Re: Heiße Tage in Draega
von Ayden » Mo 24. Apr 2023, 20:37
Er brummte irgendwas unwillig, als ihn Tania an der Schulter rüttelte. Die einzige Reaktion, die sie damit erreichte, war, dass er sich auf die andere Seite drehte. Erst beim zweiten Mal bekam er ihr Worte mit und murmelte mehr in die Kissen als zu ihr.
"Dann schau, warum es heult...."
Eine Sekunde später sickerte die Erkenntnis doch in Aydens Geist und er fuhr auf, strich sich durchs noch strupplige helle Haar. Ein wenig ungläubig sah er Tania an, die so aussah, als wäre sie kurz darauf, in heillose Panik zu verfallen. "Im Ernst jetzt?", vergewisserte er sich. Aber er hörte nun auch überdeutlich das Geschrei. Einen Tonfall, den er doch irgendwoher kannte.
Ayden erhob sich aus dem Bett, zog sich dunkle Pants an und ging barfuß nach vorne. Tatsächlich, da stand der Weidenkorb und darin lag ein Baby und heulte jämmerlich.
Ayden ging dicht davor, ließ sich dann in die Hocke sinken und schaute in den Korb hinein.
"Mann, ich wünschte, ich hätte das nur geträumt", sagte er. Und er kannte das Baby sogar noch, es war Jaleel, doch was machte die hier? Warum kümmerte sich niemand darum? Warum dachte jeder Depp, er könnte seine Probleme einfach auf ihn abwälzen? Ayden seufzte und hob dann das kleine Mädchen aus dem Korb, erhob sich ebenfalls. Als er Tanias Blick auffing, knurrte er sie an.
"Wenn du irgendwem was davon erzählst, bring ich dich um", drohte er ihr, meinte es aber nicht wirklich ernst, was auch seinem Tonfall anzumerken war. Er wiegte das Baby leicht in seinen Armen, tätschelte vorsichtig den Rücken der Kleinen, um sie zu beruhigen, und ging dabei auf und ab.
"Siehst du, sie wird wieder ruhiger." Ayden seufzte wieder und sah aus dem Fenster, das Baby dabei wiegend. "Ich wollte ein leckeres Frühstück, kein Kind. Tania, hälst du sie mal kurz?" Er mußte sich anziehen und dann schleunigst nachschauen, warum und wer das Kind vor seiner Türe abgeladen hatte. Ayden bemerkte, die wieder aufkommende Panik, als er mit Jaleel zu Tania getreten war. Er rollte mit den Augen.
"Meine Güte, es ist nur ein Kind, kein Monster, Tania. Nimm es kurz und ich seh zu, dass wir es rasch wieder loswerden. Schau, sie schreit auch gar nicht mehr." Er stüpte Jaleel leicht gegen ihre kleine Nase und das Kind lachte vergnügt und streckte seine kleinen Ärmchen nach ihm aus.