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Ein Neubeginn





Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 15:45

Kosta versicherte, dass er nach Beldon Mor keine weiteren Pläne gemacht hätte und er dann wieder ganz ihm gehören würde. Was sollte das heißen? Dass Eneas danach wieder bestimmen könne?
"Nein, du kannst ruhig weiter planen", wandte der Pirat nach kurzem Überlegen ein. "Es ist zwar ungewohnt für mich, aber ich glaube es ist mal notwendig." Als Kapitän war er es viel zu gewohnt gewesen den Ton anzugeben und festzulegen wohin die Reise ging. Ob die anderen wollten oder nicht. Aber er hatte momentan kein Schiff und Kosta war auch kein Untergebener oder Diener von ihm.
"Du hast doch selbst gesagt, wir sollen nicht in alte Muster zurückfallen. Und dass ich alles für uns beide bestimme, ist ein altes Muster", gab er zu. "Vielleicht finden wir etwas neues, was für uns beide funktioniert."
Eneas wusste nicht, ob Kosta nur an Sex dachte woran sie beim Zusammen kommen arbeiten müssten, doch es gab sicherlich noch die ein oder andere Baustelle abseits des Bettes. Als Kosta ihn hatte verlassen wollen, hatte dies Eneas die Augen geöffnet. Er wollte seinen Freund nie wieder als selbstverständlich ansehen. Sie mussten ihr Zusammenleben ändern, auch wenn Eneas noch nicht genau wusste wie es in Zukunft aussehen konnte. Das war Neuland für sie beide und es war sowohl aufregend als auch furchteinflößend. Um keinen Preis wollte Eneas es verderben. Wenn es einer von ihnen beiden verderben würde, dann er. Er hatte ein Talent dafür. Zwar hatte er schließlich herausgefunden was Kosta ihm hatte sagen und zeigen wollen, doch bis es soweit gewesen war hatte er furchtbar viel falsch gemacht und seinen Freund immer wieder verletzt.
Er sorgte sich aber auch, dass Kosta in Beldon Mor erneut abdriften könnte. Eneas wollte ihn am liebsten nicht aus den Augen lassen und ihn vor allen schädlichen Verlockungen bewahren. Sein Freund beschwichtigte, dass sie seitdem bereits öfter in Beldon Mor gewesen wären.
"Ich weiß, aber das war bevor Dhemlan. Ich sorge mich nur um dich", sagte Eneas. Nach traumatischen Ereignissen war man besonders anfällig für alle Dinge, die etwas Betäubung und Erlösung anbieten konnten. Es schien Kosta wieder besser zu gehen, doch Eneas hatte nun mehrmals miterlebt wie schnell das auch wieder umschwingen konnte. "Kannst du mit mir reden, wenn dir jemand was anbieten sollte oder du das Gefühl hast, du bräuchtest etwas?" Er drückte Kostas Knie sanft. "Ich schätze, ich will immer noch auf dich aufpassen..."

Selbst wenn sein Freund beteuerte, es würde nicht passieren. Kosta wehrte ab, dass die Szene komplett anders wäre als das was Larden mit ihm gemacht hätte. Larden...
Allein bei dem Namen verzog Eneas das Gesicht. Kosta versuchte ihm klar zu machen, dass es zwei verschiedene Welten wären, doch so ganz beruhigte es Eneas nicht. Er wusste, dass auch Drogen in diesen Clubs im Umlauf waren und ebenso sicherlich Angebote für Orgien und härteren Sex an anderen Plätzen.
Natürlich gefiel Eneas nicht, wenn jemand dazu gezwungen wurde. Wem würde das gefallen? Mochte Kosta es wirklich so brutal? Aber was Larden mit ihm gemacht hatte, war abscheulich gewesen.
Kosta erklärte, dass er ihm nur freiwillige Dinge zeigen wollte. Es hätte nichts mit Larden zu tun.
"Eneas. Ich möchte dir zeigen, was ich mit Alvaro hatte", kam ein weiterer Name, den Eneas aus anderen Gründen nicht gerne hörte. Kosta hatte keine Ahnung was für eine schmerzvolle Zeit das für ihn gewesen war. Kostas erster Gefährte war der schlimmste gewesen. Einfach weil Eneas gesehen hatte wie glücklich seine heimliche Liebe bei jemand anderen war. Eneas war zum ersten Mal so richtig damit konfrontiert worden und es hatte heftig getan und er hatte es niemanden zeigen können. Außer vielleicht Florien..
Eneas hatte gedacht, er hätte genug davon gesehen was Kosta und Alvaro miteinander gehabt hatten. Er wollte das gar nicht so genau wissen.
"Ich werde nie so jemand sein wie Alvaro", sagte Eneas. Er würde kein Lack und Leder Geschäft aufmachen oder sich begeistert in diese ganze Szene stürzen und Orgien organisieren oder was immer Alvaro gemacht hatte. Er würde sicherlich auch nie so cool und verwegen sein...
"Willst du denn wieder so etwas haben wie das was du mit Alvaro hattest?", fragte er leise. Mussten sie ausgerechnet über den reden?
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Fr 14. Okt 2022, 16:01

