Kaereille Dies ist ein privates Rollenspielforum

[Kayne]

Er bemerkte mit einem professionellen Blick, dass ihr BH hübsch aussah und ihr passte. Ob sie ihn selbst ausgesucht hatte? Kayne schob den Gedanken wieder beiseite. Er wollte die Frau nicht länger als nötig da stehen und sich unbehaglich fühlen lassen. Irgendwas sagte ihm, dass sie das Maß nehmen nicht so ... genießen würde wie ihre Freundin oder war es ihm nur so vorgekommen, dass ihr Atem rascher gegangen war?
"Ich hoffe, ich finde sofort das richtige Tuch für eure Gewänder", unterhielt er sich nebenbei mit der Glacierin, "Manchmal müssen wir noch Stoffe woanders einkaufen."

Dann begann er bei der Dunkelhaarigen Maß zu nehmen und ging dabei äußerst behutsam vor, berührte sie so wenig wie möglich. Er fand es zudem seltsam, dass sie dabei die Augen geschlossen hielt. Würde das nicht noch schlimmer sein, wo sie sich auf all ihre anderen Sinne wie den Tastsinn konzentrieren würde? Nun, es war ja ihr Problem. Kayne versuchte, es so rasch wie möglich zu machen ohne dabei aber ungenau zu werden. Als er aber die Maße für ihre Brust nehmen wollte, blieb er zögernd vor ihr stehen.
"Entschuldigung, irgendwann solltet ihr wieder ausatmen... ihr seid zu angespannt... sonst habe ich hinterher die falschen Werte", sagte er ihr leise. "Und.. dürfte ich vielleicht noch eure Namen erfahren? Für die Rechnungen... ich bin übrigens Kayne Lares."

[Siandra]

Es dauerte nicht lange und er stand neben ihr, nahm ihr die Masse ab. Siandra bemerkte sofort, dass das mit den Augen schliessen keine gute Idee gewesen war. So bemerkte sie seinen Blick zwar nicht, doch seine Nähe wurde ihr dafür um so mehr bewusst. Sein Atem war auf einmal überdeutlich zu hören. Er blieb ruhig und gleichmässig, kein erregtes schneller werden. Auch seine kruzen fachmännischen Berührungen verspürte sich unglaublich intensiv. Gänsehaut bildete sich bei ihr. Doch eigenartigerweise verspürte sie nicht den Impuls zu fliehen. Sie wollte auf keinen Fall mehr Berührungen, doch es war nicht so schlimm, wie sie befürchtet hatte. Besonders, da er mit Tania weiter über die Kleider, Stoff und Schmuck redete.

Da meinte er schon beinahe schüchtern, sie solle wieder einmal ausatmen. Inzwischen war sie etwas entspannter und es gelang ihr sogar. Langsam öffnete sie ihre Augen, fand die seinen und sagte melodiös: "Ich bin Siandra Tharish und ich mag Silber als Schmuck auch lieber, Prinz Kayne Lares."

[Tania]

Tania wandte sich ab um ihr Grinsen zu verkneifen als Kayne meinte Siandra sollte jetzt mal langsam ausatmen. Siandra schien das aber zu überleben, denn als Tania sich wieder umwandte konnte sie sehen, dass die Hexe nun die Augen geöffnet hatte und noch nicht geflüchtet war, scheinbar hatte sie vergessen was er jetzt für Maße nehmen wollte.
Sie schenkte ihr also ein aufmunterndes Lächeln und wandte das Wort wieder an Kayne.

"Ich bin Tania Narray", meinte sie dann freundlich und trat nun zu einem Tischchen auf dem einige Zeichnungen von Kleidern lagen. "Sind die von euch oder von eurem Meister? Sie sind wirklich gut." Sie hatte zwar keine Ahnung ob sie auch in Fachkreisen als gut angesehen wurden, doch ihr gefiel was sie sah.

