Kaereille Dies ist ein privates Rollenspielforum

[Kayne]

Man könnte nicht sagen, er hätte gerade sonderlich auf seine Umgebung geachtet, eigentlich war er eher in Gedanken versunken gewesen, als Kayne plötzlich diese Stimme hörte und beinahe die Ruderstange hätte fallen lassen.
Er drehte sich herum. Nein, keine Einbildung wie er anfänglich gedacht hatte. Da stand sie wirklich und fragte ihn nach dem Weg. Vielleicht hatte sie ihn nicht erkannt, vielleicht hatte sie ihn einfach vergessen. Er war ja auch nur der Schneiderlehrling, der einen Auftrag von ihr erfüllte.

"Lady.. Tharish..." Das war das einzige was er sagte. Er starrte sie an und sie sah so aus, als wäre sie geradewegs einem Traum entstiegen. Vor einem Atemzug hatte er noch an sie gedacht und nun war sie hier...
"Ich.. war gerade auf dem Weg zum Markt.." Eben hatte er sich doch noch genau für diesen unwahrscheinlichen Fall des Zusammentreffens die passenden Worte überlegt. Wo waren die denn jetzt hin? "Möchtet ihr.. vielleicht mitfahren? Beim Marktplatz gibt es Gondeln." Und kesse Gondelfahrer, die mit Frauen wie ihr sicher gerne flirten würden. "Ähm.. ich bin Kayne Lares, wißt ihr noch? Der Schneiderlehrling..."
Vielleicht hatte sie ihn wirklich nicht erkannt oder vergessen. Er wollte sie nicht in die peinliche Situation bringen sich an irgendeinen Namen von irgendeinem Kerl zu erinnern.

[Siandra]

Der Gondelfahrer schien sich beinahe zu erschrecken, als sie ihn angesprochen hatte. Kein Wunder, er hatte sie ja von dort unter schlecht sehen können und sie war auch sehr spät aus der Gasse getreten. Dann drehte sie sich um und erkannte ihn wieder. "Prinz Lares", flüsterte sie schon beinahe entsetzt. Unwillkürlich taumelte sie einige Schritte zurück in den Schatten der Häuser und wäre am liebsten geflohen. Wieso musste ausgerechnet er in diesem Kahn sitzen. Leise fluchte sie vor sich hin.

Aber bei einem Blick in die Gasse hinter sich, entschied sie, dass es wohl doch besser wäre, mit ihm mit zu fahren. Er würde ihr schon nichts tun und ansonsten würde sie den Weg zu den Gondeln nie finden. Aber ausgerechnet er? Er spuckte schon die ganze Zeit in ihrem Kopf herum und nun war er sogar vor ihr und das noch nicht einmal in der Schneiderwerkstatt. Dazu starrte er sie auch noch so an. Zwar nicht gierig, aber trotzdem unangenehm.

Doch sie trat dann schliesslich wieder an den Rand des Kanal in die Sonne und begrüsste ihn freundlich, wenn auch zurückhaltend. "Prinz Lares, guten Morgen. Natürlich weiss ich noch. Wie könnte ich auch den Schneiderlehrling vergessen, der es geschafft hat, für mein Kleid einen Stoff aus Feuer zu beschaffen." Bei dem Gedanken an das wundervolle Material begann sie wie von selbst, verträumt zu lächeln. "Ich würde gerne mit Euch zum Marktplatz fahren. Vielen Dank für Euer Angebot und für die Auskunft, dass es dort Gondeln gibt." Sie würde die Fahrt schon überstehen. Sie mussten ja nicht miteinander reden, was hätten sie auch zu besprechen? Hauptsache, sie kam zu diesem Markt.

[Kayne]

Sie schien wohl nicht sehr erfreut ihn zu sehen, zumindest sah sie ihn reichlich entsetzt an. Dass Kayne vermutlich nicht besser dreingeschaut hatte, wußte er selbst nicht. Irgendwie war er trotzdem froh, dass sie ihn nicht vergessen hatte. Er hatte sie auch nicht vergessen können, doch das kam ihm natürlich nicht über die Lippen.
Stattdessen wandte er wieder den Blick ab, schaffte es nicht sie länger anzusehen. Kayne erwartete schon, dass sie sein Angebot ablehnte und überlegte bereits seine passende Entgegnung darauf, als sie tatsächlich zustimmte. Lächelnd sah er sie an und steckte die Ruderstange kurz in ihre Halterung.

"Warte, ich helfe euch, Lady Tharish." Das Boot lag ein wenig tiefer als die Mauer und so bot er ihr seine Hand als Hilfe an, merkte aber deutlich, dass sie zögerte. Vermutlich wollte sie einen Arbeiter wie ihn nicht anfassen, dabei hatte er sich vorhin erst gewaschen. Dann nahm sie doch kurz seine Hand, er half ihr ins Boot und die ganze Sache hatte nicht mehr als ein Augenblick gedauert, trotzdem ging sein Herz wie verrückt. "Ihr könnt euch dort auf die Bank setzen."
Kayne wandte sich rasch von ihr ab und griff nach dem Ruder, um sie wieder von der Kanalwand wegzubringen. Was sollte er jetzt sagen? Am besten gar nichts, sie wollte ja nur zum Markt.
"Hat euch eure Freundin meine Grüße ausgerichtet oder habt ihr sie noch nicht wiedergesehen?", fragte er dann, "Sie äh hat vorhin vorbei geschaut."