Merkwürdigerweise wollte Eneas dann doch, dass Kosta weiter plante. Skeptisch blickte der jüngere Krieger ihn an. So recht konnte er Eneas nicht glauben. Selbst dann nicht, als er meinte, dass es zwar ungewohnt für ihn sei, doch er dächte, dass es trotzdem notwendig wäre. Eneas schien seinen ungläubigen Blick gesehen zu haben, denn er erklärte ihm, dass es doch Kosta gewesen sei, der ihn davor warnte, dass sie nicht wieder in alte Muster zurück fallen sollten. Dass er für sie beide bestimmte, sei ein altes Muster. Sie sollten eines finden, was für sie beide funktionierte. Dabei fand Kosta durchaus, dass das alte funktioniert hatte. Zumindest so lange, bis Eneas zu der Meinung gelangt war, dass er nicht mehr so über Kosta bestimmen durfte. Noch so ein schweres Thema, was Kosta Eneas beibringen musste. Doch das konnte bis später warten. Nach Beldon Mor. Vielleicht würde sich auch vieles schon in Beldon Mor erklären.

Allerdings machte gerade Beldon Mor Eneas zu schaffen, denn er sorgte sich um Kosta. Denn nun hätte er Dhemlan hinter sich. Er wollte, dass Kosta mit ihm sprach, wenn ihm jemand etwas anbieten sollte oder er das Gefühl hätte, er bräuchte etwas. Dabei drückte er ihm sachte das Knie. Diesmal konnte Kosta sich jedoch nicht so recht daran erfreuen. Er fragte sich, was Eneas tun wollte, wenn Kosta ihm sagte, dass er was bräuchte. Was auch immer sein Freund sich unter diesem Etwas gerade vorstellte. Ob Eneas es ihm geben wollte, was dem Krieger sicher nicht gefallen würde, oder ob er es ihm verweigerte und dann traurig und verletzt wurde, wenn Kosta sich unwohl fühlte. Hastig schüttelte er seinen Kopf. Nein, er wollte nicht jetzt mit Eneas über Dhemlan und seine eigene Abartigkeit sprechen. Er konnte nicht um ihre Beziehung kämpfen und sich gleichzeitig seinen Dämonen stellen. Er wollte sich lieber freuen, dass Eneas endlich erkannt hatte, was er für ihn empfand. Doch je länger Eneas Einwände gegen Beldon Mor vorbrachte, desto mehr bereute Kosta, dass er es überhaupt erwähnt hatte. Er hätte es später tun sollen. Oder besser gar nicht. Er hätte sich Eneas einfach nur hingeben sollen. Dann würde sich das Glücksgefühl nun nicht in einen schalen Nachgeschmack verwandeln.

Trotzdem erklärte er Eneas weiter, was er in Beldon Mor eigentlich vorgehabt hatte. Nun wo er schon einmal dummerweise damit angefangen hatte. Wie befürchtet gefiel Eneas die Erwähnung von Lardens Name gar nicht und dass Kosta kurz darauf auch noch Alvaro erwähnte, machte das alles nicht besser. Arroganterweise sah Eneas sich noch immer in der Rolle von Alvaro. Von demjenigen der dominierte. Dabei hatte Kosta ihn inzwischen diesbezüglich schon einige Male zurecht gestutzt. Er hatte ihn sogar gezwungen, sein Sklave zu sein und obwohl Eneas gemerkt haben musste, wie sehr es Kosta gefiel, auch mal Eneas zu dominieren, kam er noch immer nicht auf den Gedanken, dass es auch einmal anders herum sein konnte. Kosta nahm an, dass es daran lag, dass Eneas ihn eigentlich sehr gerne hemmungslos dominierte, über ihn bestimmte und ihn eifersüchtig überwachte. Nur gestand sein Freund sich immer noch nicht ein, dass dem so war. Kosta überlegte, was es wohl für einen Weg gab, diese steinharte Schale von gesellschaftlichen Moralvorstellungen bei Eneas zu durchbrechen.

