Re: Sklaven für Hayll
von Kosta » Sa 13. Aug 2022, 22:31
"Onkel!" protestierte er scheinbar entsetzt, als sein angeblicher Verwandter von ihm verlangte, sich auszuziehen und das auch noch vor einer Frau. Nicht das Kosta das jetzt gross gestört hätte, doch Esran täte es sicherlich und der Sklave wollte sich jetzt schon in die Rolle begeben, um in Raej auch ja nicht zu versagen.
"Wie Ihr wünscht, Onkel", gehorchte er dann aber, nach einem mahnenden Blick, doch noch windend. In Wahrheit fand er es unheimlich prickelnd, wie und wo Ayden dieses Ausziehen von ihm forderte. Das fühlte sich toll an. Diese Dominanz, die dem Prinzen wohl noch nicht einmal auffiel, machte den Sklaven ganz wuschig. Zum Glück nicht wuschig genug, als dass man ihm etwas ansah, als er schliesslich auch seine Pants hinunter schob, damit Ayden sich vergewissern konnte, dass die Tätowierung wirklich nicht mehr zu sehen war. Dennoch wurde es etwas brenzlig, da Ayden ihn diesmal genauer, länger musterte. Sicher nur um zu sehen, ob ihn auch ja nichts verriet.
Hastig zog er sich wieder an, nachdem er die Erlaubnis bekommen hatte und sobald er wieder angezogen war und seine Kleidung glatt gestrichen hatte, übte er sich wieder in dem trägen, arroganten Lächeln, welches Adligen oft zu eigen war, die Sklaven besassen. Anmutig verteilte er ihnen das Essen und setzte sich dann gehorsam zu Ayden, der ihn nun abfragen wollte, während sie dieses ausgezeichnete Essen zu sich nahmen. Zum Schluss bekam er von Ayden sogar ein Lob, was ihn ehrlich überraschte und irgendwie schon etwas stolz machte.
"Ich bin meistens das, was man von mir erwartet", gab er mit einem sanften Lächeln zu. Er war ein unterwürfiger Sklave, ein treuer Freund, ein aufgedrehter Rekrut. Kosta hatte ein Feingefühl dafür, wie die Leute ihn gerne hätten und verhielt sich instinktiv danach. Es machte ihm Freude, wenn er die anderen so glücklich machen konnte. Nur hatte er sich dabei irgendwie selbst verloren. Wenn er sich überhaupt je gehabt hatte.
"Dulcie hat mir gesagt, dass meine Augenfarbe ein, bis zwei Wochen halten wird", erklärte er, nachdem die kniende Frau fortgeschickt worden war. "Wird die Zeit reichen oder sollte ich in Garois schauen, dass ich eine vertrauenswürdige Heilerin finde?" Denn zwei dutzend Sklaven in einer Woche einzukaufen war schon ziemlich auffällig. Aber vielleicht konnten sie sich auch aufteilen. Denn andererseits brauchte Timaris die Sklaven dringend.
"Ich habe verstanden, Onkel", nickte er ernst. "Ich werde weder Euch noch meiner Königin Schwierigkeiten bereiten oder sie in Gefahr bringen." Wenn er sich nach getaner Arbeit verzog, wären das keine Schwierigkeiten. Ruhig hielt er dem prüfenden Blick stand und erst als Ayden ihn erneut fragte, was seine Herrin ihm über den Auftrag mitgeteilt hatte, blickte er sich langsam im Raum um. Nein, es war definitiv niemand hier, der lauschen konnte. Zumindest nicht im Raum, um den jedoch keinen Hörschild angebracht war. Offen konnte Kosta also nicht reden. In der Kutsche hatte er Ayden gesagt, dass er wisse, sie würden Sklaven einkaufen gehen. Er könnte dies nun wiederholen. Andererseits wäre es vielleicht auch gut, wenn Ayden wüsste, dass er sich auf ihn verlassen konnte. Wenn er nicht auch noch dadurch behindert wurde, dass er Geheimnisse vor ihm bewahren musste.
"Alles", entschied er sich schliesslich und blickte Prinz Asar fest in die Augen. Nur offener wollte er hier nicht sprechen.