[Kayne]

Nun war es an ihm plötzlich angespannt zu sein, als sie unerwartet die Augen öffnete und ihn direkt ansah. Damit hatte er nicht gerechnet und er schaffte es nicht gleich sofort den Blick von ihr zu lösen.
"Dann werde ich euch ein Kleid schneidern zu dem ihr Silber tragen könnt, Lady Tharish", erwiderte er und schlang das Maßband um ihre Brust. Erst nach einer Weile registrierte er, dass die Glacierin ihn etwas gefragt hatte, immer noch blickte er Siandra an und vergaß, dass er die Ziffer auf dem Band ablesen mußte. Kayne riss sich zusammen, blickte auf die Nummer und löste das Maßband wieder.

"Ja... die Zeichnungen sind von mir", gab er zu, als er zu Tania blickte und erkannte, was sie da ansah. Rasch wandte er sich von Lady Tharish ab und notierte sich ihre Werte auf seinem Notizblock.
"Ihr könnt euch wieder anziehen, ich bin fertig", sagte er danach. Kayne trat zu Tania, am liebsten hätte er die Zeichnungen verdeckt. Er prahlte nicht gerne mit seinem Können und schob gerne seinen Meister vor. Der alte Mann freute sich über das Lob, Kayne war es dagegen meist egal. Er wußte selbst, ob ihm etwas gut gelangen war oder nicht, da brauchte er nicht die gesäuselten Komplimente irgendwelcher Frauen. "Sie sind nichts besonderes, nur ein paar Skizzen..."

[Siandra]

Er starrte sie doch an, doch irgendwie, war es anders. Ausserdem, war er auf einmal auch nervös? Wieso denn? Bei Tania, war er es doch auch nicht gewesen. Sie blickte zu ihrer Freundin, die ihr aufmunternd zulächelte. Dankbar lächelte sie zurück. Da war es auch schon vorbei und sie flüchtete in ihren gemütlichen Pullover. Das Kayne bei ihr länger gebraucht hatte, als bei Tania, fiel ihr nicht auf.

Neugierig sah sie zu dem Notizblock bei Tania hinüber, konnte allerdings noch nichts erkennen.
"Darf ich sie auch mal sehen?", fragte sie interessiert. "Das mit dem Silber wäre wirklich schön", fügte sie lächelnd hinzu. Nun, da das abmessen vorbei war, fühlte sie sich schon wieder viel sicherer. "Könnte das Kleid vielleicht auch aus schön leichtem Stoff sein, der so wundervoll schwingt, wenn man sich dreht?" Um es zu demonstrieren, drehte sie sich anmutig um sich selbst.
"Wisst Ihr Prinz, ich tanze sehr gerne und mag es, wenn der Stoff mit mir mitwirbelt." Fragend sah sie Tania an. "Oder ist dies nicht gut für unsere Jagd?"

[Tania]

So wie er sagt, dass es sich dabei nur um ein paar Skizzen handeln würde, zeigte Tania zum einen, dass er da hinein viel Arbeit gelegt hatte, es zum anderen aber nicht mochte gelobt zu werden. Gut wie auch immer, und trotzdem waren die Zeichnungen sehr gut.

"Worin auch immer du dich wohlfühlst und was kein alter zerschlissener Pullover ist ist das richtige." Sie grinste ihre Freundin an und legte dann das Blatt zurück auf den Tisch, das sie gerade in die Hand genommen hatte.

[Kayne]

"Ich werde es versuchen", sagte Kayne nur, als Siandra ihm sagte wie genau das Kleid fallen müsse, wenn sie sich drehte. Im Geiste jedoch sah er es bereits vor sich. Er würde ein Kleid schneidern, das wie der Wind selbst mit ihr schwang und wenn ihm das nicht gelang, war er kein guter Schneider und sollte lieber etwas anderes machen als je nochmal den Körper einer Frau in Tuch zu hüllen.
Er ließ es zu, dass sich die beiden die Zeichnungen ansahen. Für ihre Kleider würde er auch Skizzen machen müssen.