"Eigentlich wollte ich es so belassen, wie wir es bisher immer gehabt hatten", stellte er etwas brüsk klar, nachdem Eneas ihn gefragt hatte, ob er wieder so etwas haben wollte, wie er mit Alvaro gehabt hätte. "Du warst derjenige, der plötzlich bestummen hat, dass mir das so nicht gefallen kann. Wenn ich mich also für etwas anderes entscheiden muss, dann ja, dann will ich wieder so etwas haben, wie das, was ich mit Alvaro hatte." Aufgebracht blickte er Eneas an. Er fühlte sich von ihm bedrängt. Immer musste Eneas Dhemlan zur Sprache bringen, anstatt dass er sich nur auf sie Beide konzentrierte. Kosta fand nicht, dass das half, ihn zu beschützen. Nicht solange er noch keinen Halt in seinem Leben hatte.
"Aber ich will es stärker, intensiver, hemmungsloser und ohne Sicherheitsnetz", erklärte er leidenschaftlich. Fest klammerte er sich mit seinen schlanken Fingern an seine Teetasse und einige Haarsträhnen fielen ihm wild ins Gesicht. "Und ich will auch nicht, dass du ein neuer Alvaro für mich bist. Ich will dich. Und in Beldon Mor sollst du erst recht kein Alvaro für mich sein. Wenn, dann kannst du Kosta sein und ich werde Alvaro für dich sein."
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 16:05

Sein Freund sagte nichts dazu, als Eneas seine Sorgen mitteilte Kosta könne in der Nachtszene Beldon Mors gewissen Verlockungen begegnen und schwach werden. Der andere Krieger schien eher verstimmt, dass Eneas sich überhaupt darüber sorgte. Dabei wollte er seinem Freund nichts unterstellen. Es war ihm selbst passiert, dass er rückfällig geworden war und so wusste er wie schnell es ging. Besonders in einer emotional belastbaren Situation und sie würden sich in einge davon begeben. Eneas wollte nur, dass Kosta zu ihm kam, wenn er Hilfe brauchte. Der Pirat hatte Sorge, da Beldon Mor oft ein Ort gewesen war wo sein Freund einfach darin verschwunden war ehe er irgendwann wieder aufgetaucht war.
Er fragte sich wie es nun werden würde, wenn sie sich gemeinsam durch diese Szene bewegten. Eneas wollte seinen Liebsten nicht alleine lassen. Auch nicht, weil er selbst auf keinen Fall alleine in diesen Clubs sein wollte. Er wusste nicht, ob er dort wirklich viele Erfahrungen sammeln wollte, doch um Kostas Willen würde er so offen wie möglich sein für Neues. Trotzdem sorgte Eneas sich, was passierte wenn sich zeigte, dass es ihm nicht gefiel. Er wollte Kosta nicht enttäuschen. Es war viel Druck und Erwartungen, die auf dieser Reise lagen. Hoffentlich wurde Eneas dem gerecht.
Besonders, als sein Freund dann erklärte er wolle ihm zeigen, was er mit Alvaro gehabt hatte. Bedeutete das, er wollte wieder eine ähnliche Beziehung wie mit Alvaro? Eneas wollte nicht die Rolle eines anderen übernehmen. Außerdem wäre er dafür reichlich schlecht geeignet.
"Eigentlich wollte ich es so belassen, wie wir es bisher immer gehabt hatten", schnappte Kosta bei der Frage. Eneas legte sein Brot beiseite. Das hatte Kosta schon öfter behauptet. Es sei alles in Ordnung gewesen und Eneas der schlimme, der ihn da rausgerissen hatte. Auch jetzt warf sein Freund ihm vor, dass Eneas für ihn entschieden hätte, dass ihm dies nicht gefallen könne.
"Es tut mir leid, wenn ich von mich auf dich geschlossen habe", antwortete Eneas vorsichtig. Nachdem Kosta so einen Aufwand betrieben hatte, um ihm seine Liebe zu zeigen konnte Eneas nicht mehr ganz glauben, dass der andere Krieger es wirklich hätte so belassen können wie es gewesen war. Kosta war bereit gewesen ihn zu verlassen, damit Eneas keine Probleme mit Leto bekam. Es musste unheimlich geschmerzt haben.
"Ich wollte mehr, das stimmt", gab er zu. Und er hatte von Kosta gleiches verlangt. Vielleicht war das unfair gewesen. Aber nun waren sie dabei zusammen zu kommen. War es dann nicht gut?
"Ich dachte, mittlerweile willst du auch mehr von mir. Von uns beiden.."

