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Ein Neubeginn





Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 15:34

Eneas saß mit mulmigen Gefühl in der Kutsche ohne zu wissen wohin es gehen würde oder was Kosta vorhatte. Sein Freund verfügte jetzt über seine Juwelen und auch über alles andere. Der Schriftsteller sagte sich, er müsse nicht nervös sein, schließlich vertraue er seinem besten Freund, aber in der Praxis war es nicht so leicht die Kontrolle abzugeben. Vielleicht weil er viel zu sehr gewohnt war sie zu haben? Das war ein seltsamer Gedanke. Eneas hatte angenommen, er würde sich stets bemühen zu hören, was andere wollten, insbesondere Kosta, aber wenn er sich das nur eingebildet hatte? Allerdings hatte er sich gerade in den letzten Monden sehr angestrengt, seinem Geliebten zu helfen. Leider hatte es nur selten geklappt. Eneas hatte lauter Fehler begangen, die dazu geführt hatten, dass Kosta sich vor ihm zurückgezogen hatte oder sie gestritten hatten. Der Pirat wusste nicht was ihm davon weniger gefiel. Und jetzt war Kosta erneut schlimm krank gewesen wegen all dem Druck und weil Eneas nicht gut genug auf ihn geachtet hatte. Es ließ ihn sich wie ein Versager fühlen.
Deswegen war es jetzt besonders wichtig, dass er sich zusammenriss und bei Kostas Wunsch mitmachte. Allerdings fiel es Eneas bereits in der Kutsche schwer. Na toll...
Er hätte sich sicherlich besser gefühlt, hätte Kosta seine Pläne mit ihm besprochen, doch das hatte sein Freund jedes Mal abgewehrt. So wusste Eneas auch jetzt nicht was ihn erwartete. Er wusste nichtmal wo sie waren. Er hatte gespürt wie sie über die Winde gesprungen waren, doch die Vorhänge waren zugezogen und was hindurchschimmerte, war dunkle Nacht. Schwer etwas zu erkennen.
Eneas knetete nervös seine Hände. Er hörte die Hufen der Pferde auf Kopfsteinpflaster. Eine Stadt? Die klackenden Geräusche schienen von Häuser- oder Steinwänden zu hallen.

Plötzlich rief Kosta ein weißes Baumwollseil herbei und beugte sich zu ihm vor. Eneas presste sich erschrocken gegen die gepolsterte Sitzbank und hob abwehrend die Hände.
"Warte mal, warte", versuchte er es noch aufzuhalten. Hatte es schon begonnen? "I-ich bin wirklich nervös, Kosta", gab Eneas leicht verlegen zu, "Ich will mitmachen, aber... es ist nicht so einfach, wenn man gar nicht weiß was auf einen zukommt. Ähm.. ich schätze darum gehts." Er lächelte verkniffen. Kosta hatte ihm mehrmals gesagt, es solle so echt wie möglich sein und es gäbe keinerlei Erklärungen und Rahmenbedingungen. Was Kosta ihm noch weniger hatte sagen können oder wollen, war was für Erlebnisse Eneas machen sollte und wieso.
Er glaubte Zweifel in Kostas Blick zu sehen.
"Ich will immer noch mitmachen", beteuerte Eneas hastig. Er konnte Kosta sein Vorhaben einfach nicht abschlagen, wo er so ein deutliches Ziel hatte.
"Und ich fühl mich bei dir sicher", sprach Eneas weiter, "Aber... kann ich trotzdem nervös sein? Du hast so viel mehr Übung darin, dich fallen zu lassen." Eneas wusste nicht wie Kosta sich darin fühlte, wenn er sich fallen ließ und der Führung anderer blind vertraute. Er wusste, dass Kosta daran auch Gefallen fand, aber war es immer so? Hatte er trotzdem Zweifel? Angst?
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von Anzeige » Di 11. Okt 2022, 15:34

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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 15:36

Es war nicht halb so romantisch und prickelnd Eneas zu rauben, wie es sich angehört hatte, als er es ihm angedroht hatte. Da war nichts mit heissem Sex. Stattdessen sassen sie beide ziemlich angespannt und nervös in der Kutsche, die sie zu einem ehemaligen Liebhaber von Kosta bringen sollte. Schweigend hingen sie ihren Gedanken nach. Wohl beide damit beschäftigt, darüber nachzusinnen, was alles schief gehen konnte. Kosta konnte es noch gar nicht so recht fassen. Eneas wollte tatsächlich versuchen ihn zu verstehen. So richtig. So sehr, dass er ihm sogar seine Juwelen abgab. Kosta konnte sie in seinem Juwelengepäck fühlen. Stark, kraftvoll, pulsierend und vollkommen am falschen Ort. Er sehnte sich danach, sie Eneas wieder zurück zu geben.

Viel schneller, als dass sie ihre Gedanken hätten beruhigen können, sprang die Kutsche wieder von den Winden und rumpelte in eine kleine Stadt hinein. Draussen war es inzwischen schon Nacht geworden. Es war soweit. Bald hatten sie ihr Ziel erreicht. Kosta riss sich zusammen und rief entschlossen ein weisses, weiches Baumwollseil herbei. Er hätte es nicht übers Herz gebracht, Eneas mit einem groben Hanfseil zu fesseln, so wie es eigentlich üblich war. Auch so schreckte Eneas abrupt vor ihm zurück und presste sich gegen die Sitzbank, hob abwehrend seine Hände und war noch ganz und gar nicht soweit. Wüsste Kosta nicht, dass das absolut echt war, wäre es scharf gewesen, seinen Freund noch etwas zu bedrängen. Eneas war süss, wie er sich verlegen und süss wandt und gestand, was für ein Herzklopfen er hatte.

"Ja, darum geht es", lächelte Kosta sanft und ein klein wenig amüsiert. Er wollte Eneas nicht auslachen. Im Gegenteil, es war schön, dass Eneas von selbst erkannte, dass es dazugehörte, sich blind auf eine neue Situation einstellen zu müssen. Es war nicht leicht. Wobei Eneas es ja noch immer leichter hatte, indem er sich selber dafür entscheiden konnte. Andere wurden einfach genommen, gefesselt und verkauft. Kosta wartete hingegen, bis Eneas hoffentlich doch noch von sich aus mitmachte. Aber was wenn nicht? Würde er es dann hier abbrechen? Oder Eneas ernsthaft zwingen?

Sein Freund schien ihm anzusehen, dass er selber unsicher war und Zweifel hatte. So beteuerte er auch rasch, dass er noch immer mitmachen wollte. Er würde sich auch sicher bei ihm fühlen. Überrascht blickte Kosta Eneas an. Es selber würde sich bei sich wohl nicht so sicher fühlen. Hastig fragte Eneas ihn, ober aber trotzdem nervös sein könne. Kosta hätte so viel mehr Übung darin sich fallen zu lassen. Der Sklave lächelte wehmütig. Ja, er hatte sehr viel mehr Übung darin. Es war ihm von klein auf beigebracht worden. Etwas anderes kannte er erst von Eneas und es fiel ihm nach all der Zeit noch immer sehr schwer, für sich selber einzustehen, anstatt einfach zu gehorchen.
"Ja, man kann jemandem vertrauen und trotzdem nervös sein", bestätigte Kosta mit einem liebevollen, warmen Lächeln. "Sehr sogar." Er hob seine freie Hand, um Eneas sachte eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streicheln. "Man kann sogar Angst haben. Nicht nur beim ersten Mal, wo man sich fallen lässt, sondern immer wieder." Kosta zog seine Hand wieder zurück und nahm das Seil nun in beide Hände. "Nervös zu sein ist nichts schlechtes. Manchmal macht sogar ausgerechnet das der Reiz aus. Es kann sehr heiss sein." Wölfisch zwinkerte er ihm zu und bekam gut Lust, Eneas noch deutlicher zu zeigen, wie heiss seine Nervosität war. Dabei war das gar nicht nett. Eneas Nervosität hatte nichts mit prickelnden Sexspielchen zu tun, sondern mit seinem Leben. Deswegen versuchte Kosta nicht mehr zu machen und hielt stattdessen nur das Seil zwischen zwei Händen gespannt zwischen ihnen hin, so dass Eneas seine Handgelenke selbst darauf legen konnte, wenn er dazu bereit war, von ihm gefesselt und geraubt zu werden.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 15:44

Kosta lächelte ihn an und stimmte zu, dass es darum ging, dass man nicht wisse was auf einen zukam.
"Dann mach ich den Teil schonmal gut...", erwiderte Eneas und strich sich verlegen durchs Haar. Sein Fuß wippte nervös hin und her. Er war sich jetzt ziemlich sicher, dass sie durch eine Stadt fuhren, doch er konnte nicht sagen in welcher Stadt sie waren. Waren sie nur auf der Durchreise? Würden sie hier halten?
Eneas hatte lauter Fragen, doch er beherrsche sich, nicht gleich alle davon zu stellen. Es war ein wenig beruhigend, dass Kosta genau verstand wie man nervös sein und trotzdem jemanden vertrauen konnte. Eneas' Herz wummerte heftig, als sein Freund ihm eine Haarsträhne zurückstrich. Die Geste tat noch viel mehr dazu bei, dass Eneas sich etwas sicherer fühlte. Er würde alles für Kosta tun und damit dieser ihn noch weiter so anlächelte und streichelte.
Kosta erzählte, dass man auch nach dem ersten Mal, wo man sich fallen ließ, immer wieder Angst haben könnte. Ob es ihm auch so ging? Womöglich hatte Kosta durchaus bei manchen Dingen Angst, wo er sich fallen ließ. Selbst wenn er es gerne tat.
"Ich bewundere, dass du das kannst", sagte Eneas. Kosta fand, dass Nervosität auch sehr heiß und reizvoll sein könne. Dann zwinkerte der hübsche Krieger absolut verwegen. Eneas wurde nun aus ganz anderem Grund nervös. Kosta sollte doch nicht solche Dinge sagen, wo Eneas solche Sehnsucht nach ihm hatte. Er hätte nichts gegen ein heißes Rollenspiel im Bett, doch das hier war etwas ganz anderes.
"Mhh... kann ich mir vorstellen..", erwiderte er leiser und beugte sich näher vor. Dann wurde es aber wieder ernst und Kosta spannte das Seil zwischen seinen Händen straffer, hielt es ihm entgegen. Eneas stockte.

"Ohh... da rein?", fragte er zögerlich. Er sollte sich tatsächlich freiwillig fesseln lassen? Das war... um so vieles schwieriger. Kosta kannte ihm ziemlich gut, denn hätte er ihm das aufgezwungen, hätte Eneas sich vermutlich aufgelehnt. Aber wenn er es freiwillig tat, konnte er sich schlecht gleichzeitig wehren.
So dauerte das Zögern entsprechend länger. Es war nicht einfach sich darauf einzulassen, wenn man so gar nicht wusste was einen erwartete. Aber bei Kosta war er in Sicherheit, dachte er.
Eneas streckte seine Hände langsam aus und legte sie auf das Seil. Was tat er da bloß? Wenn das nun alles schiefging und er doch nicht die Kraft dazu? Doch obgleich ihn die Zweifel gerade ziemlich überwältigten, hielt er die Hände auf dem Seil und sah aufgeregt zu wie Kosta ihn behutsam fesselte.
"Kannst du mir denn jetzt etwas von dem verraten was du geplant hast?", fragte Eneas vorsichtig. Bisher hatte ihm sein Freund nichts genaues über sein Vorhaben gesagt und was alles auf Eneas zukommen würde.
"Ähm.. damit ich mich besser darauf einstellen kann. Ich glaube, das würde mir helfen, Kosta", erklärte er. Sein Freund sollte nicht denken, dass Eneas ihn wieder umstimmen oder protestieren wollte. Aber so ganz ohne Informationen war es nicht leicht, sich fallen zu lassen. Jedenfalls für Eneas.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 15:50

"Du machst das alles wundervoll, Eneas", sprach er seinem Freund Mut zu, der selbstironisch meinte, dass er den Teil mit dem nervös sein schonmal gut machen würde. Es war noch so viel mehr, was Eneas auch gut machte. Er stellte sich seiner Angst, kämpfte um ihre Beziehung und bemühte sich wirklich Kosta zu verstehen. Ja, das Schwerste kam erst noch auf ihn zu, doch das musste nicht alles in einem Schritt gemacht werden. Sie konnten sich das Stück für Stück erarbeiten. Kosta würde ihm helfen. Eneas musste das nicht alleine bewältigen. Das hatte Kosta ja auch nicht gemusst.

"Wirklich?" fragte er etwas verwundert darauf, dass Eneas ihn dafür bewunderte, dass er sich so fallen lassen konnte. Kosta war es bisher eher so vorgekommen, dass Eneas das als Schwäche von ihm ansah. Dass Kosta viel zu schnell einknickte, nicht für sich selber einstand und einfach alles mit sich machen liess. Aber als Sklave hatte man manchmal einfach keine Wahl. Entweder man fügte sich oder man zerbrach.
"Es ist eigentlich leichter, als man annimmt", versuchte er Eneas weiteren Mut zu machen. "Besonders, wenn man der Person, der man sich unterwirft, vertraut." Besonders, wenn man sie liebte und einfach nur ihr Glück will. "Aber es ist schon schwieriger, wenn man sich selbst fallen lassen muss, als wenn man einfach keine Wahl hat", gab er liebevoll zu. "So wie wenn du von einer hohen Klippe ins Meer springst. Das macht einem auch nervös im Bauch. Wenn man einfach geschubst wird, denkt man nicht über Nervosität nach." Dann geschah es einfach und man konnte nur noch hoffen, zu überleben.
Ah, das war jetzt wohl etwas zu melodramatisch. Besonders was der Versuch von ihnen Beiden betraf. Da bestand keine Gefahr, dass jemand von ihnen nicht überlebte. Sie waren in Sicherheit und sie liebten sich doch. Auch wenn sie noch nicht so richtig zueinander gefunden hatten. Lieber erzählte Kosta Eneas davon, dass die Nervosität auch ganz spannend sein konnte. Diesen Aspekt schien Eneas gerne erkunden zu wollen. Bevor sich Kosta jedoch davon verführen liess, hielt er das Seil wieder straffer zwischen sie Beide. Sie sollten jetzt keinen Sex haben.

