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Ein Brief aus Hayll





Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Tania » Mo 18. Mär 2024, 10:29

Siandras entsetzten Blick hatte Tania ja wohlweislich ignoriert, doch als die andere Hexe das dann plötzlich so positiv aufnahm verwirrte nun Tania etwas. Die Puulerin wünschte ihr nur viel Spaß. Doch dann schickte sie Tania noch eine mentale Frage bei der Tania innerlich sehr angespannt wurde. Doch vor Kayne spielte Siandra wenigstens mit und so entspannte sich Tania wieder etwas, Siandra ging sogar auf ihren Themenwechsel ein, was nun aber wieder Kayne ziemlich zu verwirren schien, denn er fragte nun ziemlich erstaunt nach.
"Ja, ich will morgen nach Glacia und das einfach so und das erzähle ich euch erst jetzt, weil ich vorhin erst erfahren habe, dass er ab Morgen dort ist." Sie verstummte für einen Moment und wartete Kaynes weitere Fragen ab. Gleichzeitig gab sie Siandra eine Antwort.
*Ja...* Sie machte eine Pause. *Verurteilst du mich jetzt?*, fragte sie zögerlich nach und versuchte dann weiter für den Prinzen den Schein zu wahrend sie auf eine Antwort von Siandra wartete.

"Ja, ich werde vorsichtig sein. Ich halte mich von den größeren Städten fern und werde bestimmt nicht öffentlich verkünden wer ich bin." Sie lächelte knapp und bemerkte, dass Kayne scheinbar ebenfalls seine Gedanken kreisen ließ. Mit einmal veränderte sich nämlich sein Ausdruck und er fragte nur noch wann sie zurück käme und wünschte ihr dann viel Spaß.
"In sieben Tagen bin ich wieder da." Und das war von heute angerechnet, aber das würde Kayne sich wohl denken können. "Ich denke schon, dass ich meinen Spaß haben werde." Sie grinste kurz.
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von Anzeige » Mo 18. Mär 2024, 10:29

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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Siandra » Mo 18. Mär 2024, 10:30

Kayne zeigte schon viel mehr, wie sehr ihn das verstörte, dass Tania einfach so nach Glacia reiste und bekundete gleich seine Sorgen um die Hexe. Natürlich machte Siandra sich auch Sorgen, um ihre Freundin, denn selbst mit Schwarz konnte einem Schaden zugefügt werden. Doch Tania beruhigte sie auch gleich und gab an vorsichtig zu sein. Ja bestimmt, wenn sie mit einem Vergewaltiger unterwegs gewesen. Nein! sie durfte gar nicht darüber nachdenken. Ausserdem waren ja Kayne und sie da. Sollte Tania in Gefahr geraten, konnten sie sie noch immer befrein. Vielmehr beschäftigte sie, mit wem Tania unterwegs war und dass sie mit ihm ausgerechnet nach Glacia ging und nicht mit ihr. Sie wusste gar nicht, wie sie damit umgehen sollte.

Ob sie Tania nun verurteilte? Sie war noch gar nicht soweit, überhaupt etwas dazu zu sagen. So antwortete sie ihrer Freundin auch nicht auf ihre mentale Frage. Was hätte sie auch sagen sollen? Es war ihr gerade viel zu viel. So legte sie auch recht abrubt ihr Besteck nieder und erhob sich. Ihr war der Apetitt gerade gründlich vergangen.
"Na, dann bis in einer Woche", meinte sie knapp. Doch dann war es um ihre Selbstbeherrschung geschehen und sie wirbelte herum und floh. Sie bekam gar nicht mit, wohin sie rannte, nachdem sie lange Treppe hinuntergestürtz war. Eine Gasse war so gut wie die andere. Sie brauchte einfach Zeit, um nachdenken zu können, Zeit und einen ruhigen Ort.
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Kayne » Mo 18. Mär 2024, 10:30

Tania beantwortete nun doch seine Fragen, wenn auch nicht sonderlich ausführlich und Kayne dachte sich seinen Teil dazu, dass die Hexe erst heute selbst von dieser Einladung erfahren hatte und offenbar auch gleich nach Glacia aufbrechen wollte für diesen Freund. Ob es mehr als ein Freund war? Aber warum sagte sie dann nichts dazu? Womöglich machte er sich zu viele und vor allem falsche Gedanken darüber. Vielleicht ein ehemaliger reicher Gönner, die beiden Frauen brachten wohlhabende Männer ja gerne dazu, sie auf Bälle und dergleichen einzuladen.
Die Glacierin beschwor, dass sie vorsichtig sein und sich von größeren Städten fernhalten würde. In einer Woche wollte sie wieder da sein. "Vielleicht kannst du uns ja schreiben, dass du gut angekommen bist, wenn du da bist?", verpackte der Prinz eine Bitte in eine Frage. Er warf einen Seitenblick zu Siandra, die immer noch nicht viel dazu gesagt hatte, doch er nahm ja wahr, dass sie sich mit Tania privat mental unterhielt. Trotzdem war es deutlich, dass seiner Freundin es nicht gerade gefiel.