Kosta erklärte, dass wenn sie keine heimliche unausgesprochene Liebschaft hätten, dann wolle er wieder so etwas haben wie das was er mit Alvaro gehabt hatte. Eneas versuchte bei der Erwähnung des Namens nicht das Gesicht zu verzeihen. Er wollte kein Ersatz sein oder die Beziehung von zwei anderen leben.
Sein Freund fuhr aufgewühlt fort, dass er es stärker, intensiver, hemmungsloser und ohne Sicherheitsnetz wollte. Seine Finger schlangen sich um die Teetasse, leidenschaftlich blickte er Eneas aus gold blitzenden Augen an. Dieser wusste kaum wie er reagieren sollte, ob dieses Ausbruchs. Intensiver als die Beziehung mit Alvaro? Ohne Sicherheitsnetz? Was sollte das überhaupt heißen?
"Und ich will auch nicht, dass du ein neuer Alvaro für mich bist. Ich will dich", platzte Kosta hervor. Eneas beruhigte sich ein wenig. Das tat gut zu hören. Er wollte wirklich kein Ersatz sein. Eigentlich sollte er wissen, dass Kosta ihn wollte. Schließlich war er bei ihm und nicht bei Alvaro. Eneas wollte trotzdem, dass sie etwas eigenständiges hatte. Etwas was möglichst weit entfernt von Alvaro oder sonstwem war.
Da fügte Kosta hinzu, dass Eneas in Beldon Mor kein Alvaro sein sollte. Im Gegenteil. Er sollte Kosta sein und dieser würde Alvaro für ihn sein.
Eneas blickte ihn verwirrt an. "Moment.. was... können wir die Namen beiseite lassen? Ich dachte, als du von dir und Alvaro gesprochen hast, dass ich mich ähnlich wie er geben soll... mögen soll was er mag.. du meinst, du willst der dominante Part sein?" Nervös rückte er hin und her. "Wir können gerne... du kennst dich dort ja aus und ich nicht", stammelte er, "Und ich trage bereits die passenden Utensilien." Eneas strich an dem glänzenden Halsreif entlang. Er hatte kein Problem damit sich Kosta zu unterwerfen. Allein daran zu denken, machte ihn scharf. Oh.. oh, lieber nicht daran denken. Er wurde momentan viel zu schnell hart.. Rasch nahm der Krieger einen Schluck Tee.
"Und wann haben wir jemals ein Sicherheitsnetz genutzt?", fragte Eneas sachte lächelnd. "Wie soll ich mich jemals bei dir zurückhalten? Du willst es intensiver und stärker? Ich wüsste nicht wie ich dich anders lieben könnte." Er leckte sich über die benetzten Lippen.
"Bitte sag mir doch genauer, was du mit Alvaro gehabt hast und was dir daran gefallen hast", überwand Eneas sich. Er wollte wissen was Kosta sich vorstellte und sich nicht dagegen verschließen.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Fr 14. Okt 2022, 16:08

Es überraschte Kosta, dass Eneas so behutsam einlenkte und bestätigte, dass vorallem er mehr gewollt hatte. Dass er von sich auf ihn geschlossen hatte. Augenblicklich bedauerte Kosta, dass er so aus der Haut gefahren und Eneas angeschnauzt hatte. Das hatte er nicht wirklich. Seine Stimme war nur etwas schärfer geworden. Doch in Kostas Erinnerung kam er sich unheimlich brutal vor. Kosta nickte scheu. Ja, er wollte mehr von ihnen beiden. Für Eneas. Weil Eneas so glücklich und wunderschön ausgesehen hatte, als er endlich begriffen hatte, dass Kosta ihn mehr als alles andere auf der Welt liebte.

