Kaereille Dies ist ein privates Rollenspielforum

[Kayne]

Auf der einen Seite war er froh, dass Siandra stark genug war, um sich allein gegen aufdringliche Männer zu wehren, auf der anderen Seite war er irgendwie erschrocken darüber wie hart und bitter sie klang. Das Leben hatte ihr bisher scheinbar nicht viele gute Seiten gezeigt und dass sie die Männer so sehr hasste... viele sicher aus mehr als nur guten Gründen, aber Kayne fühlte sich gleichzeitig von ihrer Härte auch zurückgewiesen. Er hatte ihr doch nicht weh tun wollen... er war nicht einer dieser Männer, die sie so sehr hasste und verabscheute. Und dass der Kerl sie wirklich berührt hatte, machte ihn wütend. Warum hatte er nicht für sie da sein können?
Siandra sagte ihm noch einmal, dass sie wirklich nicht freiwillig von Prinz Varis hatte angefasst werden wollen und Kayne war froh das zu hören, selbst wenn es den Moment wo er es gesehen und es anders aufgefasst hatte, nicht mehr rückgängig machte. Das war geschehen und es hatte sehr weh getan. Immer noch konnte er aus ihren Worten die Wut heraushören, aber Kayne selbst konnte kaum noch wütend sein, wo er diesen langen Lauf hinter sich gebracht und all seine Aggressionen hatte herauslassen können.

Er lächelte sie scheu an, als sie ihn schließlich fragte, ob er noch irgendetwas bräuchte. Dich... nur dich....
"Kannst du mir verzeihen, Siandra?", fragte er ebenso leise zurück und sah sie an, "Denn vorher wird es mir wohl nicht besser gehen..." Kayne ertrug ihre Wut einfach nicht viel länger, er war zwar erschöpft und ausgelaugt, doch er wußte, dass er keinen Schlaf und keine wirkliche Ruhe finden würde solange das noch zwischen ihnen stand.
"Bitte, ich möchte dich nicht verlieren... wir haben beide falsch über den anderen gedacht. Können wir uns nicht vergeben?"
Er hätte sie so gerne in die Arme geschlossen, sie gehalten, aber sie waren nicht mehr in der Märchenwelt am Fluss, sie waren in der Wirklichkeit und die Probleme hatten sie schneller eingeholt als Kayne lieb war.

[Siandra]

Nach seinen Worten keuchte sie erschrocke auf, und wollte irgend wie wegkrabbeln, doch es gelang ihr nicht. Sie hatte nicht wirklich Kraft dazu, noch die Konzentration. Er wollte ihr vergeben. Erst jetzt realisierte sie, was sie ihm gemeines unterstellt hatte. Was er jedoch von ihr gedacht hatte, war gar nicht so weit hergeholt. Wie sollte sie aus dieser Sache nur wieder heraus kommen?

"Da ist nichs...", begann sie stockend und sehr leise. "Da ist nichts, was ich dir vergeben könnte Kayne." Schliesslich hatte er sich nichts zu Schulden kommen lassen. "Und ich weiss nicht, ob du mir vergeben kannst."

Rasch sah sie sich um und robte und kroch schliesslich in Richtung See. Dort war das Was sie gesucht hatte. Eine Mondblume. Das waren Blumen, die nur einmal im Jahr, in der Nacht bei Mondschein blühte. Siandra achtete darauf, dass Kayne nicht sehen konnte, was sie tat. Dann kroch sie wieder zurück, blieb in sicherem Abstand zu dem Prinzen liegen und streckte ihm schliesslich die Blüte entgegen. Sah ihm dabei aufrichtig in die Augen. "Ich will dich auch nicht verlieren, Kayne."

[Kayne]

Er war unglaublich angespannt, denn Siandra blickte ihn nur erschrocken an, antwortete ihm nicht, was ihn innerlich immer unruhiger und zerrissener werden ließ. Er brauchte sie doch, liebte sie.... warum sagte sie nichts? Da antwortete sie endlich, doch im ersten Moment verstand er ihre Worte falsch, dachte sie wolle ihm nicht vergeben bis er begriff, dass sie ihm glaubte und nicht fand, er hätte etwas falsches getan. Kayne fiel ein Stein vom Herz, er wollte schon etwas sagen, als sie sich umwandte und, selbst ebenfalls erschöpft, über die Lichtung zum See kroch. Er blickte ihr mit pochenden Herzen hinterher. Was tat sie dort? Wollte sie etwas trinken? Er konnte das durchaus verstehen, er mußte nur selbst irgendwie die Kraft finden dorthin zu kommen.

Kurz warf er einen Blick zu Tania und wie sie sich erholte, aber seine Aufmerksamkeit ging sofort wieder zu Siandra. Kaynes Augen ruhten auf der Blüte, die sie in den Händen hielt, als sie wieder zu ihm kam, in seine Nähe kroch, jedoch nicht ganz. Eine Mondblume, sie war unheimlich selten. Ob sie dies wußte und wie kostbar das war? War er eben noch zutiefst betrübt gewesen, fühlte er nun wie er überschäumen wollte vor Zuneigung und Hingabe. Er lächelte sie strahlend an, seine Augen glänzten, waren erfüllt von Liebe.
Zitternd rückte er näher und nahm dann die Blüte ehrfürchtig entgegen. Seine andere Hand streckte sich auch nach ihr aus, streichelte ihr ganz zaghaft und doch liebevoll über ihre Wange.
"Ich werde dir immer treu bleiben...", schwor er. "Und... es gibt nichts, was ich dir vergeben muss. Wir waren wohl beide in einer Situation in die wir eigentlich gar nicht wollten... aber ich hoffe, der nächste Mann, der dich auf einen Ball begleitet, der bin ich." Seine Stimme war leiser geworden, er neigte sich zu ihr, sah ihr tief und intensiv in die Augen. Sie lagen inmitten der Lichtung gegenüber, Mondlicht war das einzige Licht was zwischen ihnen herrschte. Kayne hatte alles andere vergessen, für ihn zählte nur noch Siandra.
Sie hatte ihm die Blüte angeboten und er wollte nichts lieber als sie küssen und sich mit ihr aussöhnen. Er war so nah zu ihr gekommen, dass er auch den letzten Abstand langsam überbrückte. Behutsam und unendlich sanft küsste er sie. Ein Kuss voller Zärtlichkeit und Liebe.