[Siandra]

Sie zögerte kurz, als er ihr seine Hand reichte. Sie brauchte nicht seine Hilfe, um ein einfachs Boot zu betreten. Schliesslich war sie kein kleines Kind oder eine zimperliche Lady. Nein, sie war eine Hexe und eine Kriegerin. Trotzdem legte sie ihre Hand ganz sacht auf seine. Ihn zurück zu weisen wäre wohl mehr als unhöflich gewesen. Und da sie anscheinend noch etwas bei ihm gut zu machen hatte, nahm sie sein hilfreiches Angebot an. Auch wenn er an der eleganten, trittsicheren Art, wie sie in den Kahn stieg merken musste, dass sie seine Hilfe gar nicht gebraucht hatte. Und irgendwie war es gar nicht so schlimm gewesen, seine Hand zu berühren.

Anschliessend setzte sie sich auf die ihr zugewiesene Bank, der seinen gegenüber. Sollte sie sich jetzt so hinsetzen, dass sie vorwärtsfahren konnte? Nein lieber doch nicht, das wäre unhöflich, denn dann müsste sie ihm den Rücken zu wenden. Das wollte sie nicht, schon alleine deshalb, weil sie das unglaublich nervös machen würde, ihn in ihrem Rücken zu haben und nicht sehen zu können, was er tat.

Also setzte sie sich aufrecht so hin, dass sie ihn ansehen konnte, wünschte sich aber gleich darauf, dass sie es nicht getan hätte. Tania war bei ihm gewesen? Wieso hatte sie das vor ihr verheimlicht? Ihr Gesicht wurde wieder zu einer nichtssagenden Maske. Sie war nicht wütend auf ihre Freundin, nur ein wenig überrascht, doch das brauchte Kayne ja nicht mit zu kriegen. "Ich habe sie noch nicht wieder gesehen", antwortete sie kühl und wortkarg. Schwieg dann wieder. Warum war Tania alleine zu ihm gegangen? Irgendwie beschäftigte sie das schon.

[Kayne]

Vielleicht sollte er einfach gar nichts mehr sagen, dann würde er diese Fahrt hoffentlich noch heil überstehen. Wie um die verdunkelte Stimmung zu verdeutlichen, hatten sich am vorhin noch so strahlenden Himmel einige Wolken gesammelt. Kayne steuerte den Kahn weiter durch die Kanäle, sie kamen an einem Haus mit vielen Schornsteinen vorbei und er sog die Luft ein, es roch nach frischen Backwaren und Brötchen.
"Riecht ihr das? Das ist die Bäckerei von Frau Dialta, sie macht die besten Backwaren in Klein-Terreille..." Er lächelte kurz, wurde dann aber wieder still. Vermutlich wollte Lady Tharish so etwas nicht hören, aber zu dem herrlich warmen luftigen Teig, wenn man die Brötchen aufschnitt, konnte sicher auch eine Adelige nicht nein sagen.

"Und da hinten, seht ihr das rote Spitzdach? Im Frühling nisten Kraniche darauf. Ihr könnt das riesige Nest noch sehen..." Kayne deutete in die Richtung. Toll, du hast bewiesen, dass du reden kannst... über total unwichtige Dinge. Sie bereiste doch ein Territoritum nach dem anderen, was interessierte sie da das Gewäsch über Bäckereien und Kraniche?
"Entschuldigung... ich sollte euch nicht langweilen, Lady Tharish. Bald sind wir am Markt." Sie fuhren unter einer Brücke durch, die sich über den Kanal schwang und Kayne zog leicht den Kopf ein.

[Siandra]

Sie nickte verhalten, eigentlicht scheu, als er fragte ob sie das röche. Das frische Brot roch einfach köstlich und am liebsten hätte sie sich gleich irgend etwas süsses aus der Bäckerei gekauft. Das war eine der Dinge, die sie nachdem sie Pruul verlassen hatte, kennen und lieben gelernt hatte. Doch da zeigte er ihr schon das Nest der Kraniche. Es war wirklich beeindruckend gross, genau wie die Vögel, wenn sie sich nicht irrte.

Friedlich lächelte sie vor sich hin. Ihr kam gerde in den Sinn, dass es mit ihm wohl sehr schön wäre durch die Stadt zu gondeln und sie von ihm gezeigt zu bekommen. Er schien so einen besonderen Blick für die wirklich wichtigen Dinge zu haben, diejenigen, die den Charme einer Stadt ausmachten.