Eigentlich hatte Kosta angenommen, er würde Eneas mit seinen Vorwürfen verletzen. Und, dass er ihn wütend machen würde, wenn er ihm klar sagte, was er vorhatte und dass Eneas sich nicht immer auf seine voreilig getroffenen Annahmen verlassen sollte. Stattdessen blickte Eneas ihn nur verwirrt an und geriet nervös ins Stammeln. Prompt wurde Kosta auch nervös. Wobei er gar nicht so recht wusste warum. Vielleicht weil er spürte, dass sie gerade beide daran dachten, wie es wohl wäre, wenn Kosta Eneas dominierte.
"Ich habe doch gesagt, dass ich dich an der Leine führen will", erklärte er verlegen, warum er seine Worte anders gemeint hatte, als Eneas sie interpretiert hatte. "Dass du den Halsreif tragen sollst und ich dich an der Bar als mein besonderes Schmuckstück anketten will." Ganz genau so hatte er es nicht gesagt. Ah, aber so hatte er es sich vorgestellt, merkte er. Und nach einem langen, harten Arbeitseinsatz würde er sich von Eneas seine Belohnung holen.

Mit einem sanften Lächeln aus seinen wunderschönen, liebevollen Augen wickelte Eneas Kosta gleich wieder um den kleinen Finger, als er sanft fragte, wann sie je ein Sicherheitsnetz genutzt hätten. Er könne sich bei ihm ohnehin nie zurückhalten. Er wisse noch nicht einmal, wie er ihn anders lieben könne, als intensiver und stärker. Kosta wurde ganz heiss bei den innigen Worten. Gebannt betrachtete er, wie Eneas sich über die Lippen leckte und fühlte sich wie ein Raubtier kurz vor dem Sprung. Gleichzeitig mahnte er sich, nicht so erregt zu sein. Eneas würde ganz sicher ein Sicherheitswort von ihm haben wollen.

"Wir hatten..." Kosta überlegte hastig, was Alvaro und er gehabt hatten. Er war völlig aus dem Konzept geraten. "Wir hatten vertrauen", erkannte er schliesslich. "Mir gefiel, dass Alvaro mich erst kennen lernen wollte. Also erst einmal gefiel es mir überhaupt nicht", korrigierte er sich gleich darauf verwirrt. "Weil ich Angst hatte, ich würde ihm nicht genügen. Ausserdem hat er mir dadurch erst einmal den Sex verwehrt. Dabei hat er mich gleichzeitig doch so scharf gemacht. Also nicht absichtlich." Er wollte nicht, dass Eneas sich ein falsches Bild von Alvaro machte. Allerdings merkte er selber, dass er recht wirr von seiner damaligen Beziehung sprach. Besser er fing am Anfang an.
"Wobei zuerst schon. Da hat er mich absichtlich unheimlich scharf gemacht." Ah, nein, vielleicht nicht so weit zurück zum Anfang. "Und dann haben wir uns ganz heftig gestritten. Er war so wütend mit mir und ich..." Nein, das war auch der falsche Weg.
"Alvaro wollte mich kennen lernen", versuchte er es noch einmal. "Er wollte sich sicher sein, dass ich gefestigt genug für ihn sei und dass er mir nicht den Kopf verdrehte und mir dadurch weh tat. Das war seine grösste Sorge. Er wollte, dass es mir gut ging und dass ich stark war. Er wollte, dass ich Selbstvertrauen habe und mich nicht mehr schämte. Für mich oder für das was ich mochte. Er half mir, dazu zu stehen, was ich mochte und mich deswegen nicht minderwertig zu fühlen." Für eine Weile hatte es funktioniert.
"Und dann..." Kosta wurde rot. "Na ja, dann hat er mir gezeigt, was es alles so in seiner Welt des Lust und Leidenschaft zu entdecken gab. Er liess mich ausprobieren und geniessen und passte derweil gut auf mich auf. Passte auf, dass mich niemand ausnutzte." Kosta grinste frech. "Ausser ich hatte wieder einmal zu viel etrunken oder war total scharf auf ihn. Das hat er hemmungslos und lustvoll ausgenutzt." Aber auf eine gute Weise. Kosta hatte es genossen.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 16:11