Kayne überlegte gerade, ob er nicht einen Vorwand fand kurz zu gehen, damit die beiden Freundinnen sich ungestört aussprechen konnten, doch da war es Siandra, die sich plötzlich erhob, Tania noch sagte, bis in einer Woche und sich dann abwandte und ziemlich rasch die Treppen der Pagode hinunterlief.
Der Prinz sah ihr erschrocken hinterher und mußte sich sehr beherrschen nicht gleich sofort aufzuspringen und ihr nachzulaufen. Stattdessen sah er hinüber zu Tania. "Wenn du ihr nicht hinterher gehst, mach ich es", sagte er fest. Es war klar, dass er Siandra nicht alleine lassen wollte. Zwar hoffte Kayne, Tania würde das mit Siandra klären, aber er würde seine Freundin genausogut trösten. "Ich wünschte, du hättest uns nicht so überfallen damit, dann wäre es für sie sicher leichter gewesen, aber wenn du es selbst erst heute erfahren hast..." Da Kayne es nicht besser wußte, glaubte er zumindest, dass es an der Art lag wie sie kurzfristig davon erfahren hatten und vor allem zu welchem Reich Tania aufbrach. "Und sie wollte immer mal mit dir zusammen nach Glacia, das weißt du", fügte er etwas leiser hinzu.
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Tania » Mo 18. Mär 2024, 10:32

Einige Zeit bekam Tania keine Antwort von Siandra und mittlerweile machte sie sich wirklich Sorgen.
"Ja, ich werde euch schreiben", meinte sie noch zu Kayne, doch ihr Blick lastete auf Siandra, die sich mit einmal erhob und nur meinte dann bis in einer Woche. Das war demnach auch die Antwort auf die mentale Frage von Tania. Innerlich brach für sie gerade eine Welt zusammen und ihr warf sich die Frage auf ob sie überhaupt wiederkommen sollte. Sie stand dem Glück der beiden doch ohnehin nur im Weg, sie wären viel glücklicher ohne das lästige Anhängsel. Siandra verurteilte sie ja für ihr Handeln, Kayne würde es auch tun wenn er erfuhr mit wem Tania sich da vergnügen wollte. Also war es doch viel leichter einfach zu flüchten und das alles hier hinter sich zu lassen.

"Wenn du ihr nicht hinterher gehst, mach ich es." Ihr Blick legte sich auf Kayne und ein bedrücktes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Den Prinzen würde Siandra jetzt bestimmt viel lieber um sich haben als Tania. Dann konnte Siandra ihm alles erzählen was sie wusste und sie würden anfangen sie zu hassen und dann wäre alles ganz leicht.
"Wenn ich es früher erfahren hätte, hätte ich auch schon früher etwas gesagt, das kannst du mir gern glauben", meinte sie dann auch etwas ruppiger zu Kayne. Doch als er meinte Siandra hatte immer gern mit ihr zusammen nach Glacia gewollt zuckte die Hexe zusammen und blieb einen langen Augenblick einfach stumm.
"Du verstehst es wirklich einem weh zu tun..." Sie biss sich auf die Zunge bevor sie etwas sagen konnte, was ihr Kayne wohl niemals verziehen hätte. Nämlich den Satz: 'ganz wie dein Vater'. Dann erhob sich die Hexe, schmiss einiges Geld auf den Tisch und ging. Flüchten war schon immer eine Sache gewesen, die sie gut konnte.
Und so suchte Tania auch nicht nach Siandra sondern ging in ihr Hotel, packte ihre Sachen und ging. Dummerweise war es noch nicht an der Zeit um nach Glacia zu reisen, sie musste sich also einen Unterschlupf für die Nacht suchen und in Challiot kannte sie nur eine Hand voll Leute. Einer davon war Lucius, ihn würde sie fragen ob sie bei ihm schlafen konnte, aber erst später am Abend. Jetzt ging Tania zum Strand. Aber nicht zu dem an dem sie sich immer sonnten, sondern weiter weg zu einer Klippe. Das vermutlich natürliche Stück auf ganz Challiot und dort ließ sie sich nieder, um zum planen was sie machen würde nachdem der Urlaub vorbei war. Hierher konnte sie ja dann nicht mehr zurück.
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Siandra » Mo 18. Mär 2024, 10:37

Es tat gut zu rennen. So bekam sie ihren Kopf frei und bald dachte sie an gar nichts mehr, sondern rannte einfach nur. Erlaubte sich nicht darüber nachzudenken. Auch bemerkte sie die ganzen Blicke nicht, die ihr folgten. Immerhin hatte sie nur ein Bikini an und darüber ein einfachs Tuch und ein halbdurchsichtiges, knappes Oberteil.

Doch allmählich wurde sie ruhiger und langsamer und als sie dann endlich einmal auf ihre Umgebung achtete, bemerkte sie zu ihrem Entsetzen, dass sie keine Ahnung hatte, wo sie sich befand. Etwas ärgerlich auf sich selbst, blieb sie stehen und sah sich orientierend um.
Dummerweise bemerkten das auch die anderen Fussgänger in dieser Strasse und bald darauf war sie von einigen recht gutaussehenden Männern umringt, die ihr anboten, allerlei möglichen Orte zu zeigen und sie dorthin zu führen. Als Lohn verlangten sie nur ein harmloses Küsschen. Sie waren charmant, scherzten und lachten. Unwillkürlich musste sie selber Lächeln, was merkwürdigerweise freudige, bewunderne Rufe verursachte.
Doch wirklich wohl fühlte sie sich nicht dabei. So viele Männer um sie herum, auch wenn sie harmlos zu sein schienen. Auch wenn sie durch Kayne und mit Hilfe von Tania gelernt hatte nicht gleich jeden Mann zu verurteilen, so viel es ihr nach wie vor schwer in der Gegenwart von fremden Männern ruhig zu bleiben. Wie schaffte es Tania nur, bei einem Mann zu sein, von dem sie wusste, dass er Frauen vergewaltigte? Sie konnte es einfach nicht verstehen.
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Kayne » Mo 18. Mär 2024, 11:05