Das war allerdings leichter gedacht, als getan. Es begann nämlich ziemlich rasch und ziemlich heftig in Kostas Lenden zu ziehen, als er Eneas dabei beobachtete, wie dieser das Seil skeptisch betrachtete, zögerte, sich wand, nicht wollte und sich schlussendlich doch ergab. Wie er langsam seine Hände ausstreckte und seine nackten Handgelenke auf das Seil legte. Gütige Dunkelheit, war das scharf! Kostas Herz wummerte wie verrückt in seiner Brust. Er kannte diese Situation zwar schon aus Fesselspielchen. Aber das nun mit Eneas zu erleben und das auch noch in echt, war ungleich intensiver. Dass sich Eneas ihm dermassen hingab, rüttelte sehr stark an seiner Selbstbeherrschung, nicht einfach über den anderen Krieger herzufallen.
"Das ist viel zu heiss", brummte er überrumpelt, während er Eneas geschickt fesselte. Langsam, so dass Eneas noch einmal die Möglichkeit bekam, seine Hände zurück zu ziehen. Was sein Freund jedoch nicht tat und Kosta so gleich nochmalss kribbelige Schauer durch den Körper jagte. Schliesslich zog er die Fesseln jedoch mit einem bestimmenden Ruck zu und verknotete sie. Das Seil würde Eneas' Handgelenken nicht einschneiden. Doch freikommen würde er auch nicht mehr. Kosta wusste, wo er den Knoten machen musste, damit Eneas sich nicht selbst befreien konnte.

"Meinst du nicht, es wird dich nur noch nervöser machen, wenn du weisst, was auf dich zu kommt?" fragte Kosta besorgt, als Eneas ihn darum bat, ihm zu verraten, was er geplant hätte. Kosta hielt seinen Freund sanft an den gefesselten Händen, streichelte mit den Daumen über die Handrücken. Eneas war jedoch der Meinung, dass er sich besser darauf einstellen könne, wenn er es wüsste. Er glaubte, es würde ihm helfen. Kosta zögerte, nickte dann aber zustimmend.
"Im Grunde weisst du es ja ohnehin schon", liess er sich erweichen, es leichter für Eneas zu machen. Ein Privileg, welches er selber nicht gehabt hatte. "Du weisst, was ich möchte. Ich sagte dir, dass du mein Sklave sein solltest, um mich verstehen zu können. Geraubt habe ich dich nun." Wobei Eneas sich eher hatte rauben lassen. "Nun werde ich dich zu meinem Sklaven machen Eneas. Wir sind auf dem Weg zu einem Anwalt, der das offiziell aufnimmt, bevor zu einem Ort weiter reisen werden, wo wir eine Weile lang leben werden."
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 15:53

Kosta hatte ihn gelobt, dass er es wundervoll machte, doch Eneas war sich da nicht sehr sicher. Er wusste überhaupt nicht wie er sich verhalten sollte und wie dieses Rollenspiel - oder wie immer man es nennen sollte - ablaufen würde. Konnte er dabei Dinge falsch machen? Wenn er es nicht durchhielt oder seinen Geliebten anderweitig enttäuschte?
Eneas hatte viele Zweifel, doch es half etwas, das sie ein bißchen darüber reden konnten. Kosta erzählte ihm, es wäre leichter sich fallen zu lassen, als man anfangs glauben würde. Besonders, wenn man der anderen Person vertraute.
"Das tue ich", beteuerte Eneas. Er vertraute Kosta. Er würde ihm hoffentlich nicht mehr zumuten als Eneas vertrug. "Trotzdem ist es neu... ähm.. außerhalb des Bettes", fügte er leicht verlegen und leise hinzu. Kosta überraschte ihn damit, dass es leichter war sich fallen zu lassen, wenn man gezwungen wurde. Er verglich das damit von einer Klippe geschubst zu werden.
"Wirklich?", war es nun an Eneas zu fragen. Er hatte gedacht, es wäre leichter sich freiwillig hinzugeben. Das brachte ihn auf neue Gedanken. "Ist es denn noch fallen lassen, wenn man dazu gezwungen wird? Ist es Hingabe, wenn man keine andere Wahl hat?", überlegte er laut.
Kosta erwiderte, dass man das durchaus könne, denn man könnte sich gegen den Zwang auch auflehnen oder rebellieren.
"Hmm, vermutlich hast du recht. Meine erste Reaktion gegen Zwang wäre immer sich aufzulehnen", bemerkte Eneas ehe er zögerte. "Ich mein... abgesehen von jetzt. wobei ich nicht sagen will, dass du mich zwingst.. also..."
Oh, er sollte lieber aufhören zu reden. Eneas verstummte rasch und dann wurde er bereits davon abgelenkt, dass Kosta ihm das gespannte Seil hinhielt. War das nun Zwang? Freiwillig? Hingabe? Vielleicht war es manchmal auch nicht so klar zu benennen. Eneas wollte sich darauf einlassen und Kostas Lage und Erfahrungen besser kennenlernen.

Dann hatte Eneas tatsächlich seine Handgelenke aufs straffe Seil gelegt. Oh, er war so aufgeregt. Sie blickten sich beide länger an und vielleicht täuschte sich Eneas, doch das fühlte sich ziemlich stark nach einem ganz anderen Rollenspiel an. Kosta begann ihn langsam zu fesseln. Er ließ sich Zeit und da wurde Eneas noch deutlicher bewusst wie er gerade artig stillhalten musste, um sich verschnüren zu lassen.
Prompt sprach Kosta das aus, was Eneas auch unbewusst durch den Kopf ging. Ja, es war verdammt heiß. Er nickte unwillkürlich und sehnte sich danach, dass Kosta ihn an sich zerrte, um ihn wild zu küssen. Der Pirat keuchte leise, als die Fesseln mit einem letzten heißen Ruck verknotet wurde. Es waren ziemlich gute Fesseln und ohne Juwelen wäre es gewiss sehr schwierig, sich daraus zu befreien.
"Und was hast du jetzt mit mir vor?", fragte Eneas. Zunächst noch recht zweideutig, doch dann überkam ihn wieder die Nervosität und was ihn tatsächlich erwarten würde. Kosta hatte eher so geklungen, als würde Sex überhaupt nicht dazu gehören. Erst hatten sie wichtigeres zu klären, um zueinander zu kommen. Sein Freund fragte ihn, ob es Eneas nicht nervöser machen würde, wenn er die Pläne wüsste.
"Das Ungewisse ist noch schlimmer", entgegnete Eneas, "Es ist schwierig genug. Es würde mir helfen, mit der richtigen Einstellung daran zu gehen. Du weißt doch, was sonst oft mein erster Reflex ist... Bitte, Kosta." Dieser streichelte ihm sanft über den Handrücken; ein schönes Gefühl.
Kosta ließ sich zu Eneas' Erleichterung umstimmen und begann ihm zu erklären was er vorhatte. Nachdem er Eneas geraubt hätte, wollte er ihn jetzt versklaven. Sie würden zu einem Anwalt gehen, der es offiziell machen würde.
Eneas riss die Augen erschrocken auf.
"Was?", fragte er perplex. "Wie meinst du das, der macht es offiziell? Du willst mich zu jemand anderem bringen? So gefesselt?" Er hob die Hände leicht.
Kosta erklärte ruhig, dass der Notar offiziell bezeugen würde, dass Eneas Kostas Sklave sei. Der Anwalt würde ihn auch ins Sklavenregister eintragen.
"Ins Sklavenregister??", wurde Eneas' Stimme noch eine Spur entsetzter. "Moment mal...." Damit hatte er nicht gerechnet. Kosta meinte, dass dies dazu gehören würde, wenn man sich einen Sklaven anschaffte.
"Ja... aber, ich bin kein richtiger Sklave. Kosta, ich wusste nicht, dass du es so richtig echt machen wolltest." Eneas schüttelte den Kopf. "Das geht zu weit. Du.. du willst mich wirklich versklaven?" Ungläubig sah er seinen Liebsten an. Kosta wusste genau wie Eneas darüber dachte. Versklavt zu werden war so ungefähr das schlimmste was er sich vorstellen konnte, seitdem Eneas unter seinem Urgroßvater gelitten hatte.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 15:59

Kosta nickte ernst auf Eneas Beteuerung, dass er ihm vertrauen würde. Ja, das sah und elebte er gerade ziemlich deutlich. Ansonsten hätte Eneas ihm niemals seine Juwelen überlassen oder würde es sich nun ernsthaft überlegen, sich von ihm fesseln zu lassen. Oft hatte Kosta Eneas gesagt, er sollte ihm nicht vertrauen. Es wäre gefährlich. Kosta hatte Eneas Vertrauen auch schon bewusst ausgenutzt. Wahrscheinlich tat er es sogar jetzt auch. Eneas konnte trotz allem, was er erlebt hatte, manchmal so naiv sein. So sicher in seinen Ansichten der Welt, dass Kosta ihn manchmal kaum erreichen konnte mit dem, was er ihm sagen wollte.
"Dann lass die Welt dein Bett sein", schlug er ihm mit einem Augenzwinkern vor, nachdem Eneas erklärt hatte, dass es neu sei, ausserhalb des Bettes gefesselt zu sein. Doch wenn die ganze Welt sein Bett war, konnte er sich ja entspannen. Dann war er nie ausserhalb des Bettes gefesselt. Aber manchmal brauchte es eben einen Schubs, um das zu erkennen. Eneas war ganz überrascht, dass Kosta es manchmal leichter fand, wenn man dazu gezwungen wurde, sich fallen zu lassen.
"Wirklich", bestätigte Kosta mit einem ernsten Nicken. "Dann hat man keine Zeit darüber nachzudenken." Prompt wollte Eneas daraufhin wissen, ob es denn noch Hingabe sei, wenn man keine andere Wahl hätte. "Man hat immer eine Wahl, Eneas", antwortete Kosta innig. Wenn sein Freund das nur begreifen könnte. Dann würde er endlich verstehen, dass Kosta sich immer dazu entschieden hatte, bei ihm zu bleiben. Dass er sich für ihn entschieden hatte. "Man kann sich auch fallen lassen und hingeben, wenn man dazu gezwungen wird. Oder man kann sich auch dafür entscheiden, sich gegen den Zwang aufzulehnen und zu rebellieren", erklärte Kosta überzeugt. Diesmal wurde Eneas nachdenklich und überlegte sich, dass Kosta recht haben könnte. Eneas würde sich wohl immer sofort gegen Zwang auflehnen. Und dann begann der andere Krieger zu plappern. So süss, dass Kosta ihn am liebsten einfach nur küssen wollte.
"Ich zwinge dich ein bisschen und du gibst dich ein bisschen hin", schmunzelte er verliebt. Entsprechend wurde das Fesseln von Eneas Handgelenken zu einer unglaublich heissen Sache. Viel zu heiss und viel zu gefährlich.

Glücklicherweise kam Eneas da wieder seine Nervosität in den Sinn und er wollte wissen, was nun weiter passieren würde. Kosta gab ihm nicht gleich Auskunft, da er sich nicht sicher war, ob es nicht schlimmer war zu wissen, was auf einem zukam. Eneas wollte es jedoch unbedingt wissen. Also verriet ihm Kosta, dass sie zu einem Anwalt fahren würden, um es offiziell zu machen. Prompt schoss Eneas Nervosität in die Höhe. In seiner Ungläubigkeit konnte er nicht begreifen, was das bedeuten sollte. Vorallem jedoch graute es ihn davor, sich jemand anderem so gefesselt zu zeigen.
"Der Anwalt ist auch ein Notar", erklärte Kosta sanft und liess Eneas Hände gehen, behielt seine Hände jedoch da, wo sie waren, sollte Eneas sie doch wieder ergreifen wollen. "Er wird offiziell bezeugen, dass du mein Sklave bist und das dann ins Sklavenregister eintragen." Er hatte kaum ausgesprochen, da fiel Eneas auch schon aus allen Wolken.
"Das gehört dazu, Eneas, wenn man sich einen Sklaven zulegt", führte Kosta behutsam aus. "Und Sklaven sind zu Anfang in der Regel oft gefesselt. Besonders bei Übergaben. Damit sie nicht fliehen." Das wusste Eneas. Er wäre jedoch kein richtiger Sklave. Er hätte nicht gewusst, dass Kosta es so echt machen wollte.
"Ich weiss", nickte Kosta traurig. Daran war er ja beinahe verzweifelt, dass er Eneas einfach nicht hatte begreiflich machen können, was er meinte. "Ich habe es versucht dir zu sagen. Es dir zu erklären. Ich habe es nicht geschafft." Eneas wehrte ab, dass das zu weit gehen würde. Ob Kosta ihn wirklich versklaven wolle.
"Nein, ich will es nicht tun", schüttelte er seinen Kopf. "Doch ich werde es tun, weil ich nicht anders mit dir kommunizieren kann. Es geschieht nicht, um dich zu verletzen oder zu demütigen. Ich weiss nicht, wie ich dich anders erreichen soll. Ich habe schon so vieles versucht und es hat nicht geklappt. Ich weiss auch, dass du kein richtiger Sklave bist, Eneas. Doch wer ist das schon bevor er zu einem gemacht wird oder sich selber dazu macht?"
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 16:25

