Re: Erfolglose Ablenkung
von Ayden » Mi 26. Apr 2023, 10:43
Es schien so als wäre der Moment des Schweigens vorbei, zumindest löste sich Tania leicht von ihm und Ayden blickte sie abwartend an, doch dann kam sie doch wieder zu ihm und sie küssten sich wieder. Ayden erschauderte leicht unter ihrem Gedankenfaden, der so leicht war und alles enthielt, was auch in jenen Küssen und Blicken lag. Eigentlich zu viel für ihn... und alle Impulse in ihm schrien ihm zu, sie wegzustoßen, ihr weh zu tun, damit sie ihm nicht noch näher kam. Aber vermutlich hätte er kaum eine Stunde später wieder hier gestanden...
So zog er sie stattdessen eng an sich und küsste sie sanft, langte dann aber mit einer Hand an ihr vorbei und stellte das Wasser zumindest ab. Ayden blickte Tania in die Augen, seufzte schließlich leise.
*Ich weiß*, sandte er ihr zurück und zog sie mit sich aus der Dusche, um sie beide in ein großes Handtuch zu hüllen und abzutrocknen. Schweigen, doch es fühlte sich nicht unangenehm an. Scheinbar konnten sie nicht aufhören sich zu küssen und zu berühren.
Na und, dann war es halt so, morgen würde sie wieder abreisen und er könnte die ganze Sache vergessen. Ayden klammerte sich an diese eine Tatsache. Was immer es auch war, es würde nur noch diese Nacht anhalten. Gefühle an sich wurden auch viel zu überbewertet...
Hatte sie nicht schon heute abreisen wollen?
Ayden trocknete Tania vor sich zärtlich ab und löste sich dann doch vor ihr, nur um sich eine dunkelblaue Hose überzustreifen und ein weißes Hemd. Als sie ebenfalls wieder angezogen war, ging er wieder in das Zimmer, blickte dann aber kritisch auf das Bett.
*Wir brauchen einen neuen Raum*, entschied er dann. Er würde nicht ruhig in diesem Bett schlafen können. *Wir können leider nicht in meine Wohnung.... da ist alles voller Blut...* Außerdem lag Laree immer noch in dem Bett und so viel Ayden ihr auch antat, er wollte doch, dass sich ihr Zustand wieder besserte, damit sie weiter für ihn arbeiten konnte. Vermutlich würde er Laree demnächst eine weitaus angenehmere Nacht schenken, damit sie wieder besänftigt war.
Ayden küsste Tania noch einmal sanft.
*Ich kümmere mich um ein neues Zimmer. Hälst du es ein paar Minuten ohne mich aus?* Er grinste leicht, gab ihr einen Klaps auf den Hintern und verließ den Raum, allerdings nicht ohne sie noch einmal in die Arme zu schließen und hingebungsvoll zu küssen. So viel zur Selbstbeherrschung...
Jetzt redeten sie zwar nicht mehr miteinander, aber sandten... wo sie vorher nie gesendet hatten. Ayden ging zu Rezeption.
"Ich würde gerne ein Zimmer mieten", sagte er, was vermutlich seltsam klang, da er gerade erst die Treppe zu den Zimmern heruntergekommen war, doch Ayden war es ziemlich egal was der Rezeptionist von ihm dachte.
"Oh, das tut mir leid, wir sind fast vollständig belegt." Der Mann blätterte in seinem großen Buch und Ayden sah ihn mißmutig an.
"Fast?"
"Naja... die Hochzeitssuite ist momentan frei", erwiderte der Angestellte. Ayden knirschte mit den Zähnen. Natürlich. Wenn dir das Schicksal eine reinschlug, dann aber so richtig....
"Okay, gib schon den Schlüssel her..." Er machte eine fordernde Handbewegung, weil er das ganze so schnell wie möglich über die Bühne bringen wollte.
"Wie lange werdet Ihr sie benötigen?"
"Nur diese eine Nacht." Ja, diese eine Nacht und nicht länger. Ayden bezahlte und nahm den Schlüssel entgegen, als er gerade doch tatsächlich diesen Kerl sah, der mit Tania gevögelt hatte. Der Mann ging gerade zum Hinterausgang und steckte sich eine Zigarette an.
Ayden folgte dem Mann einfach und sie fanden sich auf einem einsamen Hof wieder. Als der Kerl ihn bemerkte, ließ er beinahe die Zigarette fallen.
"Was willst du denn noch?", zischte der andere. Ayden lächelte süßlich, dann packte er den Mann grob am Hals und quetschte ihn gegen die Wand.
"Nur etwas klarstellen... wie war nochmal dein Name?", fragte er sanft. Der Kerl strampelte und versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch Ayden verstärkte den Druck mit rot und legte gleichzeitig einen Schutzschirm über sich.
"M-Melanio. Was soll das? Lass mich los!"
"Melanio... weißt du, ich bin momentan nicht ganz Herr über mich selbst, also verzeih mir meine folgenden Worte. Mir ist nicht entgangen, dass du mein Mädchen vorhin als Schlampe bezeichnet hast. Der einzige, der ihr aber zurzeit schmutzige Dinge sagen darf, bin ich." Ayden dachte noch kurz nach. "So, ich denke das wars. Das wollte ich nur klar stellen." Er lockerte den Griff minimal. "Ach ja, fast hätte ichs vergessen..." Mit einem weiteren kräftigen Ruck, brach er dem Mann das Genick und stieß ihn dann eine Steintreppe zu einem Keller hinunter. "Ich bin wirklich sehr, sehr eifersüchtig..."
Ayden ging wieder nach oben, durch den Schutzschirm war die Signatur des Kerls fast nicht auszumachen. Beim Zimmer 215 angekommen, schwenkte er leicht den Schlüssel zur Suite.
*Sie hatten nur noch ein freies Zimmer. Bitte schlag mich nicht, wenn dus siehst.* Ayden küsste sie innig und lange.