven. Es war spannend und besorgniserregend zugleich. Sicherlich war es faszinierend zu beobachten, wie Aaron, selbst ein Sklave, versuchte über die anderen Herr zu werden und zwar so schnell wie möglich, damit er bald wieder bei Timaris sein konnte. Andererseits war es auch alamierend, das Timaris die Aufsicht all ihrer Sklaven wem anderen übergab. Das war ein sehr deutliches Zeichen, dass etwas nicht stimmte. Mehr noch als nur der Krieg, der schon schlimm genug war. Kosta hatte jetzt ja noch viel schlimmeres erfahren. Deswegen wollte er auch so dringend mit Timaris sprechen. So dringend, dass es selbst Nathaniel auffiel.

"Weil... weil ich glaube, dass sie jede Hilfe braucht, die sie kriegen kann", antwortete Kosta ausweichend und war froh, als Nathaniel ihm eine ausführlichere Antwort lieferte, die zum Teil auch wahr war. "Ja, ich muss sie auch wegen dem Piraten sprechen. Er... er hat mich entführt und verraten. Ich konnte entkommen. Aber er ist auf dem Weg hier her. Ich will nicht, dass er mich noch einmal raubt. Früher... früher da war er auch so ein übermütiger Traumtänzer, der dachte die Welt würde sich alleine um ihn drehen. Aber jetzt... ich... ich bin so wütend auf ihn." Je länger er über Eneas nachdachte, desto zorniger und verletzter fühlte er sich wieder. Noch konnte er es nicht genau ergründen, weswegen das so war. Er wollte es auch gar nicht so genau wissen, weil er spürte, dass er dann nur noch zorniger auf seinen ehemaligen Freund sein würde.

Also dachte er lieber nicht weiter darüber nach und machte stattdessen Nathaniel Avancen, um ihn davon abzuhalten, mit ihm nach Mineva gehen zu wollen. Wie üblich begriff Nathaniel erst einmal nicht und als er es dann tat, reagierte er ganz anders als erwartet. Anstatt ihm die Hantel an den Kopf donnern zu wollen, richtete er sich nur etwas auf und blickte ihn aus grossen Augen an. Ohne Umschweife fragte er danach, ob er mit ihm rummachen wollte, wie mit Liam. Das war eigentlich nicht der Plan gewesen, aber wenn Nathaniel es schon so vorschlug. Er war hübsch und es wäre ein netter Zeitvertreib bis die Nacht vorbei war. So sportlich, wie der Sklave wirkte, würde Kosta da keine Zeit für trübselige Gedanken bleiben.
"Wenn du magst", antwortete er deswegen ganz locker und streichelte weiter Nathaniels Oberschenkel. Nicht genug, um ihn zu bedrängen, doch genügend, damit es ein sinnliches Prickeln verursachte, sollte Nathaniel wenigstens auch nur ein bisschen auf Kerle stehen. "Du hast doch gesagt, du hast auch Lust auf Dummheiten und magst was ausprobieren", verwegen grinste er dem Prinzen zu. "Das wäre die Gelegenheit."
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