Ein bißchen zwingen, ein bißchen hingeben, das klang eigentlich sehr gut, doch dann wurde es Eneas plötzlich viel zu viel sobald Kosta deutlich machte, dass er ihn ins Sklavenregister eintragen wollte. Das ging viel zu weit. Eneas hätte niemals für möglich gehalten, dass Kosta dies vorgehabt hatte. Das war dann weit mehr als ein Spiel. Es wäre purer Ernst.
Kosta sah das wesentlich gelassener. Es würde "dazu gehören". Deswegen hätte er ihn auch gefesselt, denn so wäre das meistens bei Übergaben. So könnte der Sklave nicht fliehen. Eneas wurde sehr unruhig. Er konnte nicht sagen, ob er nicht wirklich fliehen würde, wenn es darauf ankam. Auf keinen Fall wollte er ins Sklavenregister eingetragen werden. Wieso redeten sie überhaupt darüber? Kosta hielt das tatsächlich für einen guten Plan und wie sollte das ihnen helfen?
"Ich habe es versucht dir zu sagen. Es dir zu erklären. Ich habe es nicht geschafft", sagte sein Freund. Eneas sah ihn ungläubig an.
"Aber..." Eneas suchte leicht fassungslos nach Worten. "Ja, du hast gesagt, es soll mehr als ein Rollenspiel sein, ich weiß, aber von Sklavenregister hast du nichts erwähnt." Daran hätte sich Eneas definitiv erinnert. "Du warst sehr vage. Ich hab dich mehrmals nach Details gefragt und du wolltest mir nichts sagen. Wenn du gesagt hast, ich soll meine Freiheit abgeben, hab ich an Fesseln gedacht." Er hob seine gefesselten Hände. "Oder mehr Befehle... aber bestimmt nicht ein echter Sklave zu werden. Das ist.. das ist doch... ich soll freiwillig ein Sklave werden?" Der Gedanke kam Eneas ungeheuerlich vor.

Sein Freund sagte ihm bedauernd, dass er ihn eigentlich nicht versklaven wolle, doch anders könnte er nicht mehr mit Eneas kommunizieren. Es sollte ihn nicht verletzen oder ihn demütigen. Eneas konnte nicht sagen, ob er nicht doch so fühlen würde. Gerade fühlte er sich zu überrumpelt, um überhaupt etwas zu fühlen.
"Ich weiss nicht, wie ich dich anders erreichen soll", fuhr Kosta fort.
"Oh... bin ich so begriffsstutzig?", fragte Eneas verwirrt zurück. "Dann sollten wir daran üben, damit wir besser miteinander reden können. Wenn du mich versklaven musst, um mit mir zu kommunizieren... das ist sehr extrem, Kosta." Dann lief etwas gewaltig falsch. War es so schlecht zwischen ihnen? Eneas hatte geglaubt, er hätte sich gerade in den letzten Monden besonders angestrengt, seinem Freund zuzuhören, aber er hatte sich wohl getäuscht.
Kosta sagte, dass niemand Sklave wäre bevor er nicht dazu gemacht wurde oder sich selbst dazu machte.
"Ich will nicht ins Sklavenregister eingetragen werden. Das ist absurd. Wieso brauchst du das?", fragte Eneas. Er wollte laut dagegen angehen, auch weil er sich etwas vor den Kopf gestoßen fühlte, dass Kosta das Gefühl hatte nicht mit ihm reden zu können. Aber Eneas beherrschte sich, wollte sich nochmals extra bemühen seinem Freund zuzuhören. Hoffentlich mit dem Ergebnis, dass sie eine andere Lösung fanden.
"Red nochmal mit mir. Ich werde mich anstrengen, dich zu verstehen. Wieso muss ich offiziell ins Sklavenregister und ein richtiger Sklave sein?"
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 16:28

"Nein, das habe ich nicht", bestätigte Kosta sanft. "Ich dachte, das wäre klar. Das gehört doch dazu, wenn man seine Freiheit aufgibt." Eneas stellte jedoch klar, dass er gedacht hätte, es würde nur um mehr Fesseln und mehr Befehle gehen. "Ich weiss. Deshalb sagte ich ja, dass ich es nicht nur zum Spiel machen will. Weil es mir nicht um Fesseln und Gehorsam geht." Deswegen machten sie dass hier, damit Eneas ihn endlich verstehen konnte. Aber sie waren noch ganz am Anfang. Eneas fing erst einmal an, zu begreifen, was Kosta vor hatte, geschweige denn, was Kosta ihm eigentlich sagen wollte.

"Was? Nein, so habe ich das nicht gemeint", schüttelte er hilflos seinen Kopf, als Eneas fragte, ob er so begriffsstutzig sei. "Es ist nur... du hast so klare Vorstellungen von der Welt. Gewisse Dinge glaubst du einfach nicht, wenn sie anders sind, als du es dir vorstellst. Egal was ich sage. Erst wenn du es selber erlebst, glaubst du es. Deshalb versklave ich dich. Damit du erleben und verstehen kannst. Ich habe versucht es dir zu erklären." Eneas hatte ja gesagt, er wolle ihn verstehen. Sklave werden wollte er jetzt trotzdem nicht. Noch nicht einmal freiwillig. Das wäre absurd. Warum Kosta das brauche.
Warum er das brauche? Getroffen lehnte Kosta sich in der Kutsche zurück und zog auch seine Hände zurück. Traurig wusste er gar nicht so recht wohin damit. Eneas Frage klang ganz so, als dachte er, Kosta brauchte es, ihm weh zu tun. Dabei war das das Letzte, was er tun wollte. Nicht umsonst hatte er Eneas immer wieder gesagt, dass er ihn nicht versklaven wollte. Von ihm aus, hätte er stets an Eneas Seite sein können, und einfach dafür sorgen, dass sein Freund glücklich war. Eneas war derjenige, dem dies nicht mehr genügt hatte. Der nicht wusste, warum Kosta bei ihm blieb.

Kosta spürte, dass Eneas kurz davor war, ihn anzuschreien. Schmerzerfüllt versuchte er sich dagegen zu wappnen. Instinktiv zog er die Schultern an und machte sich kleiner auf der Kutschbank. Er hatte ja damit gerechnet, dass Eneas früher oder später ganz furchtbar wütend deswegen auf ihn sein würde. Trotzdem war es nicht schön, wenn Eneas seinen Zorn auf ihm entlud. Bevor es jedoch dazu kam, schien Eneas innerlich noch einmal tief durchzuatmen. Beherrscht forderte er ihn auf, nochmal mit ihm zu reden. Er würde sich anstrengen, Kosta zu verstehen.
"Damit du weisst, dass es keine andere Sicherheit gibt, als die, die ich dir gewähre", flüsterte Kosta angstvoll. Er wollte nicht gemein zu Eneas sein. Er wollte nur, dass Eneas begriff, dass man auch als Sklave Entscheidungen treffen konnte. "So etwas kann man nicht spielen oder nachahmen. Das geht nur durch die Realität. Deswegen das Sklavenregister. Damit es real wird und kein Spiel bleibt, wo es noch eine Sicherheit durch ein Sicherheitswort oder so gibt. Kein Schutz, keine Sicherheit, nur die Existenz."
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 16:30

Kosta sagte zwar, es ging ihm nicht um Fesseln und Gehorsam, aber wieso bestand er dann darauf, dass Eneas zu einem richtigen Sklaven wurde? Worum ging es ihm dann? Eneas konnte sich kaum vorstellen, dass er jetzt als Sklave enden sollte. Das war schrecklich. Wieso war es nötig ihn... ihn zu versklaven? Kosta wusste wie sehr sich Eneas gegen die Befreiung von Sklaven einsetzte und wie wenig er von Sklaverei hielt.
Dann erfuhr er auch noch, dass Kosta all dies tat, weil er nicht mehr richtig mit Eneas kommunizieren konnte. Er wüsste sich keine andere Lösung mehr. Es klang so, als wäre es komplett auswegslos mit Eneas. Als der Schriftsteller deswegen nachfragte, beschwichtigte Kosta gleich. Eneas hätte zu klare Vorstellungen.
"Gewisse Dinge glaubst du einfach nicht, wenn sie anders sind, als du es dir vorstellst. Egal was ich sage", sagte sein Freund. Eneas blinzelte.
"Also... ich bin nicht nur begriffsstutzig, sondern auch noch engstirnig?", fragte er. Er hatte nicht gewusst, dass Kosta so über ihn dachte und es war nicht leicht, dem zuzuhören.
"Ich dachte, ich wäre Neuem und Anderem gegenüber offen, selbst wenn ich es nicht selbst erlebt habe....", sagte er perplex. Hatte er ein falsches Bild von sich selbst? Sein bester Freund kannte ihn immerhin schon sehr lange. Anderseits hatten sie sich in den letzten Jahren auch etwas auseinandergelebt.
Kosta sah ihn komplett anders. Eneas müsste versklavt werden, damit er es am eigenen Leib erlebte. Dann erst würde er verstehen. Kosta hätte es ihm vorher versucht zu erklären und es hätte nie geklappt.
Eneas runzelte die Stirn. "So wie du mir das mit dem Sklavenregister erklärt hast?", fragte er skeptisch, "Das hast du mir nämlich nicht gesagt. Ich kann Sachen nicht verstehen, wenn du mir nur die Hälfte sagst. Weißt du, du hast gesagt, du willst mir die Freiheit wegnehmen und meine Gedanken sind zu Fesseln gegangen. Deine dagegen sind zu Sklavenregister gegangen. Wir denken sehr unterschiedlich." Da war es nicht selbstverständlich, dass sie mit einem groben Begriff beide das gleiche meinten. Und das war beileibe nicht das erste Mal passiert.

"Weißt du, was ich seltsam finde?", dachte Eneas darüber nach, "Du hast mir mal gesagt, das Dokument ist nicht so wichtig wie ich immer glaube. Aber du warst derjenige, der daran gedacht hat und ich nicht."
Ob Kosta dem Sklavenregister unbewusst doch mehr Bedeutung zuschrieb oder hatte es nichts zu bedeuten? Er wollte ja auch keine eigenen Kinder, weil er ein Sklave war. Ganz so unwichtig konnten die offiziellen Papiere dann doch nicht sein. Nein, halt, Eneas wollte bestimmt nur wieder seine eigenen Meinungen auf seinen Freund projizieren. Wer weiß, was Kosta wirklich dachte. Und das war auch ein Teil des Problems. Sein Freund gab es selten deutlich preis.
Eneas versuchte trotz des schlimmen Plans ruhig zu bleiben und gab sein Bestes, um Kosta zuzuhören. Er konnte sehen wie dieser sich anspannte und auf der gegenüberliegenden Kutschbank zurückrutschte.
Die nächsten Worte waren kaum hörbar. Er flüsterte, dass es für Eneas keine Sicherheit gäbe außer die, die er von Kosta bekäme. Das könne man nicht spielen. Das Sklavenregister würde es real machen.
"Kein Schutz, keine Sicherheit, nur die Existenz."
Eneas streckte seine gefesselten Hände aus, um Kosta an der Hand zu berühren. Dieses Zurückrücken ließ Eneas befürchten, dass Kosta auch mental bald wieder abblockte.
"Kosta, hey... ich will dein Gefährte werden und du hast da starke Zweifel. Ich habe sowieso momentan keine Sicherheit mehr außer die, die du mir gibst." Eneas war nicht der einzige, der noch nicht alles begriffen hatte. "Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass ich von dir abhängig bin? Ich.. hmm, lass es meist wie einen Scherz klingen, aber das ist auch kein Spiel. Für unsere Gefühle gibt es auch keinen Schutz und keine Sicherheit. Aber ich soll wirklich ein richtiger Sklave werden? Damit ich so bin wie du?", versuchte er zu begreifen worauf Kosta hinauswollte.
"Für.. für immer oder was... was hast du dir gedacht? Und wenn es um all die negativen Erfahrungen geht, die du als Sklave durchgemacht hast... man kann das nicht vergleichen, aber... du weißt, was Nevander mit mir gemacht hat. Er hat mich wie einen Sklaven behandelt. Oder es hat sich jedenfalls so angefühlt. Das habe ich am eigenen Leib erlebt. Ganz ohne Sklavendokument..." Vielleicht spielte es keine Rolle, ob man im Register stand oder nicht. Es kam nur darauf an wie man von demjenigen, der gerade die Macht über einen hatte, behandelt wurde. War es das, was Kosta ihm zeigen wollte?
"Ich weiß, du würdest mich gut behandeln."
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 16:38

"Was? Nein! So habe ich das nicht gemeint", schüttelte Kosta entsetzt seinen Kopf, als Eneas fragte, ob er also nicht nur begriffsstutzig sondern auch noch engstirnig sei. Kosta wand sich unwohl. Warum sagte Eneas so schlimme Worte über sich. Die klangen verletzend und Kosta hatte ihn ganz sicher nicht verletzen wollen.
"Das bist du doch auch", beteuerte er hastig, dass Eneas Neuem und Anderem gegenüber offen sei, um seinen Freund aufzumuntern und ihm hoffentlich begreiflich zu machen, dass er ihm nicht hatte wehtun wollen. Allerdings merkte Kosta, dass er sich dabei widersprach. Verlegen lächelte er seinen Freund an. "Meistens", schob er unbeholfen hinther und schränkte Eneas Offenheit doch etwas ein. "Nur manchmal nicht." Nicht wenn es um Sklaven und die Beziehung zu ihnen ging. Es war so schwierig sich richtig auszudrücken.