Doch dann erwähnte er den Markt. Wahrscheinlich wollte er sie rasch loswerden und ihr verträumtes Lächeln verschwand wieder. Sie nickte ihm zu. "Ja, das ist schön, das wir bald da sind", meinte sie knapp. Blödsinn, das war es gar nicht. Sie fand es irgendwie schon schön mit ihm hier auf dem Wasser zu sein. "Und ihr habt mich nicht gelangweilt Prinz Lares", fügte sie etwas sanfter hinzu. "Mein ihr, Lady Dialta hat auch einen Stand auf dem Markt?", fragte sie schliesslich sehr leise und schüchtern. "Es hat wirklich sehr köstlich geduftet, als wir an ihrer Bäckerei vorbeigefahren sind."

[Kayne]

Sie lächelte friedlich und es machte sie noch schöner. Kayne vergaß zu rudern und hielt sich eher verträumt an der Stange fest, weil er weiche Knie bekam. Erst als Siandra sagte, dass es schön wäre, wenn sie endlich beim Markt wären, riss er sich wieder zusammen und ruderte weiter. Trottel, sie will nicht länger in diesem mickrigen Kahn rumsitzen, sie will zu den Gondeln.
Da erwähnte sie, dass er sie nicht gelangweilt hätte. Kayne lächelte sie an. "Wirklich?" Gleich darauf hätte er sich ohrfeigen können. Sie hatte das gewiss nur aus Höflichkeit gesagt.
"Ja.. sie hat einen Stand am Markt. Ich wollte ohnehin dort vorbei, ich zeige ihn euch", erwiderte er ebenso leise.

Sie kamen an einer Häuserzeile vorbei, die sehr dicht am Kanal stand. Nichtmal ein Gehweg war dazwischen. Vor jeder Türe war stattdessen ein Steg. Aus einem der oberen Fenster blickte ein alter Mann mit langem schwarzen Schnurrbart hinunter. Als er das Boot erblickte, nickte er mit einer alten Pfeife in der Hand hinunter. Kayne sah freundlich hinauf.
"Einen schönen Tag wünsch ich euch, Meister Corbella. Was macht die Messerarbeit?"
"Scharf wie immer." Der Mann schmunzelte und winkte den beiden im Boot hinterher. Als sie ein wenig außer Hörweite waren, begann Kayne wieder zu sprechen.
"Er war früher mal ein Waffenmeister und hat Schüler aus aller Welt unterrichtet. Aber jetzt sind seine Beine lahm und er stellt Messer her", erklärte er. "Manchmal nehme ich ihn mit zur Trainingsschule für Krieger, wenn ich selbst übe... damit er sich nochmal an seine alten Zeiten erinnern kann." Er zuckte unbeholfen mit den Schultern. Dann fühlte er einen Regentropfen auf seiner Wange und gleich darauf noch einen. Die Wolken am Himmel hatten sich nun dichter zusammengezogen.

Kayne schaffte es gerade noch sie bis zu einer Brücke zu bringen und hielt darunter an, als der Regen nur so an beiden Seiten niederprasselte.
"Es ist sicher nur ein kleiner Schauer... ihr werdet sehen, danach ist der Himmel wieder klar." Er lächelte sie scheu an, fühlte sich aber ganz und gar nicht gut. Er hielt sie nur auf und nun regnete es auch noch. Warum mußte das ausgerechnet jetzt passieren? Warum nicht nach dem Besuch auf dem Markt? Dann hätten sie jetzt wenigstens Brötchen... so kam ihm die ganze Situation nur furchtbar unangenehm vor.

[Siandra]

Ja, wirklich! Doch bevor sie dies bestätigen konnte, sprach er auch schon weiter. Dabei hatte er eben noch so süss gelächelt. So nickte sie nur, als er meinte, er würde ihn ihr zeigen. Dem Meister Corbella nickte sie freundlich zu und winkte ihm strahlend zurück. Dieser alte Mann war ihr auf Anhieb sympathisch und so hörte sie Kayne fasziniert zu, als er über ihn sprach. Machte jedoch gleich darauf ein betrübtes Gesicht, als sie erfuhr, dass seine Beine nicht mehr mitspielten. Aber sie fand es wunderschön, dass der Prinz sich um ihn kümmerte und ihn mit zu dieser Trainigsschule nahm. Ob sie da mal selber auch vorbeischauen sollte? Schliesslich war sie noch nicht ganz ausgebildet, auch wenn sie schon recht gut war im Kämpfen.

Aber dann fing es an zu regnen und Siandra sah in den Himmel hinauf, der zuvor doch noch so strahlend blau gewesen war. Ihr machte der Regen zwar nichts aus, doch nach kurzem nachdenken, kam sie zu dem Schluss, dass es wohl doch eine geschickte Idee von Kayne gewesen war, dass er Schutz unter einer Brücke gesucht hatte. Sie mochte sich gar nicht vorstellen, wie sie in einem weissen, nassen Kleid ausgesehen hätte. Dem Prinzen war es wohl auch nicht in den Sinn gekommen, sonst wären sie jetzt wohl kaum unter der Brücke.