Vielleicht hatte er etwas zu hart geklungen, denn Tania gab gleich schroff zurück, sie hätte ihnen früher von dem Ausflug erzählt, hätte sie früher davon erfahren. Kayne nickte. "Ich weiß, es ist eben nur-", setzte er an und wollte sagen, ein unglücklicher Zeitpunkt und Situation, doch da hatte die Hexe ihn schon unterbrochen, nachdem er sie daran erinnert hatte, wie gerne Siandra mit ihr nach Glacia gereist wäre.
"Du verstehst es wirklich einem weh zu tun..."
Etwas betroffen sah er zu der Glacierin. "Tania..." Die Hexe erhob sich schon, warf Geld auf den Tisch. "Wir können doch irgendwie darüber reden", versuchte er es nochmal, stand gleichfalls auf. "Was ist mit Siandra?" Aber die Glacierin ging stur davon und zurück blieb ein Prinz, der keine Ahnung hatte was in den letzten Minuten eigentlich alles schief gelaufen war. Er griff sich an den Kopf, blickte leicht um sich und sah die stummen Mienen der anderen Gäste, die wohl die Szene mitbekommen hatte wie er gleich von zwei Frauen verlassen worden war. Kayne hatte plötzlich den unerklärlichen Drang den Tisch mit dem Essen umzuschmeißen ohne überhaupt zu wissen woher dieser Drang kam.

Er konnte hier auch nicht länger bleiben, so verließ er die Pagode rasch und versuchte zu allererst Siandra zu finden. Wenn schon Tania nicht mit ihr sprechen wollte, wollte Kayne sie wenigstens finden, mit ihr über alles reden und vielleicht sie über Tanias Fortgehen hinweg trösten konnte.
Im Gewühl der Stadt versuchte er ihre Signatur auszumachen und strich ziellos durch die Straßen in der Hoffnung seine Freundin wiederzufinden.
*Siandra, wo bist du?*, sandte er schließlich, irgendwie hatte seine Suche ihn in andere Bereiche von Beldon Mor geführt, tiefer zum Zentrum wo der Rotlichtbezirk war. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihm aus, denn er wußte, dass Siandra bei ihrerm Weglaufen nicht gerade viel angehabt hatte. Seine Schritte wurden ein wenig schneller. *Bitte lass uns miteinander reden, ich suche nach dir.*
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Siandra » Mo 18. Mär 2024, 11:06

Die jungen Männer um sie herum scherzten und lachten weiter. Auf einmal hatte einer der Männer ihre Hand gefasst und gemeinsam drängte die Gruppe sie in irgend eine Richtung, ohne dass sie es wirklich merkte. Ihr schwirrte nur der Kopf von den ganzen Stimmen, Einladungen und dem Gelächter.
Etwas unbeholfen lächelte sie dem Krieger neben ihr zu. Seine Haut war von einem schönen Bronzeton und seine Augen und Haare glänzten in tiefdunklem Schwarz. Eigentlich hatte sie ihn nur bitten wollen, sie weider an den Strand zu bringen, oder ihr wenigsten den Weg dorthin zu weisen. Doch der Krieger schien ihr Lächeln viel mehr als eine Zustimmung zu dem was er sie gefragt hatte, was auch immer das sein mochte, zu interbretieren und unter fröhlichem Gejohle ging es in irgend eine Richtung.

Da erreichte sie auf einmal ganz schwach der Speerfaden von ihrem Freund. *Kayne*, rief sie aufgeschreckt hinzu. Und auf einmal hatte sie noch ein anderes Problem. Was sollte sie Kayne sagen? Dass ihre beste Freundin Ferien mit seinem Vater machte? Das würde er wohl kaum verkraften. Nicht so plötzlich. Erneut begannen ihre Gedanken zu rotieren, während sie fieberhaft überlegte, was sie ihm sagen sollte. Dabei vergass sie ihm ganz zu antworten, wo sie denn war.
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Kayne » Mo 18. Mär 2024, 11:06

Ihr Speerfaden klang erschrocken und verwirrt und es alarmierte Kayne nur noch mehr. Seine Verschleierung hatte er längst fallen gelassen und nun rannte er in die Richtung, wo er schwach Siandras Signatur spürte, die dann stärker wurde je näher er kam. Trotzdem kam es ihm viel zu lange vor und plötzlich stand er irgendwo bei einer verlassenen Gasse und vielen Hinterhöfen, dazwischen Aufgänge zu Bordellen und Stundenhotels. Kayne drehte sich orientierungslos mehrmals im Kreis und da er da selbst so verloren stand, kam auch irgendwann eine freizügig gekleidete Dame zu ihm, fragte ihn säuselnd, ob sie ihm nicht etwas gutes tun könne.
Der Prinz wirbelte herum, wollte die Frau schon abwimmeln, als er sie plötzlich erkannte.
"Meine Güte, Amita!" Er blickte die Heilerin an, die gebräunte Haut hatte und glattes schwarzes Haar, das ihr bis zum Rücken ging.
"Kayne? Oh, Dunkelheit, du bist wieder in Beldon Mor." Sie umarmte ihn erfreut. "Arbeitest du wieder als Parfumeur?"
Er löste sich von ihr, blickte sich unruhig um. "Nein.. hörmal, ich hab gerade keine Zeit. Ich äh suche meine Freundin. Hast du vorhin eine hübsche mit einem Bikini bekleidete Pruulerin gesehen?"
Amita zog ihre dünnen Augenbrauen kritisch zusammen. "DAS ist deine Freundin?"
Kayne wurde langsam wirklich ungeduldig. "Ja oder nein?!" Sie deutete in eine Richtung und dass sie dort um die Ecke gebogen wäre, begleitet von ein paar Freiern. Freiern?! Mit dem hastigen Versprechen sich wieder bei ihr zu melden, rannte Kayne schon los.