"Es tut mir leid, dass ich das nicht besser, deutlicher erklärt habe", musste er sich auch gleich darauf entschuldigen, dass er das mit dem Sklavenregister nicht erklärt hatte. Eneas warf ihm auch vor, dass er nur die Hälfte sagen würde, weswegen Eneas ihn gar nicht verstehen könne. "Es tut mir Leid", entschuldigte er sich gleich noch einmal. Es war nur so schwierig gewesen das überhaupt anzusprechen, wo er Eneas' Abneigung dagegen genau kannte. Er wollte ihm ja nicht weh tun. "Ich dachte wirklich, das wäre klar. Weil... Fesseln, das hatten wir ja auch schon zuvor." Kosta ging es um was anderes. Ausserdem konnte Kosta Eneas Freiheit ohnehin nicht ganz nehmen. Selbst wenn er tatsächlich ins Sklavenregister eingetragen hätte. Es war dumm gewesen, Eneas zu sagen, er wolle ihm die Freiheit nehmen.

"Oh, das ist gar nicht seltsam", konnte Kosta lächeln, als Eneas überlegte, warum Kostas Gedanken zum Sklavenregister gegangen wären, wo er ihm doch einmal gesagt hätte, dass das Dokument nicht wichtig sei. Es wäre jedoch Kosta gewesen, der daran gedacht hatte und nicht Eneas. "Das Dokument ist nicht wichtig", beteuerte er noch einmal. "Doch für dich ist es das. Für dich bedeutet es alles. Was darin steht stimmt. Deswegen habe ich daran gedacht. Es ist die Fessel, die dich spüren lässt, wie tief das alles tatsächlich geht." Weil seine Gedanken sich dauernd um Eneas drehten. Weil Eneas sich oft genug gewünscht hatte, Timaris würde ihn freilassen. Weil sie es nicht auf dem Papier getan hatte, übersah Eneas, dass sie ihn eigentlich schon lange freiglassen hatte.

Noch einmal wollte Eneas genau wissen, warum das alles nötig sei. Warum Kosta es nötig hatte. Dabei war das doch gar nicht so. Kosta tat das nicht, um eine Befriedigung zu bekommen. Sondern um Eneas etwas zu zeigen, was er ihm sonst nicht klar machen konnte. Etwas eingeschüchtert und verletzt ob Eneas heftiger Worte, zog er sich körpberlich vor ihm zurück. Nur um ihn gleich darauf sehnsüchtig anzuschmachten, als Eneas sich vorbeugte und nun ihn seinerseits an der Hand hielt. Das war so schön.
"Das... das ist nicht das Selbe", versuchte er zu erklären. "Oder... hmmm, es ist nur ein Teil. Nur die psychische Ebene und nicht die physische. Als Sklave gehört beides dazu. Oder eher noch, eigentlich ist es mehr nur die physische Seite, die gefangen ist." Das versuchte er Eneas ja zu erklären. Kosta war trotz allem frei genug gewesen, sich immer wieder für ihn zu entscheiden.
"Ich... ich zweifle auch nicht daran, dass du mein Gefährte sein willst, Eneas", schüttelte er seinen Kopf und drücke nun auch Eneas Hand. "Nicht mehr. Ich zweifle auch nicht an deiner Liebe. Ich zweifle daran, dass sie stark genug ist. Stark genug, um all meine Abgründe und Abartigkeiten zu ertragen. All die Probleme und Neurosen. Ich glaube, du willst einfach wieder nur Taelos und Iason, so wie früher. Über die Meere segeln und viel heissen Sex haben. Aber das ist Iason. Kosta bleibt da bei Timaris gefangen zurück." Das klang irgendwie so, als wäre er verrückt. Vielleicht war er das ja auch. Vielleicht auch nicht. Aber anders erklären konnte er es nicht.
"Ausserdem möchte ich dich nicht mit deiner Liebe zu mir erpressen", stellte er innig klar. "Tu dies oder tu das, sonst glaube ich dir nicht, dass du mich liebst. Das wäre schrecklich." Da war es besser, wenn Eneas einfach nur sein Sklave war. Das machte hoffentlich weniger kaputt.

Da überraschte Eneas ihn, indem er ihn fragte, für wie lange er sich das denn vorgestellt hätte. Für immer? Kosta blickte seinen Freund verwundert an. Als Sklave dachte man in der Regel, dass es für immer sei, ja. Man konnte höchstens hoffen, dass man sich durch gute Führung die Freiheit verdiente. Es sei den, man war so ein Schuldsklave. Kosta war jedenfalls für immer ein Sklave. Entsprechend war er davon ausgegangen, dass Eneas auch denken sollte, er würde für immer sein Sklave sein. Aber nun wo er so darüber nachdachte, wurde selbst Kosta klar, dass Eneas ihm das niemals glauben würde. Nicht wo er jetzt schon beteuerte, dass er wisse, dass Kosta ihn gut behandeln würde.
"Ich werde mir Mühe geben", versicherte Kosta mit einem verlegenen Lächeln. "Nein, nicht für immer. Ich werde dich freilassen, nachdem ich dir das habe begreiflich machen können, was ich dir so nicht sagen konnte", versprach er ihm liebevoll. Sacht legte er ihm eine Hand auf die Wange. "Es geht mir auch nicht darum, dass du all die negativen Erfahrungen machen musst, die ich gemacht habe. Dunkelheit bewahre! Ganz bestimmt nicht. Im Gegenteil. Ich möchte, dass du die guten Erfahrungen nachempfinden kannst. Besonders eine. Ich denke, dass sie sehr gut ist. Oder... hmmm... vielleicht ist sie auch neutral. Denn manchmal tut sie auch weh. Aber nein, eigentlich ist sie gut. Sie macht einem stark. Auf eine ganz besondere Weise. Da verleiht sie einem eine tiefe, innere Kraft. Auch wenn es gleichzeitig sehr schmerzt." Ihn zumindest hatte es sehr geschmerzt, Timaris zu verraten. Aber es war trotzdem etwas gutes gewesen, sich für Eneas zu entscheiden. So sehr, dass Kostas Augen, zwar Schmerz widerspiegelten, aber auch tiefe Hingabe und Überzeugung. Zumindest so lange, bis er realisierte, wie wirr sich seine Worte anhörten.
"Ich glaube, das war jetzt wieder nicht sehr verständlich ausgedrückt, oder?" seufzte er geschlagen und liess den Kopf hängen. Er wusste einfach nicht, wie er es Eneas erklären sollte, ohne zuviel zu verraten. Ohne, dass Zweifel übrig blieben. Es war wirklich am einfachsten, wenn Eneas es einfach erlebte.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 16:44

Kosta entschuldigte sich mehrmals, dass er es nicht besser erklärt hatte. Er hätte geglaubt, es wäre klar gewesen, was er gemeint hatte. Fesseln hätten sie ja schonmal gemacht. Das stimmte zwar, doch das war nie sehr lange gewesen und hatte nur mit Sex zu tun gehabt. Es hatte sich nicht aufs tägliche Leben erstreckt. Wieso hätte Eneas also nicht an Fesseln denken sollen, wenn Kosta ihm seine Freiheit rauben wollte?
"Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, dass du mich tatsächlich zu einem richtigen Sklaven machen willst", sagte Eneas weiterhin überrumpelt und fassungslos. Wie hätte er denn das erraten sollen?
Eneas machte sich noch weitere Gedanken und wieso Kosta überhaupt ans Sklavenregister gedacht hatte und Eneas dagegen nicht. Sein Freund hatte dazu eine simple Erklärung. Da Eneas das Dokument sehr wichtig wäre, hätte Kosta eben gerade deswegen daran gedacht und wollte ihm diese Fessel spüren lassen. Erst dann wäre es so richtig real und tiefgehend für ihn. Damit hatte Kosta vermutlich recht, doch trotzdem hätte Eneas nicht für möglich gehalten, dass Kosta so weit gehen wollte.
"Und für dich ist das Dokument wirklich nicht wichtig? Hast du deinen Eintrag im Register jemals gesehen?", fragte Eneas. Dort, wo schwarz auf weiß stand, das Kosta ein Sklave war, wo er geboren war, vielleicht sogar wer seine Eltern waren. All diese Informationen, die seinem Freund verborgen waren und für die er sich auch nie interessiert hatte. Das Dokument war nicht wichtig, seine Herkunft war nicht wichtig. Eneas fand das etwas traurig. Aber er war auch von einer ganz anderen Art als Kosta. Eneas hätte sich sofort gegen die Fesseln aufgelehnt, egal wie nett sein Besitzer gewesen wäre. Oder nicht?

Sein Liebster erklärte ihm, dass diese offizielle Versklavung dafür sorgen würde, dass Eneas keinerlei Sicherheit hätte außer die, die Kosta ihm gab. Aber Eneas fand, dass seine Sicherheiten momentan ohnehin schon von seinem Freund kamen, der leider gerade lieber Reißaus nahm, wenn das Gespräch auf eine offizielle Beziehung kam. Vorher erwartete Kosta, dass Eneas sich diesem Experiment auslieferte. Eneas war auch bereit dafür gewesen, doch das war bevor er erfahren hatte, dass er ein richtiger Sklave werden sollte. Das konnte nicht wirklich passieren. Damit spielte man doch nicht.
Kosta fand, dass es nicht das gleiche wäre. Als Sklave wäre man vor allem physisch gefangen. Eneas blickte ihn skeptisch an. Kosta war alles andere als physisch gefangen. Timaris ließ ihm so viele Freiheiten, dass er selten Nachteile als Sklave hatte.
"Ich würde mich als Sklave anders verhalten als du. Ich bin anders als du", versuchte er Kosta nochmals begreiflich zu machen. "Es kann nicht genauso werden wie du es hast..." So wusste Eneas ja auch, dass sein Freund ihn gewiss gut behandeln würde. Trotzdem änderte das nichts daran, dass Eneas kein Sklave werden wollte. Wieso musste Kosta ausgerechnet das von ihm verlangen?
Dieser beteuerte, dass er Eneas freilassen würde, wenn er das begriffen hatte, was Kosta ihm nicht sagen konnte.
"Ich finde das... seltsam, dass du mir das nicht sagen kannst. Wir sollten miteinander reden können. Ich will wirklich nicht engstirnig sein", beteuerte Eneas. Er streichelte so gut es ging über Kostas Handrücken so wie sein Freund es vorhin bei ihm gemacht hatte. "Ich werde mich besser bemühen."
Wenigstens wollte Kosta nicht, dass Eneas die negativen Erfahrungen der Sklaverei machte. Eneas sollte die guten Erfahrungen erleben. Dann verbesserte sich Kosta sofort wieder.
"Denn manchmal tut sie auch weh. Aber nein, eigentlich ist sie gut. Sie macht einem stark. Auf eine ganz besondere Weise", verwirrte er Eneas erneut.
"Da! Du bist wieder total vage", wies er Kosta darauf hin. Was sollte das heißen? Es tat weh, es war sehr gut und machte stark? Sein Freund begriff das selbst und Eneas nickte heftig, als dieser ihn fragte, ob das unverständlich gewesen war. Nur sollte Kosta bitte nicht den Kopf so traurig hängen lassen.
"Hey... wir finden eine Lösung", versuchte er seinen Liebsten aufzumuntern. "Ich strenge mich an, besser zuzuhören und zu verstehen und du bemühst dich, die Dinge genauer beim Namen zu nennen und auch das zu sagen, das du dich nicht traust."
Aber das löste wohl nicht ihr jetziges Problem.
"Kosta, ich will deine positiven Erlebnisse als Sklave verstehen... aber, offiziell ein Sklave zu werden? Das ist doch verrückt... was wäre, wenn ich dir Erlebnisse als freier Mann zeigen will? Würdest du dich befreien lassen, hm?", versuchte er Kosta zu zeigen was er da von ihm verlangte.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 16:49

"Nein", schüttelte Kosta locker den Kopf und lächelte leicht, auf Eneas Frage, ob ihm das Dokument wirklich nicht wichtig war, auf dem Stand, dass er ein Sklave war. "Ich habe auch nicht ins Register geschaut. Das bedeutet mir nichts." Timaris und Eneas waren seine Familie. Er war frei. Er war ein Pirat. Was auf so einem Stück Papier stand, war ihm wirklich herzlich egal. So ein Dokument konnte ihm nicht vorschreiben, wie er sich fühlen musste. Das konnten nur Eneas und Timaris. Eneas sah das hingegen vollkommen anders und erklärte ihm, dass es bei ihnen beiden nicht gleich sein würde. Er sagte das wohl als Begründung, weswegen er nicht zum Sklaven gemacht werden sollte.
"Ich weiss", stimmte Kosta dem sanft zu, dass Eneas sich als Sklave anders verhalten würde, als er. "Das macht nichts. Es muss auch nicht gleich für uns beide sein. Die Grundlagen, die Bedingungen sind die Selben. Das wird reichen." Eneas würde auch an den Punkt kommen, wo er sich entscheiden musste und dann konnte Kosta ihn darauf aufmerksam machen. Egal wie heftig Eneas gegen sein Gefangensein rebellierte.