Sie nickte knapp, als er meinte, es sei gleich vorrüber. Er wohnte seit zwei Jahren hier, so würde er schon wissen, wie das Wetter hier so war. Sein scheues Lächeln sah sie nicht, da sie ihn nicht angesehen hatte, sondern die Wassertropfen beobachtete, die auf dem Kanal tanzten. Das Schweigen wurde allmählich unangenehm und sie sah ihn dann doch wieder an. "Ist dieser Meister Corbella denn gut?" Sie rief einen ihrer silbernen, etwa eine Elle langen, filigran verzierten, mit dem rosenen Juwelensplitter im Knauf eingearbeiteten Dolche herbei und zog ihn aus der Scheide. Ein sirrendes Geräusch erklang. "Denn ich hätte da etwas, dass wieder einmal von einem Fachmann geschliffen werden sollte. Ich bin in letzter Zeit nicht dazu gekommen und das ist eigentlich sträflich."

[Kayne]

Kayne machte große Augen als sie ihm den Dolch zeigte und fragte, ob Meister Corbella ihn nichtmal schärfen könnte. Der Prinz setzte sich nun ebenfalls, auch weil die Brücke nicht gerade hoch war, um bequem stehen zu können.
"Ihr... ihr kämpft? Das ist eurer?" Ein wenig war er überrascht, jedoch angenehm. Natürlich war es ihr Dolch, sie hatte ihn schließlich herbeigerufen. "Ich wußte nicht, dass ihr mit einem Dolch kämpfen könnt... das ist wirklich ein schönes Stück."

Beim Anblick der Waffe war auch seine Scheu ein wenig verflogen, das war wenigstens ein Thema wo er sich auskannte.
"Wißt ihr, ich hab auch eine Lehre als Schmied abgeschlossen... ich könnte euch die Waffe später auch schärfen, aber Meister Corbella hat natürlich die bessere Ausrüstung." Er lächelte. "Außerdem würde er sich sicher freuen." Kayne ließ seinen eigenen Dolch erscheinen, aber er war sehr schlicht und einfach, der Griff war schon ganz abgenutzt, kein Wunder, die Waffe war schließlich Jahrzehnte alt. "Er ist natürlich nicht so schön wie eurer... das war mein erstes Lehrlingsstück, nicht gerade gut, aber ich häng an ihm."

Der Regen rauschte nur so an ihnen vorbei, wie ein dichter Vorhang schloss er sie unter der Brücke ein, die im Halbdunkeln lag.
"Ist.. euch kalt?" Sie hatte immerhin nur ein leichtes Sommerkleid an. "Ich hab einen Mantel dabei..." Nein, den konnte er ihr ohnehin nicht anbieten, es war sein eigener und roch, nein stank sicher geradezu nach ihm. "Naja, es hört sicher ohnehin bald auf... nach so einem Sommerregen sieht die Stadt jedesmal aus wie frisch gemalt..."

[Siandra]

Wollte er ihr nun den Mantel anbieten oder nicht. Irgendiwe wollte er wohl zuerst und entschied sich dann doch anders. Wahrscheinlich wollte er einfach nicht, dass ihre Signatur daran hing. Aber sie hatte ja sowieso nicht kalt. Also meinte sie nur: "Dann sieht die Stadt bestimmt noch viel schöner aus." Auch wenn sie nicht viel mit Städten anfangen konnte.

Dann widmete sie sich wieder den Dolchen zu. Das schien ihr ein einfaches und unverfängliches Thema. Zumindest hatte es ihren Verdacht bestätigt, dass Kayne zu einem langlebigen Volk gehörte, was man ihm nicht wirklich ansah. Wahrscheinlich war er ein Mischling. Aber das störte sie nicht. "Ihr seid auch Schmied?" fragte sie verblüfft. "Das ist ja wirklich etwas völlig anderes, als die Schneiderkunst." Sie dachte kurz nach. "Oder vielleicht auch nicht. Schliesslich erschafft man in beiden Berufen etwas nützliches."

Sie betrachtete seinen Dolch sehr interessiert. "Ich finde ihrn wunderschön. Er scheint soviel Geschichte und Geist an sich zu haben." Sie wurde leicht rot. Er musste sie jetzt ja für eine Verrückte halten. Deshalb hielt sie weiterhin ihre Augen auf den Dolch gerichtet. "Meine sind irgendwie nur eine Notlösung, denn meine ursprünglichen, richtigen wurden mir abgenommen." Es hörte sich so an, als hätte sie noch weiter sprechen wollen, doch gerade noch rechtzeitig war ihr in den Sinn gekommen, dass dies wohl nicht sonderlich geschickt gewesen wäre.

Stattdessen sah sie nun wieder auf und blickte ihn ein wenig wehmütig an, doch dann musste sie lächeln. "Woher hättete ihr es auch wissen sollen Prinz, denn schliesslich habe ich euch noch nichts davon gesagt. Ja, ich kann mit Dolchen kämpfen. Ebenso wie ich es mit einem Schwert kann, mit Pfeil und Bogen oder auch nur mit meinem Körper als Waffe. Da erst merkte sie, dass man ihre letzten Worte auch anders auslegen konnte. Aber diesmal wandte sie sich nicht ab, sondern sah ihm direkt in die Augen, fest und herausfordernd. Sollte er jetzt irgend etwas dummes sagen, würde er baden gehen.