"Wenn ihr heute Nachmittag wiederkommt, kann ich euch schon eine Auswahl an Stoffen bieten, die in Frage kommen." Kayne hoffte, dass der Händler einige passende Rot- und Grüntöne dabei hätte oder wenigstens jemanden kannte, der das hatte, was er suchte. Und den Rest des Vormittages würde er mit der Planung anfangen.. das Kleid der letzten Adeligen hatte er ohnehin fertig. Er mußte ihr nur noch Bescheid geben, damit sie es anprobieren konnte, ob es ihr auch gefiel.
"Ich hoffe, die Kleider sind eurer... Männerjagd auch angemessen." Kayne unterdrückte ein Seufzen. Jetzt kam der schwierige Teil, den er eigentlich lieber wirklich seinem Meister überließ. "Was die Bezahlung betrifft... ihr braucht erst zu bezahlen, wenn es wirklich fertig ist und ihr es auch haben wollt. Allerdings müßte ich wissen wie... wichtig euch die Kleider sind, wieviel ihr dafür ausgeben wollt." Besondere Stoffe waren teuer und konnten schonmal preislich ebenso hoch sein wie die Anschaffung eines edlen Rennpferdes, wenn nicht sogar mehr. Die Spannbreite von Kleiderpreisen war sehr groß.

[Siandra]

Sie strahlte ihn an, als er ihr sagte, dass er es versuchen würde und noch mehr strahlte sie, als sie die Skizzen sah. Ihr Kleid würde bestimmt wundervoll werden. Tania hatte wirklich eine gute Idee gehabt, hier her zu kommen. Das musste sie ihr nacher unbedingt sagen.

"Also mir gefallen die Zeichnungen auch wirklich gut", meinte sie schliesslich bestimmt. Irgendwie konnte sie es nicht so ganz verstehen, weshalb er die als nur ein paar Skizzen bezeichnete. Dann meinte sie leicht empört zu Tania: "Also meine Kleider sind eigentlich selten zerschlissen. Das passiert nur wenn..."wir uns wieder einmal auf der Flucht durch ein Dickicht schlagen oder sonst irgend welche Kämpfe zu bestehen haben. Sie hielt sich gerade noch zurück, aber Tania würde auch so wissen, was sie meinte. Oder dann, wenn ein Mann wieder einmal mehr haben wollte, als ihm zustand.

Als er das Geld erwähnte, sagte sie nichts, dass sie inzwischen schon eine ganze Menge angesammelt hatten. Das liess sie lieber Tania regeln. Und auch das, ob die Kleider zum Schluss auch angemessen waren für ihre Männerjagd.

[Tania]

Siandra hielt sich zum Glück gerade noch zurück, der Schneider brauchte ja nun nicht wirklich zu wissen warum ihre Kleider manchmal zerschlissen waren, oder besser zerfetzt wurden.

"Geld dürfte eigentlich kein Problem sein und wenn ihr eine Anzahlung haben wollt, könnt ihr gern einen Preis sagen, ihr werdet ja auch sicher Ausgaben haben und ich weiß ja nicht wie gut der Laden läuft", meinte sie mit einem Lächeln, dann setzte sie noch hinzu: "Ob sie angemessen sind wird sich wohl erst entscheiden wenn sie fertig sind." Geld war wirklich ihr kleinstes Problem, das Geld, dass sie noch von Variyar und Loki hatten und dann was ihnen die beiden Halsketten eingebracht hatten, das dürfte mehrfach für richtig teure Kleider reichen und wenn nicht, sie wussten wie man an Geld kam.

