Eneas schien dem Alkohol ganz schön zugesprochen zu haben, um sich Mut anzutrinken, so betrunken wie er jetzt war. Er schien ihn kaum zu verstehen und schnurrte erst einmal nur glücklich, dass Kosta ihm über die Wange streichelte. Normalerweise hätte Kosta den berüchtigten Piratenkapitän in Ruhe seinen Rausch ausschlafen lassen. Doch sie waren nicht zuhause. Er musste ihn wach und in sein richtiges Bett bekommen.
Prompt fragte Eneas ihn, ob er mit ihm ins Bett käme. Schmusig schmiegte er sich an ihn und plapperte betrunken, dass er ihn so gern hätte. Er wäre sein liebster Mensch. Kosta lächelte gerührt, aber auch amüsiert. Eneas war so betrunken und sehr niedlich in diesem Zustand. Beschützerisch schob er das viel zu knappe Tuch wieder über Eneas Hüften. Lucius hatte schon viel zu viel gesehen, wie er selbst sagte. Es wirkte nicht so, als wäre er glücklich darüber. Trotzdem, Kosta verbarg die intimen Stellen seines Freundes lieber.
"Du bist auch mein liebster Mensch, Eneas", antwortete er sanft und versuchte seinem Freund behutsam zu helfen, sich aufzusetzen. Wackelig wie ein neugeborenes Fohlen versuchte Eneas seinem Drängen nachzukommen. Ehe etwas seltsames passierte. Einen Moment lang starrte Eneas ratlos auf das Surfbrett, an das er sich gekuschelt hatte, ehe er erschrocken zurück zuckte. So sehr, dass auch Kosta überrumpelt zusammen zuckte. Gleich darauf klammerte Eneas sich an sein Hemd, während er ihn beschwor, dass er das nicht gewesen wäre. Es sei nicht so, wie er dachte. Er hätte nicht mit der.
Ratlos blickte Kosta seinen Freund an, als Lucius aushalf und erklärte, dass Eneas ein bisschen mit dem Surfbrett geflirtet hätte. Er hätte ihr gesagt, dass er einen Gefährten hätte und ab da hätte er nur noch von ihm gelallt. Verdutzt blickte Kosta auf das Surfbrett und nahm erst dann das Abbild einer lebenslustigen, hübschen Frau im Bikini darauf wahr
"Oh, gütige Dunkelheit!" stiess er gepresst und begreifend aus. Er hatte alle Mühe, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Rasch wandte er sich ab, um von Lucius Eneas kurze Hose entgegen zu nehmen.
"Danke, dass du mich gerufen hast, Lucius", bedankte er sich noch einmal grinsend bei ihm. "Es tut mir Leid, wegen der Umstände, die wir dir machen. Hast du vielleicht Wasser für Eneas? Oder einen Kaffee? Oder am Besten gleich beides. Ich versuche ihn auf die Beine zu bekommen, dann sind wir gleich weg." Er wandte sich wieder Eneas zu.
"Was machst du bloss für Sachen? Dich so zu betrinken, dass du prompt mit einer Wildfremden zu kuscheln beginnst", tadelte er seinen verwirrten Freund liebevoll schmunzelnd. "Na los, hoch mit dir. Zieh dir wieder deine Sachen an. Dann bringe ich dich sicher nach Hause."