[Kayne]

"Ja... ich hatte viel Zeit, verschiedene Handwerke zu erlernen", gab er zu, als sie die Schneiderei und das Schmiedehandwerk miteinander verglich. Vielleicht hielt sie ihn deswegen auch für einen unzuverlässigen Rumtreiber. Er fing so viele Dinge an, Schmied... Schneider.. was sollte man schon davon halten?
Kayne lächelte als sie leicht errötete und über den Dolch sprach. "Ja.. naja, ich habe ihn schon recht lange..." Dann sprach sie weiter und wie ihr, ihre eigenen Dolche abgenommen worden waren. Seine Miene wurde betrübt, denn irgendwie spürte er, dass dahinter eine traurige Geschichte steckte. Eine, die sie sicher nicht mit ihm teilen wollte. Trotzdem hatte er plötzlich den unbändigen Wunsch, ihr die Dolche wiederzubeschaffen.

Kayne hörte ihr zu, als Siandra aufzählte, was für Waffen sie noch beherrschte und wie selbstverständlich von ihrem Körper als Waffe sprach. Der Prinz biss sich auf die Unterlippe. Wie meinte sie das jetzt? Schließlich konnte man das auf zweierlei Weise verstehen. Siandra blickte ihn so an, als erwarte sie irgendeine Reaktion. Er erwiderte den Blick schweigend und verunsichert.
"Ich kann mit Degen und Schwert umgehen und ich mag Wurfwaffen wie Messer oder Wurfäxte... und waffenlosen Kampf beherrsche ich auch.. so wie ihr. Naja, für eine Kneipenschlägerei reicht es", gab er bescheiden zu, "Nicht, dass ich oft in Kneipen gehe", versicherte er gleich darauf.
Schweigen, prasselnder Regen. Kayne sah ihr in ihre dunklen Augen.
"Ich finde es schade, dass man euch eure Dolche abgenommen hat, Lady Tharish..", sagte er in die Stille hinein. "Gibt es keine Möglichkeit sie wiederzubekommen?" Ihm fiel erst jetzt auf wie unhöflich und unpassend die Fragen waren. "Verzeiht.. das geht mich gar nichts an..." Er senkte den Blick.

[Siandra]

Kurz spannte sie sich an, als er meinte, er könne mit Degen und Schwerter umgehen, doch die Wurfäxte und Messer, passten nicht so ganz ins Konzept. Und als er erwähnte, er würde den waffenlosen Kampf genau wie sie beherrschen, war sie sich sicher, dass er sie nicht falsch verstanden hatte und sie strahlte ihn einfach nur an. Ein junger Mann, mit dem man sich ganz normal unterhalten konnte, Siandra hätte nicht gedacht, dass sie so etwas wieder finden würde.

Ja, sie fand es auch schade. Mehr als das, denn es waren die Dolche ihrer Mutter gewesen, die der Sklavenhändler ihr abgenommen hatte. Ihr BLick verdunkelte sich etwas. "Nein, die gibt es nicht wirklich", antwortete sie abwesen. Dieser Gefahr würde sie sich und Tania erst recht nicht aussetzen. Und sie glaubte auch nicht daran, dass sie jemanden finden konnte, dem sie genug vertraute, damit sie ihm von ihrer Vergangenheit erzählen konnte und der die Dolche ihr zurück holen würde. Atarcis wäre vielleicht eine Gelegenheit gewesen, doch die hatte sie verstreichen lassen. Damals hatte sie ein anderes Problem gehabt. Nein! Nicht daran denken, sonst würde sie wieder rot werden.

"Ja, Messer mag ich auch ganz besonders", meinte sie hastig, um ihre Gedanken wieder in den Griff zu bekommen. "Ah, ihr geht also nicht oft in Kneipen und doch seid ich schon in eine Schlägerei geraten?" fragte sie neugierig. "Also ich gehe oft in Kneipen, Clubs und Baars." Tania schleifte sie da ja immer mit. "Und ich bin dabei noch nie in eine Schlägerei geraten."

[Kayne]

Er hätte ihr so gerne die Dolche überreicht, die man ihr weggenommen hatte. Nur um ihre Freude und ihr Lächeln zu sehen. Verlegen malte er mit einem nassen Finger Wasserspuren auf das Holz neben sich. Der Regen draußen wurde langsam weniger, aber irgendwie fand er es auch schön, hier mit Siandra zu sitzen und mit ihr zu reden. Vermutlich würden sie so eine Gelegenheit nie wieder haben.
Wo Kayne sich noch bemüht hatte, den Eindruck aufrecht zu erhalten, er treibe sich nicht in zwielichtigen Spelunken rum, sagte sie ihm frei weg, dass sie oft in Kneipen und Bars waren. Natürlich... für die Männerjagd. Er nickte leicht verstehend.