Er hetzte um die Ecke, seine Schritte hallten laut von den Wänden wieder und dann spürte er Siandra wieder stärker und bei einem Hinterhof mit einem Gargoyle in einer Wand aus dem Wasser in ein Becken sprudelte, fand er die Hexe und zusammen mit ihr fünf Männer.
"Lasst... sie in Ruhe", presste Kayne hervor und kam langsam näher. "Los, verschwindet!"
"Hey, wir wollen doch nur etwas Spaß und die Lady hat nichts dagegen", verteidigte sich einer der Männer, kam näher. Kayne ließ eine saphirne Machtkugel in seiner Handfläche erscheinen.
"Ich empfehl euch wirklich abzuhauen." Er wollte ihnen nichts tun, er konnte zwar gut kämpfen, aber er war kein Krieger. Schon damals in Goth hatte er Probleme damit gehabt. Der Prinz sah rasch hinüber zu Siandra, ob sie in Ordnung war.
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Siandra » Mo 18. Mär 2024, 11:07

Auf einmal war Kayne bei ihnen und sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, sah endlich einmal, wo sie sich befand. Umkreist von fünf Männern stand sie in einem Hinterhof mit einem Brunnen. Kayne schien irgendwie böse zu sein und befahl den Kerlen, sich zu verziehen. Unwillkürlich zuckte sie zurück. Ob er böse auf sie war, weil sie einfach weggerannt.
"Viel mehr scheint sie weniger etwas mit dir zu tun zu haben wollen", meinte der schwarzhaarige Krieger und legte seinen Arm besitzergreifend um sie, nachdem er ihre Reaktion auf Kayne mitbekommen hatte.

"Kayne?", fragte sie noch viel verwirrter und verstand nun gar nicht mehr, was gerade passierte. Weshalb war er so aggressiv? Die Männer hatten doch gar nichts getan. Sie stellte gerade überrascht fest, dass sie irgendwelche Männer verteidigte. Sogar noch einen, der sie unerlaubter Weise einfach umarmte.

Unwillkürlich schüttelte sie seine Hand ab und trat auf ihren Freund zu. "Weisst du wo wir sind? Ich habe mich verlaufen und die Jungs wollten..." Was wollten sie eigentlich genau tun? Mit fragendem Blick drehte sie sich zu den Männern um. Irgendwie war sie dauernd davon ausgegangen, dass sie sie zum Strand bringen würden.
"Lady?", fragte der Schwarzhaarige charmant. "Du willst uns doch nicht so bald wieder verlassen, nachdem wir doch so viel Spass miteinander hatten."
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Kayne » Mo 18. Mär 2024, 11:07

Ein schwarzhaariger Krieger legte dann tatsächlich noch den Arm um Siandra, sagte, sie wolle anscheinend nichts mit Kayne zu tun haben wollen. Der Prinz war nun wirklich für einen Moment aus der Fassung gebracht. Was sollte das? Hatte er etwas nicht mitbekommen? Er hatte sich doch nicht mit Siandra gestritten. Doch irgendwie wirkte es so als wüßte sie nichtmal in was für eine Lage sie geraten war. Kayne war erleichtert, als sie den fremden Arm abschüttelte und zu ihm kam.
"Wir sind im Rotlichtviertel", erklärte er ihr und streckte die freie Hand nach ihr aus, wollte sie auf seiner Seite wissen. Der Prinz sah zurück zu den Männern, als der Schwarzhaarige irgendetwas sagte, sie hätten ja so viel Spaß miteinander gehabt. "Sie ist keine Hure, sie hat sich nur verlaufen und ist fremd in der Stadt und das wißt ihr genau. Also sucht euch wen anderen zum Spaß haben", wandte er sich an den Wortführer.

Die Männer murrten etwas, kamen näher und Kayne wurde noch ein bißchen angespannter. Der Schwarzhaarige mit der bronzefarbenen Haut baute sich vor ihm auf. "Ach ja, sagt wer?"
"Sagt der Kerl, der furchtbar verknallt in sie ist und alles tun würde damit es ihr gut geht", erwiderte Kayne mit fester Stimme. Dann lächelte er sogar. "Kommt, haut ab, das isses nicht wert", fügte er in versöhnlicherem Tonfall hinzu. Die Männer hatten zum Glück ein Einsehen, sie waren nicht auf Streit aus, sondern auf Spaß und hier schienen sie ihn nicht mehr zu bekommen. Kayne atmete tief durch, als er zusah wie die fünf Kerle verschwanden. Erst jetzt bemerkte er wie seine Hand zitterte, rasch drückte er die von Siandra, auch um sich selbst zu beruhigen.
"Was machst du denn für Sachen? Du kannst doch nicht mit einem Bikini durch den Rotlichtbezirk schlendern. Hast du denn nicht die Bordells und Clubs gesehen?" Er lächelte sie warm an und küsste sie dann zärtlich. "Ist alles in Ordnung, Siandra?"
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Siandra » Mo 18. Mär 2024, 11:08

Sie waren im Rotlichtviertel? Und diese Männer hielten sie für eine Hure? Schnell eilte sie zu Kayne und ergriff seine Hand. Selbst wenn er böse auf sie war, war es ihr bei ihm auf jeden Fall viel, viel wohler. In was für eine Situation war sie da nur wieder geraten? Zum Glück regelte Kayne das wunderbar, währendem sie sich an seinen Arm klammerte. Als dieser Krieger sich allerdings bedrohlich vor ihm aufbaute, spannte sie sich innerlich an, um im Notfall kämpfen zu können. Doch schlussendlich löste sich alles in wohlgefallen auf.