[Kayne]

Kayne lächelte leicht, als Lady Tharish ihn lobte, doch sie sah es ohnehin nicht, da sie immer noch auf jene Zeichungen starrte. "Danke", sagte er nur wortkarg.
"Wenn die Kleider später jemals beschädigt werden sollten, könnt ihr gerne zu uns kommen. Wir bessern sie aus so dass sie wieder wie neu sind." Falls die Frauen die Kleider überhaupt mehrmals tragen würden, viele waren ja so dekadent und wollten ein Gewand nur für einen einzigen Anlass. Natürlich gab es auch solche Kleider, geschaffen für einen Augenblick. Kleider, die im Sonnenlicht wieder schwanden und nur für die Nacht gedacht waren. Kayne kannte die alten Schneiderkünste, es war nicht nur pures Handwerk. Ein paar wenige gab es noch, die mithilfe der Kunst webten, die ihre Seele in ihre Kunstwerke legten, sie einmalig machten.

Die Glacierin antwortete dann, dass Geld kein Problem darstellen würde und fragte ihn kurz darauf, ob er eine Anzahlung benötige.
"Ja, zwei Silberstücke." Das war lächerlich wenig, aber es war auch nur da, um so eine Art Vertrag aufzustellen und Kayne an seine Pflichten gegenüber den Kundinnen zu erinnern.
"Ich hoffe, mein Meister und ich können zwei Kleider anfertigen, die euren Ansprüchen gerecht werden." Er hob den Kopf und sah die beiden Frauen an, zurückhaltend und doch auf eine Art und Weise wie es sonst nur ein anderer Mann auf der Welt tat. "Außerdem mag ich Herausforderungen."

[Siandra]

Nein, dieses Kleid würde sie ganz bestimmt nicht kaputt gehen lassen. Diesmal nicht. Zwar hatte sie noch nicht einmal eine Skizze oder den Stoff dafür gesehen, doch irgendwie war sie sich vollkommen sicher, dass es ein ganz besonders sein würde.

Doch dann runzelte sie die Stirn. Zwei Silberstücke? Das war noch keine Anzahlung, das wusste sogar sie. Warum verlangte er nur so wenig? Na, Tania würde das schon erledigen. Erwartungsvoll sah sie ihre Freundin an, dass sie etwas dazu sagte.

Aber vorher lächelte sie den Schneider noch zuversichtlich an und meinte voller Überzeugung: "Ich glaube schon, das Ihr das schaffen werdet, Prinz Lares." Hatte sie jetzt in plural oder in der Höflichkeitsform gesprochen? Sie wusste es selber nicht so genau.

[Tania]

Tania war sich nicht sicher ob es nötig sein könnte die Kleider ausbessern lassen zu müssen, irgendwie glaubte sie würden diese Arbeit besser behandeln, schließlich würde es sich dabei um ein Unikat handeln. Oder besser zwei Unikate.
Dann erwähnte er, dass er nur zwei Silberstücke wollte, was lächerlich war und Tania sah ihn wieder an als er dann weiter sprach. Kurz darauf hob auch Kayne den Blick und Tania wäre beinahe einen Schritt zurück getreten, dieser Blick! Unverwechselbar und sie hatte ihn vor allem in den letzten zwei Tagen häufig gesehen und jetzt hatte ein wildfremder genau diesen Blick drauf, der ihre heiße Schauer über den Rücken gejagt hatte. "Mutter der Dunkelheit" entfuhr es ihr, doch dann schüttelte sie den Kopf, starrte wieder auf das Papier, sie musste Siandra unbedingt davon erzählen.

"Jaja zwei Silberstücke klingt gut", meinte sie dann abwesend und versuchte ihre Gedanken wieder zu ordnen, wer war dieser Kayne wirklich und in welchem Verhältnis stand er zu Ayden? Im Namen der Hölle, sie konnte ihn das ja nicht einfach fragen, nachher war das nur purer Zufall.

[Kayne]

Kayne wußte nicht, was genau er mit dem Ausspruch der Glacierin anfangen sollte, so beschloß er einfach ihn zu ignorieren. Vor allem weil ihn Siandra in dem Moment anlächelte und er furchtbar zögerlich zurücklächelte und den Blick wieder senkte. Er wünschte sich, sein Meister wäre wach gewesen und hätte sich stattdessen um das Kundengespräch gekümmert. Kayne nahm gern die Maße und fertigte das Kleid an, aber eigentlich war ihm so wenig Kontakt zu den Käuferinnen wie möglich lieber. Vielleicht war er deswegen noch nicht bereit für einen eigenen Laden.