"Ich hoffe doch, dass ihr nie in eine Schlägerei geratet", erwiderte er. Jedenfalls nicht mit Männern, wenn Frauen sich schon mit Tritten und Fäusten wehren mußten, lief irgendwas ganz schief. "Ich hab auch versucht, in keine Schlägerei zu geraten, aber ich bin 326 Jahre alt. Es ließ sich leider nicht immer vermeiden." Er lächelte verkniffen. "Ich bin dagegen gerne in kleinen gemütlichen Lokalen. Dort kann man stundenlang sitzen und zeichnen... und zusehen wie sich die Welt draußen weiterdreht."
So wie hier auch. Um sie herum regnete es und sie hatten sich in einen abgeschlossenen Raum geflüchtet. Irgendwann würden sie wieder zum Rest der Welt zurückkehren müssen.
"Ihr habt mal gesagt, ihr tanzt sehr gerne... was für Tänze?", traute er sich zu fragen. Außerdem war er neugierig, er wollte gerne mehr über sie wissen. Allmählich plätscherte der Regen nur noch munter vor sich hin, wurde weniger und die Häuser schienen durch die Nässe einen neuen Anstrich zu erhalten. Das rote Backsteinpflaster glänzte, die Markisen vor den Geschäften waren schwer und nass und die Blumen in den Kästen an den Balkonen richteten sich wieder auf. Der Himmel hatte einen schimmernden Blauton wie frisch gewaschen erhalten.

[Siandra]

"Ihr zeichnet auch noch?" fragte Siandra überrascht. "Also ich meine neben den Entwürfen für die Kleider. Würdet ihr mir denn ein paar davon zeigen? Mir haben doch auch schon Eure Entwürfe so gefallen." Abrupt hielt sie inne. Sie plapperte wieder einmal vor sich hin. "Also wenn ich 326 Jahre alt wäre, wäre ich bestimmt schon in mehr als eine Schlägerei geraten. Denn ich habe irgendwie das Talent dafür in Schwierigkeiten zu geraten. Wie damals, als ich dem Eyrier einfach so seine Flügel gestreichelt habe. Aber mit meinen sechzehn Jahren hatte ich wohl noch nicht genügend Gelegenheiten dazu, oder Tania hat mich immer davor bewahrt. Aber kleine, gemütliche Lokale mag ich auch mal so zur Abwechslung", plauderte sie zu ihrem Entsetzen weiter.

Dass es langsam aufhörte zu regnen, bekam sie nicht wirklich mit. Dazu war sie viel zu ärgerlich über sich selbst, dass sie ihren Mund nicht halten konnte und ihn mit uninteressanten Details zuquatschte. "Ich tanze eigentlich weniger so Standardtänze", fuhr sie schliesslich etwas ruhiger fort. Das war ein Thema, bei dem sie sich sicher fühlte. Da konnte sie nichts dummes erzählen. "Die habe ich nie gelernt. So etwas gab es zu Hause nicht. Ich tanze ganz spontan, lasse mich von der Musik inspirieren und davotragen." Ihre Augen begannen zu glänzen und man merkte, wie sehr sie es liebte. "Und ausserdem ist es ja wie eine Art Kampf. Da kann man sich auch nicht festlegen, sondern muss improvisieren können. Manchmal tanze ich auch mit Tania zusammen. So wie damals in diesem edlen Club in Askavi, wo wir dann mit dem Eyrier..." Sie brach augenblicklich ab und wurde rot. Sie hatte es also doch geschafft, auch bei dem Thema etwas dummes zu sagen.

Hilfesuchend blickte sie sich um. "Es regnet ja praktisch gar nicht mehr", meinte sie knapp. "Die Stadt sieht ja wirklich wie frisch gestrichen aus."

[Kayne]

"Ich zeichne meistens Kleider", gab er zu. Er hätte sogar ein Bild dabei was er ihr hätte zeigen können, es steckte in seiner Hosentasche, doch sie würde ihn wohl für einen besessenen Verrückten halten, weil es doch nun mal Siandra in dem Kleid zeigte, was er für sie schneidern wollte. "Aber manchmal auch Landschaften oder Menschen... wenn ich wandre... wenn ihr wirklich möchtet, dann zeige ich euch in ein paar Tagen, wenn ihr vorbeikommt, ein paar Bilder."
Sie erzählte davon wie sie dazu neigte, immer wieder in Schwierigkeiten zu geraten, allerdings meinte sie mit Schwierigkeiten anscheinend eher Erlebnisse amoröser Natur. Sie klang so als hätte sie mit sechzehn schon mehr Erfahrungen gesammelt als er in seinen 326 Jahren. Und anscheinend stand sie auf Eyrier von dem sie ihm gleich zweimal erzählen mußte.