Anscheinend war es nicht nur eine bloße Fantasie gewesen oder einen Spruch, um sie anzuheizen, dass Kosta ihn an einer Leine führen wollte. Eneas reichte erstmal der Halsreif. Er wollte sich nicht öffentlich herumführen lassen. Soweit war er längst nicht. "Ich finde, der Halsreif ist ein Anfang. Lass uns später übers Anketten und Leinen reden", versuchte er sich locker zu geben, wobei er eigentlich darüber ziemlich nervös war. Für ihn war es noch ungewohnt überhaupt öffentlich zu zeigen, dass er Männer mochte und bisher hatte er noch nichtmal viel Gelegenheit gehabt dies auszuprobieren. Vor den Dorfbewohnern hatte er so tun sollen als sei Kosta nur ein Freund. Eneas war bereits nervös daran zu denken, Kosta in der Öffentlichkeit zu küssen oder seine Hand zu halten. Und was sollte er bloß seiner Familie sagen? Da wollte er gewiss nicht an ein Anketten an eine Bar denken. Am liebsten hätte er das sofort abgelehnt, doch er wollte Kosta nicht enttäuschen, der plötzlich so viele überraschende Pläne mit Beldon Mor hatte. Der andere Krieger hatte sich anscheinend sehr viel überlegt.
Eneas versuchte herauszufinden, was Kosta an der Beziehung mit Alvaro gefallen hatte. Teile davon schien er auch für sie beide umsetzen zu wollen. Entweder er wollte eine heimliche, lockere Liebschaft oder etwas ähnliches wie das was er mit Alvaro gehabt hatte. Es klang nicht so, als gäbe es Spielraum für etwas dazwischen. Eneas wusste nicht genau was er dagegen sagen konnte ohne dass sein Freund noch weiter verstimmt wurde.
So wollte Eneas sich erst einmal anhören, was Kosta sich genau für sie beide vorstellte. Sein Freund erzählte, dass Alvaro und er Vertrauen gehabt hätten. Alvaro hätte ihn kennen lernen wollen, obwohl Kosta dies zunächst nicht gefallen hätte, weil er sich gesorgt hätte er würde Alvaro nicht genügen. Dann hätte Alvaro ihm den Sex verwehrt und das hätte Kosta scharf gemacht.
Eneas blickte in seine Teetasse, hielt sie fest umgeklammert. Er versuchte wirklich zu verstehen, doch vieles was Kosta da so rasch erzählte verstand Eneas nicht ganz. Außerdem wollte er nicht hören wie Alvaro Kosta scharf gemacht hatte. Eneas wollte nicht an diese Zeit zurückdenken. Es tat selbst jetzt noch weh. Alvaro hier, Alvaro da. Er kannte diese aufgeregten, verliebten Erzählungen Kostas von damals. Verkrampft lächelnd hatte er daneben gesessen, sich alles angehört und den beiden alles bestes gewünscht. Meist hatte ihn Florien aus diesen Unterhaltungen gerettet oder Eneas hatte einen anderen Grund vorgebracht wieso er nicht weiter Zeit für seinen besten Freund hatte. Danach hatte er sich schäbig und traurig zugleich gefühlt.
Selbst jetzt fühlte er sich in alte Muster zurückfallen. Zuhören, Lächeln, Nicken, alles gut finden.

