Tavernenbekanntschaften
von Siandra » Do 9. Mär 2023, 10:55
Siandra war immer noch erstaunt darüber, dass ihre Flucht so reibungslos geklappt. Nach einigen Tagen waren sie schliesslich in einer grossen Stadt in Askavi gelandet. Bald hatte sie sich an die vielen Menschen gewöhnt und auch daran, dass die meisten hier fliegen konnten. Das würde sie ja schon einmal auch gerne machen. Das musste herrlich sein und ein grosses Gefühl der Freiheit vermitteln.
Tania hatte für sie beide schnell ein Gasthaus gefunden und ein sauberes Zimmer gemietet. Sie wollten sich nun von ihrer Flucht ein wenig erholen und sich überlegen, wie es weiter gehen sollte. Geld hatten sie ja noch von Loki und Variyar, doch sie wollten ihr eigenes verdienen, um sich auch etwas zur Seite legen zu können. Also mussten sie auch noch Arbeit finden. Was für Siandra durch einen glücklichen Zufall kein Problem war. Die Tänzerin, die heute Abend mit einer Musikgruppe Auftreten sollte, hatte sich den Knöchel verstaucht und war deshalb nicht in der Lage dazu. Nach einer Probe mit Siandra, war schnell klar, dass die Hexe besser tanzen konnte, als die gebuchte Tänzerin. Nur mit den Kleidungsstücken, die der Tavernenbesitzer ihr in die Hand drückte, war sie nicht so ganz einverstanden. Es handelte sich um eine weiten Rock aus dünnem, dunkelroten Stoff, der an der linken Seite einen Schlitz hatte, der weit über die Mitte ihres Oberschenkels reichte. Man würde also viel von ihren Beinen sehen und auch das Oberteil war äusserst knapp bemessen. Doch, da sie gerne tanzte und die Gage nicht schlecht war, liess sie sich schliesslich doch noch überzeugen.
Am Abend war Siandra dann schon etwas nervös, als sie auf die kleine Bühne im recht vollen Schankraum treten sollte. Zum Glück, stand Tania an der Theke und passte auf sie auf. Sobald die Musiker, aber ein feuriges Lied zu spielen begannen, waren ihre Ängste wie weggeblasen und begann zu tanzen. Sie wiegte und drehte ihren schlanken Körper geschmeidig zum Rhythmus. Ihre anmutigen Bewegungen verrieten, dass sie schon seit klein auf, das Tanzen gelernt hatte. Bald vergass sie die Zuschauer um sie herum. Sah die lüsternen Blicke der Männer, die sie anstarrten nicht mehr, hörte auch nicht mehr ihre anzüglichen Worte, die sie ihr zuriefen. Sondern verlor sich im schönen Klang der Musik.