Warum konnte sie nicht weiter darüber reden wie sie tanzte? Er hätte sie so gerne einmal tanzen gesehen... stattdessen schien sie es für nötig zu halten, ihm über ihre Männer zu erzählen. Vielleicht war er ihr doch irgendwie zu nah gekommen und sie hielt das für die beste Methode, ihm klipp und klar zu machen, dass sie Eyrier mochte und nicht irgendwelche armseligen Mischlinge. Aber konnte er ihr einen Vorwurf machen? Sie ist kurzlebig, dachte er, sie will sicher nur das Leben in vollen Zügen auskosten. Was verstehst du schon davon?
Kayne erhob sich wieder und griff zur Ruderstange.
"Dann kann ich euch ja jetzt zum Markt bringen, Lady Tharish", sagte er nur. Das Boot kam unter der Brücke hervor, er schaffte es nicht mehr Siandra anzusehen. "Es.. es gibt auch in Klein-Terreille ein paar Tanzclubs. Einer ist dort drüben." Kayne deutete zu einem Gebäude, von dem man gerade nur das dunkle Dach mit den vielen Giebeln und Türmen sah. "Das ist das Salabergé. Ich war selbst noch nicht da, aber dort spielt sich viel vom Nachtleben ab." Vielleicht findet ihr auch einen Eyrier dort.

Nun bogen sie um eine Ecke und der Kahn gelangte in einen größeren Kanal, der schon eher an einen Fluss erinnerte. Auf der rechten Seite entdeckte man bereits den großen Platz und die vielen Stände. Viele Händler waren damit beschäftigt Regenplanen wieder wegzufalten. Kayne hielt an einer Treppe und stieg aus. Zögerlich sah er Siandra an. Beim Einstiegen war sie so sicher gewesen, dass er glaubte, dass seine Hilfe ziemlich überflüssig gewesen war.
"Könnt ihr mir den Weidenkorb dort reichen? Und.. soll ich euch aus dem Boot helfen? Die Stufen hier sind etwas rutschig", sagte er.

[Siandra]

Sie fuhren wieder weiter und Kayne erzählte ihr von den Clubs. Irgendwie schien er verstimmt zu sein. Sie hatte bestimmt irgend etwas ganz falsches gesagt von den vielen dummen Sachen die sie gesagt hatte. Doch nur was? Also lächelte sie jetzt einfach nur, nickte ihm zu und meinte scheinbar begeistert: "Davon werde ich Tania erzählen. Sie will bestimmt dort hin gehen."

Angekommen reichte sie ihm den gewünschten Weidekorb und erhob sich ebenfalls. Eigentlich hatte sie ja keine Probleme mit rutschigen Stufen. Doch er bot seine Hilfe so freundlich an. Und ausserdem wollte sie ihn jetzt nicht, durch eine Zurückweisung noch mehr kränken. Also reichte sie ihm ihre zierliche Hand und lächelte ihn freundlich an. "Ja gerne, Prinz Lares, das wäre sehr nett von euch." Zudem wollte sie ihn gerne noch einmal berühren, was sie aber niemals zugeben würde. Erst recht nicht vor sich selbst.
"Gehen wir jetzt zu Lady Dialta?"

[Kayne]

Irgendwie erreichte er in letzter Zeit stets das Gegenteil von dem was er eigentlich wollte. Er wollte nicht, dass Siandra auf Männerjagd ging und was machte er? Empfahl ihr einen Nachtclub den sie jetzt gewiss bald besuchen würde, so begeistert wie sie klang. Trotzdem konnte Kayne nicht anders als ihr freundliches Lächeln zu erwidern, als sie ihm die Hand entgegen streckte, damit er ihr aus dem Boot helfen konnte.

Es ist nur eine Höflichkeit, nichts weiter. Ihr bedeutet es nichts, also quäl dich selbst nicht damit rum. Behutsam und doch fest ergriff Kayne ihre Hand, half ihr aus dem Boot und ließ sie dann die Stufen vorgehen.
"Ich glaube nicht, dass Lady Dialta selbst am Stand ist, aber sicher einer ihrer Gehilfen", vermutete er und führte dann Siandra über den Markt. Sie kamen an weiteren Ständen vorbei, die frischen Fisch und Meeresfrüchte anboten, Getreide, Obst und Gemüse aus den umliegenden Regionen, Honig, Süßwaren, aber auch andere Dinge, wie hübsche Bänder, Seifen, Muscheln und einfache Gebrauchsgegenstände. Kayne hätte ihr gerne irgendetwas geschenkt, doch er wußte nicht was und sie würde es gewiss total falsch verstehen.

Schließlich kamen sie bei dem Stand mit den Backwaren an und Kayne kaufte für den Schneider und sich Brot, einige frische Brötchen und Zuckerwerk.
"Was mögt ihr denn am liebsten, Lady Tharish?", fragte er sie angesichts der großen Auswahl. Kayne blickte sie an, fragend, abwartend, unsicher und mit einer Spur Sehnsucht. Eine Mischung, die ihn innerlich selbst in Aufruhr brachte. Eyrier, sagte er sich, sie mag Eyrier am liebsten.