Eneas fand es weiterhin sehr seltsam, dass Kosta ihm etwas nicht sagen könne. Sie sollten miteinander reden können. Er wolle doch nicht engstirnig sein. Er würde sich besser bemühen. Kosta wand sich. Eneas hatte ja recht. Dennoch widerstrebte es ihm, es Eneas einfach so zu sagen. Er würde nur wieder daran zweifeln. Ausserdem sollte es echt sein. Nicht so, wie da, wo Timaris ihm gesagt hatte, dass er Kosta liebte. Das fühlte sich so falsch an. Lieber versuchte er Eneas klar zu machen, warum er ihn versklaven wollte. Was er Eneas zu zeigen versuchte. Eine gute Erfahrung. Nicht all das Schlimme, was Eneas leider schon durch Nevander Tolarim hatte erfahren müssen. Auch wenn ihn seine Entscheidung manchmal viel gekostet hatte, war sie doch etwas gutes. Es war schwer, das zu erklären. Prompt beklagte Eneas sich, dass er wieder so vage sei.
"Manche Dinge können doch gut sein und trotzdem wehtun", versuchte Kosta hilflos zu erklären. Aber es schien alles nichts zu helfen. Gerade verlor er etwas die Hoffnung. Entsprechend liess er seinen Kopf hängen. Lieb bersuchte Eneas ihn aufzumuntern, dass sie schon eine Lösung finden würden. Er würde sich anstrengen, besser zuzuhören und zu verstehen und im Gegenzug würde Kosta dafür versuchten, die Dinge genauer beim Namen zu nennen und auch das zu sagen, was er sich nicht traute. Das wiederum verstand Kosta nicht. Fragend runzelte er die Stirn. Was traute er sich denn nicht zu sagen? Oh oder glaubte Eneas, er traute es sich eigentlich nicht zu sagen, wenn er sagte, dass er es nicht sagen könne?

Bevor er diesbezüglich nachfragen konnte, fuhr Eneas jedoch schon mit innigen Erklärungen fort, dass er seine positiven Erlebnisse als Sklave ja verstehen wollte, aber offiziel ein Sklave werden, das sei doch verrückt. Kossta nickte mit abwesendem, traurigem Blick. Ja, er war wohl verrückt. Verrückt und voller krankhafter Neigungen. Deswegen befürchtete er ja, dass Eneas liebe nicht stark genug war, um es mit ihm auszuhalten. Mittlerweile glaubte das wohl sogar Eneas, denn er hatte nichts auf Kostas Befürchtungen erwidert. Stattdessen stellte er ihm Fragen, ob er das auch mit sich machen lassen würde. Nur eben umgekehrt. Die Weise, die für Kosta schwieriger war.
"Diese Frage solltest du nicht stellen müssen", rutschte es ihm impulsiv und heftig heraus. Gütige Dunkelheit, er hatte alles und jeden für Eneas verraten. Da wäre es ein kleines, sich für ihn befreien zu lassen, wenn er Kosta nicht anders akzeptieren konnte. Es verletzte Kosta, dass Eneas das nicht sah. Wobei es ihn nicht überraschen sollte. Das gehörte zu dem dazu, dass Eneas nicht erkannte, dass er ihn liebte. Trotzdem tat es weh. Ausserdem schmerzte es, dass eneas das gegen ihn verwandte. So im Stil von, wenn Kosta Eneas wehtat, dann musste Eneas auch Kosta wehtun und das noch am Besten zuerst, damit Kosta lieber gar nichts erst versuchte und nur brav gehorchte.
"Ich werde dir darauf nicht Antworten, Eneas", zischte Kosta erschrocken über seine eigenen bitteren und bösen Gedanken. "Ich will es nicht. Das musst du schon selber herausfinden. Genau wie das andere, was du so gerne wissen willst." Erneut zog er sich körperlich vor Eneas zurück, seufzte dann aber traurig. "Es tut mir Leid", entschuldigte er sich noch im selben Atemzug. "Ich wollte dich nicht so anfahren." Sie hatte ihn überrumpelt und schmerzte sehr. Es geschah ihm wohl nur recht, wo er Eneas selbst so Schmerzen bereiten wollte.
Was war es auch so schlimm, wenn Eneas nie verstand, wie sehr Kosta ihn liebte? Wie er alles für ihn aufgeben würde? Er konnte doch auch einfach weiter Iason für ihn spielen. Aber Kosta wusste, dass das nicht funktionieren würde. Nicht so, wie Eneas es sich vorstellte. Aber vielleicht war es das trotzdem nicht wert, Eneas dafür so weh zu tun. Am liebsten hätte Kosta jetzt gerne aus dem Fenster hinaus ins Nichts geschaut. Doch die Vorhänge waren zugezogen. Allerdings wusste er kurz darauf auch so, wo sie sich befanden. Denn die Kutsche wurde langsamer, fuhr ein Bogen und hielt dann entgültig an. Sie waren beim Innenhof angelangt.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 17:08

Kosta sah weiterhin kein Problem darin, dass sich Eneas anders verhalten würde. Die Grundlagen wären ja die gleichen. Eneas schüttelte verständnislos den Kopf.
"Das sind sie nicht." Wieso sah sein Freund das nicht? "Du wärest mein Besitzer. Das ist etwas ganz anderes als das was du erlebt hast. Ich... ich kann einfach nicht deine Erlebnisse nacherleben." So etwas war unmöglich, aber Kosta wollte es leider nicht einsehen. Er wollte unbedingt, dass Eneas diese Erfahrungen machte. Insbesondere eine bestimmte, die sowohl sehr gut als auch schmerzhaft wäre. Wieder solch kryptische Aussagen. Es begann den Schriftsteller zu frustrieren, dass Kosta es ihm nicht deutlicher erklären wollte. Was war denn damit verloren? Eneas würde sich bemühen offen an die Sache heranzugehen. Er hatte arge Zweifel daran, dass er tatsächlich dieses Erlebnis reproduzieren konnte und wenn er das nicht schaffte, könnten Jahre vergehen bis sein sturer Freund ein Erbarmen mit ihm hatte und endlich redete.
"Ich weiß, dass sich manche Sachen gleichzeitig gut anfühlen und schmerzen. Das habe ich schon erlebt. Ich hatte viele solcher Moment mit Timaris. Oder gar mit dir", warf Eneas ein. All die Schuldgefühle, während er in einer heißen Umarmung seines Geliebten war. Aber er verstand immer noch nicht wieso Kosta ihn auch offiziell zu einem Sklaven machen wollte. Wollte er ihm auf diese Weise beibringen, dass das Dokument nicht so wichtig war wie er dachte? Darüber hatten sie in letzter Zeit öfter gestritten. Eneas fand, das es stark auf den Sklaven - oder den Besitzer - ankam welche Gewichtigung das Schriftstück hatte. Kosta hatte sich davon gelöst und das war gut für ihn, doch andere litten darunter und Eneas befürchtete, das es ihm ähnlich gehen würde. Egal wie gut Kosta zu ihm war. Sein Freund kannte nichts anderes als diesen Zustand, er hatte Jahrhunderte gehabt damit umzugehen, doch für Eneas war das anders.
Wieso musste es offiziell sein? Er verlangte auch nicht von Kosta, dass er ein freier Mann wurde nur um etwas zu begreifen. Sein Freund wurde sofort aggressiv, als Eneas ihn darauf ansprach.
"Diese Frage solltest du nicht stellen müssen", ging ihn dieser wütend an. Eneas zog seine gefesselten Hände zurück, während Kosta ihn anfuhr, dass er ihm darauf keine Antwort geben würde. Eneas müsse das selbst herausfinden.
"Genau wie das andere, was du so gerne wissen willst." Kosta lehnte sich zurück und entschuldigte sich gleich darauf, aber da war es bereits passiert und wieder fühlte sich Eneas wie vor den Kopf gestoßen.

"Was ich gerne wissen will? Ich weiß überhaupt nicht was ich wissen will. Du bist derjenige, der mir etwas zeigen will, aber du willst es mir nicht sagen. Du hast anscheinend aufgegeben mit mir zu reden. Das tut weh. Das... wie soll denn das später mit uns werden, wenn du denkst, du kannst mir nichts erklären?", fragte er enttäuscht. Kosta geizte mit Antworten, er dachte, Eneas müsste alles bereits wissen, aber manche Dinge mussten auch einfach mal laut ausgesprochen werden. Manches musste man sagen und bestimmt manchmal auch mehrmals.
"Mich zu versklaven, wird nicht helfen, dass wir besser miteinander reden können. Und ich habe das Beispiel mit deiner Freiheit nur erwähnt, um dir klarzumachen, was du hier von mir verlangst. Ich will nicht versklavt werden. Aber was soll ich denn jetzt machen? Ich weiß, wenn ich nein sage, wirst dus akzeptieren und dann wirst du es mir vermutlich ewig stumm vorwerfen und insgeheim unglücklich sein. Du sagst, du willst mich nicht mit meiner Liebe erpressen, aber was ist das denn hier? Tritt in die Sklaverei ein, um die Dinge zu verstehen, die ich dir nicht sagen kann..." Wenn Eneas nun ablehnte, wäre er erst recht derjenige, der keine anderen Meinungen zuließ und nicht hören wollte. Und Kosta schien sich leider auch nicht umstimmen lassen. Es musste echt für ihn sein.
Eneas konnte nicht fassen in was für einem Gespräch er sich befand, während er hier gefesselt saß. Er hatte für ein Rollenspiel der längeren und intensiveren Art zugestimmt. Es war doch Irrsinn nun in die Sklaverei einzutreten. Wieso konnte Kosta nicht mit ihm reden?
"Und es stimmt nicht, dass ich nur Iason zurückhaben will. Das behauptest du immer wieder. Du glaubst mir nicht, wenn ich das Gegenteil beteure", sprach Eneas etwas an, was Kosta ihm vorhin vorgeworfen hatte. Es war schwierig, wenn der eigene Schwarm nicht an einen glaubte. Eneas' Liebe war nicht stark genug und er wollte lauter falsche Dinge.
"Ich will die schöne Zeit zurück, ja, und ich denke daran ist nichts verwerfliches." Natürlich wollte er lieber den heißen Sex und nicht all die Streitereien und Tränen.
"Aber ich habe mein Schiff weggegeben, um dir zu zeigen, das ich offen für alles neue bin. Genau wie du will ich nicht zurück, sondern nach vorne blicken. So wie du es beim Streit gesagt hast." Die letzten Worte, die Kosta ihm gesagt hatte, nachdem er Eneas heulend und am Boden zerstört zurückgelassen hatte. "Und ich will Kosta. Dich. Mit all deinen Problemen. Wobei ich nicht weiß, was für Abartigkeiten du meinst. Nur weil ich deine guten Seiten viel stärker sehe, heißt das nicht, dass ich damit Iason meine."
Die Kutsche hatte inzwischen angehalten, aber keiner von ihnen stieg aus. Eneas wusste nicht wo sie sich befanden. Vor dem Haus des Anwalts? Genaugenommen hatte Kosta ihn überhaupt nicht gefragt, ob Eneas ins Sklavenregister eingetragen werden wollte. Sein Freund hatte bereits alles im voraus geplant und ihn nur darüber informiert. Er war also wohl davon ausgegangen, dass Eneas schon mitmachen würde. Was wäre passiert, wenn Eneas nicht nachgefragt hätte? Wäre er einfach im Büro des Anwalts gelandet und versklavt worden? Der Gedanke war ungeheuerlich.
Trotzdem würde er nun zusagen. Das war fast noch ungeheuerlicher.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 17:17

"Sie sind ähnlich genug", beharrte Kosta, dass es in dieser Konstellation schon funktionieren würde. Denn auf gewisse Weise, war Eneas sehr schnell zu seinem Herrn geworden. Auch wenn Eneas es nicht darauf angelegt hatte. Kosta hatte ihn sich erwählt. So gut es als Sklave eben ging. Eneas konnte das nicht verstehen, solange er es nicht erlebt hatte. Solange er sich nicht darauf einliess. Er sperrte sich sogar so dagegen, dass er nicht einmal mehr wusste, was er gerne wissen wollte. Die nagende Frage, warum Kosta bei ihm geblieben war. Weil er es wollte, oder weil Timaris es ihm befohlen hatte.

"Es tut mir Leid, dass ich dich so angefahren habe", entschuldigte er sich noch einmal reuig. Er hätte nicht so aufbrausen sollen. Egal wie sehr Eneas ihn verletzte. Das war nicht sein Recht und auch nicht das, was er eigentlich wollte. "Ich versuche mit dir zu reden. Hätte ich es aufgegeben, hätte ich auf der Fahrt kein Wort zu dir gesagt", musste er Eneas dann aber widersprechen. Sein Freund sollte doch wissen, dass er dann wirklich schweigsam gewesen wäre, wenn er es tatsächlich aufgegeben hätte.
"Ich versuche und versuche zu erklären, doch egal wie oft und auf welche Weise ich es sage, du glaubst mir nicht, sagst dass es nicht wahr wäre, dass es so nicht funktioniert", führte Kosta hilflos aus. Kein Wunder glaubte er nicht daran, dass er so schwierige und wichtige Sachen erklären konnte. "Nein, dich zu versklaven hilf nicht, dass wir besser miteinander reden können. Das habe ich nicht gesagt und das weisst du auch. Auch wenn du es nicht wahrhaben willst. Deswegen tue ich das auch nicht. Sondern nur um dir etwas bestimmtes zu erklären. Nicht um grundsätzlich besser mit dir reden zu können. Ausserdem musst du mir nicht klar machen, was ich hier von dir verlange. Nur weil ich mich nicht davon abbringen lasse, heisst das noch lange nicht, dass ich es nicht weiss." Deswegen hatte Kosta schliesslich lange genug mit sich gehadert, was Eneas durchaus mitbekommen hatte.
Im Gegenteil, dadurch dass Eneas ihm das so unter die Nase gerieben hatte, fühlte sich Kosta erst recht verletzt und missverstanden und auch darin bestätigt, so weiter zu machen, bis Eneas endlich verstand, wo er doch nicht auf seine Worte hörte. Da warf Eneas ihm jedoch etwas anderes vor, was den Krieger inne halten liess. Nämlich, dass Kosta Eneas durchaus mit seiner Liebe zu ihm erpresste. Denn wenn er sich jetzt nicht in die Sklaverei begeben würde, würde es Kosta zwar akzeptieren, aber deswegen unglücklich sein. Kosta glaubte nicht, dass er Eneas das ewig vorwerfen würde, doch mit dem anderen hatte Eneas absolut recht. Er erpresste seinen Freund. Das hatte er ihm doch gar nicht antun wollen. Ah, er hätte ihm besser nicht gesagt, was er mit ihm vor hatte. Dann wäre es nicht soweit gekommen. Hilflos und traurig sah er seinen Freund stumm an. Er wusste nichts darauf zu sagen. Konnte nicht. Eneas hatte Recht. Er erpresste ihn mit seiner Liebe. Ob er wollte oder nicht.