"Ich habe nicht darauf geachtet, wohin ich gerannt bin", murmelte sie verlegen. "Und nacher konnte ich nichts mehr sehen wegen der Männer, die mich die ganze Zeit umringt haben. Eigentlich waren sie ganz freundlich."
Doch dann lächelte Kayne sie warm an und küsste sie zärtlich. Dieses wundervolle Mitgefühl war nun einfahc zufiel. Sacht erwiderte sie den Kuss, klammerte sich an ihn und brach unwillkürlich in Tränen aus. Der Schreck über das, was sie gerade entgangen war, die Nachricht, dass Tania einfach ohne sie nach Glacia gehen würde und das was sie Kayne verheimlichen musste, bahnte sich nun ihren Weg an die Oberfläche.
"Nein", schluchzte sie. "Es ist gar nichts in Ordnung Kayne."
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Kayne » Mo 18. Mär 2024, 13:06

"Das habe ich gemerkt", erwiderte er, als Siandra erklärte, sie hätte nicht darauf geachtet, wohin sie gerannt wäre. "Ich weiß, du bist durcheinander und mit deinen Gedanken woanders, aber du kannst doch nicht-", setzte er an, doch da brach die Hexe schon heillos in Tränen aus, klammerte sie an sich.
Kayne umarmte sie, drückte sie an seine Brust und streichelte beruhigend über ihren Rücken. "Hey.. hey... ganz ruhig, es wird alles wieder in Ordnung." Sacht legte er eine Hand auf ihre Schulter, führte sie aus dem Hinterhof. Vielleicht konnten sie irgendwo in Ruhe reden, nur nicht gerade hier. Der Prinz wischte behutsam ihre Tränen fort, blickte ihr in die Augen. "Ich weiß, dass du gerne mit Tania nach Glacia wolltest und irgendwann können wir das ganz bestimmt machen." Er lächelte. "Ich finde es auch nicht gut, dass sie so schnell morgen verschwindet... aber sie hat sicher ihre Gründe." Kayne atmete tief durch. Die hoffentlich verdammt gut waren, wenn Siandra deswegen auch schon weinte.

Sie kamen aus dem Rotlichtbezirk zu einem kleinen Park und er setzte sich dort mit Siandra auf eine Bank, legte den Arm um sie, damit sie sich an ihn kuscheln konnte falls sie wollte.
"Ihr solltet darüber noch einmal reden..." Kayne lächelte aufmunternd, versuchte seine Freundin zu trösten. "Und sie ist ja nur sieben Tag weg. Weißt du, wir könnten solange einen Ausflug außerhalb von Beldon Mor machen, wo nicht so viele Touristen sind. Es gibt auf Chaillot noch einige sehr schöne Fleckchen, mehr in der Natur. Verschlafene Fischerdörfchen, dichte Wälder im Landesinneren, Wasserfälle... Es würde dir sicher gefallen. Und du würdest gar nicht merken wie schnell die Zeit vergeht." Zumindest hoffte er das.
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Siandra » Mo 18. Mär 2024, 13:07

Es tat so gut, in seinen Armen zu sein und von ihm getröstet zu werden. Um so mehr tat ihr die Vorstellung weh, dass Tania mit dem Mann unterwegs war, der seine Mutter vergewaltigt hatte. Was sollte sie jetzt nur tun? Wieviel sollte sie ihm sagen? Kayne hingegen sprach noch ein ganz anderes Thema an, was sie sehr verletzt hatte.

"Ich versteh das einfach nicht", schluchzte sie und hatte nun zu allem Überfluss mit Schluckauf zu kämpfen. "Wir wollten das doch zusammen tun. Wir haben einander erzählt, was uns passiert ist und wollten einmal gemeinsam zurück in unser Heimatterritorium gehen, um es dem anderen zu zeigen. Und nun bricht sie einfach so ohne mich auf. Warum hat sie das einfach beschlossen, ohne mit mir darüber zu reden? Ich will sie doch nicht daran hindern, selbst wenn sie ohne mich gehen will. Aber dass sie mich einfach so verlässt... und dann ist da noch etwas was ich dir wohl noch sagen sollte, aber ich weiss nicht, ob das gut ist."

Trostsuchend kuschelte sie sich an Kayne, als sie sich auf eine Bank in einem Park setzten. "Tania redet nicht gerne", klärte sie ihn traurig auf. "Zumindest nicht, wenn es um Gefühle geht." Sie seufzte. "Es sind ja nur sieben Tage. Du hast ja Recht und ich bin gerne mit dir zusammen. Aber es geht gar nicht darum, wielange sie weg ist, na ja, schon irgendwie, aber vorallem geht es darum, wie sie das ganze angegangen ist. Es tut weh"
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Kayne » Mo 18. Mär 2024, 13:07

Siandra redete sich alles von der Seele, wie sie doch gemeinsam mit Tania ihre Heimat besuchen wollte und wie sehr es sie traf, dass die Glacierin nun einfach ohne sie aufbrach, nichtmal mit ihr vorher darüber geredet hatte. Der Prinz dachte jedenfalls, Siandra würde sich alles von der Seele reden bis seine Freundin erwähnte, da wäre noch etwas was sie ihm sagen solle, doch sie wüßte nicht, ob es gut wäre. Fragend und verwirrt blickte Kayne sie an, wußte er ja nicht worum es ging.
Zärtlich streichelte er über ihr Haar und hinunter über ihren Rücken, als sie sich an ihn geschmiegt hatte.
"Ja, das habe ich schon mitbekommen", warf er bei Siandras Kommentar ein, Tania rede nicht gerne über Gefühle. "Aber ihr beide seid doch so gut befreundet, das werdet ihr auch noch überstehen." Die Hexe klagte darüber, dass es weh tue wie Tania das Ganze aber erzählt und angegangen war. Kayne küsste verständnisvoll Siandras Wangen, schmeckte noch das Salz ihrer Tränen.