Kosta redete immer noch davon wie Alvaro ihn entweder absichtlich oder unabsichtlich scharf machte. Dann erwähnte er einen Streit und dass Alvaro wütend mit ihm gewesen wäre. Kosta stockte wieder, setzte abermals an. Alvaro hätte ihn kennen lernen wollen, um herauszufinden dass Kosta gefestigt genug sei. Für was, fragte sich Eneas. Sein Freund erzählte, sein ehemaliger Gefährte hätte sich gesorgt, dass es Kosta gut ging und er Selbstvertrauen bekam.
"Ich hab gesehen, dass er dir gut getan hat", gab Eneas zu. Das hatte am meisten weh getan. Es zu denken, hatte weh getan. Alvaro war gut zu Kosta gewesen und Eneas hatte es ihm trotzdem missgönnt. Er war sich wie die niederste Kreatur auf Erden vorgekommen und hatte nicht verstanden wieso er seinem besten Freund sein Glück nicht gönnte.
Kosta fuhr fort, dass Alvaro ihm dabei geholfen hätte sich nicht mehr zu schämen für das auf was er stand. Dass er sich deswegen nicht minderwertig zu fühlen brauchte.
"Alvaro war sehr klug", stimmte Eneas zu.
Leider fuhr Kosta dann fort, dass Alvaro ihm die Welt der Lust und Leidenschaft gezeigt hätte. Während Alvaro auf ihn aufgepasst hätte, hätte Kosta alles ausprobieren und genießen dürfen.
"Ausser ich hatte wieder einmal zu viel getrunken oder war total scharf auf ihn. Das hat er hemmungslos und lustvoll ausgenutzt", bemerkte Kosta frech. Eneas verschluckte sich an seinem Tee. Hustend klopfte er sich gegen die Brust. Er hatte hören wollen was Kosta an der Beziehung gefallen hatte, doch das hatte er wirklich nicht hören wollen.
"K-keine Details", krächzte er. "Ich bin sowieso schon eifersüchtig genug auf ihn."
Er schüttelte den Kopf. "Ich möchte, dass wir uns gegenseitig vertrauen und aufeinander aufpassen", stimmte er zu. Das klang alles gut, wobei er weiterhin skeptisch war, ob er Kostas Rolle übernehmen konnte und genauso begeistert sein würde in diese Welt aus Lust und Leidenschaft einzutauchen. Er war nicht Kosta. Aber er musste ihn besser kennenlernen.
"Und uns kennenlernen. Oder vielmehr ich dich", fügte Eneas deshalb hinzu. Das hatte Kosta ihm ja öfter vorgeworfen. Eneas wollte sich bemühen sich zu bessern. Er selbst war wohl inzwischen ein offenes Buch für seinen Freund.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Fr 14. Okt 2022, 16:18

Kosta wagte nicht, Eneas zuzustimmen. Wusste er doch, dass sein Freund nicht gerne an Kostas ehemalige Partner und Gefährten dachte und schon gar nicht von ihnen hören wollte. Erst recht nicht, wenn es darum ging, dass Kosta begeistert von ihnen war. Bestimmt wollte er auch nicht hören, dass er recht hatte. Dass Alvaro ihm wirklich sehr gut getan hatte und ihm während einer sehr einsamen Zeit Halt, Trost und Freundschaft geboten hatte. Oder dass Alvaro tatsächlich sehr klug war, wie Eneas selber erkannt hatte.

Prompt verschluckte Eneas sich auch an seinem Tee, als Kosta so halb einen Scherz machte. Besorgt streichelte Kosta über den Rücken, während Eneas hustete und sich gegen die Brust klopfte. Krächzend bat er darum, dass Kosta ihm keine weiteren Details sagen sollte. Er wäre sowieso schon eifersüchtig genug auf Alvaro. Traurig nahm Kosta Eneas liebevoll in den Arm.
"Das brauchst du nicht zu sein", versicherte er ihm sanft. Schliesslich war Kosta hier bei ihm und nicht bei Alvaro. "Du könntest das jederzeit auch haben, Eneas. Du... du musst nur loslassen, was dich so merkwürdig gefangen hält." Eneas stimmte zu, dass er auch wollte, dass sie sich gegenseitig vertrauten und aufeinander aufpassten. Dass sie sich kennen lernten, beziehungsweise dass er Kosta kennen lernte.
"Du musst nur loslassen", beteuerte Kosta ihm liebevoll, während er ihn im Arm hielt und seinen Kopf sanft an den von Eneas lehnte. "Dann bin ich sofort dein. Und bis es soweit ist, werde ich auf dich warten." Sie mussten nicht diese Nacht nach Beldon Mor reisen. Auch nicht die nächsten Tage. Aber Kosta war nun bereit weiter zu gehen, nachdem er Eneas so lange gebremst hatte.
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Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Fr 14. Okt 2022, 16:24