[Tania]

Deswegen war sie die ganze Nacht hinter denen hergerannt? Weil da ein Missverständnis war und Kayne seinen Beschützerinstinkt nicht unter Kontrolle hatte? Und jetzt versöhnen die sich auch noch so extrem romantisch... ein Stöhnen war von Tania zu hören während sie sich auf den Rücken fallen ließ und in den Sternenhimmel starrte. Am Horizont war schon der erste Silberstreif des neuen Morgens zu sehen.

"Ich hasse euch alle beide", meinte sie nach einer Weile in der sie von den Beiden nichts mehr gehört hatte, sicher hatten sie sich gerade geküsst. Tania hatte ihnen diesen Moment des Vertragens gegönnt, doch jetzt musste sie ihrem Unwillen einfach mal Luft machen. Natürlich meinte sie es nicht so, doch es musste mal gesagt werden.

[Siandra]

Mit Kayne auf einen Ball, in dem schönen Kleid, dass er für sie schneidern würde. Ihr Herz klopfte wie verrückt, bei dieser Vorstellung. Und er wollte ihr immer treu sein. Das beruhigte sie unglaublich. Auch wenn das hiess, das sie wohl mit ihm schlafen würde müssen. Irgendwie würde sie das schon hinkriegen. Milionen andere Frauen konnten dies ja auch. Ausserdem hatte sie ihm ja nicht ohne Grund, diese seltene Blume geschenkt.

Sie versank in seinem strahlenden Lächeln, in seinen schönen Augen, die erfüllt von Liebe für sie waren. Auf einmal fragte sie sich, wie sie nur je an ihm hatte zweifeln können. Und er war nicht wütend auf sie. Er war einfach wunderbar.
Zaghaft und liebevoll streichelte er ihr über die Wange. Ein wohliger Schauer lief durch ihren Körper. Keinen Augenblick lang hatte sie Angst oder die Befürchtung, dies könne von der Droge in seinem Blut stammen. Dies war eindeutig Kayne. Voll und ganz gab sie sich ihm und seinen Kuss hin.

Da liess Tania etwas von sich hören und Siandra konnte nicht anders, als fröhlich los zu kichern. Grinsend löste sie sich von Kayne und krabbelte zu Tania, kuschelte sich zufrieden an sie. "Aber ich liebe dich", meinte sie bestimmt und glücklich.

[Kayne]

Sie küssten sich lange und hingebungsvoll und Kayne fühlte sich in neue Höhen empor gehoben und es war eindeutig ein viel schöneres Gefühl als das Safframate. Er war froh, dass er es bekämpft und durchgehalten hatte bis es aus seinem Körper gewesen war. Siandra strahlte ihn ebenso glücklich an und am liebsten hätte er sich gar nicht mehr von ihr gelöst, als sie beide den Kommentar von Tania hörten und Kayne leicht schmunzeln mußte.
Siandra schien sich wieder an ihre Freundin erinnern und krabbelte zu ihr, um sich an diese anzukuscheln. Kayne sah zu ihnen beiden herüber, blickte verträumt zu Siandra. Irgendwann würde sie diesen Satz vielleicht auch zu ihm sagen können... wenn sie bereit dazu war, doch im Grunde war es auch nicht wichtig. Mittlerweile wußten sie ja ziemlich deutlich was sie am anderen hatten und wie wichtig sie einander waren, auch ohne eindeutige Worte.

"Danke, Tania, dass du mir", er verbesserte sich und lächelte, "uns geholfen hast." Kayne setzte sich leicht auf und erhob sich dann um langsam und mit schweren Beinen zum See zu gehen. Sollten die beiden Freundinnen sich ruhig ausruhen. Beim Ufer angekommen, blickte er noch einmal auf die Mondblume, die Siandra ihm geschenkt hatte. Er würde sie aufbewahren und so ließ er sie verschwinden. Stattdessen ließ er nun eine Trinkschale erscheinen, stellte sie erst einmal neben sich ab. Dann trank er mehrere tiefe Schlucke frischen Wassers ehe er dann die Schale füllte und zurück zu den beiden kam.
"Ich dachte mir, vielleicht seid ihr auch durstig." Kayne blickte sich um, so langsam ging in der Ferne die Sonne auf, doch noch war alles in Dämmerlicht getaucht.
"Wir sind ziemlich weit außerhalb... ich werd uns eine Kutsche rufen." Er kannte immerhin eine Kutscherei in Klein-Terreille und so wußte er, wem er einen Gedankenfaden senden mußte. Während er wartete, sah er Siandra wieder glücklich an, setzte sich neben sie und ergriff ihre Hand, streichelte diese leicht.