"Ich wollte nie, dass du dein Schiff weggibst", wisperte Kosta erschöpft. Es war so schwer, mit Eneas zu sprechen und einfach nicht klar machen zu können, wie er sich fühlte. "Das war auch mein Zuhause, dass du da einfach weggegeben hast", murmelte er getroffen. Auch wenn er für Eneas und Leto von dem Schiff gewollt hatte, war ihm die 'E' sehr wichtig. Auf andere Weise, als sie für Eneas wichtig war. Doch wichtig war sie ihm alleweil. Dass Eneas das Schiff weggegeben hatte, war ein harter Schlag gewesen. Noch dazu an Leto. Dadurch war Kosta erst recht von dem Schiff verbannt. Das hatte er bestimmt nie gewollt. Bei dem Schmerz, der gerade aufwallte, ging beinahe unter, dass Eneas durchaus noch mitbekommen hatte, was Kosta bei ihrem letzten Streit als Abschied noch gesagt hatte. Kosta hatte angenommen, Eneas hätte das nicht mehr gehört.
"Es ist schwierig zu glauben, dass du Kosta willst", erklärte der Sklave scheu. "Und du kennst meine Abartigkeiten durchaus teilweise. Schliesslich machst du mir immer sehr deutlich klar, wenn ich wieder etwas tue oder will, was pervers, absurd, abartig oder verrückt ist." Verrückt hatte er ihn gerade eben erst noch genannt. Wie konnte man einen Menschen haben wollen, der so schlecht war und noch sehr viel mehr Schlechtigkeit in sich barg? Kosta wollte sich ja noch nicht einmal selbst.

Die Kutsche hatte im Hinterhof eines Stadthauses angehalten. Doch weder Kosta noch Eneas machten Anstalten, desweegen auch nur zu reagieren. Sie waren beide ziemlich fertig aufgrund ihres Gespräches. Was die Angestellten des Hauses jedoch nicht wissen konnten. Es dauerte nicht lange, da wollte ein eifriger Diener ihnen die Tür der Kutsche aufmachen und ihnen helfen, sie zu verlassen. Kosta reagierte blitzschnell, obwohl er gerade noch wie erschlagen auf seiner Bank gesessen hatte. Der Instinkt, Eneas zu beschützen war grösser. Seine Hand schoss vor, griff den Türknauf und hielt die Kutschtür eisern fest, damit sie nicht weiter aufgemacht und Eneas nicht gesehen werden konnte. Der Diener draussen stolperte prompt und fluchte leise.
"Guten Abend Lord", grüsste er ihn gleich darauf angemessen. "Ist alles in Ordnung? Wollt Ihr nicht aussteigen?"
"Guten Abend", grüsste Kosta höflich zurück und schaute entschuldigend durch den Türspalt nach draussen. "Es tut mir Leid. Bitte wartet noch eine Minute. Wir sind gleich soweit." Ohne eine Antwort des Dieners abzuwarten, zog er die Tür rasch wieder zu. Anschliessend rief er sofort seinen Umhang herbei, den er Eneas fürsorglich um die Schulter legte, vorne verschloss und ihm schliesslich noch die Kapuze über den Kopf zog. So konnte Eneas vor den anderen Menschen verbergen, wer er war und dass er gefesselt war. Kosta wusste doch, dass er sich andern so nicht zeigen wollte.
"Wie willst du es sonst machen, wenn nicht durch das Sklavenregister?" fragte er seinen Freund verloren und offen für einen anderen Weg, der Eneas das Selbe Gefühl wie die Sklaverei vermittelte. "Wie kann es anders gemacht werden, so dass du auch von offizieller Seite er bei mir bleiben musst und nicht nur, weil du dich um mich bemühst?" Bevor Eneas jedoch antworten konnte, wurde an die Tür geklopft und nach ihm gefragt. Noch immer höflich, doch auch schon leicht ungeduldig.
"Ich komme", schreckte Kosta hoch. Rasch wandte er sich von Eneas ab und trat aus der Kutsche hinaus. Die Dienstboten sollten nichts von all dem mitbekommen, was hier passierte. Kosta wusste nicht, in wieweit Tefan sie eingeweiht hatte. Wenn nicht, wollte er nichts provozieren. Allerdings liess er den Hausdiener auch nicht an Eneas heran, ihm aus der Kutsche zu helfen. Er stand selber vor der Kutschtür und hielt Eneas hilfsbereit seine Hand entgegen. Und auch als der etwas bullige Stalldiener näher kam und unbedarft und etwas grob fragte, ob er Hilfe bräuchte, schüttelte Kosta seinen Kopf. Der grosse Kerl würde Eneas nur erschrecken und wahrscheinlich dachte der Stalljunge auch nur daran, einem verletzten oder alten Kunden helfen auszusteigen und nicht einem gefesselten Mann.
"Danke, nein, schon in Ordnung", wehrte Kosta ab. "Wir schaffen das alleine." Damit wandte er sich wieder Eneas zu, der noch tief in der Kutsche sass und mit sich rang. "Wir können im Haus in Ruhe weiter sprechen", versicherte er ihm ergeben. "Du hast noch Zeit." Eneas musste nicht Angst haben, dass er nun nicht mehr sagen konnte, was er noch alles sagen wollte. Im Gegensatz zu den Dienern wartete Kosta liebevoll geduldig mit ausgestreckter Hand auf seinen Freund, dem er so viel schlimmes antat.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 17:25

Sein Freund wehrte sich dagegen, dass er nicht wusste was er von Eneas verlangte. Er wollte sich trotzdem nicht davon abbringen. Kosta gab auch zu, dass es nicht dazu gedacht war, dass sie besser miteinander reden konnten, sondern damit Eneas etwas bestimmtes begriff. Aber... gerade die Tatsache, dass Kosta ihn versklaven wollte um ihm etwas zu erklären, zeigte doch, dass sie es dringend nötig hatten besser miteinander kommunizieren zu können. Etwas grundlegendes funktionierte nicht mehr zwischen ihnen. Eneas versuchte aufgeschlossen zu sein, aber er hatte weiter seine Zweifel, dass sie sich auf dem richtigen Weg befanden. Wieso konnte Kosta nicht mit ihm reden? Wieso versuchte er es nicht noch einmal? Eneas kam es trotzdem so vor, als hätte Kosta aufgegeben zu ihm durchzudringen und das war verletzend.
"Ich versuche mit dir zu reden. Hätte ich es aufgegeben, hätte ich auf der Fahrt kein Wort zu dir gesagt", verteidigte sich Kosta.
"Du meinst so wie auf dem Schiff oder teilweise auf Nuranessa oder selbst auf der Segelfahrt?" Kosta hatte ihn in den letzten Monden sehr oft angeschwiegen. Natürlich aus verschiedenen Gründen, aber Eneas hatte dadurch nicht das Gefühl, als hätten sie bereits alle Gesprächsmöglichkeiten erschöpft.
"Du hast gerade erstmal wieder angefangen mit mir zu reden und jetzt hast du schon entschieden, dass es damit nicht klappt?"
Sie waren noch nicht lange in der Situation, dass sie alleine zu zweit waren und ohne Verpflichtungen. Das war neu, aber es reichte bereits nicht mehr. Eneas kam da nicht ganz mit.
Als er Kosta vorhielt, dass dieser ihn sehr wohl mit seiner Liebe erpresste, konnte sein Freund ihn bloß hilflos und niedergeschlagen ansehen. Keine Erklärungen oder Widerworte. Also stimmte es und Kosta wusste es. Eneas wartete einen Moment, ob sein Freund nun nicht ein Einsehen hatte, doch nein, er schien es weiterhin durchziehen zu wollen. Egal, ob es falsch war. Egal, ob es etwas zwischen ihnen kaputt machte.
Es lag alles daran, dass Kosta ihm nicht genügend glaubte und zutraute. Seiner Meinung nach wollte Eneas nur Iason und heißen Sex auf dem Meer. Leider tat jede Geste und jedes Wort, das Eneas dagegen aufbrachte, seinem Freund nur weh.
"Das war auch mein Zuhause, dass du da einfach weggegeben hast", sagte er leise. Eneas blickte ihn betroffen an. Kosta hatte nie so getan, als wäre ihm dieses Zuhause sehr wichtig. Er war da eher zurückhaltend gewesen, aber das lag wohl auch teilweise an seiner Art.
"Das war nicht meine Absicht. Wir kriegen es wieder. Es ist ja immer noch bei unseren Freunden und wir können dorthin zurück, wenn wir soweit sind", versuchte er seinen Liebsten aufzumuntern. "Ich habe es einerseits wegen Leto weggegeben, aber auch damit ich mich voll auf dich konzentrieren kann. Oder hättest du unsere Probleme auf dem Schiff klären wollen, während wir gleichzeitig noch segeln müssen und die anderen um uns haben?" Außerdem hatte Eneas bereits erlebt, dass Kosta sich auf dem Schiff viel zu leicht vor ihm zurückziehen konnte.
"Wir klären die Situation mit der 'E' später."

Kosta glaubte leider auch weiterhin nicht, dass Eneas wirklich ihn wollte und nicht einfach eine niedliche Version von ihm.
"Und du kennst meine Abartigkeiten durchaus teilweise. Schliesslich machst du mir immer sehr deutlich klar, wenn ich wieder etwas tue oder will, was pervers, absurd, abartig oder verrückt ist."
Eneas sah ihn verletzt an. Er durfte sich von diesen vorwurfsvollen Worten nicht aufbringen lassen, aber es war sehr schwer, wenn man sich so angegriffen fühlte.
"So ganz stimmt das nicht. Nur weil ich kein Sklave sein will, heißt das nicht, dass ich dich deswegen abartig finde. Und... und nur weil ich mein Haus nicht komplett schwarz anstreichen will, ist das Gegenteil auch nicht pervers. Wenn mir persönlich etwas nicht gefällt, verdamme ich es doch nicht gleichzeitig. Jedenfalls habe ich das von mir gedacht. Wann habe ich etwas von dir abartig genannt?"
Kosta dachte momentan sehr schlecht von sich selbst, befürchtete Eneas. Er musste stärker darauf achtgeben, was er sagte. Eneas hatte schon mehrmals versucht, Kosta dazu zu bringen ihm genauer von Raej und Dhemlan zu erzählen, doch sein Freund wollte lieber an ihrer Beziehung arbeiten. Es wurde aber dadurch erschwert, dass all dieser Ballast und die schlechten Gedanken nicht plötzlich verschwanden. Kosta hielt nichts von sich selbst und deswegen konnte er nicht glauben wieso Eneas ihn wollte. Wie sollte Eneas da zu ihm durchdringen?