Kosta nahm ihn in den Arm und beteuerte, Eneas bräuchte nicht eifersüchtig zu sein. Nicht mehr, dachte Eneas. Endlich nicht mehr. Zumindest solange bis Kosta dann doch wieder mit anderen schlafen wollte und Eneas nicht mehr genügte. Er versuchte nicht daran zu denken. Kosta liebte ihn und wollte mit ihm zusammen sein. Eben nur auf eine seltsame Weise, die sie noch gemeinsam miteinander herausfinden mussten. Hoffentlich klappte es.
Sein Liebster sagte ihm, dass Eneas es jederzeit auch haben könnte sofern er nur losließe, was ihn so merkwürdig gefangen halte. Eneas presste die Lippen aufeinander, wusste aber nicht was er darauf sagen sollte. Was meinte Kosta damit, dass er loslassen müsse? Von was? Sollte Eneas etwa erzählen wie er früher schon empfunden hatte und womit er zu kämpfen gehabt hatte oder meinte Kosta, dass er sich auch so wie Alvaro geben könne? Oder dass Eneas sich wie Kosta verhalten sollte, als der in der Beziehung mit Alvaro gewesen war? Eneas kam da langsam nicht mehr mit. Vielleicht sollte er auch von der Vorstellung loslassen, dass sie beide eine "normale" Beziehung haben würden.
Kosta lehnte sich an ihn und lockte, dass Eneas einfach loslassen müsse und dann wäre Kosta sofort sein. "Und bis es soweit ist, werde ich auf dich warten."
"Ich glaube, ich verstehe das noch nicht alles", erwiderte Eneas. "Wenn wir es einfach langsam angehen können..."

Es war ihm eigentlich zu viel sofort nach Beldon Mor zu rauschen und sich in diese Szene zu stürzen, doch wenn es nötig war damit sie an sich arbeiteten, wollte Eneas sich darauf einlassen. Kosta schien sich jedenfalls darauf zu freuen und die nächsten Tage erzählte er viel davon, machte weitere Pläne. Er strahlte dabei aufgeregt und das steckte auch Eneas etwas an. Versonnen dachte er immer wieder an ihr langes Gespräch. Sie hatten beide bis fast zum Sonnenaufgang geredet und waren danach dicht aneinander gekuschelt eingeschlafen. Für den Moment reichte es Eneas vollkommen nachts gemeinsam einzuschlafen, den warmen Körper des anderen unter der Decke zu spüren.
Eneas war froh über die letzten ruhigen Tage. Wobei sie durch all das Aufräumen und Besuche nicht ganz so ruhig wurden. Kosta schien bestrebt, dass sie das komplette Haus nochmal ordentlich reinigten. Eneas kam so vor, als wären sie gerade mal damit fertig geworden es das erste Mal aufzuräumen und instand zu setzen. Aber was sein eifriger Freund sich in den Kopf gesetzt hatte, wurde auch umgesetzt.
Wie vermutet, wollte das Dorf natürlich eine kleine Abschiedsfeier für sie organisieren. Das ganze fand in der Taverne statt und wurde ein lustiger, feucht fröhlicher Abend. Eneas überlegte, ob er nicht spontan Kosta schnappen und mit ihm tanzen sollte, doch dann wagte er es doch nicht. Beim letzten Mal hatte Kosta nicht tanzen wollen. Zudem wusste Eneas nicht, ob Kosta vor dem Dorf nicht weiterhin aufrecht halten wollte, dass sie nicht zusammen waren.
Je näher die Abreise rückte, desto nervöser wurde Eneas. Was würde ihn in Beldon Mor erwarten? Kosta wollte keinen Sex, aber stattdessen sollten sie ganz vielen Vor- und Nachspielen zusehen? Was erhoffte sich sein Freund davon? Eneas hoffte, ihm würden die speziellen Clubs gefallen, wo er vermutlich noch öfter mit Kosta dorthin gehen würde. Ansonsten würde sein Freund vielleich alleine gehen und das wollte Eneas auch nicht.
Nachdem das ganze Gepäck gebündelt und verstaut war, verschlossen sie das Haus gut. Kosta hatte noch die beiden Ringe gefunden, die er so stürmisch beiseite geworfen hatte. Jetzt ließ er sie in seinem Juwelengepäck verschwinden, damit niemand aus Versehen daran geriet. Eneas hatte dafür den Knopf gefunden, den Kosta ihm geschickt wieder annähte. Er flickte auch das kaputte Unterhemd sowie einige andere Dinge, die Eneas nach und nach aus dem Juwelengepäck kramte. Fein säuberlich gefalten kamen die Sachen wieder hinein und dann war auch Platz für all das andere.
Eneas verschloss die Haustüre, klopfte nochmal sinnierend an das Holz des Türrahmens. Sie hatten hier eine sehr turbulente Zeit verbracht, doch am Ende würde er sie sicherlich in guter Erinnerung behalten...
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