"Sie hat mir gesagt, sie hätte es selbst erst heute erfahren, dass sie eingeladen worden ist, sie hätte sicher ansonsten vorher mit dir darüber geredet...", erwähnte er vorsichtig und blickte Siandra an, "Sie hat nicht beschlossen, dass sie morgen nach Glacia reist. Dieser Mann hat es für sie beschlossen. Kann das sein, dass dieser Bekannte ein bißchen mehr ist als einfach nur ein Freund?" Zwar konnte er sich das bei Tania nicht gut vorstellen, doch wie Siandra schon gesagt hatte, sie sprach ja nicht gern über so etwas. Auf jeden Fall mußte dieser Mann ihr viel bedeuten, dass sie einfach so alles stehen und liegen ließ.
Kayne seufzte. "Ich weiß, was man alles für... dumme, verzweifelte Sachen tut, wenn man naja verliebt ist. Ich bin sicher, sie hatte nicht die Absicht dir weh zu tun." Er drückte sie liebevoll. "Lass uns zurück zum Hotel gehen, hm? Und wenn ihr euch beide etwas beruhigt habt, solltest du nochmal mit ihr reden. Lass sie nicht einfach so fahren." Selbst wenn Kayne Tanias Aktionen nicht gerade gut fand, wollte er doch nicht, dass die beiden Frauen so auseinander gingen.
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Siandra » Mo 18. Mär 2024, 13:08

Trotz allem Leid erschauderte sie, als er sie in die Arme nahm und ihr zärtlich dir Tränen von den Wangen küsste. Siandra war so froh, dass er bei ihr war und wurde von heftigen Schuldgefühlen geplagt, weil sie Kayne nicht sagte, mit wem Tania fort ging. Sie wusste nicht, wie sie das ohne ihn hätte durchstehen sollen, wenn Tania sie auch einfach so verlassen hätte, wenn sie Kayne nicht begegnet wären. Dann wäre sie jetzt wieder ganz alleine. Damit meinte sie nicht, die sieben Tage, die Tania von ihr fort war, sondern dass sie sich innerlich vor ihr zurück gezogen hatte. Dabei hatte sie das Blut der Glacierin getrunken und Tania ihres. Es tat so weh, dass sie sich von ihr zurück zog und nicht mehr mit ihr sprechen konnte.

Ihr wundervoller Freund versuchte sie weiter zu beruhigen und zählte allerlei Möglichkeiten auf, weshalb Tania so gehandelt hatte, versuchte zwischen den beiden Hexen zu vermitteln. Abrupt stand sie Auf und stellte sich vor Kayne.
"Dieser Mann hat für sie beschlossen?", fragte sie Kayne etwas belustigt, aber gleichzeitig auch aufgebracht. "Niemand beschliesst für Tania. Sie ist eine starke, selbständige Frau, die selber ihre Entscheidungen trifft. Und in den wenigen Minuten, in denen sie den Brief bekommen hat und nacher mit uns essen ging, hat sie beschlossen, dass sie nach Glacia geht. Sie hat uns nicht erst gesagt, dass sie eine Einladung erhalten hat, oder was auch immer. Nein, sie hat uns nur ihren Entschluss mitgeteilt und es uns überlassen, damit klar zu kommen."

Etwas verloren lachte sie auf. "Natürlich mag sie ihn. Sie ist so komisch drauf, seit sie ihn das erte Mal getroffen hat. Wahrscheinlich ist sie sogar in ihn verliebt, was sie natürlich nie zugeben würde. Immerhin ist sie die einzige Hexe auf der Welt, die sich nicht verliebt. Sie hat mit so was nichts am Hut und würde mich wohl mit ihren Blicken töten, wenn ich so etwas in ihrer Gegenwart auch nur zu denken wagte." Sie merkte selber, dass sie sich da gerade etwas hineinsteigerte. Aber sie kannte ihre Freundin, hatte schon offt genug erlebt wie sich Tania verschlossen hatte, wenn es um die Liebe zu einem Mann ging.
"Und es ist ja nicht so dass ich es ihr nicht gönnen würde", fuhr sie aufgebracht fort. "Ich wünsche es ihr doch sogar, aber ausgerechnet..." warum ausgerechnet in einen Mann, der so etwas schreckliches getan hatte? Und noch immer hatte sie Kayne nicht gesagt wer es war. Sie kam sich wie eine Verräterin vor.
Sie atmete tief durch und liess die Schultern hängen. "Du hast recht, wir sollten zurück ins Hotel. Ich werde mich beruhigen und anschliessend mit ihr darüber reden. Sie hat mich einfach nur überrumpelt."
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Kayne » Mo 18. Mär 2024, 13:09