[Siandra]

Seine Hand war warm und angenehm zum anfassen. Diesmal stützte sie sich wirklich darauf ab, auch wenn sie seine Hilfe diesmal wieder nicht gebraucht hätte. Sie wollte einfach nur den Kontakt ein wenig verstärken und verlängern weil... weil sie einfach höflich sein wollte. Dann führte er sie durch den Markt. Siandras Meinung nach viel zu schnell. Dabei gab es so viele schöne und farbige Dinge zu sehen und bei nicht wenigen davon hatte sie noch immer keine Ahnung, für was die gut sein sollten.

Etwas enttäuscht hörte sie, dass Lady Dialta nicht an dem Stand sein würde, dabei hätte es Siandra doch gefreut, wenn sie die Frau kennen gelernt hätte. Sie hätte ihr gerne erzählt, wie sie an ihrem Laden vorbeigefahren sind und wie köstlich es gedufdet hat und wie Kayne von ihr erzählt hat. Aber wieso wollte sie das eigentlich?

Am Stand selber roch es aber auch herrlich und Siandra hatte wirklich keine Ahnung, für was sie sich entscheiden sollte. Vieles davon hatte sie noch nie probiert. Aufmerksam musterte sie die Auslagen, bemerkte dabei seinen unsichern Blick nicht. Doch schliesslich kaufte sie sich zwei Rosinenbrötchen. An dem einen schon etwas naschend blickte sie Kayne fragend an. "Und wie geht es jetzt weiter?" Irgendwie schien sie ihn jetzt zu ihrem Stadt- oder zumidestet ihren Marktführer gemacht zu haben.

[Kayne]

Sie sah so süß aus wie sie an dem Brötchen naschte. Überhaupt, sah sie eigentlich immer süß aus, kam Kayne in den Sinn. Er kaufte noch zwei gefüllte Vanillekrapfen und war dann ein wenig perplex als sie ihn fragte wie es nun weitergehen solle. Wollten sie nicht zu den Gondeln?
"Nun, also ich muss hier noch einkaufen." Das fiel ihm jetzt erst wieder so richtig ein, er wäre wohl nun nur mit den Backwaren zurück zum Laden gefahren. "Wollt.. wollt ihr euch vielleicht den Markt ansehen? Ihr könnt mir vielleicht helfen, die richtigen Waren zu finden." Kayne zog die Liste hervor. Warum hatte er das jetzt gesagt?

"Oder soll ich euch zu den Gondeln bringen?" Er wußte selbst nicht welche Antwort er lieber hören wollte. Nein, weil er keinesfalls wollte, dass sie ging. Ja, weil dann wenigstens das schreckliche Gefühl verschwand alles falsch zu machen. Er biss in einen der Vanillekrapfen und da standen sie nun und sahen sich einfach nur an.
Sein Blick konzentrierte sich wieder auf die Einkaufsliste. Also er brauchte... die Worte verschwammen. Er brauchte sie. Sieh es ein, Kayne, du hast dich gnadenlos verliebt. Und zwar so rasant, dass er jetzt nicht mehr wußte wo ihm der Kopf stand. Wenn sie wieder aus Klein-Terreille verschwindet, wird das Gefühl schon wieder weggehen, sagte er sich. Ist ja nicht das erste Mal, dass dus vermasselst. Danach kannst du dich wieder deiner Arbeit widmen. Selbst wenn... selbst wenn irgendwie der unmögliche Fall eintrat und sie ihn doch, zumindest ein klein bißchen, ein winziges Stücklein, mochte. Sie wollte schnelle Abenteuer. Er nicht.
"Wollen wir vielleicht tauschen?", fragte er dann und deutete mit dem zweiten Vanillekrapfen auf ihr anderes Rosinenbrötchen.

[Siandra]

Sie war schon etwas verblüfft, dass er meinte, sie könne ihm dabei helfen die richtigen Waren zu finden. Schliesslich kannte sie sich hier ja nicht aus. Wie sollte sie da das Richtige finden können für ihn. Doch dann erwähnte er die Gondeln. "Ach ja", murmmelte sie nicht gerade sonderlich begeistert. "Da wollte ich ja eigentlich hin."

Doch dann sah sie ihn schon wieder irritiert an, als er auf einmal ihre Süssigkeiten tauschen wollte. Gleichzeitig ärgerte sie sich wieder über sich selber. Ob sie bei ihm auch wohl jemals einen anderen Gesichtsausdruck fertig brachte? Aber er hatte wirklich abrupt das Thema gewechselt. Eigentlich hatte sie das andere Rosinenbrötchen Tania mitbringen wollen, aber der Vanilliekrapfen sah so lecker aus.

"Ich will Euch auf keinen Fall von Euren Pflichten abhalten, Prinz Lares", meinte sie schliesslich zögerlich. "Zudem wollte ich ja wirklich zu den Gondeln. Andererseits kann ich ja auch noch später dorthin gehen und wenn ihr meint, dass ihr beim Einkaufen meine Hilfe gebrauchen könntet... Den Markt wollte ich mir ja auch gerne ansehen und ja, ich würde gerne mit Euch tauschen." Lächelnd streckte sie ihm ihr anderes Rosinenbrötchen hin und schielte neugierig auf den Vanillekrapfen.