Als er dann die zwei Silberstücke erhielt, nahm er sie ohne ein Wort entgegen, öffnete eine leere Schublade und legte sie dort hinein ohne sie noch einmal anzusehen.
"Dann bis heute Nachmittag", sagte er und blickte die zwei Frauen an. Kayne wußte nicht, was er noch hätte mit ihnen reden sollen. Von oben hörte er dann auch schwere Schritte und das Holz knarren, offenbar war der Schneider doch mal aufgestanden.

[Siandra]

Sein zögerliches Lächeln war unglaublich süss. Doch dann ruckte ihr Kopf zu Tania herum. Was war mit ihr los? Und, zwei Silberstücke klangen gut? Es hatte etwas mit Kayne zu tun, ganz bestimmt. Zornig funkelte sie ihn an. Was hatte er nur ihrer Freundin getan? Er war eben doch einfach nur ein Mann. Sicher hatte er ihr etwas gemeines gesandt, dass sie nicht mitbekommen hatte können. Die Männer waren sowieso meistens mehr an ihr interessiert.

"Bis heute Nachmittag", meinte sie kalt, funkelte ihn noch einmal wütend an und drehte sich dann zu Tania um. Entschlossen packte sie ihre Freundin an der Hand und zog sie aus dem Laden hinaus.
"Was ist los Tania?", fragte sie sie dort besorgt. "Was hat er dir getan?"

[Tania]

Das sie an der Hand gepackt wurde holte sie wieder aus ihrem Grübeln heraus, sie sah Kayne noch einmal an und nickte dann.
"Ja bis später dann", meinte sie nur und folgte Siandra hinaus.

"Was er mir getan hat?", fragte sie dann verwirrt und betrachtete ihre Freundin, warum war sie denn so wütend? Achso.. ja...
"Das ist eine lange Gesichte..." Sie hakte sich bei Siandra unter. "Ich erzähl es dir auf dem Weg zu einem Café."

[Kayne]

Er hatte bisher nur einmal erlebt, dass jemand so grundlos wütend auf ihn gewesen war. Dabei war er durch eine kleine Stadt in Shalador spaziert und eine fremde Frau war ihm entgegen gekommen. Sie war schon beinahe an ihm vorbei gewesen, als sie ihm plötzlich den Weg versperrt und ihn voller Zorn angebrüllt hatte. Er wäre das mieseste Schwein, was es überhaupt je in der Weltgeschichte gegeben hätte und sie hoffe, er verrotte in der Hölle. Dann hatte sie Kayne eine mehr als nur saftige Ohrfeige verpasst. Erst als er sie vollkommen verdutzt angesehen hatte, hatte sich ihre wütende Miene verändert und sie hatte hunderte von Entschuldigungen gestammelt, da läge eine dumme Verwechslung vor.

Kayne hatte es hingenommen und war weiter gegangen, immerhin war ihm klar gewesen, dass er nicht gemeint gewesen sein konnte. Doch hier lag die Sache nun anders. Zuvor hatten ihn die beiden Frauen freundlich behandelt und nun war die eine auf einmal entsetzt und die andere wütend. Hatte er irgendetwas falsches gesagt? Sie verließen überhastet den Laden und er konnte nicht anders als ihnen durch die milchige Scheibe des Fensters hinterher zu blicken. Sollte noch irgendjemand die Frauen verstehen, er tats eindeutig nicht.
"Was gibts denn da unten so interessantes?" Hendrik kam die Treppe hinunter gestapft.
"Nur zwei neue Kundinnen... nichts weiter", erklärte Kayne und wandte sich von der Scheibe ab. Er setzte sich an einen leeren Tisch am Fenster wo er besseres Licht hatte und begann erste Entwürfe zu zeichnen.

[Tania]

Tania atmete noch einmal tief durch und schaute dann Siandra von der Seite her an.