Leider hielt genau dann die Kutsche an und dann wollte auch noch jemand von außen die Türe öffnen. Bevor Eneas reagieren konnte, hatte Kosta bereits die Türe festgehalten. Von draußen hörte man ein leises Fluchen ehe gefragt wurde wieso man nicht aussteigen wollte.
Eneas hatte wahrlich kein Interesse sich jetzt in Fesseln draußen zu präsentieren. Außerdem waren sie mitten in einem sehr schwierigen Gespräch. Nun hatte Kosta wieder Gelegenheit sich vor ihm zurückzuziehen. Er war manchmal so flüchtig wie ein scheues Reh. Wenn er nicht ein aggressiver Tiger war, der einen anfauchte. Gerade wusste Eneas selten was er nun bekommen würde.
Kosta sprach mit dem Unbekannten draußen und entschuldigte sie für einen Moment.
"Können wir nicht...", setzte Eneas nervös an, als er einen Umhang um die Schulter gelegt bekam. Plötzlich ging alles so schnell. Eneas konnte nur dasitzen, während Kosta ihm den Umhang verschloss und dann die Kapuze tief über den Kopf zog. Damit man ihn in der Stadt nicht erkannte? Das war sehr fürsorglich, doch es änderte nichts daran, dass Eneas nicht als Sklave enden wollte.
"Ich bin nicht bereit...", sagte er
Kosta hielt inne und fragte ihn da auf einmal, wie Eneas es denn sonst angehen wolle, wenn nicht durch das Sklavenregister. Eneas blickte hoffnungsvoll auf und die Kapuze rutschte etwas zurück, zeigte seine goldenen Augen. Kosta war doch offen für eine andere Möglichkeit? Eneas überlegte angestrengt, aber bevor er etwas sagen konnte, wurde schon wieder geklopft und dieses Mal verließ Kosta rasch die Kutsche. Verflixt!
Die Kutschtüre öffnete sich weiter und Kosta hielt ihm die Hand hin.
*Wir wollten doch noch weiter miteinander reden*, sandte Eneas ihm zögerlich. Besonders, wo Kosta ihm so etwas wichtiges gefragt hatte. Am liebsten hätte er Kosta zurück in die Kutsche geholt. Eneas war nicht bereit auszusteigen, doch Kosta meinte mit ruhiger Stimme, dass sie im Haus weiterreden könnten und sie noch Zeit hätten.
Eneas fühlte sich dennoch unter Druck gesetzt. Kosta wusste, dass er ihn gerade erpresste und ihm etwas aussetzen wollte, was Eneas furchtbar fand. Trotzdem hielt er ihm die Hand entgegen und wartete darauf, dass Eneas sich dem ergab. Der Pirat rang mit sich, atmete nochmal tief durch und fasste dann unbeholfen mit den gefesselten Händen Kostas Hand, um auszusteigen. Er hielt den Kopf gesenkt, aber sein Blick huschte auch so aufgeregt hin und her. Er nahm zwei andere Männer in der Nähe wahr, was seiner Nervosität nicht besonders zuträglich war. Eneas wollte nicht, dass man mitbekam wie er nun gefesselt abgeführt wurde, um versklavt zu werden.
Wie willst du es sonst machen, wenn nicht durch das Sklavenregister?, hatte Kosta gesagt und Eneas musste darauf schnell eine Antwort haben. Die Frage ging ihm die ganze Zeit im Kopf herum, während Kosta ihn über den Innenhof führte und dann durch eine Türe in das Stadthaus. Nur flüchtig erkannte Eneas die Einrichtung aus den Augenwinkeln. Sein Herz wummerte heftig. Es war total bescheuert was er hier mit sich machen ließ...
Sie gelangten in ein Büro und glücklicherweise schickte Kosta den Diener, der sie bis hierhin geführt hatte, auch gleich hinaus.
Eneas atmete nochmal durch. Er hob den Kopf etwas wodurch die Kapuze ein wenig zurückrutschte. Nun sah er auch wo sie waren. Es wirkte wie ein gediegenes Anwaltsbüro. Solche in denen sie schon hundertemale gewesen waren, um Sklaven auch ganz offiziell zu befreien.
"Wir haben Zeit für uns?", fragte Eneas. "Das ging jetzt alles so schnell..." Er musste sich erst einmal fangen.
"Was du vorhin gefragt hast... es muss nicht das Sklavenregister sein. Wir können es auch auf anderem Wege offiziell machen. Wir... wir..." Eneas überlegte hastig. "Wir setzen einen Vertrag auf. Dein Anwalt kann ihn notariell bestätigen. Ein Vertrag, der mich verpflichtet dir zu gehorchen und bei dir zu bleiben so lange bis deine Bedingungen erfüllt sind. Was hälst du davon?"
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 17:27

Er hatte nicht entschieden, dass es nicht funktionierte sich mit Eneas zu unterhalten. Er merkte es doch an den Antworten, die sein Freund ihm gab, dass dieser ihn nicht so verstand, wie Kosta es ihm gerne begreiflich machen wollte. Kosta wusste ja, dass das seine Schuld war. Trotzdem tat es weh, dass Eneas ihm so bittere und vorallem verallgemeinernde Vorwürfe machte, die so in dem Zusammenhang gar nicht stimmten.
Kosta glaubte auch nicht, dass Eneas das Schiff so leicht wieder von Leto zurück bekommen würde. Die Priesterin hatte wegen ihnen Beiden viel durchmachen müssen. Sie hatte es nicht verdient, sich das Schiff wieder wegnehmen lassen zu müssen. Und nur weil er nicht wollte, dass Eneas das Schiff abgab, hiess das noch lange nicht, dass er ihre Probleme auf dem Schiff mit Eneas hätte klären wollen. Es gab doch nicht nur entweder oder. Damien war der erste Maat. Er hätte das Schiff für eine Weile befehligen können. Eneas hätte es nicht weggeben zu brauchen. Sein Freund beschloss jedoch kurzerhand, dass sie das mit dem Schiff später klären würden. Also sagte Eneas nichts mehr dazu und fügte sich.
Es gab ohnehin viel zu viele Punkte, wo sie nicht einer Meinung waren. Es war sehr schmerzvoll und kräftezehrend sich allen Punkten zu widmen. Eenas beteuerte auch gleich innig, dass er ihn nie abartig oder pervers genannt hätte. Nein, das stimmte. Das hatte Eneas nie so direkt getan. Dazu war er viel zu höflich. Doch er verurteilte Kostas Handeln stets sehr scharf, wenn ihm eetwas nicht gefiel. Der Feinfühlige Krieger bezog das natürlich dann immer auch gleich auf sich selber. Schliesslich führte er ja diese Handlungen aus.

Und dann ging ohnehin alles furchtbar schnell. Die Kutsche hielt im Hof und die Dienstboten wollten, dass sie ausstiegen. Eneas Nervosität schoss in die Höhe und für den Moment konnte nur daran denken, seinen Freund davor zu schützen, wovor er sich fürchtet. Nämlich die Demütigung zu erlegen, dass alle sahen, wie er gefesselt und unfrei war. Deswegen hüllte Kosta ihn rasch in einen schützenden Mantel. Trotzdem wurden die Dientsboten ungeduldig. Sie waren sich nicht so seltsame Kunden gewöhnt. Damit sie nicht noch mehr aufsehen erregten, stieg Kosta rasch aus, verfolgt von eneas hoffnungsvollem Blick. Sein Herz klopfte wie verrückt darunter. Am Liebsten hätte er sich in die Kutsche zurück verkrochen. Doch dann wären die Dienstboten erst recht misstrauisch geworden. Deswegen tat er so, als wäre alles gut. Als hätte er alles im Griff und als wäre Eneas nur ein einfacher Begleiter, dem er aus der Kutsche half.

Tatsächlich ergriff Eneas nach einer scheinbaren Ewigkeit tatsächlich von sich aus seine Hand und liess sich von ihm aus der Kutsche helfen. Kosta wusste, wie schwer es seinem Freund fallen musste. Ihm war dieser Liebesbeweis durchaus bewusst. Sein Herz schlug gleich noch etwas heftiger in seiner Brust. Ihm war ganz prickelnd und zappelig zumute. Auf jeden Fall ganz sicher nicht so, wie er sich gab. Ruhig und selbstbewusst. Vielmehr hatte er das starke Bedürnis, Eneas fest an sich zu pressen und ihm innige Dankesworte ins Ohr zu flüstern. Dabei hatte Eneas gar noch nicht zugestimmt, sein Sklave zu werden. Soweit dachte Kosta gar nicht. Sondern vielmehr daran, dass Eneas mit ihm kam, mit gefesselten Händen und dass er nicht darum bat, von den Fesseln befreit zu werden.

Kosta folgte dem Hausdiener durch den Innenhof ins Stadthaus, führte Eneas dabei umsichtig neben sich und achtete überfürsorglich darauf, dass sein Freund nirgendwo anstiess und sich verletzte. Dabei waren ja eigentlich nur die Hände gefesselt. Sie wurden einen Gang entlang und schliesslich in ein gediegenes Anwaltsbüro gebracht. Dort bat Kosta den Diener, sie für einen Moment alleine zu lassen und dass er auch noch einen Moment wartete, bis er seinen Herrn rief. Er brauche noch etwas Zeit. Kaum war der Dienstbote draussen, da atmete Eneas prompt auch gleich erleichtert auf.
"Ja, wir haben jetzt Zeit für uns", nickte er beruhigen. "Ich weiss was du meinst." So lange die Kutschfahrt zuvor auch gedauert hatte, plötzlich war alles sehr schnell gegangen. "Damals, als ich das erste Mal nach Draega gekommen bin, auf der Galeere, es schien Ewigkeiten zu vergehen und dann auf einmal waren überall Leute, die etwas von mir wollten, mich berührten und untersuchten. Es war so hektisch und dann stand auf einmal Timaris vor mir. Da fühlte ich mich auch ziemlich überfordert und verloren."
Eneas schien es ganz ähnllich zu gehen. So sprach er auch gleich das an, was ihm auf dem Herzen lag. Nämlich was Kosta vorhin gesagt hatte. Dass es nicht das Sklavenregister sein müsse. Es könne auch auf anderem Weg offiziell sein. Fragend blickte Kosta ihn an. Er
wusste keinen anderen Weg. Eneas schlug jedoch hastig vor, stattdessen einen Vertrag aufzusetzen, den der Anwalt notariell bestätigen könne. Ein Vertrag wo sich Eneas dazu verpflichtete, Kosta zu gehorchen und bei ihm zu bleiben, so lange, bis Kostas Bedingungen erfüllt seien.
"Einen Vertrag?" fragte Kosta nachdenklich, aber nicht ablehnend. "Basiert ein Vertrag nicht auf Gleichberechtigung? Dass beide Parteien gleich viel einbringen und gleich viel dafür erhalten? Ausserdem, wenn man einen Vertrag bricht, wird das in der Regel lange nicht so hart geahndet, wie wenn ein Sklave ungehorsam ist oder gar zu fliehen versucht." Nicht, dass Kosta Eneas dafür würde auspeitschen wollen oder so. Er wollte ihn gar nicht bestrafen. Weder selber noch durch das Gesetz. Aber Eneas sollte das nicht wissen. Er sollte sich der Gefahr und der Konsequenzen deutlich bewusst sein. Sonst mussten sie gar nicht erst damit anfangen.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 17:27

Kosta erzählte ihm von seiner Zeit, als er von der Sklavengaleere gekommen wäre und plötzlich all diesen Leuten ausgesetzt gewesen wäre, die ihn angestarrt, berührt und untersuch hätten. Es wäre ihm auch hektisch vorgekommen und er wäre überfordert gewesen. Bis Timaris vor ihm gestanden war. Eneas nickte sachte. Er war nur eine kleine Strecke von der Kutsche bis hierher gegangen. Das war kaum damit vergleichbar, was Kosta erlebt hatte.
Es war ähnlich, aber nicht das gleiche. Hatte Kosta genau solche Erlebnisse gemeint? Eneas würde nie genau wissen was sein Freund als Sklave erlebt hatte, doch er könnte es besser nachempfinden. Wenn es half, dass sich Kosta ihm näher fühlte und sich ihm mehr öffnete? Er hatte ihm dieses Detail über seine erste Ankunft in Draega nie erzählt.
Ach, verflixt, begann er etwa den Sinn hinter dieser fürchterlichen Versklavung zu sehen? Aber dieses Erlebnis hatte Eneas gerade ganz ohne Sklavenpapiere gemacht. Es konnte doch ausreichen, wenn es ein tiefergehendes Rollenspiel war. Er könnte genausogut etwas über Kosta lernen.
"Überfordert fühle ich mich bestimmt", gab Eneas zu. Und etwas eingeschüchtert, wo er jetzt gefesselt in einem Notariat stand. Wenn ihm nicht schnell etwas einfiel, würde er im Sklavenregister landen. Wenn er es nicht tat, würde er seinen Liebsten schwer enttäuschen und unglücklich machen. Eneas konnte das nicht. Das kam ihm trotz all seiner Prinzipien viel furchtbarer vor als in die Sklaverei einzutreten.
Der Hayllier bekam neue Hoffnung, als Kosta offen für eine Alternative zum Sklavenregister war und so schlug Eneas hastig einen Vertrag vor. Es könnte genauso offiziell wie Sklavenpapiere sein, doch der Vertrag bestünde nur für sie beide. Der Staat und irgendwelche Sklavenhändler hätten rein gar nichts damit zu tun. Eneas' Name würde damit nicht auf ewig als Sklave oder ehemaliger Sklave in den Akten stehen.

Zu Eneas' Erleichterung schien Kosta einem Vertrag nicht abgeneigt, doch sein Freund hatte noch einige Zweifel. Ein Vertrag würde normalerweise auf Gleichberechtigung basieren.
"Das muss er nicht", beteuerte Eneas gleich, "Es gibt viele ungleiche Verträge. Mächtige Banken und die Menschen denen ihnen Geld schulden. Eine Königin und die Abgaben ihrer Untertanen. Und du gibst mir ja auch etwas. Schutz, Verpflegung, eine Unterkunft... hoff ich mal", zählte er rasch auf. Kosta fand, dass Vertragsbrüche nie so schwer bestraft würden wie der Ungehorsam eines Sklaven.
Eneas überlegte kurz.
"Es ist unser Vertrag. Wir können festlegen was darin stehen soll. Ich werde mich daran halten. Meinetwegen können wir auch Strafen für mich festlegen, wenn ich... ähm ungehorsam bin." Das klang komisch. Und Eneas stand immer noch in Fesseln dar, während er für die Bedingungen seiner eigenen Versklavung argumentierte. Er durfte nicht genauer darüber nachdenken.
"Wir können reinschreiben, was dann passiert und was immer du sonst noch schriftlich festhalten will. Ich weiß nicht... Schläge wenn ich nicht gehorche und Widerworte gebe. Wenn wir das genau dokumentieren, wird es offiziell und echt sein. Ich werde mich daran halten." Oder es zumindest versuchen. Eneas wusste nicht, was Kosta mit ihm vorhatte.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 17:33

Eneas war gleich Feuer und Flamme, seine Idee mit dem Vertrag zu erleutern und zu verteidigen, nachdem Kosta sie nicht gleich abgeschmettert hatte. Kosta selbst stand dem ganzen noch etwas skeptisch gegenüber. Doch wenn sie tatsächlich eine Alternative zum Sklavenregister fanden, wollte er die gerne nutzen. Er hatte ja ohnehin nie vorgehabt, Eneas tatsächlich in das Sklavenregister einzutragen. Eifrig zählte Eneas auf, was es für ungleiche Verträge gab. Die Beispiele waren Kostas Meinung noch immer nicht so intensiv, wie wenn man ein Sklave war. Doch er begann allmählich vage zu sehen, dass es vielleicht doch klappen könnte. Als er unvermutet lachen musste, weil Eneas fest damit rechnete, dass er von ihm Schutz, Verpflegung und Unterkunft bekommen würde, bis ihm aufging, dass dies als Sklave wohl nicht selbstverständlich war und noch rasch versuchte, bescheiden zu hoffen.
"Ja, ich denke, dazu könnte ich mich doch noch herablassen", schmunzelte Kosta und zwinkerte Eneas zu, weil er ihn doch dabei ertappt hatte, wie dieser gar nicht sklavisch dachte. "Was nützt einem schon ein verhungerter Sklave. Davon hat man auch nicht viel." Das machte man höchstens, wenn man kein Interesse mehr an ihm hatte. Aber Kosta wollte Eneas ja ohnehin nicht als Sklave. Er wollte ihm nur etwas mitteilen.