Anscheinend hatte er doch etwas falsches gesagt oder es lag einfach daran, dass Siandra immer sehr temperamentvoll war und ihre Gefühle und Gedanken meist nicht verbarg. So stand sie auch abrupt auf und erklärte ihm, warum nicht der Mann diesen Entschluss sondern Tania gefällt hätte. Kayne sagte nichts mehr dazu, er wußte auch nicht wie er dazu gekommen war die Hexe zu verteidigen, aber irgendwie hatte es für ihn schon so den Eindruck gehabt, dass diese kurzfristige Einladung Tania keine andere Wahl übrig gelassen hätte. Doch gab es nicht immer eine Wahl? Vielleicht wollte Kayne auch einfach die Schuld an dieser Situation dem Unbekannten zuschieben.
Es schien so als wüßte Siandra mehr über diesen Mann, womöglich hatte Tania ihn gegenüber ihrer Freundin einmal erwähnt. Für den Prinzen war es das erste Mal, dass überhaupt von ihm hörte. "Niemand ist dagegen gefeit, dass man sich verliebt", stimmte er zu, als Siandra Tania als einzige Hexe der Welt bezeichnete, die sich nicht verliebte. "Manchmal passiert es einfach und man kann nichts dagegen machen." Er lächelte. "Es ist ein viel zu starkes Gefühl."

Siandra redete sich weiter in Rage und meinte schließlich, sie würde es Tania ja auch gönnen, beendete den Satz dann aber nicht. "Ausgerechnet in Glacia?", vollendete Kayne den Satz für sie und zuckte mit den Schultern. Er hatte auch keine Antwort auf diese Frage. "Tja, es klang für mich so als hätte sie es sich nicht ausgesucht. Versuch es ihr einfach zu gönnen, hm?" Er lächelte. "Und irgendwann können wir bestimmt alle zu dritt nach Glacia."
Seine Freundin stimmte zu, zurück zum Hotel zu gehen und so setzte Kayne sich in Bewegung. "Ja, red nochmal in Ruhe mit ihr. Bevor wir uns hier irgendetwas zusammenfantasieren." Sie kannten die Hintergründe ja nicht. Er fragte sich trotzdem warum Tania sich nichtmal Siandra anvertraut hatte. Es war doch nichts dessen man sich schämen müßte. "Und es wäre bestimmt besser, wenn ihr euch aussprecht bevor sie abreist."
Kayne legte einen Arm um die Hexe und sie gingen zurück zur Strandpromenade und von dort zurück ins Hotel, umziehen sollten sie sich ja auch noch. Allerdings spürte der Prinz schon beim Betreten des Hotels, dass Tania nicht hier war. Es sei denn, sie hatte sich so sehr verborgen, dass nichtmal er es mitbekam.
Er ging zur Rezeption, fragte wie immer, ob eine Nachricht oder dergleichen für sie da wäre. Der Mann überreichte ihm ein kleines Päkchen, doch Kayne erkannte sofort, dass es nicht von Tania war, sondern an ihn gerichtet und aus Askavi kam. Er konnte sich schon denken von wem, aber gerade jetzt beschäftigte ihn die unmittelbare Krise zu sehr als dass er sich hätte freuen können.
"Es scheint so, als wäre sie nicht im Hotel. Vielleicht ist sie spazieren gegangen, um einen freien Kopf zu bekommen. Genau wie du", spekulierte er und ging mit Siandra hoch zu ihrem Zimmer. Das von Tania lag gleich daneben.
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Siandra » Mo 18. Mär 2024, 13:10

Ausgerechnet in Glacia und ausgerechnet Ayden. Doch dass konnte sie ihm wohl schlecht sagen, musste es aber. Aber zuerst sollte sie erst noch einmal mit Tania reden. Wenn die Hexe nicht doch schon abgereist war. Denn wenn ihr etwas nicht passte, hatte ihre Freundin genau wie sie die Angewohnheit, einfach davon zu rennen. Und Siandras Reaktion hatte ihr wohl gar nicht gefallen.

So schmiegte sie sich eng an Kayne, während sie zurück zum Hotel eilte. Innerlich fühlte sie sich total zerrissen und heuchlerisch Kayne gegenüber. Im Hotel konnte sie es kaum erwarten, dass Kayne sein Päckchen in Empfang nahm und sie hoch zu ihren Zimmern gegangen waren. Auch sie hatte Tania nicht gepürt, als sie das Gebäude betreten hatten. Aber vielleicht hielt Tania sich ja auch verbrogen.
Ungeduldig hielt sie sich gar nicht damit auf, ihr eigenes Zimmer zu betreten, sondern stürmte gleich in das von Tania. Dabei war es ihr egal, dass sie dabei die Kunst benutzen musste und dass sie anschliessend die Türe ersetzen lassen würde müssen. Ein, zwei Blicke reichten aus, um festzustellen, dass sie ihre Freundin hier nicht sehen konnte. Hastig öffnete sie die Schränke und sah, dass ein Teil ihrer Sachen fehlte.