"Ich hab dir ja noch nicht erzählt was ich in Hayll eigentlich gemacht habe" fing sie an zu erzählen. "Also eigentlich wollte ich da ja nur etwas bei einem Goldschmied besorgen, doch ich habe mich verlaufen." Sie grinste entschuldigend und schüttelte den Kopf. "Naja auf jeden Fall hab ich dann nach den Weg gefragt, einen ziemlich gut aussehenden Glacianer, er ist wirklich scharf", meinte sie mit Nachdruck und erzählte dann weiter.
"Na und dann hat er mich zu einem Goldschmied gebracht und dann sind wir essen gegangen, er hat mir erzählt, dass die Stadt ja so toll sei, ich war davon nicht ganz so überzeugt, also bot er mir an mir die Stadt zu zeigen."

Sie unterbrach sich als sie ein kleines Cafe erreichten. "Lass uns was trinken, dann erzähl ich weiter."

[Siandra]

Bereitwillig folgte Siandra Tania zu einem Café und hörte ihr aufmerksam zu. Doch was hatte ein Glacier mit dem Schneiderlehrling zu tun? Der wirkte zwar auch wie ein Glacier, aber auch wie ein Dhemlaner.

In dem Café liess sie sich neben Tania in einem lauschigen, schattigen Plätzchen im Garten nieder und bestellte für sich eine Limonade. "Lass mich raten", meinte sie frech, aber liebevoll. "Er hat dir mehr als die Stadt gezeigt. War es denn nicht gut?"

[Tania]

Sie bestellte sich ein Wasser und grinste dann Siandra breit an.

"Nein, nein, er hat mir schon ein bisschen was von der Stadt gezeigt, unter anderem einen wirklich wunderschönen Brunnen mit einer Statue. Die Figur waren zwei Liebende die sich eng umschlungen hielten und deren Tränen den Brunnen speisten, das hättest du sehen sollen, es war echt schön und romantisch dort" sie zögerte kurz und kratzte sich dann am Kopf. "Jetzt kannst du ihn dir nicht mehr ansehen, denn er ist kaputt gegangen." Sie hielt wieder inne, sollte sie ihrer Freundin wirklich alles erzählen? Sie waren immer ehrlich miteinander, doch das war ganz schön heftig und vielleicht würde Siandra das nicht verkraften.

"Willst du alles hören, oder nur eine Zusammenfassung?" Ihr fiel gerade auf, dass die Zusammenfassung vermutlich nicht erklären würde warum sie so reagiert hatte, doch sie würde es dann wohl so erzählen müssen, dass Siandra sie auch so verstand.

[Siandra]

Sie stellte sich gerade die Statue vor, als Tania meinte sie sei kaputt gegangen.. Etwas verwirrt sah sie sie an. Was hatte das nun mit der Stadtbesichtigung und vorallem mit dem Schneider zu tun. Aber dann wurde ihr auf einmal klar, dass ihre Freundin ihr etwas über Sex erzählen wollte, aber nicht sicher war wieviel sie ihr zumuten durfte. Siandra wusste, dass es bei Tania dabei manchmal etwas heftiger zuging.

"Ich möchte von dir so viel hören, wie du mir erzählen willst, Tania", meinte sie aufrichtig. Doch sie fügte noch erklärend hinzu: "Ich weiss, dass ich auf Männer und Sex zimperlich reagiere. Und eigentlich will ich das auch gar nicht. Vielleicht habe ich irgend einmal das Glück, dass ich einen Mann treffe, vor dem ich keine Angst habe und mit dem ich vielleicht sogar irgendwann einmal schlafen kann. Denn so wie du das erzählst, kann das schon eine schöne Sache sein."
Siandra atmete einmal tief durch. Endlich hatte sie sich dies sich selbst gegenüber eingestanden. "Aber was für dich stimmt, muss ja nicht unbedingt auch für mich stimmen. Erzähl mir, was du willst und erzähl mir, was dir gefallen hat und was nicht."