Für seine Befürchtung, dass so ein Vertrag zu wenig bindend, zu wenig furchteinflössend für Eneas war, hatte sein Freund auch gleich Vorschläge. Es wäre schliesslich ihr Vertrag. Sie könnten alles da hineinschreiben, was sie wollten. Innig versprach er ihm, sich daran zu halten. Sie könnten sogar auch Strafen für Eneas reinschreiben, wenn er ungehorsam wäre. Kosta horchte auf. Das klang interessant. Nicht, weil er Eneas bestrafen wollte. Vielmehr weil das wirklich wie Sklaventum war. Nur eben nicht so, dass es im Sklavenregister öffentlich gemacht wurde.
"Hmmm, das heisst, wir schreiben da zum Beispiel rein, dass ich dir den Hintern versohlen werde, wenn du unartig warst?" überlegte er viel anrüchiger, als beabsichtigt. Ah der Gedanke war aber auch heiss. Aufgeregt räusperte er sich, um wieder ernst zu werden.
"Vielleicht... vielleicht kann das mit dem Vertrag wirklich funktionieren", überlegte er nachdenklich. "Es kommt wohl darauf an, was alles darin steht und was du mir alles zugestehst. Wir können es versuchen." Scheu lächelte er Eneas an. "Ich werden rausgehen und fragen, ob wir unseren Termin bei Lord Karleos auf Morgen verschieben können. Warte hier. Ich bin gleich wieder da. Es wird schon niemand reinkommen, solange ich weg bin. Ich geh nicht weit."

Das ging er tatsächlich nicht, denn er spürte Tefan ganz in der Nähe in der Küche. Der gutaussehende, hochgewachsene und schlanke Anwalt wartete in der Küche bei einem Glas Rotwein. Als Kosta eintrat, sprang er sogleich auf, um ihn herzlich zu umarmen. Kosta erwiderte die Geste liebevoll.
"Es tut mir Leid, dass wir dich so warten lassen", entschuldigte er sich nach einer herzlichen Begrüssung.
"Ach, ich konnte dir noch nie eine Bitte abschlagen, Kosta", schüttelte Tefan süss lächelnd seinen Kopf. "Das mache ich doch gerne. Ich hatte heute Abend ohnehin keine Termine mehr. Aber bist du sicher, dass du das wirklich machen willst. Du weisst selber, dass das nicht richtig ist."
"Ja, ich weiss, Tefan", seufzte Kosta und schüttelte seinen Kopf. "Nein, ich bin mir ganz und gar nicht sicher. Aber ich sehe keinen anderen Weg. Wobei, nein, das stimmt so nicht ganz. Vielleicht gibt es doch einen anderen Weg. Doch dafür muss ich dich noch um mehr bitten, Tefan."
"Alles was du willst", versprach der ältere Krieger herzllich.
"Wir brauchen dein Arbeitszimmer", tat Kosta seine Bitte kund.
"Hä? Was? Aber das ist meins", erwiderte der Anwalt perplex blinzelnd. "Ich muss doch arbeiten."
"Du sagtest, alles was ich will, Tefan", erinnerte Kosta ihn sanft mahnend. Der andere Krieger zuckte sofort zusammen, saugte an seiner Unterlippe und blickte ihn mit grossen Augen an. "Wir wollen versuchen einen Vertrag aufzusetzen, der einer Versklavung ganz ähnlich ist. Einfach ohne Sklavenregister und ohne Staat. Wir brauchen einen Raum, wo wir ungestört arbeiten können, Tefan. Nur bis morgen früh."
"So, so, ungestört arbeiten", maulte Tefan, konnte sich ein Grinsen jedoch nicht erwehren. "Müsstet ihr da nicht ein Hotelzimmer aufsuchen?"
"Nicht nötig", winkte Kosta nonchalant ab und liess sich nicht durch den anrüchigen Spruch irritieren. "Dein Schreibtisch tut es auch, Tefan. Das weisst du genau." Unversehens klappte der Anwalt seinen Mund zu und wurde knallrot.
"In Ordnung, Kosta", nickte er krächzig. "Aber morgen, später Vormittag habe ich einen Termin."
"Bis dahin sind wir längst fertig und weiter gezogen. Danke Tefan. Und meinst du, wir könnten noch ein kleines Abendbrot und etwas zu trinken bekommen."
Der Anwalt seufzte. "Ich wünschte, du wärst in anderen Dingen so fordernd." Kosta grinste und winkte Tefan zu sich herunter, damit er ihm ein Küsschen auf die Wange drücken konnte.

"Es geht in Ordnung", informierte er Eneas, nachdem er wieder zurück in das Anwaltsbüro gekommen war. "Wir haben bis morgen früh Zeit, einen Vertrag aufzusetzen, der das Sklavenregister ersetzt." Er trat auf Eneas zu, fasste nach seinen gefesselten Handgelenken und begann kundig das Seil zu lösen. Schliesslich konnte er seinen Freund ja nicht die ganze Nacht über so gefesselt lassen. Also schon, aber so machte es nicht so viel Spass.
"Hast du dir schon etwas überlegt", fragte er ihn derweil neugierig. Kosta wusste ja, wie schnell Eneas Verstand arbeitete.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 17:36

Kosta schmunzelte, dass er sich dazu herablassen könnte, ihn zu verpflegen. Eneas lächelte sachte. Wie konnten sie jetzt darüber scherzen? Das war ein ernstes Thema und in der Kutsche waren sie kurz davor gewesen zu streiten und sich heftige Vorwürfe zu machen. Allerdings hatte Kostas Einwilligung offen für eine Alternative zu sein, die Stimmung sofort etwas entkrampft. Eneas konnte sich mit einem eigenen Vertrag eher anfreunden und sie konnten dann endlich das machen, was er sich erhofft hatte. Das Rollenspiel gemeinsam besprechen und festlegen. Genau das hatte er gewollt. Jetzt musste er nur Kosta dazu umstimmen, dass ihm ein Vertrag gut genug war. Eneas zählte hastig ein paar erste Beispiel auf und dass sie auch Strafen hineinschreiben könnten, damit es so echt wie möglich war.
Sein Freund hatte da gleich die Idee, dass er Eneas den Hintern versohlen könne, wenn er unartig gewesen wäre. Das klang in Eneas' Ohren gerade besonders anzüglich und eher prickelnd als abschreckend.
"Du weißt wie unartig ich sein kann...", erwiderte Eneas leicht augenzwinkernd. Das Gespräch erinnerte ihn fast an ein heißes Vorspiel, doch Sex hatten sie schon lange nicht mehr gehabt und der Vertrag war nicht etwas, das Eneas so einfach würde abbrechen können, wenn er keine Lust mehr hatte. Kosta würde von ihm erwarten, dass er sich so gut es ging bemühte.
Wenigstens schien sich sein Freund langsam für die Idee zu erwärmen und er stimmte zu, dass sie es so versuchen könnten. "Danke", erwiderte Eneas und lächelte leicht zurück. Kosta wollte kurz aus dem Büro, um den Anwalt aufzusuchen und ihren Termin zu verschieben. Eneas sollte solange hier warten. Es würde auch niemand hereinkommen. Na hoffentlich.
Eneas nickte nervös und sah zu wie Kosta rasch aus dem Raum verschwand. Erst jetzt begann Eneas sich zu fragen woher Kosta diesen Lord Karleos kannte und was er diesem über sein Vorhaben erzählt hatte. Konnten sie dem Anwalt vertrauen? Eneas blickte sich in dem Büro um, um sich ein Bild von dem fremden Mann zu machen. Ein paar Diplome der Draeger Universität für jemanden namens 'Tefan Karleos' hingen an der Wand, insbesondere Familienrecht und nicht eher Wirtschaft wie Eneas erwartet hatte. Topfpflanzen standen auf der Fensterbank und ein paar nichtssagende dekorative Bilder waren im Raum verteilt. Eneas landete bei einer kleinen Bronzeskulptur, die auf einem niedrigen Aktenschrank aus dunklem Holz stand. Die Skulpur zeigte einen nackten, grazilen Diskuswerfer.
Dem Piraten kam ein vager Gedanke woher Kosta diesen Anwalt kennen mochte, doch er wollte nicht genauer darüber nachdenken. Besser er widmete sich dem Vertrag. Er musste gute Punkte finden, die sie darin festhalten konnten.

Nicht wenig später kam Kosta zurück und erklärte ihm, dass sie bis zum Morgen Zeit hätten, einen Vertrag zu verfassen. Sein Freund kam näher, um ihm die Fesseln abzunehmen. Dabei stand Kosta ihm so nahe, dass Eneas eine fremde Signatur und fremden Duft wahrnehmen konnte. Er schnupperte kurz. Ein Herrenparfüm?
"Hast du mit dem Anwalt geredet? Wir können hier bleiben oder sollen wir uns ein Hotelzimmer nehmen?", fragte Eneas. Ihm lagen weitere neugierige Fragen zu dem Mann auf den Lippen, als Kosta ihn damit ablenkte, dass er ihn nach dem Vertrag fragte.
"Ich bin kein Experte wie dein Anwalt hier, aber ich denke, wir sollten damit anfangen, dass wir beide Parteien aufschreiben und welchen Status wir zueinander haben", begann Eneas. Nun befreit von den Handfesseln, streifte er den Umhang ab und legte ihn über einen der Lehnstühle ehe er um den Schreibtisch herum ging. "Wir benötigen Papier... ich borg mir was hier." Wie einem Piraten üblich, begann er ungeniert nach Bögen Papiers und Schreibfeder zu suchen. Auf seine eigenen Materialien konnte er ja gerade nicht zugreifen.
"Woher kennst du Lord Karleos eigentlich?", fragte Eneas beiläufig. Er hatte sich Papier und Schreibfeder genommen, setzte sich nun auf einen der zwei Lehnstühle. Eneas wollte dann doch nicht im großen Ledersessel hinter dem Schreibtisch Platz nehmen. Sie wollten den Vertrag schließlich auch gemeinsam aufsetzen.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 17:38

"Ja, ich habe mit ihm geredet", antwortete Kosta gedehnt. Ihm war nicht entgangen, wie Eneas an ihm geschnuppert hatte. Unwillkürlich bekam er das Gefühl, etwas verbotenes getan zu haben. So verkniff er es sich gerade noch so im letzten Moment, Eneas zu sagen, dass Tefan ihm ebenfalls geraten hatte, ein Hotelzimmer zu nehmen. "Wir können hier bleiben", murmelte er stattdessen ausweichend und trat auch gleich einen Schritt von Eneas zurück, sobald er die Fesseln gelöst hatte. "Das ist unverfänglicher. Ausserdem sieht dich so niemand."

Das waren dumme Ausreden. Doch glücklicherweise nahm Eneas sie an und konzentrierte sich auf den Vertrag. Wobei er da schon so einen komischen Seitenhieb gegen Tefan startete. Kosta versuchte es zu ignorieren sich auf den Vertrag zu konzentrieren und die Vorschläge, die Eneas dazu machte.
"Wir nehmen dazu aber unsere echten Namen, oder?" fragte er unsicher. Er war sich immer noch nicht sicher, ob das mit dem Vertrag funktionieren würde oder ob das nur ein Versuch von Eneas war, dem allem irgendwie zu entkommen und sich Kosta gefügig zu machen. "Nicht unsere Decknamen. Und den Status zueinander. Kannst du das wirklich aufschreiben? Dass du mein Sklave bist und ich dein Herr?" Es war wirklich schwer zu glauben. Kosta wusste doch wie viel Eneas seine Freiheit bedeutete. Wenn er gezwungen würde, wäre es wohl leichter für seinen Freund, als wenn er sich dem freiwillig hingeben musste. Eneas schien jedoch weniger Zweifel zu haben. Rasch schnappte er sich Papier und Stift und setzte sich in einen der Sessel, der wohl für die Kunden gedacht war, an den Schreibtisch.

"Von einer Feier", antwortete er Eneas abwesend, woher er Tefan kannte. Über den Anwalt wollte er nun wirklich nicht reden. Seine Gedanken konzentrierten sich auf den Vertrag und das, was sie zwei vorhatten. Ob es wirklich funktionieren würde. "Abgesehen von unseren Namen und unserem Status zueinander, was willst du denn da hinschreiben? Dass ich jedes Recht der Welt habe über dich zu verfügen wie ich will und du nur die Rechte hast, die ich dir zugestehe und das auch nur so lange, wie ich es für richtig halte?" Denn das beschrieb Sklaverei ziemlich genau. "Dass ich dir nichts schulde und dich jederzeit verkaufen kann, wenn ich keine Lust mehr auf dich habe?" Nein, Kosta konnte sich wirklich nicht vorstellen, dass Eneas so einen Vertrag aufsetzen wollte.
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