Betrübt sank sie auf dem Boden zusammen und streckte ihre Sinne aus. Vielleicht war sie noch nicht ganz aus Chaillot verschwunden. Aber in ihrer Aufregung konnte sie ihren Opal nicht richtig einsetzen. Immerhin war er noch recht neu und sie hatte noch nicht gelernt mit der neuen Kraft umzugehen. So fand sie die Hexe auch nicht.
*Tania*, schrie sie mental, ärgerlich und traurig zugleich auf, ohne es wirklich zu bemerken. Warum musste sie auch gleich verschwinden? Dass Tania nicht wieder zurück kommen würde, kam Siandra nicht einmal im Traum in den Sinn.
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Tania » Mo 18. Mär 2024, 13:13

Eine Weile saß die Hexe nun schon allein am Strand und ließ ihre Gedanken kreisen, es ging fast nur um das Thema was sie nun machen würde. Den größten Teil ihrer Sachen hatte sie zwar im Hotel gelassen aber so wie es ausschaute würde sie wohl nochmal zurück kehren müssen und den Rest holen sonst konnte sie es vergessen ganz wegzubleiben. Sie sollte Siandra dann auch die Hälfte ihrer Ersparnisse dalassen damit sie zumindest für eine Weile abgesichert war und danach konnte sie ja mit Kayne auf Gesellenwanderschaft und so ihr Geld verdienen. Dann konnte die andere Hexe endlich ein Leben ohne Kriminalität fuhren so wie sie es verdient hatte. Naja und Tania würde schon etwas finden wie sie sich weiter durchschlug, das konnte sie ja ziemlich gut.

Jetzt wartete sie darauf, dass endlich die Zeit verging doch das tat sie scheinbar nicht wirklich, jedenfalls schien Tania die Sonne noch immer viel zu heiß auf die Haut. Irgendwann erhielt sie dann einen Speerfaden von Siandra und zuckte ziemlich heftig zusammen unter dem Klang ihrer Stimme. Sie war sowohl traurig als auch wütend und innerlich hatte die Hexe schon jetzt Furcht davor ihr zu antworten, doch dann fasste sich Tania trotzdem ein Herz, schließlich waren sie befreundet auch wenn Tania überlegte auf ewig aus Siandras Leben zu verschwinden.
*Ja?* Sollte sie noch etwas anderes sagen? Ihr vielleicht verraten wo in etwa sie steckte? War wohl besser. *Ich bin am Strand.*
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Kayne » Mo 18. Mär 2024, 13:14

Kayne hatte gerade die Türe zu ihrem gemeinsamen Zimmer aufgeschlossen, als Siandra zu der Nebentüre schritt und mithilfe der Kunst die Türe fast aus den Angeln riss.
"Du kannst doch nicht...", wand Kayne ein, doch da war es schon zu spät und seine Freundin war ins Zimmer von Tania gestürmt. Etwas vorsichtiger kam der Prinz hinterher und blickte in die Suite. Siandra war schon dabei, mehrere von den Schränken aufzureißen und selbst er konnte erkennen, dass einige von den Sachen fehlte, es irgendwie leerer war als sonst. Und die beiden Frauen hatten ja in Beldon Mor schon ein bißchen was eingekauft.
Kayne fragte sich, wo die Glacierin nur war. Sie konnte doch nicht einfach weggehen. Aber sie hatte nicht alles mitgenommen, was hoffentlich bedeutete, dass sie nochmal zurückkommen würde. Er konnte regelrecht die aufstegende Wut aber auch Sorge und Trauer von Siandra spüren.

Der Prinz trat langsam zu ihr, legte eine Hand auf ihre Schulter, wo Siandra schon inmitten der aufgerissenen Schränke zu Boden gesunken war.
"Sie kommt bestimmt wieder", versuchte er sie zu trösten, spürte dann aber ihren starken Speerfaden, obwohl Kayne nicht mitlas. Das hatte er noch nie getan, aus Respekt vor der Privatssphäre anderer. Aber er vermutete durchaus, dass Siandra nach ihrer Freundin rief und er spürte nach einer Weile auch wie ein Gedankenfaden zurückkam.
Kayne beugte sich zu Siandra hinunter und küsste sie auf die Wange. "Hat sie dir gesagt wo sie ist oder was sie vorhat? Wenn du willst, spüre ich sie für dich auf und du kannst zu ihr gehen und mit ihr reden." Er lächelte. "Ich kümmere mich um die... Unordnung und die äh Türe." Er strich sich durch die hellblonden Haare.
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Re: Ein Brief aus Hayll

Beitragvon Siandra » Mo 18. Mär 2024, 13:14

"Natürlich kommt sie wieder", meinte sie aufgebracht mit einer unerschütterlichen Zuversicht zu Kayne. "Tania würde mich nie einfach so verlassen, auch wenn sie nicht gerne über Gefühle redet. Nur könnte es eine ganze Weile dauern, bis sie zurück kommt", fügte sie etwas kleinlaut hinzu. "Was soll ich denn ohne sie machen?"

Da zuckte sie plötzlich zusammen und war unglaublich schnell wieder auf den Beinen. "Am Strand", rief sie erleichtert, küsste Kayne kurz stürmisch auf seine Lippen, bevor sie aus dem Zimmer rannte. Was ihr Freund sonst noch so gesagt hatte, bekam sie in ihrer Aufregung gar nicht wirklich mit. Sie spürte nur, dass er für sie da war und schätzte es sehr. Doch jetzt musste sie sich erst um Tania kümmern. *Bin gleich bei dir*, informierte sie ihre Freundin.

Draussen am Strand musste sie sich aber erst noch einmal umsehen. Mit Hilfe der Kunst fand sie Tania dann doch etwas abseits des Strandes, stürmte auf sie zu und blieb dann abrupt vor ihr stehen. Sie wollte sie anfahren, dass sie ihr doch etwas Zeit zum Überlegen geben musste, dass es gemein war, dass sie einfach ohne sie nach Glacia ging und ausgerechnet Ayden.
Aber schliesslich liess sie sich nur in den Sand fallen, umschloss ihre Knie mit ihren Armen, sah aufs Meer hinaus und fragte leise: "Erklärst du es mir?"
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